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„Nach meiner Meinung läuft die Mehrheit der Fachhändler beim Abschluss von Rahmenverträgen mit Leasinggesellschaften mit einem Brett vor dem Kopf herum“, erklärt uns ein Fachhändler aus Nordrhein-Westfalen. „Stimmt“, sagt ein Kollege aus Hamburg. „Denn die lesen sich überhaupt nicht das Kleingedruckte durch“. Der Geschäftsführer einer Lea- singgesellschaft aus Süddeutsch- land, den wir mit diesem brisan- ten Thema konfrontierten, erklärt: „Von wegen das Kleingedruckte. Nr. 32/2017 38. Jahrgang 24.08.2017 • 34. Woche F 20080 Inhalt Seite Marktbericht Leasing-Branche Brett vorm Kopf 1 Marktbericht Telefonanlagen Stabile Werte 4 Cyber-Erpressung Zeitbombe Produktionsrechner 7 Biometrische Authentifizierung Abgesang der Passwörter 7 Warenwirtschaftssysteme Es brennt unter den Nägeln 10 Namen und Nachrichten 10 MARKTBERICHT LEASING-BRANCHE Brett vorm Kopf Wenn sich bei Fachhandelsunternehmen eine Insolvenz abzeichnet, stehen die Inhaber vor dem Trümmerhaufen ihrer jahrelang aufge- bauten Existenz. Dann beginnt bei den Mitbewerbern nicht nur ein Gerangel um die zur Disposition stehenden Leasingverträge und de- ren MiF-Bestand, sondern oft genug werden die Betroffenen auch von den Illusionen über eine mögliche Fortführung ihrer Geschäfts- aktivitäten mit schockierender Härte befreit. – Ein Bericht aus der Praxis für eine Anregung zur Veränderung in der Praxis Die lesen noch nicht einmal das Großgedruckte und wundern sich oft genug, wenn sie am Ende ihren eigenen Scherbenhaufen zusammenkehren müssen.“ Wenn es um die Auswahl von Leasinggesellschaften geht, mit denen die Fachhändler zusam- menarbeiten, überlassen die Ge- schäftsführer in der Regel ihren Verkäufern die Entscheidung hin- sichtlich der Zusammenarbeit zur Finanzierung seines Auftrages. „Von dieser Praxis hat bisher die Grenke Leasing auf unsere Kos- ten am Meisten profitiert“, ärgert sich ein Mitbewerber über das völlig unbekümmerte Verhalten der Leasingnehmer. Der ‚Schock‘ über die Attitü- den der Leasinggesellschaften erreicht seinen absoluten Hö- hepunkt bei einem Konkurs. In Die aktuelle Information über den IT-, MFP- und Drucker-Markt The Research Company E-Paper IT-/MFP-/Drucker@Markt Firmensitz der Deutschen Bank: Angesichts der Skandale bei der Ikone der deutschen Kreditwirtschaft mit ihren rund 6.000 anhängigen Prozessen muss man sich über den Image-Schaden im Finanzwesen überhaupt nicht wundern. Hauptverwaltung der Mercator-Leasinggesellschaft in Schweinfurt: „Sie die seriöseste von allen refinanzierenden Banken“.

MARKTBERICHT LEASING-BRANCHE Brett vorm Kopf · UTS C H L N D T O P - A R B E I T G E B E R *In der Kategorie „Mittelgroße Unternehmen“ belegt die Sedus Stoll AG den zweiten

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„Nach meiner Meinung läuft die Mehrheit der Fachhändler beim Abschluss von Rahmenverträgen mit Leasinggesellschaften mit einem Brett vor dem Kopf herum“, erklärt uns ein Fachhändler aus Nordrhein-Westfalen. „Stimmt“, sagt ein Kollege aus Hamburg. „Denn die lesen sich überhaupt nicht das Kleingedruckte durch“. Der Geschäftsführer einer Lea-singgesellschaft aus Süddeutsch-land, den wir mit diesem brisan-ten Thema konfrontierten, erklärt: „Von wegen das Kleingedruckte.

Nr. 32/2017 • 38. Jahrgang 24.08.2017 • 34. Woche • F 20080

Inhalt Seite

Marktbericht Leasing-BrancheBrett vorm Kopf 1

Marktbericht TelefonanlagenStabile Werte 4

Cyber-ErpressungZeitbombe Produktionsrechner 7

Biometrische AuthentifizierungAbgesang der Passwörter 7

WarenwirtschaftssystemeEs brennt unter den Nägeln 10

Namen und Nachrichten 10

MARKTBERICHT LEASING-BRANCHE

Brett vorm KopfWenn sich bei Fachhandelsunternehmen eine Insolvenz abzeichnet, stehen die Inhaber vor dem Trümmerhaufen ihrer jahrelang aufge-bauten Existenz. Dann beginnt bei den Mitbewerbern nicht nur ein Gerangel um die zur Disposition stehenden Leasingverträge und de-ren MiF-Bestand, sondern oft genug werden die Betroffenen auch von den Illusionen über eine mögliche Fortführung ihrer Geschäfts-aktivitäten mit schockierender Härte befreit. – Ein Bericht aus der Praxis für eine Anregung zur Veränderung in der Praxis

Die lesen noch nicht einmal das Großgedruckte und wundern sich oft genug, wenn sie am Ende ihren eigenen Scherbenhaufen zusammenkehren müssen.“

Wenn es um die Auswahl von Leasinggesellschaften geht, mit denen die Fachhändler zusam-menarbeiten, überlassen die Ge-schäftsführer in der Regel ihren Verkäufern die Entscheidung hin-sichtlich der Zusammenarbeit zur Finanzierung seines Auftrages. „Von dieser Praxis hat bisher die Grenke Leasing auf unsere Kos-

ten am Meisten profitiert“, ärgert sich ein Mitbewerber über das völlig unbekümmerte Verhalten der Leasingnehmer.

Der ‚Schock‘ über die Attitü-den der Leasinggesellschaften erreicht seinen absoluten Hö-hepunkt bei einem Konkurs. In

Die aktuelle Information über den IT-, MFP- und Drucker-MarktThe Research Company

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Firmensitz der Deutschen Bank: Angesichts der Skandale bei der Ikone der deutschen Kreditwirtschaft mit ihren rund 6.000 anhängigen Prozessen muss man sich über den Image-Schaden im Finanzwesen überhaupt nicht wundern.

Hauptverwaltung der Mercator-Leasinggesellschaft in Schweinfurt: „Sie die seriöseste von allen refinanzierenden Banken“.

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günstigen Fällen wird der In-haber beziehungsweise Gesell-schafter vom Insolvenzverwalter darüber aufgeklärt, dass die Lea-singgesellschaft sich das Eigen-tum an den Finanzverträgen si-cherte. – Logisch, wie denn sonst. Im ‚worst case‘ dagegen müssen

die Leasinggesellschafter selbst die Konkursverwalter darüber belehren, dass das Eigentum der verleasten Maschinen bei ihnen liegt und dass eine verwertbare Masse in vielen Fällen gar nicht vorhanden ist.

Bemerkenswert sind auch die ziemlich weit verbreiteten Vor-stellungen von Fachhändlern, sie könnten ihren Bestand an Lea-singverträgen in eine neue oder bestehende Firma übertragen und somit ihre Geschäftstätigkeit fortführen und/oder mit den Ein-nahmen aus diesen Leasingver-trägen ihre Rente verbessern.

Kritik am Verhaltenskodex im Finanzwesen

So geschehen im Osten der Re-publik, wo dem Investor einer neu gegründeten GmbH von der BNP Paribas ein dicker Strich durch die Rechnung gezogen wurde. In einem anderen Fall geriet der Fachhändler krankheitsbedingt in eine existenzielle Notlage und verhandelte mit der Leasing-gesellschaft über die Rettung seines Lebenswerkes. Er wollte

seinem Sohn (Techniker) die Ver-träge und Betreuung übertragen. Vergebens, die Entscheider in der Leasing-Gesellschaft übertrugen den Bestand kurzerhand an ei-nen regionalen Mitbewerber.

In diesem Monat kam es zu einer Insolvenz mit schätzungs-

weise 700 Stell-plätzen. Prompt setzt ein Ger-angel um die Übernahme der Leasingverträge ein. Nach unse-ren Informati-onen sollte die P.O.M. in Mett-

mann aufgrund einer bereits erteilten mündlichen Zusage den Zuschlag für die Übernah-me erhalten, womit auch eine komfortable Weiterbeschäfti-gung des Inhabers verbunden war. Doch die abcfinance Gmbh in Köln traf eine andere Rege-lung. In letzter Minute fiel die Entscheidung zugunsten der Green IT in Dortmund. POM-Ge-schäftsführer Robert Bödecker kann zwar damit leben, dass er bei diesem Deal nicht gewon-nen hat, aber er bemängelt die „mangelnde soziale Kompetenz der abcfinance“, weil sein Ange-bot für den Inhaber zu einer we-sentlich besseren finanziellen Abwicklung geführt hätte.

Die Gefühlslage ist bei der Ver-wertung von den zur Disposition stehenden Leasingverträgen aus Insolvenzen in der Fachhandels-szene nach unseren Recherchen hoch aufgeladen. Kein Wunder daher, dass Schuldzuweisungen über das angeblich desaströ-se Geschäftsgebaren der Lea-sing-Anbieter an der Tagesord-nung sind. „Am schlimmsten ist nach meiner Meinung die Grenke

Leasing, gefolgt von abcfinance“, meldete sich ein Fachhändler an-lässlich einer INFO-MARKT- Um-frage zu Wort.

Auch bei seinen Kollegen sind die Wahrnehmungen über den Verhaltenskodex im Finanzwe-sen alles andere als schmeichel-haft. „Egal, mit welcher Gesell-schaft sie es zu tun haben. Ich komme mir jedes Mal vor wie auf einem Basar“, gehört noch zu den freundlichen Kommen-taren. Angesichts der Skandale und der kriminellen Energie bei der Ikone der deutschen Kredit-wirtschaft, der Deutschen Bank in Frankfurt mit ihren rund 6.000 anhängigen Prozessen, muss man sich über den Image-Scha-den dieser Zunft allerdings über-haupt nicht wundern.

Mercator Leasing positiv bewertet

Umgekehrt: Die an den Pran-ger gestellten Manager der Lea-singgesellschaften berichten von ihren Vertragspartnern aus dem Fachhandel auch nichts Gutes. Sie verweisen auf Betrügereien mit Zweit- und Dritt-Finanzierun-gen, die mit erheblichen finanzi-ellen Verlusten der Leasinggesell-schaften verbunden sind.

Wie auch Immer: Im Herbst letz-ten Jahres führte INFO-MARKT eine Umfrage unter Fachhändlern durch. Unter anderem wollten wir wissen, wie sich die Leasingge-sellschaften auf Sonderwünsche ihrer Abnehmer und bei vorzei-tigen Vertragskündigungen ver-halten. Interessant auch die Re-aktionen der Finanzbranche bei etwaigen Ertragsbeteiligungen bei einer Vertragsverlängerung, bei einer Gesamtkosten-Abrech-nung zum Vertragsende und ob

Mercator-Geschäftsführer Rolf Hahn: Er hat immer eine Idee, wie man im Falle einer Insolvenz die Stellplätze sichern kann:

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es überhaupt ein bedarfsgerech-tes und unkompliziertes Formu-larwesen gibt?

Interessanterweise wurde dabei die Mercator Leasing GmbH in Schweinfurt im positiven Sinne besonders herausgestellt. „Sie die seriöseste von allen refinanzie-renden Banken. Geschäftsführer Rolf Hahn hat immer eine Idee, wie man im Falle einer Insolvenz

die Stellplätze sichern kann. Und er hat auch in der Regel für alle Beteiligten eine optimale Lösung“, schreibt uns ein Leasingnehmer aus dem Fachhandel.

Die Ergebnisse aus unserer Marktumfrage konnten wir aus EDV-technischen Gründen bis-her noch nicht veröffentlichen. Voraussichtlich können wir die Resultate erst gegen Ende dieses Jahres veröffentlichen. ■

MARKTBERICHT TELEFONANLAGEN

Stabile WerteDie Abkündigung der ISDN-Telefonie durch die großen Netzbetreiber hat im Umfeld der Geschäftskunden bislang nicht zu merklichen Veränderungen im PBX-Markt geführt. Die alten Platzhirsche sind auch die neuen. Denn viele Anwender und Kunden halten sich mit Investitionen zurück. Bei der Finanzierung liegen Miete und Leasing nur bei Großunternehmen im Trend.

Zu diesen Ergebnissen kommt eine aktuelle Studie des ITK- Informationsdienstleister ama (ama-Marktforschung), für die im Frühjahr 2017 knapp 3.900 Unter-nehmens- und Behörden-Standor-te mit jeweils mehr als 50 PC-Ar-beitsplätzen befragt wurden.

Obwohl die Deutsche Telekom die ISDN-Technologie bis 2018 abschalten will – und andere Netzbetreiber wie Vodafone oder Colt das gleiche Ziel für die Jahre danach verfolgen – hält sich die Nachfrage nach neuen privaten Telefonanlagen (PBX) in engen Grenzen. Dieses Resultat förder-te bereits eine ama-Umfrage von Anfang 2016 zu Tage. Ein Jahr später wird es nun weitgehend bestätigt. Demnach beabsich-tigen gut zwei Drittel (70,1 Pro-zent) der befragten Firmen, in den nächsten Jahren keine Mo-dernisierung ihrer bestehenden Telefonanlagen vorzunehmen.

Zugewinne bei den Marktantei-

len verbuchten zuletzt offensicht-lich diejenigen PBX-Anbieter, die in der Gruppe der „Großunterneh-men“ mit mehr als 500 PC-Arbeits-plätzen aktiv sind. Marktführer in Deutschland mit einem Anteil von 37,7 Prozent ist nach wie vor die ehemalige Siemens-Tochter Unify, die seit 2015 zum französi-schen IT-Dienstleister Atos gehört. Im Vergleich zum Vorjahr baute er seine Spitzenposition um 1,4 Pro-zentpunkte aus (-> Grafik 1).

Unify ist deutscher Marktführer

Der Marktanteil des Zweitplat-zierten Alcatel-Lucent weist im Vorjahres-Vergleich kaum Verän-derungen auf. Der Anteil stieg um 0,3 Punkte auf 19,0 Prozent. Der Drittplatzierte Avaya verbes-serte sich um 0,2 Punkte auf 14,0 Prozent. Die kanadische Mitel, die sich in den vergangenen Jahren unter anderem die Konkurrenten

DeTeWe, Ericsson und Aastra ein-verleibte, kommt aktuell auf 9,5 Prozent. Cisco – die US-Firma hat immer nur IP-basierte Telefon-technik, aber keine ISDN-Technik verkauft – liegt bei 6,5 Prozent. Die Deutsche Telekom verlor zu-letzt rund 2,3 Punkte und liegt nun bei lediglich 5,4 Prozent. Dif-ferenziert nach Größenklassen (Anzahl Beschäftigte am jeweili-gen Standort) kommt das Unter-nehmen nur in den unteren Ka-tegorie auf zweistellige Quoten (-> Grafik 2).

Auch bezüglich der Finanzie-rung unterscheidet sich das Ver-halten der Kaufentscheider in den einzelnen Größenklassen. Während kleinere Unternehmen ihre Telefontechnik tendenziell lieber kaufen, zeichnet sich bei den Großunternehmen ein ge-genläufiger Trend ab.

Bei Unternehmen mit weniger als 500 PC-Arbeitsplätzen wür-den laut ama aktuell 76,7 Prozent

ama Marktanalyse „PBX-Telefonanlagen“

Marktanteile – Gesamtmarkt 2017

Quelle: ama Database; 6/2016–4/2017* Anzahl IT-Standorte von Unternehmen und Be-hörden mit > 50 PC-Arbeitsplätzen und mindestens eine installierte PBX-TK-Anlage

Grafik 1

n=3.886 (IT-Standorte*)

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01/2017 gehört Sedus sogar zu den Top-Arbeitgebern in Deutschland. Vielleicht liegt

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einfach daran, dass wir sie als Menschen wertschätzen.

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2PL ATZ

IN D E U T S C H L AN

D

TOP-ARBEITGEBER

*In der Kategorie „Mittelgroße Unternehmen“ belegt die Sedus Stoll AG den zweiten Platz, nachzulesen bei Focus Business Ausgabe 01/2017.

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aller Unternehmen und Behörden PBX-Anlagen kaufen. Damit stieg dieser Anteil um 3,1 Punkte im Vergleich zum vergangenen Jahr. Die Option „Leasing“ dagegen sank von 10,3 auf 10,0 Prozent, die Option Miete sogar von 15,9 auf 13,2 Prozent.

Optionen „Leasing“ und „Miete“ steigend

Bei Unternehmen mit mehr als 500 PC-Arbeitsplätzen dagegen würden nur noch 79,8 Prozent al-ler Unternehmen und Behörden PBX-Anlagen kaufen. Das sind 1,5 Prozentpunkte weniger als im vergangenen Jahr. Die Option „Leasing“ stieg von 6,7 auf 6,9 Prozent, die Option Miete sogar von 11,9 auf 13,3 Prozent.

Das leicht unterschiedliche Verhalten bei der Finanzierung erklären die ama-Marktanalys-ten mit zwei Faktoren. Erstens sei die Bereitschaft der Groß-unternehmen, in eine moderne, softwarebasierte PBX-Anlage zu investieren größer als bei kleine-ren Unternehmen. Zweitens sei-en die Bestandsanlagen in Groß-unternehmen im Durchschnitt älter. Demnach bezifferten 65,5 Prozent der Großunternehmen

ihre PBX-Anlagen als „älter als fünf Jahre“. Bei den kleineren Unternehmen waren es insge-samt nur 61,7 Prozent.

Einmal installiert halten PBX-Tele-fonanlagen offenbar lange durch. Rund jede dritte in Unternehmen oder Behörden installierte PBX-An-lage ist zwischen fünf und zehn Jahre im Einsatz. Gut jede vierte ist

sogar älter als zehn Jahre.Flankierend zur AMA-Marktfor-

schung beauftragte die Gigaset AG in München, ein Anbieter der Kommunikations-Technologie, ein Marktforschungsinstitut mit einer Befragung zum Thema ‚All-IP-Lö-sungen in Unternehmen‘. Die Er-gebnisse legen offen, dass jedes dritte Unternehmen sich mit dem Abschied vom Festnetz noch Zeit lassen will.

Diese Firmen sollten die Umstel-lung auf VoIP nicht auf die lange Bank schieben, sagt Raphael Dörr, Head of Corporate Communica-tions & Investor Relations bei der Gigaset AG in München. „Denn alle Telefonanlagen, Fax etc. müs-sen auf ihre Internetfähigkeit ge-prüft werden. Außerdem kann es sinnvoll sein, im Zuge der Umrüs-tung die gesamte Telekommuni-kationstechnik auf den aktuells-ten Stand zu bringen“. ■

ama Marktanalyse „PBX-Telefonanlagen“Marktanteile nach Größenklassen

Quelle: ama Database; 4/2017 – Marktanteile in Prozent nach IT-Standorten (> 50 PC-Arbeitsplätzen) und mindestens eine installierte HW-Firewall

Grafik 2

ama Marktanalyse „PBX-Telefonanlagen“Art der Finanzierung

Quelle: ama Database; 2016 (n=1.170)/2017 (n=2.256) = Anteile nach Anzeahl Nennungen = Teilnehmer an IT-Standorten mit mindestens 50 PC-Arbeitsplätzen

Grafik 3

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Telonic-Geschäftsführer Andreas Schlechter: „In Gefahr ist alles, was durch einen Computer gesteuert wird.“

„Diese Rechenanlagen werden oft vergessen, weil die grafischen Nutzeroberflächen davon ab-lenken, dass die Basis ein altes Betriebssystem ist. Dabei ist die Gefahr enorm, hier durch die Cyber-Erpresser einen wirtschaft-lichen Schaden bis zum Bank-rott zu erleiden“, sagt Andreas Schlechter, Geschäftsführer der Telonic GmbH in Köln. Das Sys-temhaus unterstützt zahlreiche Unternehmen bundes- und welt-weit im Bereich der Netzwerksi-cherheit.

Auch das Bundesamt für Si-cherheit in der Informations-technik (BSI) warnt eindringlich.

CYBER-ERPRESSUNG

Zeitbombe ProduktionsrechnerDie digitalen Erpressungen gehen weiter: Es wurden tausende Atta-cken durch einen Kryptotrojaner auf die Computer zahlreicher Un-ternehmen verzeichnet. Eine immense Sicherheitslücke liegt dabei immer noch im Verborgenen: Die Rechner, mit denen Produktionsan-lagen betrieben werden und die häufig noch Altsysteme wie Micro-soft Windows 2000 oder XP nutzen.

Präsident Arne Schön-bohm ruft angesichts der akuten Bedrohungs-lage die Wirtschaft er-neut dazu auf, die Risi-ken der Digitalisierung ernst zu nehmen und notwendige Investitio-nen in die IT-Sicherheit nicht aufzuschieben. Das betrifft allerdings nicht nur Altsysteme, sondern auch aktu-elle Windows-Rechner mit einer bekannten Schwachstelle, die vor allem in internen Netzwerken genutzt werden kann. Er ist sich sicher, dass der Ausfall eines ein-zelnen Computers nicht immer

verhindert werden könne. Jedoch dürfe, sie nicht zum Ausfall eines ganzen Netzwerks führen.

Eine intensive und lückenlose Überwachung von Firmennetz-werken ist daher umso wichtiger. Die gesamte Infrastruktur in ei-nem Netzwerk mit entsprechen-den Tools muss, so Schlechter, auf

verdächtige Aktivitäten überwacht werden, um die Gesamtheit zu schützen und zeitnah reagieren zu können. Im Ernstfall droht ein Bankrott eines Unternehmens. In Gefahr ist alles, was durch einen Computer gesteuert wird“, warnt der Security-Experte. ■

„Forscher entwickeln immer ausgefeiltere Methoden, die es Nutzern erlauben, sich mit in-dividuellen Körpermerkmalen zu authentifizieren. Neben dem Sicherheitsaspekt ist allerdings die Nutzererfahrung ein wesent-licher Faktor. Eine Lösung, muss einfach zu bedienen sein und darf keinen großen Aufwand vo-raussetzen, wenn sie sich durch-

setzen soll“, sagt Jason Goode, Regional Director EMEA der Ping Identity Corp. in Denver (Bundes-staat: Colorado).

Die Eingliederung von Smart-phones und Tablets in das immer verzweigtere Unternehmensnetz-werk stellt die IT-Sicherheit seit geraumer Zeit vor Herausforde-rungen. Im Zuge dieser Entwick-lung ist das Passwort als Authen-

tifizierungs-Methode obsolet, da es schnell verloren oder gestoh-len werden kann, wodurch Au-ßenstehende leicht Zugang zum System erhalten können.

Die Multi-Faktor-Authentifizie-rung gilt als deutlich probateres Mittel, da es einen mehrschich-tigen Verifizierungsprozess vor-aussetzt. Der Zugriff auf ein Sys-tem erfolgt anhand zweier oder mehrerer unabhängiger Berech-tigungsnachweise. Bekannt ist diese Methode von Bankomaten. Erst die Kombination der EC-Karte mit dem PIN erlaubt den Zugriff auf das Geldkonto. Im Gegensatz zu rein passwortgeschützten An-wendungen erlaubt der Diebstahl der Kennzahl noch keinen Zugriff auf das Kennwort, da eine weite-

BIOMETRISCHE AUTHENTIFIZIERUNG

Abgesang der PasswörterDer Yahoo-Hack mit dem Diebstahl von einer Milliarde Nutzerdaten verdeutlichte erneut, dass das Passwort als Authentifizierungs-Me-thode nicht mehr sicher genug ist. Der Dienstleister Ping Identity gibt fünf Tipps, die Unternehmen beachten müssen, um erfolgreiche Customer Identity und Access Management-Lösungen (IAM) bereit-zustellen.

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re Sicherheitsbarriere existiert. Durch den technologischen Fort-schritt ergeben sich auch im Be-reich der Multi-Faktor-Authentifi-zierung neue Möglichkeiten, die die Sicherheit zusätzlich erhöhen können.

Durch immer feinere Sensoren halten biometrische Merkmale zunehmend als Authentifizie-rungsfaktor im Alltag Einzug. Im Gegensatz zur EC-Karte oder dem PIN-Code können biometrische Faktoren nicht einfach verloren gehen oder gestohlen werden und stellen Hacker somit vor noch größere Probleme.

Mit den fortschreitenden tech-nischen Möglichkeiten werden auch in Zukunft neue und noch sicherere Möglichkeiten erforscht werden, um die Einzigartigkeit des menschlichen Körpers zur Absicherung der digitalen Iden-tität zu verwenden. Mindestens so wichtig wie der Sicherheit-saspekt ist und bleibt dabei der Benutzerkomfort. Ping Identity, Dienstleister von modernen Iden-tity-Security-Lösungen gibt eine Übersicht über die biometrischen Authentifizierungs-Methoden der Gegenwart und Zukunft:

1. FingerabdruckSpätestens seit-

dem Apple das iPhone 5s mit ei-nem Sensor zum Lesen des Finger-abdrucks ausge-stattet hat, ist diese Praxis zur Authen-tifizierung salonfä-hig. Das simple Auflegen des Fin-gers ermöglicht einen bequemen und schnellen Benutzer-Nach-weis. Besonders bei neueren Smartphones ist dies die gängi-ge Methode, um die Bildschirm-sperre aufzuheben. Diese Tech-nik birgt allerdings Risiken, denn diese Technologie konnte bereits mehrmals überlistet werden.

2. Iris-/Netzhaut-ScanDer Scan der Netzhaut hat in-

zwischen Einzug in das tägliche Leben gehalten. Beispielsweise nutzt Samsung dieses Verfahren in seinem Galaxy S8. Es gilt als besonders sicher, da die Beschaf-fenheit und Oberfläche der Netz-haut ähnlich wie der Fingerab-druck individuell ist und sich im Laufe eines Lebens nicht ändert. In zahlreichen Studien und Tests

ist bisher auch noch kein fehler-haftes Erkennen festgestellt wor-den. Allerdings ließ sich auch der Iris-Scanner des Galaxy S8 bereits austricksen.

3. Stimmerken-nung

Die Authentifi-zierung der Stim-me erfolgt über die Messung der Tonvibratio-

nen und dem Vergleich mit be-reits bestehenden Mustern. Die zu identifizierende Person muss hierzu bestimmte Worte oder Sät-ze hinterlegen, um sich per Ver-gleich verifizieren zu können. Der Schwachpunkt ist die Anfälligkeit gegenüber Interferenzen und Hintergrundgeräuschen.

4. HandveneDas Technologie-Unternehmen

Fujitsu hat eine neue Variante des Fingerabdrucks entwickelt. Mit PalmSecure registriert sich der Nutzer anhand von Handve-nen. Dabei analysiert der Scanner mithilfe eines Infrarotstrahls die Venenstruktur der Hand und ver-gleicht sie mit dem hinterlegten Muster. Laut Fujitsu ist diese Me-thode 100 Mal sicherer als der Ab-gleich mit einem Fingerabdruck.

5. GehverhaltenDer individuelle Gehstil soll

Authentifizierung in Zukunft si-cherer machen. Data61 der aus-tralischen Forschungseinrichtung CSIRO (Commonwealth Scientific and Industrial Research Organi-sation) hat in einer kleinen Grup-pe die Genauigkeit des Gehver-haltens von Nutzern analysiert. Dabei nutzten sie die in Smart-phones verbauten Beschleuni-gungssensoren. Bei ersten Tests konnten die Forscher bereits in 95 Prozent der Fälle die Person korrekt zuordnen. ■

Der Iris-/Netzhaut-Scan als biometrische Authentifi-zierungs-Methode: Samsung nutzt dieses Verfahren in seinem Smartphone Galaxy S8.

Jason Goode, Regional Direc-tor EMEA bei Ping Identity: „Forscher entwickeln immer ausgefeiltere Methoden, die es Nutzern erlauben, sich mit individuellen Körpermerkmalen zu authentifizieren.“

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Namen und Nachrichten

Kommunale Rechenzentren

Die Gemeinschaft für Kom-munikationstechnik, Informa-tions- und Datenverarbeitung Paderborn (GKD Paderborn) und das Kommunale Rechenzentrum Minden-Ravensberg/Lippe (krz) „rechnen“ künftig gemeinsam. Ab 2018 planen sie die technische Zusammenarbeit. Dafür gründen sie ein gemeinsames Tochterun-ternehmen, den Zweckverband „Ostwestfalen-Lippe IT“. Anlass für den Ausbau der langjährigen Zusammenarbeit zwischen den kommunalen IT-Dienstleistern sind die Paderborner Überlegun-gen, zukünftig einen zweiten Standort vor dem Hintergrund der Ausfallsicherheit und einer erhöhten Verfügbarkeit vorzu-halten und die BSI-Zertifizierung nach ISO 27001 auf Basis von

WARENWIRTSCHAFTSSYSTEME

Es brennt unter den NägelnBeim Einsatz von Warenwirtschaftssystemen für MFP- und Dru-cker-Fachhändler liegen offenbar Glück und Elend ganz dicht beiein-ander. Immer wieder erreichen uns Informationen von Software-An-bietern, die völlig unfähig sind, entsprechende Programme mit marktgerechten Leistungsmerkmalen zu erstellen beziehungsweise weiter zu entwickeln.

„Wir sind der Meinung, dass wir mit diesem Unternehmen einen leistungsfähigen Software-Anbie-ter für unsere Anforderungen an ein Warenwirtschaftssystem ge-funden haben und damit endlich die Probleme in diesem Bereich beseitigt werden können“, teilt uns ein MFP- und Drucker-Fach-händler aus Nordrhein-Westfa-len auf unsere Anfrage mit. Das war vor zwei Wochen. Inzwischen konnte der Händler dem Dienst-leister aus der Software-Zunft ordentlich auf den Zahn fühlen. Das vorläufige Ergebnis ist mehr als ernüchternd: Die Aussagen über eine Vielzahl von Leistungs-merkmalen erwiesen sich bei genauer Überprüfung als nicht haltbar. Mit anderen Worten: Eine Unverschämtheit!

Ein Kollege aus Norddeutsch-land ist noch viel schlimmer dran. Die Warenwirtschafts-Soft-ware unter dem bezeichnenden Markennamen ‚Success‘ ist bei diesem Fachhändler bereits seit vielen Jahren im Einsatz. Eine vernünftige Weiterentwicklung durch entsprechende Updates er-wies sich allerdings bislang, ge-linde gesagt, als überhaupt nicht ‚erfolgreich‘. „Der Software-Liefe-rant lässt uns am ausgestreckten Arm verhungern“, schreibt uns der genervte Fachhändler.

Konkret: Jede bisherige Instal-lation von neuen Modulen des Programms nimmt dort mindes-

tens neun Monate in Anspruch. „Im aktuellen Fall schafft es die Firma nicht, eine Vertragsauswer-tung zu präsentieren. Auch die mobile Steuerung der Techniker konnte nicht fehlerfrei zum Lau-fen gebracht werden. Dieser Teil des Programms kann von uns gar nicht genutzt werden“, är-gert sich die Geschäftsführung des Fachhändlers. Und sie weist

darauf hin, dass abgesehen von der erheblichen Mehrarbeit durch die Mitarbeiter, die Technik wie im Mittelalter seit einem Jahr mit „Papier-Servicekarten“ über die Runden kommen muss.

INFO-MARKT wird das brisante Thema, das nach unseren bis-herigen Recherchen vielen Fach-händlern in gleicher oder ähn-licher Weise unter den Nägeln brennt, ausführlich in die Bericht-erstattung aufnehmen und dabei die Lieferanten von mangelhafter Software mit Ross und Reiter nen-nen. Andererseits: Wir benötigen Informationen über die positiven Erfahrungen von guten Program-men, damit wir die Lieferadressen an die düpierten Kollegen weiter-reichen können.

IT-Grundschutz zu erwerben. Die GKD Paderborn hat gemeinsam mit dem krz geprüft, ob diese Ziele weiterhin autonom oder im Verbund erreicht werden können. Ein beauftragtes Gutachten bei-der Unternehmen kommt zu dem Ergebnis, dass eine interkom-munale Zusammenarbeit beider IT-Dienstleister die wirtschaft-lichste Lösung darstellt.

Künstliche Intelligenz

IBM und Salesforce haben je-weils neue Cloud-Angebote vorge-stellt, über die Anwenderunterneh-men Analyseverfahren beziehen können, die auf Verfahren mit „Künstlicher Intelligenz“ basieren. IBM verspricht, etwa mit Hilfe ei-ner digitalen Sprachverarbeitung potenzielle Probleme und Sicher-heitsrisiken in unternehmensin-

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Anzeigeternen IT-Infrastrukturen schneller zu identifizieren und automatisch zu beheben. Salesforce wiederum kündigt an, damit den Kundenser-vice zu verbessern.

Handel

Händler, die ihre Waren nicht nur stationär sondern ebenso online verkaufen, machen im Schnitt 25 Prozent ihres Umsat-zes im Internet. Das zeigt eine repräsentative Umfrage unter 530 befragten Händlern, die der Industrieverband Bitkom veröf-fentlicht hat. So sagt jeder Zwei-te (50 Prozent), dass er bis zu 30 Prozent seines Gesamtumsatzes online macht, weitere 27 Prozent der Händler geben an, dass sie zwischen 30 und 50 Prozent ih-res Umsatzes im Internet machen, bei gut jedem zehnten Händler (elf Prozent) ist es sogar mehr als die Hälfte (-> Grafik). Dennoch hat längst nicht jeder Händler einen Online-Shop. Fünf Prozent al-ler befragten Händler verkaufen ausschließlich online, 65 Prozent bespielen einen Online- und Off-line-Kanal und 28 Prozent betrei-ben weiterhin nur ein stationäres Geschäft. Wer online wie offline verkauft, hat zu 71 Prozent auf

beiden Kanä-len das gleiche Angebot. Nur sechs Prozent geben an, on-line ein größe-res Angebot zu haben, zehn Prozent sagen, dass sie online günstiger ver-kaufen. Was die Investitio-nen in die Di-gitalisierung angeht, wollen die Unterneh-mer in diesem Jahr keine großen Sprünge machen: Mehr als die Hälfte (51 Prozent) aller Händler investiert genauso viel wie im ver-gangenen Jahr, knapp jeder Fünf-te (18 Prozent) sogar weniger. 28 Prozent geben an, mehr Geld für die Digitalisierung ihres Unter-nehmens ausgeben zu wollen.

Ephesoft

Der Investor Mercato Partners bringt 15 Millionen US Dollar in den Software-Hersteller Ephesoft ein, um das Geschäft mit „Künst-liche Intelligenz“ voranzutreiben. Ephesoft entwickelt seit 2010

Software, die unstrukturierte In-halte erfassen, extrahieren und analysieren kann. Das Unterneh-men mit Niederlassung im Hes-sischen Braunfels verfügt über mehr als 500 Kunden weltweit aus den Branchen Finanzwesen, Öffentliche Verwaltung und Ge-sundheitswesen. Der Hersteller hält ein Patent auf Machine Lear-ning Technologie, die auf unstruk-turierte Inhalte abzielt. Sie wurde für mehrere Projekte zur Doku-mentenanalyse der US-Bundes-nachrichtendienste ausgewählt und führt zu weiteren Neuaufträ-gen durch Finanzdienstleister, die jeweils im siebenstelligen Dol-lar-Umfang liegen.

Quark

Der US-Investor Parallax Capital Partners wird die Quark Software Inc., einen der führenden Anbie-ter von Layout-Software überneh-men. Der neue Eigentümer will vor allem die Produktentwicklung verbessern. An der Qualität der Software hatte es in der jünge-ren Vergangenheit immer wieder Kritik von Seiten der Anwender gegeben.

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Nr. 32/2017 • 38. Jahrgang 29.07.2016 • 30. Woche

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Unify

Der Telefonie-Anbieter Unify hat die neue OpenScape Cloud vorgestellt. Damit führt das Un-ternehmen die Lösungen „Cir-cuit“ für die Zusammenarbeit im Team und „OpenScape Voice“ für unternehmensweite Sprachkom-munikation erstmals in der Cloud zusammen.

Francotyp-Postalia

Francotyp Postalia, Anbieter von Kuvertier-Maschinen und digi-talen Signaturen, erweitert sein Portfolio um die Cloud-Telefonie. Das Berliner Unternehmen hofft, damit von der Abkündigung der ISDN-telefonie zu profitieren. Ein redundanter Betrieb in mehreren, deutschen Rechenzentren soll da-bei für höchste Ausfallsicherheit sorgen. Der verschlüsselte Kom-

munikationss-tandard SRTP soll die nötige Sicherheit der Telefonate ge-währleisten. „Unser Ziel ist es, Unterneh-men und Be-hörden zu mehr Effizienz und Sicherheit in ihrer täglichen Bürokommuni-kation zu ver-helfen: Sei es klassisch per

Brief oder auch digital, wenn es etwa um den sicheren Versand und die Archivierung elektro-nischer Dokumente geht“, sagt Andreas Heil, Geschäftsführer der deutschen Vertriebsgesellschaft. „Dieses Angebot nun mit dem Tele-fonie-Segment zu ergänzen, ist ein konsequenter nächster Schritt.“

HP 3D-Druck

Die Solidpro GmbH, Tochter des IT-Dienstleister Bechtle AG, hat am Hauptsitz in Langenau ein Democenter für die neueste 3D-Drucktechnologie des Herstel-lers HP eröffnet. Dort wird nach Firmenangaben „mit der Druck-lösung HP Jet Fusion 3D 4200 ein ganzheitliches Produktions-system zur Serienfertigung hoch-wertiger Teile sowie für den Pro-totypenbau“ präsentiert. Als einer von bislang drei zertifizierten

Vertriebspartnern in Deutschland betreut Solidpro Kunden umfas-send von der Beratung und der Bereitstellung bis hin zum Ser-vice für die HP Systeme. Das neu errichtete, 100 Quadratmeter gro-ße Democenter beherbergt eine komplette HP Jet Fusion 3D 4200 Drucklösung. Das System besteht aus einer Processing Station zur Vorbereitung des Druckvorgangs und zum Abkühlen, dazu aus einer Build Unit zum Transport von Druckmaterial und erzeug-ten Teilen sowie dem eigentli-chen Drucker. Durch den aufein-anderfolgenden Einsatz mehrerer Build Units werden Produktions-szenarien bis hin zum 24-Stun-den-Betrieb möglich. Die HP Jet Fusion 3D Systeme basieren auf der neuesten, von HP entwickel-ten Multi Jet Fusion-Technologie. Sie ist im Vergleich zu bisher üblichen 3D-Drucktechnologien wie SLS (Selektives Lasersintern) oder FDM (Fused Deposition Mo-deling) bis zu zehnmal schneller im gesamten Prozess. Als Grund-werkstoff dienen Thermoplaste wie PA 12, wie sie im Spritzguss seit Jahrzenten verwendet wer-den.

BFL

Die BFL Leasing GmbH hat ihre Geschäftsführung erweitert. Seit 1. Juli 2017 gehört Sascha Lerchl dem Gremium an. Bereits im Mai 2017 hatte der Manager die Lei-tung der Firma übernommen.