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Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Seite 1€¦ · April 1998 telefonisch durchgeführt. Feldarbeit und Datenprüfung übernahm das ENIGMA-Institut, Wiesbaden. Seite

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  • Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Seite 1

    Inhaltsverzeichnis

    Seite

    1. Einführung 3

    2. Freizeit 6

    3. Fernsehen 103.1 Sendungspräferenzen 103.2 Senderpräferenzen 11

    4. Radio 13

    5. Zeitung 14

    6. Zeitschriften 176.1 Bevorzugte Genres 176.2 Einkaufsstätten 19

    7. Buchbesitz 21

    8. Computer 228.1 Nutzungsfrequenz 228.2 Nutzerprofil 238.3 Nutzungsorte 248.4 Nutzung der Eltern 268.5 Anwendungen 288.6 NutzerInnen von PC-Spielen 308.7 Geräteausstattung 318.8 Kompetenz im Umgang 328.9 Durchschnittliche Ausgaben pro Monat 338.10 Nutzungsmotive 348.11 Einstellungen 35

    9. Internet 379.1 Nutzungsfrequenz und -dauer 379.2 Nutzerprofil 389.3 Nutzungsmotive 399.4 Anwendungen 409.5 Spezifische Eigenschaften 419.6 Lieblingsseite 429.7 Informationsquellen 449.8 Einstellungen 45

  • Seite 2 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest

    10. Medienbindung 46

    11. Medien als Inhalt von Kommunikation 47

    12. Nutzung von Medien in unterschiedlichen Situationen 48

    13. Themeninteressen 50

    14. Lebensplanung 53

    15. Vereinsmitgliedschaft 54

    16. Finanzbudget 55

    17. Geräte der Unterhaltungselektronik – 56Eigener Besitz

    18. Fazit 59

    Medienpädagogischer Forschungsverbund SüdwestPostadresse: SWR MedienforschungHans-Bredow-Straße76530 Baden-Baden

    Tel.: 07221 – 929 43 38Fax.: 07221 – 929 21 80

    E-Mail: [email protected]://www.mpfs.de

    Baden-Baden, November 1998

    © Medienpädagogischer Forschungsverbund SüdwestZitate und Veröffentlichungen sind uneingeschränkt zulässig, wenn sie mit einer eindeutigen Quellen-angabe versehen sind.

  • Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Seite 3

    1. Einführung

    Die heute 12- bis 19jährigen wachsen wie keine zweite Generation zuvor in einer stark von

    Medien geprägten Welt auf. Dies gilt ganz besonders hinsichtlich der sogenannten Neuen

    Medien – Computer, Internet und Online-Dienste. Darum sind Untersuchungen wichtig, die

    sich mit den möglichen Veränderungen der Mediennutzung - sowohl der klassischen als

    auch der neuen Medien - unter den sich sehr dynamisch verändernden Rahmenbedingun-

    gen beschäftigen. Nur so lassen sich Strategien und Ansatzpunkte für neue Konzepte ent-

    wickeln.

    Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, bedarf es einer kontinuierlichen Datenerhebung.

    Das im folgenden beschriebene Studienkonzept „Jugend – Information – (Multi-) Media

    (JIM)“ mit der hier vorgestellten Befragung vom März/April 1998 – JIM’98 – verfolgt in die-

    sem Kontext zwei Perspektiven:

    Nur ein Ansatz mit einem mittelfristigen Forschungsplan (Überlegungen zunächst bis

    2002) wird mit Standards und variablen Teilen in der Lage sein, Veränderungen und

    Konstanten möglichst gut zu beschreiben und damit analysierbar zu machen.

    Eine möglichst breite Trägerschaft kann die Gewähr dafür bieten, daß diese Untersu-

    chungsreihe „Basisdaten“ für die öffentliche Diskussion liefert.

    Als Träger dieser Studie haben sich zusammengefunden: Der Medienpädagogische For-

    schungsverbund Südwest (eine Forschungskooperation aus der Landesanstalt für Kom-

    munikation Baden-Württemberg, der Landeszentrale für private Rundfunkveranstalter

    Rheinland-Pfalz und dem Südwestfunk/Südwestrundfunk), die Digital Equipment GmbH,

    die Presse Grosso Stiftung und die Zeitungs Marketing Gesellschaft in Zusammenarbeit

    mit der Bundeszentrale für politische Bildung und den Landeszentralen für politische Bil-

    dung Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz sowie der Stiftung Lesen. Die Federführung

    der Studie oblag dem Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest.

    Die Grundgesamtheit der Studie JIM `98 bilden die rund 6 Millionen Jugendlichen von 12

    bis 19 Jahren in Telefon-Haushalten der Bundesrepublik Deutschland. Aus dieser Grund-

    gesamtheit wurde eine repräsentative Stichprobe von 803 Zielpersonen befragt. Die Inter-

    views wurden vom 20. März bis zum 13. April 1998 telefonisch durchgeführt. Feldarbeit und

    Datenprüfung übernahm das ENIGMA-Institut, Wiesbaden.

  • Seite 4 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest

    Damit die befragten Jugendlichen ein möglichst genaues Spiegelbild der Grundgesamtheit

    wiedergeben, wurden geringe Abweichungen der Soll-Struktur durch Gewichtung der

    Merkmale „Geschlecht x Alter“ (Basis: Statistisches Bundesamt, Stand 31.12.96) und

    „Bundesland“ (Basis: 14- bis 19jährige lt. MA 97) ausgeglichen. Entsprechend ergab sich

    nachstehende Soziodemographie:

    Basis: alle Befragte, n=803 Abb. 1

    Soziodemographie

    40

    37

    23

    1

    1

    14

    84

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    0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

    Gymnasium

    Realschule

    Hauptschule

    berufstätig

    Student

    Auszubildende/r

    Schüler

    18/19 Jahre

    16/17 Jahre

    14/15 Jahre

    12/13 Jahre

    Jungen

    Mädchen

    in Prozent

    Die zentralen Untersuchungsdimensionen umfassen die Bedürfnisse von Jugendlichen und

    ihre Lebenssituation, ihr Informationsverhalten und Themeninteresse, die Zugangswege zu

    Information und das Medienverhalten. Dabei wurden Fragen zum Themenkomplex Com-

    puter nur jenen Jugendlichen gestellt, die mindestens einmal pro Monat einen Computer

    nutzen. Ähnliches gilt für den Themenkomplex Internet. Basis liefern hier jene Computer-

    nutzerInnen, die nach eigenen Angaben zumindest selten das Internet bzw. Online-Dienste

    nutzen (vgl. Abb. 2).

    Das Altersspektrum der Befragten birgt zweifellos große entwicklungsspezifische Unter-

    schiede. Um dem gerecht zu werden, erfolgt in der Darstellung je nach Bedarf eine Diffe-

    renzierung nach den Merkmalen Geschlecht, Alter und Bildung. Darüber hinaus werden im

    Text der Basisdokumentation bei relevanten Fragestellungen weitere Merkmale zur Unter-

    scheidung der Jugendlichen herangezogen.

  • Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Seite 5

    Abb. 2

    JIM 98: PC- und Internet-NutzerInnen

    0

    10

    20

    30

    40

    50

    60

    70

    80

    90

    100

    1

    PC-NutzerInnenn= 568 (71%)

    alle Befragtenn= 803 (100%)

    Internet-NutzerInnenn= 142 (18%)

    Für die Darstellung unterschiedlicher Bildungsgruppen wurden die befragten Jugendlichen

    entsprechend dem Besuch des derzeitigen oder des zuletzt besuchten Schultyps zugeord-

    net. Entsprechend wird zwischen HauptschülerInnen (n=186), RealschülerInnen (n=296)

    und GymnasiastInnen (n=322) unterschieden.

    Darüber hinaus wurde der Einfluß der Fernsehnutzung auf Einstellungen und Verhalten der

    12- bis 19jährigen untersucht. So wurde bei allen Jugendlichen die nach eigenen Angaben

    mindestens mehrmals pro Woche fernsehen, die durchschnittliche Sehdauer eines Tages

    (Montag bis Freitag) erhoben. In der Auswertung werden die beiden Randgruppen, nämlich

    die Viel- und die WenigseherInnen berücksichtigt. Als VielseherInnen (n=222) gelten Per-

    sonen, die an einem durchschnittlichen Tag mehr als drei Stunden fernsehen. Wenigse-

    her-Innen (n=262) sind Personen, die weniger als zwei Stunden fernsehen.

    Ein weiteres Differenzierungsmerkmal stellt die Computer-Nutzung dar. 71 Prozent der be-

    fragten Jugendlichen (n=568) nutzen mindestens einmal pro Monat einen Computer, dar-

    unter 48 Prozent mindestens mehrmals pro Woche. Diese gelten als häufige PC-

    NutzerInnen (n=388). 23 Prozent geben an, einmal pro Woche bis einmal pro Monat einen

    Computer zu nutzen, diese werden in den weiteren Ausführungen als gelegentliche PC-

  • Seite 6 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest

    NutzerInnen bezeichnet (n=180). Die verbleibenden 29 Prozent (n=235) nutzen seltener

    als einmal im Monat bzw. nie einen Computer und gelten entsprechend als Nicht-

    NutzerInnen. (Diese setzen sich aus Personen zusammen, die seltener als einmal im Mo-

    nat Computer nutzen (9 %), und Personen, die angeben nie Computer zu nutzen (20 %).

    2. Freizeit

    Wie verbringen die Jugendlichen in der Bundesrepublik außerhalb von Schule und/oder

    Arbeit/Job ihre Freizeit? Um die ganze Bandbreite möglicher Aktivitäten untersuchen zu

    können, wurden diese in zwei Fragekomplexen behandelt: Freizeitaktivitäten außerhalb

    des Umgangs mit Medien (nichtmediale Freizeitaktivitäten) und Freizeittätigkeiten, die aus-

    schließlich der Mediennutzung gewidmet sind (mediale Freizeitaktivitäten).

    Die nichtmedialen Freizeitaktivitäten der 12- bis 19jährigen sind - gemessen an der Häu-

    figkeit einzelner Beschäftigungen, hier „mindestens mehrmals pro Woche“ - hauptsächlich

    durch drei Tätigkeiten geprägt: durch das Zusammensein bzw. Treffen mit FreundInnen

    und anderen Leuten, durch Sport treiben oder durch Nichtstun, sich ausruhen. Die Diffe-

    renzierung nach dem Geschlecht zeigt, daß Mädchen sich häufiger künstlerisch betätigen

    (z.B. malen oder musizieren) oder einen Einkaufsbummel machen. Jungen treiben dage-

    gen mehr Sport als Mädchen (vgl. Abb. 3).

    Bei der Analyse nach Altersgruppen zeigt sich die stärkere Bindung der Jüngeren an die

    Familie. 12- bis 13jährige unternehmen im Vergleich zu den Älteren häufiger etwas mit den

    Eltern.

    Die Differenzierung nach der Intensität der PC-Nutzung zeigt, daß sich weder die gelegent-

    lichen PC- NutzerInnen noch die häufigen PC- NutzerInnen von der Gesamtheit der Ju-

    gendlichen hinsichtlich ihrer Freizeitaktivitäten unterscheiden. Auch hier steht – entgegen

    häufig geäußerter Befürchtungen - das Treffen mit FreundInnen bzw. anderen Leute an er-

    ster Stelle.

  • Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Seite 7

    Nichtmediale Freizeitaktivitätentäglich/mehrmals pro Woche

    sich mit Freunden/Leuten treffen

    Sport treiben

    nichts tun, sich ausruhen

    sich künstlerisch betätigen

    mit Freunden etwas trinken/ essen gehen

    einen Einkaufsbummel machen

    etwas mit der Familie unternehmen

    Mofa/Moped fahren

    zu Sportveranstaltungen gehen

    auf Parties gehen

    in die Disco gehen

    in die Bücherei/Bibliothek gehen

    Basis: alle Befra gte, n=803 Abb. 3

    8

    6

    8

    11

    5

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    0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

    in ProzentMädchen Jungen Gesamt

    Die am häufigsten ausgeübte mediale Freizeittätigkeit (Abb. 4) insgesamt - wieder ge-

    messen an der Nutzungsfrequenz mindestens mehrmals pro Woche - ist bei der Gesamt-

    heit der Jugendlichen fernsehen (95 %), dicht gefolgt von CDs oder Musikkassetten (94 %)

    und Radio hören (85 %). Das gedruckte Wort in Form von Zeitungen (59 %) und Zeit-

    schriften (49 %) wird von den Jugendlichen nicht ganz so häufig genutzt wie die elektroni-

    schen Massenmedien. Allerdings greift fast jeder zweite 12- bis 19jährige im Bundesgebiet

    mehrmals pro Woche zur Computertastatur.

    Bei den medialen Freizeittätigkeiten weisen weibliche und männliche Befragte deutliche

    Unterschiede auf. Dies gilt vor allem hinsichtlich der PC-Nutzung. Gemessen an der be-

    trachteten Nutzungsfrequenz beträgt das Verhältnis Jungen zu Mädchen 2 : 1. Auch lesen

  • Seite 8 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest

    männliche Jugendliche mehr Zeitungen und Comics. Weibliche Befragte lesen dagegen

    häufiger Zeitschriften. Insgesamt steht die PC-Nutzung im Medienbouquet bei den Mäd-

    chen auf Platz 7 gegenüber einem vierten Platz bei den Jungen. Für Mädchen sind Zeitun-

    gen, Zeitschriften/Magazine und Bücher von der Nutzungsfrequenz her deutlich wichtiger

    als der PC.

    Neben dem Geschlecht hat auch das Alter der Befragten massiven Einfluß auf die Medien-

    nutzung. So gewinnt beispielsweise das Zeitunglesen mit zunehmendem Alter an Bedeu-

    tung (von 38 % bei den 12-/13jährigen auf 77 % bei den 18-/19jährigen). Comics, Bücher

    und Hörspielkassetten werden dagegen insbesondere von Jüngeren genutzt.

    Auch die Betrachtung nach unterschiedlichen Schultypen zeigt Unterschiede im Medien-

    umgang. Beispiel Computer: 39 Prozent der HauptschülerInnen, 50 Prozent der Real-

    schülerInnen und 52 Prozent der GymnasiastInnen geben an, zumindest mehrmals pro

    Woche den Computer zu benutzen. Weitere Unterschiede zeigen sich beim Zeitunglesen

    (Hauptschule: 50 %, Realschule: 58 %, Gymnasium: 65 %), beim Bücher lesen (Haupt-

    schule: 33 %, Realschule: 30 % Gymnasium: 48 %), sowie beim Radio hören (Hauptschu-

    le: 76 %, Realschule: 88 % Gymnasium: 88 %).

    Jugendliche, die zu den intensiveren FernsehnutzerInnen gehören, sehen im übrigen häu-

    figer Videos an und lesen seltener Bücher als Jugendliche, die eher wenig fernsehen.

  • Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Seite 9

    Mediale Freizeittätigkeitentäglich/mehrmals pro Woche

    fernsehen

    CD’s oder Musikkassetten hören

    Radio hören

    Zeitung lesen

    Zeitschriften bzw. Magazine lesen

    einen PC bzw. Computer benutzen

    Bücher lesen

    Videos ansehen

    Hörspielkassetten hören

    Comics lesen

    ins Kino gehen

    Basis: alle Befragte, n=803 Abb. 4

    1

    7

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    in ProzentMädchen Jungen Gesamt

  • Seite 10 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest

    3. Fernsehen

    3.1 Sendungspräferenzen

    Welchen Fernsehinhalten wendet sich die Jugend 1998 nach eigenen Angaben zu? Die

    12- bis 19jährigen bevorzugen nach eigenen Angaben Spielfilme, Musiksendungen, Nach-

    richten und Sportsendungen. Politische Magazine, Kultursendungen und Ratgeber- oder

    Verbrauchersendungen stoßen auf das geringste Interesse in dieser Altersgruppe.

    Je nach Geschlecht ergeben sich für die Sendungspräferenzen unterschiedliche Rangfol-

    gen:

    Mädchen Jungen

    1. Spielfilme 1. Spielfilme

    2. Pop/Rock- Musiksendungen 2. Sportsendungen

    3. Jugendsendungen 3. Nachrichten

    GymnasiastInnen interessieren sich stärker für Nachrichtensendungen als Haupt- und

    RealschülerInnen. Diese wiederum bevorzugen überdurchschnittlich Unterhaltungs- bzw.

    Quizshows, Talkshows und spezielle Jugendsendungen.

    Insgesamt steigt das Interesse an Nachrichten bzw. Informationssendungen mit zuneh-

    mendem Alter. Diese Entwicklung geht mit sinkendem Interesse an Natur-, Tier- und Wis-

    senschaftssendungen sowie an speziellen Jugend- und Sportsendungen einher.

    Auch die Dauer der Fernsehnutzung hat einen Einfluß auf die Sendungspräferenzen. Viel-

    seherInnen sehen häufiger Unterhaltungs- bzw. Quizshows, Talkshows, spezielle Ju-

    gendsendungen, Sportsendungen und Pop/Rock- Musiksendungen als WenigseherInnen.

    Jugendliche, die sich in ihrer Freizeit mit Computern beschäftigen, weisen darüber hinaus

    andere Sendungspräferenzen auf als jene, die zu den NichtnutzerInnen zählen. So zeigen

    häufige PC-NutzerInnen ein größeres Interesse an Nachrichten als die NichtnutzerInnen

    (50 % vs. 35 %). Auch nutzen häufige PC-NutzerInnen Sportsendungen stärker als Nicht-

    nutzerInnen (54 % vs. 36 %). Allerdings dürfte es sich hierbei eher um geschlechtsspezifi-

    sche Unterschiede handeln, da unter den PC-Nutzern überdurchschnittlich viele Jungen

    sind.

  • Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Seite 11

    Fernsehsendungensehe ich häufig

    Spielfilme, Serien,Krimis

    Pop/Rock-Musiksendungen

    Sportsendungen

    Nachrichten

    spezielle Jugendsendungen

    Talkshows

    Unterhaltungs- bzw.Quizshows

    Natur-/ Tier-/Wissenschaftssendungen

    Sendungen über die eigene Region

    Ratgeber- oder Verbrauchersendungen

    politische Magazine

    Kultursendungen

    Schlagersendungen

    Basis: alle Befragte, n=803 Abb. 5

    3

    3

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    4

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    0 10 20 30 40 50 60 70 80

    in ProzentMädchen Jungen Gesamt

    3.2 Senderpräferenzen

    Welche Programmanbieter werden von den bundesdeutschen Jugendlichen jenseits ein-

    zelner Sendungsarten bevorzugt? Die Liste der Lieblingssender wird mit 29 Prozent von

    Pro Sieben angeführt. Auf Rang 2 folgt RTL (25 %), den dritten Rang nimmt der Musiksen-

    der VIVA ein (11 %). Die Zuwendung zu den Sendern weist starke geschlechtsspezifische

    Unterschiede auf. Pro Sieben wird beispielsweise deutlich überproportional von Jungen be-

    vorzugt, RTL und VIVA stärker von Mädchen. Insgesamt entsprechen diese Angaben weit-

    gehend den Nutzungsdaten der GfK-Fernsehforschung1, wobei dort die quantitative Nut-

    zung und nicht die Senderpräferenzen dargestellt werden. Die Angaben zur Senderpräfe-

  • Seite 12 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest

    renz drücken stärker als reine Nutzungsdaten die Bindung an ein Programm aus, da Lieb-

    lingsprogramme nicht zwingend auch am häufigsten gesehen werden (z.B. mangelnde

    Empfangbarkeit der Musiksender oder gemeinsame Fernsehnutzung mit den Eltern).

    Basis: alle Befragte, n=803 Abb. 6

    Lieblingssender

    3

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    MTV

    RTL 2

    DSF

    SAT.1

    ARD/Das Erste

    Viva

    RTL

    PRO 7

    Mädchen Jungen Gesamtin Prozent

    1 Vgl. Gerhards, M.; Klingler, W. (1998): Fernseh- und Videonutzung Jugendlicher, Media Perspektiven, 4, S.186.

  • Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Seite 13

    4. Radio

    85 Prozent der 12- bis 19jährigen hören zumindest mehrmals pro Woche Radio. Dabei

    stehen die Jugendlichen den Radioprogrammen mit deutlichen inhaltlichen Erwartungen

    gegenüber. Fragt man mit Vorgaben nach den wichtigsten Programmbestandteilen anhand

    einer 6er-Skala2 - eine Abfrage, die den Gesamteindruck des Programms zwangsläufig in

    den Hintergrund drängt - so kommen Musik (mit Abstand) und Humor/Sketche auf die bei-

    den ersten Plätze. Es folgen relativ gleichauf Nachrichten/aktuelle Information, lokale Ver-

    anstaltungshinweise, Hörerwünsche, Sportberichte und abschließend die Moderation. Et-

    was abgeschlagen folgen Programmbestandteile wie ausführliche Sendungen, lokale, re-

    gionale Berichte sowie Spiele bzw. Quizshows. Die Präferenzen für einzelne Programmbe-

    standteile weisen teilweise geschlechtsspezifische Unterschiede auf. So sind Sportberichte

    und humorvolle Beiträge/Sketche insbesondere für Jungen wichtig. Ausführliche Sendun-

    gen, Hörerwünsche und die Moderation sind dagegen eher für die Mädchen von Bedeu-

    tung.

    2 Skala mit den Endpunkten 1 = „ist mir sehr wichtig“ und 6 = „ist mir überhaupt nicht wichtig“

    Interesse an Radiobeiträge/-sendungen(Top Boxes 1+ 2)

    Musik

    Humor, Sketche

    Nachrichten /aktuelle Informationen

    lokale Veranstaltungs-hinweise

    Hörerwünsche

    Sportberichte

    Moderation

    ausführl. Sendungen

    lokale/regionale Berichte

    Spiele bzw. Quiz

    Basis: alle Befragte, n=803 Abb. 7

    35

    35

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    in ProzentMädchen Jungen Gesamt

  • Seite 14 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest

    5. Zeitungen

    59 Prozent der Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren lesen nach eigenen Angaben

    zumindest mehrmals pro Woche eine (Tages-)Zeitung, so das Ergebnis der bereits be-

    schriebenen Frequenzabfrage medialer Freizeittätigkeiten (siehe vorn). Die Zuwendung zu

    diesem Medium ist dabei stark altersabhängig - sie steigt mit dem Alter der Befragten deut-

    lich an.

    Der Stellenwert des Mediums Zeitung läßt sich mit Hilfe der erhobenen Indikatoren weiter

    beschreiben. Zeitungen haben trotz der Vielzahl der zur Verfügung stehenden Medien im-

    mer noch einen hohen Stellenwert im Leben der 12- bis 19jährigen. Dies zeigt sich neben

    der Nutzung auch durch das relativ gute Image, das die Zeitung bei den Jugendlichen ge-

    nießt (Abb. 8 - 10).

    So sind 84 Prozent aller Befragten der Meinung, daß man eigentlich häufiger Zeitung lesen

    sollte. Auch bei den Eltern der Befragten verfügt die Zeitung über eine hohes Ansehen.

    79 Prozent der 12- bis 19jährigen geben an, daß im Elternhaus täglich eine Zeitung gele-

    sen wird. Drei Viertel stimmen der Aussage zu, "Meine Eltern sehen es gerne, wenn ich

    Zeitung lese".

    Dennoch denken 24 Prozent, daß Zeitunglesen eher etwas für Erwachsene und weniger

    etwas für junge Leute ist. Diese Einstellung gilt entsprechend besonders für die 12- bis

    13jährigen (42 %), ist aber mit zunehmendem Alter rückläufig.

    16 Prozent der 12- bis 19jährigen sind der Ansicht, daß wirklich wichtige Dinge nicht in der

    Zeitung stehen. Diese Meinung vertreten insbesondere die HauptschülerInnen (30 %) ge-

    genüber nur 15 Prozent der RealschülerInnen und 9 Prozent der GymnasiastInnen.

    Daß Zeitunglesen etwas altmodisches ist, das glauben 10 Prozent der Jugendlichen. Auch

    diese Einstellung wird insbesondere von den Jüngeren und von HauptschülerInnen ver-

    treten.

  • Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Seite 15

    Basis: alle Befragte, n=803 Abb.9

    Meinungen zum Zeitunglesen

    3

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    78

    88

    10

    13

    12

    18

    25

    77

    80

    83

    15

    18

    26

    17

    42

    66

    75

    71

    0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

    Ich empfinde Zeitunglesenals Zeitverschwendung

    Zeitunglesen ist für mich etwas altmodisches

    Für das Zeitunglesen fühle ich mich noch zu jung

    Was wirklich wichtig ist, steht in der Zeitung nicht drin

    Zeitunglesen ist eher etwasfür Erwachsene

    Meine Eltern sehen es gerne, wenn ich Zeitung lese

    Meine Eltern lesen jedenMorgen die Zeitung

    Eigentlich sollte man häufiger die Zeitung lesen

    in Prozent

    18/19 Jahre 16/17 Jahre 14/15 Jahre 12/13 Jahre

    Basis: alle Befragte, n=803 Abb. 8

    Meinungen zum Zeitunglesen

    9

    10

    12

    16

    24

    77

    79

    84

    0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

    Ich empfinde Zeitunglesenals Zeitverschwendung

    Zeitunglesen ist für mich etwas altmodisches

    Für das Zeitunglesen fühle ich mich noch zu jung

    Was wirklich wichtig ist, steht in der Zeitung nicht drin

    Zeitunglesen ist eher etwasfür Erwachsene

    Meine Eltern sehen es gerne, wenn ich Zeitung lese

    Meine Eltern lesen jedenMorgen die Zeitung

    Eigentlich sollte man häufiger die Zeitung lesen

    in Prozent

  • Seite 16 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest

    Basis: alle Befragte, n=803 Abb. 10

    Meinungen zum Zeitunglesen

    12

    18

    18

    30

    30

    68

    75

    77

    7

    8

    10

    15

    22

    81

    76

    86

    8

    7

    10

    9

    23

    78

    83

    86

    0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

    Ich empfinde Zeitunglesenals Zeitverschwendung

    Zeitunglesen ist für mich etwas altmodisches

    Für das Zeitunglesen fühle ich mich noch zu jung

    Was wirklich wichtig ist, steht in der Zeitung nicht drin

    Zeitunglesen ist eher etwasfür Erwachsene

    Meine Eltern sehen es gerne, wenn ich Zeitung lese

    Meine Eltern lesen jedenMorgen die Zeitung

    Eigentlich sollte man häufiger die Zeitung lesen

    in ProzentHaupt. Real. Gymn.

  • Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Seite 17

    6. Zeitschriften

    6.1 Bevorzugte Genres

    In der Rangfolge der Zeitschriftenarten stehen - gemessen an „lese ich häufig/ gelegent-

    lich“ – Fernsehzeitschriften gefolgt von Jugend- bzw. Musikzeitschriften und aktuellen Zeit-

    schriften/Magazinen ganz oben. Die Zeitschriftennutzung spiegelt die geschlechtsspezifi-

    schen Themeninteressen der Jugendlichen wider. So werden Sport- und Computerzeit-

    schriften vor allem von Jungen gelesen, während Mädchen Jugend- bzw. Musikzeitschrif-

    ten, aktuelle Zeitschriften/Magazine und Frauenzeitschriften bevorzugen.

    Basis: alle Befragte, n=803 Abb. 11

    Nutzung von Zeitschriften lese ich häufig/gelegentlich

    47

    33

    13

    39

    73

    81

    82

    3

    27

    57

    68

    59

    62

    83

    25

    30

    35

    54

    66

    71

    83

    0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

    Frauenzeitschriften

    Stadtmagazine/Veranstaltungskalender

    Computerzeitschriften bzw. Computerspielezeitschriften

    Sportzeitschriften

    aktuelle Zeitschriften/Magazine

    Jugend- bzw. Musikzeitschriften

    Fernsehzeitschriften

    in ProzentMädchen Jungen Gesamt

    Auch die Betrachtung nach Altersgruppen zeigt unterschiedliche Präferenzen und Nut-

    zungshäufigkeiten. So nimmt beispielsweise das Interesse an Sportzeitschriften mit zu-

    nehmendem Alter kontinuierlich ab. Computer- bzw. Computerspielezeitschriften dagegen

    werden insbesondere von den 12- bis 13jährigen gelesen.

  • Seite 18 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest

    Für die Altersgruppe der 14- bis 15jährigen sind besonders Jugend- bzw. Musikzeitschrif-

    ten interessant. Die Nutzung beider Genres geht mit zunehmendem Alter zurück. Frauen-

    zeitschriften und Stadtmagazine/Veranstaltungskalender schließlich werden – entspre-

    chend den dort behandelten Themen - verstärkt von älteren Jugendlichen genutzt.

    Basis: alle Befragte, n=803 Abb. 12

    Nutzung von Zeitschriften lese ich häufig/gelegentlich

    29

    39

    24

    40

    69

    52

    83

    29

    33

    39

    55

    75

    74

    84

    25

    24

    35

    58

    62

    82

    81

    16

    22

    44

    64

    58

    76

    83

    0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

    Frauenzeitschriften

    Stadtmagazine/Veranstaltungskalender

    Computerzeitschriften bzw. Computerspielezeitschriften

    Sportzeitschriften

    aktuelle Zeitschriften/Magazine

    Jugend- bzw. Musikzeitschriften

    Fernsehzeitschriften

    in Prozent

    18/19 Jahre 16/17 Jahre 14/15 Jahre 12/13 Jahre

  • Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Seite 19

    6.2 Einkaufsstätten

    Fast die Hälfte der 12- bis 19jährigen liest zumindest mehrmals pro Woche Zeitschriften

    bzw. Magazine. Zugang zu diesem Lesestoff erhalten sie entweder durch ihre Eltern, d.h. sie

    lesen die im Haushalt vorhandenen Zeitschriften mit, oder aber indem sie selbst Zeitschriften

    erwerben.

    67 Prozent der 12- bis 19jährigen kaufen zumindest gelegentlich für sich selbst Zeitschriften

    ein. Mädchen und junge Frauen sind dabei häufiger vertreten als Jungen und junge Männer.

    Auch gehören Jüngere sowie Jugendliche, die viel fernsehen, überdurchschnittlich häufig zu

    den Zeitschriftenkäufern (für den eigenen Bedarf).

    Basis: alle Befragte, n=803 Abb.13

    Häufigkeit des Zeitschriftenkaufs

    32

    37

    28

    35

    33

    21

    18

    25

    12

    12

    1037

    0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

    Gesamt

    Mädchen

    Jungen

    in Prozenthäufig gelegentlich selten nie

    Als häufigste Einkaufsstätte für den Zeitschriftenkauf von Jugendlichen gilt der Zeitschrif-

    tenkiosk, das Zeitschriften-/Zeitungsfachgeschäft und der Super- bzw. Lebensmittelmarkt.

  • Seite 20 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest

    Basis: alle Befragte, n=803 Abb. 14

    Zeitschriften kaufe ich häufig/gelegentlich

    12

    33

    28

    36

    58

    62

    70

    14

    32

    35

    41

    52

    63

    67

    13

    32

    32

    39

    55

    63

    69

    0 10 20 30 40 50 60 70 80

    Buchhandlung

    im Schreib- und Papierwarengeschäft

    an der Tankstelle/Raststätte

    im Kaufhaus/Warenhaus

    im Supermarkt/Lebensmittelmarkt

    im Zeitschriften-/Zeitungsfachgeschäft

    am Kiosk

    in ProzentMädchen Jungen Gesamt

  • Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Seite 21

    7. Buchbesitz

    Die Daten zur Nutzung der unterschiedlichen Medien haben bereits belegt, daß Mädchen

    und junge Frauen leseorientierter sind als Jungen und junge Männer. Dieses Ergebnis läßt

    sich durch die Auswertung der Angaben, die die Jugendlichen zur Anzahl der sich im per-

    sönlichen Besitz befindlichen Bücher (ohne Schulbücher) gemacht haben, weiter unter-

    mauern.

    Dabei ist aber zu berücksichtigen, daß die hier angewandte Methode, die Anzahl der eige-

    nen Bücher spontan zu schätzen, nur Größenordnungen signalisieren kann und keine ex-

    akten Zahlen. Trotzdem sind diese Größenordnungen, insbesondere aber auch die Relatio-

    nen z. B. zwischen Jungen und Mädchen oder nach besuchtem Schultyp, von Interesse.

    Nach eigenen Angaben besitzen die 12 - bis 19jährigen im Durchschnitt 60 Bücher. Dieser

    Mittelwert – für Mädchen und Jungen zunächst fast gleich (62 bzw. 58) – verdeckt die Tat-

    sache, daß Mädchen deutlich stärker zu den Buchbesitzern gehören als Jungen. Während

    11 Prozent der weiblichen Befragten unter 20 Bücher besitzen, trifft dies auf jeden vierten

    männlichen Befragten zu (24 %). Umgekehrt besitzt fast jedes zweite Mädchen nach eige-

    nen Angaben 50 Bücher und mehr (47 %), bei den Jungen sind dies nur 39 Prozent.

    Zwar nimmt die Anzahl der eigenen Bücher mit steigendem Alter wie erwartet leicht zu – von

    im Durchschnitt 58 Büchern bei den 12- bis 13jährigen auf 70 Bücher bei den 18- bis

    19jährigen – über alle Altersgruppen hinweg finden sich aber in etwa gleichem Ausmaß so-

    wohl Jugendliche mit einer niedrigen Buchausstattung als auch solche mit einer vergleichs-

    weise hohen Anzahl eigener Bücher.

    Ganz deutliche Unterschiede zeigt die Differenzierung nach Schultypen: GymnasiastInnen

    besitzen im Schnitt rund 80 Bücher. HauptschülerInnen mit rund 40 Büchern dagegen nur

    etwa halb so viel (RealschülerInnen: ca. 50 Bücher).

    Am Rande bemerkt: Jugendliche, die wenig Zeit mit fernsehen verbringen besitzen mehr

    Bücher als VielseherInnen. Umgekehrt sind die häufigen PC-NutzernInnen mit mehr Bü-

    chern ausgestattet als gelegentliche PC-NutzerInnen und NichtnutzerInnen.

  • Seite 22 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest

    8. Computer

    8.1 Nutzungsfrequenz

    Fast jeder zweite Jugendliche zwischen 12 und19 Jahren nutzt zumindest mehrmals in der

    Woche einen Computer. Nimmt man als Maßstab „nutze ich mindestens mehrmals im Mo-

    nat“, so erhöht sich dieser Anteil auf 67 Prozent. Allerdings kamen zwei von zehn Jugendli-

    chen dieser Altersgruppe noch nie mit diesem Medium in Kontakt. Dies sind vor allem

    Mädchen und junge Frauen sowie Jugendliche, die zum Zeitpunkt der Befragung die

    Hauptschule besuchen oder besucht haben.

    Basis: alle Befragte, n=803 Abb. 15

    Nutzungsfrequenz von Computern

    52

    50

    39

    43

    50

    53

    48

    63

    33

    48

    21

    16

    16

    15

    18

    19

    20

    13

    23

    18

    14

    13

    14

    18

    13

    12

    12

    9

    18

    14

    13

    21

    32

    24

    20

    16

    21

    15

    26

    20

    0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

    Gymnasium

    Realschule

    Hauptschule

    18/19 Jahre

    16/17 Jahre

    14/15 Jahre

    12/13 Jahre

    Jungen

    Mädchen

    Gesamt

    in Prozenttäglich, mehrm./Woche

    einmal/Woche -mehrm./Monat

    einmal/Monat,seltener

    nie

  • Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Seite 23

    8.2 Nutzerprofil

    Drei Viertel der bundesdeutschen Jugendlichen gehören zu den mehr oder minder regel-

    mäßigen ComputeranwenderInnen. So sitzen 71 Prozent aller 12- bis 19jährigen zumindest

    einmal pro Monat an der Tastatur. Diese Teilgruppe (n=568 Befragte) dient in den nach-

    stehenden Texten und Abbildungen als Basis, wenn von „PC-NutzernInnen“ gesprochen

    wird.

    Unter den PC-NutzerInnen sind mehr Jungen und junge Männer als Mädchen und junge

    Frauen. Die NutzerInnen sind über die Altersgruppen annähernd gleich verteilt, aber stär-

    ker unter Jugendlichen mit höherem Bildungsgrad vertreten.

    Abb. 16

    PC-Nutzer(mindesten 1 x pro Monat)

    71

    63

    78

    7174

    72

    67

    58

    72

    78

    100

    43

    57

    25 26 26 24

    19

    37

    44

    0

    10

    20

    30

    40

    50

    60

    70

    80

    90

    100

    Ges

    amt

    Mäd

    chen

    Jung

    en

    12/1

    3 Ja

    hre

    14/1

    5 Ja

    hre

    16/1

    7 Ja

    hre

    18/1

    9 Ja

    hre

    Haup

    tsch

    ule

    Real

    schu

    leG

    ymna

    sium

    in P

    roze

    nt

    Anteil Gesamt, n=803 Zusammensetzung Nutzer, n=568

  • Seite 24 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest

    8.3 Nutzungsorte

    Die Computernutzung der Jugendlichen findet primär im heimischen Bereich oder bei

    Freunden statt. An dritter Stelle der Nutzungsorte steht hier die Schule. Internet-Cafés und

    Jugend- oder Freizeiteinrichtungen spielen dagegen eher eine untergeordnete Rolle.

    Insgesamt zeigt sich also ein recht breites Spektrum an potentiellen Örtlichkeiten für den

    Umgang mit Computern.

    Jungen (83 %) nutzen Computer dabei häufiger bei FreundInnen als Mädchen dies tun (60

    %). Weiterhin besuchen auch etwas häufiger Internet-Cafés und Jugend- oder

    Freizeiteinrichtungen, um sich dort an den Computer zu setzen.

    Im Altersverlauf zeigt sich, daß vor allem jüngere Befragte Computer bei Verwandten/

    Bekannten, bei FreundInnen und in Jugend- oder Freizeiteinrichtungen nutzen.

    Nutze Computer zumindest gelegentlich...

    zuhause

    bei Freundinnen bzw. Freunden

    in der Schule

    bei Verwandten/ Bekannten

    in Jugend-/Freizeit- einrichtungen

    in Internet-Cafés

    in der Bücherei

    am Arbeitsplatz

    im Computerladen/CD-Laden/Kaufhaus

    am Arbeitsplatz der Eltern

    Basis: PC-Nutzer , n=568 Abb. 17

    1

    1

    8

    14

    11

    16

    42

    68

    60

    86

    1

    0

    6

    13

    16

    22

    53

    65

    83

    91

    1

    1

    7

    13

    14

    19

    48

    66

    73

    89

    0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

    in ProzentMädchen Jungen Gesamt

  • Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Seite 25

    Betrachtet man unterschiedliche Bildungstypen, so weisen GymnasiastInnen die stärkste

    heimische Computernutzung auf. Umgekehrt liegen sie bei der Nutzung in der Schule

    hinter Jugendlichen, die eine Haupt- oder Realschule besuchen. Öffentliche

    Nutzungsstätten wie Bibliotheken oder Internet-Cafés werden von Jugendlichen mit formal

    höherer Bildung darüber hinaus deutlich stärker frequentiert.

    Nutze Computer zumindest gelegentlich...

    zuhause

    bei Freundinnen bzw. Freunden

    in der Schule

    bei Verwandten/ Bekannten

    in Jugend-/Freizeit- einrichtungen

    in Internet-Cafés

    in der Bücherei

    am Arbeitsplatz

    im Computerladen/CD-Laden/Kaufhaus

    am Arbeitsplatz der Eltern

    Basis: PC-Nutzer , n=568 Abb. 18

    0

    0

    10

    7

    8

    23

    53

    68

    74

    82

    1

    1

    9

    10

    14

    18

    50

    71

    71

    85

    2

    1

    4

    19

    17

    19

    44

    62

    74

    95

    0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

    in ProzentHaupt. Real. Gymn.

  • Seite 26 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest

    8.4 Nutzung der Eltern

    Computer haben nicht nur Einzug in das Leben der 12- bis 19jährigen gehalten, sondern

    auch in das ihrer Eltern - sowohl im beruflichen als auch im privaten Bereich. Ein Indiz für

    die Alltäglichkeit des Computers ist neben der Nutzung der Jugendlichen auch die Akzep-

    tanz bzw. Nutzung durch das Elternhaus.

    57 Prozent der 12- bis 19jährigen im Bundesgebiet geben an, daß die eigenen Eltern –

    Vater und/oder Mutter – am Arbeitsplatz einen Computer nutzen. Fast genauso hoch liegt

    das Potential der Eltern, die sich zu Hause mit dem Computer beschäftigen. Die Beziehung

    zwischen beruflicher und heimischer Nutzung der Eltern läßt sich dabei eher mit „sowohl

    als auch“ statt mit „entweder oder“ beschreiben: Der größte Teil der Eltern – nämlich ins-

    gesamt 41 Prozent– sitzen sowohl am Arbeitsplatz als auch zu Hause vor dem Computer.

    Umgekehrt geben 29 Prozent der Jugendlichen an, ihre Eltern seien Nicht-NutzerInnen und

    hätten weder im Berufsleben noch als Privatperson mit diesem Medium Kontakt.

    Eltern nutzen Computer...

    am Arbeitsplatz

    zu Hause

    sowohl am Arbeitsplatz

    als auch zu Hause

    weder am Arbeitsplatz,

    noch zu Hause

    Abb. 19Basis: alle Befragte, n=803

    31

    42

    55

    56

    28

    41

    54

    59

    29

    41

    54

    57

    0 10 20 30 40 50 60 70

    in ProzentMädchen Jungen Gesamt

    Es zeigt sich, daß vor allem Eltern von GymnasiastInnen (68 %) zu Hause einen PC nut-

    zen, dies gilt dagegen nur für 36 Prozent der HauptschülerInnen und für 50 Prozent der

    RealschülerInnen. Das umgekehrte Verhältnis zeigt sich bei Betrachtung der Eltern, die

    nach Angaben ihrer Kinder gar nicht mit Computern in Berührung kommen. Dieser Anteil

    beträgt bei den GymnasiastInnen 19 Prozent, während dies bei HauptschülerInnen auf na-

    hezu jedes zweite Elternhaus zutrifft.

  • Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Seite 27

    am Arbeitsplatz

    zu Hause

    sowohl am Arbeitsplatz

    als auch zu Hauseweder am

    Arbeitsplatz, noch zu Hause

    Abb. 20

    Eltern nutzen Computer...

    Basis: alle Befragte, n=803

    47

    21

    36

    37

    30

    37

    50

    57

    19

    57

    68

    69

    0 10 20 30 40 50 60 70

    in ProzentHaupt. Real. Gymn.

    Die Affinität der Eltern zum Computermedium trägt entscheidend dazu bei, ob sich Jugend-

    liche ebenfalls mit Computern auseinandersetzen oder nicht. Dies wird deutlich, wenn man

    die Befragten in drei Gruppen unterteilt: Nicht-NutzerInnen auf der einen Seite, NutzerIn-

    nen getrennt nach häufigen (mind. mehrmals pro Woche) und gelegentlichen (einmal pro

    Woche bis einmal pro Monat) auf der anderen Seite.

    Jugendliche Nicht-NutzerInnen geben überproportional an, daß ihre Eltern ebenfalls keinen

    Umgang mit Computern haben. Umgekehrt geben jugendliche PC-NutzerInnen häufiger

    als Nicht-NutzerInnen an, daß die Eltern – in welcher Form auch immer – zu den Anwen-

    dern neuer Technologien zählen.

  • Seite 28 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest

    Eltern nutzen Computer...

    am Arbeitsplatz

    zu Hause

    sowohl am Arbeitsplatz

    als auch zu Hause

    weder am Arbeitsplatz,

    noch zu Hause

    Abb. 21Basis: alle Befragte, n=803

    21

    51

    66

    63

    21

    44

    60

    63

    50

    24

    29

    45

    0 10 20 30 40 50 60 70

    in ProzenthäufigePC-Nutzer

    geleg.PC-Nutzer

    Nicht-Nutzer

    8.5 Anwendungen

    Der Computer wird vielfältig genutzt - in einer Differenzierung, die sich deutlich an den Le-

    bensinteressen und der Lebenssituation dieser Altersgruppe orientiert. Im folgenden wer-

    den die Anwendungen beschrieben, die von den PC-NutzerInnen nach eigenen Angaben

    zumindest mehrmals in der Woche ausgeführt werden (die Abfrage erfolgte mit Vorgaben).

    Mit 53 Prozent stellen Computerspiele die häufigste Anwendung der PC-NutzerInnen dar,

    gefolgt von Texte schreiben (42 %), Arbeiten für die Schule bzw. Lernen (38 %) sowie von

    Malen, Zeichnen, Grafiken erstellen (26 %). Dem schließt sich das Arbeiten mit speziellen

    Lernprogrammen (18 %) sowie das Programmieren (10 %) an. Mit 7 Prozent und damit an

    siebter Stelle steht das Surfen im Internet bzw. das Nutzen von Online-Diensten. Nimmt

    man alle Jugendlichen als Basis, also auch die Nicht-NutzerInnen, so wenden sich rund 5

    Prozent mindestens mehrmals pro Woche dem Internet bzw. Online-Diensten zu.

    Die Nutzung von Computerspielen ist dabei eine deutliche Domäne der Jungen und jungen

    Männer, schwächer - aber auch noch ausgeprägt – das Surfen im Internet und Program-

    mieren. Mädchen und junge Frauen hingegen wenden sich etwas stärker dem Lernen,

    Lernsoftware und dem Texte schreiben zu. Die jüngeren Befragten zeigen die größte Be-

    geisterung für Computerspiele, diese nimmt aber mit zunehmendem Alter kontinuierlich ab.

  • Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Seite 29

    Computerspiele dienen hier vielfach als Zugang oder als Einstieg in die Computernutzung.

    Dies gilt teilweise wohl auch für das Arbeiten mit spezieller Lernsoftware.

    GymnasiastInnen und RealschülerInnen nutzen den Computer häufiger für schulische

    Zwecke als HauptschülerInnen. Diese wiederum nutzen den Computer häufiger zum Spie-

    len von Computerspielen als RealschülerInnen und GymnasiastInnen.

    Am Rande: Es zeigt sich, daß die intensiven FernsehnutzerInnen (VielseherInnen) den

    Computer häufiger zum Spielen von Computerspielen nutzen als WenigseherInnen. Und:

    Radio und Musik von CD oder Musikkassette hören sind die Dinge, die am häufigsten par-

    allel zur Computernutzung gemacht werden.

    Basis: PC-Nutzer, n=568 Abb. 22

    Anwendungen am Computertäglich/mehrmals pro Woche

    3

    6

    19

    24

    39

    44

    37

    10

    13

    17

    27

    37

    40

    66

    7

    10

    18

    26

    38

    42

    53

    0 10 20 30 40 50 60 70

    Surfen im Internet

    Programmieren

    Lernsoftware

    Malen, Zeichnen, Grafikenerstellen

    Arbeiten für die Schule

    Texte schreiben

    Spielen vonComputerspielen

    in ProzentMädchen Jungen Gesamt

  • Seite 30 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest

    8.6 NutzerInnen von PC-Spielen

    Spiele sind meist der erste Zugang, den Kinder und Jugendliche zu Computern haben.

    Auch stellen sie mitnichten die einzige, wohl aber die häufigste Anwendung unter den Tä-

    tigkeiten am Computer dar. In der öffentlichen Diskussion über Computerspiele wird neben

    der Gewaltproblematik auch vielfach die Gefahr einer zunehmenden Isolation Jugendlicher

    thematisiert.

    Auf die Frage nach dem situativen Kontext beim Spielen von Computerspielen - die Ant-

    wortmöglichkeiten waren hier vorgegeben - antwortet die Hälfte der NutzerInnen von PC-

    Spielen, daß sie sowohl alleine als auch mit anderen zusammen Computerspiele spielen –

    was sicherlich von Anlage und Inhalt der Spiele abhängt. 20 Prozent geben an, daß sie

    überwiegend mit anderen zusammen am Computer spielen. Rund ein Viertel spielt dage-

    gen überwiegend alleine. Dies gilt vor allem für Mädchen, die in der Regel Strategie- und

    Kreativspiele ohne action-orientierte Rahmenhandlungen bevorzugen.

    Basis: Nutzer von PC-Spielen, n=517 Abb. 23

    Bei Computerspielen bin ich...

    20

    23

    18

    26

    33

    21

    54

    44

    60

    0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

    Gesamt

    Mädchen

    Jungen

    in Prozentüberwiegend mit anderen zusammen

    überwiegend alleine halbe/halbe

  • Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Seite 31

    8.7 Geräteausstattung

    Wie ist der PC ausgestattet, den die 12- bis 19jährigen zu Hause am häufigsten nutzen?

    Die meisten Computer verfügen über ein CD-ROM-Laufwerk und sind an einen Drucker

    angeschlossen. Darüber hinaus sind Lautsprecher und Soundkarten weit verbreitet.

    Soundkarten weisen vor allem die Computer auf, die von männlichen Befragten genutzt

    werden, auch steigt deren Verbreitung mit zunehmender PC-Nutzung. Weiterhin ist jeder

    zweite PC mit einem Joystick ausgerüstet, ein weiteres Indiz für die Verbreitung von Com-

    puterspielen. Auch hier steigt die Verbreitung mit zunehmender Intensität der PC-Nutzung.

    Mit einem Modem bzw. ISDN-Anschluß – Voraussetzung für die Nutzung von Online-

    Diensten bzw. dem Internet – ist jeder dritte genutzte Computer ausgestattet. Ruft man

    sich hier die Nutzungszahlen ins Gedächtnis, so scheint es, als hätten die Jugendlichen

    hier nur begrenzten Zugang.

    Basis: PC-Nutzer mit Computer zu Hause, n=542 Abb. 24

    Ausstattung des zu Hause am häufigsten genutzten PCs

    9

    5

    31

    32

    64

    62

    74

    82

    92

    10

    15

    26

    37

    66

    84

    78

    88

    89

    9

    11

    28

    35

    65

    74

    76

    86

    90

    0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

    Radio-Karte

    TV-Karte

    Scanner

    Modem/ISDN-Anschluß

    Joystick

    Soundkarte

    Lautsprecher

    CD-ROM-Laufwerk

    Drucker

    in ProzentMädchen Jungen Gesamt

  • Seite 32 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest

    8.8 Kompetenz im Umgang

    Die Computer-Kenntnisse der Jugendlichen sind nach eigener Einschätzung weder son-

    derlich gut noch sonderlich schlecht, so zumindest die Bilanz bei Betrachtung der Durch-

    schnittswerte. Die Computer-Kenntnisse wurden untergliedert in Software-Kenntnisse, also

    die Bedienung von Programmen, und Hardware-Kenntnisse, d. h. die Kompetenz im Um-

    gang mit der technischen Infrastruktur des Computers.

    Die Angaben zu den Software-Kenntnissen sind zunächst paritätisch, 53 Prozent geben

    „sehr gute/gute“ Kenntnisse und 47 Prozent „weniger gute/gar nicht gute“ Kenntnisse an.

    Bei geschlechtsspezifischer Betrachtung zeigt sich das Verhältnis der Eigeneinschätzung

    bei Mädchen und Jungen genau entgegengesetzt. So geben 40 Prozent der Mädchen

    „sehr gute/gute“ und 61 Prozent „weniger gute/gar nicht gute“ Kenntnisse an. Umgekehrt

    glauben 64 Prozent der Jungen „sehr gute/gute“ Kenntnisse zu haben, nur 36 Prozent

    halten sich für weniger kompetent. Die Einschätzung der eigenen Hardware-Kenntnisse

    fällt insgesamt schlechter aus. Hier geben nur 34 Prozent an, „sehr gute“ bzw. „gute“

    Kenntnisse zu haben. Deutlich stärker sind in dieser Gruppe Jungen und junge Männer

    vertreten. Nur 17 Prozent aller Mädchen glauben hingegen, Kompetenzen im Hardwarebe-

    reich zu haben.

    Basis: PC-Nutzer, n=568 Abb. 25

    Computerkompetenz

    5

    5

    2

    1

    8

    8

    48

    29

    38

    16

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    50

    57

    32

    43

    7

    17

    10

    26

    4

    10

    0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

    Software Gesamt

    Hardware Gesamt

    Software Mädchen

    Hardware Mädchen

    Software Jungen

    Hardware Jungen

    in Prozentsehr gut gut weniger gut gar nicht gut

  • Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Seite 33

    8.9 Durchschnittliche Ausgaben pro Monat

    Der finanzielle Aufwand für Computer und/oder Zubehör der 12- bis 19jährigen, die minde-

    stens einmal im Monat Computer nutzen, liegt im Durchschnitt bei DM 24,--. Geldquelle

    hierfür können die Befragten selbst oder auch andere sein. Die männlichen PC-Nutzer ge-

    ben im Schnitt dreimal soviel aus wie die weiblichen (DM 33,-- vs. DM 11,--). Zwei Drittel der

    PC-Nutzerinnen geben nach eigenen Angaben überhaupt kein Geld für dieses Medium aus.

    Mit zunehmenden Alter – und damit auch steigendem persönlichem Finanzbudget – erhöhen

    sich die Ausgaben für Computer und/oder Zubehör. Da das Interesse an Computerspielen

    mit steigendem Alter rückläufig ist, liegt die Vermutung nahe, daß es sich hier um Ausgaben

    für andere Soft- bzw. Hardware oder aber auch für Fachliteratur handelt.

    Wer Computer und/oder das Internet bzw. Online-Dienste regelmäßig nutzt, gibt auch mehr

    Geld dafür aus. Während intensive PC-NutzerInnen im Durchschnitt DM 31,-- ausgeben,

    liegen die gelegentlichen PC-NutzerInnen nur bei DM 8,--. Internet-NutzerInnen wenden im

    übrigen rund DM 50,-- auf. Offen bleibt an dieser Stelle, ob darunter auch Nutzungsentgelte

    fallen.

    Basis: PC-Nutzer, n=568 Abb. 26

    Durchschnittliche Ausgaben für den PC pro Monat

    46

    69

    28

    39

    24

    49

    8

    5

    11

    7

    2

    12

    0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

    Gesamt

    Mädchen

    Jungen

    in Prozentnichts bis unter DM 50,-- DM 50,-- b.u. DM 100,-- DM 100,-- oder mehr

  • Seite 34 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest

    8.10 Nutzungsmotive

    Welche Motive spielen für die PC-Nutzung bei Jugendlichen eine besondere Rolle? Neben

    inhaltlichen Aspekten – hier vor allem Computerspiele - können auch Stimmungen wie

    Langeweile oder Einsamkeit eine Rolle spielen.

    28 Prozent der Befragten nutzen den Computer hauptsächlich wegen der Computerspiele,

    hier insbesondere die Jungen und die 12- bis 13jährigen. Spielen allein kann somit, entge-

    gen der weit verbreiteten Vorstellungen, nicht als alleiniges Motiv für die Computernutzung

    gelten. Selbst wenn man diejenigen dazu nimmt, die hier zumindest weitgehend zustim-

    men, sind es nur 45 Prozent. Auch diejenigen, die einen eigenen PC besitzen stimmen nur

    zu 31 Prozent „voll und ganz zu“. Weitere 17 Prozent stimmen weitgehend zu, den PC

    hauptsächlich wegen der Spiele zu nutzen.

    Langeweile ist für 20 Prozent der Jugendlichen ein wichtiges Nutzungsmotiv, in dieser

    Stimmungslage greifen vor allem Jungen und die jüngeren Befragten häufiger auf den

    Computer zurück. Einsamkeit überbrücken – diese Funktion scheint der Computer für die

    jugendlichen Nutzer nicht zu übernehmen. Nur 7 Prozent stimmen hier „voll und ganz zu“.

    Stärker gilt dies allerdings auch hier für die 12- bis 13jährigen (16 %).

    Basis: PC-Nutzer, n=568 Abb. 27

    Motive der PC-Nutzungstimme voll und ganz zu

    6

    15

    20

    7

    24

    33

    7

    20

    28

    0 5 10 15 20 25 30 35 40

    Ich nutze Computer, weilich oft alleine bin

    Ich nutze Computer, weil mir oft langweilig ist

    Ich nutze Computereigentlich

    hauptsächlich wegen derComputerspiele

    in ProzentMädchen Jungen Gesamt

  • Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Seite 35

    8.11 Einstellungen

    Welches Meinungsklima herrscht bei Jugendlichen – unabhängig davon, ob sie zu den

    NutzerInnen gehören oder nicht - zum Thema Computer vor? Hierüber gibt die Zustim-

    mung zu verschiedenen im Rahmen der Befragung vorgegebenen Statements Auskunft.

    Höchste Zustimmung erhält die Aussage "Mit dem Computer kann man viele interessante

    Dinge machen". Der Aspekt der Nützlichkeit für die Schule findet bei den 12- bis 19jährigen

    hohe Zustimmung, ebenso die Ansicht, daß Computer bald genauso zum Alltag gehören

    wie das Telefon. Auch sind mehr als die Hälfte der befragten Jugendlichen davon über-

    zeugt, daß die Fähigkeit zum Umgang mit dem Computer wichtig ist, um (später) über-

    haupt einen Beruf zu finden.

    So selbstverständlich Computer im Alltag der Jugendlichen auch sind, 42 Prozent der 12-

    bis 19jährigen geben an, das Fernsehen der Beschäftigung mit dem Computer vorzuzie-

    hen. Auch ist für ein Drittel das Lesen eines Buches die attraktivere Alternative. Beide An-

    sichten vertreten insbesondere die weiblichen Befragten. Diese sind es auch, die den Um-

    gang mit dem PC als schwierig und kompliziert einstufen (29 %). Im Hinblick auf die Zu-

    kunft stimmen bereits 20 Prozent der Jugendlichen der Aussage „voll und ganz“ zu, sie

    könnten sich vorstellen, ihre Einkäufe künftig über den Computer zu erledigen. Allerdings

    ist dies eher für die männlichen Befragten (26 %) denkbar als für die weiblichen (14 %).

    Denkbare Hemmfaktoren für die Jugendlichen beim Umgang mit Computern gibt es viele.

    Exemplarisch wurde an dieser Stelle bei allen Befragten die Rolle des Elternhauses und

    der mögliche Einfuß geschlechtsspezifischer Rollenbilder untersucht. Jugendliche, die

    nach eigenen Angaben Computer seltener als einmal im Monat bzw. nie nutzen (Nichtnut-

    zerInnen, n=235) wurden darüber hinaus nach der Rolle finanzieller Ressourcen gefragt.

    Nur 11 Prozent der 12- bis 19jährigen stimmen „voll und ganz“ zu, daß die Eltern nichts

    von Computern halten – unabhängig von Geschlecht und Alter der Befragten. Betrachtet

    man die verschiedenen Bildungsniveaus, so stimmen SchülerInnen der Hauptschule hier

    überdurchschnittlich zu. Und: Jeder fünfte Nichtnutzer gibt an, daß die Eltern dem Umgang

    mit Computern skeptisch gegenüberstehen. Daß Computer eher etwas für Jungen als für

    Mädchen sind – dieses Rollenklischee ist bei den jüngeren Befragten latent vorhanden, fällt

    aber insgesamt bei den Jugendlichen auf wenig fruchtbaren Boden.

    Für die Nichtnutzung von Computern scheinen auch finanzielle Gründe eine gewisse Rolle

    zu spielen. So stimmen 21 Prozent der NichtnutzerInnen der Aussage „Computer sind für

  • Seite 36 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest

    mich und meine Eltern zu teuer“ „voll und ganz“ bzw. 34 Prozent „voll und

    ganz/weitestgehend“ zu.

    Einstellungen zu Computer/PC-Nutzungtrifft voll und ganz zu

    Mit dem PC kann man viele interessante Dinge machen

    PCs sind für die Schule nützlich

    PCs gehören bald genauso zum Alltag wie das Telefon

    PCs sind wichtig, um später einen Beruf zu finden

    Ohne PC geht heute nichts mehr

    Es macht Spaß, mit dem PC zu lernen

    Ich sehe lieber fern als mich mit dem PC zu beschäftigen

    Die meisten meiner FreundInnen beschäftigen sich mit dem PC

    Computer sind eine schöne Freizeitbeschäftigung

    Nur wenige können mit den neuen Entwicklungen bei PCs

    mithalten

    Ich lese lieber ein Buch als mich mit dem PC zu beschäftigen

    Ich würde ich mich ganz gerne häufiger mit dem PC

    beschäftigen

    PCs sind so kompliziert, daß man sie kaum bedienen kann

    Ich kann mir gut vorstellen, in Zukunft über den PC einzukaufen

    Meine Eltern halten nichts von Computern

    Computer sind eher etwas für Jungen als für Mädchen

    Basis: alle Befragte, n=803 Abb. 28

    8

    12

    14

    29

    28

    45

    32

    24

    30

    50

    38

    47

    52

    54

    69

    65

    6

    11

    26

    17

    33

    18

    32

    45

    49

    34

    50

    42

    53

    66

    68

    76

    7

    11

    20

    23

    30

    31

    32

    35

    40

    42

    44

    45

    53

    60

    69

    71

    0 10 20 30 40 50 60 70 80

    in ProzentMädchen Jungen Gesamt

  • Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Seite 37

    9. Internet

    9.1 Nutzungsfrequenz und -dauer

    Im Vergleich zur PC-Nutzung spielt das Internet noch eine untergeordnete Rolle im Alltag

    der bundesdeutschen 12- bis 19jährigen. Insgesamt geben ca. 18 Prozent aller Befragten

    (n=803) an, im Internet zu surfen bzw. Online-Dienste zu nutzen. Die Häufigkeit mit der

    diesen Tätigkeiten nachgegangen wird variiert dabei von „täglich/mehrmals pro Woche“ (5

    %) über „einmal pro Woche/mehrmals pro Monat“ (6 %) bis „einmal im Monat/seltener“ (6

    %). Betrachtet man nur die Teilgruppe der PC-NutzerInnen (n=568), so steigt der prozen-

    tuale Anteil der Internet-NutzerInnen auf 25 Prozent an.

    Im folgenden konzentriert sich die Betrachtung auf diejenigen Jugendlichen, die nach eige-

    nen Angaben zumindest selten das Internet bzw. Online-Dienste nutzen (n=142).

    Seit welchem Zeitraum zählen die Jugendlichen bereits zu den NutzerInnen des Internet

    bzw. der Online-Dienste? Knapp die Hälfte war in den letzten 12 Monaten in Kontakt mit

    Online-Angeboten gekommen. Insbesondere weibliche Nutzer, die 12- bis 13jährigen und

    die HauptschülerInnen zählen zu den Neueinsteigern. Daneben nutzen laut Selbstauskunft

    38 Prozent seit ein bis zwei Jahren das Internet bzw. Online-Dienste, während 15 Prozent

    zu den erfahrenen NutzerInnen zählen, die seit zwei und mehr Jahren online sind. Aller-

    dings zählen nur 2 Prozent der Nutzerinnen, aber 22 Prozent der Nutzer zu diesen „Profis“.

    Die Nutzungsdauer an einem durchschnittlichen Tag von Montag bis Freitag - unabhängig

    von der Häufigkeit der Nutzung - beträgt bei einem Viertel eine halbe Stunde und weniger,

    35 Prozent sind zwischen 30 und 60 Minuten online. 29 Prozent geben an, intensivere Sit-

    zungen mit einer Dauer zwischen einer und zwei Stunden abzuhalten. Der Anteil der „Hea-

    vy User“, bei denen die Beschäftigung mit dem Internet oder Online-Diensten dann zwei

    Stunden und mehr dauert, liegt bei 12 Prozent. Überraschenderweise geben 56 Prozent

    der InternetnutzerInnen an, am Wochenende eine geringere Nutzungsdauer als unter der

    Woche zu haben, während für 20 Prozent das Wochenende eine intensivere Nutzung be-

    deutet. Für den Rest macht es keinen Unterschied, ob man unter der Woche oder am Wo-

    chenende online ist.

  • Seite 38 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest

    9.2 Nutzerprofil

    Mit dem Internet bzw. Online-Diensten haben bisher etwa ein Fünftel der bundesdeutschen

    12- bis 19jährigen zumindest erste Erfahrung gesammelt. 18 Prozent aller befragten Ju-

    gendlichen nutzen nach eigenen Angaben das Internet bzw. Online-Dienste oder haben es

    überhaupt schon einmal genutzt. Dabei reicht das Spektrum von täglichen Anwendern hin zu

    solchen, die einmal im Monat und seltener online sind.

    Die Zusammensetzung der InternetnutzerInnen zeigt, daß Jungen und junge Männer deut-

    lich häufiger in dieser Gruppe zu finden sind als Mädchen und junge Frauen (das Verhält-

    nis beträgt rund 2 : 1). Unter den NutzerInnen finden sich eher ältere Jugendliche, 16- bis

    19jährige sind deutlich stärker vertreten als 12- bis 15jährige (etwa 3 : 2). Daneben zeich-

    net sich noch immer ein deutliches Bildungsgefälle ab. So besucht jede/r zweite NutzerIn

    das Gymnasium, nur 15 Prozent der jugendlichen Nutzer von Internet- bzw. Online-

    Diensten besuchen oder besuchten nach eigenen Angaben eine Hauptschule.

    Abb. 29

    Internet-Nutzer(zumindest selten)

    1814

    21

    12

    19 20 20

    11

    16

    23

    100

    39

    61

    16

    27 2829

    15

    33

    53

    0

    10

    20

    30

    40

    50

    60

    70

    80

    90

    100

    Ges

    amt

    Mäd

    chen

    Jung

    en

    12/1

    3 Ja

    hre

    14/1

    5 Ja

    hre

    16/1

    7 Ja

    hre

    18/1

    9 Ja

    hre

    Haup

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    Real

    schu

    leG

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    in P

    roze

    nt

    Anteil Gesamt, n=803 Zusammensetzung Nutzer, n=142

  • Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Seite 39

    9.3 Nutzungsmotive

    Welche Motive stehen für die 12- bis 19jährigen im Vordergrund wenn es darum geht, im

    Internet zu surfen oder Online-Dienste zu nutzen? Die Abfrage - mit Vorgaben - erfolgte hier

    anhand einer vierstufigen Skala (von „trifft voll und ganz zu“ bis „trifft gar nicht zu“).

    Die Möglichkeit, schneller als andere an relevante Informationen zu gelangen, steht für die

    meisten Internet-NutzerInnen an erster Stelle – 90 Prozent stimmen dieser Aussage zu. Fast

    genauso wichtig ist die Aussicht, durch die Nutzung des Internet bzw. von Online-Diensten

    leichter an Informationen zu gelangen, die über herkömmliche Wege schwerer zugänglich

    sind (87 %). Beide Aussagen stoßen im Übrigen bei den älteren Internet-NutzerInnen auf

    größere Zustimmung als bei den jüngeren. Die Nutzung der neuen Kommunikationstechno-

    logien als Ausdruck der persönlichen Individualität ist für die Jugendlichen nicht (mehr) von

    allzu großer Bedeutung – zu alltäglich sind Internet und Online-Dienste mittlerweile. So

    stimmen 37 Prozent der Aussage zu „Ich nutze Internet bzw. Online-Dienste, weil ich gerne

    Sachen mache, die nicht jeder macht“. Die Nutzung aus Prestigegründen ist nur für einen

    geringen Teil von Relevanz (15 % „stimme voll und ganz zu“).

    Basis: Internet-Nutzer, n=142 Abb. 30

    Motive der Internet-/Online-Nutzungtrifft voll und ganz/weitgehend zu

    38

    88

    89

    36

    87

    90

    37

    87

    90

    0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

    mache gerne Sachen, dienicht jeder macht

    kann so an Informationenkommen, die nur schwer zu

    kriegen sind

    kann so schneller anInformationen gelangen als

    andere

    in ProzentMädchen Jungen Gesamt

  • Seite 40 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest

    9.4 Anwendungen

    Das Internet bzw. die Online-Dienste werden insbesondere genutzt, um nach Informatio-

    nen zu einem bestimmten Thema zu suchen, Musik/Sounddateien anzuhören oder um

    Dateien auf den eigenen Computer zu laden. Auch die Kommunikation mit anderen durch

    das Versenden von E-Mails oder durch die Teilnahme an „chats“ steht für die jugendlichen

    NutzerInnen im Vordergrund. Bestellmöglichkeiten via Internet sowie die Nutzung von Bi-

    bliotheken oder Datenbanken sind sicherlich auch aufgrund des Alters der Befragten

    (noch) von nachrangigem Interesse.

    Die weitere Betrachtung zeigt, daß die verschiedenen Online-Angebote überwiegend von

    den männlichen Nutzern „täglich/mehrmals pro Woche“ genutzt werden. Ausnahme: Bei

    der Suche nach regionalen Informationen/Veranstaltungen liegen die Geschlechter

    gleichauf.

    Informationen zu einem best. Thema

    Musik/Sounddateien anhören

    Downloading

    E-Mails versenden

    "chatten"

    Netzspiele, Multi-userspiele machen

    Infos über regionale Veranstaltungen

    Beitr. in "newsgroups" lesen o. schreiben

    Videos anschauen

    in Datenbanken suchen

    Bibliotheken im Internet nutzen

    etwas bestellen, das kein Geld kostet

    etwas bestellen, das Geld kostet

    Basis: Internet-Nutzer , n=142 Abb. 31

    Nutzung verschiedener Angebote im Internet/ bei Online-Dienstenmache ich tä glich/mehrmals pro Woche

    2

    7

    7

    9

    10

    10

    12

    15

    19

    20

    21

    22

    30

    0 5 10 15 20 25 30 35

    in Prozent

  • Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Seite 41

    9.5 Spezifische Eigenschaften

    Welche Eigenschaften und Besonderheiten assoziieren jugendliche NutzerInnen mit dem

    Internet? Internet bedeutet für die 12- bis 19jährigen vor allem Information bzw. Informati-

    onsvielfalt sowie Daten- und Anwendungsfülle. Jeweils 43 Prozent – Mehrfachantworten

    waren möglich – nennen dies die herausragenden Eigenschaften des Internets.

    Für rund ein Drittel, dabei etwas häufiger für Mädchen und junge Frauen, ist der kommuni-

    kative Aspekt - z.B. das Versenden von elektronischer Post – besonders erwähnenswert.

    Für 22 Prozent bedeutet das Internet Spaß, Spannung und Unterhaltung, dies sagen vor

    allem die Jüngeren. Und auch die Aktualität der Inhalte und des Mediums insgesamt wird

    von einem knappen Fünftel – vor allem von den Älteren - als Besonderheit genannt.

    Basis: Internet-Nutzer, n=142 Abb. 32

    Das Besondere am Internet - ohne Vorgaben -

    5

    17

    22

    34

    43

    43

    0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50

    bedienungs-freundlich

    Aktualität

    Spaß/Unterhaltung

    Kommunikation

    Daten-/Anwendungsfülle

    Information

    in Prozent

  • Seite 42 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest

    9.6 Lieblingsseite

    Welche Seiten und Angebote bevorzugen die 12- bis 19jährigen beim Surfen im Internet?

    Gibt es Hinweise auf eine wiederkehrende, zielgerichtete und bewußte Nutzung bestimmter

    Inhalte?

    Insgesamt geben 55 Prozent der Internet-NutzerInnen an, eine bestimmte Lieblingsseite im

    Internet zu haben. Das Spektrum dieser bevorzugten Angebote ist dabei breit gefächert,

    eine Auswahl zeigt die nachstehende Abbildung.

    Mehr als die Hälfte der jugendlichen Internet-NutzerInnen haben schon einmal das Inter-

    netangebot eines Radio- oder Fernsehsenders oder einer Zeitung besucht. Angebote von

    Fernsehanbietern werden von 10 Prozent als Lieblingsseite angegeben. Dabei kann es

    sich um das Webangebot eines einzelnen Senders (z.B. RTL, PRO SIEBEN, Viva) oder

    auch das einzelner Sendungen (z.B. ran, Gute Zeiten – Schlechte Zeiten) handeln. Eben-

    falls hoch im Kurs stehen sogenannte „Chat“-Seiten (7 Prozent), wie es sie beispielsweise

    an Schulen gibt.

    Im Internet werden Informationen zum Thema Sport und (Computer-)Spiele besonders

    gern von Jungen und jungen Männern aufgesucht. Seiten über Stars, Prominente und de-

    ren Leben hingegen bevorzugen von Mädchen und jungen Frauen (z.B. das Angebot von

    „Bravo“).

    Damit ähneln die konkret abgerufenen Inhalte stark den inhaltlichen Interessen, die auch

    die Nutzung anderer Medienangebote determinieren.

  • Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Seite 43

    TV-Anbieter (ran, DSF, GZSZ)

    "Chatten"/"Chat"-Seiten (Schul-Chatten)

    Sportinformationen

    Spiele/PC-Games/ Spielehersteller

    Musik/ Konzerttermine

    Stars/Prominente/ Bravo

    Yahoo/ Suchmaschinen

    Autos

    Homepage von Freunden/Bekannten

    Erdkunde/ Natur(magazine)

    Basis: Internet-Nutzer, n=142 Abb. 33

    Lieblingsseite im Internet

    2

    1

    0

    1

    9

    4

    4

    1

    6

    12

    1

    2

    4

    3

    0

    4

    8

    9

    8

    8

    1

    1

    2

    2

    3

    4

    6

    6

    7

    10

    0 5 10 15

    in Prozent

    Mädchen Jungen Gesamt

  • Seite 44 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest

    9.7 Informationsquellen

    Auf welche Art und Weise navigieren die jugendlichen SurferInnen im Internet, um zu den

    gewünschten Angeboten zu gelangen? Welche Quellen ziehen die 12- bis 19jährigen dazu

    heran?

    Wichtigste Informationsquelle für das Auffinden bestimmter Angebote sind Freunde und

    Freundinnen. Daneben liefern – vor allem für die männlichen Surfer - die klassischen Me-

    dien, wie Zeitungen und Zeitschriften, und das Fernsehen Hinweise für Angebote im Inter-

    net. Aber auch die Suchmaschinen im Internet selbst, die unterschiedlichste Strukturie-

    rungshilfen anbieten, werden von den Jugendlichen als Informationsquelle für Angebote

    genutzt.

    Die Schule gilt insgesamt weniger als Wegweiser für neue Webangebote, bei den Nutze-

    rinnen liegt sie jedoch hinter den Freunden auf Platz 2. Auch Lesezeichen, sogenannte

    „Bookmarks“, mit deren Hilfe man Verknüpfungen zu Internet-Angeboten lokal auf dem

    Computer speichern kann, um diese dann schnell und einfach wiederzufinden, werden von

    Jugendliche weniger oft eingesetzt. Die Gründe hierfür – wirklich interessante „Adressen“

    kennt man auswendig; die Nutzung erfolgt immer wieder an anderen Computern; nur weni-

    ge Angebote lohnen weitere Besuche – bleiben an dieser Stelle offen.

    Freunde

    Zeitungen/Zeitschriften

    Fernsehen

    eine Suchmaschine

    angebotene "links"

    Lehrer bzw. Schule

    Radio

    Lesezeichen bzw. Bookmarks

    Basis: Internet-Nutzer, n=142 Abb. 34

    Informationsquellennutze ich häufig/gelegentlich

    24

    31

    41

    51

    40

    45

    37

    69

    26

    26

    22

    37

    55

    53

    71

    76

    25

    28

    29

    42

    49

    50

    58

    73

    0 10 20 30 40 50 60 70 80

    in ProzentMädchen Jungen Gesamt

  • Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Seite 45

    9.8 Einstellungen

    Unabhängig davon, ob die Jugendlichen selbst das Internet oder Online-Dienste nutzen,

    liefern Einstellungen und Meinungen zu diesen Medien wichtige Indizien für ihren Stellen-

    wert im Leben der Jugendlichen. Als Basis der nachstehenden Tabelle gelten all jene 12-

    bis 19jährigen, die zumindest schon einmal etwas vom Internet bzw. Online-Diensten ge-

    hört haben, ohne dabei zwingend selbst zu den NuterzInnen zu gehören (n=518). Die auf-

    geführten Statements waren vorgegeben.

    Knapp die Hälfte dieser Gruppe ist der Meinung, daß man über das Internet bzw. Online-

    Dienste gut neue Leute kennenlernen kann. Auch der positive Effekt für Schule und/oder

    Ausbildung wird deutlich bejaht, an dieser Stelle deutlich stärker von männlichen Befragten

    als von weiblichen. Die bereits vollzogene Integration des Internet bzw. der Online-Medien

    in den Alltag wird durch die explizite Zustimmung zur Aussage „Internet bzw. Online-

    Dienste gehören heute einfach dazu“ deutlich (39 %). Auch findet ein Viertel der Befragten,

    daß um dieses Thema viel zu viel Aufheben gemacht wird. Jugendliche, die bereits zu den

    Internet-NutzerInnen zählen, stimmen diesen Aussagen im übrigen öfter zu.

    Über das Internet bzw. Online-Dienste kann man gut neue Leute

    kennenlernen

    Internet bzw. Online-Dienste sind für die Schule oder Ausbildung

    nützlich

    Internet bzw. Online-Dienste gehören heute einfach dazu

    Über das Internet bzw. Online-Dienste wird viel zu viel

    Aufhebens gemacht

    Die meisten meiner Freundinnen beschäftigen sich mit dem

    Internet bzw. Online-Diensten

    Basis: Jugendliche, die schon einmal vom Internet gehört haben, n=518 Abb. 35

    Einstellungen zu Internet/Online-Diensten- stimme voll und ganz zu -

    14

    22

    39

    39

    50

    14

    24

    39

    48

    44

    14

    23

    39

    44

    47

    0 10 20 30 40 50 60

    in ProzentMädchen Jungen Gesamt

  • Seite 46 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest

    10. Medienbindung

    Neben der Nutzung der Medien verdeutlicht die Bindung an sie ihre Wichtigkeit für die Nut-

    zerInnen. Medienbindung zeigt sich in der subjektiven Einschätzung, wie stark man ein

    Medium vermissen würde für den Fall, daß es längere Zeit nicht verfügbar wäre. Dies wur-

    de für das Fernsehen, das Radio, den Computer bzw. PC, Zeitschriften und Zeitungen ab-

    gefragt. Die Frage nach der subjektiven Unentbehrlichkeit des jeweiligen Mediums hebt

    somit den individuellen Gebrauchswert hervor.

    Das Fernsehen ist gemessen an der "Unverzichtbarkeit" nach wie vor das wichtigste Medi-

    um für die 12- bis 19jährigen. 37 Prozent der Befragten können in der Abwägung aller Me-

    dien am wenigsten auf das Fernsehen verzichten. Auf Platz 2 und 3 folgen Radio (26 %)

    und der Computer (19 %). Damit hat sich auch der Computer bereits im Medienset etabliert

    – wenn auch stärker bei männlichen Jugendlichen als bei weiblichen. Interessant ist der

    Blick auf die häufigen PC-Nutzer. Zwar ist auch bei ihnen das Fernsehen unangefochten

    auf Platz 1, auf Platz 2 folgt aber mit 28 Prozent bereits der PC und auf Platz 3 mit 18 Pro-

    zent das Radio.

    Basis: alle Befragte, n=803 Abb. 36

    Bindung an Medien Am wenigsten verzichtet werden kann auf ...

    2

    8

    9

    11

    32

    37

    2

    7

    8

    26

    19

    38

    2

    8

    9

    19

    26

    37

    0 5 10 15 20 25 30 35 40

    nichts davon

    Zeitungen

    Zeitschriften

    Computer bzw. PC

    Radio

    Fernsehen

    in ProzentMädchen Jungen Gesamt

  • Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Seite 47

    11. Medien als Inhalt von Kommunikation

    Der Umgang mit Medien gehört zum Alltag der Jugendlichen. Medien und ihre Inhalte sind

    daher auch Bestandteil ihrer Gespräche. An erster Stelle steht hier – wieder gemessen an

    der Häufigkeit „mache ich täglich/mehrmals pro Woche“ - das Fernsehen und das Fern-

    sehprogramm, insbesondere bei den Jüngeren und bei den VielseherInnen. Auf Platz 2

    und 3 folgen Zeitschriften - hier überdurchschnittlich stark bei Mädchen und bei den Jünge-

    ren - und Zeitungen bzw. deren Inhalte. Weniger von Bedeutung für die Alltagskommuni-

    kation sind Bücher, falls doch, dann eher für Mädchen als für Jungen. Auch das Internet

    bzw. Online-Dienste bietet sich nur für einen geringen Teil der 12- bis 19jährigen als häufi-

    geres Gesprächsthema an.

    Auf eine massive geschlechtsspezifische Differenzierung muß bei dem Thema Computer-/

    Videospiele, das in der Rangfolge der häufigsten Gesprächsthemen auf Platz 4 liegt, hin-

    gewiesen werden. Dieses Thema ist für 53 Prozent der Jungen, dagegen aber nur für 12

    Prozent der Mädchen von Bedeutung.

    Basis: alle Befragte, n=803 Abb. 37

    Gesprächsthemen mit Freunden/Freundinnentäglich/mehrmals pro Woche

    6

    17

    30

    12

    38

    49

    59

    12

    8

    26

    53

    39

    36

    60

    9

    12

    28

    33

    39

    42

    60

    0 10 20 30 40 50 60 70

    Über Internet bzw.Online-Dienste

    Über Bücher

    Über das Radio/das Radioprogramm

    Über Computerspiele, Videospiele

    Über Zeitungen, bzw.deren Inhalt

    Über Zeitschriften, bzw.deren Inhalt

    Über das Fernsehen/das Fernsehprogramm

    in ProzentMädchen Jungen Gesamt

  • Seite 48 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest

    12. Nutzung von Medien in unterschiedlichen Situationen

    Mediennutzung ist das Produkt mehrerer Einflußfaktoren. Sie hängt ab vom Ort, an dem

    man sich befindet, von der Verfügbarkeit einzelner Medien, vom Zeitbudget und von der

    Rezeptions-Situation (nutzt man Medien allein oder zusammen mit anderen). Daneben

    spielen Faktoren wie inhaltliche Erwartungen an die Medien und das inhaltlich verfügbare

    Angebot eine besondere Rolle.

    Im Rahmen der Studie JIM ’98 wurde neben der Nutzungsfrequenz, inhaltlichen Präferen-

    zen u.ä. auch danach gefragt, in welchem situativen Kontext (z. B. Zusammensein mit El-

    tern) bzw. bei welchen Bedürfnissen (z. B. gezielte Informationssuche) Jugendliche welche

    Medien bevorzugen . Insgesamt wurden neun Situationen vorgegeben, anhand derer die

    Medien Fernsehen, CDs/Kassetten, Radio, Zeitung und Computer abgehandelt wurden.

    • Fernsehen wird bevorzugt in der häuslichen Abendsituation beim Zusammensein mit

    den Eltern, bei und zur Überwindung von Langeweile, bei Sorgen und Problemen, so-

    wie zum Spaß und zur Unterhaltung genutzt.

    • CDs und Kassetten werden erwartungsgemäß primär zum Hören von Musik genutzt.

    Sie finden ihren Einsatz sowohl beim Zusammensein mit Freunden als auch bei der

    Bewältigung von Trauer und Sorgen.

    • Das Radio dient ebenso wie CDs und Kassetten als Musikmedium. Es wird sowohl

    beim Zusammensein mit Eltern und Freunden als auch zur Information über Veran-

    staltungen in der Umgebung genutzt.

    • Zeitungen werden primär zur schnellen Informationssuche zu bestimmten Themen und

    für regionale Veranstaltungshinweise eingesetzt.

    • Der Computer kommt insgesamt, also bei NutzerInnen und NichtnutzerInnen, z.B. hin-

    sichtlich der Frage nach schneller Informationssuche zu einem bestimmten Thema,

    nach der Tageszeitung und dem Fernsehen auf Platz 3. Nimmt man nur diejenigen Ju-

    gendlichen, die täglich oder mehrmals in der Woche Computer nutzen, so erreicht der

    Computer bei dieser Frage Platz 1.

  • Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Seite 49

    Bei der Frage nach der Mediennutzung bei Langeweile erreicht der PC über alle

    Befragte Platz 4 - wobei Jungen (22 %) hier eher auf den Computer zurückgreifen als

    Mädchen (5 %). Bei den PC-NutzerInnen erreicht der Computer in diesem Nutzungs-

    kontext nach dem Fernsehen Platz 2.

    Das gleiche gilt für das Zusammensein mit FreundInnen und dem Bedürfnis nach

    Spaß und Unterhaltung . Bei diesen Situationen erreicht der Computer bei allen Be-

    fragten jeweils Platz 4, bei den PC-NutzerInnen dagegen jeweils Platz 2. Auch hier

    werden geschlechtsspezifische Unterschiede deutlich. So kommt der Computer bei

    Jungen sowohl beim Zusammensein mit FreundInnen (17 %) als auch beim Wunsch

    nach Spaß und Unterhaltung (ebenfalls 17 %) stärker zum Einsatz als bei Mädchen

    (4 % bzw. 3 %).

  • Seite 50 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest

    13. Themeninteressen

    Die Themeninteressen der 12- bis 19jährigen wurden anhand von 15 Bereichen, die ein

    breites Spektrum von Politik, über Kultur bis hin zu Liebe und Partnerschaft abdecken, ab-

    gefragt. Das Interesse an diesen Themen wurde mittels einer Skala von 1 „ist für mich sehr

    interessant“ bis 6 „ist für mich überhaupt nicht interessant“ erfragt. Für die folgende Analyse

    wurden die beiden Skalenwerte 1 und 2 zusammengefaßt.

    Die zentralen Themen der Jugend sind Freundschaft, Musik, Liebe und Partnerschaft,

    Sport, Ausbildung, Beruf und Mode. Dagegen treffen die Bonner Politik, die Themen Wirt-

    schaft, Kunst und Kultur und lokale Politik nur auf geringes Interesse. Vergleicht man die

    Ergebnisse mit älteren Studien, zeichnet sich hier eine starke Kontinuität ab.

    Bei vielen Gemeinsamkeiten zwischen den Geschlechtern, z. B. dem ersten Platz beim

    Thema Freundschaft, zeigen sich auch deutliche Unterschiede. Sie werden z. T. auch bei

    den Freizeitaktivitäten deutlich. Die Themen PC und Sport stellen sich als Domäne der

    männlichen Befragten dar. Hingegen finden die Themen Mode, Kleidung, Prominente,

    Stars und ihre Schicksale sowie Kunst und Kultur stärkeren Anklang bei den weiblichen

    Befragten.

    Die Themeninteressen weisen teilweise starke altersspezifische Unterschiede auf. Das

    Thema Liebe und Partnerschaft gewinnt erwartungsgemäß mit zunehmendem Alter an

    Relevanz. Ebenso nimmt das Interesse am Thema Ausbildung und Beruf mit steigendem

    Alter kontinuierlich zu. Die Themen Prominente, Stars und ihre Schicksale, PC und Sport

    werden dagegen mit zunehmendem Alter für die Jugendlichen uninteressanter.

    Eine Verknüpfung der Themeninteressen mit dem Bildungsgrad der Befragten zeigt, daß

    GymnasiastInnen (22 %) größeres Interesse am Thema Politik (sowohl auf lokaler als auch

    auf Bundesebene) aufweisen als Haupt- (12 %) und RealschülerInnen (17 %). Das gleiche

    gilt für das Thema Kunst und Kultur (GymnasiastInnen: 24 %, HauptschülerInnen: 12 %,

    RealschülerInnen: 16 %).

    Erwartungsgemäß zeigt die Gesamtheit der PC-NutzerInnen ein wesentlich stärkeres In-

    teresse am Thema PC und Computer als die NichtnutzerInnen. Beschränkt man die Be-

    trachtung auf die häufigen PC-NutzerInnen, dann zeigt sich, daß 66 Prozent großes Inter-

    esse haben.

  • Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Seite 51

    Freundschaft

    Musik

    Liebe, Partnerschaft

    Sport

    Ausbildung und Beruf

    Mode, Kleidung

    Gesundheit und Medizin

    Umwelt bzw.Umweltschutz

    Schule

    PC, Computer

    Prominente, Stars & Schicksale

    Kunst und Kultur

    regionale Politik

    Wirtschaft

    Politik, die in Bonn gemacht wird

    Basis: alle Befragte, n=803 Abb. 38

    Themeninteressen(Top boxes 1+2)

    9

    12

    15

    26

    37

    21

    44

    50

    58

    72

    70

    60

    76

    88

    93

    13

    17

    20

    11

    20

    60

    44

    52

    47

    47

    66

    77

    66

    80

    90

    11

    14

    18

    18

    28

    41

    44

    51

    52

    59

    68

    69

    71

    84

    92

    0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

    in ProzentMädchen Jungen Gesamt

  • Seite 52 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest

    Freundschaft

    Musik

    Liebe, Partnerschaft

    Sport

    Ausbildung und Beruf

    Mode, Kleidung

    Gesundheit und Medizin

    Umwelt bzw.Umweltschutz

    Schule

    PC, Computer

    Prominente, Stars & Schicksale

    Kunst und Kultur

    regionale Politik

    Wirtschaft

    Politik, die in Bonn gemacht wird

    Basis: alle Befragte, n=803 Abb. 39

    Themeninteressen(Top boxes 1+2)

    15

    17

    20

    24

    9

    29

    48

    50

    51

    56

    75

    55

    80

    77

    93

    12

    17

    18

    12

    23

    39

    44

    47

    54

    61

    84

    68

    82

    89

    93

    6

    12

    15

    18

    34

    42

    42

    45

    52

    63

    68

    75

    75

    87

    90

    9

    12

    17

    19

    46

    55

    42

    62

    53

    55

    44

    78

    48

    81

    90

    0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

    in Prozent

    18/19 Jahre 16/17 Jahre 14/15 Jahre 12/13 Jahre

  • Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Seite 53

    14. Lebensplanung

    Drei Lebensziele haben für die 12- bis 19jährigen besondere Bedeutung: Viel Spaß und

    Freizeit haben hat für 84 Prozent aller Jugendlichen hohe Priorität, später einmal viel Geld

    verdienen ist für 78 Prozent von großer Bedeutung, und für drei Viertel ist es wichtig, spä-

    ter eine eigene Familie zu haben.

    Das Ziel, viel Geld zu verdienen ist für die männlichen Befragten (85 %) bedeutsamer als

    für die weiblichen (71 %). Der Wunsch nach einer eigenen Familie zeigt sich vor allem bei

    den Jüngeren. So stimmen 85 Prozent der 12- bis 13jährigen gegenüber nur 67 Prozent

    der 18- bis 19jährigen dieser Aussage zu. Insgesamt zeigt sich, daß weiterhin sehr traditio-

    nelle – dies ist auch aus älteren Umfragen bekannt - Lebensziele die Sichtweise und Zu-

    kunftsperspektive der Jugendlichen prägen.

    Interessant ist, daß im Hinblick auf die persönliche Entwicklung 83 Prozent der 12- bis

    19jährigen der Aussage zustimmen „Man muß immer wieder neue Sachen dazulernen, um

    später einen Beruf zu bekommen“.

    Basis: alle Befragte, n=803 Abb. 40

    Lebenszieletrifft voll und ganz zu

    77

    71

    82

    73

    85

    85

    75

    78

    84

    0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

    Es ist mir wichtig, eine eigene Familie zu

    haben

    Ich möchte einmal viel Geld verdienen

    Ich möchte vor allem viel Spaß und Freizeit

    haben

    in ProzentMädchen Jungen Gesamt

  • Seite 54 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest

    15. Vereinsmitgliedschaft

    77 Prozent aller Jugendlichen verbringen Teile ihrer Freizeit in Vereinen oder vereinsähnli-

    chen Gruppen. Ein Teil der 12- bis 19jährigen ist dabei in mehreren Gruppen oder Verei-

    nen engagiert - die Anzahl beträgt im Durchschnitt 1,3.

    Das Verbringen der Freizeit in mehr oder weniger organisierten Strukturen hat somit auch

    heute noch einen großen Stellenwert im Leben der 12- bis 19jährigen. An der Spitze steht

    die Mitgliedschaft in einem Sportverein (61 %) – was auf männliche Jugendliche stärker

    zutrifft als auf weibliche. Die (aktive) Teilnahme an Musik- bzw. Gesangsvereinen (20 %)

    oder kirchlichen bzw. religiösen Gruppen (19 %) ist dagegen für Mädchen attraktiver.

    Im Altersverlauf geht das Engagement im Sportverein und bei kirchlichen Gruppierungen

    etwas zurück. Die bildungsspezifische Betrachtung zeigt, daß GymnasiastInnen stärker im

    musikalischen und kirchlichen Umfeld aktiv sind, HauptschülerInnen dagegen stärker in

    Heimatvereinen. Intensive Mediennutzer – ob Fernsehen oder Computer – zeigen trotz

    vermutlich geringerem zeitlichem Budget im übrigen nur geringe Unterschiede. Allerdings

    erlaubt die Fragestellung insgesamt keinen Rückschluß auf die zeitliche Zuwendung, die

    die Jugendlichen für Vereine und Gruppen aufbringen.

    Sportverein

    Musik-/ Gesangsverein/Chor

    kirchliche/religiöse Gruppe

    Initiative, z.B. für Umwelt o. Soziales

    Heimatverein, z.B. Folklore/Fastnacht

    (Jugend)Feuerwehr

    politische Vereinigung/Partei

    Abb. 41

    Mitgliedschaft in Vereinen/Gruppen

    Basis: alle Befragte, n=803

    2

    1

    7

    9

    22

    25

    55

    2

    5

    5