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Meet the Akha - help the Akha? - Minderheiten, Tourismus ... · ASEAN Association of South East Asian Nations BMZ Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammen-arbeit und Entwicklung

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Corinne NeudorferMeet the Akha – help the Akha?

Für Micha

Corinne Neudorfer (Dr. phil.) ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im FachbereichIV/Ethnologie der Universität Trier. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Tourismus-ethnologie, Entwicklungsethnologie, Migration, Minderheiten Südostasiens und ak-teursorientierte Ansätze.

Corinne Neudorfer

Meet the Akha – help the Akha?Minderheiten, Tourismus und Entwicklung in Laos

Bibliografische Information der Deutschen BibliothekDie Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbi-bliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.deabrufbar.

© 2007 transcript Verlag, Bielefeldzugl. Dissertation an der Universität Trier, Fachbereich IV/Ethnologie

Die Verwertung der Texte und Bilder ist ohne Zustimmung des Verlages urheber-rechtswidrig und strafbar. Das gilt auch für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mi-kroverfilmungen und für die Verarbeitung mit elektronischen Systemen.

Umschlaggestaltung: Kordula Röckenhaus, BielefeldLektorat & Satz: Corinne Neudorfer, TrierDruck: Majuskel Medienproduktion GmbH, WetzlarISBN 978-3-89942-639-7

Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier mit chlorfrei gebleichtem Zellstoff.

Besuchen Sie uns im Internet: http://www.transcript-verlag.de

Bitte fordern Sie unser Gesamtverzeichnis und andere Broschüren an unter:[email protected]

INHALT

Abbildungsverzeichnis 7Abkürzungsverzeichnis 8Dank 11

Einleitung 13 Meet the Akha 13 … help the Akha? 15 Fragestellungen 16 Aufbau 18 Anmerkungen 20

1. Tourismus und Entwicklung 23 Tourismus im Entwicklungsdiskurs 24 Gemeindeorientierter Tourismus als

Form von Nachhaltigem Tourismus 37

2. Schnittstellenanalyse im Tourismusfeld: Theoretische Einbettung und Methodik 51

Tourismusethnologie und neue Tourismusformen 52 Tourismus als soziales Feld 59 Soziale Schnittstellen und Tourismus 62

Die akteursorientierte Theorie 65 Die Schnittstellenanalyse als Werkzeug: Forschung im Tourismusfeld Muang Sing 72

3. Entwicklung, Minderheiten und Tourismus in Laos 89 Laos: Einführung und Überblick 89 Entwicklungspolitik in Laos 92 Minderheitenpolitik und Entwicklung 94 Entwicklung durch Umsiedlung 98

Entwicklung durch Tourismus: Die Tourismuspolitik der laotischen Regierung 100 Die laotisch-deutsche Entwicklungszusammenarbeit in den nördlichen Regionen 102 Die Akha in Muang Sing 105 Muang Sing als Tourismusfeld 112

4. Akteure im Tourismusfeld Muang Sing 119 Projektmitarbeiter 120 Guides 124 Akha – verschiedene Rollen im Tourismusfeld 127 Begegnung der Akteure 130

5. Lebenswelten und Tourismuswelten in Muang Sing 135 Ausdifferenzierung im Tourismusfeld 136 Gemeindeorientierter Tourismus 141 Unkontrollierter Tourismus 156

6. Konfliktreiche Schnittstellen: Transformationsprozesse und kritische Momente 171 Gesellschaftliche Strukturen als Konfliktfaktor 172 Konflikte um materielle und kommunikative Ressourcen 188 Kultur im Tourismusfeld 202 Frauen als Akteure im Tourismusfeld 217

7. Wer bestimmt lokale Entwicklung? Akteure und ihre Handlungsspielräume 229 Zielgruppen im Tourismusfeld 229 Partizipation als institutionell vorgegebener Handlungsspielraum 234 Planung und Diplomatie: Handlungsspielraum von Tourismusexperten 241 Legalisierung und Hierarchie: Handlungsspielraum von Behörden und Institutionen 243 Die Macht der Vermittler: Handlungsspielraum der Guides 244 Verweigerung und Selbstbestimmung: Handlungsspielraum der Akha 246 Der Einfluss der Touristen 248

8. „Meet the Akha – help the Akha?“ Neue Hilfe durch neuen Tourismus 251

Tourismus im Spannungsfeld von globaler Entwicklung, Nationalpolitik und lokalen Konflikten 251 Neue Anforderungen für die Tourismusethnologie 254

Glossar 259Anhang 261Literatur 269

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Abbi ldungsverze ichnis

Abbildung 1: Konzept des gemeindeorientierten Tourismus 52 Abbildung 2: Konzept des Tourismusfeldes 61 Abbildung 3: Interview mit Souvenirverkäuferinnen 85 Abbildung 4: Karte von Laos 91 Abbildung 5: Karte des Distrikts Muang Sing 104 Abbildung 6: Kommunikation und Interaktion sozialer Akteure 131 Abbildung 7: Überblick zu einzelnen Akteuren 133 Abbildung 8: Touristen im Gästehaus 144 Abbildung 9: Karte von Ban Kao 146 Abbildung 10: Dorftor von Ban Kao 147 Abbildung 11, 12: Akha Frauen beim Souvenirverkauf

in Muang Sing 170 Abbildung 13: Wissen und Wissensvermittlung sozialer Akteure 176 Abbildung 14: Vergleich hierarchischer Systeme 183Abbildung 15: Modell zur Verteilung von Einnahmen 196 Abbildung 16: Verteilung von Einnahmen im Juli 2004 198 Abbildung 17, 18: Inszenierung von Dorfbewohnern 208 Abbildung 19: Frauen in Ban Kao posieren für ein Foto 209 Abbildung 20: Schema für Projektumsetzung 235 Abbildung 21: Situation des Projektes Frühjahr 2004 235

Tabelle 1: Übersicht Entwicklung und Tourismus 50 Tabelle 2: zentrale Begriffe der Schnittstellenanalyse 63 Tabelle 3 Dichotomien in der Debatte um

neue Tourismusformen 75 Tabelle 4: Begegnung mit Akteuren des Tourismusfeldes 84 Tabelle 5: Begegnungen im Tourismusfeld Muang Sing 132 Tabelle 6: Gegenüberstellung von gemeindeorientiertem

Tourismus und anderen Tourismusformen 136 Tabelle 7: Überblick über die Konflikte einzelner Akteure 261

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Abkürzungsverze ichnis

ASEAN Association of South East Asian Nations BMZ Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammen-

arbeit und Entwicklung CBT Community-based tourism DED Deutscher Entwicklungsdienst EZ Entwicklungszusammenarbeit GTZ Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit HDI Human Development Index IFSP Integrated Food Security Programme IUCN International Union for the Conservation of Nature

and Natural Resources IUOTO International Union for Official Tourism Organiza-

tions LDC Least Developed Countries LPDR Lao People’s Democratic Republic LRVP Laotische Revolutionäre Volkspartei LWU Lao Women’s Union LYO Lao Youth Organisation MSES Muang Sing Ecoguide Service (entspricht dem Tour-

ism Office) NEM New Economic Mechanism (Öffnungs- und Reform-

politik) NGO Non Governmental Organization NHEP Nam Ha Ecotourism Project NLHX Neo Lao Hah Xat, die Lao Patriotic Front, auch Pa-

thet Lao genannt NLSX Neo Lao Sang Xat, die Lao Front for National Con-

struction NRO Nichtregierungsorganisation (englisch: NGO, non

governmental organization) NTA/ NTAL National Tourism Authority of Lao PDR PTA Provincial Tourism Office RDMA Rural Development of Montainous Areas RDMA Integrated Rural Development Programme for the

Mountainous Areas in Northern Lao PDR SNV SNV Netherlands Development Organization TBA Traditional Birth Attendancy UHNL Upland and Highland of Northern Laos (Zielgebiet

eines Entwicklungsprogramms der deutsch-laotischen Kooperation)

UN United Nations

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UNAIDS United Nations Programme on HIV/AIDS UNCED United Nations Conference on Environment and De-

velopment UNDP United Nations Development Programme UNESCO United Nations Educational, Scientific and Cultural

Organization UNODC United Nations Office on Drugs and Crime WSSD World Summit on Sustainable Development WTO World Tourism Organization ZOA Zuid Oost Azie (christliche Organisation für humani-

täre Einsätze)

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DANK

Dieses Dissertationsprojekt wäre ohne die Unterstützung und Hilfe vieler Menschen nicht möglich gewesen. Einige der Personen, die mir vor allem während meiner Feldforschung in Laos durch Gespräche, Interviews, aber auch Gastfreundschaft hilfreich waren, müssen an dieser Stelle anonym blei-ben – dies schmälert den Dank, den ich Ihnen aussprechen möchte, jedoch in keiner Weise. Hierzu zählen die Akha der Projektdörfer, bei denen ich einen Großteil meiner Forschung verbracht habe, und die trotz sprachlicher Barrie-ren vor allem in der Anfangsphase viel Geduld und Humor zeigten und mir die Arbeit dadurch sehr erleichterten. Mein Dank geht auch an die Souvenir-frauen von Muang Sing, die mich in gleichem Maße mit interessanten Infor-mationen, aber auch Hunderten von Souvenirs versorgten. Den Guides und Mitarbeitern des Muang Sing Tourism Office danke ich für die zahlreichen erhellenden Gespräche und Diskussionen und ihren unermüdlichen Einsatz, wenn es darum ging, mein Laotisch zu verbessern.

Der Startschuss für dieses Projekt fiel am Institut für Völkerkunde und Afrikanistik der Ludwig-Maximilians-Universität München. Dem Institut und insbesondere Prof. Matthias Laubscher und Prof. Kurt Beck danke ich für die Unterstützung dieses Projekts in seiner Anfangsphase, der Universität Mün-chen und dem DAAD für die finanzielle Unterstützung meines Forschungs-vorhabens.

Dr. Hans Helmrich und Dr. Jens Kallabinski von der Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ) haben mir den Aufenthalt vor Ort ermög-licht, ihnen und ihren Mitarbeitern in Vientiane und Muang Sing bin ich für die organisatorische Hilfe bei Behörden und Ämtern in Laos zu großem Dank verpflichtet. In Muang Sing haben Bounyoung, Pethsamon, Nu Hak, Katha, Sebastian Behrle, Philippe und Ricarda Mondry durch Gespräche und Unter-stützung bei den alltäglichen Widrigkeiten, die in einer laotischen Distrikt-hauptstadt auftauchen können, viel weitergeholfen. In Vientiane war Philippe Coste eine unverzichtbare Hilfe.

Nach meinem Feldforschungsaufenthalt wechselte ich an den Fachbe-reich IV der Universität Trier. Hier gilt meinen beiden Betreuern, Prof. Chris-toph Antweiler und Jun.-Prof. Julia Reuter mein Dank für ihre tatkräftige Un-terstützung, ihre Tipps und Anregungen für die Überarbeitung der Dissertati-on. Meine Kolleginnen Karoline Krenn, Marén Schorch, sowie Nicole Jung-

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mann standen mir ebenfalls mit Rat und Tat zur Seite und hatten stets ein of-fenes Ohr für mich, vielen Dank hierfür.

Magali Paulus war nicht nur (aber besonders) in Laos eine unersetzliche Hilfe. Sie machte mich auf wichtige Details aufmerksam – und verhalf mir damit zum einen oder anderen zündenden Gedanken. Meine Familie – Anita, Josef-Karl und Christine Neudorfer – hat mich durch sämtliche Etappen dieses Projekts begleitet und mir viel Rückhalt gegeben. Ihr Vertrauen in meine Ar-beit, die Ermutigungen und nicht zuletzt der großzügige Zuschuss zur Druck-legung haben dazu beigetragen, dass aus einer Idee ein Buch wurde.

Mein herzlichster Dank geht an Michael Flacke, der vor allem in der End-phase mit viel Geduld und konstruktiver Kritik an meiner Seite war und sich unermüdlich auf zahlreiche Debatten mit mir eingelassen hat. Ich danke ihm von ganzem Herzen für die vielen aufmunternden und kritischen Worte, das schier endlose Korrekturlesen und die Neugierde, die er für meine Arbeit auf-gebracht hat. Seinen Einsatz und seine Unterstützung hätte ich auf keinen Fall missen wollen.

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EINLEITUNG

Meet the Akha. . .

Im November 2002 saß ich auf der Rückreise von Angkor Wat, der berühmten Tempelanlage in Kambodscha, in einem kleinen Touristenbus Richtung der thailändischen Metropole Bangkok. Mein Begleiter war mit zwei jungen Aus-traliern, einem Mann und einer Frau Anfang zwanzig, die vor uns saßen, in ein Gespräch über Rucksackreisen in Südostasien vertieft. Die drei tauschten ihre Erfahrungen aus und kamen schließlich auf Laos zu sprechen. Die junge Frau geriet ins Schwärmen: Laos sei ein wundervolles Land, ganz anders als das mittlerweile so überlaufene Thailand und Malaysia oder die touristischen Orte in Kambodscha. Vor allem für Trekkingtouren sei Laos einfach ideal, ganz besonders der Norden. Dort gäbe es kaum Touristen, alles sei noch unbe-rührt und die Minderheiten, die man in den Bergen besuchen könne, seien noch authentisch und ursprünglich. Im Vergleich zu den Hill Tribe-Touren1,die in der Region rund um Chiang Mai in Thailand angeboten würden, sei es ein paradiesischer Zustand.

Es war das erste Mal, dass ich mit Trekkingtourismus in Laos in Berüh-rung kam. In den folgenden Wochen hörte ich jedoch immer wieder von den „unberührten“ Landschaften Laos’ und den dort lebenden ethnischen Minder-heiten. In Bangkoks Backpacker Cafés und den zahlreichen kleinen Reisea-genturen, in thailändischen Strandbars, in Reisebussen und Hostels – Laos schien zu den bevorzugten Gesprächsthemen der jungen Backpackerszene zu gehören. Bald kristallisierte sich aus dieser allgemeinen Begeisterung für das unberührte Laos eine ganz bestimmte Ethnie heraus, der das Interesse der Reisenden galt. Denn wenn in Backpackerkreisen von Minderheiten in Laos die Rede ist, so haben viele die Akha vor Augen.

Die Akha leben nicht nur im Norden von Laos, sondern auch in den an-grenzenden Bergregionen von Nordthailand, Nordvietnam, Burma und Süd-china. Der traditionelle Kopfschmuck der Frauen, der aus filigranen runden Silberplättchen, chinesischen Münzen und manchmal auch aus bunten Perlen besteht, ist für Außenstehende zu einem Symbol für die Akha und ihre traditi-onelle Lebensweise geworden. Bilder von Akha-Frauen und ihrem Kopf-

1 ‚Hill Tribes‘ ist ein Begriff, der sowohl in der ethnologischen Literatur als auch in Reiseliteratur für in höher gelegenen Gebieten lebende ethnische Minderhei-ten in Festland-Südostasien gebraucht wird.

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schmuck begegnen einem daher in der Backpackerszene Bangkoks überall: Auf Reisebroschüren, Plakaten, aufwendig gestalteten Bildbänden, Postkarten oder Reiseführern. In Bangkoks Khao San-Road, die für viele Touristen das Tor zur Reisewelt Südostasiens darstellt, trifft man auf Frauen, die in der Tracht der Akha Souvenirs verkaufen, „traditional hill tribe“, wie sie beteuern. Die meisten Touristen zweifeln jedoch, dass es sich bei diesen Frauen um „echte“ Akha handelt. Sie vermuten verkleidete Thai, die mit dem Hinweis auf die Bergvölker ihren Umsatz steigern möchten.

In der Backpackerszene Bangkoks stehen die Akha für Hill Tribes, Trek-kingtourismus, Authentizität, Tradition und Ursprünglichkeit. Ein beliebtes Buch mit dem Titel „Meet the Akhas“ (Goodmann 1996), das man in allen Buchläden rund um die Khao San Road erwerben kann, erklärt, wie man sich als Individualreisender auf die Begegnung mit den zurückhaltenden Akha vorbereitet und was den Besucher in den bergigen Dörfern abseits der Moder-ne erwartet: Gastfreundschaft, Natürlichkeit, Tradition. Hört man nun genauer hin, so fällt noch ein Aspekt auf, der in Erzählungen über die Akha in Laos dominant ist: Vergänglichkeit. Man könne die Akha noch unberührt erleben, auch seien noch nicht viele Touristen in Laos. Dieses ‚noch‘ ist eine vage Vorhersage und verweist auf den Gedanken, dass Laos’ Tage als unberührtes Land gezählt sind, und auch die Akha in Zukunft nicht mehr so sein werden, wie sie es über Generationen hin waren. Dafür steht ihre Lebensweise in den Bergen, fern von den Metropolen Asiens mit all ihrer Geschäftigkeit, wohl zu sehr unter dem Zeichen des Unmodernen. Die Akha leben nicht nur von ihren Reisfeldern, die sie durch Brandrodungsfeldbau gewinnen, sondern sie bauen auch Opium an, jagen vom Aussterben bedrohte Tiere und hängen einem tra-ditionellen Geister- und Ahnenglauben an. Beschreibungen wie diese steigern die touristische Aufmerksamkeit gegenüber den Akha in Laos, doch mischt sich in diese faszinierenden Erzählungen auch ein leichtes Unbehagen. Die Akha gelten als arm, sie haben in den Dörfern keinen Zugang zu Schulen, Krankenhäusern und leben abseits der Gesellschaft. Abholzung, Klimaverän-derungen, und eine steigende Ressourcenknappheit entziehen den Akha die Grundlage ihrer Subsistenz. In Backpackerkreisen ist man überzeugt, dass die politischen Umbrüche in Laos, die touristische Öffnung und das Entstehen neuer Märkte ihr Übriges tun werden. Dies wird bedauert, aber auch als un-umgänglicher Lauf der globalisierten Weltgesellschaft gedeutet.

Unter dem Aspekt von Armut und Marginalisierung rücken die Akha nicht nur in das Blickfeld von Touristen und Reiseagenturen, sondern auch in das der internationalen Entwicklungszusammenarbeit. Laos ist ein Entwicklungs-land, indem die Lebenserwartung der Bevölkerung – und insbesondere der ethnischen Minderheiten – gering und die Analphabetenrate eine der höchsten weltweit ist. Was in touristischen Kreisen als attraktiv und romantisch gelten mag, ist aus entwicklungspolitischer Sicht schlicht ein Problem. Eine fehlende Infrastruktur, wenige Schulen und Krankenhäuser, Opiumanbau, kaum Markt-wirtschaft und wenig Industrie sorgen dafür, dass Laos auf den untersten Rän-gen der Human Development Index-Auflistung steht.