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ich habe mich lange nicht gemeldet, weil ich hier echt beschäftigt bin. Vor circa ei- nem Monat bin ich in Reutlingen ange- kommen, um zu studieren. Da ich noch nie in Europa war, habe ich mich sehr ge- freut, war aber auch ein bisschen nervös. Ich habe Informationen über Reutlingen gefunden, die die Stadt als kleine, aber schöne Stadt bezeichnen und als »Tor zur Schwäbischen Alb«. Die Reise war nicht so gut, weil ich überhaupt nicht einschlafen konnte. Aber sobald ich in Stuttgart ausstieg, war ich von der sauberen Luft sehr begeistert. Auf dem Weg nach Reutlingen habe ich eine ganz andere Landschaft als in unserer Heimat gesehen. Es war, als führe mich diese große Fläche von Gras und Wald in eine Märchenwelt. Außer der Landschaft gefallen mir hier die freundlichen Leute. Die Mitarbei- ter vom Reutlingen International Office haben uns nicht nur abgeholt, sondern uns auch ins Studentenwohnheim, die Mensa sowie die Stadtmitte gebracht. Und es gibt das »Students4Students«-Pro- gramm, bei dem ich Hilfe durch eine Stu- dentin bekomme und alles fragen kann, was ich nicht weiß. Da das Semester noch nicht begonnen hat, haben wir zurzeit einen Intensiv- Deutschkurs. »Life is too short to learn German«, sagte Oscar Wilde. Aber der Unterricht ist hilfreich und ich werde gut Deutsch sprechen können. Oscar Wilde konnte immerhin auch gut Deutsch. Wir waren schon in Rottenburg, um am Faschingsumzug teilzunehmen. Ich habe auch Bowling ausprobiert. Wahr- scheinlich werde ich dieses Wochenende Ski laufen. Du brauchst dir keine Sorgen um mich zu machen. Die Welt ist so klein, wir werden uns wiedersehen. Liebe Grüße aus Reutlingen, Hallo Chen, Der 21-jährige Fan Zengxuan aus Shanghai ist vor Kurzem in Reutlingen angekommen. Bevor er mit dem Studium der Angewandten Chemie beginnt, besucht er einen Deutsch- Intensivkurs an der Hochschule. In einem Brief an seinen Freund Chen schildert er sei- ne ersten Eindrücke vom Ländle. CAMPUS 1 DIENSTAG, 22. MÄRZ 2016 – REUTLINGER GENERAL-ANZEIGER @ Eine Seite des GEA in Zusammenarbeit mit der Hochschule Reutlingen. www.gea.de/campus Shanghai Fan Zengxuan wag- te den Sprung von Shanghai nach Reutlingen: »Wie in einer Mär- chenwelt hier« FOTO: SCHREINERT Campus-Botschafter der Musik: Konrad Heinz. FOTO: SCHEURING E-Mail nach ... TIPPS UND TERMINE Studieninfotag REUTLINGEN. Was kann ich an der Hochschule Reutlingen studieren, wel- cher Studiengang passt zu mir und wie läuft das Studium ab? Der StudienINFO- tag am Samstag, 23. April, ist die optima- le Gelegenheit für alle Interessenten, sich im persönlichen Gespräch über das Stu- dium zu informieren. Studierende, Pro- fessoren und Mitarbeiter der Hochschule stehen von 11 bis 16 Uhr für Fragen be- reit. Veranstaltungsort: Aula der Hoch- schule Reutlingen, Alteburgstraße 150. Karrierewoche REUTLINGEN. Die Karrierewoche findet in diesem Jahr vom 12. bis zum 19. April an der Hochschule statt. Drei Veranstal- tungen laden dazu ein, Unternehmens- vertreter kennenzulernen und Vorstel- lungsgespräche zu führen. Los geht es mit der International Business Fair der Fakultät ESB Business School am 12. und 13. April 2016. Der TIC Career Day der Fakultäten Technik, Informatik und An- gewandte Chemie findet am 14. April statt und die contexme der Textiler & De- signer am 19. April. (HS) Anspruchsvoller, als es aussieht: Oben der Extruder, unten das Druckbett – dazwischen baut sich, wenn die Parameter stimmen, ein süßes Schoko-Stückchen auf. Auch der Oster-Glückwunsch (unten) kommt aus einem 3D-Drucker. FOTO: PR-TEC amtliche Tätigkeit als Dirigent und Leiter des Orchesters entschieden? Heinz: Zu der Zeit, als die Anfrage kam, war ich mitten im Studium und suchte eine weitere Herausforderung. Als ich mich dann auf diese Stelle beworben und das Orchester kennengelernt hatte, war mir durch die gute Atmosphäre und die stimmigen Rahmenbedingungen schnell klar, dass ich diese Chance nutzen muss- te. Und was machen Sie, wenn Sie nicht in der Reutlinger Aula vor dem No- tenpult stehen? Heinz: Ich verbringe viel Zeit mit meiner Tochter und der Familie. Beruflich bin ich seit diesem Jahr Lehrer für Musik und Biologie an der Evangelischen Jen- aplanschule am Firstwald in Mössingen. Wie können Interessenten Teil des Or- chesters werden – muss man schon Profi sein? Heinz: Wir sind aktuell auf der Suche nach mehr Streichern. Für Informationen oder Rückfragen gibt es unsere Mail- adresse oder unsere Facebook-Seite. Grundsätzlich sollte man sein Instru- ment sicher beherrschen, aber man braucht keine Vorerfahrung im Orches- ter. Das Wichtigste ist die Freude an der Musik! Welches Konzert ist als nächstes ge- plant? Heinz: Unser nächstes Konzert steht un- ter dem Motto »The Sound of America«. Wir werden dabei Werke von verschie- denen amerikanischen Komponisten er- arbeiten. Besonders spannend werden die »Old American Songs« für Bariton und Orchester von Copland oder »An American in Paris« von Gershwin. Wie sehen die Vorbereitungen aus? Heinz: Wir treffen uns immer dienstags oder donnerstags von 18.30 bis 20.30 Uhr an der Hochschule Reutlingen. Un- sere Probenphase beginnt am 22. März und endet mit unserem Konzert am 22. Juni 2016. Welche Projekte würden Sie künftig gern noch angehen? Heinz: Ich finde es sehr spannend, Or- chestermusik mit ungewöhnlichen Auf- führungskonzepten oder in Verbindung mit visuellen Medien in einen neuen Kontext zu setzen. Wie bei unserem Weihnachtskonzert »Im Dunkeln« sollen auch zukünftige Konzerte in diese Rich- tung gehen. (HS) [email protected] DAS GESPRÄCH FÜHRTE JULIANE SCHREINERT REUTLINGEN. Er gibt den Takt an: Kon- rad Heinz ist seit drei Jahren Leiter und Dirigent des Hochschulorchesters Reut- lingen. Ob Film-Musik oder Besinnliches zur Weihnachtszeit – mit seinem musi- kalischen Gespür und einer großen Porti- on Charme begeistert der 29-Jährige ge- meinsam mit seinem Orchester regelmä- ßig das Aula-Publikum. Pünktlich zum neuen Semester nimmt auch das Orches- ter wieder seine Proben auf. Grund für uns, mit Konrad Heinz über seine ehren- amtliche Tätigkeit und die Zukunftsplä- ne des Orchesters zu sprechen. GEA: Was macht das Ensemble in Ihren Augen aus? Konrad Heinz: Neben der ausgespro- chen guten Stimmung liegt die Besonder- heit unseres Orchesters in der vielseiti- gen Zusammensetzung der Musikerin- nen und Musiker. Es ist eine bunte Mi- schung aus Studenten, Professoren und Mitarbeitern der Hochschule. Und schö- nerweise sind schon seit einigen Jahren immer mehr externe Mitspieler dabei, die nicht an der Hochschule sind und trotzdem ihren Weg zu uns gefunden ha- ben. Warum haben Sie sich für diese ehren- INTERVIEW Konrad Heinz leitet und dirigiert seit drei Jahren das Orchester der Hochschule Reutlingen Taktgeber mit Charme DIE ZAHL 102 Seiten umfasst die erste Ausgabe des neuen Hochschulmagazins »camplus«, in der die Hochschule sich mit all ihren Facetten, spannenden Geschichten aus dem Hochschulleben, Interviews mit Professoren und (ehemaligen) Studieren- den sowie aktuellen Zahlen und Fakten vorstellt. (HS) Maschinenbau/Mechatronik – Mach es selbst: Ob Lebensmittel oder Werkzeuge, nichts ist unmöglich Schokolade aus dem 3D-Drucker gedruckt werden, aber wie das mit solchen Entwicklungen ist, drucken wir heute Osterhasen«, so Bühler. »Bei der Neuentwicklung des 3D- Schokodruckers konnten viele Aspekte aus unserem Mechatronik-Studium di- rekt umgesetzt und erprobt werden. Wir haben viel dazugelernt,« resümiert Professor Frühauf. Aus wirtschaftli- chen Gründen sei der 3D-Druck von Lebensmitteln zwar für die Massenpro- duktion nicht interessant, Potential be- stehe aber für individuell designte und beschriftete Schokoladenartikel. Eine ganze andere 3D-Druckart erfor- schen die Studierenden im 1. Semester des Masterstudiengangs Maschinenbau. Sie erarbeiten Forschungsprojekte rund um die Spritzgießtechnologie und reali- sieren diese mit Unterstützung verschie- dener Projektpartner aus der Wirtschaft auf der hochschuleigenen Spritzgießma- schine. Das sieht dann so aus, dass sich Studierende wie Jonas Nägele im Schichtbetrieb in der Maschinenhalle ab- wechseln und Teil für Teil nummerieren, inspizieren und dokumentieren, um am Ende eines langen Tages endlich eine aussagekräftige Versuchsserie mit den Werkzeugen aus Kunststoff darzustellen. Normalerweise werden erste Muster im Serienwerkstoff und Serienverfahren in der Regel in Aluminiumwerkzeugen her- gestellt – nur diese Herstellung kann bis zu vier Wochen dauern. Auf wenige Tage verkürzt wer- den kann dieser Prozess durch die Ver- wendung von 3D-gedruckten Werkzeu- gen, wodurch Zeit und Geld gespart wer- den. Fundierte Kenntnisse über Material- verhalten, Gestaltungsrichtlinien und Verfahrensbedingungen von lichtausge- härteten 3D-gedruckten Harzen für Mus- terwerkzeuge sind bisher rar. Durch das von Professor Dr.-Ing. Steffen Ritter initi- ierte »!PEP«-Projekt werden durch breit angelegte Versuchsreihen die unter- schiedlichen Parameter der Prozesse un- tersucht. Dabei haben die Studierenden mit einigen Herausforderungen zu kämpfen. Ein Werkzeug aus Kunststoff hat deutlich geringere Festigkeitswerte im Vergleich zu Metall, eine schlechtere Wärmeleitfähigkeit, und die Spitzentem- peraturen beim Spritzgießprozess liegen deutlich über der zulässigen Dauertem- peratur. Und wie druckt es »Frohe Ostern« in 3D? Das Druckverfahren erklärt Siegfried Heinrich: »Zuerst wird das Bauteil an ei- nem CAD-System entworfen. Das CAD- Programm konvertiert die geometrische Information des dreidimensionalen Mo- dells in ein anderes Format, damit es von der ›Rapid-Prototyping‹-Anlage verarbei- tet werden kann.« Im Ma- schinenlabor der Hoch- schule gibt es zwei Ver- fahren. Streng genommen ist 3D-Druck ein Unterverfahren vom Rapid-Prototy- ping und im Vergleich zu anderen Ver- fahren sehr preiswert. Allerdings halten diese Bauteile bislang nur geringe me- chanische Belastungen aus, sodass noch viele schlaue Köpfe forschen und produ- zieren müssen, damit wir druckfrisch ein Schoko-Osterei naschen und unseren Le- sern mit dicken grünen Lettern »Frohe Ostern« wünschen können! (HS) VON KERSTIN KINDERMANN REUTLINGEN. Es ist kalt. Es riecht nach Schokolade. Professor Wolfgang Früh- auf, Anian Bühler und Simon Hagmeyer drucken Ostereier aus heißer, flüssiger Schokolade. Schokolade aus dem 3D- Drucker. Der 3D-Druck ist mittlerweile ein Standard-Verfahren im industriellen Bereich, insbesondere für die schnelle Erstellung von Prototypen. 3D-Schokola- de aus dem Drucker oder hochwertige industrielle Werkzeuge zur Fertigung von Kunststoffteilen sind neu. Damit be- schäftigten sich die Technik-Studieren- den der Hochschule Reutlingen. So kam Professor Frühauf vom Stu- dienbereich Mechatronik auf die Idee, die Entwicklung eines 3D-Druckers zum Thema eines neuen Studienprojektes zu machen: »Es musste eine reizvolle An- wendung sein, die nicht nur Technik- Freaks begeistert und für das »lets- goING«-Projekt genutzt werden kann, mit dem wir regionale Gymnasien im Un- terricht mit der Bereitstellung techni- scher Projekte unterstützen.« Schnell war die Idee geboren: Schoko- lade drucken! Nicht wirklich neu; es sind bereits Systeme in der Markteinführung, die in der Lage sind, pastöse Lebensmit- tel und zum Teil auch Schokolade zu drucken, allerdings erfolgt dieser Druck bisher über Spritzen mit begrenzter Schokoladenmenge. Die Aufgabenstel- lung war also ein 3D-Drucker, der Scho- kolade kontinuierlich druckt und mehre- re Druckköpfe, zum Beispiel für weiße und dunkle Schokolade besitzt. »Ein Be- such bei Ritter Sport in Waldenbuch sorgte für das richtige Know-how, um den Zusammenhang zwischen Material- beit von Mechatronik-Student Si- mon Hagmeyer konnten viele Ide- en bei der Drucker-Neuentwick- lung umgesetzt werden. »Ei- gentlich sollten schon Weihnachtsmänner struktur und Fließverhalten in Abhängig- keit von der Temperatur zu verstehen«, so der wissenschaftliche Mitarbeiter Ani- an Bühler. Auf dieser Basis wurden erste Konzepte zur kontinuierlichen Förde- rung flüssiger Schokolade entwickelt und in einem umgebauten klassischen 3D-Thermoplast-Drucker getestet. Schnell wurde klar, dass zum 3D-Dru- cken von Schokolade die Bewegungsdy- namik verändert und unterschiedliche Temperaturzonen im Drucker eingebaut werden mussten. Eine von Grund auf neue Entwicklung! Dank der Thesis-Ar-

Maschinenbau/Mechatronik – Schokolade aus dem …...ich habe mich lange nicht gemeldet, weil ich hier echt beschäftigt bin. Vor circa ei-nem Monat bin ich in Reutlingen ange-kommen,

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Page 1: Maschinenbau/Mechatronik – Schokolade aus dem …...ich habe mich lange nicht gemeldet, weil ich hier echt beschäftigt bin. Vor circa ei-nem Monat bin ich in Reutlingen ange-kommen,

ich habe mich lange nicht gemeldet, weilich hier echt beschäftigt bin. Vor circa ei-nem Monat bin ich in Reutlingen ange-kommen, um zu studieren. Da ich nochnie in Europa war, habe ich mich sehr ge-freut, war aber auch ein bisschen nervös.Ich habe Informationen über Reutlingengefunden, die die Stadt als kleine, aberschöne Stadt bezeichnen und als »Tor zurSchwäbischen Alb«.

Die Reise war nicht so gut, weil ichüberhaupt nicht einschlafen konnte. Abersobald ich in Stuttgart ausstieg, war ichvon der sauberen Luft sehr begeistert. Aufdem Weg nach Reutlingen habe ich eineganz andere Landschaft als in unsererHeimat gesehen. Es war, als führe michdiese große Fläche von Gras und Wald ineine Märchenwelt.

Außer der Landschaft gefallen mirhier die freundlichen Leute. Die Mitarbei-ter vom Reutlingen International Officehaben uns nicht nur abgeholt, sondernuns auch ins Studentenwohnheim, dieMensa sowie die Stadtmitte gebracht.Und es gibt das »Students4Students«-Pro-gramm, bei dem ich Hilfe durch eine Stu-dentin bekomme und alles fragen kann,was ich nicht weiß.

Da das Semester noch nicht begonnenhat, haben wir zurzeit einen Intensiv-Deutschkurs. »Life is too short to learnGerman«, sagte Oscar Wilde. Aber derUnterricht ist hilfreich und ich werde gutDeutsch sprechen können. Oscar Wildekonnte immerhin auch gut Deutsch.

Wir waren schon in Rottenburg, umam Faschingsumzug teilzunehmen. Ichhabe auch Bowling ausprobiert. Wahr-scheinlich werde ich dieses WochenendeSki laufen. Du brauchst dir keine Sorgenum mich zu machen. Die Welt ist soklein, wir werden uns wiedersehen.

Liebe Grüße aus Reutlingen,

Hallo Chen,

Der 21-jährige Fan Zengxuan aus Shanghaiist vor Kurzem in Reutlingen angekommen.Bevor er mit dem Studium der AngewandtenChemie beginnt, besucht er einen Deutsch-Intensivkurs an der Hochschule. In einemBrief an seinen Freund Chen schildert er sei-ne ersten Eindrücke vom Ländle.

CAMPUS1DIENSTAG, 22. MÄRZ 2016 – REUTLINGER GENERAL-ANZEIGER

@

Eine Seite des GEA in Zusammenarbeitmit der Hochschule Reutlingen.

www.gea.de/campus

Shanghai

Fan Zengxuan wag-te den Sprung vonShanghai nachReutlingen:

»Wie in einer Mär-chenwelt hier«

FOTO: SCHREINERT

Campus-Botschafter der Musik: Konrad Heinz. FOTO: SCHEURING

E-Mail nach ...

TIPPS UND TERMINE

StudieninfotagREUTLINGEN. Was kann ich an derHochschule Reutlingen studieren, wel-cher Studiengang passt zu mir und wieläuft das Studium ab? Der StudienINFO-tag am Samstag, 23. April, ist die optima-le Gelegenheit für alle Interessenten, sichim persönlichen Gespräch über das Stu-dium zu informieren. Studierende, Pro-fessoren und Mitarbeiter der Hochschulestehen von 11 bis 16 Uhr für Fragen be-reit. Veranstaltungsort: Aula der Hoch-schule Reutlingen, Alteburgstraße 150.

KarrierewocheREUTLINGEN. Die Karrierewoche findetin diesem Jahr vom 12. bis zum 19. Aprilan der Hochschule statt. Drei Veranstal-tungen laden dazu ein, Unternehmens-vertreter kennenzulernen und Vorstel-lungsgespräche zu führen. Los geht esmit der International Business Fair derFakultät ESB Business School am 12. und13. April 2016. Der TIC Career Day derFakultäten Technik, Informatik und An-gewandte Chemie findet am 14. Aprilstatt und die contexme der Textiler & De-signer am 19. April. (HS)

Anspruchsvoller, als es aussieht: Oben der Extruder, unten das Druckbett – dazwischen baut sich, wenn die Parameter stimmen, ein süßes Schoko-Stückchen auf. Auch der Oster-Glückwunsch(unten) kommt aus einem 3D-Drucker. FOTO: PR-TEC

amtliche Tätigkeit als Dirigent undLeiter des Orchesters entschieden?

Heinz: Zu der Zeit, als die Anfrage kam,war ich mitten im Studium und suchteeine weitere Herausforderung. Als ichmich dann auf diese Stelle beworben unddas Orchester kennengelernt hatte, warmir durch die gute Atmosphäre und diestimmigen Rahmenbedingungen schnellklar, dass ich diese Chance nutzen muss-te.

Und was machen Sie, wenn Sie nichtin der Reutlinger Aula vor dem No-tenpult stehen?

Heinz: Ich verbringe viel Zeit mit meinerTochter und der Familie. Beruflich binich seit diesem Jahr Lehrer für Musikund Biologie an der Evangelischen Jen-aplanschule am Firstwald in Mössingen.

Wie können Interessenten Teil des Or-chesters werden – muss man schonProfi sein?

Heinz: Wir sind aktuell auf der Suchenach mehr Streichern. Für Informationenoder Rückfragen gibt es unsere Mail-adresse oder unsere Facebook-Seite.Grundsätzlich sollte man sein Instru-ment sicher beherrschen, aber man

braucht keine Vorerfahrung im Orches-ter. Das Wichtigste ist die Freude an derMusik!

Welches Konzert ist als nächstes ge-plant?

Heinz: Unser nächstes Konzert steht un-ter dem Motto »The Sound of America«.Wir werden dabei Werke von verschie-denen amerikanischen Komponisten er-arbeiten. Besonders spannend werdendie »Old American Songs« für Baritonund Orchester von Copland oder »AnAmerican in Paris« von Gershwin.

Wie sehen die Vorbereitungen aus?Heinz: Wir treffen uns immer dienstagsoder donnerstags von 18.30 bis 20.30Uhr an der Hochschule Reutlingen. Un-sere Probenphase beginnt am 22. Märzund endet mit unserem Konzert am 22.Juni 2016.

Welche Projekte würden Sie künftiggern noch angehen?

Heinz: Ich finde es sehr spannend, Or-chestermusik mit ungewöhnlichen Auf-führungskonzepten oder in Verbindungmit visuellen Medien in einen neuenKontext zu setzen. Wie bei unseremWeihnachtskonzert »Im Dunkeln« sollenauch zukünftige Konzerte in diese Rich-tung gehen. (HS)

[email protected]

DAS GESPRÄCH FÜHRTEJULIANE SCHREINERT

REUTLINGEN. Er gibt den Takt an: Kon-rad Heinz ist seit drei Jahren Leiter undDirigent des Hochschulorchesters Reut-lingen. Ob Film-Musik oder Besinnlicheszur Weihnachtszeit – mit seinem musi-kalischen Gespür und einer großen Porti-on Charme begeistert der 29-Jährige ge-meinsam mit seinem Orchester regelmä-ßig das Aula-Publikum. Pünktlich zumneuen Semester nimmt auch das Orches-ter wieder seine Proben auf. Grund füruns, mit Konrad Heinz über seine ehren-amtliche Tätigkeit und die Zukunftsplä-ne des Orchesters zu sprechen.

GEA: Was macht das Ensemble in IhrenAugen aus?

Konrad Heinz: Neben der ausgespro-chen guten Stimmung liegt die Besonder-heit unseres Orchesters in der vielseiti-gen Zusammensetzung der Musikerin-nen und Musiker. Es ist eine bunte Mi-schung aus Studenten, Professoren undMitarbeitern der Hochschule. Und schö-nerweise sind schon seit einigen Jahrenimmer mehr externe Mitspieler dabei,die nicht an der Hochschule sind undtrotzdem ihren Weg zu uns gefunden ha-ben.

Warum haben Sie sich für diese ehren-

INTERVIEW Konrad Heinz leitet und dirigiert seit drei Jahren das Orchester der Hochschule Reutlingen

Taktgeber mit Charme

DIE ZAHL

102Seiten umfasst die erste Ausgabe desneuen Hochschulmagazins »camplus«,in der die Hochschule sich mit all ihrenFacetten, spannenden Geschichten ausdem Hochschulleben, Interviews mitProfessoren und (ehemaligen) Studieren-den sowie aktuellen Zahlen und Faktenvorstellt. (HS)

Maschinenbau/Mechatronik – Mach es selbst: Ob Lebensmittel oder Werkzeuge, nichts ist unmöglich

Schokolade aus dem 3D-Drucker

gedruckt werden, aberwie das mit solchenEntwicklungen ist,drucken wir heuteOsterhasen«, soBühler.

»Bei der Neuentwicklung des 3D-Schokodruckers konnten viele Aspekteaus unserem Mechatronik-Studium di-rekt umgesetzt und erprobt werden.Wir haben viel dazugelernt,« resümiertProfessor Frühauf. Aus wirtschaftli-chen Gründen sei der 3D-Druck vonLebensmitteln zwar für die Massenpro-duktion nicht interessant, Potential be-stehe aber für individuell designte undbeschriftete Schokoladenartikel.

Eine ganze andere 3D-Druckart erfor-schen die Studierenden im 1. Semesterdes Masterstudiengangs Maschinenbau.Sie erarbeiten Forschungsprojekte rundum die Spritzgießtechnologie und reali-

sieren diese mit Unterstützung verschie-dener Projektpartner aus der Wirtschaftauf der hochschuleigenen Spritzgießma-schine. Das sieht dann so aus, dass sichStudierende wie Jonas Nägele imSchichtbetrieb in der Maschinenhalle ab-wechseln und Teil für Teil nummerieren,inspizieren und dokumentieren, um amEnde eines langen Tages endlich eineaussagekräftige Versuchsserie mit denWerkzeugen aus Kunststoff darzustellen.Normalerweise werden erste Muster imSerienwerkstoff und Serienverfahren inder Regel in Aluminiumwerkzeugen her-gestellt – nur diese Herstellung kann biszu vier Wochen

dauern. Auf wenige Tage verkürzt wer-den kann dieser Prozess durch die Ver-wendung von 3D-gedruckten Werkzeu-gen, wodurch Zeit und Geld gespart wer-den.

Fundierte Kenntnisse über Material-verhalten, Gestaltungsrichtlinien und

Verfahrensbedingungen von lichtausge-härteten 3D-gedruckten Harzen für Mus-terwerkzeuge sind bisher rar. Durch dasvon Professor Dr.-Ing. Steffen Ritter initi-ierte »!PEP«-Projekt werden durch breitangelegte Versuchsreihen die unter-schiedlichen Parameter der Prozesse un-tersucht. Dabei haben die Studierendenmit einigen Herausforderungen zukämpfen. Ein Werkzeug aus Kunststoffhat deutlich geringere Festigkeitswerteim Vergleich zu Metall, eine schlechtereWärmeleitfähigkeit, und die Spitzentem-peraturen beim Spritzgießprozess liegendeutlich über der zulässigen Dauertem-peratur.

Und wie druckt es »Frohe Ostern« in3D? Das Druckverfahren erklärt SiegfriedHeinrich: »Zuerst wird das Bauteil an ei-nem CAD-System entworfen. Das CAD-Programm konvertiert die geometrischeInformation des dreidimensionalen Mo-dells in ein anderes Format, damit es vonder ›Rapid-Prototyping‹-Anlage verarbei-

tet werdenkann.« Im Ma-schinenlabor

der Hoch-schule gibt

es zwei Ver-fahren. Streng

genommen ist 3D-Druck

ein Unterverfahren vom Rapid-Prototy-ping und im Vergleich zu anderen Ver-fahren sehr preiswert. Allerdings haltendiese Bauteile bislang nur geringe me-chanische Belastungen aus, sodass nochviele schlaue Köpfe forschen und produ-zieren müssen, damit wir druckfrisch einSchoko-Osterei naschen und unseren Le-sern mit dicken grünen Lettern »FroheOstern« wünschen können! (HS)

VON KERSTIN KINDERMANN

REUTLINGEN. Es ist kalt. Es riecht nachSchokolade. Professor Wolfgang Früh-auf, Anian Bühler und Simon Hagmeyerdrucken Ostereier aus heißer, flüssigerSchokolade. Schokolade aus dem 3D-Drucker. Der 3D-Druck ist mittlerweileein Standard-Verfahren im industriellenBereich, insbesondere für die schnelleErstellung von Prototypen. 3D-Schokola-de aus dem Drucker oder hochwertigeindustrielle Werkzeuge zur Fertigungvon Kunststoffteilen sind neu. Damit be-schäftigten sich die Technik-Studieren-den der Hochschule Reutlingen.

So kam Professor Frühauf vom Stu-dienbereich Mechatronik auf die Idee,die Entwicklung eines 3D-Druckers zumThema eines neuen Studienprojektes zumachen: »Es musste eine reizvolle An-wendung sein, die nicht nur Technik-Freaks begeistert und für das »lets-goING«-Projekt genutzt werden kann,mit dem wir regionale Gymnasien im Un-terricht mit der Bereitstellung techni-scher Projekte unterstützen.«

Schnell war die Idee geboren: Schoko-lade drucken! Nicht wirklich neu; es sindbereits Systeme in der Markteinführung,die in der Lage sind, pastöse Lebensmit-tel und zum Teil auch Schokolade zudrucken, allerdings erfolgt dieser Druckbisher über Spritzen mit begrenzterSchokoladenmenge. Die Aufgabenstel-lung war also ein 3D-Drucker, der Scho-kolade kontinuierlich druckt und mehre-re Druckköpfe, zum Beispiel für weißeund dunkle Schokolade besitzt. »Ein Be-such bei Ritter Sport in Waldenbuchsorgte für das richtige Know-how, umden Zusammenhang zwischen Material-

beit von Mechatronik-Student Si-mon Hagmeyer konnten viele Ide-en bei der Drucker-Neuentwick-lung umgesetzt werden. »Ei-gentlich sollten schonWeihnachtsmänner

struktur und Fließverhalten in Abhängig-keit von der Temperatur zu verstehen«,so der wissenschaftliche Mitarbeiter Ani-an Bühler. Auf dieser Basis wurden ersteKonzepte zur kontinuierlichen Förde-rung flüssiger Schokolade entwickeltund in einem umgebauten klassischen3D-Thermoplast-Drucker getestet.Schnell wurde klar, dass zum 3D-Dru-cken von Schokolade die Bewegungsdy-namik verändert und unterschiedlicheTemperaturzonen im Drucker eingebautwerden mussten. Eine von Grund aufneue Entwicklung! Dank der Thesis-Ar-