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Armutsbekämpfung & Infrastruktur Leitfrage: Wie kann Infrastrukturversorgung der Armutsbekämpfung dienen? Dr. Annette van Edig, BMZ

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Page 1: Armutsbekämpfung & Infrastruktur Leitfrage: Wie kann Infrastrukturversorgung der Armutsbekämpfung dienen? Dr. Annette van Edig, BMZ

Armutsbekämpfung & Infrastruktur

Leitfrage: Wie kann Infrastrukturversorgung der Armutsbekämpfung dienen?

Dr. Annette van Edig, BMZ

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Ehrgeizige Ziele - Millennium Development Goals

Armutsbekämpfung „Reduce by half the proportion of people living on less than a

dollar a day“ „Reduce by half the proportion of people who suffer from hunger“

Nachhaltigkeit Reduce by half the proportion of people without sustainable

access to safe drinking water and basic sanitation

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Rolle der Enwicklungszusammenarbeit (1):

Konsequenz der Millenniumsdeklaration ist eine Entwicklungsstrategie, die die Armutsbekämpfung in den Mittelpunkt stellt

Bundesregierung: Aktionsprogramm 2015 Die wirtschaftliche Dynamik und die aktive Teilhabe der

Armen erhöhen Sicherung der Beteiligung der Armen– Stärkung

verantwortungsvoller Regierungsführung

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Rolle der Enwicklungszusammenarbeit (2):

Infrastruktur ist eine zentrale Grundvorraussetzung für armutsbezogenes ökonomisches Wachstum

Deutschland beteiligt sich aktiv in der OECD-Arbeitsgruppe „Infrastructure for Poverty Reduction“ (Infrapoor) Ziel ist die Erarbeitung einer Orientierung, wie bilaterale

Projekte stärker armutsmindernd gestaltet werden können.

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Herausforderungen

Infrastruktur ist ein Kernbereich der Entwicklungszusammenarbeit (EZ), der grosse Investitionen erfordert

Investitionen im Infrastrukturbereich auszuweiten und dabei die Armen zu erreichen

durch Einbeziehung in Konzessions- und Managementverträge

Verbesserten Zugang zu Infrastruktur für die Armen zu gewährleisten

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Der deutsche Beitrag

In der Schwerpunktsetzung dt. EZ vollzieht sich seit den 1990er Jahren eine Verschiebung von wirtschaftlicher- hin zu sozialer Infrastruktur

Dieser Trend hält an und zeigt sich u.a. in der Verknappung der Barmittel für wirtschaftliche Infrastruktur, hier z.B. für den Transportsektor Sowohl in Deutschland als auch international

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Der deutsche Beitrag (ODA-Zusagen) Ausgaben für Infrastruktur (1):

2001/mio € % 2002/mio € %

Soziale Infrastruktur und Dienste 1.575,06 40,4 1.634,20 34Bildung 640,643 16,4 734,612 15,1

Gesundheitswesen 81,257 2,1 161,134 3,3

Bevölkerungspolitik/ -programme und reproduktive Gesundheit 55,493 1,4 55,424 1,1

Wasserversorgung und Abwasser-/ Abfallentsorgung 426,825 10,9 232,116 4,8

Staat und Zivilgesellschaft 212,425 5,4 246,696 5,1

Sonstige soziale Infrastruktur und Dienste 158,413 4,1 204,213 4,2

Wirtschaftliche Infrastruktur und Dienste 756,088 19,4 540,744 11Transport und Lagerhaltung 268,936 6,9 190,276 3,9

Kommunikation 13,308 0,3 19,765 0,4

Energieerzeugung und -versorgung 277,038 7,1 114,615 2,3

Finanzwesen 89,875 2,3 147,985 3

Privatwirtschaftliche und andere Dienste 106,931 2,7 68,103 1,4

Insgesamt 3.900,384 100 4.877,573 100

Quelle: BMZ-Statistik: Stat-03a.xls /14.11.2003

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International - Ausgaben für Infrastruktur (2):

Total Bilateral ODA Commitments and Commitments for Infrastructure

US$ million, current prices and exchange rates, 1990-2002

0

10.000

20.000

30.000

40.000

50.000

60.000

70.000

1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002

US

$ m

illi

on

0%

5%

10%

15%

20%

25%

30%

infr

astr

uct

ure

as

% o

f to

tal

OD

A

com

mit

men

ts

Total ODA commitments (bilateral)Total bilateral ODA committment for infrastructureInfrastructure as % of total bilateral ODA

Source: OECD /DAC, CRS database and DAC database

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Wie reagiert die staatliche EZ?

Anhand der Zahlen wird deutlich: Insbesondere die Bereiche Wasser, Energie, Transport sind extrem kostenintensiv und die verfügbaren Mittel beschränkt

Die Bewältigung der zuvor genannten Herausforderungen kann nicht allein durch die EZ erfolgen

Folglich werden konkrete Massnahmen notwendig, um den Privatsektor für Infrastrukturinvestitionen zu gewinnen

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Zwei-Säulen-Konzept

1. Politikberatung bei Sektorreformen

2. Privatsektor Beteiligung durch Public Private Partnerships

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1. Politikberatung

Zur Unterstützung der Partnerregierung bei der Verbesserung der Rahmenbedingungen

Reduzierung der Projektrisiken durchEntwicklung einer SektorstrategieUmsetzung von SektorreformenAufbau neutraler Regulierungssysteme

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2. Public Private Partnerships

Entwicklung dauerhafter Entwicklungspartner-schaften in Industrie- und Entwicklungsländern

Einbindung des lokalen PrivatsektorsFinanzsystementwicklungRechtsberatungInstrumente: PPP-Fazilität,

Versicherungsfazilität

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Ziele:

1. Ein sich selbst tragender Sektor der Infrastruktur-versorgung, der auf seine Nutzer zugeschnitten ist

2. Win-Win Situation für die beteiligten Partner der private Partner bietet effizientere, nachhaltigere

Versorgungsleistungen EZ bzw. Partnerregierung stellen sicher, dass sozial

gerechte Tarifsysteme eingeführt und überprüft werden.

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Defizite in der Infrastrukturversorgung

Initiative und Kapital des privaten Sektors in Industrie- und Entwicklungsländern kann helfen, die aktuellen Hauptprobleme in der Infrastrukturversorgung zu beheben Mangel an EffizienzMittelknappheit

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Erfahrungen mit PPPs

Seit der Einführung einer PPP Fazilität 1999 sind 1400 Partnerschaften in verschiedenen Sektoren der EZ entstanden.

Die neue EU-Wasserfazilität und die KfW-Versicherungsfazilität unterstützen die Entstehung weiterer Partnerschaften im Infrastrukturbereich.

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Wie den Zugang für die Armen sichern?

Innovative Ansätze Einbindung ruraler und peri-urbaner Gebiete bei

der Definition von Versorgungsgebieten angepasste Technologien, z.B. bei der

Sanitärversorgung Finanzierung möglich durch Vergabe von

Mikrokrediten und Quersubventionen

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Innovative Ansätze

Die dt. EZ setzt sich für Forschung z.B. im Bereich Sanitärversorgung ein

Sektorvorhaben ECOSAN Ziel ist die Erprobung, Optimierung und Verbreitung

ökologischer, ökonomischer und sozial akzeptierter Abwasser- und Sanitärkonzepte auf Basis der Kreislaufwirtschaft

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