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kunden- informationen der ökoworld lux s.a. ausgabe mai 2010 Liebe Leserinnen, liebe Leser, ab dem 11. Juni wird es rund gehen in Südafrika. Die Fußball-WM 2010, die erstmals auf dem afrikani- schen Kontinent ausgetragen wird, wirft – wie alle sportlichen Großereignisse – bereits seit langem ihre Schatten voraus. Die Begeisterung für Fußball verbindet Menschen aller Kontinente, schafft Be- wusstsein für unterschiedliche Lebensumstände und weckt Interesse an fremden Ländern. Fußball bietet eine wunderbare Plattform, um Themen des globalen Lernens, wie die Bedeutung interkultureller Bildung und die Vielfalt unterschiedlicher Lebens- stile, positiv zu vermitteln. Fußball ist in ganz Afrika die populärste Sportart. Umso wichtiger ist es, dass 2010 endlich eine Fuß- ball-WM auf dem afrikanischen Kontinent ausgetra- gen wird. Südafrika ist ein Land voller Widersprüche. Einerseits hat es sich in einem atemberaubenden Prozess von der Apartheid gelöst und in ein demo- kratisches Land verwandelt. Auf der anderen Seite ist dieses Land weiterhin sowohl in ökonomischer als auch sozialer Hinsicht von immensen Problemen belastet: Extreme Armut, vor allem in den schwarzen Townships und auf dem Land, verbunden mit hoher Arbeitslosigkeit, kennzeichnen Südafrika ebenso wie Reichtum und hohe industrielle Entwicklung. Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Sport in Süd- afrika hoffen mit der Fußball-WM auf volle Kassen und Image-Gewinn. Kurz: auf den Fußball als Ent- wicklungsmotor. Man hofft darauf, dass die hohen Investitionen, die die vorgesehenen Budgets weit überschritten haben, auch über die WM hinaus wirken und viele der geschaffenen ca. 130.000 neuen Arbeitsplätze erhalten bleiben. Ein gelunge- nes Turnier stärkt das Bild im Ausland, und man hofft auf eine versöhnende Wirkung auf die unter- schiedlichen Bevölkerungsgruppen im Lande. Der immer noch nicht abgeschlossene nation-building- Prozess ist 15 Jahre nach den ersten freien Wahlen ins Stocken geraten. Ein erfolgreich durchgeführtes Großereignis könnte Schwarz und Weiß, Arm und Reich zusammenführen und eine zweite „Grün- dung“ ermöglichen. Ein paar Gewinner stehen jedoch schon vor dem Eröffnungsspiel fest. Die FIFA, die die Kommerzialisierung des Sports auf unserem Nachbarkontinent vorantreibt. Große Marken- hersteller werden wie üblich ihre Verkauf- szahlen dramatisch erhöhen. China, Rumänien und auch Nicaragua heißen drei der Länder, in denen die Nadeln glühen vor derlei Sporter- eignissen. Die Arbeitsbedingungen der Nähe- rinnen sind häufig immer noch katastrophal: Minimale Entlohnung, Zwangsüberstunden und kaum Arbeitsschutz sind an der Tagesordnung. Von einem Paar Sportschuhe, das bei uns 100,- EUR und mehr kostet, erhält die Frau, die es herstellt, 40 Cent. Sie gehört zu den Verlierern, wie auch die Fußballnäher in Sialkot, der wahren Hauptstadt des Fußballs. Rund 80 % der bis zu 200,- EUR teuren Lederkugeln werden hier pro Jahr für die internationalen Märkte gefertigt. Die Fußballnäher erhalten dagegen lediglich 60 Cent pro Ball für ihre Arbeit. Lesen Sie in dieser Ausgabe: 1 MARKT DER NACHHALTIGKEIT - ALTERNATIVER ANTRIEB FÜR’S DEPOT - NACHHALTIGE RATINGSYSTEME AUS STUTTGART 2 IM FOKUS - POST AUS SÜDAFRIKA - SPORTLICH: DIE REGION SIALKOT IM NORDEN PAKISTANS 3 KOMMENTAR DES ÖKOWORLD-PORTFOLIO MANAGEMENTS - MARKTOMMENTAR APRIL 2010 4 ERLESENES - DEM JORDAN GEHT DAS WASSER AUS - ERNEUERBARE ENERGIEN WACHSEN MIT DEN SUBVENTIONEN - WELTREKORT BEI SOLARZELLEN - 120 KM LANGE MENSCHENSCHLANGE GEGEN ATOMKRAFT - DER GROSSE SCHWINDEL MIT DER NACHHALTIGKEIT 5 INTERNA & NEUIGKEITEN - BRANCHENTREFF IN BONN: SUSTAINABILITY CONGRESS 2010 6 GEWINN (-SPIEL) MIT SINN - FAIR IST EINE RUNDE SACHE Viel Spaß bei der Lektüre wünscht Ihr Ralph Prudent Geschäftsführer der ÖKOWORLD LUX S.A. Repräsentanz GmbH editorial 1 Die Studie wurde federführend von der industrienahen Unternehmensberatung McKinsey erarbeitet. Zur Arbeitsgruppe (verantw. f. Datenbasis und technischen Input), gehörten u.a. Stromversorger (z. B. RWE, Vattenfall und E.on), führende Netzbetreiber (Tennet, Energienet/DK, Entso-e), Hersteller von Kraftwerksanlagen (Siemens, Vestas) und Umweltorganisationen (WWF, Germanwatch, E3G).

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informationen

der

ökoworld lux s.a.

ausgabe

mai 2010

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

ab dem 11. Juni wird es rund gehen in Südafrika. DieFußball-WM 2010, die erstmals auf dem afrikani -schen Kontinent ausgetragen wird, wirft – wie allesportlichen Großereignisse – bereits seit langemihre Schatten voraus. Die Begeisterung für Fußballverbindet Menschen aller Kontinente, schafft Be-wusstsein für unterschiedliche Lebensumständeund weckt Interesse an fremden Ländern. Fußball bie tet eine wunderbare Plattform, um Themen desglobalen Lernens, wie die Bedeutung interkulturellerBildung und die Vielfalt unterschiedlicher Lebens-stile, positiv zu vermitteln.

Fußball ist in ganz Afrika die populärste Sportart.Umso wichtiger ist es, dass 2010 endlich eine Fuß -ball-WM auf dem afrikanischen Kontinent ausgetra-gen wird. Südafrika ist ein Land voller Widersprüche.Einerseits hat es sich in einem atemberaubendenProzess von der Apartheid gelöst und in ein demo -kratisches Land verwandelt. Auf der anderen Seiteist dieses Land weiterhin sowohl in ökonomischerals auch sozialer Hinsicht von immensen Problemenbelastet: Extreme Armut, vor allem in den schwarzenTownships und auf dem Land, verbunden mit hoherArbeitslosigkeit, kennzeichnen Südafrika ebensowie Reichtum und hohe industrielle Entwicklung.Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Sport in Süd -afrika hoffen mit der Fußball-WM auf volle Kassenund Image-Gewinn. Kurz: auf den Fußball als Ent-wicklungsmotor. Man hofft darauf, dass die hohenInvestitionen, die die vorgesehenen Budgets weitüberschritten haben, auch über die WM hinauswirken und viele der geschaffenen ca. 130.000neuen Arbeitsplätze erhalten bleiben. Ein gelunge-nes Turnier stärkt das Bild im Ausland, und man hofft auf eine versöhnende Wirkung auf die unter-schiedlichen Bevölkerungsgruppen im Lande. Derimmer noch nicht abgeschlossene nation-building-Prozess ist 15 Jahre nach den ersten freien Wahlenins Stocken geraten. Ein erfolgreich durchgeführtesGroßereignis könnte Schwarz und Weiß, Arm und Reich zusammenführen und eine zweite „Grün-dung“ ermöglichen.

Ein paar Gewinner stehen jedoch schon vordem Eröffnungsspiel fest. Die FIFA, die dieKommerzialisierung des Sports auf unseremNachbarkontinent vorantreibt. Große Marken-hersteller werden wie üblich ihre Ver kauf-szahlen dramatisch erhöhen. China, Rumänienund auch Nicaragua heißen drei der Länder, indenen die Nadeln glühen vor derlei Sporter-eignissen. Die Arbeitsbedingungen der Nähe -rin nen sind häufig immer noch katastrophal:Minimale Entlohnung, Zwangsüberstunden und kaum Arbeitsschutzsind an der Tagesordnung. Von einem Paar Sportschuhe, das bei uns100,- EUR und mehr kostet, erhält die Frau, die es herstellt, 40 Cent.Sie gehört zu den Verlierern, wie auch die Fußballnäher in Sialkot,der wahren Hauptstadt des Fußballs. Rund 80 % der bis zu 200,- EURteuren Lederkugeln werden hier pro Jahr für die internationalenMärkte gefertigt. Die Fußballnäher erhalten dagegen lediglich 60 Centpro Ball für ihre Arbeit.

Lesen Sie in dieser Ausgabe:

1 MARKT DER NACHHALTIGKEIT- ALTERNATIVER ANTRIEB FÜR’S DEPOT

- NACHHALTIGE RATINGSYSTEME AUS STUTTGART

2 IM FOKUS- POST AUS SÜDAFRIKA- SPORTLICH: DIE REGION SIALKOT IM NORDEN PAKISTANS

3 KOMMENTAR DES ÖKOWORLD-PORTFOLIO MANAGEMENTS- MARKTOMMENTAR APRIL 2010

4 ERLESENES- DEM JORDAN GEHT DAS WASSER AUS- ERNEUERBARE ENERGIEN WACHSEN MIT DEN SUBVENTIONEN- WELTREKORT BEI SOLARZELLEN- 120 KM LANGE MENSCHENSCHLANGE GEGEN ATOMKRAFT- DER GROSSE SCHWINDEL MIT DER NACHHALTIGKEIT

5 INTERNA & NEUIGKEITEN- BRANCHENTREFF IN BONN: SUSTAINABILITY CONGRESS 2010

6 GEWINN (-SPIEL) MIT SINN- FAIR IST EINE RUNDE SACHE

Viel Spaß bei der Lektüre wünscht

Ihr Ralph PrudentGeschäftsführer der ÖKOWORLD LUX S.A. Repräsentanz GmbH

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1 Die Studie wurde federführend von der industrienahen Unternehmensberatung McKinsey erarbeitet. Zur Arbeitsgruppe (verantw. f. Datenbasis und technischen Input), gehörten u.a. Stromversorger (z. B. RWE, Vattenfall und E.on), führende Netzbetreiber (Tennet, Energienet/DK, Entso-e), Hersteller von Kraftwerksanlagen (Siemens, Vestas) und Umweltorganisationen (WWF, Germanwatch, E3G).

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ausgabe mai 2010 seite 2markt der

nachhaltigkeit

alternativer antrieb

für’s depot

Die Zahlen sprechen für sich: Im Jahr 2009 erreichteder Anteil der Erneuerbaren Energien am Stromver-brauch hierzulande nach Angaben des Bundes-umweltministeriums 16,1 %. Im Jahr zuvor waren esnoch 15,2 %. Der Sektor der Erneuerbaren Energienwuchs selbst im Jahr der schlimmsten Rezessionseit dem Zweiten Weltkrieg.

UND DAS NICHT NUR IN DEUTSCHLAND.

Die Experten der Schweizer InvestmentgesellschaftSAM Sustainable Asset Management schätzen,dass rund 478 Milliarden Dollar aus den Konjunk-turpaketen, die zur Bekämpfung der Krise aufgelegtwurden, in grüne Technologien fließen. Das Re-searchhaus New Energy Finance geht davon aus,dass im Jahr 2012 weltweit 450 Milliarden Dollar inTechnologien für saubere Energie investiert werden,bis 2020 soll der Betrag sogar auf über 600 Milliar-den Dollar jährlich steigen.

„Viele Regierungen sind dabei, ihre Energiever-sorgung zu diversifizieren, sich unabhängiger vonÖl- und Gaslieferungen aus anderen Ländern zumachen“, sagt Jon Sigurdsen, Manager des CarlsonFund – DnB NOR Renewable Energy. Dazu kommt,dass die Politik erkannt hat, dass dieser wachs-tumsstarke Bereich die Chance bietet, nachhaltigArbeitsplätze zu schaffen.

Quelle:www.boerse-online.de/fonds/nachrichten/fonds/:Erneuerbare-Energien--Alternativer-Antrieb-fuers-Depot/611368.html

nachhaltige ratingsysteme aus

stuttgart

Nachhaltige Unternehmensführung etabliert sich immer mehr.Soziale, ethische und ökologische Aspekte finden Beachtung. Infor-mationen über die Nachhaltigkeitsleistung werden nicht nur unter -nehmensintern, sondern auch von extern verlangt. Nachhaltigkeits-ratings kommen ins Spiel. Dies beleuchtet eine aktuelle Studie zumgesellschaftlichen Engagement deutscher Unternehmen, die im Rahmen des Forschungsprojekts ARGUS (Architecture of Ratings inCompany Related Global CSR/CS for Users and Stakeholders) derLehrstühle für Finanzwirtschaft und Wirtschaftsinformatik I der Uni-versität Stuttgart entstanden ist. Die Wissenschaftler von ARGUShaben auch eine gleichnamige webbasierte Kompetenzplattform dazuentwickelt.

WELCHE METHODEN GIBT ES?

Dies sorgt für Diskussionen und unbeantwortete Fragen: Was genauwird von den Rating-Institutionen bewertet, welche Kriterien werdenzugrunde gelegt und welche Daten werden dafür verwertet? Wo liegtder Fokus des Ratings und welche nachhaltigen Aspekte werden unterdie Lupe genommen? Gibt es besondere Ausschlusskriterien, z. B.Rüstung?

KOMPETENZPLATTFORM ARGUS

Auf der neuen, von den Stuttgarter Wirtschaftswissenschaftlernkonzipierten Kompetenzplattform ARGUS gibt es Antworten auf dieseFragen. Die Kompetenzplattform stellt Informationen über die Nach-haltigkeitsbewertung von Unternehmen sowie verwandte Ansätze undBegriffe, zum Beispiel Corporate Social Responsibility (das gesell-schaftliche Engagement von Unternehmen wie die Förderung vonsozialen Einrichtungen), nachhaltige Geldanlagen und anderes bereit.Rating-Anbieter werden mit ihren Kompetenzen, Schwerpunkten undRating-Systemen vorgestellt. Ziel ist, die Kommunikation und Koope -ration unter den Akteuren zu verbessern sowie Potenziale für Ein-satzmöglichkeiten und Verwendungen von Nachhaltigkeits-Ratingsaufzuzeigen.

Um die Ergebnisse des Forschungsprojekts und die Kompetenzplatt-form einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen, veranstaltet die Uni-versität Stuttgart zusammen mit der Deutschen BundesstiftungUmwelt am Freitag, den 25. Juni 2010 in Osnabrück die Konferenz„Management von Nachhaltigkeitsratings und Nachhaltigkeitsdaten.Informationen zum Programm der Konferenz finden Sie unter:http://www.argus-responsibility.de.

Quelle:Pressemitteilung vom 20. Mai 2010, Andrea Mayer-Grenu, Referat für Presse- undÖffentlichkeitsarbeit – Universität Stuttgart

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ausgabe mai 2010 seite 3im fokus

post aus südafrika

PORT ELIZABETH, im April 2010

Der neu gestaltete Flughafen in Johannesburg istatemberaubend, die raumgreifende Ankunftshalleist sonnendurchflutet, schicke neue Geschäfte all-überall, freundliche Menschen begrüßen die An-kommenden. Futuristische neue Stadien wurden in Durban, Johannesburg, Kapstadt oder Port Eliza-beth gebaut. Neue Hotels schießen in den großenStädten aus dem Boden. Autobahnen werdenendlich auf Vordermann gebracht – Tempel, oderzumindest Bauten, der Modernität.

Wenige Kilometer davon entfernt gehen Township-Bewohner von Motherwell, Kathonga oder OrangeFarm auf die Straßen. Sie werfen Steine, verbren-nen Autoreifen, machen ihrem Unmut Luft. Siefordern ein menschenwürdiges Leben, flie ßendWasser und saubere Toiletten, eine organisierteMüllabfuhr. Und über Ostern wird der bekannte(weiße) Rechtsextremist Eugene Terre Blanche von(schwarzen) Angestellten ermordet. Szenen ausSüdafrika wenige Tage vor dem wichtigsten Ereig-nis in der jüngeren Geschichte des Landes – derFußball-Weltmeisterschaft 2010.

Gespannt, aber vor allem mit reichlich Skepsis erwartet die Welt die erste Fußball-WM auf afrika -nischem Boden. Können die das? Werden die Sta-dien fertig? Transport? Kriminalität? Ängste. DasZutrauen in den schwarzen Kontinent ist gering. DerStereotyp „des verlorenen Kontinents“ hat sich tiefin unsere (westliche) Gedankenwelt eingeprägt.Und leider findet dies allzu oft seine Bestätigung beider täglichen Lektüre der südafrikanischen Blätter.

Doch meine Prognose ist positiver: Das Land wirdviele überraschen, es werden wunderbare Tage desFußballs werden. Es werden begeisternde Bilderentstehen, die (Süd-)Afrika in ein neues Licht tau chen – zumindest für kurze Zeit. Sicher nicht soperfekt organisiert wie in Deutschland 2006, abersicher farbenfroher, stimmungsvoller und spontaner.

Dennoch: Lassen Sie sich nicht kirre machen vonMedien und manchen Journalisten, die schlechteNachrichten weitaus besser in Deutschland abset-zen können, als all die unzähligen Erfolgsge -schichten, die hundertfach in Südafrika passieren.Die Folge: Eine verzerrte Berichterstattung, eineverzerrte Wahrnehmung in Deutschland.

Wir leben jetzt seit vielen Monaten inPort Elizabeth, der fünftgrößten Stadtdes Landes und leben hier ohneAngst, wie so viele Europäer in derKap-Republik. Wir fühlen uns wohl!Jedes Jahr reisen mehr als 220.000deutsche Urlauber nach Südafrika –und kehren meist begeistert zurück.Angenehme Temperaturen, Sand-strände, guter Wein, Straußenfleisch

oder Kudu vorzüglich zubereitet, reichhaltige, wilde Tierwelt,traumhafte Lodges, große Gastfreundschaft der Menschen. Eine hohe Lebensqualität.

Trotz der vielen positiven persönlichen Erfahrungen bleibt Südafrikaein tief zerrissenes Land, die Schere zwischen Arm und Reich klafftweit auseinander. Die Erwartungen an die seit 1994 regierende ANC-Regierung sind und waren weitaus höher – als eben neue Stadien,schicke Hotels und einige neue Straßen. Korruption, Vetternwirtschaft,fehlende Bildungskapazitäten und persönliche Verfehlungen derFührer zerstören das sorgsam gepflegte Bild einer Befreiungsbewe-gung der Massen. Die Partei von Nelson Mandela steckt in einer Krise,die parteipolitischen Flügel driften auseinander, es wird mehr gegen-als miteinander gearbeitet. Ferner wird es eine wirkliche Partnerschaftzwischen Schwarzen und Weißen wohl erst in Generationen geben.

Es tauchen deshalb Fragen auf: Lohnt sich ein solches Event für dasLand? Zahlt es sich für die Menschen aus? Kommt etwas bei denArmen an? Die Antwort ist diffizil. Einerseits hat das Land in den jüng-sten Jahren einen enormen wirtschaftlichen Modernisierungsschuberlebt. Es hat hohe Investitionen in allen Bereichen der Wirtschaft(etwa der Autoindustrie) gegeben. Just diese Kraftanstrengungenhätte es von Regierungen, Wirtschaft und NGO ohne die WM wohlkaum gegeben. Die Infrastruktur in der Kap-Republik ist nun teils aufein Weltklasseniveau geklettert. Das Land wird nach der WM besserdastehen als ohne WM – jedoch leider nur in spezifischen Bereichen.

Die Kehrseite: Die Menschen aus Motherwell, Kathonga oder OrangeFarm haben bislang kaum von der WM profitiert. Nur leider haben dieFIFA und auch die ANC-Regierung vor der WM enorme Erwartungengeschürt: Die WM wurde zum Alleskönner und Heilsbringer stilisiert.Ehrlich gesagt, kann dies aber nicht Aufgabe einer Fußball-WM sein.Es ist und bleibt ein Sportereignis, bei dem einzig und allein die FIFAvorher als Gewinner feststeht.

Letztlich: Um die Lebensbedingungen der Menschen zu verändern,sind beständige, langjährige politische und wirtschaftliche Arbeitsowie eine richtige Prioritätensetzung nötig und schließlich der Wille,die Gesellschaft als Ganzes voranzubringen. Und sicher auch mehrEigeninitiative der Südafrikaner. Ich weiß, ein kurzer Text mit viel„sowohl als auch“. Aber so ist das Land: heterogen und zerrissen, und zugleich so atemberaubend und faszinierend. Alles in allem:Freuen Sie sich auf tolle vier Wochen in Südafrika, wir tun es auch.

Ke nako, Carsten Krebs

Carsten Krebs saß viele Jahre mit Herzblut für den BUND im Anlageausschuss des ÖKOVISION CLASSIC, vor 15 Monaten musste er die Aufgaben abgeben, eine spannendeberufliche Herausforderung in Südafrika lockte.

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ausgabe mai 2010 seite 4im fokus

sportlich:

die region sialkot im

norden pakistans

Zwei von drei Fußbällen, mit denen deutsche Hob-bykicker und Kinder auf Straßen, Bolzplätzen oderFußballrasen spielen, sind in der Region Sialkot imNorden Pakistans hergestellt worden. 40 MillionenFußbälle machen sich jedes Jahr von Pakistan ausauf den Weg in die weite Welt. Aber auch andereSportartikel wie Handschuhe, Taschen oder Mützenwerden in Pakistan gefertigt. 2009 exportierte dasasiatische Billiglohnland Sport artikel für ca. 300Millionen US Dollar.

Zum Vergleich: Im gleichen Jahr machte Adidaseinen Umsatz von 10,8 Milliarden US Dollar.

Die Erfolgsgeschichte von Sialkot im internatio nalen Fußball begannder Legende nach mit Syed Sahib. Einem Mann, der vor ca. 100 Jah -ren einen Lederball britischer Kolonialoffiziere repariert und in derFolge auch neue Bälle hergestellt haben soll. Noch heute ist eineStraße in Sialkot nach dem Begründer des pakistanischen Fußball-wunders benannt. Heute liefern die Fabriken jährlich im Schnitt 40Millionen Bälle auf die internationalen Fußballplätze. In Jahren mitWelt- oder Europa meis terschaften sind es sogar 60 Millionen. Fast 80 % der weltweiten Produktion.

ZWEI HALBZEITEN SIND EIN HALBER FUSSBALL

Sialkot ist eine exportorientierte Stadt. In den Fa briken hängen dieTarife aus: Je nach Modell, das pro Ball aus 20 Hexagonen und 12 Pentagonen sowie einer Blase und aus Garn besteht, werdenumgerechnet 47 - 55 Cent gezahlt. Das ist nicht viel. Aber auch nichtwenig. Im Schnitt verdienen die Menschen in Sialkot doppelt so vielwie im Landesschnitt, umgerechnet etwa 1.000,- EUR im Jahr. Dafürmuss eine Näherin sechs Bälle am Tag schaffen und dafür bis zu 18Stunden arbeiten.

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ausgabe mai 2010 seite 5im fokus

Bis zum Anpfiff hat der Ball einen langen Weg vorsich: Am Anfang stehen Nähzentren, Hinterhof-werkstätten, Heimarbeitsplätze, Ein-Mann-Betrie be,dann die Zulieferer als Partner der Sportkonzerne,die Spediteure, der Zoll, die Sportgiganten, dazwi-schen die Werbebranche, dann die Großhändler, amEnde die Sportfachgeschäfte und Kaufhäuser. Aufdiesem Weg wird aus einem 63-Rupien-Ball, denZulieferer wie Forward Sport für fünf bis zehn Euroan Firmen wie Adidas, Nike oder Puma liefern, einProdukt für mehr als hundert Euro. Jeder will daranverdienen. Und irgendwo müssen auch die Millio-nen für die Fußballstars, die teuren Werbeikonender Sportmarken, herkommen.

OHNE KINDERARBEIT INS FINALE

Der Ruf pakistanischer Fußballnähereien hat sichbei den Weltkonzernen verbessert, seit 1997 diepakistanischen Zulieferer einerseits und die Unicefund die Internationale Arbeitsorganisation ILO das Atlanta-Abkommen unterzeichnet haben. Ein klaresZugeständnis der Branche, die Kinderarbeit abzu-schaffen? Die vorerst letzte Konsequenz daraus war,dass Nike 2006 den Vertrag mit seinem Haupt-lieferanten Saga Sports in Pakistan kündigte.Kinderarbeit und Arbeitsrechtsverstöße bei SagaSports ließen Nike um seinen Ruf und seinen Ab-satz fürchten. Saga Sports, einst einer der größtenArbeitgeber des Ortes, ist heute so gut wie pleite.Damit wurde den anderen Produzenten in Sialkotdas Fürchten gelehrt. Manager von Forward Sports,Comet Sports, Capital Sports und auch derkleineren Hersteller haben das Schicksal des Wett -bewerbers genau be obachtet. Es spricht also nichtsdagegen, dass am 22. Mai 2010 im Estadio Santi-ago Bernabeu in Madrid, im Finale der ChampionsLeague, wieder ein Ball aus Sialkot zum Einsatzkommt.

Von einen Tag auf den anderen verloren Tausendevon Kindern ihre Arbeit. Um den Konzernen die Kon-trolle zu erleichtern, verboten die großen ein-heimischen Hersteller die Heimarbeit und ließenstatt dessen Nähzentren bauen. Die neue Wirt -schaftspolizei mit dem Namen Imac, „IndependentMonitoring Association for Child Labor“, kontrolliertnach einem Zufallssystem regelmäßig Nähereien. Merkwürdig bleibt jedoch, dass die IMAC von denörtlichen Herstellern selbst finanziert wird.

An der Kinderarbeit in anderen Wirtschafts-bereichen Pakistans hat sich daher auch nichts

Wesentliches geändert.

ZIEGEL AUS KINDERHÄNDEN

Die Eltern schicken ihre Kinder jetzt in die Ziegelbrennereien und indie metallverarbeitende Industrie, dort schert sich niemand um dasImage. Und dort kontrolliert keine IMAC. Irgendwie müssen die Familien ja überleben. Die Manager der Sportfirmen wissen das, aberman will die Wünsche der westlichen Konzerne erfüllen, die Käuferder teuren Bälle möchten das Geld schließlich mit gutem Gewissenausgeben und in den Ziegeleien werden keine Sportartikel her ge -stellt. Dass jetzt direkt neben der Nähfirma Danayal junge MädchenZiegelsteine schleppen, ahnt der Kunde im Sportgeschäft ja nicht.

FAIR PLAY UND FAIR PAY AUS PAKISTAN

Auch die fairen Bälle kommen alle aus Pakistan. Der größte Lizenz -nehmer ist weiterhin Talon Sports in Sialkot. Beispielhaft das Ver-halten während der Wirtschaftskrise 2009: Talon hatte deutlichweniger Aufträge, Näherinnen und Näher konnten nicht mehr vollbeschäftigt werden. Zum Ausgleich hatte die Betriebsleitung sichentschlossen, vorübergehend auch für die konventionellen Bälle derB-Qualität den fairen Lohn zu zahlen, obwohl der Zuschlag nicht vonden Kunden erstattet wurde. Weiterer Vorteil der FairPay-Bälle: In derVergangenheit wurde PVC (Polyvinylchlorid) als Material für Sport-bälle kritisiert, weil PVC in Herstellung und Entsorgung um welt -schädlich und gesundheitsgefährdend ist. Es gibt verschiedeneandere, gleichwertige Materialien – PU (Polyurethan), PES (Polyester)und Naturkautschuk sind PVC in manchen Eigenschaften durchausüberlegen. Fair Deal Trading bietet seit vier Jahren Sportbälle ohnePVC an. Der verwendete Naturlatex ist von Forst Stewardship Coun-cil (FSC) zertifiziert.

Die Entscheidung liegt weiterhin bei den Käuferinnen und Käufern:Sie haben bei diesen Bällen die Möglichkeit, sich zusätzlich zumfairen Handel auch für einen Rohstoff aus nachhaltiger Produktionzu entscheiden.

Passend zur Fußball-WM in Südafrika verlost dieÖKOWORLD LUX S.A. Repräsentanz GmbHvon der FSC zertifizierte FairPay/FairPlay-Fußbälle. Beantworten Sie einfach dieFrage auf der letzten Seite.

Viel leicht sind Sie ja schon bald im Besitz eines Fußballes für nachhaltigeneigenen Spielgenuss und -spaß.

markt-

kommentar

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ausgabe mai 2010 seite 6

Beflügelt von guten Unternehmensergebnissen undpositiven Konjunkturdaten starteten die interna-tionalen Aktienmärkte positiv in den April. Die sichverschärfenden Sorgen um die Haushaltslage ein-zelner europäischer Mitgliedsländer, allen voranGriechenland, wirkten sich negativ auf die anfäng-lichen Kursge winne aus. Positive Zwischenergeb-nisse aus den Quartalsberichten der Unternehmenund erfreuliche Konjunkturdaten traten zeitweilen inden Hintergrund.

ANGESPANNTE HAUSHALTSLAGE

Seit fast 6 Monaten beherrscht die angespannteHaushaltslage das Marktgeschehen an den welt-weiten Kapitalmärkten. In der zweiten Hälfte desabgelaufenen Monats spitzte sich die Situation inGriechenland zu. Renommierte Ratingagenturenstuften die Kreditwürdigkeit herab. Sorgen um dieStabilität der europäischen Gemeinschaftswährungerhielten neue Nahrung, der EURO tendierte in derFolge schwächer. Die Aktienmärkte konnten sichdiesen Unsicherheiten nicht entziehen, die an-fänglichen Kursgewinne wurden nahezu aufgezehrt.

Insgesamt konnten unsere Anleger bei den Fondsmit globaler Ausrichtung von der anhaltenden Euro-Schwäche profitieren. Unsere als langfristige Ent-wicklungschancen definierten Investitionsthemenerwirtschafteten eine Überrendite im Vergleich zukonventionellen Aktienanlagen. Ein Blick in dieBücher der Unternehmen verrät, dass diese von denim letzten Jahr verabschiedeten Konjunkturpro-grammen profitieren konnten.

POSITIVE KONJUNKTURZAHLEN

Der Monat begann zuversichtlich. Über den Erwar -tungen veröffentlichte Konjunkturzahlen unter-stützten die Aktienmärkte. Der für die Eurozonerepräsentative ifo-Geschäftsklimaindex erreichteden höchsten Wert seit Mai 2008. Der ISM-Index aus den Vereinigten Staaten notierte auf einemNiveau wie zuletzt im Juli 2004. Weitere positive Meldungen lieferten die Quartalsberichte der Unternehmen. Diese fielen durchweg positiv aus. ImGegensatz zu den bisher veröffentlichten Zahlenkonnten die Unternehmen ihre Kapazitätsaus -lastung erhöhen, was mit höheren Umsätzen ein-hergeht. Die in den vorangegangenen Quartalenverbesserte Kostenstruktur der Unternehmen boteine komfortable Ausgangslage.

WERTZUWÄCHSE

Besonders deutliche Wertzuwächse ver-zeichneten die Werte, die vom Erholungs-kurs der weltweiten Wirtschaft profitieren (Frühzykliker), u.a. Unternehmen aus denBereichen Netzinfrastruktur (Smart Grid),nachhaltiger Transport, Gebäude-Energie -effizienz und Ausrüster für zukunftsweisendeTechnologien wie der LED-Technik.

Wir sehen in der LED-Technik ein Basis-investment mit starken Wachstumsraten. Diekontinuierliche Ausweitung des Anwen-dungsspektrums von LED führt zu einerVervielfachung der Nachfrage. Wie anfangsbei Computerchips, entwickelt sich in diesemBereich eine Kosteneffizienz, in deren Folgezunehmend weitere LED-Anwendungen attraktiv werden, nicht nur als Hintergrund-beleuchtung von Unterhaltungs- und Kom-munikationsgeräten. Große Wachstumsratenbietet die Anwendung bei der Beleuchtungvon Gebäuden und Straßen. Die LED-Tech-nologie stützt sich hierbei auf vielfacheVorteile gegenüber herkömmlichen Produk-ten. Wesentlicher Vorteil ist der deutlichgeringere Energieverbrauch von LED gegen -über traditionellen Leuchtmitteln. In künf-tigen Entwicklungsschritten sollte dieser Vor -teil noch weiter ausgebaut werden können.Zudem verfügen LEDs über eine deutlichhöhere Lebensdauer. Wesentlicher Vorteil für die Straßenbeleuchtung ist, dass sich die Leuchtkraft kontinuierlich verringert undTotalausfälle vermieden werden. Die kostenintensive Wartung desStraßennetzes kann viel effizienter geplant werden. Die geringereGröße einer einzelnen LED lässt neue, kreative Beleuchtungskonzepteentstehen. Ein steigendes Produktangebot gepaart mit effizienter Produktion wird die derzeit noch höheren Preise deutlich reduzierenund die Wettbewerbsfähigkeit für den allgemeinen Einsatz erhöhen.

AUSBLICK AKTIENMÄRKTE

Konsolidieren die Aktienmärkte nach dem deutlichen Kursanstieg derletzten 12 Monate nun auf hohem Niveau, wie von einigen Markt-akteuren prognostiziert? Wir erwarten, dass die anhaltenden Sorgenum die Verschuldung der Staatshaushalte die Märkte noch eine Weilein Atem halten werden. Ein Indiz für die Unsicherheit stellt die wiedersprunghaft angestiegene Volatilität an den Börsen dar. Finanzwertesollten davon stärker betroffen sein, erfahrungsgemäß halten diesegroße Bestände an Staatspapieren. Innerhalb unserer Anlagekriterienmessen wir dieser Branche allerdings nur eine geringe Bedeutung bei.Die Präsentation der Unternehmensergebnisse unserer Investmentsverdeutlicht einen Erholungskurs der westlichen Industrienationen.In den Schwellenländern mit hohen Wachstumsraten ist nahezuwieder ein Niveau wie vor der Finanzkrise erreicht. In möglichenKursrückgängen sehen wir Opportunitäten zum weiteren Positions-aufbau.

Frank Fey, Alexander Funk und Felix SchnellaPortfoliomanager der ÖKOWORLD LUX S.A.

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ausgabe mai 2010 seite 7erlesenes

dem jordan geht das

wasser aus

Tel Aviv (dpa) – Der Jordan-Fluss an der Grenze zwischen Israel und Jordanien wird bereits ab kom-mendem Jahr vom Austrocknen bedroht sein. Darauf haben Umweltschutzorganisationen ineinem Bericht aufmerksam gemacht. Danach leitenIsrael, Syrien und Jordanien derzeit 98 Prozent desWassers aus dem Jordan ab. Aus dem einst mächti-gen Fluss sei ein dreckiges, salziges und stinkendesRinnsal aus Schmutz- und Abwasser geworden,heißt es. Der neue Umweltbericht listet aber auchWege auf, wie Wasser gespart werden könnte,damit sich der Jordan wieder erholt. Etwa 180 Teil-nehmer diskutieren bei einer zweitägigen Wasser -konferenz in Amman uber die Rettung des Jordans.

3. Mai 2010, Quelle: www.zeit.de/newsticker/2010/5/3/iptc-hfk-20100503-31-24710236xml

erneuerbare energien

wachsen mit

den subventionen

Energiefachleute mahnen dringen eine bessere Koordinierung der europäischen Länder bei derFörderung der Erneuerbaren Energien an: Nicht diebeste Ausbeute bestimmt den Standort einer Anlage, sondern die höchste Subvention. So findensich die meisten Solaranlagen nicht in den Mittel-meerländern, sondern im schattigen Deutschland.

Das ist das Ergebnis einer Studie, die das Ener-giewirtschaftliche Institut an der Universtität zuKöln (EWI) am Freitag in Berlin vorgestellt hat.

„Im Bereich der Erneuerbaren Energien wird nichtan den Standorten investiert, wo die Stromgeste-hungskosten am geringsten sind, sondern dort, wodie staatliche Förderung am höchsten ist“, heißt esin der EWI-Studie. So sind beispielsweise die meis-ten Photovoltaikkapazitäten innerhalb der EU nichtin Spanien, Portugal, Süditalien oder Griechenlandzu finden, wo sich die Photolvoltaikanlagen wegender starken Sonneneinstrahlung am ehesten rech-nen, sondern in Deutschland, weil dort dieFörderung besonders hoch ist. Bei der Windkraftgibt es ähnliche Tendenzen.

Dieser Umstand „treibt die Gesamtkosten für die Stromerzeugungaus Erneuerbaren Energien in die Höhe oder verhindert, dass bei gleich hoher Investitionssumme so viel Strom aus Erneuerbaren Energiequellen erzeugt wird wie es möglich wäre, wenn an den bes-ten Standorten gebaut würde“, schreibt das EWI.

Die verschiedenen Fördersysteme innerhalb Europas unterscheidensich stark. Deutschland setzt auf das Erneuerbare-Energien-Gesetz(EEG). Es garantiert den Produzenten von Strom aus Wind, Sonne,Biomasse oder Erdwärme über zwanzig Jahre feste Einspeisevergü-tungen, die teilweise deutlich über den Marktpreisen für konven-tionell erzeugten Strom liegen. Die Differenz zwischen EEG-Vergütung und Marktpreis, die sich pro Jahr auf mehrere MilliardenEuro summiert, wird auf die Stromverbraucher umgelegt. In anderenEU-Staaten gibt es steuerliche Anreize für den Bau von Öko-Strom-Anlagen, einige Staaten haben Quotensysteme für Ökostrom fest-geschrieben. Oft werden auch verschiedene Systeme miteinanderkombiniert. Daraus ergibt sich eine Vielzahl von Kombinations-möglichkeiten - und auch Ineffizienzen.

Quelle: www.handelsblatt.com/politik/international/harmonisierung-dringend-noetig-solarenergie-waechst-mit-den-subventionen;2567031

weltrekord bei solarzellen

FREIBURGER PHYSIKER WIRD MIT FRANZÖSISCHEM PREIS GEEHRT

Der deutsche Physiker Frank Dimroth (38) vom Freiburger Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme wird mit dem höchstdotierten Wissenschaftspreis Frankreichs ausgezeichnet. Der Preis der „Foun-dation Louis D“ wird am 9. Juni im Pariser Institut de France über-geben – mit einem Scheck uber 750.000 ,- Euro.

„Ich freue mich ganz außerordentlich“, sagt Dimroth, der für die Ent-wicklung besonders leistungsfähiger Solarzellen geehrt wird. Mit dervon seinem Team konstruierten Dreifachsolarzelle stellte Dimroth imJanuar 2009 einen Weltrekord auf: 41,1 Prozent der im Sonnenlichtsteckenden Energie kann seine Super-Solarzelle in elektrischenStrom umwandeln.

Zum Vergleich: Die auf den Dächern von Häusern installierten Sili-zium-Solarzellen schaffen nicht einmal einen Wirkungsgrad von 20 Prozent. Das Geheimnis der Freiburger Solarzellen steckt in dreiübereinander liegenden Schichten, die jeweils einen bestimmten Teildes Sonnenlichts umwandeln können. Zehn Jahre lang hatte Dimrothmit seinem Team an der Optimierung der Solarzelle gearbeitet, bisder Weltrekord glückte.

Die Herstellung der neuen Solarzelle ist etwa 50 Mal so teuer wie dieeiner herkömmlichen. Unter dem Strich wäre sie also 25 Mal wenigerwirtschaftlich – wenn die Forscher nicht eine weitere Innovation er-sonnen hätten. Mithilfe kleiner optischer Linsen wird das Sonnen-licht um den Faktor500 konzentriert. Entsprechend weniger Flächean teuren Solarzellen wird benötigt. „Wir ersetzten teure Halbleiterdurch preiswerte Optik“, erklärt Dimroth. Durch einen höheren Auto-matisierungsgrad bei der Herstellung werde die Wirtschaftlichkeitgesteigert. Ihre größere Effizienz können die Zellen aber nur bei in-tensivem, direktem Sonnenlicht ausspielen, also etwa in Südeuropa.

6. Mai 2010, Quelle: www.welt.de/die-welt/wissen/article7496075/Weltrekord-bei-Solarzellen.html?...

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ausgabe mai 2010 seite 8erlesenes

menschenkette gegen

atomkraft

120 kilometer widerstand

Es war eine der größten Demonstrationen der Anti-Atomkraft-Bewegung. Mehr als hunderttausendProtestierende haben am Samstag eine 120 Kilo-meter lange Menschenkette zwischen den AKWKrümmel und Brunsbüttel gebildet. Grüne und SPDbeschwören bereits die Wiedergeburt der Anti-AKW-Bewegung.

Hamburg. Sie kamen von überall her: Mittfünfzigeraus München, Familien aus Göttingen, junge hippeHamburger, Rentner aus Berlin. Sie hatten Plakateund Fahnen wie vor 30 Jahren dabei und Politiker-masken und schrille Verkleidungen. Popstars spiel-ten auf und Politiker spielten sich auf. Kurzum: Eswar ein Happening, ein Volksfest, wie es Deutsch-land seit Jahrzehnten nicht erlebt hat.

In mehr als 200 Bussen, drei Sonderzügen undtausenden Autos reisten die Atomkraftgegner in diebeschauliche norddeutsche Region. Den Umwelt-gruppen gelang es für viele überraschend tatsäch-lich, 100.000 bis 120.000 Menschen zu motivieren,eine 120 Kilometer lange Menschenkette entlangder Elbe zwischen den Atomkraftwerken Krümmelund Brunsbüttel zu bilden – die größte Demonstra-tion dieser Art seit vielen Jahren.

Menschenketten, Sitzblockaden, Lichterketten,Mahnwachen, Ostermärsche und Friedens- oderUmweltdemos: Für die meisten Menschen sind das Stichworte, mit denen manche wehmütig diepolitischen Basisbewegungen der Siebziger undAchtziger beschreiben. Doch so unpolitisch wie oftangenommen ist auch die Jetztzeit nicht.

Was daran liegen dürfte, dass es nicht darum ging,irgendeine diffuse Befindlichkeit zu kommunizie-ren: Der Protest richtete sich gegen die Atompolitikder Regierungskoalition aus CDU/CSU und FDP. Diewar in den letzten Monaten erst Stück für Stück,dann deutlich von den Atomausstiegsversprechun-gen der letzten Regierung abgerückt – und treibtdamit die Leute auf die Straße.

Quelle: www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,691054,00.html

der große schwindel mit der

nachhaltigkeit

Viele Geldverwalter appellieren an das Gewissen ihrer Kunden. Sieverkaufen umweltverträgliche Werte - nicht zuletzt auch die BP-Aktie.Die findet sich nach wie vor in vielen Nachhaltigkeitsfonds - als würdees die schlimmste Umweltkatastrophe in den Weltmeeren seit Gene-rationen gar nicht geben.

FRANKFURT. Die Weltöffentlich-keit beobachtet am Bildschirmgebannt die Folgen der Ölkatas-trophe im Golf vom Mexiko: Die Tier- und Pflanzenwelt stirbt,Fischer bangen um ihre Existenz,Strände werden zu Schlamm -wüsten. Verantwortlich für dasDesaster ist der Ölkonzern BP,der das auch freimütig einräumt.Der ein oder andere Fondsman-ager allerdings scheint kein Fern -sehen zu gucken. Nach rich teninteressieren ihn nicht. Er werkeltabgeschlossen von der Außen-welt an der Zusammensetzungseiner Fonds. Wie sonst lässt sich

erklären, dass sich die Aktie von BP nach wie vor in vielen Nach-haltigkeitsfonds findet - als würde es die schlimmste Umweltkatas-trophe in den Weltmeeren seit Generationen gar nicht geben?…

Diese Portfolios sollen eigentlich nur Aktien aufnehmen, wenn dieFirmen umweltschonend und sozial verantwortlich handeln. MancheAnlagehäuser gehen hier sehr strikt vor, andere allerdings laxer, wiedie BP-Beispiele zeigen. Der nachlässigere Ansatz nennt sich im Finanzjargon großspurig „best in class“.

SCHLUDERER SIND KLASSENBESTE

Nach üblicher Lesart zählt zu den Klassenbesten, wer in seinem Seg-ment die nach Nachhaltigkeitskriterien noch verträglichste Strategiefährt. Unter den Energieversorgern schneidet BP da ja gut ab. Und solandet die Aktie trotz des Umweltdesasters bei denen im Depot, dienach dem „Best in class“-Ansatz die Zusammensetzung ihrer Fondsbestimmen.…

Den ganzen Artikel können sie unter:www.handelsblatt.com/finanzen/fondsnachrichten/umweltinvestments-der-grosse-schwindel-mit-der-nachhaltigkeit;2582965;0

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ausgabe mai 2010 seite 9interna &

neuigkeiten

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Performance ist alles, ohne Performance ist allesnichts. So lautet das Fazit des 6. Sustainability Con-gress in Bonn. Die ÖKOWORLD LUX S.A. Repräsen-tanz GmbH war als Sponsor und Ausstellervertreten und hielt die „Gewinn mit Sinn-Flagge“ alsPionier & Original nach oben.

RALPH PRUDENTVertriebsgeschäftsführer der ÖKOWORLD LUX S.A.Repräsentanz GmbH

PETRA ERNHARDT Kundenservice-Managerin

BENJAMIN SAUVEURVertriebsdirektor

DIETER WAWRZINEKVertriebsleiter

GUNTER SCHÄFERMarketing Direktor der ÖKOWORLD LUX S.A.

(von Links).Quelle: DAS INVESTMENT, Fotografin: Astrid Lipsky

Die Expertenrunde bei der Arbeit: Nachhaltige Unternehmensziele: Anspruch und Wirklichkeit!

Moderation: DIRK ARNINGDrescher & Cie

Teilnehmer: CHRISTIAN ZIMMERMANN Fondsmanager d. Pioneer Global Ecology Fonds

DR. KARL HEINZ BRENDGEN Leiter d. Nachhaltigkeitsresearches ÖKOWORLD LUX S.A.

ANDREAS KNÖRZERLeitung Sustainable Investment Bank Sarasin & Cie AG

FLORIAN SOMMER Head of Global Sustainability Research Fortis Investments/BNP Paribas Investment Partners

AXEL WILHELM Managing Director Sustainalytics

Quelle: Archivbild

branchentreff in bonn:

sustainibility congress 2010Innovative Impulse wurden in Bonn nicht gesetzt. Aber gut war derAspekt, dass sich die Vertreter aus dem Bereich des Nachhaltigen In-vestments getroffen und ausgetauscht haben. Die Notwendigkeiteines Branchentreffs ist also klar erkennbar.

UNSER BILDER ZEIGEN:

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ausgabe mai 2010 seite 10

fair ist eine runde sache:

wir verlosen 14 fussbälle

Zum Abschluss dieser ÖKOVISIONEN-Ausgabemöchten wir Sie herzlich dazu einladen, an einemGewinn(spiel) mit Sinn teilzunehmen!

Unter allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern verlosen wir 14 fair gehandelte ÖKOWORLD ÖKOVISION CLASSIC-Fußbälle mit FSC-zertifizierterLuftblase.

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GEWINEN SIE EINEN FAIREN FUSSBALL!

Dazu müssen Sie nur die folgende Frage richtig beantworten: In welcher Region Pakistans werden zwei vondrei Fußbällen hergestellt mit denen deutscheHobbykicker und Kinder auf Straßen, Bolzplätzenoder Fußballrasen spielen?

bitte senden sie ihre

antwort, ihren namen,

ihre telefonnummer

und adresse

bis zum einsendeschluss

11. juni 2010 an

[email protected]

TEILNAHMEBEDINGUNGEN ZUR VERLOSUNG

Teilnahmeberechtigt sind alle Vertriebspartner derÖKOWORLD. Vergabe der Preise: Unter allen Teil-

nehmern, die bis zum 11. Juni 2010 am Gewinnspiel per Emailan [email protected] teilgenommen haben, entscheidet dasLosverfahren. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Eine Bar aus-zahlung ist nicht möglich.

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