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www.topagrar.com April 2014 4 Mehr Landwirtschaft ! Schlagkarteien: Gut dokumentieren – mehr ernten Alles zu: Genmais Greening Grünland H 5988/B Liebe Leser, diese Leseprobe beinhaltet einen Auszug aus der top agrar Ausgabe April 2014

Mehr Landwirtschaft · Bahn und bildete enorme Aufwüchse. • Nach Einsatz der Bodenherbizide Dual Gold und Gardo Gold (6 Tage nach der Saat) war die Zusatzleistung des Ter-buthylazin-Anteils

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April 20144

Mehr Landwirtschaft !

Schlagkarteien:Gut dokumentieren

– mehr ernten

Alles zu:Genmais Greening Grünland

H 5988/B

Liebe Leser, diese Leseprobe beinhaltet einen Auszug aus der top agrar Ausgabe April 2014

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top Inhalt 4/2014 ❚ Magazin

3 Schöne neue Datenwelt! 14 Namen & Nachrichten 20 Junge Agrarier

❚ Rundschau 22 Ausbildungs-Check, Teil 2:

Theorie mit ordentlich Praxis würzen!

26 „Junge Lehrer sind motivierter“

❚ Betriebsleitung 28 tipps & trends 34 Zinsbarometer 36 Was kostet das Greening? 42 Steuern: Noch auf den letzten

Drücker investieren? 44 Hagel, Sturm & Co:

So sichern Sie Ihre Ernte ab 52 Pro & Kontra zur aktuellen

Debatte über Genmais 1 507 54 Gülle in Ackerbauregionen

bringen: Rechnet sich das?

❚ Ackerbau & Grünland 60 tipps & trends 64 Dem Mangan auf der Spur 66 Weizen: Fünf Pilze, eine „Blatt-

dürre“ 70 Raps: Witterung eintscheidet

über Fungizideinsatz 76 Pflügen, mulchen, Strip Till –

was passt zu Mais? 80 Mais: Hilfe gegen Hirsen 88 Auf Zack gegen Drahtwürmer 90 Kartoffel-Beize:

Drei auf einen Streich 96 Kartoffeln: Schwarzer Nacht-

schatten wird zum Problem 106 Grünland: tipps & trends 108 Grünland: Mit Kühen auf

Mäusejagd

❚ Landtechnik 112 tipps & trends 114 Computer & Internet 116 Neue Maschinen 118 top agrar-Erfinderwettbewerb:

Hier sind die top-Erfinder! 124 top agrar-Test, Teil 2:

Mobil dokumentieren 132 top agrar-Systemvergleich:

Schnell oder gründlich reinigen?

44Hagel, Sturm & Co:

Was leisten und was kosten Mehrgefahren-Versicherungen?

ab Seite 76Schwerpunkt Mais

Perfektes Saatbett und wenig Unkraut:

So sichern Sie dem Mais einen guten Start.

Schwerpunkte dieser Ausga-be: mähen, bewässern und beleuchten.

36Was kostet das

Greening?

Je nach Betrieb müssen Sie mit 10 bis 100 €/ha rechnen.

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❚ Landtechnik 136 Höher, länger, breiter als die

Polizei erlaubt?

❚ Energie 140 Zockt die Biogasbranche zu

viele Subventionen ab? 144 Die Branche braucht

neuen Schub 146 Wie Gabriel Investoren

verschreckt

❚ Markt 148 Märkte morgen 152 Börsenspiel: Entscheidung auf

der Zielgeraden! 154 Getreide: Verkaufen Sie Ihre

Restmengen! 156 Bonus für BEST Beef-Kühe

steigt 158 Wie China den Welthandel

bestimmt

❚ Familie 164 Vom Schlag getroffen 170 Kuriositäten im eigenen

Garten 172 FeinSäuerlich: Rhabarber 174 Paare & Partner:

Willkommen zu Hause

❚ Rubriken 6 Leserbriefe 12 Leserfragen 122 Gewusst wie 176 Aus der Wirtschaft 185 Impressum 186 Köpfe vom Hof

❚ Spezialprogramme nach Seite 122

164Gesundheit

Vom Schlag getroffen: Wie Sie erste Anzeichen

richtig deuten.

158Ungebremste Nachfrage?

Wie China den Welthandel mit Agrar-produkten bestimmt.

124Mobil dokumentierenAuf dem Acker schon die Büroarbeit erledigen. Fünf Ackerschlagkarteien im Vergleich.

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Was kostet das Greening?Das Greening kann 10 bis 100 € je ha kosten, je nachdem wie intensiv der jeweilige Betrieb vorher gewirtschaftet hat. Fünf typische Betriebe haben Dr. Thomas de Witte (Thünen-Institut) und Prof. Dr. Uwe Latacz-Lohmann (Universität Kiel) durchgerechnet.

Der Nebel über den Greening-Auf-lagen hat sich gelichtet. Inzwi-schen ist klar, dass auch Zwi-

schenfrüchte und Untersaaten als ökolo-gische Vorrangflächen gelten und welche Gewichtungsfaktoren die einzel-nen Flächenkategorien bekommen (sie-he Kasten auf Seite 39 und top agrar 3/2014, S. 38). Viele Landwirte fragen sich nun, wie sie die neuen Vorgaben am besten umsetzen. Unsere Autoren ha-

ben fünf Modellbetriebe aus unter-schiedlich strukturierten Regionen Deutschlands durchgerechnet und die kostengünstigsten Optionen ermittelt.

Die jeweils 150 ha großen Betriebe stehen bezüglich der Greening- Auflagen vor sehr unterschiedlichen Anpassungserfordernissen. Bei den bei-den Milchviehbetrieben handelt es sich um einen typischen flächenknappen Futterbaubetrieb von der schleswig-hol-

steinischen Geest, der sehr intensiv Si-lomais anbaut.

Dem gegenüber steht ein im Ver-gleich zum Viehbesatz flächenstarker Milchviehbetrieb aus der Eifel, einem typischen Mittelgebirgsstandort (Über-sicht 1). Die drei Ackerbaubetriebe re-präsentieren mit Ostholstein, Südnie-dersachsen und Nordfranken drei Marktfruchtregionen mit sehr unter-schiedlichen Bodenqualitäten, Ertrags-

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Übersicht 1: Greening-Kosten in typischen Milchviehbetrieben

Geest (Schleswig-Holstein)

Mittelgebirge (Eifel)

2014 2015 2014 2015

Kühe 170 100

Leistung (kg/Kuh) 9 000 8 600

Fläche (ha) 150 150

Grünland (ha) 93 70

Ackerfläche1) (ha) Mais Weizen Triticale

543–

42,73–

303020

303020

Roggen-GPS + Ackergras

– 11,3 – –

Untersaat in Mais – 5,7 – 8,0

Kosten €/Jahr

Beste Variante GPS2) + US3): 4 550 US: 480

Alternative 1 GPS3) + ZF4) + RS5): 5 170 ZF: 1 090

Alternative 2 GPS + AB6) + ZF: 5 748 Erbsen + ZF: 1 900

1) Vorhandene ökologische Vorrangfläche: Geest 1,1 ha, Mittelgebirge 1,6 ha; 2) Ganzpflanzensilage + Ackergras + Zukauf Mais; 3) Untersaat; 4) Zwischenfrucht; 5) Randstreifen; 6) Ackerbohnen Quelle: Thünen-Institut

verhältnissen und Bewirtschaftungsin-tensitäten (Übersicht 3 auf Seite 38).

In der kommenden Herbstaussaat müssen alle fünf Betriebe ihre Fruchtfol-ge hinsichtlich der Greening-Auflagen optimieren und gleichzeitig 2015 mindes-tens 5 % ökologische Vorrangflächen vor-halten. Davon können die Betriebe sehr unterschiedlich betroffen sein.

Der Milchviehhalter aus Schleswig- Holstein, der fast nur Silomais anbaut, hat naturgemäß größere Probleme auf drei Hauptkulturen zu kommen, als ein Marktfruchtbetrieb mit breiter Frucht-folge. Und nicht selten hat die Gestal-tung der Fruchtfolge auch Auswirkun-gen auf den Umfang der ökologischen Vorrangflächen, denn nicht jede Frucht-folge ermöglicht es, Zwischenfrüchte

und Untersaaten anzubauen. Dann bleibt den Landwirten oft nur noch die Option, Flächen aus der Produktion zu nehmen und Randstreifen anzulegen oder gleich auf Leguminosen auszuwei-chen.

Kosten unterschiedlich: Welche Kos-ten das verursacht, hängt vom jeweili-gen Anpassungsbedarf ab. Betriebe mit Zuckerrüben bauen häufig Zwischen-früchte vor Rüben an. Für solche Betrie-be ergibt sich nur wenig Änderungsbe-darf. So fallen z. B. etwas höhere Zusatz-kosten für Saatgutmischungen mit winterharten Zwischenfrüchten statt Senf an. Hinzu kommt der Einsatz eines Totalherbizids im Frühjahr, um die Zwischenfrucht vor der nächsten Be-

stellung abzutöten. Unterm Strich belaufen sich die

Greening bedingten Zusatzkosten dann auf rund 40 €/ha Zwischenfruchtanbau. In maisbetonten Fruchtfolgen kann auch die Untersaat eine interessante Al-ternative sein. Saatgut und Bestellung kosten rund 60 €/ha extra.

So günstig kommen Betriebe mit winterungsbetonten Fruchtfolgen nicht davon. Sie müssen zunächst die Frucht-folge umbauen und wirtschaftlich we-niger interessante Sommerungen auf-nehmen. Das führt zu Einbußen beim Gesamtdeckungsbeitrag des Betriebes.

Hinzu kommen die vollen Direkt- und Arbeitserledigungskosten für den Zwischenfruchtanbau, den es bisher im Betrieb nicht gab und die deshalb voll dem Greening angelastet werden müs-sen. In der Summe kostet jeder Hektar Zwischenfruchtanbau rund 140 €/ha.

Wer keine Zwischenfrüchte anbauen will oder kann und daher auf Randstrei-fen setzt, verliert auf diesen Flächen den Deckungsbeitrag der Hauptfrucht. An direkten Kosten für Bestellung und Pflege der Randstreifen fallen darüber hinaus gut 200 €/ha an.

Wer stattdessen Ackerbohnen, Erbsen oder Soja als Hauptfrucht anbaut, kann

Milchviehbetriebe mit viel Silomais haben hohe Greening-Kos-ten. Sie müssen die Fruchtfolge umstellen und Futter zukaufen.

In Futterbaube-trieben mit hohen Maisanteilen in der Fruchtfolge können Untersaaten inter-essant sein, um die erforderlichen öko-logischen Vorrang-flächen nachzuwei-sen.

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Mais: Hilfe gegen HirsenVor allem Hirsearten lassen sich in Mais immer schwieriger bekämpfen. Über Ursachen und Gegenkonzepte informiert Günter Klingenhagen, LWK Nordrhein-Westfalen.

Bei einigen Landwirten treten sie bereits auf, bei vielen anderen ist es nur eine Frage der Zeit, wieder

andere werden wohl nie Probleme da-mit bekommen – gemeint sind Hirsear-ten, die sich in Mais immer schwerer chemisch bekämpfen lassen. Nach einer Spritzung übriggebliebene Arten profi-tieren sogar noch vom Einsatz, weil die anderen Hirsen dabei auf der Strecke bleiben. Bei dieser Selektion, die inner-halb einer Population, einer Familie und mittlerweile häufiger auch innerhalb der Art stattfindet, setzen sich einzelne Hirsen stärker durch. Dazu drei Beispie-le:1. Selektion in der Population: Auf ei-ner Fläche mit starkem Besatz an Hüh- nerhirse sterben nach der Behandlung die empfindlichen Pflanzen ab. Übrig bleiben die resistenten.2. Selektion in der Familie: Nach der Behandlung von Hühner- und Borsten-hirse verbleibt nur die Borstenhirse.3. Selektion innerhalb der Art: Nach dem Herbizideinsatz sterben die Grü-ne- oder die Klebrige-Borstenhirse ab, die Große- und/oder die Fuchsrote Borstenhirse jedoch nicht.

Hartnäckigere Hirsen: Selektionen in-nerhalb der Familie und Art erschweren die Unkrautbekämpfung im Mais zu-nehmend. Das zeigt ein Versuch der LWK Nordrhein-Westfalen. In den Par-zellen wurden im April letzten Jahres verschiedene Hirsearten ausgesät und anschließend mit Herbiziden behan-delt. Hier die wichtigsten Ergebnisse:• Bei hohem Hühnerhirsedruck zeigte sich die Konkurrenzstärke dieses Ungra-ses. So kam die Borstenhirse erst richtig zum Zuge, nachdem die Hühnerhirse von Hand entfernt wurde. Erfolgten zu-dem frühe Einsätze mit Sulcogan oder Callisto gegen Hühnerhirse, hatte die schwer bekämpfbare Borstenhirse freie Bahn und bildete enorme Aufwüchse.• Nach Einsatz der Bodenherbizide Dual Gold und Gardo Gold (6 Tage nach der

Saat) war die Zusatzleistung des Ter-buthylazin-Anteils im Gardo Gold deutlich zu erkennen.• Dass die Fuchsrote Borstenhirse äu-ßerst widerstandsfähig ist, zeigte sich nach Einsatz von Motivell, Cato, Mais-Ter, Sulcogan, Callisto, Clio + Dash und Laudis. Die Spritzung erfolgte zum 2- bis 3-Blattstadium der Hirsen, 14 Tage nach der Saat. Weil im Versuch der Mais als Konkurrenzpflanze fehlte, kam es zu Neuauflauf. Obwohl wir alle Produkte nach 2 Wochen ein weiteres Mal einge-setzt haben, gelang mit keinem Mittel eine ausreichende Bekämpfung. Auch die nach Clio + Dash bzw. Laudis stark gestauchte, aufgehellte Fuchsrote Bors-tenhirse trieb letztendlich wieder aus.• Gegen weitere schwer bekämpfbare Borstenhirse-Arten wirkten Clio + Dash und Laudis sehr unterschiedlich. Diese Unterschiede waren auch bei den Gräser-mitteln zu beobachten.

Die Ergebnisse dieses „kleinen“ Versu-ches lassen erahnen, wie variabel sich Hirsepopulationen innerhalb einer Regi-on, aber auch eines Schlages entwickeln können. Dabei sind die Finger- und Blut-

Vor allem bei hohem Hirse- und Unkraut-druck empfehlen sich Splitting-Einsätze.

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EC 1110 12 13 14 15 16 18April Mai Juni

Blattwirkung Bodenwirkung Einsatztermin

Quelle: LWK Nordrhein-Westfalen

Clio Top BMX Pack ½ Clio Top BMX Pack ½

Gardo Gold 2,5 l + Laudis 1,5 l + Buctril 0,3 l

Elumis P Pack 1,25 l + 20 g

Übersicht 1: Spritzfolgen für Hirsestandorte

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hirse sowie die Haarstiel- und Gabelblü-tige-Hirse noch gar nicht erwähnt.

Spritzfolgen bei hohem Druck: Ver-meiden lassen sich derartige Hirse- Probleme mit einer geschickten Kombi-nation aus Blatt- und Bodenherbiziden. Zudem sind Spritzfolgen bei hohem Un-kraut-/Ungrasdruck unerlässlich. Das gilt nicht nur für Hirsen, sondern auch, wenn Storch- und Reiherschnabel, Bin-gelkraut, Stiefmütterchen und Knöte-rich-Arten verstärkt auftreten. Setzen Sie Bodenherbizide im Vor- bzw. frühen Nachauflauf der Unkräuter ein, um de-ren Potenzial auszunutzen. Ein gut ab-gesetzter, feuchter Boden gewährleistet eine gute Wirkung.

Ist es zu diesem Termin sehr trocken, können Sie mittlere Böden auch blinds-triegeln. Nicht zu empfehlen ist ein Einsatz auf stark tonigen Böden, weil hier der Wirkungsgrad nicht ausreicht. Dasselbe gilt für sehr leichte Böden, weil der Striegel die geringe Struktur weiter zerstört. Bei windigem Wetter würde dadurch noch mehr Sand ver-weht als üblich. Kommt das Striegeln nicht infrage, empfiehlt es sich abzu-warten, um mit zunehmender Größe der Unkräuter den Anteil des Blattherbizids zu erhöhen. Warten Sie allerdings nicht zu lange. Meist ist es in Trockenphasen richtig, den Tau zu nutzen und den Mais in den frühen Morgenstunden zu be-handeln.

Auch wenn die Vorlage sehr gut wirkt, muss eine 2. Behandlung erfolgen. Selbst wenige verbliebene oder neu auflaufen-de Pflanzen sollte man konsequent an

Neben Quecke, die meist vom Feldrand einwandert, breiten sich zunehmend Hirsearten auf den Maisflächen aus.

Nur bei geringem Unkrautdruck reicht ei-ne einmalige Behandlung aus.

EC 1110 12 13 14 15 16 18April Mai Juni

Blattwirkung Bodenwirkung Einsatztermin

1) bei hohem Fuchsschwanzdruck Quelle: LWK Nordrhein-Westfalen

Gardo Gold 3 l + Laudis 1 l + Buctril 0,2 l MaisTer flüssig 1,5 l 1)

Calaris 1,25 lCalaris 1 l + Motivell Forte 0,75 l

Übersicht 2: Empfehlung für Normal- und Fuchsschwanzstandorte

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+307%

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2004 2014*

Wie China den Welthandel bestimmt

Chinas Nimbus als Selbstversorger bekommt Risse. Die Volksrepublik muss immer mehr Agrarrohstoffe importieren. Heribert Breker von der Landwirtschafts- kammer NRW zeigt, wie stark das Reich der Mitte schon jetzt Handel und Preise am Weltmarkt bestimmt.

Noch vor zehn Jahren konnte sich China praktisch selbst versorgen. Eine steigende Eigenerzeugung

traditioneller Grundnahrungsmittel, die staatlich gestützt wurde, sicherte die Unabhängigkeit. Auch heute ist die na-tionale Nahrungsmittelsicherheit ein wichtiges Staatsziel. Doch das ange-strebte Ziel, bei der Nahrungsmittel-versorgung zu mindestens 95 % autark zu sein, ist kaum noch zu halten. Die Gesellschaft ändert sich rapide:

Das chinesische Durchschnittsein-kommen wächst jährlich zwischen 6 bis 10 %. Die Urbanisierung schreitet voran und bringt eine wachsende westlich ori-entierte Mittel- und Oberschicht her-vor, die zunehmend auch Fleisch und Milchprodukte nachfragt.

Dadurch wächst der Bedarf an Agrar-rohstoffen rapide. Die chinesische Land wirtschaft steht vor unlösbaren Aufgaben. Obwohl die Produktivität in

China jedes Jahr steigt, reicht sie nicht aus, denn die Ressourcen bleiben be-grenzt. Jedem Chinesen stehen heute noch etwa 800 m2 an landwirtschaftli-cher Nutzfläche zur Verfügung. Zum Vergleich: In Deutschland sind es rund 2 300 m2 pro Bundesbürger. Außerdem wird in China das Wasser knapp. Das sieht auch die chinesische Regierung ein und setzt stärker auf den Import von Nahrungsmitteln.

Durchmarsch bei Soja: Zunächst wur-den die Import-Schleusen für Sojaboh-nen geöffnet. So blieb zumindest die Verarbeitung im Inland. Das gewonne-ne Öl dient vorrangig der menschlichen Ernährung, während das Schrot in die expandierende Tierhaltung geht. Weil auch die Getreideversorgung immer en-ger wurde, hat man den eigenen Sojaan-bau zugunsten der Maiserzeugung zu-rückfallen lassen. Dafür haben Chinas

Lenker gezielt mit eigenen Handels-schiffen und Verarbeitungsstandorten an den chinesischen Pazifikhäfen den Import vorangetrieben.

Die Veränderungen waren gewaltig. 2003 führte China nur knapp 16 Mio. t Sojabohnen ein. Zehn Jahre später sind es schon rund 70 Mio. t (siehe Über-sicht). Damit steht China für rund zwei Drittel des Welthandels mit Soja-bohnen. Jedes Jahr steigt die Einfuhr-menge um 3 bis 5 Mio. t im Schnitt. Prognosen für das Jahr 2020 sehen ein Importvolumen von knapp 100 Mio. t Sojabohnen.

Schon jetzt bestimmt das Importver-halten Chinas die Sojakurse am Welt-markt und damit auch bei uns. Aktuell hält China die Sojapreise durch die ho-hen Importe auf Rekordniveau und das schon seit Monaten. Da spielt es fast keine Rolle, wenn in Südamerika eine Rekordernte eingefahren wird.

Weltweit landen mittlerweile zwei Drittel aller Sojabohnen-Importe im Reich der Mitte.

Chinas Pulverimporte (Vollmilch, Ma-germilch und Molke ) treiben die Prei-se am Weltmarkt an.

Die Chinesen (inkl. Hongkong) könnten die Japaner schon bald als größten Importeur ablösen.

Sojabohnen Milchpulver Schweinefleisch

Die Importe steigen drastisch

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Wie China den Welthandel bestimmt

Gigant bei Milchpulver. Was aus Sicht deutscher Bauern beim Soja ein Nach-teil ist, bringt uns bei der Milch Vortei-le. China fragt seit einigen Jahren im-mer mehr Milchprodukte nach. Vor al-lem Pulver steht hoch im Kurs.

Noch vor zehn Jahren versuchte Chi-na den Importbedarf zu begrenzen und hat die eigene Milcherzeugung in knapp drei Jahren verdreifacht. Doch dann

kam der Melamin-Skandal 2008, der das Vertrauen in die eigene Milchverarbei-tung zerstörte. Die Chinesen verlangten nach ausländischer Ware und mieden einheimische Produkte.

Die Folge: Chinas Importe an Voll- und Magermilchpulver haben sich in den letzten 5 Jahren verdreifacht bzw. vervierfacht (siehe Übersicht). Auch 2014 sollen die Einfuhren weiter stei-

gen. Marktexperten rechnen mit ei-nem Plus von 22 % beim Vollmilch- bzw. 16 % beim Magermilchpulver. Al-lein das wären zusätzlich 150 000 t bzw. rund 90 % der 2014 zusätzlich am Welt-markt gehandelten Mengen.

Wie beim Soja bestimmt China auch bei der Milch mittlerweile das Han-delsgeschehen. Auf Weltebene gehen heute etwa 55 % der gesamten Voll-milchpulverimporte nach China. Beim Magermilchpulver sind es „nur“ 25 %.

Die Bemühungen um einen Wieder-aufbau der eigenen Milchproduktion wirken fast hilflos. Die jährliche Steige-rung der Milcherzeugung in China selbst beträgt zwar immerhin 6 %. Die Mehrmengen kommen aber oft erst gar nicht in den Ballungszentren an, son-dern werden zu erheblichen Teilen auf dem Lande konsumiert. Es reicht vorne und hinten nicht. Beim Vollmilchpul-ver liegt der Selbstversorgungsgrad noch bei 70 %, bei Magermilchpulver sind es allerdings nur 20 %.

Vor allem die großen Ballungszentren an den Flüssen und an der Küste lassen sich ohnehin auf dem Schiffsweg häufig günstiger und zuverlässiger versorgen als aus dem chinesischen Hinterland.

Vom Selbstversorger zum größten Importeur: Chinas Einfuhren

Das selbst angebaute Getreide reicht für die wachsenden Tierbe-

Getreide Rindfleisch

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Die Einkaufsmeilen in chinesesischen Großstädten wie Shanghai unterscheiden sich kaum noch von denen in der „westlichen Welt“.

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AutoFOM 3: Jetzt noch genauer sortieren!Welche Schweine profitieren von der Umstellung der Klassifizierung auf die neue AutoFOM 3-Technik? Welche verlieren? Und wie können die Mäster gegensteuern? Christa Niemann vom Deutschen Bauernverband hat nachgerechnet.

Seit ihrer Einführung vor 15 Jahren hat die AutoFOM-Technik die Klassifizierung von Schweine-

schlachtkörpern revolutioniert. Denn das Verfahren nutzt die Ultraschall- Bildanalyse, um vollautomatisch den Handelswert der Schweine zu schätzen.

Inzwischen wurde das Schätzverfah-ren gründlich überarbeitet. Die neue Gerätegeneration AutoFOM 3 setzt zwar noch die gleiche Messtechnik ein. Es werden jedoch nur noch fünf Mess-

werte verwendet, um den Muskelflei-schanteil zu schätzen. Und auch die Software zur Bildanalyse wurde erneu-ert. Der Schätzfehler des Auto-FOM 3-Gerätes fällt deutlich geringer aus als beim AutoFOM 1-Gerät.

Doch wie wirkt sich die genauere Schätzung in der Praxis aus? Welche Schlachtkörper werden mit der neuen Technik, die in den drei Tönnies-Schlachtstätten Rheda-Wiedenbrück, Sögel und Weißenfels sowie bei Danish

Crown in Essen/Oldenburg bereits in Betrieb ist, besser bzw. schlechter klassi-fiziert? Und wie können die Mäster auf diese neuen Rahmenbedingungen re-agieren?

Um diese Fragen zu klären, hat der Deutsche Bauernverband die Daten von mehr als 300 000 Tieren analysiert, die in den vier Monaten vor und in zwei Monaten nach der Geräteumstellung im Schlachthof Rheda-Wiedenbrück geschlachtet wurden. Hier das Ergebnis.

Fleischreiche Herkünfte profitieren von der Umstellung auf AutoFOM 3. Fleischärmere Tiere haben das Nachsehen.

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Schlachtgewicht ist gestiegen: Über-sicht 1 zeigt die Schlachtergebnisse in Rheda-Wiedenbrück vor und nach der Geräteumstellung. Das durchschnittli-che Schlachtgewicht erhöhte sich in diesem Zeitraum um rund 800 g. Ver-mutlich ist dies vor allem eine Reaktion der Mäster, deren Tiere nach der Ge-räteumstellung deutlich schlechter klassifiziert wurden.

Die Indexpunkte (IXP) je Tier erhöh-ten sich im Auswertungszeitraum im Schnitt um 0,3 Punkte. Die Indexpunkte je Kilogramm Schlachtgewicht (kg SG) gingen hingegen zurück. Teilweise san-ken sie sogar von ehemals 0,985 IXP auf 0,960 IXP und darunter.

Die Schinken-, Lachs- und Schulterge-wichte stiegen an. Das Schinkengewicht erhöhte sich im Schnitt um 260 g, die Lachse waren im Schnitt 150 g schwerer und die Schultern 100 g.

Die Bäuche waren nach der Geräteum-stellung mit 340 g deutlich leichter. Und auch der Bauchfleischanteil ist anders als erwartet ganz deutlich um 0,34 Prozent-punkte gesunken. Alles in allem vermin-derte sich der durchschnittliche Erlös eines Schweines mit 95 kg SG dadurch um 0,81 €!

Weniger Indexpunkte: Die Ergebnisse werden jedoch stark durch das Schlacht-gewicht beeinflusst. Um den wirklichen Anstieg der Schinken- und Lachsge-wichte bestimmen zu können, wurden in Übersicht 2 nur „Standardtiere“ mit 95 kg SG betrachtet.

Der auf diese Weise bereinigte Anstieg

der Schinken- und Lachsgewichte fällt etwas geringer aus. Die Schinken waren nach der Umstellung im Schnitt 100 g schwerer und die Lachse 90 g. Beim Bauchgewicht fiel die Veränderung dage-gen noch größer aus als beim Gesamtver-gleich. Die Bäuche der Schweine mit 95 kg SG waren im Schnitt 440 g leichter.

Die gestiegenen Schinken- und Lachs-gewichte lassen in Kombination mit ei-nem vermuteten Anstieg des Bauchflei-schanteils eigentlich erwarten, dass auch die Indexpunkte höher ausfallen – trotz des gesunkenen Bauchgewichts. Die Re-alität sieht jedoch anders aus. Da nicht nur das Bauchgewicht gesunken ist, son-dern auch der Bauchfleischanteil

0,34 %-Punkte niedriger ausfällt, erzielen die Schweine insgesamt 0,49 Indexpunk-te weniger als vor dem Wechsel.

In Übersicht 2 sind darüber hinaus die Auswirkungen der Geräteumstellung auf die Teilstückgewichte von Sauen und Kastraten dargestellt. Beim Schinken profitierten danach nur die weiblichen Mastschweine von der Geräteumstel-lung. Die Schinken der Sauen sind bei AutoFOM 3 im Schnitt 200 g schwerer als beim alten AutoFOM-Gerät. Bei den Börgen dagegen verringerte sich das Schinkengewicht sogar leicht.

Auch beim Lachs und beim Bauchge-wicht lässt sich ein Einfluss des Ge-schlechts beobachten: Während die weiblichen Tiere beim Lachs im Schnitt 140 g zulegen, kann man bei den Kastra-ten nach der Geräteumstellung nur ein Plus von 40 g verbuchen. Beim Bauch ergibt sich allerdings eine umgekehrte Rangierung. Während die Sauen hier im Durchschnitt 400 g verlieren, sind es bei den Kastraten sogar 500 g je Tier.

Am extremsten fallen die Geschlech-terunterschiede beim Bauchfleischan-teil aus. Bei den weiblichen Mastschwei-nen steigt der Bauchfleischanteil nach dem Gerätewechsel von AutoFOM 1 auf AutoFOM 3 um 0,36 %-Punkte. Bei den Kastraten dagegen sinkt er im gleichen Zeitraum um 1,13 %-Punkte.

Speckmaß entscheidend: Im Durch-schnitt stehen die ausgewerteten Betrie-be nach der Geräteumstellung auf Au-toFOM 3 finanziell etwas schlechter da. Um zu klären, welche Mäster bzw. wel-

-0,5-0,4-0,3-0,2-0,10,00,10,20,30,40,5

BauchLachsSchinken-1,2

-0,8

-0,4

0,0

0,4

0,8

1,2

Indexpunkte

Differenz AutoFOM 1 zu 3, kg Indexpunkte/Tier

KastratenSauenalle

*bei 95 kg SG Quelle: Niemann, DBV

Übersicht 2: So veränderten sich Teilstück- gewichte und Indexpunkte*

Gra

fiken

: Dri

emer

Beim Schinken und Lachsgewicht legten vor allem die weiblichen Tiere zu. Beim Bauchfleisch sind die Kastraten die Verlierer.

Übersicht 1: So wirkte sich die Geräteumstellung bei Tönnies aus1)

Klassifiz.-Gerät AutoFOM 12) AutoFOM 33) Differenz

SG, kg 95,70 96,50 +0,804)

IXP/Tier 94,2 94,5 +0,30

IXP/kg SG 0,985 0,980 -0,005

Schinken, kg 18,48 18,74 +0,26

Lachs, kg 7,31 7,46 +0,15

Schulter, kg 9,00 9,10 +0,10

Bauch, kg 13,65 13,31 -0,34

Bauchfleischanteil, % 57,96 57,62 -0,34

Fleischmaß, mm 64,50 66,20 +1,70

Speckmaß, mm 13,80 14,20 +0,40

Erlös, €/kg 1,675 1,666 -0,009

Erlös, €/95 kg SG5) 159,08 158,27 -0,81

1) im Schlachthof Rheda-Wiedenbrück; 2) Vom 1.7.13 bis 27.10.13; 3) Vom 1.12.13 bis 29.1.14; 4) nicht durch Geräte-typ verursacht; 5) Basispreis: 1,70 €/kg

Durch die Umstellung auf AutoFOM 3 stiegen die Schinken-, Lachs- und Schulter- gewichte. Die Bäuche wurden leichter. Und auch der Bauchflei-schanteil vermin- derte sich deutlich.

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Page 12: Mehr Landwirtschaft · Bahn und bildete enorme Aufwüchse. • Nach Einsatz der Bodenherbizide Dual Gold und Gardo Gold (6 Tage nach der Saat) war die Zusatzleistung des Ter-buthylazin-Anteils

„Wenn zwei verhandeln, sinken die Kosten“Einen Kuhplatz für unter 5 000 € bauen? Die Landwirte Cord Delker und Hartwig Schomburg haben das geschafft. Ihr Erfolgsrezept: Der gemeinsame Einkauf und die Konzentration auf das Allernötigste.

Ein neuer Boxenlaufstall für 100 Kühe kostet schnell 800 000 €: Das zumindest zeigten die Ange-

bote von Stallbaufirmen, die Hartwig Schomburg kontaktiert hatte. „Viel zu teuer“, urteilte der Landwirt aus Otten-stein (Niedersachsen) und hatte die Idee mit dem Neubau eigentlich schon wie-der ad acta gelegt.

„Das schaffen wir für die Hälfte“, mo-tivierte ihn aber sein Berufskollege Cord Delker aus dem 50 km entfernten Lemgo (Nordrhein-Westfalen), als die beiden zufällig über das Vorhaben ge-sprochen haben. Beide hatten bis dato 35 bzw. 38 Kühe im Anbindestall ge-molken und schon länger mit dem Ge-danken gespielt, den Sprung auf den Boxenlaufstall zu wagen.

Viele Varianten geprüft. Zusammen mit Cord Delkers Ehefrau Anja, die für das Melken im Betrieb zuständig ist, tüftelten sie an einer Lösung, um auf Baukosten unter 5 000 €/Platz zu kom-men. Dabei wollten beide Betriebe mög-lichst viel Eigenleistung einbringen.

Zwei Jahre lang haben sie Messen und andere Betriebe besucht und viele Vari-

Schiebetore statt Rollos: Die Elemente lassen sich per Hand in wenigen Minuten öffnen.

Melkstand und Milchkammer (rechte Hälfte) sind mit Isolierpa-neelen verkleidet, der Rest mit Stahltrapezblechen.

Hartwig Schomburg (links) und Cord Delker haben ihre beiden Boxenlaufställe ge-meinsam geplant, eingekauft und gebaut.

anten durchgespielt. Der zunächst favo-risierte Kompoststall schied wegen der hohen Einstreukosten von geschätzten 400 € pro Kuh und Jahr aus. Für einen Tretmiststall dagegen hatten beide Be-triebe zu wenig Stroh. Am Ende blieb dann doch ein Liegeboxenlaufstall.

Eine Chance, Kosten zu sparen, sahen die Landwirte im gemeinsamen Ein-kauf und Bau: Beide Betriebsleiter ent-schieden sich für identische Ställe mit

je 96 Kuhplätzen. Von Oktober 2012 bis Juli 2013 entstand zuerst der Stall bei Familie Delker, der Stall in Ottenstein wurde im März 2014 fertiggestellt.

Basis ist Stahlhalle. Das Grundkon-zept in beiden Fällen basiert auf einer Stahlhalle, von denen Cord Delker bereits mehrere als Maschinen- und Kartoffellagerhallen gebaut hatte. Die Größe der Halle gab ein Binder-Ab-

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Blick in den Stall von Landwirt Delker: In der Stahlhalle mit Sheddach sind 84 Tiefstreu-Liegeboxen untergebracht.

stand von 6 m vor. „Bei dieser Länge ist das Preis-Leistungs-Verhältnis optimal“, weiß Delker von seinen bisherigen Bau-erfahrungen. Außerdem wollten sie eine freitragende Halle ohne störende Träger. Denn dann lässt sie sich auch einmal anderweitig nutzen. Aus dem gleichen Grund entschieden sie sich für einen planbefestigten Untergrund mit Faltschieber-Entmistung. „Zudem woll-ten wir mit dem Hoflader die Boxen einstreuen, was bei Spalten auch nicht immer möglich ist“, ergänzt Schom-burg. Und noch ein Grund sprach gegen einen Güllekeller: Hierbei wäre kaum Eigenleistung möglich gewesen.

Schiebetore statt Rollos: Als Dach-material für das Sheddach wählten sie im Bereich Melkstand, Wartebereich und Abkalbebucht Isolierpaneele. Diese Sandwich-Elemente bestehen außen je-weils aus Stahltrapezblechen, zwischen denen eine ca. 8 cm dicke Polyurethan- Hartschaumschicht als Dämmmaterial liegt. Der Rest des Daches ist mit Faser-

zementplatten gedeckt. „Trapezbleche fielen wegen der möglichen Kondens-wasserbildung aus“, erklärt Delker.

Um ein möglichst großes Luftvolu-men zu haben, ist die Traufenhöhe 5 m, am First ist die Halle 8 m hoch. Auf der windabgewandten Seite sind die Fress-gitter an den Mittelstützen der Halle montiert. Die kurze, steile Seite des Sheddaches überdeckt den 5 m breiten Futtertisch. Die Giebelwände sind mit Blechplatten verkleidet, nur im Bereich Milchkammer und Melkstand sind auch Isolierpaneele angebracht. „Das ist we-sentlich günstiger und genauso hygie-nisch wie Fliesen“, ist Delker überzeugt.

Für die Westseite des Kuhstalls haben sich die Landwirte gegen eine Rollo-Lösung entschieden. Grund hierfür: Ein Motor ist sehr teuer, eine Handkurbel bei dem 36 m langen Stall dagegen zu aufwendig.

Die unteren 2 m der Wand sind jetzt mit 3 cm dicken Lärchenbrettern ver-kleidet. Die Bretter sind mit einem Schlitz von ca. 5 mm montiert, damit

Luft durchströmen kann. Über den Brettern befinden sich bei jedem zwei-ten Zwischenraum wieder Blechplatten als Verkleidung. Die anderen Zwischen-räume decken Fenster in Form von 2 m hohen und 6 m langen Schiebetoren aus Lichtplatten ab. Auf der 36 m langen Seite sind also drei jeweils 6 m lange Abschnitte mit fester Verkleidung und drei Schiebeelemente angebracht.

Die Fenster lassen im Winter viel Licht durch. Und im Sommer bei Hitze sind sie in fünf Minuten geöffnet. Da-bei werden sie vor die Abschnitte mit der festen Verkleidung geschoben. Wä-ren diese festen Elemente auch aus Lichtplatten gewesen, hätte es dahinter einen Hitzestau geben können, be-fürchteten die Landwirte.

Tiefstreumatte mit Kalk: Im Stall be-finden sich 84 Liegeboxen in drei Rei-hen. In der Doppelreihe steht eine Kraftfutter-Transponderstation. Jeweils an den Stirnseiten sind die Trogtränken angebracht, in denen die Kühe ange-

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