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12.07.2018
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Dr. rer. oec. habil. Jürgen Leibiger Dresdner Seniorenakademie, 12.07.2018
Marxistische Wirtschaftstheorie heute
1. Das ökonomische Werk von Karl Marx/Friedrich Engels
2. Kernelemente der marxistischen Wirtschaftstheorie
3. Varianten und Schulen marxistischer Wirtschaftstheorie
4. Marx‘ Vorhersagen und die ökonomische Wirklichkeit heute
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Neoklassik/Neoliberalismus Keynesianismus Marxismus
Jean-Baptiste Say
(1767-1832)
Karl Marx (1818-1883)
John M. Keynes
(1883-1946)
Alfred Marshall (1842-1924)
Adam Smith (1723-1790)
zusammenfassender Ökonom am Beginn
der englischen Klassik
David Ricardo (1772-1823)
Thomas Robert Malthus
(1766-1834)
Joan Robinson
(1903-1983)
Milton
Friedman
(1912-2006)
Gregory Mankiw Joseph Stiglitz Paul KrugmanRobert Lucas Paul
Samuelson
(1915-2009)
marxistische
Wirtschaftstheorien (versch.
Richtungen)
Links-
Keynesianismus
Neo-Keynesianismusneoklassische Synthese,
Neue keynesianische Makroökonomie
Monetarismus, Chicago
school, Schule der
rationalen Erwartungen
Ge
ge
nw
art
Paul Davidson David Harvey Immanuel
Wallerstein
Leon Walras (1834-1992)
Friedrich Hayek (1899-1910)
Peter
BofingerRudolf
Hickel
Elmar
Altvater
Gustav
Horn
Hans Werner Sinn
Deu
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lan
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Heiner Flassbeck
Marcel
Fratzscher
Wolfgang
Fritz
Haug
Michael
Hüther
Geschichtlicher Überblick
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Entstehung Autor Titel Publikation aus dem Nachlass
1844 E Lage der arbeitenden Klasse in England 1845
1848 ME Manifest der Kommunistischen Partei 1848
1847 M Lohnarbeit und Kapital (Vortrag) 1849
1857/58 M 1. Entwurf des Kapital („Grundrisse“) 1939-41/ 1953
1859 M Zur Kritik der Pol. Ökonomie 1859
1852 - 1861 M Artikel für New York Daily Tribune
1861-63 M 2. Entwurf des Kapital 1976-82 MEGA
1861-63 M Theorien über den Mehrwert (Band 4 des Kapital) 1905-10 ( Kautsky)
1863-65 M 3. Entwurf des Kapital 1988 (MEGA)
1865 M Lohn, Preis, Profit (Vortrag) 1898 (Eleanor Marx)
1865-67 M Das Kapital, Band 1 1867/73/75
1860er - 81 M Das Kapital, Band 2 1885 (Engels)
1860er - 81 M Das Kapital, Band 3 1894 (Engels)
1875 M Kritik des Gothaer Programms 1890 (Engels)
1877 E „Anti-Dühring“ 1877
1886 E Der Ursprung der Familie, des Privateigentums und des Staats 1886
1. Das ökonomische Werk von Karl Marx und Friedrich Engels
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6-Bücher-Plan (Brief an Ferdinand Lassalle vom 22. Februar 1858)
1. Vom Kapital2. Vom Grundeigentum3. Von der Lohnarbeit 4. Vom Staat5. Internationaler Handel6. Weltmarkt
Planentwürfe von Marx zum „Kapital“
Plan vom 25. Juli 1867 (Vorwort zum Band I)
1. Das Kapital. Kritik der Politischen Ökonomie Band I: 1867, 1872 (franz. Ausgabe), 1873 (2. deutsche Aufl.), 1883 (3. Aufl., Engels)
2. Der Zirkulationsprozess des Kapitals Band II : 1885 (Engels)
3. Die Gestaltungen des Gesamtprozesses Band III: 1894 (Engels)
4. Geschichte der Theorie Theorien über den Mehrwert (3 Bücher): 1905-1910 (Kautsky)
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„Meine Untersuchung mündete in dem Ergebnis, …, daß … die Anatomie der bürgerlichen Gesellschaft in der politischen Ökonomie zu suchen sei. …Ich betrachte das System der bürgerlichen Ökonomie in dieser Reihenfolge: Kapital, Grundeigentum, Lohnarbeit; Staat, auswärtiger Handel, Weltmarkt. Unter den drei ersten Rubriken untersuche ich die ökonomischen Lebensbedingungen der drei großen Klassen, worin die moderne bürgerliche Gesellschaft zerfällt; der Zusammenhang der drei andern Rubriken springt in die Augen.“
Marx, Vorwort Zur Kritik der politischen Ökonomie, 1859
2. Kernelemente der marxistischen Wirtschaftstheorie
- Begriff der Kritik: Analyse und Auseinandersetzung
- Politische Ökonomie im Sinne der gesamtwirtschaftlichen Wirklichkeit
- Untersuchung der kapitalistische Produktionsweise „in ihrem idealen Durchschnitt“; jedoch Konzentration auf Englands
- Unterscheidung von Wesen, Erscheinung und Wahrnehmung der Erscheinung
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Das Kapital Band I
1. Arbeitswerttheorie
2. Geldtheorie
3. Mehrwerttheorie/ Ausbeutungstheorie
4. Akkumulationstheorie (Wachstum, industrielle Reservearmee, Konzentration und Zentralisation)Das
Kapital Band II
5. Reproduktions-/Zirkulationstheorie
Das Kapital Band III
6. Preistheorie (Konkurrenz, Zusammenhang von Wert und Marktpreis)
7. Profittheorie, Gesetz vom tendenziellen Fall der Durchschnittsprofitrate
8. Handelskapital und Handelsprofit
9. Kredittheorie (Kredit, Bankkapital, Zins, fiktives Kapital)
10. Grundrententheorie
11. Theoriegeschichte: Theorien über den Mehrwert
Das KapitalBand IV
(12. Krisentheorie)
(13. Staatstheorie)
14. Theorie der ökonomischen Gesellschaftsformation, der Metamorphosen des Kapitals
verstreuteBemerkungen unvollständig
unsystematisch 7
Kapitalismus als historische Produktionsweise
• Kapitalismus hat wie jede frühere Gesellschaftsformation transitorischen Charakter(Goethe: „Alles, was entsteht, ist wert, dass es zugrunde geht.“)
• Kapitalismus ist dynamisch (Produktivkraftentwicklung) und expansiv (Globalisierung). Er erfährt innere Metamorphosen und verändert sich ständig.
• Soziale Widersprüche zwischen Kapital und Arbeit, basierend auf kapitalistischen Eigentumsverhältnissen, kulminieren in Krisen und werden unerträglich.
• Arbeiterklasse ist der „Totengräber“ des Systems: „Expropriation der Expropriateure“
• Enteignung der wenigen, im Konkurrenzkampf übriggebliebenen Kapitalmagnaten ist ein politischer, revolutionärer Akt
• zunächst Verstaatlichung der Produktionsmittel, dann nicht-staatliche Eigentumsformen und Absterben des Staates als Machtinstrument einer KlasseÜbergangsformen Errichtung des Sozialismus Übergang zum Kommunismus
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Joao Abel Manta, Uma problema difficil 1975
3. Varianten und Schulen der marxistischen Wirtschaftstheorie
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Ursachen für Differenzen zwischen „Marxisten“
• Marx‘ Theorie ist äußerst komplex und sich seit den 1840er Jahren bis zu seinem Tod 1883 weiterentwickelt. Es existieren auch Widersprüche, Interpretationsspielräume und Verkürzungen in seinem Werk (z.B. Aussagen in den 1840ern und den 1860ern usw.)
• Marx‘ Theorie blieb unvollendet. (sgn. 6-Bände-Plan) Er wollte die Bände II – IV keinesfalls so veröffentlichen, wie jetzt vorliegen. Den Band I wollte er gründlich überarbeiten.
• Marx untersuchte die Ökonomik des Kapitalismus in „ihrem idealen Durchschnitt“, vor allem Englands. Gesetze werden jedoch „ in ihrer Verwirklichung durch mannigfache Umstände modifiziert, deren Analyse nicht hierher gehört“ (MEW 23/674).
• Die ökonomische Wirklichkeit hat sich seit dem 19. Jahrhundert verändert.- Kräfteverhältnisse Kapital – Arbeit (Gewerkschaften etc.)- Staat, staatliche Wirtschaftspolitik, parlamentarische Demokratie- die sozialen Frage ist heute mit der ökologischen Frage verknüpft
• politische Schlussfolgerungen sind immer zeitbezogen, weisen nationale und interessenbedingte Besonderheiten auf
• Fehlinterpretationen und Verfälschungen (interessenbedingte, wissenschaftlich bedingt)10
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Operaismus(A. Negri)
Französische Regulationsschule
(M. Aglietta)
Radikale Politische Ökonomie (USA)
(P. Sweezy)
Strukturalismus(L. Althusser)
Weltsystemtheorie(I. Wallerstein)
Westlicher Marxismus 1945 -
Neue Marxlektüre(Michael Heinrich)
Wertkritische Schule(Robert Kurz )
Pluraler Marxismus (Wolfgang F. Haug)
Wichtige Richtungen in BRD heute
R. LuxemburgZusammenbruchtheorie
E. Bernstein R. Hilferding W. I. LeninImperialismustheorie
K. Kautsky
Revisionistische und reformistische Strömung
Zeitgenossen/unmittelbare Nachfolger
Austro-Marxismus(O. Bauer, K. Renner …)
Trotzkismus(z.B. E. Mandel)
Marxismus-Leninismus(UdSSR, DDR, Sozial. Lager)
SMK-Theorie, Allgemeine Krise
Seit der Zwischenkriegszeit
MaoismusA. Gramsci
Überblick über Varianten und Schulen der marxistischen Wirtschaftstheorie
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Herrschende ökonomische Lehre ( = Mainstream-Economics)
- kapitalistische Marktwirtschaft = ständige, allgemeine Wohlstandssteigerung
- Marx‘ Behauptung der Existenz - von Klassenkampf, - Ausbeutung und Entfremdung, - Vertiefung der Ungleichheit bis Verelendung, - von inneren Widersprüchen und Krisen
sei falsch.
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4. Marx‘ Vorhersagen und die ökonomische Wirklichkeit heute
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SPIEGEL (Interviewer): Eigentlich ist Geld dazu da, Waren und Dienstleistungen zu finanzieren. Stattdessen schafft es heute vielfach nur noch mehr Geld.
Kopper: Ob Ihnen das gefällt oder nicht - es geht immer und überall nur darum, aus Geld mehr Geld zu machen.
„Produktion von Mehrwert oder Plusmacherei ist das
absolute Gesetz dieser Produktionsweise.“
Der Profit ist das „belebende Feuer“, das „treibende Motiv in
der kapitalistischen Produktion“.
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1. Arbeitswert- und Mehrwerttheorie
abstrakte, gesellschaftliche Arbeit
durch Arbeit übertragener Wert der Produktionsmittel (zirk. + fix. Kapital)
Prozess der Wertschöpfung und Ausbeutung
Wert
Lohn Mehrwert
Konkurrenz am Markt, Angebot und Nachfrage
Marktpreis
Profit
Unternehmer-gewinn
Zins Grundrente
Konkurrenz zwischen Unternehmer – Kreditgeber - Grundeigentümer
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Wert
durch Arbeit übertragener Wert der Produktionsmittel
(zirkulierendes + fixes Kapital)
Neuwert durch Arbeit geschaffen
Lohn Profit = Erscheinungsform des Mehrwerts
Unternehmer-gewinn
Zins Grundrente
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Moderne Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung
Produktionswert
Abschreibungen Arbeitnehmer-einkommen
Unternehmens- und Vermögenseinkommen(Unternehmensgewinn, Zinsen, Mieten , Pachten)
Vorleistungen
Bruttoinlandsprodukt
Bruttowertschöpfung
Gerhard-Fürstpreis des Statistischen Bundesamtes 2009
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2. Akkumulationstheorie
Kapitalakkumulation =- Mehrwert wird in zusätzliches Kapital verwandelt- technischer Fortschritt zur Steigerung des Mehrwerts- Konzentration und Zentralisation des Kapitals
Industrielle Reservearmee, ständig wiederkehrende Arbeitslosigkeit
Lohn reicht immer nur zur Reproduktion der Arbeitskraft
Kapitalreichtumkonzentriert sich bei immer weniger Kapitalisten
Widersprüche zwischen Kapital und Arbeit verschärfen sich
private Verfügung über Produktionsmittel und private, profitorientierte Entscheidungshoheit
zunehmend gesellschaftlicher Charakter der Arbeit
Widerspruchs-verschärfung
Historische Notwendigkeit der „Expropriation der Expropriateure“: Herstellung gesellschaftlichen Eigentums 17
Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit 1850
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Arbeitslosenquote in Deutschland
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Lohnquote = Anteil der Arbeitseinkommen
am Volkseinkommen (Deutschland) Reallöhne, 1913 = 100 (Deutschland)
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Anteil der obersten 10 Prozent am Volkseinkommen Anteil der obersten 10 Prozent am Nettovermögen
Entwicklung der Ungleichheit von Einkommen und Vermögen nach Piketty
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Steigende Reallöhne und Ungleichheit
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Entwicklung der Anzahl der Fusionen in den USA seit 1895
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Konzentration und Zentralisation des Kapitals
Starker Schub in der Konzentration und Zentralisation des Kapitals
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Untersuchte TNC: 43.000
Kern des Netzwerks: 1.300
„Superzelle“: 147 kontrollieren 40 %
des globalen KapitalvermögensQuelle: ETH Zürich, Zeit
Die Kontrolle des globalen Kapitalvermögens
Die Instabilität und Krisenhaftigkeit des Wachstums
• Wirtschaftskrisen haben ihre Ursache nicht primär in äußeren Einflüssen, Fehlern der Wirtschaftspolitik oder dem Fehlverhalten der Wirtschaftsakteure (Unternehmer, Gewerkschaften, Banker usw.).
• Sie sind vielmehr systemimmanent und resultieren daraus, dass in der hochgradig gesellschaftlich vernetzten und interdependenten Wirtschaft private Profitinteressen dominieren und die wichtigsten Entscheidungen von diesen Interessen geleitet werden.
• Krisen sind unter diesen Bedingungen unvermeidlich. In ihnen werden die Disproportionen, die durch das profitgeleitete wirtschaftliche Handeln entstanden sind, kurzfristig und für eine gewisse Zeitspanne beseitigt.
Jährliche Wachstumsraten des BIP Deutschland 1851 - 2010
Krisentheorie
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„Dear Fred, …..Du kennst die Tabellen, worin Preise, Discountrate etc., etc. in ihrer Bewegung während des
Jahrs etc. in auf- und absteigenden Zickzacks dargestellt sind. Ich habe verschiednemal versucht - zur Analyse
der Krisen - , diese ups and downs als unregelmäßige Kurven zu berechnen und geglaubt (ich glaube noch, daß
es mit hinreichend gesichtetem Material möglich ist), daraus die Hauptgesetze der Krisen mathematisch zu
bestimmen. Moore … hält die Sache einstweilen für untubar, und ich habe beschlossen, for the time being es
aufzugeben.“ (MEW 33; S.82)
Marx‘ empirische Arbeiten zur Krise (Beispiel: Notizbücher zu den Krisen)
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Konjunkturzyklen: Jährliche Wachstumsraten des BIP BRD
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Kapitalakkumulation
Aufschwung Krise und Abschwung
Steigerung des Mehrwerts und der Profite
Überakkumulation und Überproduktion, Δ Güterangebot >> Δ GüternachfrageLöhne wachsen
langsamer als Profite und Produktion
Preise und Profite sinken
Produktion, Investitionen, Beschäftigung und Löhne sinken
Disproportion zwischen Güterangebot und Güternachfrage verringert sich wieder
Kapitalvernichtung, Stilllegung von Kapazitäten
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– 15,0
– 10,0
– 5,0
0,0
5,0
10,0
15,0
20,0
1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
Jährliche Veränderung der Einkommen
Arbeitnehmerentgelt
Unternehmens- undVermögenseinkommen
– 10,0
– 8,0
– 6,0
– 4,0
– 2,0
0,0
2,0
4,0
6,0
8,0
1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
Jährliche Veränderung von Konsum und InvestitionenKonsum Investitionen
Invest.wachstum >
Konsumwachstum
Profitwachstum
> Lohnwachstum
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Marx‘ Gesetz vom tendenziellen Fall der Durchschnittsprofitrate- technischer Fortschritt führt zum tendenziellen Fall der gesellschaftlichen Durchschnittsprofitrate- Folgerungen für Akkumulation des Kapitals, Krisentheorie und langfristiges Schicksal des Kapitalismus
- englische Klassik (z.B. James St. Mill, 1848): langfristige Stagnation der Wirtschaft, weil Profite ausbleiben - J. M. Keynes (1936): sinkende Grenzleistungsfähigkeit des Kapitals, „Tod der Rentiers“, Kapitalisten sterben aus- J. A. Schumpeter (1943): Unternehmer + Innovatoren werden allmählich durch Staat ersetzt- Larry Summers (US-Finanzminister), 2013: Beginn einer säkularen Stagnation
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Und jeder Fortschritt der kapitalistischen Agrikultur ist nicht nur ein Fortschritt in der Kunst, den Arbeiter, sondern zugleich in der Kunst, den Boden zu berauben, jeder Fortschritt in Steigerung seiner Fruchtbarkeit für eine gegebene Zeitfrist zugleich ein Fortschritt im Ruin der dauernden Quellen dieser Fruchtbarkeit. Je mehr ein Land, wie die Vereinigten Staaten von Nordamerika z. B., von der großen Industrie als dem Hintergrund seiner Entwicklung ausgeht, desto rascher dieser Zerstörungsprozess. Die kapitalistische Produktion entwickelt daher nur die Technik und Kombination des gesellschaftlichen Produktionsprozesses, indem sie zugleich die Springquellen alles Reichtums untergräbt: die Erde und den Arbeiter.
Marx 23/529f
Das Kapital untergräbt die Springquellen alles Reichtums: die Erde und den Arbeiter
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Was hat sich nicht bestätigt? Beispiele:
• Marx hat viele Bereiche der Wirtschaft nicht eingehender analysiert, z.B.:- Naturverhältnisse- Rolle der staatlichen Wirtschaftspolitik- Reproduktion der Arbeitskraft in der Konsumtion/ Rolle der Frau in der Reproduktion
• Unterschätzung Fortschritt wurde vor allem als Entwicklung der PM interpretiert; Unterschätzung der Innovationstätigkeit und des Entstehens neuer Märkte im KM-Bereich.
• Klassengegensätze haben sich nicht vereinfacht, sondern sind komplexer und widersprüchlicher geworden.
• Widersprüche haben sich nicht ständig verschärft (keine Linearität), es gab immer auch Phasen der Stabilisierung
• Lage der Arbeiterklasse: keine ständige Verelendung,
• Kannte nicht die Entwicklung der parlamentarischen Demokratie
• Übergang zum Sozialismus als politischer Akt zu undifferenziert
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„Die Philosophen haben die Welt nur unterschiedlich interpretiert, es kommt aber darauf an sie zu verändern.“Karl Marx 1845
„Die Kritik der Religion endet mit der Lehre, dass der Mensch das höchste Wesen für den Menschen sei, also mit dem kategorischen Imperativ, alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist.“
Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie. Einleitung / 1843-44
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