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1 LÜBECK ALTSTADT TRAVE- MÜNDE NÖRDLICHE WALLHALBINSEL Nördliche Wallhalbinsel Lübeck – Revitalisierung oder Neu gestal tung? Master-Thesis Erarbeitet von Martin Auwetter

Master-Thesis Nördliche Wallhalbinsel, Lübeck

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LÜBECKALTSTADT

TRAVE-MÜNDE

NÖRDLICHEWALLHALBINSEL

Nördliche Wallhalbinsel Lübeck – Revitalisierung oder Neu ge stal tung?

Master-Thesis Erarbeitet von Martin Auwetter

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Abb. 1▶

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Master-Thesis :

1. Prüfer:

2. Prüfer:

Bearbeitungszeitraum:

Nördliche Wallhalbinsel Lübeck – Revitalisierung oder Neugestaltung?

Prof. Joachim Andreas Joedicke

Prof. Tobias Mißfeldt

22.03. - 15.06.2015

Vorgelegt von:Auwetter, Martin Matrikelnummer: 116594 Geb. am: 24.01.1989, Hamburg

Hochschule Wismar – University of Applied Sciences Technology, Business and Design Fakultät GestaltungStudiengang: Architektur

Wismar, den 15.06.2015

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1. Vorwort

Inhalt der Master-Thesis ist die Auseinandersetzung mit der Nördlichen Wallhalbinsel Lübecks.

Sie befindet sich nordwestlich gegenüber der Lübecker Altstadtinsel. Die dortigen alten Hafenschuppen, Gleisanlagen und Kräne sind zeitlich der Industrialisierung zuzuordnen.

Im Laufe der Stadtgeschichte veränderte sich die Halbinsel stetig. Die zunächst als Festungs- und Verteidigungswall angelegte Landzunge erstreckte sich ursprünglich am gesamten westlichen Rand der mittelalterlichen Stadt. Von entscheidender Bedeutung war die Wallanlage für die Entwicklung der ausgeprägten Hafeninfrastruktur der Hansestadt. Später, als dieser Wall seinen eigentlichen Verteidigungszweck nicht mehr erfüllen musste, diente er als Naherholungsgebiet, welches mit Parkanlagen versehen war. Bedingt durch die Industrialisierung wurde besonders der nördliche Teil der Insel als Standort beansprucht. Die aus der Zeit stammenden Gebäude stellen ein einzigartiges, ganzheitliches Beispiel der jüngeren Baugeschichte der Stadt dar.

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Inhalt

1. Vorwort2. Einleitung: Lübeck – Geschichtliche Abhandlung einer Hansestadt3. Die Geschichte der Wallhalbinsel Lübecks 3.1 Entstehung und früher Wandel der Wallhalbinsel 3.2 Der Beginn der Industrialisierung auf der Wallhalbinsel 3.3 Die endgültige Industrialisierung durch den „Rehderplan“ 3.4 Die Nördliche Wallhalbinsel von 1914 bis 1945 3.5 Die Wallhalbinsel von 1945 bis heute 3.6 Geschichtliche Zusammenfassung

4. Die unterschiedlichen Verantwortlichkeiten für die Nördliche Wallhalbinsel 4.1 Finanzierung durch die Aktiengesellschaft „Gotic International“ 4.2 Die Zuständigkeit für die Nördliche Wallhalbinsel durch die KWL GmbH 4.3 Das Bemühen der Isländischen Investorengruppe: „DCP GmbH“

5. Aktuelle Situationsdarlegung und Tendenzen WHIN-Konzept | Baufeld 3a | Baufeld 5b | Hotel | Hansemuseum

6. Bestandsanalyse Oberflächen | Gleisanlagen | Kräne 6.1 Bestandsgebäude 6.2 Bestandsanalyse – Fazit

7. Stadtbild Verkehrsinfrastruktur | Parkraum | Parkbauten, Grünanlagen | Begrünung | Sehenswürdigkeiten und Veranstaltungen | Einzelhandel | Gewerbe | Beherbergungs- und Hotelgewerbe | Schulen

8. Pro – Contra: Neugestaltung oder Revitalisierung? Finanzierung | Wohnraum | Kultureller Wert | Historische Verantwortung | Tourismus

9. Konzeption Städtebauliches Konzept | Nutzungskonzept | Konzept – Neue Nördliche Wallhalbinsel

10. Lageplan11. Schuppen A – Marina Grundriss | Schnitte | Ansichten

12. Schuppen B – Gewerbe (Fahrrad) Grundriss | Schnitt | Ansicht

13. Schuppen C – Veranstaltungen Grundriss | Schnitt | Ansicht

14. Schuppen D – Einzelhandel Grundriss | Schnitt | Ansicht

15. Schuppen F – Café | Halle | Museum Grundriss | Schnitte | Ansichten

16. Materialität | Konstruktion Außenraum: Wege | Rampen + Terrassen Innenraum: Boden | Wände + Decken

17. Visualisierungen Außenraum Innenraum: Schuppen A | Schuppen F

18. Modellfotos19. Fazit20. Thesis – digital21. Abbildungsverzeichnis 22. Quellenverzeichnis Literaturverzeichnis Internetquellen

23. Selbstständigkeitserklärung

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Der um 748 bis 814 n. Chr. (Zeit Karl des Großen) von Slawen gegründete Ort Liubice war der Ursprung der Hansestadt Lübeck. Bereits im 10. Jahrhundert war Liubice vermutlich festungsartig angelegt.

Im Jahr 1143 n. Chr. wurde Lübeck als erste deutsche Hafenstadt an der Ostsee von dem Holsteiner Grafen Adolf ll gegründet. Heinrich der Löwe, Herzog von Sachsen und später auch Herzog von Bayern, begünstigte durch wirtschaftliche und politische Fördermaßnahmen Lübecks Entwicklung. Durch das „Artlenburger Privileg“ wurde Lübecks Grundstein für die Hanse gelegt. Dieses Privileg beinhaltete eine Gleichstellung der Lübecker Kaufleute mit den bis dahin dominierenden gotländischen Kaufleuten. Durch den Überfall auf Stralsund im Jahr 1249 bewiesen die Lübecker erstmals ihre Machtposition in der gesamten Ostseeregion. Anschließend schlossen sich die wendischen Städte Rostock, Wismar und Lübeck 1259 zu einem Bündnis zusammen (Wendischer Städtebund). Diese Vereinbarung sollte das Handeln auf den Land- und Wasserwegen sichern. Weitere Städte, wie die schwedische Stadt Visby folgten. Durch den Handel mit der russischen Stadt Nowgorod konnte sich Lübeck in seiner Position zusätzlich stärken, da in der bevölkerungsreichen Wolchowregion eine enorme Nachfrage an Produkten aus dem Westen vorhanden war. Insbesondere der Handel mit Salz, welches von Lüneburg über Lübeck nach Nowgorod transportiert wurde, sicherte Lübecks Wohlstand. Als wichtige Handelsgüter folgten der Hering und der Pelz. Die Hansestadt schaffte es, das Lübische Recht im gesamten Ostseeraum durchzusetzen, wodurch der Oberhof für die Nowgorodfahrer von der erneut konkurrierenden Stadt Visby in den Jahren 1293 bis 1295 nach Lübeck verlegt wurde. Das Lübische Stadtrecht war eine Vereinigung des Westfälischen und Holsteiner Rechtes. 1361 eroberte der dänische König Waldemar lV. Atterdag

die Stadt Visby, wodurch die Bedeutung der Stadt weiter geschmälert wurde. Lübeck, somit erneut wichtigster Ort für die Hanse, erhielt damals seinen Namen „Königin der Hanse“. Neben Köln und Magdeburg war Lübeck im 14. Jahrhundert eine der größten Städte des gesamten Reiches. Später, zu Beginn des 16. Jahrhunderts verlor Lübeck zunehmend an Bedeutung. Diese Wandlung geschah durch niederländische Kaufleute, die über das Marktrecht (Stapelrecht) Lübecks hinwegsahen und direkt den östlichen Bereich der Ostsee mit Waren belieferten. Während des Dreißigjährigen Krieges (1618 bis 1648) konnte Lübeck seine neutrale Haltung bewahren. 1669 fand der letzte Hansetag in Lübeck statt. Während des Siebenjährigen Krieges (1756 bis 1763) wurde Lübeck aufgrund guter diplomatischer Beziehungen weitgehend verschont. Zu Zeiten von Napoleon Bonaparte spricht man im gesamten norddeutschen Raum von der sogenannten „Lübecker Franzosenzeit“. Ausschlaggebend war die Schlacht bei Lübeck, nach der die Stadt von 1806 bis 1813 von französischen Truppen besetzt wurde. Von 1811 bis 1813 war Lübeck Bestandteil des französischen Kaiserreichs. Nachdem Napoleon Bonaparte seine Niederlage erfuhr, kam es zum Wiener Kongress, der in Europa diverse Länder und Grenzen neu definierte. Somit wurde Lübeck 1815 Mitglied des Deutschen Bundes. Die völkerrechtliche Souveränität Lübecks wurde durch den Beitritt in den Norddeutschen Bund und den Zollverein beendet. Folglich war Lübeck ab 1871 ein Gliedstaat des Deutschen Reiches. Bereits 1864 wurde die Torsperre (Aufhebung der Altstadtgrenze) aufgrund der einsetzenden Industrialisierung und der damit verbundenen Stadtexpansion aufgehoben. Aufgrund des einhergehenden Bevölkerungswachstums war diese Stadterweiterung schon lange überfällig. Da sich Lübeck wegen

2. Einleitung: Lübeck– Geschichtliche Abhandlung einer Hansestadt

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Abb. 2 Ansicht Lübecks (1641)

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seiner wasserbezogenen geografischen Grenzen nur auf seine Altstadt konzentrieren konnte, erklärt sich auch die ökonomische Schwäche der Stadt zur damaligen Zeit. Andere Hansestädte (u.a. Hamburg) hatten bezüglich ihrer städtebaulichen Bedingungen bessere Möglichkeiten und Methoden, um durch die Industrialisierung zu profitieren. Dass Lübeck sich weiterentwickeln müsse, war der Bevölkerung schon vor dem Einzug der Industrialisierung bewusst. Um einen Fortschritt zu bewirken, wurde schon im Jahr 1850 die Lübeck-Büchener Eisenbahn-Gesellschaft gegründet. Der erste Bahnhof Lübecks wurde in direkter Nachbarschaft zum Holstentor erbaut. Die Trasse wurde trotz Widerstandes aus Lübecks Bevölkerung auch auf der Wallhalbinsel realisiert. Dieser Widerstand begründete sich durch das Abholzen zahlreicher Alleebäume, als auch wegen der zunächst geplanten Abtragung der Bastionen „Rehbock“ und „Scheune“. Um die Bevölkerung zu besänftigen wurde der Landschaftsarchitekt Peter Joseph Lenné beauftragt, die restlichen Bestandteile der Wallhalbinsel zu gestalten. Nach Beendigung der Gleisarbeiten nahm die Gesellschaft am 15. Oktober 1851 ihren Betrieb auf. Die Entwicklung eines Schienennetzes nach Hamburg scheiterte zunächst, da das holsteinische Gebiet vor Gründung des Deutschen Reiches der dänischen Herkunft zugehörig war. Erst durch den eingangs erwähnten Beitritt in den Norddeutschen Bund und in den Zollverein wurde der Ausbau des Eisenbahnnetzes eingeleitet. Die Strecke nach Hamburg konnte letztlich am 1. August 1865 ihren Betrieb aufnehmen. Von circa 1867 bis 1910 wuchs die Lübecker Bevölkerung von 34.600 auf 98.656 Menschen an. Seit dem Jahr 1911 lebten in Lübeck über 100.000 Menschen. Somit zählte die Hansestadt fortan zu einer Großstadt. Im ersten Weltkrieg musste sich das Infanterie-Regiment „Lübeck“ (3.Hanseatisches) Nr. 162. unter anderem in der „Schlacht von

2. Einleitung: Lübeck– Geschichtliche Abhandlung einer Hansestadt

Abb. 3 Luftbild nach der Flächenbombardierung der Royal Air Force

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der Somme“, der verlustreichsten Schlacht des ersten Weltkrieges, beweisen. Während der darauffolgenden Weimarer Republik wurde in Lübeck ein zeitgemäßes Wahlrecht eingeführt. In der Zeit des Nationalsozialismus musste Lübeck aufgrund des Groß-Hamburg-Gesetzes seine 711 Jahre alte Eigenständigkeit abgeben. Somit wurde die Hansestadt Bestandteil der preußischen Provinz Schleswig-Holstein. Als verheerend muss man den von der Royal Air Force am 28. und 29. März 1942 durchgeführten Luftangriff bezeichnen. Diese erste Flächenbombardierung einer Großstadt richtete sich auf die mittelalterliche, eng bebaute Altstadt und vernichtete einen großen Anteil des über Jahrhunderte entstandenen Kulturguts. Insgesamt wurden 1044 Gebäude zerstört. Dazu zählen die Petrikirche, der Dom und die Marienkirche. Nach Kriegsende erfuhr Lübeck einen großen Zuwachs an Einwohnern, der sich durch die Flüchtlingsströme aus Ostpreußen, Schlesien und Pommern erklärte. Die Innerdeutsche Grenze verlief direkt am östlichen Stadtrand zu Mecklenburg Vorpommern. Durch die Zerschneidung des Landes wurde der Hafen des Lübecker Stadtteils Travemünde besonders durch den Fährverkehr nach Skandinavien begünstigt. Nach dem Fall der Mauer, der spektakuläre Ost-West-Begegnungen an der Grenzstation Schlutup – Selmsdorf zuließ, erweiterte sich das Einzugsgebiet der Stadt nach Mecklenburg Vorpommern. Die Altstadt der Hansestadt ist seit 1987 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Diese Ernennung des aktuell größten Flächendenkmals war die erste Nordeuropas. Lübeck ist flächenmäßig die größte Stadt Schleswig-Holsteins. Seit 2012 gehört die „Stadt der Sieben Türme“ zur Metropolregion Hamburg.

Abb. 4

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Lübecks Altstadt ist durch seine Vielzahl an Gewässern geprägt. Eine besondere Bedeutung hat der Fluss Trave. Er verbindet die Lübecker Altstadt mit der Ostsee. Die Trave mündet im Lübecker Stadtteil Travemünde in die Lübecker Bucht. Heute befindet sich im Osten der historischen Altstadt der Klughafen, südlich gefolgt vom Krähenteich. Der südliche Teil der Altstadt wird durch den Mühlenteich begrenzt. Dieser verfügt über eine direkte Verbindung zur Trave. Sie unterteilt sich in Unter- und Obertrave. Die Obertrave trifft letztlich wieder auf den Klughafen. Die Trave bildet mit dem weiter westlich gelegen Wallhafen die heutige Wallhalbinsel Lübecks. Ursprünglich tangierte die mittelalterliche Stadt im Osten die Wakenitz. Dieser Nebenarm der Trave wurde damals gestaut, um Wassermühlen anzutreiben. Eine Folge der Stauung war die Entstehung des Mühlen- und des Krähenteichs. Zusätzlich diente die aufgestaute Wakenitz als Schutzbarriere für die mittelalterliche Stadt. Im Westen existierte zunächst nur eine am rechten Traveufer verlaufende Stadtmauer. Einige Türme ließen Öffnungen zum Hafen zu. Ende des 15. Jahrhunderts galt die Stadtmauer als einzige Barriere jedoch als veraltet, da durch die Entwicklung der Feuerwaffen diese kein Hindernis mehr für Eindringlinge darstellte. Somit wurde um 1535 damit begonnen, steile Erdwälle (Erdrondelle) vor der Trave zu errichten. Weiter westlich folgte ein schmaler Stadtgraben. Diese Festigungsanlage wurde langsam ausgebaut. Kostenintensive Investitionen ließen zeitweilig keine Weiterentwicklung zu. Der überwiegende Anteil an Lübecks Speichern befand sich in der Häuserreihe der Untertrave. Das stadtseitige Traveufer war durch den Hafenbetrieb aufgrund der alten Stadtmauer stark eingeschränkt, sodass das linke Traveufer zum Teil bald zusätzlich Verwendung fand. Neben den Reeperbahnen entstanden dort auch die ersten Schiffswerften. Grundsätzlich lässt sich der Hafen in zwei Segmente

3.1 Entstehung und früher Wandel der Wallhalbinsel

Abb. 5 Stadtplan Lübecks um 1750

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unterteilen. Im Süden befand sich der Binnenhafen mit seinen Herings- und Salzspeichern. Nördlich, oberhalb der Holstenbrücke, war der Seehafen. Somit stellte die Holstenbrücke eine Schnittstelle zwischen Binnen- und Seehafen dar. Der Seehafen entwickelte sich schnell weiter und beanspruchte immer mehr Platz, der sich traveabwärts finden ließ. Der Seehafen, welcher auch Travehafen genannt wurde, besaß zudem Warte- und Überwinterungsplätze für diverse Segelschiffe. Erst durch den Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges, musste Lübeck zwangsläufig den Ausbau seiner Festung voranbringen. Dieser geschah in großer Dimension zunächst durch den Festungsingenieur Johan van Valckenburgh. Später, um 1634, übernahm Johann von Brüssels die Aufgabe als leitender Ingenieur. Insgesamt wurden über 20 Bastionen errichtet. Diese barocken Bollwerke hatten ihren Ursprung in Italien. Eine Bastion hatte durch ihren Vorsprung entlang des Festungswalls den Vorteil, dass man den Bereich vor dem Wall

einsehen konnte. Der direkte Beschuss von der Bastion auf den Feind stellte eine strategische Überlegenheit dar. Vor den Bastionen, ins Lübecker Umland hinein, wurde ein sekundäres Verteidigungssystem entwickelt. Weitere Trocken- und Wassergräben und zusätzliche, kleinere Wallanlagen perfektionierten das Verteidigungssystem der Hansestadt. Die Arbeiten im nördlichen Bereich der Wallhalbinsel waren bereits im Jahr 1642 beendet. Im Nordwesten der Hansestadt entstanden fünf neue Bastionen. Über zweihundert Jahre prägten die Bastionen „Scheune“, „Dammansturm“, „Fiddel“, „Teerhof“ und „Düvelsort“ die Erscheinung der Wallhalbinsel. Auf der heutigen Nördlichen Wallhalbinsel waren drei Bastionen errichtet. Die südliche Bastion „Fiddel“ integrierte den ursprünglich vor der Stadtmauer liegenden „Goldenen Turm“ aus dem Jahr 1484. Nördlich folgte die Bastion „Teerhof“. Beide Bastionen hatten eine Höhe von 18 Metern. Letztlich befand sich an der nördlichen Spitze die etwas kleinere, mit 12 Metern angelegte

Abb. 6 Festungsanlage Lübecks um 1750

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Bastion „Düvelsort“ (Teufelsort). Die inneren sicheren Bereiche der Bastionen wurden von der Stadt zunehmend für den Hafenbetreib genutzt. Der in der Mitte gelegene Teil der Halbinsel (bei der Bastion „Scheune“) diente, wie auch schon im Mittelalter, als Standort für den Holzschiffbau. Zudem wurde dort ein Sägewerk integriert. Unterhalb der Bastion „Fiddel“, die den südlichen Anfang der Nördlichen Wallhalbinsel darstellte, existierte das große, städtische Gießhaus, in dem neben Bronzeglocken auch viele Geschütze hergestellt wurden. Dieses geschah im „Büchsengießhaus“ welches auf der Stelle des ursprünglichen „Goldenen Turms“ errichtet wurde. Oberhalb folgte der Teerhof, weshalb sich auch der Name der Bastion „Teerhof“ erklärt. Die Bastion „Düvelsort“ wurde als Umschlagfläche für Holz, Teer und Steine genutzt. In Hansestädten sagte man zu Schiffswerften auch „Lastadie“. Diese hatte den gesamten Bereich der nördlichen Wallhalbinsel praktisch für sich beansprucht. Die Nördliche Wallhalbinsel kam im 18. Jahrhundert, aufgrund ihrer angelegten Bastionen und der Enge zur mittelalterlichen Stadt, schnell an ihre räumlichen Grenzen für eine zeitgemäße und intensive Hafennutzung. Die Bastionen verloren ihren ursprünglichen Verteidigungszweck. Diese Tatsache kam der Expansion des Hafens zugute. Schon im Jahr 1750 wurden die westlichen Bastionen der Halbinsel mit Bäumen bepflanzt. 1803 entschloss sich der städtische Rat für die langsame Entfestigung der Hansestadt, die allerdings noch nicht mit der Torsperre der Stadt (in dem Jahr 1864) zu verwechseln ist. Im Westen erkannte man das Potenzial der Roddenkoppel. Hier wurden Agrarflächen angelegt. Zwischenzeitlich, bevor die Industrialisierung in Lübeck einsetzte, wurde die Wallhalbinsel immer weiter zu einem Naherholungsgebiet verwandelt. Dieses geschah, wie eingangs erwähnt, unter der Federführung des klassizistischen Landschaftsarchitekten Peter Joseph Lenné. Ein Schwerpunkt der landschaftlichen Gestaltung wurde auf die nördliche Spitze

3.1 Entstehung und früher Wandel der Wallhalbinsel

Abb. 7 Stadtplan Lübecks um 1872

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der Landzunge gelegt. Die Parkanlage erhielt ein Wegesystem, welches von der Lübecker Bevölkerung positiv zur Freizeitgestaltung wahrgenommen wurde. Der Höhepunkt an künstlerischer Gestaltung war die Aussichtsplattform im Norden der Halbinsel. Eine Vielzahl an Ausflugslokalen und die Personenfähre „Bellevue“, welche von der Altstadt die nördliche Spitze der alten Wallanlage ansteuerte, unterstützten den freizeitlichen Spaßfaktor damaliger Gesellschaften. Gebäude, die ein Indiz auf die alte Hafennutzung zuließen, wurden durch hohe Palisadenzäune von der Parkanlage abgetrennt. Der ehemalige Teerhof wurde zunächst auf die nördliche Halbinsel verlegt. Lübeck kombinierte zwei gegensätzliche Nutzungen auf der Wallhalbinsel. Die Erschließung als Naherholungsgebiet stand dem wachsenden Hafenbetrieb gegenüber. Seit 1835 steuerten die ersten Dampfschiffe den Lübecker Hafen an. Ein Ausbau der Hafenanlagen war notwendig geworden. Eine Vertiefung der Gewässer ermöglichte schließlich die Befahrbarkeit der immer größer werdenden Schiffe. Durch die Hafenbeckenumbauten des alten Travehafens und des Stadtgrabens erhielt die Nördliche Wallhalbinsel ihre bis heute vorhandene Struktur. Die ersten Pfahlgründungen aus schwedischem Granit an den Kaimauern des Holstenhafens revolutionierten die Be- und Entladung von Schiffen. Erstmals war es für die Schiffe möglich direkt anzulanden. Die Wallhalbinsel passte sich dem zunehmenden Hafenbetrieb an, was auch durch den Eisenbahngleisbau verstärkt wurde. Hierfür wurden große Bestandteile der Bastionen abgetragen. Die ursprüngliche Verteidigungsfunktion der Wallhalbinsel war seither nicht mehr zu erkennen. Der Entschluss der Lübeck-Büchener Eisenbahn-Gesellschaft (LBE) die Wallhalbinsel als infrastrukturelle Anbindung zu verwenden, erklärte sich durch die wirtschaftliche Situation des Hafens, als auch durch die Tatsache, dass die enge, mittelalterliche Lübecker Altstadt keine anderen Wege zuließ.

Durch den Ausbau des Streckennetzes (u.a. nach Hamburg) verlagerte die Gesellschaft die Anbindung Lübecks weiter in den Westen, in den Bereich der „Retteich-Wiesen“. Dort entstand der neue Lübecker Hauptbahnhof, an dem am 1. Mai 1908 der erste Zug einlief. Die Gleisanlagen auf der Wallhalbinsel wurden seither nur noch von der Hafenbahn genutzt. Bevor die eigentliche Industrialisierung in Lübeck einsetzte, wurde die Wallhalbinsel also schon wegen seiner Gleisanlagen und der direkten Hafenanbindung als industrieller Standort genutzt.

Abb. 8 Schleifung des Chimborasso-Walls vor 1900

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Abb. 9 Bauinspektor Peter Rehder

3.2 Der Beginn der Industrialisierung auf der Wallhalbinsel

Die erschlossenen Gleisanlagen darf man als Einzug für die Industrialisierung auf der Lübecker Wallhalbinsel bezeichnen. Die ehemaligen Bastionen der Wallanlage, die noch nicht zurück- gebaut waren, fanden nach ihren Begradigungen immer mehr Verwendung für die Betriebs- und Lagerzonen des Hafens. Die von Peter Joseph Lenné angelegten Wegesysteme konnten nicht mehr für eine Begehung der Parkanlage seitens der Lübecker Bevölkerung genutzt werden. Die Industrialisierung zeigte jedoch nicht nur Veränderungen zu Lande. Die fortlaufende Entwicklung des Transportwesens brachte auch den Wandel der Schifffahrt mit sich. 1895 wurde der Kaiser-Wilhelm-Kanal (der heutige Nord-Ostsee-Kanal) fertiggestellt. In Lübeck entwickelten sich rasch Ängste, dass die Hansestadt Hamburg sich dadurch stärken könnte. Das hätte für Lübeck zur Folge gehabt, dass der wichtige Ostseehandel eingebrochen wäre. Um dem entgegenzuwirken entschloss sich die Stadt für die Realisierung des Elbe-Lübeck-Kanals. Dieser wurde zwischen 1896 bis 1900 fertiggestellt. Über den östlichen Altstadtrand führte der Kanal durch das im Norden liegende Burgtor und mündete schließlich auf Höhe der Nördlichen Wallhalbinsel in die Trave. Somit ergab sich ein weiteres Binnenschifffahrtssystem. Schnell waren der Wall- und Hansahafen an ihre maximalen wirtschaftlichen Kapazitäten gelangt. Diese Erkenntnis hatte auch der Bauinspektor Lübecks, Peter Rehder. Er legte bereits im Jahr 1884 der Stadt eine Studie vor, die die notwendige industrielle Erweiterung des Hafengebiets belegte.

Abb. 10 Pläne von P. Rehder

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Abb. 11 Nördliche Wallhalbinsel um 1894 (Schuppen E steht bereits.)

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Aus der von Peter Rehder vorgelegten Studie „Die bauliche und wirtschaftliche Ausgestaltung und Nutzbarmachung der lübeckischen Hauptschiffahrtsstraßen“, entwickelte sich sein bekannter „Rehderplan“. Peter Rehder, zunächst Bau- und später Wasserbauinspektor der Hansestadt Lübeck, setzte auf elementare Um- und Ausbauten aller Hafenanlagen Lübecks. Er forderte den Neubau ertragreicher Hafenbecken im Norden der Stadt. Auch die Idee, das gesamte Traveufer bis nach Travemünde zu Industriearealen auszubauen, kam von dem Wasserbauinspektor. Bevor die eigentliche Bebauung der Wallhalbinsel beginnen konnte, mussten die letzten Festungsreste auf der Nördlichen Wallhalbinsel entfernt werden. Die Ufer des Stadtgrabens und der Trave wurden mit Kaimauern befestigt. Es galt, die vorhandenen Bahngleise neu zu ordnen und diese durch weitere Erschließungsmaßnahmen zu ergänzen. Beispielhaft ist hier die hydraulische, dampfbetriebene Hubbrücke zu nennen. Die 1892 für Straßen- und Bahnverkehr errichtete Brücke diente der stadtseitigen Erschließung der Nördlichen Wallhalbinsel. Die Nördliche Wallhalbinsel erhielt durch die infrastrukturellen Maßnahmen eine zentrale Achse. Insgesamt umfasste diese Achse fünf Gleise. Diese endeten an der Spitze der Halbinsel. Dort integrierte Rehder eine Drehscheibe, welche das Umkehren der Güterwagons ermöglichte. Nach Beendigung der infrastrukturellen Erweiterungen wurde mit der Gebäudeplanung, welche zunächst provisorische Schuppen vorsah, auf der Nördlichen Halbinsel begonnen. Daher begründet sich auch die sehr einfache Bauweise der meisten Lagergebäude. Die einzige Ausnahme war das städtische Lagerhaus, welches für eine langfristigere Nutzung ausgelegt war. Die anderen sechs Gebäude wurden zwischen 1903 und 1941 realisiert. Die Gliederungen und die Positionen der Schuppen erfüllten mit ihren bis 1920 acht installierten

3.3 Die endgültige Industrialisierung durch den „Rehderplan“

Abb. 12 Stadtplan Lübecks um 1910

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Krananlagen eine wirtschaftliche Funktion. Dieses System ermöglichte ein schnelles Durchladen der Güter von den Schiffen auf die Wagons oder entgegengesetzt. Um eine möglichst große Flexibilität zu garantieren, wurden die Kräne auf parallel zu den Kaikanten laufenden Gleisen geführt. Auch sogenannte Halbportalkräne, deren Besonderheit es war, dass eine ihrer Schienen an den Wänden der Schuppen verlief, wurden installiert. Nicht nur die Nördliche Wallhalbinsel unterwarf sich den industriellen Errungenschaften. Auch die gegenüber im Westen gelegene Roddenkoppel war Bestandteil des Wandels. Diverse Gewerbe- und Industrieunternehmen siedelten sich dort an. Schon vor der eigentlichen Industrialisierung Lübecks befand sich dort die Lübecker Maschinenbauanstalt. Auch der von der Wallhalbinsel 1866 umgesiedelte Wasserbauplatz, der sich im Laufe der Jahrhundertwende zunächst von einem Reparatur- und Servicebetrieb für die Hafenbagger zur Staatswerft entwickelte, fand dort seinen neuen Platz. Ein weiteres wichtiges Unternehmen war der städtische Schlachthof, der direkt am Wallhafen über eine Quarantänestation für das angelieferte Vieh verfügte. Weiter nördlich folgten die Betriebs- und Lagerbauten der Eschenburg KG, von W. Brügmann & Sohn, vom Holzimporteur Havemann und von der Holstenmühle, aus der die spätere Nahrungsmittelfirma Brüggen hervorging. Festzuhalten ist, dass die Pläne von Peter Rehder nahezu vollständig in die Tat umgesetzt wurden.

Abb. 14 Hafenpartie

Abb. 13 Hafenbetrieb

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Während des 1. Weltkrieges erfuhr die Wallhalbinsel keine großen Veränderungen. Die wirtschaftliche Situation der Hansestadt war trotz der Kriegsjahre nicht geschwächt. Im Gegenteil - es entstand sogar eine so positiv zu bewertende Erwirtschaftung, dass nach Kriegsende ab 1915 die Ausbaggerungen für den Vorwerker Hafen, welcher auch Bestandteil des „Rehderplans“ war, beginnen konnten. So wurde die Hafenaktivität der Wallhalbinsel immer weiter auf den Vorweker Hafen umgewälzt. In dem Jahr 1940 erzielte der Hafen, der seit 1935 von der Lübecker Hafengesellschaft übernommen wurde, seinen Rekordumschlag von 2.5 Millionen Tonnen. 1941 wurde mit dem Bau des letzten Hafenschuppens auf der Nördlichen Wallhalbinsel begonnen. Der Bau wurde von norwegischen Zwangsarbeitern ausgeführt. Dieser Schuppen F, der erst nach Kriegsende 1949 endgültig fertiggestellt wurde, diente zwischenzeitlich dem Internationalen Roten Kreuz. In den darauffolgenden Jahren schwächte sich kriegsbedingt die wirtschaftliche Lage des Lübecker Hafens. Der Bombenbeschuss der Royal Air Force am 28. und 29. März 1942 vernichtete nicht nur ein Fünftel der historischen Lübecker Altstadt. Auch Wirtschaftsanlagen fielen ihm zum Opfer. Auf der Nördlichen Wallhalbinsel brannten drei Schuppen (A,C,D) komplett aus. Neben dem Lagerhaus, das zur Hälfte stark beschädigt wurde, wurden auch fünf Kräne und Segmente der Kaianlagen zerstört. Überraschend kam es zur schnellen erneuten Errichtung der Hafenschuppen. Lediglich das Lagerhaus wurde nur provisorisch repariert. Ein Ersatz für die Hafenkräne wurde schnell in Form von Kriegsbeute gefunden. Kräne aus Caen und Antwerpen fanden an den Kaikanten der Nördlichen Wallhalbinsel ihre neue Bestimmung. Als sich eine Niederlage Hitlerdeutschlands erahnen ließ, steuerten ab dem Jahr 1944 viele Schiffe mit Flüchtlingen aus Ostpreußen, Schlesien und Pommern den Lübecker Hansahafen an.

3.4 Die Nördliche Wallhalbinsel von 1914 bis 1945

Abb. 16 Kulenkampkai 1942 - Zerstörte Krane am Schuppen C

Abb. 15 Schuppen D - Verladung von Dampfmaschinen vor 1940

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Abb. 17

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Nachdem der 2. Weltkrieg beendet war, wurde die Nördliche Wallhalbinsel als Holzumschlagsplatz verwendet. Dieses Holz kam aus dem Harz und wurde über die Wallhalbinsel auf Schiffe verladen. Munition, welche im Lübecker Stadtteil Schlutup produziert wurde, wurde zunächst auf der Nördlichen Wallhalbinsel gelagert und schließlich verschifft. Die in Schuppen B eingelagerte Munition explodierte, wobei das Gebäude stark beschädigt wurde. Polnische Kriegsgefangene wurden über den Hansahafen wieder in ihre Heimat geschickt. Die aus Frankreich und Belgien stammenden Kräne, welche im Krieg auf der Wallhalbinsel installiert waren, wurden an ihre ursprünglichen Besitzer zurückgegeben. Erst langsam erholte sich die Nördliche Wallhalbinsel vom Krieg. Grund hierfür war auch die Fokussierung auf den Ausbau der Industrieareale, welche sich traveabwärts befanden ,sowie die des Vorwerker Hafens. Durch das einsetzende Wirtschaftswunder intensivierte sich der Lübecker Hafenbetrieb ab 1948 wieder. Finanzielle Zuschüsse des Landes und das Erwachen der Handelsbeziehungen zu den skandinavischen Ländern unterstützten den Wiederaufbau der Industrieanlagen. Auch wenn die Nördliche Wallhalbinsel bis in die 70er Jahre wieder mit elf Kränen ausgestattet wurde, so war abzusehen, dass die wirtschaftliche Ergiebigkeit schon längst nicht mehr den zeitlichen Bedürfnissen genügte. Das Verladesystem auf der Nördlichen Wallhalbinsel, das sogenannte „Lift-on/Lift-off-Verfahren“, galt als nicht mehr zeitgemäß. Der Bereich zwischen den Schuppen B und C erhielt 1977 eine Zwischenhalle in Stahlrahmenbauweise, welche mit Zinkblech verkleidet wurde. 1983 folgte eine weitere Halle in gleicher Bauweise zwischen den Schuppen C und D. Hauptnutzung aller Schuppen war in den 80ern das Einlagern von Salz, Kalisalz, Papier, Zellulose und Holzschnitzeln. Am Kulenkampkai wurde eine für Düngemittel, Streusalz und Kalisalz ausgelegte

3.5 Die Wallhalbinsel von 1945 bis heute

Abb. 19 Nördliche Wallhalbinsel 1952 (Kuhlenkampkai mit Schuppen A - D)

Abb. 18 Nördliche Wallhalbinsel 1950

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moderne Schüttgutverladeanlage installiert. Die Holzschnitzel wurden an der nördlichen Spitze der Halbinsel gelagert und letztlich von dort verschifft. Diese zu einem Berg angehäuften Holzschnitzel erreichten nicht selten eine enorme Höhe. Man mag diesen Berg mit der Bastion Bellevue vergleichen, welche in vergangenen Zeiten dort ihren Platz hatte. Seit den 1990er Jahren wurde die Südliche Wallhalbinsel wegen ihrer aus dem 17. Jahrhundert erhaltenden Struktur zunehmend als Freizeit- und Erholungsgebiet der Lübecker Bevölkerung wahrgenommen. Auch die Mittlere Wallhalbinsel erfuhr damals eine neue Nutzung. Seit 1994 steht dort unter anderem die von Meinhard von Gerkan geplante Musik- und Kongresshalle Lübeck. (MuK) Daher erklären sich auch die vielzähligen Parkplatzmöglichkeiten rund um das Gebäude. Auch Hotels, welche einen großartigen Blick zur Lübecker Altstadt garantieren, wurden auf der Mittleren Wallhalbinsel errichtet.

Nur der Nördlichen Wallhalbinsel konnte seither kaum eine neue Aufgabe zugewiesen werden. Lediglich das ehemalige, im Krieg zur Hälfte stark zerstörte Lagerhaus (Kaufmannsspeicher) wurde 2000 für das Projekt „International School of New Media“ saniert und mit weiterer Baumasse ergänzt. Seither wird der Speicher als „Media Docks“ bezeichnet. Architekturbüros, Kanzleien, ein Restaurant oder auch der Norddeutsche Rundfunk zählen zu den Mietern. Der von der Bürgerschaft 1993 entstandene Beschluss, die Hafenaktivitäten auf die Gebiete des Vorwerker Hafens, Schlutup, Herrenwyk und den Skandinavienkai zu versetzten, ließ die Nördliche Wallhalbinsel praktisch seit 1996 endgültig verweisen. Seither zählt die Nördliche Wallhalbinsel zu einem der problematischsten altstadtnahen Areale der Hansestadt Lübeck, deren Weiternutzung bis heute ungeklärt geblieben ist.

Abb. 20 Blick von der Altstadt auf die Nördliche Wallhalbinsel

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Schlussfolgernd sei erwähnt, dass das Gebiet der heutigen Lübecker Wallhalbinsel schon immer durch den Hafenbetrieb geprägt war. Selbst im Mittelalter, vor dem Bau des Schutzwalles, verhalf das Gebiet der Hansestadt zu ihrem Ruhm. Ohne den vor der mittelalterlichen Stadtmauer gelegenen Hafen und seinem direkten Zugang in die Lübecker Bucht durch die Trave wäre die Stadt nicht zu ihrem ehrenvollen Namen „Königin der Hanse“ gekommen. Erst durch die Errichtung des Schutzwalls konnte der Lübecker Hafen sich in Sicherheit wiegen. Der Hafenbetrieb expandierte. Seither wurden die stadtseits gerichteten Gebiete der Wallhalbinsel von dem Hafen bewirtschaftet. Durch den Wegfall der ursprünglichen Verteidigungsfunktion etablierten sich weitere Hafengebäude auf der Landzunge, die auch als Naherholungsgebiet für die Lübecker Bevölkerung genutzt wurde. Dieser Nutzen fiel durch die Industrialisierung weg. Rasch entstanden auf der Wallhalbinsel Eisenbahnnetze und Hafenschuppen. Die Nördliche Wallhalbinsel stellte mit seinem Verladesystem den Fokus des Hafens dar, der sich immer weiter in den Westen auf die Roddenkoppel und traveabwärts Richtung Travemünde entwickelte. Über beide Weltkriege hinweg funktionierte diese Hafeninfrastruktur, bis schließlich die endgültige Verschiebung der Hafenaktivitäten auf andere Gebiete beschlossen wurde. Während der Südlichen und Mittleren Wallhalbinsel neue Nutzungen zugewiesen wurden, so sucht die Nördliche Wallhalbinsel bis heute nach einer neuen Funktion, die dem Stadtbild gerecht wird.

3.6 Geschichtliche Zusammenfassung

Abb. 22 Umschlag innerhalb eines Schuppens

Abb. 21 Mitarbeiter der Spedition Julius Appel um 1910

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Abb. 24 Luftbild Ende der 1950er Jahre

Abb. 23 Nordspitze mit Bockdrehkran Nr. 1, Haniel & Lueg (Baujahr. 1893) vor 1940

Abb. 25 Portalkran Nr. 22, Kampnagel (Baujahr 1953)

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Die Idee, das nördliche Areal der Wallhalbinsel zu gestalten, ist keine neue. In dem Zusammenhang mit der Standortuntersuchung für ein Hotel und die Musik- und Kongresshalle (MuK) wurde auch ein Plan für die Nördliche Wallhalbinsel erarbeitet. Das Lübecker Baudezernat entwickelte bereits 1987/88 ein Konzept, welches ein Wohngebiet als Ergänzung zur dicht bebauten Altstadt vorsah. Weitere Bestandteile dieser Planung waren Kultur- und Freizeiteinrichtungen. Es folgte ein Ideen- und Realisierungswettbewerb, dessen Ziel es war, das im Westen gelegene Areal „Roddenkoppel“ zu integrieren. Somit hätte die Wallhalbinsel eine verbindende Funktion zwischen der Altstadt und der Roddenkoppel gehabt, die in weiterer Planung als Altstadterweiterung zu interpretieren wäre. Es galt, den Hafencharakter zu erhalten. Zunächst musste jedoch geklärt werden, inwiefern das Projekt finanziert werden könnte.

4. Die unterschiedlichen Verantwortlichkeiten für die Nördliche Wallhalbinsel

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Nach vielen Diskussionen in der Öffentlichkeit gab das Lübecker Baudezernat bekannt, dass ein Investor für die Nördliche Wallhalbinsel gefunden wäre. Das schwedische Unternehmen „Gotic International“ zeigte zu Beginn der 1990 Jahre starkes Interesse an dem Areal der Nördlichen Wallhalbinsel. Die Malmöer Aktiengesellschaft machte Lübeck ein Kauf- und Entwicklungsangebot. Dieses umfasste die Entstehung von 100.000 qm Bruttogeschossfläche bei einer Investition von 500 Millionen DM. Die Stadt und das schwedische Unternehmen verhandelten über die konkreten Zielsetzungen. 1993 wurde ein Konzept veröffentlicht, das neben einer durchdachten Erschließung auch Brückeninstallationen vorsah. Die Wallhalbinsel, welche seither auch als „Filetstück“ betitelt wird, sollte eine Brücke zur Altstadt sowie eine auf die entgegengesetzte Seite zur Erschließung der Roddenkoppel erhalten. Nach dieser Grundlagenfestlegung folgte ein Wettbewerb, den das Architekturbüro Kleffel Köhnhold Grundermann aus Hamburg für sich entscheiden konnte. 1995 wurde ein Bebauungsplan aufgestellt. Das Verfahren kam jedoch zum Erliegen, weil Gotic International sich wegen der Deutschen Wiedervereinigung finanziell anders aufstellen musste. Letztlich stieg Gotic International Ende 1997 endgültig aus dem Projekt aus.

4.1 Finanzierung durch die Aktiengesellschaft „Gotic International“

Abb. 26 Wettbewerbsmodell Kleffel Köhnhold Gundermann 1994

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seitens der KWL. Erst in dem Jahr 2007 sollte ein Investorenwettbewerb neuen Aufschwung für die Nördliche Wallhalbinsel mit sich bringen. Dieser durch die Lübecker Bürgerschaft beschlossene Wettbewerb wurde in ganz Europa ausgeschrieben. Die KWL war für die Koordination des Verfahrens beauftragt worden. Aufgabe der elf interessierten Investoren war es Nutzungskonzepte (einschließlich Erschließungs- und Parkkonzepte) und Wege der Finanzierung aufzuzeigen. Letztlich sollte ein Kaufangebot zu einem Zuschlag für einen Investor führen. 8 bis 10 Millionen sollte der Verkauf für die Stadt einbringen. Dieses Geld müsse direkt in die infrastrukturelle Anbindung der Nördlichen Wallhalbinsel investiert werden. Der Geschäftsführer der KWL, Dirk Gerdes, sprach sich für die Kreativität der Investoren aus (Lübecker Nachrichten 25.01.2007).Trotz des mutmaßlichen Fortschritts existierte schnell Kritik an diesem Interessensbekundigungsverfahren. Enttäuscht äußerte sich der Vorsitzende des Lübecker Bauvereins, Thorsten Krellenberg. Er hätte sich erwünscht, dass die Politiker und der Bausenator auf die Wohnungswirtschaft zugehen. Er führte das Beispiel der Hamburger Hafen-City auf. Dort funktionierte schon seit Längerem die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Wohnungsbaugenossenschaften (Lübecker Nachrichten 26.01.2007). Vier der elf hypothetischen Investoren konnten letztlich mit ihren Wohnungsbaukonzepten die KWL, den Senat und Verwaltungsfachleute überzeugen. 2008 entschloss sich die Immobiliengruppe für das Konzept des isländischen Investors DCP (Development, Construction, Properties).

In den Jahren 1995/96 gründete sich die KWL GmbH. Sie ist eine Tochterfirma der Hansestadt Lübeck und koordiniert seither die Wirtschaftsförderungen der Stadt. Somit wurden auch die Zuständigkeiten für die Nördliche Wallhalbinsel von dem Lübecker Baudezernat zu dem „Koordinierungsbüro Wirtschaft Lübeck“ verschoben. Ähnlich wie das Baudezernat zuvor versuchte die KWL einen alleinigen Investor für die nördliche Landzunge zu werben. Dieses Anliegen scheiterte allerdings aufgrund von unvorteilhaften, wirtschaftlichen Bedingungen. Das Baudezernat zeigte nach diesen Misserfolgen der Stadt einen weiteren Lösungsvorschlag auf. Die Idee, welche jedoch politisch abgelehnt wurde, sah vor, die Bauvorhaben nicht an einem Stück, sondern etappenweise zu gestalten. Zu Beginn des neuen Jahrtausends entstand eine regionale Initiative, zu deren Mitgliedern neben der KWL auch viele Wirtschaftsorganisationen, die Industrie- und Handelskammer, die Kaufmannschaft und Hochschulen gehörten. Die Initiative gründete sich, nachdem eine Förderinitiative Schleswig-Holsteins, deren Gelder in eine Ausbildungsstätte für neue Medien fließen sollten, nicht in Lübeck, sondern in Kiel investierte. Die Lübecker Initiative projektierte ein Konzept für die „International School of New Media“ (ISNM). Als Standort für diese Umsetzung wurde das alte Lagerhaus (Kaufmannsspeicher) auf der Wallhalbinsel erwählt. Die Gelder für die Realisierung kamen von privaten Stiftungen und von der öffentlichen Förderung des Landes Schleswig-Holsteins, die die Finanzierung als Ausgleich zum Kieler Standort verstand. Das sanierte Lagerhaus eröffnete 2002 und nennt sich seither „Media Docks“. Das Projekt kann, auch wenn die „ISNM“ inzwischen nicht mehr existiert, als anfänglicher Teilerfolg für den Standort der Nördlichen Wallhalbinsel interpretiert werden. In den Folgejahren stagnierten allerdings weitere Verkaufsaktivitäten

4.2 Die Zuständigkeit für die Nördliche Wallhalbinsel durch die KWL GmbH

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Abb. 27 Media Docks - Landseite Abb. 28 Media Docks - Wasserseite

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Seit Angang 2008 stand fest, dass die isländische DCP GmbH (Development, Construction, Properties) in das Areal der Nördlichen Wallhalbinsel investieren wird. Das Investitionsvolumen wurde zwischen 150 und 160 Millionen Euro angesetzt. Die Isländer konnten mit einem städtebaulichen Konzept überzeugen, für das sie mit dänischen Architekten zusammen gearbeitet hatten. Die Idee war von assoziativen Ansätzen geprägt. Das dänische Architekturbüro „Aristiderne Arkitekter“ setzte auf die Historie der alten Wallhalbinsel. In dem Entwurf war eine „Zickzack-Bebauung“ stadtbildprägend.Diese Form war von den Bastionen abgeleitet, welche sich dort ehemals befanden. Neben teils positiver Beurteilungen der Lübecker Bevölkerung rieselte es allerdings zunehmend negative Kritik seitens Lübecker Architekten. Der Lübecker Architekt Klaus Petersen (petersen pörksen partner – ppp), zugleich Vorsitzender des Bundes der Deutschen Architekten, verurteilte die Konzeptvorstellungen als „unangemessen und unsensibel“ (Lübecker Nachrichten 25.01.2008). Auch der Lübecker Fachhochschulprofessor Ulrich Nieschalk schaltete sich ein. Er bezeichnete das Zickzackmuster als „Naiv, kindlich, banal und blauäugig“ (Lübecker Nachrichten 25.01.2008) Weitere Stimmen der Lübecker Architekten bemängelten die Intransparenz des gesamten Verfahrens. Ähnlich empfand es die Fraktion der Bündnis 90/Grünen. Sie hätte eher den Weg eines vergaberechtlichen Verfahrens als richtig gedeutet. Überraschend war das Ergebnis einer Internetbefragung der Seite „www.luebeck.de“. 860 Menschen beteiligten sich an der Umfrage, bei der 51,6 Prozent für die Idee des dänischen Architekturbüros abstimmten. 41,4 Prozent interpretierten die Planung als „zu modern“. Auch wenn aus der Lübecker Bevölkerung sich einigezu Wort meldeten oder an Befragungen teilnahmen, so ist dennoch

4.3 Das Bemühen der Isländischen Investorengruppe: „DCP GmbH“

Abb. 29 Entwurf von dem dänischen Büro „Aristiderne Arkitekter“

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zu beanstanden, dass eindeutig zu wenig Öffentlichkeitsarbeit im Vorfeld geleistet wurde. Die Verantwortlichen der Stadt und die KWL vollzogen mit dem dänischen Investor ihre Entscheidungen hinter verschlossener Tür. Der zunehmend wachsende Druck durch die öffentlichen Diskussionen führte am 24.06.2008 zu der Bekanntmachung eines Wettbewerbes. An Preisgeldern standen 80.000 Euro zur Verfügung. Mit diesem Wettbewerb zeigten die KWL und die DCP GmbH ihre Kooperationsbereitschaft. Zielsetzung war ein „Masterplan“ für die Nördliche Wallhalbinsel, der gestalterische und ökologische Aspekte in sich vereinen sollte. Ein Quartier, welches hochwertiges Wohnen und Arbeiten mit Erholung und Freizeit kombinieren sollte, war erwünscht. Sechs Arbeitsgemeinschaften, darunter das Lübecker Büro „petersen pörksen partner“ wurden zuvor schon von dem Auslober, der DCP GmbH benannt. Des Weiteren konnten sich das Büro „Brodersen Gebauer“ welches ebenfalls in Lübeck ansässig ist, für das Verfahren bewerben. Insgesamt waren 16 Arbeitsgemeinschaften mit der Neugestaltung der nördlichen Landzunge beschäftigt. Um möglichst objektive Bewertungen zu erhalten, setzte der Auslober diesmal auf eine breit aufgestellte Jury aus Vertretern der KWL, Mitgliedern des Gestaltungsbeirats, dem Vorsitzenden des Bauausschusses und dem Auslober selbst. Zusätzlich wohnten dem Komitee Vertreter der Denkmalbehörde, des Lübecker Architekturforums und der ICOMOS (Internationale Rat für Denkmalpflege) bei. Nachdem aus dem Wettbewerbsverfahren zwei Gewinner hervorgegangen waren, entwickelte sich eine gewisse Kontrarietät zwischen der Wirtschaftlichkeit und dem Städtebau. Letztlich fiel die zweite Entscheidung geschlossen und kürte die Arbeitsgemeinschaft bestehend aus dem Lübecker Architekturbüro „Brodersen Gebauer“ und dem Landschaftsarchitektur- und

Abb. 30 Visualisierung des Siegerentwurfs von „Brodersen Gebauer“ und „WURCK“

Abb. 31 Visualisierung des Siegerentwurfs von „Brodersen Gebauer“ und „WURCK“

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Architekturbüro „WURCK“ aus Rotterdam zum Sieger. Ihr städtebauliches Konzept überzeugte durch eine Identität, die der exponierten Lage am Lübecker Altstadtrand gerecht wurde. Die ursprüngliche Hafenstruktur wurde aufgegriffen, indem sich die Baukörper horizontal eingliederten. Somit stellten sie eine Assoziation zu den ehemaligen Hafenschuppen dar. Durch ausgewählte Öffnungen der beiden Gebäuderiegel, welche sich jeweils im Westen und im Osten an die Kaikanten angliederten, konnten symbiotische Freiräume entstehen. Diese schienen praktisch mit den gegenüberliegenden Seiten, die der engen Altstadtbebauung, und die der Roddenkoppel zu harmonieren. Insgesamt umfasste die geplante Baumasse 85.000 Quadratmeter. Ende 2008 waren nahezu alle Beteiligten, einschließlich Lübecks Bevölkerung, mit dem Ergebnis zufrieden. Seither wurde an einem Bebauungsplan gearbeitet, der ab dem Jahr 2010 in die Realität umgesetzt werden sollte. Die Bauphase sollte in dem Zeitraum von sechs bis zehn Jahren abgewickelt werden. Dabei sollte das Areal der Nördlichen Wallhalbinsel in 14 Bauabschnitte gegliedert werden. Weitere Architekturwettbewerbe, die an den Bebauungsplan anknüpfen sollten, waren im Gespräch. So sollte ein sensibler Fortschritt für das Areal bewirkt werden. Jedoch machte das gesamte Vorhaben eine negative Kehrtwende. Die Finanzkrise in den Jahren 2008/09, welche ihren Ursprung zufällig mit der Immobilienkrise in Island hatte, machte auch nicht vor dem Investor DCP halt. Die DCP GmbH war nicht mehr zahlungsfähig. Die erste Rate für entstandene Kosten (3,4 Millionen Euro) wurden von dem Investor nicht überwiesen. Die Hansestadt setzte den Isländern ein Zahlungsultimatum. Bis zum 20.11.2009 müsse gezahlt sein. Statt zu zahlen, äußerte die DCP GmbH schwerwiegende Vorwürfe. Franz Jezorski (DCP) lastete der Hansestadt an, dass sie Fehler bei der Ausschreibung gemacht hätte, die zu Verzögerungen und

damit verbundenen Kosten geführt hätte. (Lübecker Nachrichten 18.11.2009) Auch dass die Stadt Lübeck ohne Rücksichtnahme auf den Investor einen Bebauungsplan erstellen ließ, wurde als unvorteilhaft verstanden. Im Dezember des Jahres 2009 stand fest, dass die DCP GmbH keine europäischen Banken mehr hinter sich stehen hatte. Die Pleite des Investors war unabwendbar geworden. Somit war es beschlossene Sache, dass nach „Gotic International“ nun auch der zweite Versuch, das Gebiet der Nördlichen Wallhalbinsel an einen privaten Investor zu veräußern, gescheitert war. Die KWL kaufte das Investorengutachten und den Masterplan dem isländischen Investor für 250000 Euro ab, der dennoch ein Verlustgeschäft von circa 750000 Euro verbuchen musste.

4.3 Das Bemühen der Isländischen Investorengruppe: „DCP GmbH“

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Durch die Insolvenz der Isländer wurden das Investorengutenachten und der Masterplan der Stadt übertragen. Diese steckte allerdings selbst mitten in der Wirtschafts- und Finanzkrise. Nicht nur die „Lübecker Hafen-City“ entwickelte sich nicht weiter. Auch andere Großprojekte Lübecks mit einem gesamten Investitionsvolumen von 460 Millionen Euro wurden zunächst stillgelegt. Seit dem Jahr 1975 existiert der Lübecker Denkmalverein. Aus diesem ging die Arbeitsgruppe „Bürgerinitiative Rettet Lübeck“ (BIRL) hervor. Als 2011 von der Stadt beschlossen wurde, das Areal der Nördlichen Wallhalbinsel zukünftig als „KaiLine-Projekt“ zu vermarkten, gründeten Mitgliedern der BIRL die sogenannte „Projektgruppe Initiative Hafenschuppen“ (PIH). Diese steht seither für den Erhalt des Hafenbahnhofs ein. Sie entwickelte konkurrierend zu dem „KaiLinie-Projekt“ ein eigenes Bestandskonzept namens „Wallhalbinsel-Nord-Konzept“ (WHIN-Konzept). Die PIH bezeichnete die Wirtschaftlichkeitsberechnung für „KaiLine“, welche von der KWL angefertigt wurde, als zu optimistisch. Eine weitere Beanstandung war die bis heute existente Frage nach der Qualitätsschaffung auf dem Areal. Wenn 450 Luxuswohnungen mit ergänzenden Büro- und Versorgungseinheiten entstehen würden, ist nicht auszuschließen, dass eine notwendige qualitative Urbanität nicht einsetzen könnte. Die Schaffung von bevölkerungsfreundlicher Umgebung scheint der Initiative sehr wichtig zu sein. Das geht aus ihrem „WHIN-Konzept“ hervor, zu dessen Bestandteil auch eine Wirtschaftlichkeitsanalyse gehört. Die PIH führte sämtliche Kostenschätzungen für die Erschließung und die einzelnen Hafenschuppen auf. Am 01.01.2013 wurde von der Stadt (und dem Auslober: Auf der Freiheit & Co. KG, Schleswig) ein Einladungswettbewerb ausgeschrieben. Erwartet wurden Lösungen für hochklassiges Wohnen. Die Frage nach der Identifikation mit dem ehemaligen Hafenareal schien wichtiger als je zu vor zu sein.

5. Aktuelle Situationsdarlegung und Tendenzen

Abb. 34 WHIN-Konzept (Halle CD)

Abb. 33 WHIN-Konzept (Innenraumzeichnung)

Abb. 32 WHIN-Konzept (Kaischuppen B)

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Der Erhalt von der Pflasterung, Teilen der Schuppen, den Gleisanlagen und den Kränen war beschlossen. Daher beschränkte sich der Wettbewerb auf zwei Baufelder (3a, 5b). Für das Baufeld 3a konnte der Entwurf von den „Architekten BKSP“ aus Hannover, und für das Baufeld 5b der Beitrag von „petersen pörksen partner“ aus Lübeck überzeugen. Bisher wurden die Ergebnisse jedoch nicht weiter verfolgt. Im September 2014 verkündete die PIH, dass Instandhaltungskosten von 1,5 Millionen Euro für die alten Schuppen entstehen würden. Aktuell befindet sich die PIH in Verhandlungen mit der Stadtverwaltung. Gemeinsam wollen sie einen wirtschaftlich tragfähigen Weg für die Nördliche Wallhalbinsel entwickeln. Vorrangiges Ziel ist die Entstehung von vielseitigen Nutzungsmöglichkeiten. Neben einem Wohnangebot sollen nicht störende gewerbliche und gastronomische Einheiten entstehen. Soziale und kulturelle Einrichtungen sollen dem neuen Stadtteil zusätzliche Qualitäten für die Stadtbewohner garantieren. Noch weiter geht die Initiative von Gabriele Ullrich. Ihre „Gruppe Lübeck 13“ möchte durch Spenden eine Genossenschaft für die Landzunge ins Leben rufen. Falls der Kauf abgewickelt werden könnte, hätten die Lübecker Bürger selbst die Möglichkeit kreative Ideen einzubringen. Die „Gruppe Lübeck 13“ setzt dabei ganz auf den Tourismus, der für Lübeck einen immer größer werdender Wirtschaftsfaktor darstellt.Auch die PIH weiß von dieser wirtschaftlichen Kraft. Das Berliner Architekturbüro „Modersohn & Freiesleben“ entwarf für die Bürgerinitiative ein Hotel, welches auf der ehemaligen Position des Schuppen E - zwischen der Drehbrücke und den Media Docks - realisiert werden soll. Anfang des Jahres wurde das 14-Millionen-Euro-Vorhaben in der lokalen Zeitung (Lübecker Nachrichten) der Bevölkerung vorgestellt. Der drei- bis viergeschossige Neubau bleibt mit 13,5 Metern unterhalb der Media Docks. Charakteristisch orientiert er sich an der nachbarlichen industriellen Schuppenarchitektur. Abb. 36 1. Platz - Baufeld 5B: ppp architekten | stadtplaner, Lübeck, Hamburg

Abb. 35 1. Platz Baufeld 3A: Architekten BKSP, Hannover

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5. Aktuelle Situationsdarlegung und Tendenzen

Abb. 39 Entwurf Europäisches Hansemuseum von der „Studio Andreas Heller GmbH“ Abb. 37 Strandsalon

Abb. 38 Hotelentwurf von „Architekten Modersohn & Freiesleben“

Insgesamt sind 6900 Quadratmeter Bruttogeschossfläche und 124 Zimmer mit 250 Betten vorgesehen. Dass in dem gesamten städtischen Raum etwas passiert, zeigt auch der Neubau des Hansemuseums, welches Ende des Frühjahres 2015 eröffnete. Es liegt gegenüber der Wallhalbinsel auf der Altstadtseite - in direkter Nachbarschaft zum Burgtorkloster. Das Museum war ein Indikator für die Verschmälerung der Straße „An der Untertrave“. Die Beziehung zwischen Altstadt und Wallhalbinsel wird somit durch das gefühlte „Entgegenrücken“ gestärkt. Wie sich das Gebiet der Nördlichen Wallhalbinsel langfristig entwickeln wird, ist allerdings nicht abzusehen. Zur Zeit werden die Schuppen und Freiflächen von einem Dauerflohmarkt, von der Veranstaltunggastronomie „Strandsalon“ sowie von kleinen gewerblichen Betrieben und von privaten Nutzern gemietet. Auch die rekonstruierte Kogge „Lisa von Lübeck“ wurde auf der Wallhalbinsel gebaut und hat ihren Liegeplatz neben dem Schuppen F im Hansa-Hafen. Was mit den Mietern geschehen wird, steht noch nicht fest.

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37 Abb. 40 rekonstruierte Kogge „Lisa von Lübeck“

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Auf der Nördlichen Wallhalbinsel existiert der letzte in Europa zu großen Teilen bestehende Hafenbahnhof aus der Zeit der Industrialisierung. Die ehemalige Festigungsanlage der Hansestadt Lübeck wurde von dem Hafenbauinspektor Peter Rehder zu einem leistungsfähigen „Be- und Entladungssystem“ ausgebaut (s.a. 3.2 u. 3.3). Die Landzunge liegt nordwestlich gegenüber der Lübecker Altstadt und wird stadtseitig von der Trave und westlich vom Stadtgraben umflossen (Nebenarm der Trave). Der Bereich des alten Stadtgrabens ist auch als Wallhafen bekannt. Die dort liegende Kaikante der Wallhalbinsel heißt „Kulenkampkai“ Entlang der Kaikante erstrecken sich vier der ehemals sieben Hafenschuppen (Schuppen A bis D). Zwischenbauten aus den 70ern stehen zwischen den Schuppen B und C, als auch zwischen C und D. Auf der entgegengesetzten Seite, der Kaikante des Hansahafen existieren noch der Schuppen F, als auch der bereits sanierte Kaufmannsspeicher (Media Docks). Gegenüber dem Schuppen A befindet sich die Fläche des Schuppen E. Dieser ist jedoch nicht mehr vorhanden und wird als Parkplatzfläche genutzt. Gleiches trifft für den Freiraum zwischen den Schuppen A und B zu. Die alten Gleisanlagen, welche die zentrale Achse vom südlichen Anfang des Areals bis an die Spitze bilden, lassen kaum ein Indiz zu, dass das Gebiet in vergangen Zeiten industriell genutzt wurde. Auch diese Flächen werden primär als Parkplatzraum beansprucht. An der nördlichen Spitze ist ein großer Freiraum, der als Veranstaltungsort, dem sogenannten „Strandsalon“, betrieben wird. Auf der Landzunge stehen zwei Portalkräne (Nr. 22 – Bj. 1953 und Nr. 52 – Bj. 1967) und ein Halbportalkran (Nr. 19 – Bj. 1917). Alle drei Kräne sind ein Produkt der Firma „Kampnagel“. Ein weiterer Kran kommt von der Firma „Haniel & Lueg“. Der Bockdrehkran Nr. 1 ist der Älteste aus dem Jahr 1893. Alle sind inzwischen denkmalgeschützt. Von den bestehenden Gebäuden ist bisher nur der Kaufmannsspeicher durch seine Sanierung zum Denkmal geworden.

6. BestandsanalyseSchuppen

Abb. 41

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1. Sandschüttung2. Kopfsteinpflaster3. Betonpflaster4. Ziegelpflaster5. Asphalt

1. Zentrale Achse (5 Gleisschienen)2. Kaikanten mit je 2 Gleisschienen und Kranschienen(Drehscheibe - nicht mehr vorhanden)

1. Bockdrehkran (Nr. 1 – Bj. 1893)2. Portalkran (Nr. 52 – Bj. 1967) 3. Portalkran (Nr. 22 – Bj. 1953) 4. Halbportalkran (Nr. 19 – Bj. 1917)

1

2

3

4

1

2

3

4

5

1

2

Oberflächen Gleisanlagen Kräne

Abb. 42 Abb. 43 Abb. 44

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Schuppen ADer Hafenschuppen A wurde 1903 fertiggestellt. Er ist der größte Schuppen auf dem Gelände und unterteilt sich in drei Hallen. Zwischen den Hallen stehen zwei Brandabschnittswände aus Backstein. Der Schuppen wird im Norden durch einen Kopfbau abgeschlossen. Dieser wird durch sein Ziegelmauerwerk (Treppenfriesen und Gesimse) besonders inszeniert. Der Giebel hat eine Firststaffel. Dort ist eine Rundblende eingelassen, die den Buchstaben des Schuppens beinhaltet. Der südliche Abschluss des Gebäudes hat keine Brandwand, da dort kein weiteres Gebäude anschließt. Der hölzerne Schuppen besaß ursprünglich 26 Holzschiebetüren. Sechs von ihnen sind auf der Seite des Kulenkampkais geschlossen. Der Schuppen A ist mit einer Bodenplatte aus Beton versehen. Die nördliche Halle ist zusätzlich mit Holzdielen bestückt. Was die Hafenschuppen A,B,C und D in sich vereinen, sind die identischen Dächer aus einer Holzschalung, die mit Bitumen abgedichtet ist. Auch der ein Meter hohe Sockel ist bei allen Schuppen eines der bestimmenden architektonischen Merkmale. Auf beiden Längsseiten ist der Sockel über die Gebäudegrenze fortgeführt. Diese Rampen befinden sich auch bei allen anderen älteren Schuppen. Der Dachüberstand ragt über diese Rampe hinweg. Somit war ein trockenes Be- und Entladen von Gütern möglich. Seine Fläche misst 165,0 Meter in der Länge und 25,7 Meter in der Breite. Ohne Rampen hat der Schuppen A eine Bruttogeschossfläche von 3989 Quadratmetern. Das Stützenraster wechselt in der Länge in Abständen von 5,6 und 6,6 Metern. In der Breite beträgt es 6,3 Meter. Die Traufhöhe beläuft sich bis zum Hallenboden auf 6,5 Meter. Der First hat eine Höhe von 8,2 Metern.

6.1 Bestandsgebäude

Abb. 46 Schuppen A - Holzdielen (in der nördlichen Halle)

Abb. 45 Schuppen A

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Schuppen BDer Schuppen B wurde in dem Jahr 1904 in Holzständerbauweise errichtet. Er hat zwei Lagerhallen, die durch eine Brandmauer voneinander getrennt sind. Genau wie Schuppen A hat er einen aus Stein angefertigten Kopfbau. Landseitig hat er 15 Schiebetore, wasserseitig acht Schiebetore. Jeweils zwei Tore sind auf der Seite zu einem Paar angeordnet. Weiterhin weist er ähnliche Merkmale wie die des Schuppens A auf. Seine Maße betragen 85,2 Meter in der Länge und 25,7 Meter in der Breite, somit kommen ohne Rampen 2480 Quadratmeter zustande. Das Stützenraster misst in der Länge 5,6 Meter, in der Breite 6,3 Meter. Die Traufhöhe beträgt bis zum Hallenboden 6,5 Meter, die Firsthöhe 8,3 Meter.

Abb. 48 Schuppen B - Dachkonstruktion

Abb. 47 Schuppen B - Kopfbau

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6.1 Bestandsgebäude

Zwischenhalle BCIn dem Jahr 1977 wurde zwischen die Schuppen B und C ein stützenfreier Blechschuppen gesetzt. Sein Stahltragwerk ist an den Wänden mit Stahlprofilblechen und auf dem Dach mit Aluminium verkleidet. Landseitig als auch an der Kaikante ist die Halle mit großen Stahllamellentoren versehen. Laderampen, wie bei den Schuppen aus der Jahrhundertwende, sind nicht vorhanden. Die Maße betragen 35,0 Meter in der Länge und 25,0 Meter in der Breite. Daher ergibt sich eine Bruttogeschossfläche von 875 Quadratmetern. Die Traufhöhe misst 7,0 Meter. Die Firsthöhe kommt auf 8,5 Meter.

Zwischenhalle CDDie Halle CD wurde 1983 zwischen die Schuppen C und D platziert. Seine Bauweise entspricht der von der Zwischenhalle BC. Seine Maße belaufen sich auf 34,9 Meter (Länge) und 25,7 Meter (Breite). Die Bruttogeschossflächenzahl steht bei 862 Quadratmetern.

Abb. 50 Schuppen CD

Abb. 49 Schuppen BC

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Schuppen CDer Schuppen C ist das älteste aller Gebäude auf der Nördlichen Wallhalbinsel. Der 1901 errichtete Schuppen wurde im 2. Weltkrieg stark zerstört. 1956 folgte der in Gitterrahmenkonstruktion ausgeführte Wiederaufbau. Durch diese Konstruktionsmethode genügt nur eine zentrale Stützenreihe zum Abfangen der anfallenden Lasten. Auch die Trauf- und Firsthöhen fallen dadurch höher als bei den benachbarten Schuppen aus (10,0 Meter / 11,8 Meter). Sein Längenmaß beträgt 85,0 Meter, das Breitenmaß misst 25,7 Meter (Bruttogeschossfläche von 2187 Quadratmetern).

Abb. 52 Schuppen C - Öffnung zwischen den Hallen

Abb. 51 Schuppen C

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Schuppen DDer Hafenschuppen D ist 1907 entstanden. Seine Bauart ist nahezu identisch mit der des Schuppens B. Landseitig, Richtung Norden verjüngt sich der Schuppen aufgrund der ehemaligen Wagondrehscheibe, welche sich am Ende der Nördlichen Wallhalbinsel befand. Auf der Landseite sind 12 Öffnungen (Schiebetore) in den Baukörper integriert. Auf der Seite des Wallhafens kommt der Schuppen (genau wie Schuppen B) auf acht Tore, die zu vier Paaren zusammengefügt sind. Weitere Merkmale sind mit denen des Schuppens A gleichzusetzten. Seine Längenmaße betragen 85,2 Meter (Länge) und 25,7 Meter (Breite). Somit ergibt sich eine Bruttogeschossfläche von 2171 Quadratmetern. Die Traufhöhe misst 7,5 Meter. Die Firsthöhe kommt auf 9,1 Meter.

6.1 Bestandsgebäude

Abb. 54 Schuppen D - Rampe | Schiebetore

Abb. 53 Schuppen D

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Kaufmannsspeicher (Media Docks)Der durch den 2. Weltkrieg zum Teil stark zerstöre Kaufmannsspeicher wurde behutsam saniert und erweitert. 2002 eröffnete der Speicher unter dem Namen „Media Docks“ Unterschiedlichste Nutzungen werden in ihm vereint. (s.S. 23, 28)

Abb. 55 „Media Docks“

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Schuppen FDer Bau des Schuppens F wurde während des 2. Weltkrieges (1939) von norwegischen Zwangsarbeitern begonnen. Endgültige Fertigstellung war erst 1949. Er ist als einziger der Hafenschuppen mit 1616 Quadratmetern teilunterkellert (südliches Drittel des Gebäudes). Überdies hinaus zeigen sich viele weitere Unterschiede zu den anderen Schuppen auf. Die Wände sind aus Kalksandsteinen und Ziegeln gemauert. Als Konstruktion kommen Stahlbetonskelettrippen zum Einsatz. Sie formen eine dreischiffige Halle, die auf allen Seiten Obergaden für zusätzliche Belichtung erhalten hatte. Die Maße betragen 144,6 Meter in der Länge und 22,4 Meter in der Breite. Die Bruttogeschossflächenzahl beträgt 3141 Quadratmeter. Die Traufhöhe misst 4,5 Meter. Die Firsthöhe kommt auf 7,1 Meter.

Abb. 56 Schuppen F - Landseite

Abb. 57 Schuppen F - Wasserseite

Abb. 58 Schuppen F - dreischiffige Halle mit Obergaden

6.1 Bestandsgebäude

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47

Durch die vorgesetzten, überdachten Rampen und die vielzähligen Rolltore wird die ursprüngliche Lagerfunktion der Hafenschuppen verdeutlicht. Die Kopfbauten der Schuppen sind mit ihrem Ziegelmauerwerk und ihren Firsten und Rundblenden besonders inszeniert. Die alten Gleise sind ein Indiz für die ehemaligeHafenbahnhofsnutzung. Deutlicher wird diese durch die bereits denkmalgeschützten Kräne auf dem Areal. Weniger gebietsprägend sind die Zwischenhallen BC und CD.

6.2 Bestandsanalyse – Fazit

Abb. 60 Detail - Rolltor

Abb. 59 Hafenlaterne

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48

Nördliche WallhalbinselDie Nördliche Wallhalbinsel stellt in ihrer Gestalt eine raumbindende Einheit dar. Sie hat zwischen der Lübecker Altstadt und der Roddenkoppel ein eindeutiges Alleinstellungsmerkmal, dass durch ihre umfließenden Gewässer inszeniert wird. Trotz ihrer zentralen Lage wirkt der städtische Raum auf der Landzunge isoliert. Diese Abgeschlossenheit wird durch die Eigenschaft als Sackgasse verstärkt. Diese findet ihren Abschluss an der nördlichen Spitze, wo sich die große Fläche des Strandsalons anschließt. Ihre an den Kaikanten vorhandene, flache Bebauung wird gelegentlich durch Freiflächen aufgebrochen. Diese Flächen entwickeln mit den gegenüberliegenden Seiten (Altstadt, Roddenkoppel) eine eigene Kommunikation. Seit dem Rückbau der barocken Bastionen ist die Nördliche Wallhalbinsel eben. Ihre Höhe beträgt 2,17 Meter über Normalnull.

Gewässer und BrückenDie Travebecken im Areal haben durch die Industrialisierung ihre bis heute vorhandene Form erhalten. Ihre Beckentiefe beträgt acht Meter. Zwischen der Altstadt und der Nördlichen Wallhalbinsel befindet sich der Hansa-Hafen. Ehemals wurde er als Seehafen genutzt. Heute beinhaltet er auf der Altstadtseite einen kleinen Anlegeplatz für Segel- und Sportboote. Der Wallhafen entwickelte sich von einem Stadtgraben mit Verteidigungsfunktion zu einem industriell genutzten Hafenbereich. Auch wenn die ansässige Industrie auf der Roddenkoppel nicht mehr all zu stark vertreten ist, wird er immer noch in dieser Hinsicht beansprucht. Die vorhandenen Brücken in dem Areal unterstreichen die Raum- und Wasserkanten, dienen jedoch auch als Verhältnis stärkende Komponenten für drei Gebiete.

7. Stadtbild

Die gesamte städtebauliche Situation umfasst drei raumbildende Elemente. Die nördliche Altstadt steht der Nördlichen Wallhalbinsel und der Roddenkoppel gegenüber. Alle drei Gebiete werden durch den Fluss Trave unterteilt.

AltstadtDie Altstadt ist geprägt von einer kleinteiligen Gebäudestruktur.Durch die giebelständige Blockbebauung wird der Charakter ihrer Parzellierung besonders betont. Die Grenze dieser Bebauung stellt die Straße „An der Untertrave“ dar. Der anschließende wassernahe Bereich ist durch viele Freiflächen (Parkplatzzonen) und durch die beiden Schuppen 6 und 9 eindeutig als ehemaliger Hafenstandort zu erkennen. Ab der Straße „An der Untertrave“ verhält sich die Topographie der Lübecker Altstadt gen Osten leicht steigend.

RoddenkoppelDie Nördliche Wallhalbinsel, als auch die Roddenkoppel lassen in ihrer Erscheinung keine Zweifel zu, dass es sich um alte Hafen- und Industrieanlagen handelt. Die großzügigen Industriegebäude auf der Roddenkoppel sind von vielen Freiflächen umgeben. Diese Flächen haben zum großen Teil ihren infrastrukturellen Zweck verloren und suchen förmlich nach neuen Nutzungen. Einer der Haupteigentümer des Areals ist die Recyclingfirma „Gollan“. Langfristig sucht die Firma nach Möglichkeiten das Gebiet als Wohn- und Bürostadtteil zu entwickeln. Topografisch ist die Roddenkoppel eben und befindet sich bei circa zwei Metern über Normalnull.

Page 49: Master-Thesis Nördliche Wallhalbinsel, Lübeck

49

Abb. 61 Stadtbild

Page 50: Master-Thesis Nördliche Wallhalbinsel, Lübeck

50

1

Legende

Automobilverkehr

Öffentlicher Verkehr

Fußgängerbrücken

Gustav-Radbruch-Platz (Omnibus-Bahnhof)

Lübeck Hauptbahnhof | Zentraler Omnibus-Bahnhof

Kohlmarkt (Omnibus-Bahnhof)

Kaufhof (Omnibus-Bahnhof)

Eric-Warburg-Brücke

Verkehrsinfrastruktur

2

3

4

5

Lübecks Altstadt ist durch den Luftangriff der Royal Air Force stark zerstört worden. 20 der 120 Hektar großen Gesamtfläche fielen ihm vollständig zum Opfer. Dennoch ließ die enge Gebäudestruktur keine wesentlichen Veränderungen für die Verkehrsinfrastruktur zu. Bis heute wird der überwiegende Automobilverkehr an den Altstadtgrenzen abgewickelt. Die Wallhalbinsel ist im Süden und im Westen durch die Willy-Brandt-Allee geprägt. Diese splittet sich im oberen Drittel der Landzunge. Sie läuft als Sackgasse weiter auf die Nördliche Wallhalbinsel. Der Automobilverkehr wird über die Drehbrücke auf die Altstadt (An der Untertrave) geleitet. Zusätzlich dient die Wallhalbinsel als Verkehrsanbindung zwischen der Altstadt und dem westlichen Stadtteil St. Lorenz. Durch den Bau der Eric-Warburg-Brücke (im Norden der Stadt) wird die Lübecker Altstadt seit 2008 stark entlastet. Verkehrsberuhigende Maßnahmen wurden jüngst für die Straße „An der Untertrave“ umgesetzt. Grund hierfür ist das neue Hansemuseum gegenüber der Nördlichen Wallhalbinsel. Der öffentliche Nahverkehr wird durch die Lübecker Altstadt geführt. Auf der Höhe des Holstentors wird der im Westen liegende Zentrale Omnibus-Bahnhof (ZOB) mit der Altstadt verbunden. Oberhalb der Lübecker Altstadt befindet sich der Gustav-Radbruch-Platz. Er stellt neben dem ZOB den zweiten wichtigen Verkehrsknotenpunkt für den öffentlichen Nahverkehr dar. Von dort führen die Wege unter anderem gen Norden nach Travemünde. Eine Anbindung durch den öffentlichen Verkehr existiert für die Nördliche Wallhalbinsel bisher nicht. Fußläufige Passanten können die Lübecker Altstadt über zahlreiche Brücken erreichen. Stark frequentiert und daher hervorzuheben ist die Brückenverbindung von der Beckergrube auf die Mittlere Wallhalbinsel.

7. Stadtbild

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51

1

2

3

4

Beckergrube

Roeckstraße

5

Abb. 62

51

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52

Parkraum | ParkbautenDie Kfz-Stellplätze in der Lübecker Altstadt sind zum großen Anteil den Anwohnern vorbehalten. Einige zentrale und kostenpflichtige Parkhäuser ersparen größere fußläufige Strecken. Die meisten Parkplätze befinden sich an den Randgebieten der Altstadt. Im Osten befinden sich die größten Parkflächen seitens der Altstadt. Im Westen wird die Straße „An der Untertrave“ als Parkraum genutzt. Die Mehrzahl der westlichen Parkplätze ist jedoch auf der Mittleren Wallhalbinsel vorhanden. Auch die Nördliche Wallhalbinsel wird als Kfz-Stellfläche genutzt. Jedoch stehen dort primär die Automobile der in den „Media Docks“ und in den Schuppen arbeitenden Menschen.

Legende

Parkhäuser

Parkfächen

7. Stadtbild

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53 Abb. 63

53

Page 54: Master-Thesis Nördliche Wallhalbinsel, Lübeck

54

Grünanlagen / BegrünungDie Lübecker Altstadt lässt aufgrund ihrer engen bebauten Struktur keine wesentlichen öffentlichen Grünanlagen zu. Erst im Süden verfügt die Altstadt über größere grünere Flächen. Beispielsweise ist hier die Fläche vor dem Dom zu Lübeck zu nennen. Rund um den Mühlen- und Krähenteich befinden sich die größten innenstadtnahen Grünflächen. Besonderer Beliebtheit wird der Grünanlage unterhalb des Krähenteichs zugesprochen. Sie wird vornehmend von der jüngeren Lübecker Bevölkerung als Verweilort aufgesucht. Weitere Grünanlagen befinden sich ringsherum um Lübecks Altstadt. Auf der Wallhalbinsel ist besonders der südliche Teil durch eine verdichtete Begrünung geprägt. Nach Norden stellt die Parkanlage vor dem Holstentor eine Grenze für die großflächige Vegetation dar. Die Nördliche Wallhalbinsel ist praktisch das Pendant zur Südlichen Wallhalbinsel. Hier befindet sich keine natürliche oder angelegte Begrünung. Diese Tatsache erklärt sich durch die ehemalige Industrie- und Hafennutzung.

7. Stadtbild

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55 Abb. 64

55

Page 56: Master-Thesis Nördliche Wallhalbinsel, Lübeck

56

Sehenswürdigkeiten / Veranstaltungen Schiffergesellschaft | Gaststätte

St. Jakobi Kirche zu Lübeck

Theater Lübeck

Museum Behnhaus Drägerhaus

Willy-Brandt-Haus Lübeck

Museumskirche St. Katharinen Museum

Günter-Grass-Haus

Werkhof Lübeck e.V. | Soziokulturelles Zentrum

Die Alternative e.V. (Walli)

Musik- und Kongresshalle Lübeck - MuK

Marienkirche

Buddenbrookhaus

Petrikirche | Aussichtsplattform

Dom zu Lübeck

Kirche St. Aegidien

Holstentor

Salzspeicher

LegendeVeranstaltungen

Sehenswürdigkeit

Kirche

Strandsalon

Cafe & Bar Celona

Schuppen 9

Hansemuseum

Burgtor

Media Docks | Veranstaltungen und Tagungen

Schuppen 6

Heiligen-Geist-Hospital

12345678

9101112

16

131415

1817

1920

Lübeck hat ein großes kulturelles Angebot. Weitere nennenswerte Einrichtungen sind die Kunsthalle | St. Annen-Museum und das Museum für Natur und Umwelt (jeweils im Süden der Altstadt).

21

22

23

H

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7. Stadtbild

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8910

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19

2021 22 23

7

H S

Abb. 65

57

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Einzelhandel

Legendesky-Verbrauchermarkt

Rewe-Markt GmbH

Einkaufsstraßen: Breite Straße | Königstraße | Pfaffenstraße | Dr.-Julius-Leber-Straße

Karstadt

Druckerei | Designermöbelmarkt | Zweiradgeschäft

ALDI Lübeck-Zentrum | EVG LANDWEGE e.G.

HüxstraßeFleischhauerstraßeKönigpassageHaerder-Center Lübeck

12

3

456

E

Lübecks Altstadt ist primär in ihrem Zentrum durch den Einzelhandel geprägt. Lebensmittelgeschäfte sind ausreichend vorhanden. Diverse Einkaufsstraßen bieten den Bewohnern und Touristen viele Möglichkeiten ihr Geld auszugeben. Allerdings existieren abseits der Altstadt große Shoppingcenter wie das „CITTI-PARK Einkaufszentrum“ im Lübecker Stadtteil Buntekuh oder auch das neue „LUV SHOPPING Einkaufszentrum“ im Stadtteil Dänischburg, welche stark zunehmend zur Altstadt konkurrieren.

7. Stadtbild

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59

E

1

2

3

4

5

6 Abb. 66

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60

Gewerbe

LegendeRoddenkoppel-Areal | Eigentümer: Firma Gollan

Nördliche WallhalbinselNutzer: Lageristen | Kleingewerbetreibende | Trödelhändler | Handwerker | Künstler | Seglervereine |Gesellschaft Weltkulturgut Hansestadt Lübeck (Lisa von Lübeck)

Schuppen 6: Märkte für traditionelles Kunsthandwerk

kleinere gewerbliche Einheiten

1

2

34

Der im Norden liegende Bereich Roddenkoppel ist seit vielen Jahren nur noch eine Industriebrache. Die Firma Gollan, die aktuell das Areal als Recyclinghof nutzt, möchte dort langfristig investieren. Angestrebt wird eine Fusion von Gewerbe- und Wohneinheiten, die den alten Industriehallen neues Leben einhauchen soll. Die Nördliche Wallhalbinsel wird von diversen kleineren Gewerbetreibenden verwendet. (s.S. 36)

7. Stadtbild

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1

2

34

Abb. 67

61

Page 62: Master-Thesis Nördliche Wallhalbinsel, Lübeck

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Beherbergungs- und Hotelgewerbe

LegendeHoliday Inn

Radisson Blu Senator Hotel

Park Inn by Radisson

ATLANTIC Hotel Lübeck

DJH Jugendherberge Lübeck „Vor dem Burgtor“

7. Stadtbild

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1

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5

63 Abb. 68

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Schulen

LegendeGeschwister-Prenski-Schule - Gesamtschule

(ehem.) International School of New Media (ISNM)

Ernestinenschule zu Lübeck - Gymnasium

Musik- und Kunstschule Lübeck gGmbH

Marien-Schule - Grundschule

Berend-Schröder-Schule - Förderschule

Emanuel-Geibel-Schule - Gemeinschaftsschule

Katharineum zu Lübeck - Gymnasium

Hanse-Schule für Wirtschaft und Verwaltung - Berufsschule

Oberschule zum Dom - Gymnasium

Johanneum zu Lübeck - Gymnasium

Dorothea-Schlözer-Schule - Berufsschule | Gymnasium

12345

9

10

11

12

In Lübecks Altstadt existieren namenhafte und traditionelle Gymnasien. Aber auch die Musik- und Kunstschule Lübecks oder die Hanse-Schule für Wirtschaft und Verwaltung sind hier ansässig. Lübecks größte Gesamtschule, die Geschwister Prenski Schule, befindet sich am Gustav-Radbruch-Platz. Auf der Nördlichen Wallhalbinsel war in den „Media Docks“ zwischen 2000 und 2012 die „International School of New Media“ (ISNM) zu finden. (s.S. 28-29) Die Fachhochschul- und Universitätsinstitutionen sind abseits im Süden der Hansestadt niedergelassen.

678

7. Stadtbild

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4

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1 12

2

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6

5

Abb. 69

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Page 66: Master-Thesis Nördliche Wallhalbinsel, Lübeck

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8. Pro – Contra:Neugestaltung oder Revitalisierung?

FinanzierungFinanziell stellt die Revitalisierung der Nördlichen Wallhalbinsel ein geringeres Risiko dar, als eine komplette Neugestaltung der Landzunge. Die Sanierung der alten Hafenschuppen könnte von der Stadt (KWL) abgewickelt werden. Falls Neubaukomplexe entstehen sollten, ist zu bezweifeln, dass entsprechende finanzielle Mittel zur Verfügung stehen würden. Die Hansestadt müsste zahlungswillige Investoren für das Areal finden. Dieses Bemühen ist allerdings in den letzten zwei Jahrzehnten zweimal gescheitert. Diese negativen Erfahrungen sollte die Stadt berücksichtigen und selbst nach Wegen der Finanzierung suchen.

WohnraumIm Falle einer Neugestaltung der Landzunge strebt die Hansestadt Lübeck die Etablierung von hochklassigem Wohnungsbau an. Dieser ist jedoch mehr als fragwürdig, da in den letzten Jahren tangierend zur Lübecker Altstadt diverse Wohnungsbaumaßnahmen abgewickelt worden sind. Auch wenn eine Nachfrage nach luxuriösen Wohnungen vorhanden ist, so würde auf der Nördlichen Wallhalbinsel ein großer kultureller Wert verloren gehen. Auch die Pläne der Firma Golan das gegenüberliegende Gebiet (Roddenkoppel) langfristig als Wohnstandort auszubauen, sprechen gegen Wohnungsbaukomplexe auf der Nördlichen Wallhalbinsel.

Kultureller WertFalls großflächiger Wohnungsbau auf der Nördlichen Wallhalbinsel entstehen sollte, würde das ein Verlust für die Lübecker Bevölkerung bedeuten. Stattdessen sollte man die Identifikation der Bürger mit dem Gebiet sensibilisieren. Durch eine behutsame Sanierung könnte für viele Menschen ein Ort mit immensen kulturellen Eigenschaften entstehen.

Historische VerantwortungEine neue Gestaltung der Nördlichen Wallhalbinsel würde zwangsläufig ein Verlust der maritimen Atmosphäre bedeuten. Der Abriss der Hafenschuppen wäre kein angemessener Umgang mit der industriellen Geschichte, die diesen Ort auszeichnet. Seit der Stadtgründung wurde die Gegend von seinem Hafen geprägt. Die alten Schuppen, die Gleisanlagen und die Kräne sind die letzten Indizien, die darauf hindeuten.

TourismusDie Hansestadt Lübeck ist ein beliebtes Ausflugs- und Reiseziel. Zunehmende Besucherzahlen belegen den wirtschaftlichen Faktor des Tourismus. Mit der Revitalisierung der Nördlichen Wallhalbinsel könnte nicht nur für Lübecks Bevölkerung ein attraktiver Standort entstehen. Auch Urlauber könnten die Landzunge schätzen lernen. Das Setzen auf den Tourismus könnte über einen langen Zeitraum weiteres Geld in die Haushaltskasse der Stadt einbringen. Eine neue und triste Wohnbebauung hingegen wäre für die Besucher kein Grund sich auf die Nördliche Wallhalbinsel zu begeben. Zumal würde die Stadt nur einmalig finanziell (bei dem Verkauf des Areals) profitieren.

Page 67: Master-Thesis Nördliche Wallhalbinsel, Lübeck

67

Abb. 70 Karikatur

Page 68: Master-Thesis Nördliche Wallhalbinsel, Lübeck

68

9. KonzeptionStädtebauliches Konzept

1

4

Reduktion - Schuppen BC und CD

Hotel | Aussichtsplattform | Touristeninformation

Brückenschlag (Fußgänger + Fahrradfahrer) von der Altstadt über die Nördliche Wallhalbinsel zur Roddenkoppel

Brückenöffnungen für den Schiffsverkehr

Anlegeplatz auf der Altstadtseite für AnwohnerMarina auf der Nördlichen Wallhalbinsel für Touristen

Inszenierung von Freiräumen

1

2

3

4

5

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Page 69: Master-Thesis Nördliche Wallhalbinsel, Lübeck

69

2 3

5 6

Abb. 71 - 76

Page 70: Master-Thesis Nördliche Wallhalbinsel, Lübeck

70

Kultur

Einzelhandel | Gewerbe

Veranstaltungen

Gastronomie

Marina

Arbeiten

Schlafen

9. KonzeptionNutzungskonzept

Schuppen A (Vertiefung)

Der Schuppen A ist mit Nutzungen versehen, die für eine Marina notwendig sind. Neben Waschräumen und sänitären Einheiten werden hier Küchen für die Touristen integriert. Auch eine angemessene Werkstatt, eine Hafenmeisterei und ein Bootslager sind in dem Gebäude vorhanden. Aufenthaltsräume komplettieren den Schuppen.

Schuppen BDer Schuppen B ist dem Einzelhandel und dem Gewerbe vorbehalten. Schwerpunkt bilden hier die Fahrradwerkstätten und die dazugehörigen Showrooms.

Schuppen CDer Schuppen C ist mit Proberäumen für Lübecker Bands ausgestattet. Eine Veranstaltungshalle bietet die Möglichkeiten, dass hier die Ergebnisse der Proben einem Publikum vorgestellt werden.

Schuppen DDer Schuppen D wird für den Einzelhandel genutzt. Ein Kernthema könnte der Handel mit Delikatessen sein.

Schuppen F (Vertiefung)

Schuppen F beinhaltet ein Museum, welches die Geschichte der Nördlichen Wallhalbinsel thematisiert. Die Halle mit ihren Obergaden bleibt als Multifunktionsraum erhalten. Ergänzt wird der Schuppen durch ein Café (Kaffeerösterei).

Media DocksIn dem alten Kaufmannsspeicher befinden sich Seminarräume, Arbeitsplätze und ein Restaurant.

HotelDas Hotel bezieht sich auf den Entwurf von den Architekten Modersohn und Freiesleben.

InselspitzeAn der Spitze der Landzunge findet eine Touristeninformation ihren Platz. Eine Aussichtsplattform bietet den Blick auf die alten Schuppen und auf die Lübecker Altstadt.

Stadtseitiger Anlegeplatz - Er ist den Anwohnern vorbehalten.

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71 Abb. 77

mediadocks

Page 72: Master-Thesis Nördliche Wallhalbinsel, Lübeck

72

9. KonzeptionKonzept – Neue Nördliche Wallhalbinsel

Bestand mit Gleisanlagen (bereits ohne Schuppen BC | CD)

Ausbildung von Podesten und Rampen (barrierefreie Erschließung der Schuppen)

Wegeführung (z.T. über die Gleise)

Inszenierung der sich ergebenden Zwischenräume durch Grünflächen

1

2

3

4

Page 73: Master-Thesis Nördliche Wallhalbinsel, Lübeck

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1 2

3 4

Abb. 78 - 81

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10. Lageplan

Parkplatz

Fahrradteststrecken

Freilichtbühne

Spielplatz

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2

3

4

A

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C

D

F

H

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M

Schuppen A

Schuppen B

Schuppen C

Schuppen D

Schuppen F

Hotel

Touristeninformation

Media Docks

Die Nördliche Wallhalbinsel hat die besondere Eigenschaft, dass sie sich als Sackgasse in den städtischen Raum integriert. In Berücksichtigung der zukünftigen Nutzungen wird die Nördliche Wallhalbinsel stark verkehrsberuhigt. Auch die aktuellen Parkplatzzonen und die Schuppen BC und CD werden entfernt und durch Freizeitflächen (Fahrradteststrecken, Freilichtbühne, Spielplatz) ersetzt. Die Reduktion der Parkplätze kann die Stadt durchaus verkraften. (s.S. 52) Ausschließlich das Be- und Entladen kann weiterhin zu festgelegten Tageszeiten über die zentrale Achse erfolgen. Die alten Gleisanlagen werden durch Rampen- und Terrassenausbildungen, als auch durch eine Wegeführung über die Gleise in Szene gesetzt. Die sich dadurch ergebenden Freiflächen sind teilweise mit Grünanlagen versehen. Weitere Flächen werden nicht verändert und bleiben mit ihrem Kopfsteinpflaster erhalten. Die nördliche Spitze der Landzunge bleibt als öffentliche Fläche bestehen. Die einzige bauliche Ergänzung ist dort eine Touristeninformation, welche mit einer Aussichtsplattform im obersten Geschoss komplettiert wird. Die Höhe des Gebäudes orientiert sich an der Gebäudehöhe der Media Docks. Im Süden, auf der Stelle des ehemaligen Schuppens E entsteht ein Hotel nach dem Entwurf von den Architekten Modersohn & Freiesleben. (s.S.35-36) Zukünftig wird die Nördliche Wallhalbinsel stadtteilverbindende Eigenschaften erhalten. Brückenverbindungen von der Altstadtseite (Höhe des Hansemuseums) zur Wallhalbinsel, als auch von der Wallhalbinsel zu der im Osten gelegenen Roddenkoppel sollen die Wege für Fußgänger und Fahrradfahrer verkürzen. Durch den Bau von Brücken verliert die Landzunge ihren isolierten Charakter und gewinnt für die Bevölkerung Lübecks an Attraktivität.

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1

2

3

4

A

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Abb. 82

Lageplan M. 1:3000

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11. Schuppen A – MarinaGrundriss | Schnitte | AnsichtenDie neue Marina erfährt hybride Nutzungen. Das südliche Drittel des Schuppens wird als Bootslager, Bootsbauplatz und Lackiererei neue Verwendung finden. Das mittlere Drittel ist einer großen Werkstatt vorbehalten, in der mehrere Gewerke gemeinsam agieren können. Auch Arbeitsplätze für private Nutzer sind hier vorgesehen. Der im Norden liegende Hallenbereich wird für Touristen (Segler) umgebaut. In der Werkstatt als auch im Touristenbereich werden Kisten mit wesentlichen Funktionen versehen. Diese Kisten bleiben eingeschossig, damit die Fachwerksträger (Tragkonstruktionen der Dächer) weiterhin zu sehen bleiben. Zwischen den Kisten entstehen somit Räume und Wege, die einem vielseitigen und vor allem zwischenmenschlichen Austausch dienen.

O-W

O-W

S-N S-N

Abb. 83

1

Grundriss EG M. 1:500

1 Bootslager

Werkstatt

Touristenbereich

2

3

Lackierkabine

Bootsbauer

Segelmacher

Sattlerei

Hafenmeister

Rezeption

Well ness be reich

Fitnessraum

Gemeinschaftsküchen

L

B

S1

S2

H

R

W

F

K

Page 77: Master-Thesis Nördliche Wallhalbinsel, Lübeck

77

O-W

O-W

S-N S-N

2

L B S1 S2 H R

W

F

K

3

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1 m

6,5 m

8,2 m

5 m

11. Schuppen A – MarinaSchnitte

Schnitt S-N M. 1:400

1

1 Bootslager

Werkstatt

Touristenbereich

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6,5 m

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0 m

1 m

6,5 m

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Schnitt O-W M. 1:200

Abb. 85

Abb. 84

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3

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11. Schuppen A – MarinaAnsichten

Abb. 86

Ansicht Norden M. 1:200

8,2 m▶

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81 Abb. 87

Ansicht Westen M. 1:600

8,2 m▶

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12. Schuppen B – Gewerbe (Fahrrad)Grundriss | Schnitt | Ansicht (Showrooms + Verkaufsflächen | Werkstatt + Manufaktur)

O-W

O-W

Abb. 88

Grundriss EG M. 1:500

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0 m1 m

7,5 m

8,3 m

0 m

1 m

7,5 m

8,3 m

4,8m

Abb. 89Ansicht Osten M. 1:400

Schnitt O-W M. 1:200 Abb. 90

Page 84: Master-Thesis Nördliche Wallhalbinsel, Lübeck

84O

-W

N-S

O-W

O-W

13. Schuppen C – VeranstaltungenGrundriss | Schnitt | Ansicht (Konzerthalle | Proberäume)

Grundriss EG M. 1:500

Abb. 91

Page 85: Master-Thesis Nördliche Wallhalbinsel, Lübeck

85

0 m

1 m

10 m

11,8 m

0 m

1 m

4,8 m

10 m

2 m

11,8 m

Ansicht Osten M. 1:400

Schnitt O-W M. 1:200

Abb. 92

Abb. 93

Page 86: Master-Thesis Nördliche Wallhalbinsel, Lübeck

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14. Schuppen D – EinzelhandelGrundriss | Schnitt | Ansicht

N-S

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O-W

Grundriss EG M. 1:500

Abb. 94

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1 m

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0 m

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Abb. 95

Abb. 96

Ansicht Osten M. 1:400

Schnitt O-W M. 1:200

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15. Schuppen F – Café | Halle | MuseumGrundriss | Schnitte | AnsichtenSchuppen F erhält eine Gliederung in drei Bereiche. In den südlichen Teil wird ein Café etabliert. Neu ist der integrierte, gläserne Kasten, der Röstmaschinen beinhaltet. Mittig liegt ein großer Barbereich, um den sich diverse Sitzmöglichkeiten angliedern. Die Erschließungszone erhält Verkaufsregale für die gerösteten Spezialitäten. Der anschließende Teil des Schuppens F wird als Multifunktionshalle interpretiert. Die Besonderheit der Halle sind die Obergaden, die dem Raum eine außergewöhnliche Atmosphäre verleihen. Bauliche Veränderungen sind Räume (zwischen den Fassadenöffnungen), die als Abstellflächen dienen. Diese Räume könnten an Marktverkäufer vermietet werden. Neben Märkten können auch Seminare in der Halle stattfinden. Auch öffentliche und private Feiern wären dort denkbar. Der nördliche Bereich von Schuppen F wird mit einem Museum versehen, dass die Geschichte der Lübecker Wallhalbinsel thematisieren wird. Durch die neue Brücke zur Lübecker Altstadt ist es eine ideale Ergänzung zu dem neuen Hansemuseum an der Untertrave.

O-W

O-W

N-S N-S

O-W

O-W

1

1 Café | Kaffeerösterei

Multifunktionshalle

Museum

2

3

Showrösterei

Marktstand

Archiv

Museumskino

R

M

A

K

R

Abb. 97

Grundriss EG M. 1:500

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89

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O-W

N-S N-S

O-W

O-W

2 3

M A K

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15. Schuppen F – Café | Halle | MuseumSchnitte

0 m

1 m

7,1 m

Schnitt N-S M. 1:400

21

1 Museum

Multifunktionshalle

Café | Kaffeerösterei

2

3

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91

0 m

1 m

7,1m

0 m

1 m

7,1 m

Abb. 98

Abb. 99Schnitt O-W M. 1:200

3

2

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15. Schuppen F – Café | Halle | MuseumAnsichten

Abb. 100

Ansicht Süden M. 1:200

7,1 m▶

Page 93: Master-Thesis Nördliche Wallhalbinsel, Lübeck

93 Abb. 101

Ansicht Osten M. 1:600

7,1 m▶

Page 94: Master-Thesis Nördliche Wallhalbinsel, Lübeck

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16. Materialität | KonstruktionAußenraum

WegeDie Nördliche Wallhalbinsel ist durch Kopfsteinpflasterung und Gleisanlagen geprägt. Diese Oberflächen und Strukturen sind als erhaltenswert zu bezeichnen. Die wesentlichen baulichen Veränderungen sollen die Gleisanlagen neu inszenieren. Die Pflasterung wird an gezielten Bereichen (u.a. zwischen den Gleisen) durch einen dunklen Asphalt ersetzt. Somit wird das Areal auch für Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, zu erschließen sein.

Rampen + TerrassenDie Idee mit dunkler Oberfläche zu arbeiten, wird für die neuen Rampen fortgeführt. Die Rampen bestehen aus einer aufgeständerten Stahlunterkonstruktion. Auf dieser liegt eine schmale Stahlbetonplatte, die es ermöglicht die oberste Schicht mit Gussasphaltestrich zu versehen. Die Rampen könnten komplett im Werk vorgefertigt werden und müssten nur noch auf der Halbinsel platziert und verankert werden. Für die barrierefreie Erschließung sind zwei Zwischenpodeste notwendig. Das Geländer als auch der Handlauf bestehen aus verzinktem Stahl. Sie sollen sich an den Schienen der Rolltore orientieren. Die sich bildenden Terrassen sind konstruktiv mit den Rampen identisch. Die bereits vorhandenen Rampen vor den Schuppen (Ladezonen) erhalten das gleiche Geländer, wie die davor gesetzten Terrassen und Rampen. In Fortsetzung der neuen Rampen und Terrassen wird die Bodenplatte der Ladezonen zu Teilabschnitten mit strapazierfähiger Zement- und Bodenfarbe behandelt.

Asphalt | Gussasphaltestrich

verzinkter Stahl

Abb. 102 (oben), 103 (unten)

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Innenraum

BodenDas Wegesystem, welches im Außenbereich Verwendung findet, wird im Inneren der Hafenschuppen fortgeführt. Somit werden genau wie bei den Ladezonen die Bodenplatten zum Teil mit Zement- und Bodenfarbe bearbeitet. Im nördlichen Drittel von Schuppen A befinden sich Holzdielen. Für die dortige Wegeführung kommt der gleiche Gussasphaltestrich zum Einsatz, der auch bereits bei den Rampen genutzt wird.

Wände + DeckenDie neuen Wände und Decken sind Fertigteilelemente aus Brettsperrholz. Die Wände werden mit Metallwinkeln an die Bodenplatte angeschlossen. Decken als auch Wände sind mit Öffnungen versehen, die Luft und Licht in die Kisten bringen. Die eingesetzten Fenster erhalten die gleichen Rahmen und Verstrebungen, wie die Fensteröffnungen der Hafenschuppen. Die massiven Fertigteile sind mit einer wärme- und schallreduzierenden Dämmung ausgeführt. Das Brettsperrholz kann problemlos mit anderen Materialien kombiniert werden. Somit werden die Platten mit Gipskartonplatten beplankt. Diese erhalten einen hellen, mit feiner Körnung versehenden Streichputz. Seine mineralische Bindemittelbasis sorgt für dauerhafte Farbechtheit.

Zement- und Bodenfarbe

Streichputz

Abb. 104 (oben), 105 (unten)

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17. VisualisierungenAußenraum: Schuppen A

Abb. 106

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Außenraum: Schuppen F

Abb. 107

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Außenraum: zentrale Achse

Abb. 108

17. Visualisierungen

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Außenraum: zentrale Achse

Abb. 109

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100 Abb. 110

17. VisualisierungenInnenraum: Schuppen A - Touristenbereich

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101 Abb. 111

Innenraum: Schuppen A - Werkstatt

101

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Innenraum: Schuppen F - Multifunktionshalle

Abb. 112

17. Visualisierungen

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Innenraum: Schuppen F - Café | Kaffeerösterei

Abb. 114

Abb. 113

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18. Modellfotos

Abb. 115

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Abb. 116 Abb. 117

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19. Fazit

Lübecks Nördliche Wallhalbinsel erfährt durch die geplanten Nutzungen eine Belebung seitens der Bevölkerung. Aber auch als Touristenstandort könnte sie sich etablieren. Durch die Fusion von Freizeit- und Gewerbeeinheiten könnte ein städtisches Areal entstehen, das langfristig Geld in die Haushaltskasse der Hansestadt bringen könnte. Die behutsame Revitalisierung, welche Schritt für Schritt vollzogen werden kann, könnte der Stadt es ermöglichen die notwendigen Gelder für die baulichen Veränderungen etappenweise zu staffeln. Diese Art der Finanzierung kann ein geringes Risiko darstellen, falls sich die erhoffte Belebung des altstadtnahen Bereichs wegen fehlender Nachfrage doch nicht in der angestrebten Form umsetzen lässt. Die Inszenierung der alten Gleisanlagen durch Wegeführungen, Rampen und Terrassen bildet einen Schwerpunkt der Arbeit. Durch diese baulichen Maßnahmen könnte das Bewusstsein der Lübecker Bürger für den historischen Ort erweckt werden. Die Touristeninformation mit ihrer Aussichtsplattform und das Museum im Schuppen F komplettieren die Besinnung an vergangene Zeiten.

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20. Thesis – digital

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Nördliche Wallhalbinsel Lübeck – Revitalisierung oder Neu ge stal tung?

Master-Thesis Martin Auwetter

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21. Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Deckblatt - http://www.schwarzplan.eu/schwarzplan-shop/deutschland/schwarzplan-luebeck/ - Überarbeitung: der Verfasser (04.04.2015 | 10:03 Uhr)Abb. 2: Ansicht Lübecks (1641) - http://de.academic.ru/pictures/dewiki/76/Luebeck-1641-Merian.jpg (30.03.2015 | 21:33 Uhr)Abb. 3: Luftbild nach der Flächenbombardierung der Royal Air Force - Heimat auf Trümmern Städtebau in Lübeck 1942 - 1959. 1. Auflage | Jörn Düwel | Hans Stimmann | DOM publishers, Berlin | 2013 (S. 19)Abb. 4: Neu entstandene und geplante Wohnungen nach Stadtteilen - Heimat auf Trümmern Städtebau in Lübeck 1942 - 1959. 1. Auflage | Jörn Düwel | Hans Stimmann | DOM publishers, Berlin | 2013 (S. 196)Abb. 5: Stadtplan Lübecks um 1750 - http://de.wikipedia.org/wiki/Wallhalbinsel#/media/File:Lübeck_Seutter.jpg (04.06.2015 | 10:06 Uhr)Abb. 6: Festungsanlage Lübecks um 1750 - http://de.wikipedia.org/wiki/Wallhalbinsel#/media/File:Lübeck_Seutter.jpg (04.06.2015 | 10:06 Uhr)Abb. 7: Stadtplan Lübecks um 1872 - http://de.wikipedia.org/wiki/Städtebauliche_Entwicklung_Lübecks_seit_1864 (04.06.2015 | 10:06 Uhr)Abb. 8: Schleifung des Chimborasso-Walls vor 1900 - http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:WP_Lübeck_-_Bellevue_1885.jpg (04.06.2015 | 10:09 Uhr)Abb. 9: Bauinspektor Peter Rehder - http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/e/e3/WP_Peter_Rehder_2.jpg (23.04.2015 | 10:01 Uhr)Abb. 10: Pläne von P. Rehder - http://hafenschuppen.de/gutachten.html (04.06.2015 | 10:15 Uhr)Abb. 11: Nördliche Wallhalbinsel um 1894 (Schuppen E steht bereits.) - http://hafenschuppen.de/historische-aufnahmen.html (23.04.2015 | 09:27 Uhr)Abb. 12: Stadtplan Lübecks um 1910 - http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Hansestadt_Lübeck (04.06.2015 | 10:18 Uhr)Abb. 13: Hafenbetrieb - http://hafenschuppen.de/historische-aufnahmen.html (23.04.2015 | 10:49 Uhr)Abb. 14: Hafenpartie - http://hafenschuppen.de/historische-aufnahmen.html (23.04.2015 | 10:42 Uhr)Abb. 15: Schuppen D - Verladung von Dampfmaschinen vor 1940 - http://hafenschuppen.de/historische-aufnahmen.html (23.04.2015 | 10:44 Uhr)Abb. 16: Zerstörte Krane am Schuppen C - https://www.youtube.com/watch?v=siDdEx-w7M8 (Datum 27.04.2015 | 13:30 Uhr)Abb. 17: Lübeck nach der Zerstörung in der Nacht vom 28. zum 29 März 1942 - Heimat auf Trümmern Städtebau in Lübeck 1942 - 1959. 1. Auflage | Jörn Düwel | Hans Stimmann | DOM publishers, Berlin | 2013 (S. 50)Abb. 18: Nördliche Wallhalbinsel 1950 - http://hafenschuppen.de/historische-aufnahmen.html (23.04.2015 | 10:39 Uhr)Abb. 19: Nördliche Wallhalbinsel 1952 (Kuhlenkampkai mit Schuppen A - D) - http://hafenschuppen.de/historische-aufnahmen.html (23.04.2015 | 11:35 Uhr)Abb. 20: Blick von der Altstadt auf die Nördliche Wallhalbinsel - https://www.youtube.com/watch?v=siDdEx-w7M8 (23.04.2015 | 11:40 Uhr)Abb. 21: Mitarbeiter der Spedition Julius Appel um 1910 - Datenträger (Eigentümer: Jörg Sellerbeck Jr.)Abb. 22: Umschlag innerhalb eines Schuppens - https://www.youtube.com/watch?v=siDdEx-w7M8 (23.04.2015 | 11:40 Uhr)Abb. 23: Nordspitze mit Bockdrehkran Nr. 1, Haniel & Lueg (Baujahr. 1893) vor 1940 - https://www.youtube.com/watch?v=siDdEx-w7M8 (23.04.2015 | 11:40 Uhr)Abb. 24: Luftbild Ende der 1950er Jahre - http://www.lübeck13.de/album-historische-aufnahmen.html (04.06.2015 | 15:06)Abb. 25: Portalkran Nr. 22, Kampnagel (Baujahr 1953) - Fotograf: der Verfasser (06-2015)Abb. 26: Wettbewerbsmodell Kleffel Köhnhold Gundermann 1994 - http://www.lübeck13.de/tl_files/Luebeck13/hintergrundinfos2013/Volker%20Zahn%20-%20 Fallbeispiel%20Luebeck%20-%20Entwicklung%20der%20noerdlichen%20Wallhalbinsel.pdf (24.04.2015 | 09:01 Uhr)Abb. 27: Media Docks - Landseite - Fotograf: der Verfasser (06-2015)

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Abb. 28: Media Docks - Wasserseite - Fotograf: der Verfasser (06-2015)Abb. 29: Entwurf von dem dänischen Büro „Aristiderne Arkitekter“ - http://hafenschuppen.de/presse.html (24.04.2015 | 09:04 Uhr)Abb. 30: Visualisierung des Siegerentwurfs von „Brodersen Gebauer“ und „WURCK“ - http://www.modelldigital.de/3D-ArchitekturVisualisierung-Luebeck.html (24.04.2015 | 09:15 Uhr)Abb. 31: Visualisierung des Siegerentwurfs von „Brodersen Gebauer“ und „WURCK“ - http://www.modelldigital.de/3D-ArchitekturVisualisierung-Luebeck.html (24.04.2015 | 09:15 Uhr)Abb. 32: WHIN-Konzept (Kaischuppen B) - http://hafenschuppen.de/files/hafenschuppen/downloads/Schuppenkonzept.pdf (24.04.2015 | 09:20 Uhr)Abb. 33: WHIN-Konzept (Innenraumzeichnung) - http://hafenschuppen.de/files/hafenschuppen/downloads/Schuppenkonzept.pdf (24.04.2015 | 09:20 Uhr)Abb. 34: WHIN-Konzept (Halle CD) - http://hafenschuppen.de/files/hafenschuppen/downloads/Schuppenkonzept.pdf (24.04.2015 | 09:20 Uhr)Abb. 35: 1. Platz Baufeld 3A: Architekten BKSP, Hannover - https://www.competitionline.com/upload/images/3/0/0/0/4/8/f/d/300048fd46eea9f1742026e992d2281c_1.jpg (24.04.2015 | 10:30 Uhr)Abb. 36: 1. Platz - Baufeld 5B: ppp architekten | stadtplaner, Lübeck, Hamburg - https://www.competitionline.com/upload/images/a/6/2/3/1/a/6/d/ a6231a6da1e2841585d5693937cbbc4f_1.jpg (24.04.2015 | 10.32 Uhr)Abb. 37: Strandsalon - https://www.youtube.com/watch?v=siDdEx-w7M8 (Datum 27.04.2015 | 13:30 Uhr)Abb. 38: Hotelentwurf von „Architekten Modersohn & Freiesleben“ - http://www.ln-online.de/var/storage/images/ln/lokales/luebeck/noerdliche-wallhalbinsel- buergerinitiative-plant-neues-hotel/163176585-4-ger-DE/Noerdliche-Wallhalbinsel- Buergerinitiative-plant-neues-Hotel_ArticleWide.jpg (Datum 24.04.2015 | 10:45 Uhr)Abb. 39: Entwurf Europäisches Hansemuseum von der „Studio Andreas Heller GmbH“ - http://andreas-heller.de/wp-content/uploads/2013/09/20130825-Hansemuseum- Entwurf-Ansicht-Nordost_hires-e1384949265128.jpg (24.04.2015 | 10:57 Uhr)Abb. 40: rekonstruierte Kogge „Lisa von Lübeck“ - http://de.academic.ru/pictures/dewiki/75/Kraweel.jpg (24.04.2015 | 11:19 Uhr)Abb. 41: Bestandsanalyse Schuppen - https://www.google.de/intl/de/earth/ - Überarbeitung: der Verfasser (22.04.2015 | 08:45 Uhr)Abb. 42: Bestandsanalyse Oberflächen - https://www.google.de/intl/de/earth/ - Überarbeitung: der Verfasser (22.04.2015 | 08:45 Uhr)Abb. 43: Bestandsanalyse Gleisanlagen - https://www.google.de/intl/de/earth/ - Überarbeitung: der Verfasser (22.04.2015 | 08:45 Uhr)Abb. 44: Bestandsanalyse Kräne - https://www.google.de/intl/de/earth/ - Überarbeitung: der Verfasser (22.04.2015 | 08:45 Uhr)Abb. 45: Schuppen A - Fotograf: der Verfasser (06-2015)Abb. 46: Schuppen A - Holzdielen (in der nördlichen Halle) - http://www.lübeck13.de/album-schuppen-a.html - Fotograf: Christoffer Greiß (04.06.2015 | 10:55 Uhr)Abb. 47: Schuppen B - Kopfbau - Fotograf: der Verfasser (06-2015) Abb. 48: Schuppen B - Dachkonstruktion - http://www.lübeck13.de/album-schuppen-a.html - Fotograf: Christoffer Greiß (04.06.2015 | 10:56 Uhr)Abb. 49: Schuppen BC - Fotograf: der Verfasser (06-2015) Abb. 50: Schuppen CD - Fotograf: der Verfasser (06-2015)Abb. 51: Schuppen C - Fotograf: der Verfasser (06-2015)Abb. 52: Schuppen C - Öffnung zwischen den Hallen - http://www.lübeck13.de/album-schuppen-c.html - Fotograf: Wolfgang Hinz (04.06.2015 | 10:57 Uhr)

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Abb. 53: Schuppen D - Fotograf: der Verfasser (06-2015) Abb. 54: Schuppen D - Rampe | Schiebetore - Fotograf: der Verfasser (06-2015) Abb. 55: „Media Docks“ - Fotograf: der Verfasser (06-2015) Abb. 56: Schuppen F - Landseite - Fotograf: der Verfasser (06-2015) Abb. 57: Schuppen F - Wasserseite - Fotograf: der Verfasser (06-2015) Abb. 58: Schuppen F - dreischiffige Halle mit Obergaden - http://www.lübeck13.de/album-schuppen-f.html - Fotograf: Wolfgang Hinz (04.06.2015 | 10:58 Uhr)Abb. 59: Hafenlaterne - Fotograf: der Verfasser (06-2015)Abb. 60: Detail - Rolltor - Fotograf: der Verfasser (06-2015)Abb. 61: Stadtbild - https://www.google.de/intl/de/earth/ - Überarbeitung: der Verfasser (18.04.2015 | 12:42 Uhr)Abb. 62: Verkehrsinfrastruktur - http://www.schwarzplan.eu/schwarzplan-shop/deutschland/schwarzplan-luebeck/ - Überarbeitung: der Verfasser (04.04.2015 | 10:03 Uhr) Abb. 63: Parkraum | Parkbauten - http://www.schwarzplan.eu/schwarzplan-shop/deutschland/schwarzplan-luebeck/ - Überarbeitung: der Verfasser (04.04.2015 | 10:03 Uhr) Abb. 64: Grünanlagen | Begrünung - http://www.schwarzplan.eu/schwarzplan-shop/deutschland/schwarzplan-luebeck/ - Überarbeitung: der Verfasser (04.04.2015 | 10:03 Uhr) Abb. 65: Sehenswürdigkeiten | Veranstaltungen - http://www.schwarzplan.eu/schwarzplan-shop/deutschland/schwarzplan-luebeck/ - Überarbeitung: der Verfasser (04.04.2015 | 10:03 Uhr) Abb. 66: Einzelhandel - http://www.schwarzplan.eu/schwarzplan-shop/deutschland/schwarzplan-luebeck/ - Überarbeitung: der Verfasser (04.04.2015 | 10:03 Uhr) Abb. 67: Gewerbe - http://www.schwarzplan.eu/schwarzplan-shop/deutschland/schwarzplan-luebeck/ - Überarbeitung: der Verfasser (04.04.2015 | 10:03 Uhr)Abb. 68: Beherbergungs- und Hotelgewerbe - http://www.schwarzplan.eu/schwarzplan-shop/deutschland/schwarzplan-luebeck/ - Überarbeitung: der Verfasser (04.04.2015 | 10:03 Uhr)Abb. 69: Schulen - http://www.schwarzplan.eu/schwarzplan-shop/deutschland/schwarzplan-luebeck/ - Überarbeitung: der Verfasser (04.04.2015 | 10:03 Uhr) Abb. 70: Karikatur - Datenträger (Eigentümer: Jörg Sellerbeck Jr.)Abb. 71: Städtebauliche Konzeptgrafik 1 - der Verfasser (06-2015) Abb. 72: Städtebauliche Konzeptgrafik 2 - der Verfasser (06-2015) Abb. 73: Städtebauliche Konzeptgrafik 3 - der Verfasser (06-2015) Abb. 74: Städtebauliche Konzeptgrafik 4 - der Verfasser (06-2015) Abb. 75: Städtebauliche Konzeptgrafik 5 - der Verfasser (06-2015) Abb. 76: Städtebauliche Konzeptgrafik 6 - der Verfasser (06-2015)

21. Abbildungsverzeichnis

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Abb. 77: Nutzungskonzept - der Verfasser (06-2015) Abb. 78: Neue Nördliche Wallhalbinsel Konzeptgrafik 1 - der Verfasser (06-2015) Abb. 79: Neue Nördliche Wallhalbinsel Konzeptgrafik 2 - der Verfasser (06-2015)Abb. 80: Neue Nördliche Wallhalbinsel Konzeptgrafik 3 - der Verfasser (06-2015)Abb. 81: Neue Nördliche Wallhalbinsel Konzeptgrafik 4 - der Verfasser (06-2015)Abb. 82: Lageplan M. 1:3000 - http://www.schwarzplan.eu/schwarzplan-shop/deutschland/schwarzplan-luebeck/ - Überarbeitung: der Verfasser (04.04.2015 | 10:03 Uhr)Abb. 83: Grundriss EG M. 1:500 - der Verfasser (06-2015)Abb. 84: Schnitt S-N M. 1:400 - der Verfasser (06-2015)Abb. 85: Schnitt O-W M. 1:200 - der Verfasser (06-2015)Abb. 86: Ansicht Norden M. 1:200 - der Verfasser (06-2015)Abb. 87: Ansicht Westen M. 1:600 - der Verfasser (06-2015)Abb. 88: Grundriss EG M. 1:500 - der Verfasser (06-2015)Abb. 89: Ansicht Osten M. 1:400 - der Verfasser (06-2015)Abb. 90: Schnitt O-W M. 1:200 - der Verfasser (06-2015)Abb. 91: Grundriss EG M. 1:500 - der Verfasser (06-2015)Abb. 92: Ansicht Osten M. 1:400 - der Verfasser (06-2015)Abb. 93: Schnitt O-W M. 1:200 - der Verfasser (06-2015)Abb. 94: Grundriss EG M. 1:500 - der Verfasser (06-2015)Abb. 95: Ansicht Osten M. 1:400 - der Verfasser (06-2015)Abb. 96: Schnitt O-W M. 1:200 - der Verfasser (06-2015)Abb. 97: Grundriss EG M. 1:500 - der Verfasser (06-2015)Abb. 98: Schnitt N-S M. 1:400 - der Verfasser (06-2015)Abb. 99: Schnitt O-W M. 1:200 - der Verfasser (06-2015)Abb. 100: Ansicht Süden M. 1:200 - der Verfasser (06-2015)Abb. 101: Ansicht Osten M. 1:600 - der Verfasser (06-2015)Abb. 102: Asphalt | Gussasphaltestrich - http://www.asa-bau.de/fileadmin/assets/img/asphalt.jpg (04.06.2015 | 12:04 Uhr)Abb. 103: verzinkter Stahl - http://www.cgtextures.com/texview.php?id=5236 (04.06.2015 | 12:04 Uhr)Abb. 104: Zement- und Bodenfarbe - http://blog.am-stadtpark-lehrte.de/wp-content/gallery/fliesen/pc_prestige_anthrazitrektifiziert_pre100_4070_bodenfliese _mood.jpg (04.06.2015 | 12:05 Uhr)Abb. 105: Streichputz - http://www.auro.de/bilder/aufstrichfotos-produktdatenbank/310-Aufstrichfoto-Universal-Roll-und-Streichputz.jpg (04.06.2015 | 12:05 Uhr)

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Abb. 106: Außenraum: Schuppen A - der Verfasser (06-2015) Abb. 107: Außenraum: Schuppen F - der Verfasser (06-2015)Abb. 108: Außenraum: zentrale Achse - der Verfasser (06-2015)Abb. 109: Außenraum: zentrale Achse - der Verfasser (06-2015)Abb. 110: Innenraum: Schuppen A - Touristenbereich - der Verfasser (06-2015)Abb. 111: Innenraum: Schuppen A - Werkstatt - der Verfasser (06-2015)Abb. 112: Innenraum: Schuppen F - Multifunktionshalle - der Verfasser (06-2015)Abb. 113: Innenraum: Schuppen F - Café | Kaffeerösterei - der Verfasser (06-2015)Abb. 114: Innenraum: Schuppen F - Café | Kaffeerösterei - der Verfasser (06-2015)Abb. 115: Modellfoto - der Verfasser (06-2015)Abb. 116: Modellfoto - der Verfasser (06-2015)Abb. 117: Modellfoto - der Verfasser (06-2015)

21. Abbildungsverzeichnis

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22. QuellenverzeichnisLiteraturverzeichnisHeimat auf Trümmern Städtebau in Lübeck 1942 - 1959 | 1. Auflage |Jörn Düwel | Hans Stimmann | DOM publishers, Berlin | 2013

Leben in der Stadt – Soziale Ziele und Probleme der intensiven Stadtreproduktion – Aspekte kultursoziologischer Architekturforschung | 1. Auflage | Fred Staufenbiel | VEB Verlag für Bauwesen, Berlin |1989 | S.26-29, 33,40-47,74-75

Neue Städte aus Ruinen – Deutscher Städtebau der Nachkriegszeit | Klaus von Beyme, Werner Durth, Niels Gutschow, Winfried Nerdinger, Thomas Topfstedt | Prestel-Verlag, München | 1972 | S.98-116

Neufert Bauentwurfslehre | 39. Auflage | Professor Johannes Kister |Neufert Stiftung | 2009 | S.266-296

Stadtleben – Neues Wohnen und Arbeiten in alten Gewerbebauten | 1. Auflage | Thomas Hausberg | Deutsche Verlags-Anstalt, München in der Verlagsgruppe Random House GmbH | 2008

Stadtverkehr in den neunziger Jahren | Westdeutscher Verlag GmbH , Opladen/Wiesbaden | 1997 | S.272, 278-281

Vom Glück auf zwei Rädern | 4. Auflage | Robert Penn | Verlage Haffmans & Tolkemitt, Berlin | 2014

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22. QuellenverzeichnisInternetquellen

GutachtenArt. Vergessene Technik (Sven Bardua) - Inhalt, Vorwort, Einleitung, Art. Lübecker Hafenschuppen S.5-9, 149-152 - http://www.lübeck13.de/tl_files/Luebeck13/ hintergrundinfos2013/Buch%20Vergessene% 20Technik%20von%20Sven%20Bardua%20-%20Inhalt- Vorwort%20von%20Axel%20Foehl-Einleitung.pdf (05.06.2015 | 17:13 Uhr)Föhl Axel 2013-04-03 - Stellungnahme zur Denkmalwürdigkeit der NWHI 02 - http://hafenschuppen.de/gutachten.html (05.06.2015 | 17:14 Uhr)Gutachten Dr. Peter Kallen - Nördl. WHI - Schuppen F – Denkmalwert - http://hafenschuppen.de/gutachten.html (05.06.2015 | 17:14 Uhr)Nieschalk Ulrich Prof. 2013-04-07 - Gutachten zur NWHI von 1991- Fehlinterpretationen der Denkmalpflege - http://hafenschuppen.de/gutachten.html (05.06.2015 | 17:14 Uhr)Nördliche Wallhalbinsel -Städtebauliches Gutachten (Prof. U. Nieschalk, 1991) – gesamt - http://hafenschuppen.de/gutachten.html (05.06.2015 | 17:14 Uhr)Nördliche Wallhalbinsel - Technische Bestandsaufnahme - Kröger, Morawe-Krüger 1991 - http://hafenschuppen.de/gutachten.html (05.06.2015 | 17:14 Uhr)

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PresseArt. BIRL Bürgernachrichten Nr. 063 (Nördlichen Wallhabinsel) - Freihafen oder Yuppi-Town, S. 1-3 - http://hafenschuppen.de/presse.html (05.06.2015 | 17:15 Uhr)Art. BIRL Bürgernachrichten Nr. 088 (Nördlichen Wallhabinsel) - Halligalli auf der Norderwalli, S. 5-6 - http://hafenschuppen.de/presse.html (05.06.2015 | 17:15 Uhr)Art. BIRL Bürgernachrichten Nr. 100 (Nördliche Wallhalbinsel) - Hansehafen-Quartier, S. 3-4 - http://hafenschuppen.de/presse.html (05.06.2015 | 17:15 Uhr)Art. BIRL Bürgernachrichten Nr. 102 (Nördliche Wallhalbinsel) - 24 Stunden Leben, S. 8-9.pdf - http://hafenschuppen.de/presse.html (05.06.2015 | 17:15 Uhr)Art. BIRL Bürgernachrichten Nr. 108 (Halland-Schuppen) - Neue Nutzung für die Schuppen 10 und 11, S. 14-17 - http://hafenschuppen.de/presse.html (05.06.2015 | 17:15 Uhr)Art. BIRL Bürgernachrichten Nr. 109 (Nördliche Wallhalbinsel) - KaiLine und Hafencity - Was Lübeck lernen könnte, S. 9-11 - http://hafenschuppen.de/presse.html (05.06.2015 | 17:15 Uhr)Art. BIRL Bürgernachrichten Nr. 109 (Nördliche Wallhalbinsel) - Initiative Hafenschuppen legt Alternativ-Konzept vor, S. 2 - http://hafenschuppen.de/presse.html (05.06.2015 | 17:15 Uhr)Art. BIRL Bürgernachrichten Nr. 109 (Nördliche Wallhalbinsel) - Neues Luxus-Wohnquartier im Schussfeld, S. 1, 3-5 - http://hafenschuppen.de/presse.html (05.06.2015 | 17:15 Uhr)Art. BIRL Bürgernachrichten Nr. 110 - Der Bau des Schuppens F, S. 6-8 - http://hafenschuppen.de/presse.html (05.06.2015 | 17:15 Uhr)Art. BIRL Bürgernachrichten Nr. 110 (Nördliche Wallhalbinsel) - Denkmalschutz nur wo es nützt S. 9-12 - http://hafenschuppen.de/presse.html (05.06.2015 | 17:15 Uhr)Art. BIRL Bürgernachrichten Nr. 110 (Nördliche Wallhalbinsel) - Hafenschuppen 6 und 9, S. 14-16 - http://hafenschuppen.de/presse.html (05.06.2015 | 17:15 Uhr)Art. BIRL Bürgernachrichten Nr. 112 - Lübeck bald schuppenfrei, S. 3 - http://hafenschuppen.de/presse.html (05.06.2015 | 17:15 Uhr)Art. BIRL Bürgernachrichten Nr. 112 - Würfelhusten für die Wallhalbinsel, S. 28 - http://hafenschuppen.de/presse.html (05.06.2015 | 17:15 Uhr)Art. BIRL Bürgernachrichten Nr. 113 - Neuer Nutzen in Industriedenkmal der 1950er Jahre - Schuppen 1 in Bremen - http://hafenschuppen.de/presse.html (05.06.2015 | 17:15 Uhr)Art. BIRL Bürgernachrichten Nr. 113 - Denkmalwert der Hafenanlagen - http://hafenschuppen.de/presse.html (05.06.2015 | 17:15 Uhr)2014-09-19 - Art. BIRL Bürgernachrichten Nr. 114 - Kunst am Kai im Schuppen C, Musikfestival auf der Nördlichen Wallhalbinsel, S. 13 - http://hafenschuppen.de/presse.html (05.06.2015 | 17:15 Uhr)2014-09-06 - LN - Instandsetzung der Hafenschuppen kostet 1,5 Millionen - http://hafenschuppen.de/presse.html (05.06.2015 | 17:15 Uhr)2014-06-14 - Art. Lübeckische Blätter - NWHI - Ausstellung im Schuppen 9 - ... eine Zwischenbilanz, S. 190-192 - http://hafenschuppen.de/presse.html (05.06.2015 | 17:15 Uhr)

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22. QuellenverzeichnisInternetquellenAlternativkonzept NWHI - online Ausgabe v2.9 - http://hafenschuppen.de/files/hafenschuppen/downloads/Schuppenkonzept.pdf (05.06.2015 | 17:20 Uhr)Bau- und Architekturgeschichte, Stadtentwicklung in Lübeck : BASt Literatur-Nachweise und Zitate | Hans Meyer | Archiv der Hansestadt Lübeck | 2011 - http://www.archiv.luebeck.de/files/bast/aw041.pdf (05.06.2015 | 17:00 Uhr)Bekanntmachung - Bewerbungsverfahren - http://stadtentwicklung.luebeck.de/files/bekannt_nwhi.pdf (05.06.2015 | 17:01 Uhr)

Bericht an die Lübecker Bürgerschaft 2012-09-09 - Nördliche Wallhalbinsel und Denkmalschutz v1.8 - http://www.lübeck13.de/tl_files/Luebeck13/downloads/ 2012-09-09%20-%20Bericht%20an%20die%20Luebecker %20Buergerschaft%20-%20Noerdliche%20Wallhalbinsel %20und%20Denkmalschutz.pdf (05.06.2015 | 17:02 Uhr)

Lübeck - http://de.wikipedia.org/wiki/Lübeck (05.06.2015 | 17:19 Uhr)Lübeck-Büchener Eisenbahn - http://de.wikipedia.org/wiki/Lübeck-Büchener_Eisenbahn (16.03.2015 | 16:03 Uhr)

Positionspapier zur Nördlichen Wallhalbinsel in Lübeck - http://www.ihk-schleswig-holstein.de/linkableblob/swhihk24/servicemarken/regionales/ihk_luebeck11351/ downloads/2533658/.5./data/Wallhalbinsel-data.pdf (05.06.2015 | 17:02 Uhr)Städtebauliche Entwicklung Lübecks seit 1864 - http://de.wikipedia.org/wiki/Städtebauliche_Entwicklung_Lübecks_seit_1864 (16.03.2015 | 16:06 Uhr)

Volker Zahn - Fallbeispiel Luebeck - Entwicklung der nördlichen Wallhalbinsel - http://www.lübeck13.de/tl_files/Luebeck13/hintergrundinfos2013/Volker%20Zahn%20-%20 Fallbeispiel%20Luebeck%20-%20Entwicklung%20der%20noerdlichen%20Wallhalbinsel.pdf (05.06.2015 | 17:03 Uhr)Wallhalbinsel - http://de.wikipedia.org/wiki/Wallhalbinsel - (16.03.2015 |15:07 Uhr)

Wallhalbinsel: Schlichter soll Kompromiss suchen - http://www.hl-live.de/aktuell/text.php?id=95604 (16.03.2015 | 15:01 Uhr)Zeitung der Bürgerinitiative Rettet Lübeck Nummer 101 Juli-Sept. 2008 31. Jahrgang - http://www.on-luebeck.de/~hugo11/birl/birl_101.pdf (05.06.2015 | 17:05 Uhr)

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23. Selbstständigkeitserklärung

Wismar, den 15.06.2015 Martin Auwetter

Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig verfasst und keine anderen als die angegebenen Hilfsmittel benutzt habe.Die Stellen der Arbeit, die anderen Quellen im Wortlaut oder dem Sinn nach entnommen wurden, sind durch Angaben der Herkunft kenntlich gemacht. Dies gilt auch für Zeichnungen, Skizzen, bildliche Darstellungen sowie für Quellen aus dem Internet.

Ich erkläre ferner, dass ich die vorliegende Arbeit in keinem anderen Prüfungsverfahren als Prüfungsarbeit eingereicht habe oder einreichen werde.

Die eingereichte schriftliche Fassung entspricht der auf dem Medium gespeicherten Fassung.

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