Upload
vandien
View
231
Download
0
Embed Size (px)
Citation preview
MaschinelleReinigungsprozesse
Joachim Metzinggke GmbH
Auf der Lind 1065529 Waldems Esch
J. Metzing 10/2016
Fortbildung der Kantonsapotheker/Inspektoren26. Oktober 2016, Zürich
1-28
Definition „Sauber“ und „desinfiziert“
Sauber
Entfernung jeglicher Art von Schmutz, Reinigungs-, Sterilisier- und/oder
Schmiermitteln von allen inneren und äußeren Oberflächen von (Lumen-)
Instrumenten in einem zur späteren Verwendung akzeptablen Ausmaß.
Desinfiziert
Reduktion von (pathogenen) Keimen von einem Instrument in einer
Größenordnung, dass bei normalem Gebrauch keine Infektion auftreten kann
(subkutane Behandlung ist ausgeschlossen).
Desinfektionsmittel müssen bakterizid, fungizid, sporozid und viruzid sein.
Ein sehr wirksames Desinfektionsmittel ist kochendes Wasser.
1.3-39 511 U. Kaiser 05/2014
Beschreibung des ReinigungsvorgangsSinnerscher Kreis
Herbert Sinner* hat die Reinigung alsZusammenspiel von vier Variablenbeschrieben, die sich ergänzen.
Wird ein Wert „kleiner“, muss einanderer Wert „größer“ werden, damitdie Reinigungseffizienz erhalten bleibt.
* geb. 1900 in Chemnitz, † 1988 in Hilden, ehemaliger Leiter der Waschmittel-Anwendungstechnik bei Firma Henkel
1.5-39 599 J. Metzing 10/2013
Gruppierung von Medizinprodukten aufgrund ihrer Kons truktionsmerkmale:
Gruppe Instrumententyp Beispiele
1Instrumente, bei denen der Reinigungserfolg visuell überprüfbar/verifizierbar ist
Wundhaken, Spekula
2 GelenkinstrumenteScheren, Instrumente mit Durchsteckschluss, doppelt übersetzte Zangen und Klemmen
3Schiebeschaftinstrumente (zerlegbar/nicht zerlegbar)
Stanzen, Rongeure
4Rohrschaftinstrumente(zerlegbar/nicht zerlegbar)
MIC-Instrumente, Sauger,kanülierte Instrumente, Arthroskopieshaver
5Mikrochirurgische Instrumente(wie Gruppe 2 - 4, jedoch filigraner)
6
Komplexe Instrumente(Kombination aus verschiedenen Konstruktionsmerkmalen) �spezielle Anforderungen an die Aufbereitung
Implantat-Einbauinstrumente/-systeme, Motorensysteme
7 Flexible InstrumenteMarkraumbohrer, Giglisägen, flexible Biopsiezangen, flexible Fremdkörperfasszangen
1.7-39 555 U. Kaiser 10/2011
Art der Verschmutzungen
Verschmutzung Beschreibung
Knochenmehl
Knochenmehl ist wasserunlöslich und kann auch durch die üblichen Prozesschemikalien chemisch nicht gelöst werden. Es kommt oft auch in Kombination mit Blut und anderen Anschmutzungen vor und kann durch Hitzeeinwirkung verhärtet werden.
Verkrustungen an HF-Instrumenten
HF-chirurgische Instrumente und u.U. Ultraschallscheren weisen Verkrustungen aus denaturiertem Blut und Gewebe auf, die sich mit vielen automatischen Standardprozessen nicht entfernen lassen.
Mucopolysaccha-ride, Schleime,
Speichel
Angetrocknete Schleime bestehen überwiegend aus „verkleisterten“ Kohlehydratenund können erst nach Aufquellen zersetzt und aufgelöst werden.
Lipide, Salben, Fette und Öle
Salben, Fette und Öle sind in Wasser unlöslich und können nur emulgiert und dann abgespült werden. Feste Salbengrundlagen und Fette müssen ihren Schmelzpunkt überschreiten, d.h. in flüssiger Form vorliegen, bevor sie in eine Emulsion überführt werden können.
Arzneimittelrestez.B. Kontrastmittel, Anfärbemittel, Fibrin- und andere Kleber, Kochsalzlösung, Knochenmarkzement, etc.
durch Desinfektions-
mittel denaturierte Proteine
Proteine erfordern spezielle Maßnahmen bei der Reinigung, wenn diese durch fixierende Desinfektionsmittel denaturiert und dadurch unlöslich wurden.
Fasern und Partikel
Fasern und Partikel können von Reinigungsmitteln nicht gelöst oder zersetzt werden und können zu Verstopfungen in den medienführenden Systemen und in den Luminavon Instrumenten führen.
1.10-39 556 U. Kaiser 04/2013
Wirkungsweise der Reinigungsmittel
Wasserlöslichkeit des Materials in der Flüssigkeit wird erreicht durch:
• Erhöhung des pH-Wertes
Spaltung der komplexen organischen Bestandteile durch Hydrolyse in wasserlösliche Bestandteile. Die Hydrolyse wird beschleunigt.
• Verwendung von unterschiedlichen Enzymen
Enzymatische Spaltung von organischen Verschmutzungen
• Verwendung von Detergentien oder Tensiden (Seifen)
Aus wasserunlöslichem Schmutz wird durch die Anlagerung von Detergentien eine stabile Suspension erzeugt, die die Schmutzteilchen im Schwebezustand der Flüssigkeit hält.
• Geeignete Wasserqualität
Die Wirkung eines Reinigungsmittels hängt von der Wasserqualität ab.
1.11-39 582 U. Kaiser 05/2014
Zusammensetzung und Reaktion von Reinigungsmitteln
Haupteinflussgrößen für die Verringerung der Ablösekraft nicht wasserlöslicher Stoffe:- pH-Wert- Enzymaktivität- Detergentien
Zusätzliche Inhaltsstoffe sind z. B.:- Phosphate- Desinfektionsmittel- Korrosionsinhibitoren- Konservierungsmittel etc.
Die korrekte Auswahl eines Reinigungsmittels hängt ab von der:- Wirksamkeit gegenüber der realen Verschmutzung- Materialverträglichkeit- Oberflächeneigenschaft der Instrumente
pH-Bereich pH-Wert Oxidationsmittel Tenside Enzyme
(stark) sauer 2 – 4
mit und ohne
mit und ohne
mit und ohne,z.T. als 2-Komponenten-
System
schwach sauer 5 – 6
neutral 6 – 8
schwach alkalisch 9 – 10
ohnealkalisch 10 – 12
stark alkalisch 13 – 14 ohne
1.17-39 585 U. Kaiser 05/2014
Wasserqualität
1.24-39 570 U. Kaiser 11/2012
Die Wasserqualität hat einen großen Einfluss auf das Reinigungsergebnis,wenn Reinigungsmittel verwendet werden.
Unterschiedliche Wasserqualitäten:
1. Leitungswasser:enthält unterschiedliche Mengen an Salzen abhängig von der Region:(Na+, Mg2+, Ca2+, Fe2+/3+, Mn2+, HCO3
-, Cl-, etc.).
2. Enthärtetes Wasser:Im Leitungswasser wird Ca2+ und Mg2+ mit Hilfe eines Kationenaustauschers durch Na+
ersetzt, jedoch bleibt die gesamte Salzkonzentration erhalten.
3. Voll entsalztes (VE-)Wasser:Dem Wasser werden alle Salze durch Destillation, Reversed Osmose oder Mischbett-Ionenaustausch entzogen. Das Wasser enthält noch gelöste Luft und evtl. CO2 und reagiertdeshalb schwach sauer.
4. Entgastes WasserWasser, nach 1 - 3 hergestellt, enthält Luft und CO2 und erzeugt nicht-kondensierbare Gasebei der Dampfsterilisation, daher ist die Entgasung vor der Einspeisung in Dampfgeneratoren zwingend erforderlich.
Den oben genannten Wasserqualitäten können zur Verhinderung der Korrosion in Behälternund Leitungen Korrosionsinhibitoren zugesetzt worden sein, die möglicherweise mit den zugesetzten Reinigern reagieren und das Reinigungsergebnis negativ beeinflussen.
1.36-39 508 U. Kaiser 07/2014
Typisches RDG-Reinigungsprogramm°C
minVorrei-nigung
HauptreinigungNeutra-lisation
Nach-spülen
Desinfektion Trocknung
1-2 x mit kaltem Wasser spülen,
zum Abwaschen aller wasser-
löslichen Substanzen
- Beginn mit kaltem enthärtetem Wasser
- Wenn Schaumbildung bei Injektion des Reinigers bei 20°C, Injektion bei >40°C
1. Reinigungsprozess bei 50-55°C, 5-10 min, mit Enzymen
2. 50-75°C, Hydrolyse von Proteinen bei hohem pH-Wert
mit Säurennur bei
Verwen-dung von
alkalischen Reinigern
Zweima-lige
Spülung mit
deminera-lisiertemWasser
1. für temperaturstabileInstrumente:
A0 = 3000 - 6000 sec
heiße Luft wirdzur Trocknung in die Kammer geblasen
2. für hitzeempfindl. Instr.:40-50°C mit Desinfektions-mittel, danach Spülung mit demineralisiertem, sterilem
Wasser
Leitungs-wasser
Enthärtetes Wasser VE-Wasser Luft
5 10 15 20 25 30 35 40 4500
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
2.
1. 2.
1.
Definition des A 0-Wertes bei thermischer Desinfektion in einem RDG g emäß DIN EN ISO 15883-1
A0-Einheit = 1 Sekunde bei 80°C Beladungstemperatur
z-Wert = 10°C: + 10°C ≙ 1/10 der benötigten Zeit
1.37-39 509 U. Kaiser 09/2014
°C
DIN EN ISO 15883-1 RKI-Empfehlung
A0 = 600Low Level Desinfektion
A0 = 3.000High Level Desinfektion
A0 = 6.000
sec min sec min sec min
70 6.000 100 30.000 500 60.000 1.000
80 600 10 3.000 50 6.000 100
90 60 1 300 5 600 10
93 30 0,5 150 2,5 300 5
z.B. Steckbecken-Reinigungsgeräte z.B. RDGs
Thermische Desinfektion
Verwendete Testanschmutzungen (Auswahl)gemäß DIN ISO/TS 15883-5
1) A – Schafsblut mit Protaminsulfat2) B – Nigrosin mit Mehl und Ei3) C – Nigrosin mit Mehl, Ei und Kartoffelstärke4) G – Grießpudding5) G – Schafsblut6) G – Eigelb7) H – Muzin und Rinderalbumin8) H – Maisstärke9) N – Schafsblut mit Eigelb und Muzin10) P – Mehl mit Ei, Tapetenkleister und Tinte11) Q – Schafsblut mit Ei, Tapetenkleister und Tinte
2.7-64 532 Danja Kaiser 05/2014
Annex
J. Metzing 04/2014
Künstliche Testanschmutzungen
gke Reinigungsindikatoren
gke Reinigungsindikatoren mit vier unterschiedlichenAbwascheigenschaften.
12-28
2.18-64 527 Danja Kaiser 09/2015
gke Sprüh-Testapparatur
gke Testmethode zum Vergleichverschiedener Anschmutzungen und Indikatoren
2.19-64 528 Danja Kaiser 03/2013
Konstruktion der gke Sprüh-Testapparatur (1)
Testanschmutzungen gemäß DIN ISO/TS 15883-5
% Testanschmutzungen, die auf der Platte zurückbleibe nmit unterschiedlicher Ansprühzeit
10 sec 20 sec 30 sec 1 min 3 min 5 min 10 min
Deutschland, Annex H, Muzin, Rinderalbumin 3 1 0
Deutschland, Annex G, Schafsblut 30 1 0
Österreich, Annex A, Schafsblut, Protaminsulfat 5 2 1 0
Österreich, Annex B, Nigrosin, Mehl, Ei 95 80 60 15 0
Österreich, Annex C, Nigrosin, Mehl, Ei, Kartoffelstärke 95 45 15 1 0
United Kingdom, Annex P, Mehl, wasserlöslicher Tapetenkleister, Ei, schwarze Tinte
65 35 10 3 0
W-WA-L1 Level 1 30 20 10 5 1 0
Deutschland, Annex G, Grießpudding 65 40 25 5 1 0
United Kingdom, Annex Q, Schafsblut, wasserlöslicher Tapetenkleister, Ei, schwarze Tinte
3 1 1 1 1 1 1
W-WA-L2 Level 2 100 100 95 75 30 5 1
United Kingdom, Annex N, Eigelb, Schafsblut, Muzin 98 95 90 75 50 35 10
Deutschland, Annex H, Maisstärke 30 30 30 30 25 25 20
Deutschland, Annex G, Eigelb 100 100 100 99 95 60 25
W-WA-L3 Level 3 100 100 100 100 100 100 97
W-WA-L4 Level 4 100 100 100 100 100 100 100
2.25-64 534 Danja Kaiser 05/2014
Testergebnisse der Sprüh-Testapparatur (1)mit demineralisiertem Wasser
Durchflussrate 1,0 l/min bei 55°C
Testergebnisse der Sprüh-Testapparatur (2)
2.26-64 535 Danja Kaiser 05/2014
Testanschmutzungen gemäß DIN ISO/TS 15883-5
% Testanschmutzungen, die auf der Platte zurückbleibe nmit unterschiedlicher Ansprühzeit
10 sec 20 sec 30 sec 1 min 3 min 5 min 10 min
Deutschland, Annex H, Muzin, Rinderalbumin 3 1 0
Deutschland, Annex G, Schafsblut 5 1 0
W-WA-L2 Level 2 5 2 0
Österreich, Annex A, Schafsblut, Protaminsulfat 10 3 1 0
Österreich, Annex C, Nigrosin, Mehl, Ei, Kartoffelstärke 75 55 10 1 0
W-WA-L1 Level 1 30 20 10 3 0
United Kingdom, Annex P, Mehl, wasserlöslicherTapetenkleister, Ei, schwarze Tinte
35 15 5 5 0
Deutschland, Annex G, Eigelb 90 50 20 5 0
Österreich, Annex B, Nigrosin, Mehl, Ei 95 75 25 5 0
Deutschland, Annex G, Griespudding 30 20 10 3 1 0
United Kingdom, Annex N, Eigelb, Schafsblut, Muzin 97 85 70 20 10 0
W-WA-L3 Level 3 40 25 15 5 3 1 0United Kingdom, Annex Q, Schafsblut, wasserlöslicherTapetenkleister, Ei, schwarze Tinte
2 1 1 1 1 1 1
Deutschland, Annex H, Maisstärke 20 20 20 15 15 15 10
W-WA-L4 Level 4 100 100 100 100 100 100 80
mit demineralisiertem Wasser,0,3 % Alkalireiniger von Hersteller 2,
Durchflussrate 1,0 l/min bei 55 °C
Chargenbezogene Prüfungen
MerkmalDokumentation durch
Dokumentation in
Übereinstimmung der Beladung mit durch Validierung vorgegebener Konfiguration
BetreiberChargen- undFreigabeprotokoll
Eignung des angewendeten Reinigungsprogramms
Dokumentation der relevanten Prozessparameter:• Chemikaliendosierung• Prozessablauf (zeitlich)• Prozesstemperaturen• ggf. Spüldruck (Gewährleistung der Durchspülung)
Sichtprüfung des behandelten Guts:• Sauberkeit (ggf. unter Verwendung eines
Reinigungsindikators, z. B. bei kritisch B-Medizinprodukten)• Unversehrtheit• Trocknung, Restfeuchte
2.5-64 621 J. Metzing 09/2014
* Anforderung an die Hygiene bei der Aufbereitung von Medizinp rodukten Empfehlung der Kommission für Krankenhaushygiene undInfektionsprävention (KRINKO) beim Robert Koch-Institut (RKI) und des Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM)
Reinigungsüberwachung –Chargen-Prüfungen gemäß der
RKI KRINKO Empfehlung*, Anlage 3
Die vier Elemente des Sinnerschen Kreiseslassen sich zusammenfassen:
Testschwierigkeit von Reinigungs-Prozessüberwachung s-Indikatoren
Kraft Zeit
Chemie Temp.
Kraft x Zeit = IMPULS
Chemie bei optimaler Temperatur
= CHEMISCHE WIRKSAMKEITIMPULS
CHEMISCHE WIRKSAMKEIT
Die Reinigungsleistung wird nur schlechter, …• … wenn der IMPULS schwächer wird.oder• … wenn die CHEMISCHE WIRKSAMKEIT verändert ist.
� Andere Ursachen für schlechtere Reinigungsleistung GIBT ES NICHT!
Wie unterscheiden sich die verschiedenen Reinigungs-Indikatoren (= Testanschmutzungen)?
Testschwierigkeit von Reinigungs-Prozessüberwachung s-Indikatoren
Die Bindung des Testschmutzes an der Oberfläche ist unterschiedlich stark und benötigt zum Abwaschen einen unterschiedlich starken …
IMPULS
CHEMISCHE WIRKSAMKEIT
Weshalb sind verschiedene Indikatoren nötig?
Jedes RDG sprüht unterschiedlich stark und hat andere Programmzeiten und liefert deshalb einen unterschiedlich starken …
� Der zur Überwachung des Prozesses geeignete Indikator muss deshalb bei jedem Anwender korrekt ausgewählt werden.
Die chemische Zusammensetzung des Indikators ist unterschiedlich und benötigt zum Abwaschen eine unterschiedliche …
Jeder Kunde nutzt unter Umständen einen anderen Reiniger und arbeitet mit einer anderen …
Welche Variablen überwachen gke Reinigungs-Prozessüberwachungs-Indikatoren?
Testschwierigkeit von Reinigungs-Prozessüberwachung s-Indikatoren
Beeinträchtigungen des Reinigungsprozesses bezüglich Impuls und chemischer Wirksamkeit. IMPULS
CHEMISCHE WIRKSAMKEIT
Viele Prozessstörungen können vom RDG selbst nicht überwacht werden.
Weshalb muss ein Indikator im Reinigungsprozess verwendet werden?
gke Clean Record ® Halter für Reinigungsindikatoren
2.28-64 559 U. Kaiser 01/2013
zur reproduzierbaren Platzierung des Reinigungsindikatorsim RDG zur Chargenüberwachung
RDG Reinigungsindikator-Test unter Verwendung verschi edener Reinigungsmittel von Hersteller 2Spray Rig Test Parameter VE-Wasser, 1,0 l/min, 55°C, 30° Sprühwinkel
Indikator L1, gelb, Charge 1270-1140 L2, grün, Charge 1265-1140Einwirkzeit 0 min 1 min 3 min 5 min 10 min 0 min 1 min 3 min 5 min 10 min
Reinigungsmittel Nr.
VE-Wasser 12.1
Neutralreiniger0,5 %, pH = 7,7, Enzyme
2.1
Mild alkalischer Reiniger0,5 %, pH = 9,5, Enzyme
2.2
Mild alkalischer Reiniger0,5 %, pH = 10,5, Enzyme
2.3
Alkalireiniger0,3 %, pH = 12, KOH
2.4
Indikator L3, blau, Charge 1260-1140 L4, rot, Charge 1255-1140Einwirkzeit 0 min 1 min 3 min 5 min 10 min 0 min 1 min 3 min 5 min 10 min
Reinigungsmittel Nr.
VE-Wasser 12.1
Neutralreiniger0,5 %, pH = 7,7, Enzyme
2.1
Mild alkalischer Reiniger0,5 %, pH = 9,5, Enzyme
2.2
Mild alkalischer Reiniger0,5 %, pH = 10,5, Enzyme
2.3
Alkalireiniger0,3 %, pH = 12, KOH
2.4
2.37-64 572 U. Kaiser 02/2013
Spray Rig Test Parameter 1,0 l/min, 55°C, 30° SprühwinkelIndikator MLC, Charge 1250-1327
Reinigungsmittel Mildalkalischer Reiniger von Hersteller 2, 0,5 %, pH=10,5, mit Enzymen
Einwirkzeit 0 min 10 sec 20 sec 30 sec 1 min 3 min 5 min 10 min
Wasserqualität
VE-Wasser< 1 µS/cm
Leitungswasser mit 5°dH
Leitungswasser mit 15°dH
Leitungswasser mit 25°dH
Leitungswasser mit 25°dH, enthärtet
2.44-64 591 U. Kaiser 05/2014
Einfluss unterschiedlicher Stadtwasserqualitäten mi t nachträglicher Enthärtung auf die Reinigung
Wie wird der korrekte Reinigungsindikator ausgewählt? (1 )
Voraussetzung:
Der Reinigungsprozess muss zunächst validiert worden sein.
Definition validierter Prozess:
Der Prozess ist wirksam (er „funktioniert“) und er ist reproduzierbar (darf sich
also im Alltag nicht unbemerkt verändern). Daher ist eine geeignete
Routineüberwachung notwendig.
Auswahl eines geeigneten Reinigungsindikators:
Um die Reproduzierbarkeit sicherzustellen, muss ein Reinigungsindikator für die
Routineüberwachung ausgewählt werden, der den validierten Prozess absichert.
� Welcher Reinigungsindikator ist geeignet?
2.45-64 612 J. Metzing 02/2015
... In der Vergangenheit wurde oft die Auswahl eines Reinigungsindikators an
dieser Stelle schon beendet.
Wie wird der korrekte Reinigungsindikator (RI) ausgewäh lt? (2)
RI abgewaschen?RI nicht geeignet,anderen RI testen
Nein
RI mit validiertem Prozess prüfen
Nach der Validierung läuft das Programm so ab, dass es
für alle Güter inkl. Hohlkörper- und Spalteninstrumente geeignet ist.
Reinigungsindikator ist geeignet
Nein = „Wunschergebnis“
Ja
Der RI ist für den validierten Prozess geeignet.
Prozess-auslegung
ProzessValidierung
Gewünschtes Ergebnis: RI soll abgewaschen sein.
Gewünschtes Ergebnis: RI soll NICHT abgewaschen sein.
... Inder Vergangen heit wurde oft die Auswahl eines Reinigungsindik
ators an dieser Stelle schon beendet.
2.46-64 613 J. Metzing 02/2015
RI abgewaschen?
RI mit fehlerhaftemProzess prüfen
JaVerringern der Reinigerkonzentration, um eine
falsche Dosierung zu simulieren oder vorzeitiger Abbruch des Reinigungsprozesses
Wenn der Prozess verändert wird, muss die RI-Auswahl wiederholt werden.
Verschiedene Reinigungs-indikatoren bereitstellen
RI nicht geeignet,anderen RI testen
gke Clean Record ® Durchfluss-PCD
zur Prüfung der Spülanschlüsse im RDG
2.49-64 563 U. Kaiser 08/2016
mit zwei Adaptern von verschiedener Spaltbreite (2 und 4 mm),zur Simulation unterschiedlicher Durchflusseigenschaften
2 mm Spaltbreite
4 mm
Reinigung von Lumeninstrumenten
Da die Reinigung von Hohlkörperinstrumenten in einer RDG-Kammer unwirksam ist, müssen diese durchgespült werden, indem sie direkt an einen Spülanschluss angeschlossen werden.
2.50-64 595 J. Metzing 12/2012
Reinigungsmittel Alkalireiniger, pH = 10,5Wasserqualität VE-WasserDurchflussrate 1,0 l/min 3,0 l/min
Spaltbreite HF-PCD 2 mm 3 mm 4 mm 2 mm 3 mm 4 mm
Durchflusszeit
10 sec
30 sec
60 sec
3 min
5 min
10 min
2.53-64 565 U. Kaiser 04/2014
Einfluss der Spaltbreite des Durchfluss-PCD (HF-PCD )auf die Reinigung bei zwei verschiedenen Durchfluss raten (2)
Vielen Dank für IhreAufmerksamkeit
Joachim Metzinggke GmbH
Auf der Lind 1065529 Waldems Esch
J. Metzing 10/2016
Fortbildung der Kantonsapotheker/Inspektoren26. Oktober 2016, Zürich
DampfsterilisationProzesstechnik
Routineüberwachung
Joachim Metzinggke GmbH
Auf der Lind 1065529 Waldems Esch
J. Metzing 10/2016
Fortbildung der Kantonsapotheker/Inspektoren26. Oktober 2016, Zürich
1-28
3.2-49
Definition „Steril“:
Vollkommene Inaktivierung von vermehrungsfähigen Ke imenauf einem Produkt
Real lässt sich die Zahl der lebenden Keime bei län gerer Sterilisationszeit nur kontinuierlich verringern, aber der SAL kann ni e Null werden.
(Theorie der Abtötungskinetik)
Laut EN 556-1 darf ein Produkt in der EU als steril bezeichnet werden, wenn die Sterilisationswahrscheinlichkeit (SAL) ≤ 10-6 beträgt.
EN 556-2 akzeptiert SAL ≤ 10-3 bei steriler Flüssigabfüllung
In den USA ist der zu erreichende SAL-Wert abhängig von dem Risiko der Anwendung (SAL ≤ 10-3 - 10-9 )
334 U. Kaiser 01/2011
3.3-49
Dampf
Luft
Prinzip des Gravitations- oder Strömungsverfahrens (1)
125 U. Kaiser 07/2005
3.4-49
Prinzip des Gravitations- oder Strömungsverfahrens (2)
Offene Gewebe-verpackung
Dichte Verpackung
DampfContainer mit oben liegendem Filter
Container mit Filter oben und unten
Dampf
Luft
126 U. Kaiser 07/2010
3.5-49
Druck und Temperaturverlauf des Dampf-Sterilisation sprozessesmit sub-atmosphärischem Entlüftungszyklus
129 U. Kaiser 02/2015
Druck Temperatur[bar] [°C]
4 134
3
70
2
1 205 10 15 20 25
0
Einwirk- oder Plateauzeit
Steigezeit Kühlung Trocknung
fraktioniertes Vakuum
Zeit [min]
Temperatur
Dampf injektion
Entlüf tungszeit
BD-Test 3,5 minVakuum
Luf t
Über-druck[bar]
3
2
1
0
-1
3.6-49
Die Abhängigkeit der Sterilisationsqualität
vom Dampf-Sterilisationsprozess
und der Art des Sterilguts
137 U. Kaiser 10/2013
Nr.Beschreibung deszu sterilisierenden
Gutes
Ver-packung
Schwierigkeit der Luft-
entfernung
1Instrumente ohne Hohlkörper
ohne leicht
2Instrumente ohne Hohlkörper
mit
Nr. Sterilisationsprozess
Kleinsteri-lisator-Klasse
nach EN 13060
ProzessverlaufLuftent-fernung
3Poröse Güter (Wäsche etc.)
mit oderohne
1Gravitations- oder Strömungs-Verfahren
N gering + - - - 4Hohlkörper wie MIC-Instrumente, Endo-skope, Katheter etc.
mit oderohne
schwer
2Einfaches Vakuum100 mbar
S + (+) - -
3Vakuum-Injektions-Verfahren
S + + + -
4Super-atmospärische Druckzyklen (Überdruckzyklen)
S + + + -
5Vakuum-Überdruck-Zyklen
S + + + -
6Vakuum-Überdruck-Zyklus (Treppenstufe)
S + + + -
7
Sub- (oder trans-) atmosphärische Druck- zyklen (Fraktioniertes Vakuum)
B sehr gut + + + +
+ erfolgreich durchführbar
- nicht oder nur unter bestimmten Voraussetzungen durchführbar
VVerdrängung von Luft durch
Dampfinjektion
3.7-49
Temperatur-Zeit-Vorgabe im Overkill-Verfahren für d enDampf-Sterilisationsprozess nach DIN EN ISO 17665-1
Temperatur[°C]
Einwirkzeit [min]*
Aufheizzeit [min]**
F0 121°C[min]
Bemerkungen
121 15 <0,5 15 Diese Bedingungen gelten nur in Anwesenheit von Wasser (nasse Oberflächen).134 3 <0,5 ca. 60
Temperatur[°C]
Einwirkzeit [min]*
Aufheizzeit [min]
Bemerkungen
160 120 10 – 50 Die Aufheizzeit kann in Abhängigkeit von der Wärmekapazität des Gutes und der Isolation der Verpackung unterschiedliche Zeit dauern.180 30 10 - 30
Heißluft- und überhitzter Dampf-Sterilisationsprozes s(gilt auch für unpolare Lösungsmittel und Öle)
* Einwirkzeit nach Erreichen der Temperatur des Gute s auf den Oberflächen und inHohlräumen
** nach vollständiger Luftentfernung
145 U. Kaiser 05/2011
3.8-49
Was sind die kritischen Sterilisier-Variablen in Dampf-Sterilisationsprozessen? (6)
Das sterilisierende Agens in Dampf-Sterilisationspr ozessen ist:
- Wasser mit einer bestimmten Temperatur und Einwirkzeit
auf alle Instrumentenoberflächen
(z.B. 121°C – 15 min; 134°C – 3 min = F 0-Wert).
- Alle Oberflächen müssen nass sein, um steril zu werd en.
Diese Information ist in der Norm DIN EN ISO 11140- 1 in Absatz 5.2 enthalten.
146-1 U. Kaiser 11/2013
3.32-59 147 U. Kaiser 09/2016
Dampf
Starke Volumenverringerung des Dampfes durch Konden sation
Kondensat
Dampfverbrauch und Volumenänderung während der Kond ensation
ca. 350 – 400 l Dampf/10 kg Beladung
1 l = 1000 ml Dampf � ca. 1 ml Kondensat (Wasser)
• An der Kondensationsstelle erfolgt unmittelbar der Wärmeübertritt
• Während der Kondensation verschwindet der Dampf (in Wasser umgewandelt), demzufolge wird zusätzlicher Dampf in das entstandene Vakuum gesogen
Dampf+ NKG134 °C
Dampf134 °C
3.33-59 148 J. Metzing 09/2016
NKG
Wasser
Volumenkontraktion des Wasserdampfes bei Kondensati onNicht kondensierbare Gase (NKG) verringern ihr Volu men nicht
DampfNKGKondensat
3.11-49 150 J. Metzing 06/2007
3.12-49
gke Steri-Record ® Bowie-Dick-Testbogen für die Dampfsterilisation
149 U. Kaiser 01/2011
3.13-49 151 U. Kaiser 07/2005
3.14-49
Dampfraum
SterilisatorSpeisewasser
Am Beginn des Sterilisationsprozesses müssen Dampferzeuger, Dampfleitung und Sterilisator mit Dampf gespült werden, um die Luft zu entfernen. Erfolgreiche Prüfung dafür ist der Bowie-Dick-Test. (Funktionstest für den Sterilisator, kein Sterilitätstest)
Zentrale Dampfversorgung
Abzweig(z. B. Wäscherei)
Abzweig(z. B. Küche)
Dampfleitung
HeizquelleWasser-Nachspeisung
Dampferzeuger
Sterilisator
160 U. Kaiser 07/2007
3.15-49
Vergleich von Ansammlungen von nicht kondensierbare n Gasen (NKG) in porösen Gütern und Hohlkörpern
DampfNKGKondensat
200 - 300 ml kritisch
0,2 - 0,3 ml kritisch
Verhältnis der kritischen NKG-Mengen:porös : hohl ≈ 1.000 : 1
PorösesWäsche-
paket
153 U. Kaiser 07/2005
3.16-49
Innenvolumen in Schläuchenund minimal-invasiv-chirurgischen (MIC-) Instrument en
Thermosensoren für den Test innerhalb von Metallsch läuchen
(1) Nicht-kondensierbare Gase (NKG) < 1 ml sind für minimal-invasiv-chirurgische (MIC-) Instrumente bereits kritisch.
(2) Tests mit Thermosensoren in Edelstahlrohren können falsch positive Resultate angeben. Über die Metallwände, die im Vergleich zu Kunststoff oder Textilien eine 100fach größere Wärmeübergangsgeschwindigkeit besitzen, heizen sich kleine Volumina von NKG sehr schnell auf.
1 m
Schneller Wärmeübergang
10 cm
Volumen 0,314 ml
2 mm
∆T
(1)
(2)
Thermosensor
154 U. Kaiser 12/2012
(Schlauchvolumen = r2 π x l = 3,14 ml)
Metallwand
Hohlkörper-Helix-PCD ® gemäß DIN EN 867-5
3.40-59 155 U. Kaiser 07/2010
Unterschiede zwischen Dampf-Klein- und Großsterilisatoren für das Gesundheitswes en
Nutzbares Volumen30x30x60 cm = 1 STE Sterilisatornorm
Forderung der Norm / Typtest
< 54 l oder > 54 l, aber
1 STE passt nicht in die Kammer
KleinsterilisatorenDIN EN 13060
Typ - B- N- S
Erfolgreiche Entlüftung Hohlkörper Helix-Test nach EN 867-5
Nach Spezifikation des Herstellers
≥ 54 l1 STE oder mehr in
die Kammer passendGroßsterilisatoren
DIN EN 285
Ausgabe 1994:BD-Test 7 kg (europäisch)Seit 01/2008:BD-Test 7 kg, undHelix-Test nach EN 867-5
6.12-41 272 U. Kaiser 07/2009
3.19-49
Funktionstest des Sterilisators bei Betriebsbeginn
In Abschnitt 12 der Validierungsnorm DIN EN ISO 17665-1(Aufrechterhaltung der Wirksamkeit des Verfahrens) steht wörtlich:
12.1.6: „Wenn das Sterilisationsverfahren darauf angewies en ist, dass dieLuft aus der Sterilisator-Kammer entfernt wird, […] dann mus s täglich vorVerwendung des Sterilisators eine Prüfung auf Dampfdurchd ringungdurchgeführt werden.“
Die Norm schreibt keinen speziellen Test für die Routineüberwachung vor,deshalb verwendet man üblicherweise die Testanforderungen, die in derSterilisator-Herstellernorm EN 285 als Typtests enthalten sind:
− Bowie-Dick-Test gemäß EN 285 Teil 17
− Hohlkörpertest nach EN 867-5
gke bietet einen Test an, der sowohl den BD- als auch den Hohlkörpertestgleichzeitig ausführt.
2. Funktionstest des Sterilisators
325 J. Metzing 09/2010
3.20-49
3. Routineüberwachung in jeder Charge
Routineüberwachung in jeder Charge
In der Validierungsnorm DIN EN ISO 17665-1 steht hierzu wörtlich:
10.1. „Die Lenkung der Anwendung und die Routineüberwachung müssenbei jedem Arbeitszyklus durchgeführt werden.“ (Jeder Zyklus = jedeProduktionscharge)
10.3. „Dampfdurchdringung“
Abschnitt 11: Produktfreigabe nach der Sterilisation
11.1. „Die Vorgehensweise bei der […] Produktfreigabe nach de rSterilisation…“ (muss) „…. spezifiziert sein.Diese Spezifikation muss die Voraussetzungen dafür definier en, dass dasSterilisationsverfahren als mit der Spezifikation überein stimmend zubezeichnen ist (siehe 9.5.2, 10.3, 10.5 und 10.6). Wenn eine B edingungnicht erfüllt ist, muss das Produkt als fehlerhaft bezeichne t […] werden.“
326 J. Metzing 08/2010
gke PCD® -Testset D 10
5.3-13 181 U. Kaiser 07/2009
Korrekte Auswahl eines Testsystems
17.1-16 390 J. Metzing 04/2016
Geräte-leistung
Leistung, die die Beladung benötigt
Welche Eigenschaft muss ein Test haben, der diesen Prozess überwachen kann?
1. Der Test muss im Vergleich zur maximalen Geräteleistung geringere Anforderungen haben, damit er bestanden werden kann.
2. Der Test muss im Vergleich zur Beladung höhere Anforderungen haben.
� Die Testschwierigkeit muss sich also in diesem Bereich befinden.
RDG oder Sterilisator
hoch
niedrig
Leistung
17.2-16 391 J. Metzing 04/2016
Zwei Möglichkeiten der Testauswahl
17.3-16 392 J. Metzing 04/2016
Korrekte Auswahl eines Testsystems
Welche Eigenschaft muss ein Test haben, der diesen Prozess überwachen kann?
1. Der Test muss im Vergleich zur maximalen Geräteleistung geringere Anforderungen haben, damit er bestanden werden kann
2. Der Test muss im Vergleich zur Beladung höhere Anforderungen haben
� Die Testschwierigkeit muss sich also in diesem Bereich befindenv
2 Möglichkeiten der Testauswahl
Möglichkeit 2: Der Test wird an die Geräteleistung angepasst.
RDG oder Sterilisator
Leistung
Y
Bei der Testauswahl anhand der Prozess-leistung muss Y möglichst klein sein, damit …
die Anforderung des Tests , der den Prozess überwacht, mit möglichst großer Wahrscheinlichkeit höher liegt, als die …
Anforderung, die die Beladung an den Prozess stellt.
Möglichkeit 1: Die Eigenschaft der Beladung ist bekannt.
RDG oder Sterilisator
Leistung
X
In diesem Bereich muss die
Schwierigkeit eines geeigneten
Tests liegen.
Leistung des Prozesses
Bei der beladungsbezogenen Testauswahl ist von vornherein sichergestellt, dass der Testdie Beladung überwacht und geeignet ist, weil er …
als Chargenüberwachung um Xschwerer aufzubereiten ist, …
als die bekannte Leistung ,die die Beladung benötigt.
Leistung des Prozesses
17.4-16 395 J. Metzing 04/2016
Möglichkeit 1: Die Eigenschaft der Beladung ist bek annt
RDG oder Sterilisator
Leistung
Leistung, die die Beladung benötigt, ist BEKANNT
X ist die Angabe, um wie viel schwerer der Test im Vergleich zur realen Beladung ist.
X
Ein Test kann so konfiguriert werden, dass er eine um den „Wert X“ höhere Anforderung stellt, als die Beladung.
Test, der die Beladung überwacht
Ergebnis: Das Gerät wäre leistungsfähig genug für die Beladung, besteht aber nicht den Test.
Ergebnis: Das Gerät ist so leistungsfähig, dass die Aufbereitung gelingt und der Test bestanden wird.
Beispiel: RDG oder Sterilisator mit verhältnismäßig niedriger Leistung
Beispiel: RDG oder Sterilisator mit verhältnismäßig hoher Leistung
17.5-16 393 J. Metzing 04/2016
Korrekte Auswahl eines Testsystems
Welche Eigenschaft muss ein Test haben, der diesen Prozess überwachen kann?
1. Der Test muss im Vergleich zur maximalen Geräteleistung geringere Anforderungen haben, damit er bestanden werden kann
2. Der Test muss im Vergleich zur Beladung höhere Anforderungen haben
� Die Testschwierigkeit muss sich also in diesem Bereich befindenv
2 Möglichkeiten der Testauswahl
Möglichkeit 1: Die Eigenschaft der Beladung ist bekannt.
RDG oder Sterilisator
Leistung
X
In diesem Bereich muss die
Schwierigkeit eines geeigneten
Tests liegen.
Bei der beladungsbezogenen Testauswahl ist von vornherein sichergestellt, dass der Testdie Beladung überwacht und geeignet ist, weil er …
als Chargenüberwachung um Xschwerer aufzubereiten ist, …
als die bekannte Leistung ,die die Beladung benötigt.
Leistung des Prozesses
Beispiel für Möglichkeit 1
17.6-16 395-1 J. Metzing 04/2016
Prüfkörper (PCDs) für verschiedene Anwendungen
ReferenzWird
simuliert durch
Deutsch Englisch
PrüfkörperProcess Challenge
Device (PCD)
Medizinprodukt/Medical Device
Medizinprodukte-Simulator
Medical Device Simulator
Charge/Batch Chargenüberwachungs-system
Batch MonitoringSystem
MDS
MPMD
BMS
Definierte Ladungskonfiguration
CÜS
MPS
MPMD
MPMD
MPMD
Unter Verwendung
derNorm
DIN 58921
17.7-16 200 J. Metzing 12/2010
Vakuumschritte
mB
Testmethode nach DIN 58921 ob ein Medizinprodukte-Simul ator (MDS) oderChargenüberwachungssystem (BMS) einem Medizinprodukt
oder einer definierten Beladung entspricht
Verfahren
MDS oder BMS Verfahrenverschlechtern
„Pass“Sterilisation erfolgreich
InokuliertesInstrument (für MDS)
oder Referenzbeladung(für BMS)
MDS/BMS geeignet
Verfahrenverbessern
„Fail“BI-Wachstum =
Sterilisation nicht erfolgreich
MDS = Medical Device Simulator
BMS = Batch Monitoring System
„Fail“Sterilisation nicht
erfolgreich
17.8-16 202 J. Metzing 05/2012
„Pass“kein BI-Wachstum =
Sterilisation erfolgreich
Beispiele für beladungsbezogene Tests
Prüfkörper, die mit der Methode gemäß DIN 58921 an die Anforderungen einer Beladung angepasst sind
gke Steri-Record® Dental-BMS
gke Steri-Record® Ophthal-BMS
gke Steri-Record® Tattoo-BMS
17.9-16 396 J. Metzing 04/2016
Möglichkeit 2: Der Test wird an die Geräteleistung angepasst
RDG oder Sterilisator
Leistung
Y ist die Angabe, wie nah die Testanforderung an der Leistungsgrenze des Prozesses liegt.
Y
Bei der Validierung wird geprüft, dass die Leistung für die Aufbereitung der Beladung ausreichend ist.
Test, der die Leistung
überwacht
Maximale Leistung des Prozesses
Es muss ein Test ausgewählt werden, der möglichst knapp unterhalb der Leistungsgrenze des Prozesses liegt.
Beispiel: Beladung mit verhältnismäßig geringer Anforderung (einfach aufzubereiten)
Ergebnis: Die Aufbereitung gelingt und der Test ist zur Überwachung geeignet.
Beispiel: Beladung mit verhältnismäßig hoher Anforderung
Ergebnis: Der Test ist nicht zur Überwachung geeignet, weil er auch bestanden werden kann, wenn die Aufbereitung nicht gelingt.
17.10-16 394 J. Metzing 04/2016
Korrekte Auswahl eines Testsystems
Welche Eigenschaft muss ein Test haben, der diesen Prozess überwachen kann?
1. Der Test muss im Vergleich zur maximalen Geräteleistung geringere Anforderungen haben, damit er bestanden werden kann
2. Der Test muss im Vergleich zur Beladung höhere Anforderungen haben
� Die Testschwierigkeit muss sich also in diesem Bereich befinden
2 Möglichkeiten der Testauswahl
Möglichkeit 2: Der Test wird an die Geräteleistung angepasst.
RDG oder Sterilisator
Leistung
Y
Bei der Testauswahl anhand der Prozess-leistung muss Y möglichst klein sein, damit …
die Anforderung des Tests , der den Prozess überwacht, mit möglichst großer Wahrscheinlichkeit höher liegt, als die …
Anforderung, die die Beladung an den Prozess stellt.
In diesem Bereich muss die
Schwierigkeit eines geeigneten
Tests liegen.
Leistung des Prozesses
Beispiel für Möglichkeit 2
17.11-16 395-2 J. Metzing 04/2016
Künstliche Testanschmutzungen
gke Reinigungsindikatoren
gke Reinigungsindikatoren mit vier unterschiedlichenAbwascheigenschaften.
17.14-16 399 J. Metzing 04/2016
Abwaschergebnis mit „Reinigungsmittel A“.
� Reinigungsindikator, Farbe Grün, wäre zur Überwachung geeignet.
Abwaschergebnis mit „Reinigungsmittel B“.
� Reinigungsindikator, Farbe Rot, wäre zur Überwachung geeignet.
Testauswahl bei Reinigungsprozessen
Auswahlprinzip: Es wird der Test ermittelt, der der Leistungsgrenze des Prozesses am nächsten kommt und im validierten Prozess noch knapp abgewaschen wird.
17.14-16 400 J. Metzing 04/2016
RKI-EmpfehlungAnforderungen an die Hygiene bei der Aufbereitung von
Medizinprodukten, 10/2012 (3)
17.15-16 363 J. Metzing 02/2013
Zitat aus Anhang zu Anlage 4 „Besondere Hinweise zum Einsatz von chemischen Indikat oren“
(Seite 1274)
Prüfkörper wurden entwickelt, um jeweils eine spezielle Sch wierigkeit der
Dampfdurchdringung bei einem Sterilisationsverfahren da rzustellen. […]
Es gibt kein universelles PCD, das für alle Verfahrenstypen und alle
Zwecke geeignet ist.
3.37-49
RKI-EmpfehlungAnforderungen an die Hygiene bei der Aufbereitung v on
Medizinprodukten, 10/2012 (3)
364 J. Metzing 02/2013
Zitat aus Anhang zu Anlage 4 „Hinweise zum Einsatz von biologischen und chemischen Indikatoren“
(Seite 1273)
Eine erfolgreiche Validierung stellt jedoch allein nicht s icher, dass auch
im Routinebetrieb die Sterilisationsbedingungen tatsäch lich eingehalten
werden. […] Daher müssen geeignete Routineüberwachungen
durchgeführt werden (siehe DIN EN ISO 14937 Abschnitt 10), u m
sicherzustellen, dass das validierte Verfahren stets zur Anw endung
kommt.
3.38-49
RKI-EmpfehlungAnforderungen an die Hygiene bei der Aufbereitung von
Medizinprodukten, 10/2012 (6)
366 J. Metzing 02/2013
Zitat aus Anhang zu Anlage 4 „Besondere Hinweise zum Einsatz von chemischen Indikat oren“
(Seite 1274)
Der Schwierigkeitsgrad von Indikatoren der Klasse 2 beruht auf der
Kombination des chemischen Indikators und der Prüfkörper-
Bestandteile. Jede Variation, z. B. die Verwendung eines an deren
Indikators, kann dazu führen, dass Störungen nicht mehr entd eckt
werden. Deshalb dürfen nur vom Hersteller festgelegte Komp onenten
kombiniert werden. Das gilt auch für Systeme mit wiederverw endbarem
Prüfkörper.
Vielen Dank für IhreAufmerksamkeit
Joachim Metzinggke GmbH
Auf der Lind 1065529 Waldems Esch
J. Metzing 10/2016
Fortbildung der Kantonsapotheker/Inspektoren26. Oktober 2016, Zürich
Validierung: Gesetzliche Forderungen
Dr. Nicola Franscini, Abteilung Medizinprodukte Swissmedic
KAV Schulung Wiederaufbereitung in Kleinstrukturen, 26.10.2016
Swissmedic • Istituto svizzero per gli agenti terapeutici • Hallerstrasse 7 • CH-3000 Bern 9 • www.swissmedic.ch
Inhalt
2
1) Was macht Swissmedic?
2) Was heisst Validierung?
3) Bedeutung der Validierung
4) Validierung der Sterilisation, Reinigung & Desinfektion,…?
5) Gesetzliche Forderungen
6) Konklusionen
1) Was macht Swissmedic?
3
Abteilung
Medizinprodukte
MEP(20 FTE)
1) Was macht die Abteilung MEP?
4
Spitalinspektionen
1) Was macht Swissmedic im Gebiet
Wiederaufbereitung (WA)
5
- 2016: 5 Spitalinspektionen (Wiederaufbereitung, Instandhaltung MEP, Materiovigilance)
- Publikation „Gute Praxis für die Wiederaufbereitung von Medizinprodukten für Gesundheitseinrichtungen, die Medizinprodukte aufbereiten - Version 2016“
- Beantworten von Anfragen
- Teilnahme Gruppe KIGAP
--> Beschränkte Ressourcen für WA
2) Was heisst Validierung?
6
• Die Validierung ist ein dokumentiertes Verfahren zum Erbringen, Aufzeichnen und Interpretieren der Ergebnisse, die für das Erarbeiten der Aussage benötigt werden, dass ein Verfahren ständig Produkte liefert, die den vorgegebenen Spezifikationen entsprechen. (SN EN ISO 11139)
--> Dokumentierter Nachweis der beständigen Wirksamkeit eines Prozesses
• Die Validierung setzt sich aus folgenden drei Vorgängen zusammen:
Überprüfung der Installation (Installationsqualifikation IQ) Funktionsprüfung (Betriebsqualifikation OQ) Überprüfung der Prozesse (Leistungsqualifikation PQ)
2) Was heisst Validierung?
7
• Erneute Qualifikation (jährliche Validierung, Leistungsqualifikation)
Jährlich durchzuführen, bzw. nach Angaben des Herstellers und wenn wesentliche Änderungen am Gerät oder der Installation vorgenommen wurden, oder wenn die Leistungsdaten nicht mehr den Validierungsdaten entsprechen.
- Es gibt keine Gerätevalidierung, nur ein Prozess kann validiert werden
3) Bedeutung der Validierung
8
• Aus welchem Grund ist die Validierung von Wiederaufbereitungsprozessen so wichtig?
--> Die Wiederaufbereitung ist ein Verfahren, bei dem die Wirksamkeit (Sauberkeit, Sterilität) nicht durch Kontrolle und Prüfung des Produktes bestätigt werden kann.
Sauber?
Trocken?
Steril?
4) Validierung der Sterilisation, Reinigung &
Desinfektion, …-Prozess?
9
Keimreduktion
Reinigung: 103
Desinfektion: 105
Prüfung/Verpackung : -102
Sterilisation: 1012
SAL
(Sterility assurance level): 10-6
Die Wiederaufbereitung sollte als
gesamtheitlichen Prozess angesehen
werden
5) Gesetzliche Forderungen
10
Medizinprodukteverordnung MepV SR 812.213
Art. 19: Wiederaufbereitung1 Wer als Fachperson ein zur mehrmaligen Verwendung bestimmtes Medizinprodukt mehrfach verwendet, sorgt vor jeder erneuten Anwendung für die Prüfung der Funktionsfähigkeit und die korrekte Wiederaufbereitung.
2 Als Wiederaufbereitung gilt jede Massnahme der Instandhaltung, die notwendig ist, um ein gebrauchtes oder neues Medizinprodukt für seine vorgesehene Verwendung vorzubereiten, insbesondere Aktivitäten wie Reinigung, Desinfektion und Sterilisation.Die Prozess- und Validierungsdaten der Sterilisation sind aufzuzeichnen.
5) Gesetzliche Forderungen
11
Art. 20: Instandhaltung1 Wer Medizinprodukte als Fachperson anwendet, sorgt für die
vorschriftsgemässe Durchführung der Instandhaltung und derdamit verbundenen Prüfungen.
2 Die Instandhaltung hat nach den Grundsätzen der Qualitäts-
sicherung zu erfolgen, ist betriebsintern zweckmässig zu
planen und zu organisieren und richtet sich insbesondere:
- nach den Anweisungen der Person, die das
Produkt erstmals in Verkehr gebracht hat;
- nach dem Risiko, das dem Produkt und seiner
Verwendung eigen ist.
5) Gesetzliche Forderungen
12
Heilmittelgesetz, HMG (SR 812.21)
Art. 3 Sorgfaltspflicht
Wer mit Heilmitteln umgeht, muss dabei alle Massnahmen treffen, die nach dem Stand von Wissenschaft und Technik erforderlich sind, damit die Gesundheit von Mensch und Tier nicht gefährdet wird.
Hinweis aus der «Guten Praxis für die Aufbereitung – KIGAP»:
Normen und Vollzugshilfen sind keine Gesetze. Wer diese nicht anwendet, muss aber belegen können, dass die Arbeitsweise den Stand von Technik und Wissenschaft berücksichtigt, und dass die gesetzlich geforderten Sicherheitsziele im gleichen Ausmass erfüllt sind. Die Beweispflicht liegt beim Anwender.
6) Konklusionen
13
• Validierungen und jährliche Re-validierungen (Leistungsqualifikation) der Wiederaufbereitungsprozesse nach den entsprechenden Normen sind heutzutage unverzichtbar:
- gesetzliche Grundlage (Art. 19, 20 MepV), Konformität von Medizinprodukte
- Sorgfaltspflicht (HMG Art. 3)
- technische und wissenschaftliche Gründe (Vorgaben der Hersteller in der Produktinformation, siehe Norm SN EN ISO 17664)
- Risk Management: Risikokontrolle
6) Konklusionen
14
• Anwendbare Normen für die Validierungen in der Aufbereitung:
Reinigung und Desinfektion: SN EN ISO 15883 (verschiedene Teile)
Verpackungen: SN EN ISO 11607
Dampfsterilisation: SN EN ISO 17665-1 und SN EN ISO 17665-2
(Wegleitung für die Validierung, Swissmedic)
• Die Wiederaufbereitungsschritte sollten als gesamtheitlichen Prozess angesehen werden.
--> In Zukunft: Der gesamte Wiederaufbereitungsprozess sollte validiert werden.
15
16
Swissmedic, Schweizerisches Heilmittelinstitut
Dr. Nicola Franscini
Wissenschaftlicher Mitarbeiter Materiovigilance
Abteilung Medizinprodukte
Hallerstrasse 7
CH-3000 Bern 9
http://www.swissmedic.ch/md
Tel. +41 58 463 58 59 Fax +41 58 462 76 46
KAV Schulung
Wiederaufbereitung in KleinstrukturenZürich, 26. Oktober 2016
1
2
IG WiG – Zürich, 26. Oktober 2016
KAV Schulung
Wiederaufbereitung in Kleinstrukturen
1) Was ist eine Validierung?
2) Warum ist eine Validierung Notwendig?
3) Was beinhaltet eine Qualifizierung (IQ, OQ, PQ)
4) Merkmale an denen eine sinnvolle Qualifizierung
erkannt werden kann
5) Unterscheidung der Zonen
6) Dokumentation
Inhalt
1) Was ist eine Validierung?
Martin Iseli, Hospital Partners AG
3
Was ist eine Validierung?
EN ISO 9001:2015 Qualitätsmanagementsysteme –
Anforderungen
«Die Organisation muss die Produktion und die
Dienstleistungserbringung unter beherrschten Bedingungen
durchführen. Falls zutreffend, müssen beherrschte
Bedingungen (u.a.) Folgendes enthalten: die Validierung
und regelmässig wiederholte Validierung der Fähigkeit,
geplante Ergebnisse der Prozesse der Produktion oder
Dienstleistungserbringung zu erreichen, wenn das
resultierende Ergebnis nicht durch anschliessende
Überwachung oder Messung verifiziert werden kann.»
4
Gesamtprozess der Wiederaufbereitung
5
6
Gesamtprozess der Wiederaufbereitung
Qualifizierung Transport
Qualifizierung Vorreinigung
Qualifizierung Reinigung
Qualifizierung Desinfektion
Qualifizierung Kontrolle,
Pflege, Funktions-
prüfung
Qualifizierung Verpackung,
Kennzeichnung
Qualifizierung Sterilisation
Gesamtprozessvalidierung
7
Einflussfaktoren für Reinigungsresultat( Gesamtprozess)
• Verwendung und allfällige intraoperative Behandlung des MP (wie,
womit)
• Vorreinigung / Vordesinfektion im Behandlungszimmer (wie, womit)
• Transport (Umgebungsbedingungen, Dauer)
• Wartestellung (Umgebungsbedingungen, Dauer)
• Demontage (korrekt, vollständig)
• Manuelle Vorreinigung (wie, womit)
• Beladung Sieb und Beladungsträger von RDG (Anschlüsse,
Platzierung, Überladung)
• Routinekontrollen/-handlungen an RDG und Beladungsträger
(Ablaufsieb, Beweglichkeit Sprüharme, Düsen, Filter, …)
• RDG-Prozess oder manuelle Aufbereitung
Beispiel Reinigungsleistung
8
• Geräte-Hersteller (oder Lieferant) führt Installations- und
Funktionsbeurteilung (Qualifizierung) durch
Abnahmeprüfung.
• Qualifizierte Person (von RDG-Hersteller oder spezialisierter
Firma) führt Leistungsbeurteilung (Qualifizierung) des
Sterilisations-Prozesses durch.
• Die Validierung des Gesamtprozesses wie geschildert liegt in
der Verantwortung des Prozesseigners, also des Arztes, des
Zahnarztes, bzw. der Aufbereitungsverantwortlichen Person.
In einem Industrieunternehmen würde sie durch das
Qualitätsmanagement in Zusammenarbeit mit dem
beteiligten Personenkreis durchgeführt. Dies wäre prinzipiell
auch die beste Lösung für Praxen. Outsourcing ist jedoch
nicht ausgeschlossen.
Ablauf Gesamt–Prozess-Validierung
2) Warum ist eine
Validierung notwendig?
Martin Iseli, Hospital Partners AG
9
Welche Prozesse müssen validiert werden?
Nicht validierungspflichtige Prozesse
Eine Prozessvalidierung ist nicht nötig, wenn das fertige Produkt Qualitätsgeprüft werden
kann,
Typische Beispiele sind Prüfungen…
• …der korrekten Abmessung, z. B. von einer Schraube
• …des Gewichts, z. B. von einer Packung mit Lebensmitteln
• …der mechanischen Funktion, z. B. Ganggenauigkeit einer Uhr
• …der elektronischen Funktion, z. B. Geräteprobelauf Radio oder TV
• …etc.
Qualitätsprüfung von jedem einzelnen Produkt vor dem Verkauf
Quelle: 10
Welche Prozesse müssen validiert werden?
Nicht validierungspflichtige Prozesse
Wenn eine Qualitätsprüfung nicht möglich ist, ohne das Produkt zu beschädigen oder zu
zerstören, können Stichprobenprüfungen durchgeführt werden.
Typische Beispiele:
• Lebensdauertests (Möbel, Schuhe, Kugelschreibermiene, etc.)
• Prüfung von Einmalartikeln (Einmalrasierer, Brausetabletten, Streichhölzer, etc.)
• Fallhöhentest (Mobiltelefone, Kameras, etc.)
• etc.
Stichprobenprüfung einzelner Produkte
Die verkauften Produkte sind nicht geprüft. Deshalb nimmt man bei dieser Methode in Kauf,
dass einzelne Artikel Fehlerhaft sein können.
Quelle: 11
Welche Prozesse müssen validiert werden?
Validierungspflichtige Prozesse (1)
Eine Prozess ist validierungspflichtig, wenn das Ergebnis nicht zerstörungsfrei geprüft
werden kann und ein fehlerhaftes Ergebnis ein zu grosses Risiko darstellen würde, d.h.
• Qualitätsprüfung ist nicht möglich
• Stichprobenprüfung reicht nicht aus
Validierungspflichtige Prozesse sind demnach:
• Herstellung eines Airbags
• Herstellung eines Medikamentes
• Herstellung von Sterilität
• etc.
Quelle: 12
Welche Prozesse müssen validiert werden?
Validierungspflichtige Prozesse (2)
Ein validierter Prozess kann durch Stichprobenprüfungen zusätzlich überwacht werden.
Einzelne Produkte werden unter Inkaufnahme ihrer Zerstörung getestet.
Beispiele für validierte Prozesse, bei denen noch zusätzlich Stichproben
genommen und geprüft werden:
• Crashtests (PKW, Sturzhelme, etc.)
• Funktionsprüfungen (Airbag, Fallschirm, etc.)
• Proteinnachweistest auf Instrumenten
• etc.
Quelle: 13
IG WiG
14
IG WiG
15
16
Fragen?
3) Was beinhaltet eine QualifizierungIQ, OQ und PQ
17
Duri Allemann, Hospitec AG
Zu meiner Person
• Duri Allemann
• Leiter Bereich Steri/ RDG
• Validierer
• Vorstandsmitglied
Interessengemeinschaft Wiederaufbereitung
im Gesundheitswesen
18
19
Was beinhaltet eine Qualifizierung
1) Was für Sterilisator Typen gibt es?
2) Wonach wird qualifiziert?
3) Welche Arten von Qualifizierungen gibt es?
4) IQ installation qualification (Abnahmebeurteilung)
5) OQ operation qualification (Funktionsbeurteilung)
6) PQ performance qualification (Leistungsbeurteilung)
7) Links
Inhalt
1)Was für Sterilisator Typen
gibt es?
20
• Klasse N: Es erfolgt keine wirkliche Sterilisation und keine Trocknung
(Strömungsverfahren). Diese Geräte sind nur für den Einsatz bei unkritischen
Medizinprodukten geeignet, bei welchen die Sterilisation nicht vorgeschrieben ist wie
z. B. Mundspiegel.
• Klasse S: Eignung für die Sterilisation von z. B. Scheren, Pinzetten (nach
Herstellerangaben). Diese Geräte sind für den Einsatz in Arztpraxen geeignet, in
welchen keine operativen Eingriffe durchgeführt werden (z. B. Hausärzte). Es können
keine verpackten Instrumente sowie Hohlkörper aufbereitet werden, da die Entlüftung
der Verpackung nicht sichergestellt werden kann! Kann nur qualifiziert werden, wenn
ein Aufzeichnungsgerät (z.B. Drucker oder Software) angeschlossen ist.
• Klasse B: Sterilisation aller verpackten oder unverpackten Medizinprodukte sowie
von Hohlkörpern (z. B. Trokare) geeignet. Kann nur qualifiziert werden, wenn ein
Aufzeichnungsgerät (z.B. Drucker oder Software) angeschlossen ist.
Wonach wird qualifiziert?
21
Normen (werden regelmässig überarbeitet und entsprechen dem neusten Stand der Technik und Wissenschaft)
• DIN EN 13060 Dampf-Klein-Sterilisatoren
• DIN SPEC 58929Betrieb von Dampf-Klein-Sterilisatoren im Gesundheitswesen – Leitfaden zur Validierung und Routineüberwachung der Sterilisationsprozesse
• DIN EN ISO 17665-1Sterilisation von Produkten für die Gesundheitsführsorge –feuchte Hitze
Leitlinien
Welche Arten von
Qualifizierungen gibt es?
22
Qualifizierung
• Ziel der Qualifizierung ist der
Nachweis, dass das
ausgewählte
Sterilisationsverfahren für die
Sterilisationscharge wirksam
angewendet werden kann.
• Funktioniert der Prozess
(nicht nur das Gerät) vor Ort
mit der verwendeten
Verpackung und den zu
sterilisierenden
Instrumenten.
Erneute Beurteilung
(Requalifizierung)
• Wird durchgeführt wenn
wesentliche Änderungen an der
Beladung, der Verpackung, dem
Gerät oder der Installation
vorgenommen wurde, oder wenn
die Leistung nicht mehr den
Validierungsdaten entsprechen.
• Sofern die oben genannten
Punkte nicht zutreffen wird
gemäss DIN EN ISO 17665-1
jährlich, bzw. nach Angaben des
Herstellers revalidiert.
IQ installation qualification
(Installationsbeurteilung)
23
Die IQ muss nachweisen, dass
der Sterilisator an seinem
Betriebsstandort
spezifikationsgerecht und
betriebsbereit aufgestellt und
installiert ist.
Üblicherweise wird die
Installationsprüfung bei der
Inbetriebnahme des Gerätes
durchgeführt.
Weitere Überprüfungen sind nur
dann notwendig, wenn die
Installationsbedingungen geändert
wurden.
IQ installation qualification
(Installationsbeurteilung)
24
Qualifizierung
• Sind alle notwendigen
Dokumente (Installations- und
Aufstellungsprotokoll,
Betriebshandbuch,
Wartungsbuch) vorhanden?
• Prüfung der Betriebsmittel
(Dampf, Speisewasser-qualität,
Strom)?
• Ist der Sterilisator mit den
notwendigen Sterilisations-
programmen ausgestattet (muss
für jeden Kunden anhand der zu
Sterilisierenden MP definiert
werden)?
Erneute Beurteilung
(Requalifizierung)
• Eine Überprüfung der IQ ist
grundsätzlich nicht mehr nötig,
sofern diese seit der
letztmaligen Prüfung nicht
verändert wurde.
OQ operation qualification
(Funktionsbeurteilung)
25
Die OQ stellt sicher, dass die
Regel- und Sicherheitselemente
korrekt arbeiten, das Gerät die
geforderten Leistungen erbringt
und Abweichungen zum
vorgegebenen Prozess erkannt
werden.
Funktioniert der Sterilisator wie
er sollte.
OQ operation qualification
(Funktionsbeurteilung)
26
Qualifizierung•Sind die Druck-/ Temperatursensoren korrekt kalibriert (wird nicht von allen Hersteller gefordert)?
•Ist das System dicht?
•Funktionieren die Sicherheits-einrichtungen und Fehlererkennungs-systeme?
•Funktioniert der Vakuum-/ und der Dampfdurchdringungstest (Bowie und Dick-/ Helixtest) korrekt? Messung mit mindestens 3 Temperatur-sensoren und einem Drucksensor.
Erneute Beurteilung
(Requalifizierung)
•Stimmt die Kalibrierung der
Sensoren noch (wird nicht von
allen Hersteller gefordert)?
•Ist die Sicherheit nach wie vor
gewährleistet?
•Funktioniert der Vakuum-/ und der
Dampfdurchdringungstest (Bowie
und Dick-/ Helixtest) korrekt?
Messung mit mindestens 3
Temperatursensoren und einem
Drucksensor.
OQ Vakuumtest/ Leckage Test
(Klasse B Sterilisator)
27
• Vakuum erzeugen im Sterilisator
• Messung 10 Min. / max. Druckverlust 13mbar (1,3mbar/min)
• Gemäss KIGAP (Gute Praxis) wöchentlich durchzuführen
OQ Bowie Dick Test
(Klasse S)/ Helixtest (Klasse B)
28
• Kompletter Sterilisationsprozess (Haltezeit 3.5 Min., Diffusion der Luft)
• Dampfdurchdringungs- und Entlüftungstest
• Temperaturparameter wie bei PQ
• Bei Dampf-Kleinsterilisatoren wird das Normprüfpacket (Wäsche, 7kg)
nur gefordert sofern poröse Güter aufbereitet werden. Der Helixtest
wird jedoch täglich gefordert gemäss KIGAP (Gute Praxis)!!
OQ Bowie Dick Test
(Klasse S)/ Helixtest (Klasse B)
29
Bowie Dick Testpakte müssen
nach EN ISO 11140-4
hergestellt sein.
Helixtest müssen nach EN
867-5 hergestellt sein.
PQ performance qualification
(Leistungsbeurteilung)
30
Die PQ dokumentiert die Eignung der Sterilisationsparameter für die Herstellung steriler Medizinprodukte.
Dazu werden möglichst ungünstige Referenzbeladungen (Worst Case) festgelegt.
Diese werden so zusammengestellt, dass die am schwierigsten zu sterilisierenden Produktkombinationen enthalten sind (Herstellerangaben beachten).
Wird die Beladung steril?
Kritische Eigenschaften für die
Worst Case Beladung sind:
•Lumina
•Porosität/ Textilien
•grosse Masse
•komplexe Verpackungen
PQ performance qualification
(Leistungsbeurteilung)
31
Qualifizierung
•Entsprechen die Zeit-, Druck- und
Temperaturwerte während drei
Prozessen mittels
Referenzbeladung den
Spezifikationen?
•Sind die Produkte nach der
Sterilisation trocken?
•Sind die Verpackungen der
Produkte verformt oder
aufgerissen?
Erneute Beurteilung
(Requalifizierung)
•Stimmen die währen der
einmaligen Messung
aufgezeichneten Werte mit denen
der Validierung überein?
•Erfüllt der Prozess noch die
Anforderungen betreffend
Trockenheit bzw. Unversehrtheit
der Verpackung?
PQ performance qualification
Messung der Prozesse
32
• Kompletter Sterilisationsprozess inklusive Trocknung
• Temperaturparameter die eingehalten werden müssen:
T>134°C, T≤4K (T max = 138°C), Varianz (Temperatur-
unterschied zwischen den mind. 3 Sensoren) ≤2K
• Ausgleichszeit maximal 15 Sekunden
PQ performance qualification
Messung der Prozesse
33
• Es muss nachvollziehbar sein, wo welcher
Temperatursensor positioniert war
• Werden passende Chemoindikatoren verwendet und
schlagen sie um?
• Wird der Sterilisator korrekt beladen?
• Sind die sterilisierten Güter trocken?
Links
34
• Gute Praxis zur Aufbereitung von Medizinprodukten in Arzt- und
Zahnarztpraxen sowie bei weiteren Anwendern von Dampf-Klein-
Sterilisatoren (KIGAP)
https://www.swissmedic.ch/suchen/index.html?q=gute+praxis&lang=d
e&search=
• Interessengemeinschaft Wiederaufbereitung im Gesundheitswesen
http://www.igwig.ch/
Besten Dank für Ihre
Aufmerksamkeit
35
4) Merkmale an denen eine
sinnvolle Qualifizierung
erkannt werden kann
Daniel Badstuber, dabamed AG
36
dabamed AG seit 1987 unterwegs . . .
S I N N
U N S I N N
V E R N U N F T
Wo geht die Reise hin? . . . Perfektion?Leistungsbeurteilung muss sein
So nicht . . . Wo ist welche Zone ? ? ? ? ? ?
Qualifizierung & Routineprüfung
Begriffe der Hygiene
Qualifizierung
Alle zu sterilisierenden Oberflächen müssen
bei einer vorgegebenen Temperatur
über einen vorgegebenen Zeitraum
gesättigtem Dampf ausgesetzt werden!
Deshalb ist die richtige Dampfdurchdringung der Beladung
von wesentlicher Bedeutung!
NICHT ÜBERLADEN
Qualifizierung
Was da alles reingeht . . .
QualifizierungAufstell- Einweisungsprotokoll (Abnahme- und Funktionsbeurteilung)
Routineprüfungen
Die Routineprüfung soll sicherstellen, dass die Geräte jederzeit sicher,
leistungsfähig und dem Zweck entsprechend im Einsatz sind.
Die Empfehlungen der Gerätehersteller sind zu berücksichtigen.
Routineprüfung des ProzessesReinigungs- und Desinfektionsprozess, Sterilisationsprozess
Zur Gerätekontrolle gehören die Sichtprüfungen.
Diese sind täglich vor Inbetriebnahme durchzuführen.
Kontrollen der Türdichtungen, der Türverschlüsse oder der Abläufe
Prüfung des freien Drehens der Sprüharme (Bsp RDG)
Die Kammer sollte regelmäßig auf Ablagerungen kontrolliert werden.
Die meisten Geräte verfügen heute über ein Selbstdiagnosesystem,
welches das Gerät beim Einschalten automatisch kontrolliert.
Deshalb muss auch die Anzeigeeinheit des Gerätes auf
Betriebsbereitschaft kontrolliert werden.
Qualifizierung / Gerätekontrolle
Qualifizierung / Sicherheit
• Aufstellungs-Protokoll
Swissmedic:
Die Abnahmebeurteilung
muss nachweisen, dass der
Sterilisator an seinem
Betriebsstandort
spezifikationsgerecht und
betriebsbereit aufgestellt und
installiert ist
Qualifizierung / Konformität
• Vollständige Dokumentation der Werksprüfung
Betreiber von Reinigungs- und Desinfektionsgeräten sowie Sterilisatoren
sind verpflichtet, Instandhaltungsarbeiten regelmäßig durchzuführen.
Diese Arbeiten dienen zur Erhaltung der Einsatzbereitschaft
Zu diesem Zweck wird sinnvollerweise ein Wartungsvertrag mit
dem Lieferanten erstellt.
Die Hersteller von solchen Geräten sind verpflichtet, Angaben zu
Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen zu machen.
Diese Angaben müssen immer mitberücksichtigt werden.
Qualifizierung / Wartung / Kontrolle
Qualifizierung / Wartung / Unterhalt
• Wartungsprotokoll
Swissmedic:
Betreiber von
Sterilisationgeräten sind
verpflichtet,
Instandhaltungsarbeiten
regelmässig durchzuführen.
Qualifizierung / Sicherheit
• Listen, Listen, Listen…..
Qualifizierung / Sicherheit
• Service-Vertrag
Swissmedic:
ob der Lieferant dieser Geräte
entsprechende
Dienstleistungen –
beispielsweise in Form
eines Wartungsvertrages –
anbieten kann
Während des Vorganges muss der ordnungsgemäße Ablauf des Zyklus
überwacht werden (Prozessüberwachungssystem)
Die relevanten Parameter (z.B. Druck, Temperatur und Zeit) müssen
aufgezeichnet werden.
SterilisatorZur Prozesskontrolle wird empfohlen, in jedem Sterilisationszyklus
mindestens 1 chemischen Indikator der Klasse 5 oder 6 einzusetzen (die
Chemoindikatoren müssen der gültigen Norm SN EN ISO 11140
entsprechen).
Der Indikator wird verpackt zur Beladung gegeben und gemäß den
Herstellerangaben ausgewertet.
Prozessüberwachung
Freigabe der Charge
Das Entladen des Sterilisators muss nach den Angaben des Herstellers
erfolgen. Die Verpackungen dürfen nicht beschädigt werden.
Eine Verpackung, welche nicht getrocknet ist, kann nicht als steril bezeichnet
werden ! ! !
Vor der Freigabe des Sterilgutes sind folgende Prüfungen und Massnahmen
empfohlen:
> Kontrolle der aufgezeichneten Sterilisationsparameter
(Druck, Temperatur, Zeit)
> Sichtkontrolle der chemischen Indikatoren
> Sichtkontrolle jeder Verpackung (Feuchtigkeit, Beschädigung, etc.)
Freigabe der Charge
Das Entladen des Sterilisators muss nach den Angaben des Herstellers
erfolgen. Die Verpackungen dürfen nicht beschädigt werden.
Vor der Freigabe des Sterilgutes sind folgende Prüfungen und Maßnahmen
empfohlen:
> Kontrolle der aufgezeichneten Sterilisationsparameter
(Druck, Temperatur, Zeit)
> Sichtkontrolle der chemischen Indikatoren
> Sichtkontrolle jeder Verpackung (Feuchtigkeit, Beschädigung, etc.)
Freigabe der Charge
Freigabe der Charge
Freigabe der Charge
Wenn alle Kontrollen den Vorgaben entsprechen, werden die Ergebnisse unter
Bezeichnung der Chargennummer auf dem Tagesprotokoll (s. Anhang B)
aufgezeichnet. Die anschließende Freigabe wird durch Unterschrift bescheinigt.
Qualifizierung Freigabe mit Spass
Ende
4) Unterscheidung der
Zonen
Antonio Dalessandri, Curaden AG
63
BREITSCHMID GRUPPE
Curaden Academy
BREITSCHMID GRUPPE
Gute Praxis zur Aufbereitung von Medizinprodukten in Arzt-und Zahnarztpraxen sowie bei weiteren Anwendern von Dampf-Klein-Sterilisatoren
Rote Zone
Gelbe Zone
Grüne Zone
BREITSCHMID GRUPPE
BREITSCHMID GRUPPE
BREITSCHMID GRUPPE
BREITSCHMID GRUPPE
1. Rote Zone
• Kontaminiert Instrumente
• Manipulation mit Haushalts-Handschuhen.
• Reinigungs-/ Desinfektionsgerät (Thermodesinfektor) bevorzugt
oder in Tauchbad desinfiziert und gereinigt.
• Sachgemässe Abfallentsorgung.
BREITSCHMID GRUPPE
1. Rote Zone / manuell
Anwendung: manuelle Reinigung
• Tauchbad: Tragegriffe für den sicheren Transport
• Ultraschallgerät: in Edelstahlgehäuse
BREITSCHMID GRUPPE
1. Rote Zone / maschinell
Anwendung: maschinelle Reinigung
• Gründliche Reinigung, sichere Desinfektion
• Thermische Desinfektionsverfahren
• Sicherheitseinrichtungen gemäss EN ISO 15883
• Anschlussmöglichkeit von Dosiersystemen
BREITSCHMID GRUPPE
Desinfizierten Instrumente
• kontrollieren
• schärfen
• verpacken
2. Gelbe Zone
BREITSCHMID GRUPPE
2. Gelbe Zone
• Automatischer Anpressdruck gewährleistet Siegelnaht-Qualität
• Fliessbandprinzip ermöglicht schnelles Arbeiten
• Arbeitsablauf reduziert Fehler (Berechnung siehe Swissmedic-Dokument. S. 24 + S. 25)
Anwendung: Sterilgut-Verpackung (Normvorgabe)
BREITSCHMID GRUPPE
Anwendung: Reinigung, Ölung und Sterilisierung
von Hand- und -Winkelstücke
Sichere Investition
• Langlebig und hochwertig• Höchster Qualitätsstandard• Edelstahlkammer• Für alle thermostabilen Güter geeignet
Einfache Bedienung
• Über Display
Einfache Bedienung
• Entspricht der Klasse B nach EN 13060
2. Gelbe Zone
BREITSCHMID GRUPPE
3. GrüneZone
• In der grünen Zone erfolgt die Sterilisation im Wasserdampfautoklaven.
• Das verpackte, autoklavierte Instrumentarium muss staubfrei und
trocken gelagert werden.
• Die Pflege aller Räumlichkeiten ist Bestandteil des Hygieneplanes.
BREITSCHMID GRUPPE
3. GrüneZone
Anwendung: Sterilisation
• Sichere Sterilisation (Dampf, Vakuum)
• Prionen Programm
• Sterilisation von porösen Materialien (Abdecktücher)
• Elektrischer Türverschluss stellt das Verschliessen der Tür sicher
BREITSCHMID GRUPPE
3. GrüneZone
Firma: Melag
Anwendung: Wasser-Aufbereitung
• Für den kleinen Wasserbedarf bzw. nur wenige Sterilisationen am Tag
• Arbeitet nach dem Ionen-Austauschprinzip
• Das Zweikammer-System gewährleistet eine optimale Ausnutzung des
Mischbettharzes
• Die Montage kann direkt am Autoklav, an der Wand oder in einem Unterschrank erfolgen
BREITSCHMID GRUPPE
3. GrüneZone
• Die Durchführung der Sterilisation muss dokumentiert sein.
Was? Wie?
BREITSCHMID GRUPPE
3. GrüneZoneAnwendung: Etikettier System
• System aus Etikettendrucker, Dokumentationsblock und Etiketten zur Kennzeichnung von Sterilgutverpackungen
• Schnelle und einfache Dokumentation des Sterilisationsprozesses
• Lückenlose Kennzeichnung mit allen relevanten Daten
BREITSCHMID GRUPPE
3. GrüneZone
Produkt: SegoSoft
Anwendung: PC-Software
• Dient der Chargendokumentation der Sterilisationsdaten
• Ist auf jedem Microsoft Betriebssystem lauffähig
• Der Anschluss des Sterilisiergerätes an den PC erfolgt über die
Schnittstellen oder über das Netzwerk
• Die Aufzeichnung wird beim Start eines Sterilisationsprozesses automatisch gestartet
• Es werden bis zu 4 Geräte gleichzeitig aufgezeichnet
BREITSCHMID GRUPPE
3. GrüneZone
• Keine wiederkehrende Kosten für Verpackungsmaterial
• Schnelle Sterilbereitstellung
• Einfacher Transport im Sterilkreislauf
• Hohe Lebensdauer der Sterilcontainer
BREITSCHMID GRUPPE
Desinfektion
Reinigung
Optische Prüfung
Verpackung
Sterilisation
Lagerung
Gebrauch
BREITSCHMID GRUPPE
BREITSCHMID GRUPPE
Vielen Dank
für Ihre Aufmerksamkeit!
5) Dokumentation
Cyrill Juraubek, Salzmann Medico AG
85
Keine L¨cken in der Wiederaufbereitung
Cyrill Juraubek
Product & Marketing Manager
Business Development
Salzmann MEDICO
Tel. direkt +41 79 437 19 50
Im Schadenfall kann eine Norm jedoch Gesetzescharakter annehmen!
Sorgfaltspflicht (Art. 3 HMG)
Normen und Vollzugshilfen sind keine Gesetze.
Wer diese nicht anwendet, muss belegen können, dass die Arbeitsweise den
Stand von Technik und Wissenschaft (=Norm) berücksichtigt, und dass die
gesetzlich geforderten Sicherheitsziele im gleichen Ausmass erfüllt sind.
Fehlinformation in der Branche betreffend Umkehrbeweislast! (nur Beweislast liegt beim Anwender)
• Umkehrbeweislast gibt es in der Schweiz nicht!
• 12.3103 Motion «Spitalinfektionen. Umkehr der Beweislast» eingereicht von Edith Graf-Litscher am 08.03.2012:
11.09.2013 Annahme durch Nationalrat
04.03.2014 Abgelehnt durch Ständerat
87© by Cyrill Juraubek 2016
Normen
HMG, Art. 3
Stand von Wissenschaft und Technik (Normen)
Gute Praxis zur Aufbereitung Abs. 4, 5
MepV Art. 19
Korrekte Wiederaufbereitung
Validierung der Sterilisation
Sicherheit allgemein
Gute Praxis zur Aufbereitung Abs. 6
Räumlichkeiten
Reinheit (Luft- und Wasserqualität)
MepV Art. 19
Gute Praxis zur Aufbereitung Abs. 8, 17
Dokumentation
Aufbereitung durch Dritte
Normen
Qualifikation Personal
Prozesse
Qualitätssicherung
Konformitätsbewertung
Räumlichkeiten
Umgebung
Was sind die Anforderungen?
Die korrekte Aufbereitung von Medizinprodukten, damit das Infektionsrisiko
in der Praxis grundlegend reduziert werden kann zum Wohle und Schutz
von Anwendern, dem Praxisteam und dem Patienten.
88© by Cyrill Juraubek 2016
Anforderungen
Um bei einem validierten Gesamtprozess die Gewährleistung zu haben, dass
sich im Alltag nichts unbemerkt verändert, müssen entsprechende
Testsysteme verwendet werden.
Validierung
© by Cyrill Juraubek 2016 89
90
Kreislauf Wiederaufbereitung
Dent
© by Cyrill Juraubek 2016
91
Kreislauf Wiederaufbereitung
Med
© by Cyrill Juraubek 2016
Minimale Anforderungen an das QSS (Qualitätssicherungssystem)
4. Wiederaufbereitung:
SOP Aufbereitung (inkl. Transport, Vorbehandlung, Reinigung, Desinfektion, Trocknung,
Verpackung, Etikettierung, Sterilisation)
SOP Prüfung / Freigabe (Siegelnahtkontrolle, Dokumentationskontrolle, Beschriftung,
Etikettierung der sterilisierten Mep, Umgang mit Mep, die nicht freigegeben werden können.
92
Rote Zone
8 Desinfektion und Reinigung mit RDG
8.1 Kontrolle der Reinigungswirkung des RDG (gemäss Checkliste)
© by Cyrill Juraubek 2016
93
Gelbe Zone
Die in der SN EN ISO 11607-2 aufgeführten Qualitätseigenschaften müssen erfüllt sein:
intakte Siegelung über die gesamte Siegelnahtbreite
keine Kanalbildungen oder offenen Siegelnähte
keine Durchstiche oder Risse
keine Delaminierung oder Materialablösung
© by Cyrill Juraubek 2016
94
Grüne Zone
Vakuumtest gemäss Herstellerangaben (1 x pro Woche)
Die EN 17665 (Validierungsnorm) schreibt vor, dass täglich vor Beginn des Betriebs (also in
der leeren Kammer) ein Test auf Dampfdurchdringung gefahren wird. Dies soll die
Betriebsbereitschaft des Geräts sicherstellen. Hohlkörper-Helix-Test (nach SN EN 867-5)
Kritische Prozessparameter müssen bei jeder Charge überwacht werden! (Validierungsnorm
SN EN ISO 17665-1). Bei der Routineüberwachung mit jeder Charge lautet die Forderung,
dass die Dampfdurchdringung in der Beladung nachgewiesen wird. Das bedeutet, dass ein
Testsystem verwendet werden muss, das höhere Ansprüche an die Entlüftung stellt als die am
schwersten zu sterilisierende Beladung.
© by Cyrill Juraubek 2016
95
Grüne Zone
12 Dokumentation und Archivierung
Das Tagesprotokoll (s. Anhang B) ermöglicht die Rückverfolgung des Verfahrens und enthält:
Datum und Nummer des Sterilisationszyklus
Identifikation des Sterilisators
Liste der in der Charge enthaltenen Verpackungen und/oder allenfalls der darin enthaltenen
Produkte
Aufzeichnung des Sterilisationszyklus
Ergebnis der durchgeführten Kontrollen
das durch die zuständige Person unterzeichnete Dokument der Chargenfreigabe
Für die Produktehaftpflicht sind die dazu notwendigen Unterlagen mindestens bis 10 Jahre nach
dem letzten Verwenden des Produktes aufzubewahren. Hinweis: Beweislast gilt auch 10 Jahre,
daher empfehlen wir eine Aufbewahrung von 12 Jahren.
© by Cyrill Juraubek 2016
96
Lagerung von sterilen MP
13 Lagerung von sterilen Medizinprodukten
Der Verlust der Sterilität wird eher ereignisbezogen als zeitbezogen angesehen (SN EN ISO
11607-1). Trotzdem soll mittels der Arbeitshilfe (Punktesystem ANHANG C) eine Möglichkeit
aufgezeigt werden, wie das maximale Verfallsdatum in Abhängigkeit von der Art der Verpackung,
der Lagerungsart sowie des Lagerungsortes bestimmt werden kann.
© by Cyrill Juraubek 2016
97
Transparenz
Eine lückenlose Dokumentation ist
zwingend für den Nachweis:
Überprüfen
Auszeichnung
Dokumentation
Nicht dokumentiert bedeutet nicht gemacht!
© by Cyrill Juraubek 2016
Sicherheit beginnt im Kopf
Wir unterstützen Sie bei der Umsetzung
© by Cyrill Juraubek 2016
99
Matrix Dokumentation
© by Cyrill Juraubek 2016
Bereich Was Wie Wann Dokumentation
Reinigunsprozess
Thermodesinfektor
Die maschinellen Reinigungs-
und Desinfektionsprozesse
sollten validiert sein
Reinigungsindikator zur Prozesskontrolle Regelmässige
Prozesskontrolle:
Empfehlung 1 x pro Woche
Noch kein Eintrag gefordert,
jedoch sinnvoll
Reinigunsprozess
manuelle Reinigung
Manuelle Reinigung schriftliche Anweisung muss vorliegen
Verpackungsprozess
Siegelgerät
Die Verpackungsgeräte müssen
regelmässig geprüft, gewartet
und kontrolliert werden
Seal- oder InkTest zur Prozesskontrolle Regelmässige
Prozesskontrolle:
Empfehlung 1 x pro Woche
Eintrag mit Ergebnis und Visum
Sterilisationsprozess
Sterilisator
Vakuumtest Leere Kammer gem. HS Gem. Hersteller (1 x pro
Woche)
Eintrag mit Ergebnis und Visum
Sterilisationsprozess
Sterilisator
Bowie-Dick Testprogramm BD-Testsystem (je nach Klasse) Täglich bzw. an dem Tag
wo das Gerät betrieben
wird
Eintrag mit Ergebnis und Visum
Sterilisationsprozess
Güter
Chargenkontrolle
Empfehlung: Hohlkörper-Helix-
Test nach SN EN 867-5
In jedem Sterilisationszyklus mindestens 1
chemischen Indikator vom Typ 6 einsetzen
(Achtung Güter)
Bei jeder Charge Eintrag mit Ergebnis und Visum
Freigabe zur
Anwendung
Das Medizinprodukt in der
Verpackung muss identifizierbar
sein.
Verfalldatum (Haltbarkeit des Gutes/Sterilgutes)
Name und/oder Identifikation der packenden
Person
Chargenkennzeichnung (LOT)
Alle Mep die steril zur
Anwendung kommen
müssen
Freigabe der Mep nach der
kompletten Wiederaufbereitung
100
Ergänzungen
© by Cyrill Juraubek 2016
101
Ergänzungen
© by Cyrill Juraubek 2016
Punktesystem ANHANG C