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Mentoring zur Unterstützung des Übergangs von der Hochschule in die Berufspraxis Medizin und Gesundheitsfachberufe: Interprofessionalität fördern und Übergänge gestalten. München, 20.02.2018 Prof. Dr. Sven Dieterich, MPH E-Mail: [email protected]

Medizin und Gesundheitsfachberufe: Interprofessionalität fördern … · 2018-02-27 · Mentoring zur Unterstützung des Übergangs von der Hochschule in die Berufspraxis Medizin

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Mentoring zur Unterstützung des

Übergangs von der Hochschule in

die Berufspraxis

Medizin und Gesundheitsfachberufe: Interprofessionalität fördern und Übergänge gestalten.

München, 20.02.2018

Prof. Dr. Sven Dieterich, MPH

E-Mail: [email protected]

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Hochschule für Gesundheit, Bochum

▫ Gegründet 2009, aktuell ca. 1.300 Studierende

▫ Department für Angewandte Gesundheitswissenschaften

– Physiotherapie (B.Sc.)

– Ergotherapie (B.Sc.)

– Logopädie (B.Sc.)

– Hebammenwissenschaft (B.Sc.)

– Evidence-based Health Care (M.Sc.)

▫ Department für Pflegewissenschaft

– Pflege (B.Sc.)

– Evidenzbasierung pflegerischen Handelns (B.Sc.)

▫ Department of Community Health

– Gesundheit und Diversity (B.Sc.)

– Gesundheit und Diversity in der Arbeit (M.A.)

– Gesundheit und Sozialraum (B.Sc.)

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Mentoring

Konzeption an der hsg

Evaluations-ergebnisse

Schluss-folgerungen

Inhalt

50%

33%

13%29%

50%43%

50%

33%

50%14%

25%

14%

38%

29%

13%

29%

14%

33% 13%

29%

0%

20%

40%

60%

80%

100%

Mentor [8] Mentee [6] Mentor [8] Mentee [7] Mentor [8] Mentee [7]Meine Erwartungen an dasProgramm sind erfüllt worden.

Durch das MentoringProgramm konnte ich meinepersönlichen undüberfachlichen Kompetenzenstärken.

Wir werden auch nachAbschluss des Programms dieTandembeziehung fortführen.

trifft ganz und gar nicht zu (6) 5 4 3 2 trifft voll und ganz zu (1)

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▫ …als Raum in dem reflexives

und vernetztes Erfahrungslernen

stattfinden kann

▫ … als biographische Ressource

für berufliche Herausforderungen

und Lernen

Mentoring

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm

ons/0/04/Telemachus_and_Mentor1.JPG

(Höher, 2014, S.78)

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▫ Führungskräfteentwicklung

▫ Personalentwicklung

▫ Frauenförderung

▫ Persönlichkeitsentwicklung

▫ Organisationsentwicklung

▫ Wissensmanagement

▫ …

Unterschiedliche Einsatzbereiche

von Mentoring-Programmen

Mentoring

Organisation(en)

Mentor Mentee

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▫ Informelles Mentoring ohne formelle Programmstruktur

▫ „Klassisches“ Mentoring 1:1 – erfahrener Mentor unterstützt Mentee bei der beruflichen und persönlichen Entwicklung (innerhalb einer Organisation)

▫ Cross-Mentoring Tandems aus unterschiedlichen Unternehmen

▫ Reverse-Mentoring Mentee ist lebenserfahrener, Mentor themenbezogen weiter

▫ Peer-Mentoring unter ‚Gleichgestellten‘, Selbstorganisation und gegenseitige Unterstützung

▫ Gruppen-Mentoring 1:n – ein Mentor betreut mehrere Mentees

▫ …

Formen von Mentoring

(Graf & Edelkraut, 2014, S. 17 ff)

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▫ 1:1

▫ gleichwertige, nicht hierarchische

Lernbeziehung

▫ freiwillig

▫ verbindlich

▫ vertraulich

▫ so viel formelles Programm wie nötig, so

viel Selbstbestimmung wie möglich

Konzeption an der hsg

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Mentoring

hsg

Mentor Mentee

Ziele im Mentoring-Programm

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Mentoring

hsg

Mentor Mentee

Mentoring

hsg

▫ Netzwerkbildung (akademisierte Praktiker, Angehörige hsg, wiss. Nachwuchs)

▫ Vermittlung beruflicher Kontakte

▫ Wissenstransfer Berufspraxis mit den Studiengängen der hsg

▫ Bindung von Absolventen und Praktikern an die hsg

Mentor

▫ Reflexion der Arbeitswelt

▫ Austausch mit kompetenten Gesprächspartnern

▫ Impulse für die eigene Arbeit

▫ Teilhabe an neuen Erkenntnissen

▫ Erweiterung des Netzwerkes

▫ Kontakt zur Hochschule

Mentee

▫ Einblicke in die Berufsrealität

▫ Entwicklung beruflicher Perspektiven

▫ Schärfung des Rollenprofils

▫ Stärkung von Kompetenzen

▫ Gestaltung des Übergangs Hochschule – Beruf

▫ Fachlicher Austausch

▫ Kontaktgewinn und Einführung in Netzwerke

Ziele im Mentoring-Programm

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▫ Akquise bei den Studierenden (6./7. Semester)

▫ Akquise der Mentor*innen (akademischer Abschluss; min. 2 Jahre Berufserfahrung)

▫ Bewerbung mit Profilbogen (Organisatorisches, berufliche Erfahrung / Planung,

Wünsche, Motivation)

Akquise und Bewerbung

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Mentor*innen

▫ 36 w., 6 m.

▫ Alter 29 – 58 Jahre

▫ 3 – 32 J. Berufserfahrung

▫ ca. 2h pro Monat Zeit für Mentoring [Range 0,5 - 20]

Mentees

▫ 40 w., 2 m. (ca. 5-10 % eines Jahrgangs)

▫ 6. – 7. Semester (Hebammenkunde, Physio-, Ergotherapie, Logopädie, Pflege)

▫ ca. 2h pro Monat Zeit für Mentoring [Range 0,25 - 20]

Teilnehmer*innen in 3 Jahren

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▫ Auftakt-, Zwischenbilanz- & Abschlussveranstaltung

▫ Unterstützungsmaterialien

– Gesprächsleitfäden

– Dokumentationsbögen

– Vereinbarung

▫ 4 – 6 Workshops

– Coaching-WS (Mentor*innen)

– Kompetenzentwicklung (akademisches Profil)

– Kommunikation aus einer OE-Perspektive

– Bibliotheks-WS

– Netzwerkarbeit

– …

Rahmenprogramm

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Ablaufstruktur über 18 Monate

Zw

ischenbila

nz

Auft

akt

(1. Ta

nd

em

ge

sp

räch

,

Ve

rein

ba

run

g)

Abschlu

ss A

rbeit d

er

Tandem

s

Ra

hm

en

pro

gra

mm

1.

Work-

shop

(Ment

oren)

2.

Work-

shop 3.

Work-

shop

4.

Work-

shop 5.

Work-

shop

6.

Work-

shop

Staatsexamen Bachelorarbeit

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Nicht immer läuft es, wie geplant …

Zw

ischenbila

nz

Auft

akt

Arb

eit d

er

Tandem

s

ca. 25 % der Tandems

haben die

Zusammenarbeit

frühzeitig beendet oder

sind gar nicht erst richtig

gestartet.

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Abschlussbefragung (1)

75%

56%70% 72%

80%72%

15%

11%

20% 17%15%

17%

10%

17%

10%6%

5%6%

6% 6%

6%

11%

0%

20%

40%

60%

80%

100%

Mentor [20] Mentee [18] Mentor [20] Mentee [18] Mentor [20] Mentee [18]

Mit der Auswahl d. Menteebzw. Menors bin ich zufrieden.

Mentee bzw Mentor hat sichan getroffene Absprachen

gehalten.

Tandem beruhte auf einernicht hierarchischenArbeitsbeziehung.

trifft ganz und gar nicht zu (6) 5 4 3 2 trifft voll und ganz zu (1)

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Abschlussbefragung (2)

30%24% 25%

33%

35%35% 35%

11%

30%

18%25%

28%

5%

6% 11%6%

10% 17%12%5%

0%

20%

40%

60%

80%

100%

Mentor [20] Mentee [17] Mentor [20] Mentee [18]

Meine Erwartungen an das Programm sinderfüllt worden.

Durch das Mentoring Programm konnte ichmeine persönlichen und überfachlichen

Kompetenzen stärken.

trifft ganz und gar nicht zu (6) 5 4 3 2 trifft voll und ganz zu (1)

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Mentoring

hsg

Mentor Mentee

Mentoring

hsg

▫ Netzwerkbildung (akademisierte Praktiker, Angehörige hsg, wiss. Nachwuchs)

▫ Vermittlung beruflicher Kontakte

▫ Wissenstransfer Berufspraxis mit den Studiengängen der hsg

▫ Bindung von Absolventen und Praktikern an die hsg

Mentor

▫ Reflexion der Arbeitswelt

▫ Austausch mit kompetenten Gesprächspartnern

▫ Impulse für die eigene Arbeit

▫ Teilhabe an neuen Erkenntnissen

Mentee

▫ Einblicke in die Berufsrealität

▫ Schärfung des Rollenprofils

▫ Stärkung von Kompetenzen

▫ Gestaltung des Übergangs Hoch- schule – Beruf

Ziele im Mentoring-Programm

++ 2 3 4 5 --

++ 2 3 4 5 --

++ 2 3 4 5 --

++ 2 3 4 5 --

++ 2 3 4 5 --

++ 2 3 4 5 --

++ 2 3 4 5 --

++ 2 3 4 5 --

N=18 N=20

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▫ Maximale Sorgfalt beim Matching!!

▫ nur Matching innerhalb der Profession

▫ Transparenz der Verfahren und

Erwartungen

▫ Vorbereitung auf die Rolle als Mentor*in

▫ Konkrete Bedarfsanalyse vor technischen

Investitionen

Schlussfolgerungen aus den

Erfahrungen der ersten Durchgänge

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„Welche Kontakte zur Hochschule für Gesundheit

wünschen Sie sich?“ (Mehrfachnennung, N=35)

69

74

83

71

74

66

74

0 20 40 60 80 100

Newsletter oder ähnliche Informationen

Einladung zu Festlichkeiten und Events

Beruflicher/wissenschaftlicher Kontakt

Teilnahme am Absolventennetzwerk

Information über Weiterbildungsangeboteder Hochschule für Gesundheit

Kontakte zu Lehrenden

Kontakte zu anderen Absolvent/innen

Gewünschte Kontakte zur hsg

ISTAT - Institut für angewandte Statistik (2017). Absolventenbefragung 2017. Ergebnisse der Erstbefragung des

Abschlussjahrgangs 2015 (KOAB).

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▫ „Ich arbeite bereits in einem großen interdisziplinären Team zusammen

und war ziemlich schnell dazu in der Lage, mich mit Therapeuten der

anderen Bereiche auszutauschen und unsere Therapien abzustimmen“

▫ „wichtig, um mit anderen Berufsgruppen zu kommunizieren“

▫ „Interdisziplinäre Zusammenarbeit wird immer wichtiger und ich messe ihr

insbesondere in diesem Arbeitsumfeld eine hohe Bedeutung bei.“

▫ „Leider gar nicht“

▫ „ich versuche interdisziplinär zu arbeiten, jedoch gelingt dies nur teilweise“

▫ „Eher mit Ärzten auf einer Augenhöhe, keine Hierarchie!“

▫ „In der praktischen Umsetzung stelle ich fest, dass es in Einrichtungen sehr

schwierig ist, interprofessionell zu arbeiten, insbes. mit Ausgebildeten ohne

akademischen Abschluss. Hier stoße ich an viele Grenzen Unverständnis

und wenig Fachwissen --> viele Konflikte“

„Inwiefern wird sich die interprofessionelle Ausrichtung

Ihres Studiums Ihrer Einschätzung nach auf Ihre weitere

berufliche Entwicklung auswirken?“ (Einzelantworten aus den Absolventenbefragungen)

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Bedeutung der integrierten bzw.

interprofessionellen Ausbildung für Arbeitgeber

17%

19%

30%

24%

8%

0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35%

war kein Thema

war dem Arbeitgeber offenbar gleichgültig

war offenkundig ein Pro-Argument für mich

kann ich nicht einschätzen

sonstiges

Welche Rolle hat die Tatsache, dass Sie integriert (Berufsausbildung und Studium) ausgebildet sind, bei Ihrem Bewerbungsgespräch für den

Arbeitgeber gespielt? (Absolventenbefragung; N=176)

55%

10%

12%

21%

2%

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60%

war kein Thema

war dem Arbeitgeber offenbar gleichgültig

war offenkundig ein Pro-Argument für mich

kann ich nicht einschätzen

sonstiges

Welche Rolle hat die Tatsache, dass Sie interprofessionell ausgebildet sind, bei Ihrem Bewerbungsgespräch für den Arbeitgeber gespielt?

(Absolventenbefragung; N=168)

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