11
185 Euro mehr pro Monat Ein Tarifvertrag bei Ceva. Sie arbeiten Hand in Hand mit den VW-Beschäftigten. Und verdienen oft einen Hungerlohn. Die IG Metall will die Spaltung der Belegschaf- ten stoppen. Drei neue Kontraktlogistiker sind im Tarif und weitere sollen folgen. Im Werkauftrag von VW werden ganze Ar- beitsbereiche übernommen. Ceva-Beschäf- tigte werkeln direkt auf dem Werksgelände von VW, oft Hand in Hand mit der Stamm- belegschaft. Sie fahren das Material bis an die Bänder. Teilweise montieren sie Kom- ponenten und führen die Lagerlogistik durch. Alles deutlich billiger als die VW- Beschäftigten. »Es gibt eine klare Hierarchie«, sagt Ingolf Meyer. »Auf der untersten Stufe ste- hen die Leiharbeitsbe- schäftigten, die für die Logistiker arbeiten.« Der 54-jährige Meyer hat bis vor kur- zem selbst als Staplerfah- rer gearbeitet. Im Jahr 2000 hat er als Zeitarbei- ter bei Schnellecke Logi- stik für 8,16 Euro die Stunde angefangen. 2014 gab es dann einen Betriebsübergang. Seitdem ist der gelernte Landmaschinen- schlosser bei Ceva. Bis Ende September 2015 noch für 10,44 Euro die Stunde, rund 1400 Euro netto im Monat. In den letzten 15 Jahren gab es nur ein Lohnplus von zwei Euro. Ohne die zusätz- lichen Einnahmen seiner Ehefrau hätte Meyer seine sechsköpfige Familie nicht er- nähren können. »Wir haben Kollegen, die haben so wenig verdient, die mussten sich Ende des Monats krankmelden, weil sie den Sprit für den Arbeitsweg nicht mehr bezah- len konnten.« Ständiges Gerüttel und Gehoppel: Staplerfahrer bei Ceva Logistics in Wolfsburg. Seit 1. Januar 2016 ist der Stunden- lohn um 15 Prozent gestiegen und die Arbeitszeit auf 37,5 Stunden reduziert. Und das ist erst der Anfang. Foto: Matthias Littau Foto: Heiko Stumpe Das wollte sich die IG Metall nicht länger mit ansehen und startete 2015 in Wolfs- burg, aber auch bundesweit, eine Kampa- gne, um die Beschäftigten der Kontraktlogistiker zu werben. »Die Dum- pinglöhne sind ein Resultat der Auslage- rungen, um Kosten zu sparen«, kritisiert Hartwig Erb, der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Wolfsburg. »Diese Fehlentwicklung müssen wir stoppen, bevor das Entgeltgefüge weiter ausgehöhlt wird.« Betriebsbetreuerin Jutta Ehlers: »Unser Ziel ist es, nach und nach alle Kontraktlogistiker im VW-Umfeld in den Tarif zu holen.« Bei Ceva ist es als erstem Betrieb gelungen. Nach sieben harten Verhandlungen und einem Warnstreik konnte die IG Metall am 2. Dezember 2015 einen Tarifvertrag durch- setzen: Die Entgelte stiegen ab 1. Januar 2016 um 15 Prozent erstmal auf 12 Euro und die Arbeitszeit wurde auf 37, 5 Stunden reduziert. Ab 1. Januar 2017 gibt es mit 12,30 Euro weitere 2,5 Prozent mehr. Ein Jahr später soll es genauso viel sein wie bei der VW-Tochter Autovision Logistik: heute 13,55 Euro die Stunde. Meyer: »Ein Stapler- fahrer verdient jetzt 185 Euro brutto mehr im Monat.« Doch der Kampf ist noch nicht zu Ende. Arbeitszeit und Lohn ab 2018 müssen abschließend verhandelt werden. Niedersachsen und Sachsen-Anhalt metall zeitung Mai 2015 28 > IMPRESSUM Verantwortlich: Hartmut Meine, Redaktion: Annette Vogelsang Anschrift: IG Metall Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, Postkamp 12, 30159 Hannover. Telefon 0511 164 06-0, Fax 0511 164 06-50 igmetall-nieder-sachsen-anhalt.de Die Arbeit als Staplerfahrer ist hart. Das ständige Gerüttel. Die hohe Konzentration. 39 Stunden die Woche. Schuften im Drei- schichtsystem: Eine Woche früh, eine Woche spät. Dann eine Woche die Nacht durch. Tags darauf beginnt wieder die Frühschicht. Ohne freie Tage oder Erho- lung. Dafür gab es 2015 noch 10,44 Euro die Stunde, 1764, 50 Euro im Monat brutto. »Davon kann kein Mensch leben«, sagt Ingolf Meyer. »Vor allem die Drei- schicht zermürbt. Krank sind wir alle ir- gendwie, der Rücken, der Nacken, die Schlafstörungen.« Meyer ist Betriebsrat bei Ceva Logistics in Wolfsburg. Der US-Kon- zern gründete sich in Deutschland erst 2007, hat bundesweit 2200 Beschäftigte, 450 allein in Wolfsburg und im nahen Logistik- Zentrum Hattorf. » Wir konnten in kurzer Zeit 80 Prozent der Beleg- schaft organi- sieren. « Ingolf Meyer, Betriebsrat, Schichtkoordinator bei Ceva in Wolfsburg. Jutta Ehlers, IG Metall- Betriebsbe- treuerin in Wolfsburg Hartwig Erb, Erster Bevoll- mächtigter der IG Metall Wolfburg Foto: IG Metall Foto: Lars Landmann

mehr Monat...Ende des Monats krankmelden, weil sie den Sprit für den Arbeitsweg nicht mehr bezah-len konnten.« Ständiges Gerüttel und Gehoppel: Staplerfahrer bei Ceva Logistics

  • Upload
    others

  • View
    1

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: mehr Monat...Ende des Monats krankmelden, weil sie den Sprit für den Arbeitsweg nicht mehr bezah-len konnten.« Ständiges Gerüttel und Gehoppel: Staplerfahrer bei Ceva Logistics

185 Euro mehrpro MonatEin Tarifvertrag bei Ceva. Sie arbeitenHand in Hand mit den VW-Beschäftigten.Und verdienen oft einen Hungerlohn. DieIG Metall will die Spaltung der Belegschaf-ten stoppen. Drei neue Kontraktlogistikersind im Tarif und weitere sollen folgen.

Im Werkauftrag von VW werden ganze Ar-beitsbereiche übernommen. Ceva-Beschäf-tigte werkeln direkt auf dem Werksgeländevon VW, oft Hand in Hand mit der Stamm-belegschaft. Sie fahren das Material bis andie Bänder. Teilweise montieren sie Kom-ponenten und führen die Lagerlogistikdurch. Alles deutlich billiger als die VW-Beschäftigten. »Es gibteine klare Hierarchie«,sagt Ingolf Meyer. »Aufder untersten Stufe ste-hen die Leiharbeitsbe-schäftigten, die für dieLogistiker arbeiten.«

Der 54-jährigeMeyer hat bis vor kur-zem selbst als Staplerfah-rer gearbeitet. Im Jahr2000 hat er als Zeitarbei-ter bei Schnellecke Logi-stik für 8,16 Euro die Stunde angefangen.2014 gab es dann einen Betriebsübergang.Seitdem ist der gelernte Landmaschinen-schlosser bei Ceva. Bis Ende September2015 noch für 10,44 Euro die Stunde, rund1400 Euro netto im Monat.

In den letzten 15 Jahren gab es nur einLohnplus von zwei Euro. Ohne die zusätz-lichen Einnahmen seiner Ehefrau hätteMeyer seine sechsköpfige Familie nicht er-nähren können. »Wir haben Kollegen, diehaben so wenig verdient, die mussten sichEnde des Monats krankmelden, weil sie denSprit für den Arbeitsweg nicht mehr bezah-len konnten.«

Ständiges Gerüttel und Gehoppel: Staplerfahrer bei Ceva Logistics in Wolfsburg. Seit 1. Januar 2016 ist der Stunden-lohn um 15 Prozent gestiegen und die Arbeitszeit auf 37,5Stunden reduziert. Und das ist erst der Anfang.

Foto

: Mat

thia

s Li

ttau

Foto

: Hei

ko S

tum

pe

Das wollte sich die IG Metall nicht längermit ansehen und startete 2015 in Wolfs-burg, aber auch bundesweit, eine Kampa-gne, um die Beschäftigten derKontraktlogistiker zu werben. »Die Dum-pinglöhne sind ein Resultat der Auslage -rungen, um Kosten zu sparen«, kritisiertHartwig Erb, der Erste Bevollmächtigte der

IG Metall Wolfsburg.»Diese Fehlentwicklungmüssen wir stoppen,bevor das Entgeltgefügeweiter ausgehöhlt wird.«Betriebsbetreuerin JuttaEhlers: »Unser Ziel istes, nach und nach alleKontraktlogistiker imVW-Umfeld in denTarif zu holen.«

Bei Ceva ist es alserstem Betrieb gelungen.

Nach sieben harten Verhandlungen undeinem Warnstreik konnte die IG Metall am2. Dezember 2015 einen Tarifvertrag durch-setzen: Die Entgelte stiegen ab 1. Januar2016 um 15 Prozent erstmal auf 12 Euround die Arbeitszeit wurde auf 37, 5 Stundenreduziert. Ab 1. Januar 2017 gibt es mit12,30 Euro weitere 2,5 Prozent mehr. EinJahr später soll es genauso viel sein wie beider VW-Tochter Autovision Logistik: heute13,55 Euro die Stunde. Meyer: »Ein Stapler-fahrer verdient jetzt 185 Euro brutto mehrim Monat.« Doch der Kampf ist noch nichtzu Ende. Arbeitszeit und Lohn ab 2018müssen abschließend verhandelt werden.

Niedersachsen und Sachsen-Anhalt

metallzeitungMai 2015

28 >IMPRESSUM

Verantwortlich: Hartmut Meine, Redaktion: Annette VogelsangAnschrift: IG Metall Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, Postkamp 12, 30159Hannover. Telefon 0511 164 06-0, Fax 0511 164 06-50 igmetall-nieder-sachsen-anhalt.de

Die Arbeit als Staplerfahrer ist hart. Dasständige Gerüttel. Die hohe Konzentration.39 Stunden die Woche. Schuften im Drei-schichtsystem: Eine Woche früh, eineWoche spät. Dann eine Woche die Nachtdurch. Tags darauf beginnt wieder dieFrühschicht. Ohne freie Tage oder Erho-lung. Dafür gab es 2015 noch 10,44 Eurodie Stunde, 1764, 50 Euro im Monat brutto.

»Davon kann kein Mensch leben«,sagt Ingolf Meyer. »Vor allem die Drei-schicht zermürbt. Krank sind wir alle ir-gendwie, der Rücken, der Nacken, dieSchlafstörungen.« Meyer ist Betriebsrat beiCeva Logistics in Wolfsburg. Der US-Kon-zern gründete sich in Deutschland erst2007, hat bundesweit 2200 Beschäftigte, 450allein in Wolfsburg und im nahen Logistik-Zentrum Hattorf.

»Wir konnten in kurzer Zeit 80Prozent der Beleg-

schaft organi-sieren.«

Ingolf Meyer,Betriebsrat,

Schichtkoordinator beiCeva in Wolfsburg.

Jutta Ehlers, IG Metall- Betriebsbe-treuerin inWolfsburg

Hartwig Erb,Erster Bevoll-mächtigter derIG Metall Wolfburg

Foto

: IG

 Met

all

Foto

: Lar

s La

ndm

ann

Page 2: mehr Monat...Ende des Monats krankmelden, weil sie den Sprit für den Arbeitsweg nicht mehr bezah-len konnten.« Ständiges Gerüttel und Gehoppel: Staplerfahrer bei Ceva Logistics

metallzeitungMai 2015

29

Warum hat die IG Metall im Rah-men einer bundesweiten Kampa-gne gerade die Kontraktlogisti-ker aufs Korn genommen, dieüber Werkverträge für viele Un-ternehmen der Metall- und Elek-trobranche im Einsatz sind?Thilo Reusch: Weil Werkverträge invielen Fällen genutzt werden, die Ge-winne auf Kosten der Beschäftigten zumaximieren. Wir verteufeln Werkver-träge nicht grundsätzlich. Aber dort, wosie dazu missbraucht werden, Tarifver-träge auszuhöhlen, die Arbeitsbedin-gungen zu verschlechtern und sichdamit als erfolgreiches Geschäftsmo-dell etabliert haben, halten wir dage-gen. Dazu brauchen wir eine breitegesellschaftliche Debatte und gesetzli-che Rahmenbedingungen. Aber wir kön-nen nicht auf eine politische Lösungwarten. Wenn jemand bei 40 Stundendie Woche seine Familie nicht ernährenkann und sogar auf staatliche Unter-stützung angewiesen ist , dann läuftetwas schief, dann müssen wir handeln.

Kontraktlogistiker übernehmenoft Bereiche, die von der Indu-strie ausgelagert worden sind.Reusch: Dort, wo wir als IG Metall gutaufgestellt sind und unsere Mitbestim-mung funktioniert, können wir man-ches verhindern. Aber wer Werkver-tragsleistungen ausschreibt, entschei-det sich meist für den billigsten Anbie-ter. Ob der dann ordentliche Löhneund Tarifbedingungen zahlt, interes-siert dabei kaum. Deshalb müssen wirdie Auftraggeber, gerade auch die Au-tohersteller, in die Pflicht nehmen, diediesen Dumpingwettbewerb ja auslö-sen. Wir brauchen Zusagen der Her-steller, dass Arbeiten nur an solcheLogistiker vergeben werden, die mit

der IG Metall Tarifverträge vereinbarthaben. Solange das nicht passiert,bleibt uns nur der Häuserkampf: Fürdie drei Haustarifverträge bei Ceva,Imperial und Syncreon haben wir 20Verhandlungstermine gebraucht undin zwei Fällen gelang der Durchbrucherst durch Warnstreiks.

Eigentlich ist Logistik ein Dienst-leistungsbereich. Reusch: Wenn es um Bereiche undTägigkeiten geht, die klassisch in dieWertschöpfungskette der IG Metallgehören, dann sind wir zuständig. Da-rauf haben wir uns mit unserer Schwe-stergewerkschaft Verdi geeinigt.

Die Tarifbindung herzustellen,ist eine große Herausforderung.Reusch: Ja, das geht nur, wenn sichalle Beteiligten aktiv einbringen. Per-spektivisch können wir uns auch einenBranchentarif vorstellen, wenn sichdie Arbeitgeber einig werden. Dochzunächst machen wir vor Ort weiter.Als nächstes werden wir bei Rudolph,Schnellecke und DB Schenker starten.Dumpinglöhne dürfen künftig keinWettbewerbsvorteil mehr sein.

Kontraktlogistik soll bundesweit in den TarifDie Fehlentwicklung bei den Werkverträgen stoppen.

» Der Tarif bei Syncreon ist ein ersterSchritt. Es kann nicht sein, dass Be-

schäftigte Vollzeit arbeiten und zusätz-lich eine Aufstockung bei der

Arbeitsagentur beantragen müssen. «Thorsten Gröger, Erster Bevollmächtigter

der IG Metall Nienburg-Stadthagen

PeterSpieker-mann

StephanSoldan-sky

Stefan Deeters

Thilo Reusch, Tarifsekretär beider IG Metall-BezirksleitungNiedersachsen und Sachsen-Anhalt und Verhandlungsführerfür Kontraktlogistiker

Warnstreik bei Glunz am 16. März

Neues Führungsduoin Osnabrück

Auch Imperial Automotive im Tarif

Vier Stunden Warn-streik bei Syncreon

Warnstreik gegen Tarifflucht von Glunz

Seit 2012 war Peter SpiekermannErster Bevollmächtigter der IG Me-tall Osnabrück. Jetzt geht der 61-Jährige, der als diplomierter Voll-jurist 2001 von der GewerkschaftHolz und Kunststoff zur IG Metallwechselte, in die Freistellungsphaseder Altersteilzeit. Als Nachfolgerwurde Stephan Soldanski gewählt,seit 2012 Zweiter Bevollmächtigterund Kassierer. Der 40-jährige Os-nabrücker lernte bei der FirmaGebr. Sanders in Bramsche Indu-striekaufmann und ist seit 2001 fürdie IG Metall tätig. Seine bisherigeFunktion übernahm der 48-jährigeStefan Deeters, seit 2012 Gewerk-schaftssekretär in Osnabrück.

In Wolfsburg istein zweiter VW-Logistiker imTarif. Rückwir-kend ab 1. Ja-nuar 2016 geltenfür die 650 Be-schäftigen beiImperial Auto-motive (ehemals

Hansmann Logistics) die gleichenBedingungen wie bei Ceva. DerDurchbruch gelang am 15. Februarin der sechsten Verhandlung nachdem Warnstreik bei Ceva.»Ein wichtiger Schritt für bessereArbeitsbedingungen«, meint Chri-stin Sosoth. Die gelernte Verwal-tungsangestellte war in derVerhandlungskommission der IGMetall. Als die 24-Jährige nach derAusbildung arbeitslos wurde, bliebnur die Zeitarbeit bei Hansmann.Seit 2014 hat sie einen Festvertragals Datensystemkraft in Drei-schicht. »Die Nachtschicht ist be-sonders schlimm. 20 Meter weiterarbeiten Kollegen mit einer anderenMontur für mehr Geld. Das hatmich geärgert. Und später habenwir auch noch weniger Rente.«

Im Februar 2016hat die IG Metalleinen Tarifver-trag bei dem Logistiker Syn-creon in Wun-storf für 250 Be-schäftigte erzielt.Seit Januar gibt eszehn Prozent

mehr Geld, seit März ist die wö-chentliche Arbeitszeit auf 38,5Stunden reduziert. »Der Weg dort-hin war steinig«, berichtet RubenTrautmann, 31, der bis zu seinerFreistellung als Betriebsratsvorsit-zender im März in der Qualitätssi-cherung gearbeitet hat. »Ohne dievier Stunden Warnstreik wärenichts passiert. Nach dem Tarifab-schluss hat sich die Atmosphäreaber entspannt. Wir haben jetzteine vernünftige Arbeitsebene.«

Zweieinhalb Stunden legten rund200 Beschäftigte der Glunz AG imsachsen-anhaltinischen Nettgauam 16. März 2016 die Arbeit nie-der. Grund: Der Hersteller vonSpanplatten war im Februar 2015aus dem Arbeitgeberverband derHolz verarbeitenden Industrie aus-getreten und forderte die 300 Be-schäftigten auf, künftig 70 Stundenmehr im Jahr zu arbeiten und auf3000 Euro im Jahr zu verzichten.Die IG Metall warf dem Manage-ment vor, seit Jahren nicht inve-stiert und zu teures Holz eingekauftzu haben.

Foto

: IG

 Met

all

Foto

: IG

 Met

all

Foto

: IG

 Met

all

Foto

s: IG

 Met

all

Foto

: Hei

ko S

tum

pe

Foto

: IG

 Met

all

Christin Sosothvon ImperialAutomotive

Ruben Traut-mann von Syncreon

Page 3: mehr Monat...Ende des Monats krankmelden, weil sie den Sprit für den Arbeitsweg nicht mehr bezah-len konnten.« Ständiges Gerüttel und Gehoppel: Staplerfahrer bei Ceva Logistics

30 metallzeitungMai 2016

Celle-Lüneburg

>IMPRESSUMIG Metall Celle-LüneburgBüro Celle, Trift 16, 29221 Celle,Telefon 05141 274910, Fax 05141 274949,

[email protected], celle-lueneburg.igmetall.deRedaktion: Rainer Näbsch und Sabine Schwarz (verantwortlich), Ralf Müller (Text)

Rainer Näbsch, Silke Leukert, WielandWeiss, Sabine Schwarz, Friedhelm Korth, Hubertus Dieh, Marcel Hapka,Heike Foss, Fabiola Richter und Günther Böhning (von links)

Warnstreikaktionenvor Ort

Vom Tarifvertrag der Metall- undElektroindustrie sind einige Fir-men vor Ort direkt betroffen. Ba-ker Hughes, Hay Speed Umform-technik, LEW, Miele Werk Lehr-te, Panasonic Industrial Devices,Sennheiser Electronic undWin-kelmann Elektromotoren sind andiesen Tarifvertrag gebunden.Jetzt drohenWarnstreiks!

Foto:R

.Müller

Delegiertenversammlung wähltneuen OrtsvorstandWahlen auf der konstituierenden Delegiertenversammlung am 15. März 2016

Nach dem Gewerkschaftstag derIG Metall im Oktober 2015 wurdeauf den Mitgliederversammlungenim Monat Februar 2016 die Dele-giertenversammlung der IG MetallCelle-Lüneburg neu gewählt. ImMärz kam die Delegiertenversamm-lung erstmals zur Konstituierung zu-sammen. Von 40 eingeladenen Dele-gierten waren 39 Delegierte anwe-send. Nach dem Geschäftsberichtüber die ersten vier Jahre gemeinsamals Celle-Lüneburg und der anschlie-ßenden Diskussion wurden die ers-ten Wahlen durchgeführt.Für die Geschäftsstelle Celle-Lüne-burg wurden gewählt:Rainer Näbsch wurde als Erster Be-vollmächtigter wiedergewählt.

Sabine Schwarz wurde als ZweiteBevollmächtigte und Kassiererin imAmt bestätigt.

In weiteren Wahlgängen wur-den die Beisitzer des Ortsvorstands,die Delegierten zur Bezirkskonferenzund die Tarifkommissionen gewählt.

Neuer Ortsvorstand Aus folgendenPersonen setzt sich der neue Orts-vorstand zusammen: Rainer Näbsch(Erster Bevollmächtigter), SabineSchwarz (Zweite Bevollmächtigteund Kassiererin), Günther Böhning(Baker Hughes Inteq GmbH), Hu-bertus Dieh (VW Automobile Regi-on Hannover GmbH), Heike Foss,(Cameron Flow Control TechnologyGmbH), Sven Fuhrmann (Hay

>TERMINE

1. Mai

■ Lüneburg 10 UhrTheatervorplatz/Lindenstraße

■ Uelzen 9.30 UhrHerzogenplatzHauptrednerin: Sabine Schwarz

■ Lüchow 10 UhrMarktplatz

■ Soltau 11 UhrIm Hagen

■ Celle 11 UhrAuf der Stechbahn

Delegiertenversammlung

28.Juni, 17 UhrCarpe Diem, In den Twieten 1429556 Suderburg

Speed Umformtechnik GmbH),Marcel Hapka (Miele & Cie.), Fried-helm Korth (SKF GmbH), Silke Leu-kert (Sennheiser Electronic GmbH& Co.KG), Roy Mattern (Fahrzeug-teile Service-Zentrum MellendorfGmbH), Fabiola Richter (HeinrichMeyerWerke GmbH&Co.KG), Ma-ria Rodriguez-Gonzales (Gebr. Rö-ders AG) undWielandWeiss (Lüne-burger Eisenwerk GmbH).

Neu gewählt In der Delegiertenver-sammlung finden sich einige neueGesichter. Insgesamt ist die Delegier-tenversammlung etwas jünger ge-worden. Neu im Ortsvorstand sindHubertus Dieh, Silke Leukert undMaria Rodriguez-Gonzales.

Warnstreiks in den Betrieben der Metall-ElektroindustrieNach 35Minuten hatte die IGMetalldie Verhandlungen in der zweitenRunde am 13. April schon beendet.

Ein Angebot über 0,9 Prozentmehr Geld und eine Einmalzahlungvon 0,3 Prozent bot keine Basis fürkonstruktive Verhandlungen. Nachdem niedrigsten Angebot der Ar-beitgeber seit Jahrzehnten steht fest:Ohne Druck aus den Betrieben wird

es keine nennenswerte Entgelterhö-hung geben. Seitdem laufen die Vor-bereitungen auf Warnstreikaktionenin den Betrieben auf Hochtouren.Die dritte Tarifverhandlung für dieMetall- und Elektroindustrie findetam 28. April (nach Redaktions-schluss) statt. Die Friedenspflichtendet am 29. April um 0.01 Uhr. Abdann sind Warnstreiks möglich.

Demonstration von Beschäftigtenbei der ersten Verhandlung, 9. März

Foto:R

.Müller

Foto:R

.Müller

Konstituierende Delegiertenver-sammlung am 15. März 2016

Page 4: mehr Monat...Ende des Monats krankmelden, weil sie den Sprit für den Arbeitsweg nicht mehr bezah-len konnten.« Ständiges Gerüttel und Gehoppel: Staplerfahrer bei Ceva Logistics

Ein Teamspieler für mehr GerechtigkeitBetriebsratsvorsitzender Reinhard Möller von Terex ist in der Freistellungsphase der Altersteilzeit.

>IMPRESSUM

IG Metall Süd-Niedersachsen-Harz

Teichstraße 9-11, 37154 Northeim,

Tel.: 05551 98870-0,

igmetall-snh.de

Redaktion:Martina Ditzell (verantwortlich)

»Wir treten ein großes Erbe an«, er-zählt Betriebsratsvorsitzende Mar-tina Neupert von Terex. »Bisher warReinhard Möller der Betriebsrat.«Bis zur nächsten Betriebsratswahl2018 musste sich das Team deshalbneu aufstellen. Neupert: »Jedermuss neue Aufgaben überneh-men.«

Vor dem Ausscheidenhaben die neun Mitglieder desGremiums gemeinsam mitReinhard Möller und der IG Me-tall die neuen Strukturen defi-niert. »Wir mussten alle Aus-schüsse neu besetzen, und dieFührungsaufgabe teilen wir uns,weil wir unseren beruflichen Aufga-ben vorerst weiter nachgehen wol-len«, so Neupert, die zuvor sechsJahre stellvertretende Betriebsrats-vorsitzende war.

Martina Neupert hat eine Teil-Freistellung als Betriebsratsvorsit-zende. Sie ist Assistentin für Arbeits-sicherheit und Umweltschutz im Un-ternehmen. Zum Trio gehören

Norbert Wehrhahn, Teamleiter desWerkzeugbaus, und Karsten Rojahn,Betriebsmittelkonstrukteur. KarstenRojahn ist stellvertretender Betriebs-ratsvorsitzender. Wehrhahn istzudem Mitglied des geschäftsführen-

den Ausschusses des Gesamtbe-triebsrats und Mitglied im Wirt-schaftsausschuss: »Terex steht voreiner großen Neuausrichtung, damüssen wir unsere Kräfte bündeln.«

Wieder stehen Stellen auf demSpiel im Gefecht zwischen Fusionoder feindlicher Übernahme. Anfangdes Jahres hat Vorstandschef John L.Garrison verkündet, dass »Terex für

Neues Führungstrio startet mit geplantem Stellenabbau bei Terex

Reinhard Möller bei einer Demo in Göttingen.

Süd-Niedersachsen-Harz

Martina

NeupertNorbert

Wehrhahn

30 metallzeitungMai 2016

Reinhard Möller, 59, war 38 Jahre beiTerex beschäftigt, davon hat er 29Jahre als Betriebsrat alle Umfirmie-rungen von Mannesmann DemagFördertechnik über MannesmannDematic, Demag Cranes & Compo-nents bis zur heutigen Terex MHPSGmbH begleitet. »Wir konnten eini-ges für die Beschäftigten bewegen«,erinnert sich Reinhard Möller:»Trotz der oft schwierigen Zeitenhaben wir auch im Gesamtbetriebs-rat immer zusammengehalten. Esgab nie eine Standortkonkurrenz wieich es aus anderen Unternehmenkenne.«

»Er hat viel für die Beschäftigtenherausgeholt«, betont Martina Neu-pert, die nun seine Nachfolge antritt.Seine Hartnäckigkeit, sein Mut undsein Verhandlungsgeschick spielteneine große Rolle. Der gelernte Me-

tallgewebemacher hat in seinenFunktionen immer Wert auf Team-arbeit gelegt und konnte zuhören,wenn jemand Sorgen oder Problemehatte.

Möller war seit 1987 im Be-triebsrat, seit 1992 Betriebsratsvorsit-zender in Uslar. Er war Mitglied imGesamtbetriebsrat, von 2006 bis2012 stellvertretender und bis Ende2015 Gesamtbetriebsratsvorsitzen-der. Seit 1994 ist Möller im Aufsichts-rat des Konzerns, dessen stellvertre-tender Vorsitzender er seit 2013 ist.

Er nutzte seine Funktionen fürdie Umsetzung der Mitbestimmung.»Gerechtigkeit ist meine Antriebs-kraft«, sagt Möller. So war der Metal-ler von 1994 bis 2002 ehrenamtlicherRichter beim Arbeitsgericht Göttin-gen und bis 2014 beim Landesar-beitsgericht in Hannover.

Seine Fachkompetenz hat derVolksschüler durch kontinuierlicheQualifizierung erworben. »Dabeihabe ich viel der IG Metall zu ver-danken«, betont Möller. »Ohne dieIG Metall als starken Partner hättenwir betrieblich nichts durchsetzenkönnen.«

Möller war seit 1990 im Orts-vorstand der IG Metall Süd-Nieder-sachsen-Harz und ist seit 1994 Mit-glied in der Tarifkommission derMetall- und Elektroindustrie Nieder-sachsen.

Seit Anfang 2016 ist Möller inder Freistellungsphase der Altersteil-zeit. »Ich genieße die neu gewonneneZeit«, berichtet der Naturfreund. Mitseiner Lebenspartnerin Elke, seinenHunden Lotta und Ben geht er vielspazieren. Trotzdem gibt es auchwehmütige Momente. »Ich habegerne gearbeitet. Aber dieser immerwährende Kampf um Mitbestim-mung und Beschäftigung geht auf dieGesundheit.« Als neue Herausforde-rung könnte Möller sich ein ehren-amtliches Engagement in Vereinen inAllershausen vorstellen. Außerdembleibt er Delegierter der IG Metall.»Wenn meine Unterstützung gefragtist, engagiere ich mich auch in Pro-jekten innerhalb der IG Metall.«

2016 mit einem knapp 10 Prozent ge-ringeren Nettoumsatz gegenüber2015 zu rechnen habe.« Grund seidie problematische Marktlage inAsien, China und auch in Europa.Der Konzern hat erneut ein Spar-

und Effizienzprogramm »Right-sizing« (Gesundschrumpfen)aufgelegt. Rund 260 Stellen sol-len in Deutschland wegfallen.

Terex ist seit 2011 der Mut-terkonzern des KranbauersDemag aus Düsseldorf. Im Au-gust 2015 haben die Amerikanerihre Fusion mit dem finnischenKonzern Konecranes verkündet.Doch noch ist die Fusion nicht

in trockenen Tüchern, denn Anfangdes Jahres hat der chinesische Kon-zern Zoomlion Heavy Industry un-aufgefordert ein Übernahmeangebotabgegeben.

Neupert: »Die Situation ist imMoment nicht einschätzbar. Sobalddie Marschrichtung steht, müssenwir Alternativen zum geplanten Stel-lenabbau prüfen.«

Karsten

Rohan

Page 5: mehr Monat...Ende des Monats krankmelden, weil sie den Sprit für den Arbeitsweg nicht mehr bezah-len konnten.« Ständiges Gerüttel und Gehoppel: Staplerfahrer bei Ceva Logistics

>IMPRESSUM

IG Metall Alfeld-Hameln-Hildesheim

Bahnhofstraße 18-20, 31785 Hameln

Tel.: 05151 93668-0,

Alfeld-Hameln-Hildesheim.de

Redaktion: Uwe Mebs (verantwortlich)

Bewegte Arbeitszeit bei Stüken in RintelnSeit fünf Jahren bietet Stüken auf Initiative des Betriebsrats allen Beschäftigten ein Fitnesspaket an.

Alfeld-Hameln-Hildesheim

30 metallzeitungMai 2016

Die Betriebsräte des Autozulieferershaben vor fünf Jahren ein neues Ge-sundheitsmanagement aus der Taufegehoben. »Dabei haben wir verstärktauf Prävention gesetzt«, berichtet derstellvertretende Betriebsratsvorsit-zende Wolfgang Hoffmann.

Angefangen hat es damit, dassviele Beschäftigte in der Galvanik Rü-ckenprobleme hatten. Daraufhin nah-men die Betriebsräte des ArbeitskreisesArbeits-, Umwelt- und Gesundheits-schutz die Abteilung unter die Lupeund setzten sich erfolgreich für Verbes-serungen an den Arbeitsplätzen ein.Betriebsrat Matthias Schrader: »Nebenzusätzlichen Hebe- und Tragehilfenhaben schon kleine Dinge, die nichtviel kosten, viel bewirkt.«

Diplom-Sportlehrerin Birgit

Weber (Mitte) in der beweg-

ten Minipause: Kurz strecken,

dehnen und bewegen. Die be-

wegte Minipause während der Ar-

beitszeit können alle 800 Be-

schäftigten bei Stüken nutzen.

Birgit Weber geht durch die Büros

und die Produktion und spricht

die Beschäftigten an. Mit geschul-

tem Blick sieht sie Fehlhaltungen

und -bewegungen. Sie zeigt, wie

es besser gehen kann.

Präventiv kann jeder in drei bis

fünf Minuten Verspannungen be-

kämpfen und neuen vorbeugen.

Statt der 20-Liter-Kanister kauft Stü-ken jetzt Fünf-Liter-Kanister für dasbeidseitige Tragen. Zudem hilft einzehnstündiger Kurs »Richtig hebenund tragen«. Daraus ist mit den Jahreneine kostenloses Angebot sowohl wäh-rend der Arbeitszeit als auch zeitnahnach der Arbeit in einem Fitnessstudiogewachsen. Während der Arbeitszeitkönnen alle Beschäftigten an den be-wegten Pausen oder an Entspan-nungskursen wie Yoga, Meditationoder Atemübungen teilnehmen. Hoff-mann: »Die kurzen Einheiten sindsehr effektiv.« Begleitet wird das Pro-gramm von einem Betriebsarzt undSchulungen der Führungskräfte.

Neu sind Kurse über Ernährung.Außerdem hat der Betriebsrat bewirkt,

dass die Kantine Alternativen zu Mett-brötchen, Currywurst und paniertemSchnitzel anbietet. »Doch wir müssenfeststellen, dass die Schlange bei derCurrywurst immer noch am längstenist«, schmunzelt Betriebsratsvorsitzen-der Dieter Horn. »Wir müssen allenoch lernen.«

Horn nimmt an Kursen wie»Happy Fitness Power« nach Feier-abend teil und hat das erste Mal in sei-nem Leben das Sportabzeichen ge-macht. Mittlerweile haben sich auchprivat sportlich Bewegte organisiert.Es gibt eine Mountainbikegruppe undein Fußballteam, das zum dritten Malin Folge den »Volvo Pokal« in Hamelngeholt hat. Schrader: »Der Wanderpo-kal bleibt nun nach 13 Jahren bei uns.«

Gesundheitsschutz imBetrieb fördern

Die IG Metall bietet ein breitesAngebot zu den Themen Arbeits-und Gesundheitsschutz, Schwer-behinderung, Gleichstellung undInklusion an.Gewerkschaftssekretär MikeWasner betreut den ArbeitskreisSchwerbehinderte »andersgleichund gleichberechtigt«: »80 Pro-zent der Schwerbehindertenver-tretungen sind gewerkschaftlichorganisiert. Sie können unserenArbeitskreis als Plattform zumAustausch nutzen.« Auch die Kol-legen von Stüken nehmen dortteil und berichten über ihr Pro-jekt. »Voneinander lernen undsich informieren passt auch fürunseren Arbeitskreis Arbeitssi-cherheit und Gesundheitsschutz«,so Sabine Glawe von der IG Me-tall. Weitere Informationen:

Alfeld-Hameln-Hildes-

heim.de RGremien

Mike Wasner,

IG Metall

Sabine Glawe,

IG Metall

» Arbeits-

sicherheit und

Gesundheits-

schutz sind wei-

ter Chefsache.

Aber Prävention

muss jeder Einzelne machen. «Dieter Horn

Betriebsratsvorsitzender

» Das Angebot

ist ziemlich

einmalig. Die

Firma zahlt und

der Beschäftigte

gibt Freizeit

dazu. Besser geht es nicht. «Wolfgang Hoffmann

stellv. Betriebsratsvorsitzender

» Toll ist, dass

alle Beschäftig-

ten das Angebot

nutzen können,

auch die 42 Azu-

bis. Sie haben

sogar einen eigenen Kurs. «Matthias Schrader

Betriebsrat

Fotos:MatthiasSch

rader

Fotos:AnnetteVogelsang

Foto:priva

t

Page 6: mehr Monat...Ende des Monats krankmelden, weil sie den Sprit für den Arbeitsweg nicht mehr bezah-len konnten.« Ständiges Gerüttel und Gehoppel: Staplerfahrer bei Ceva Logistics

30 metallzeitungMai 2016

Hannover

>IMPRESSUMIG Metall HannoverPostkamp 12, 30169 Hannover,Telefon 0511 1202-0, Fax 0511 12402-41,

[email protected], igmetall-hannover.deRedaktion: Dirk Schulze (verantwortlich), Pia Pachauer

Geschafft! Decomaneu im

Flächentarifvertrag

»Tariflos waren wir ja nicht, aberjetzt sind wir tariflich zu Hause«,so der erste Kommentar des Be-triebsratsvorsitzenden von Deco-ma, Jörg Riemer, zum Eintrittseines Arbeitgebers in Nieder-sachsenmetall. »Dadurch wurdeunser Haustarifvertrag (Grund-lage Metall- und ElektroindustrieSaarland, die Red.) am 1. Aprilvom Flächentarifvertrag Metall-und Elektroindustrie Nieder-sachsen abgelöst. Freuen könnensich rund 200 Beschäftigte.

»Der Übergang ist uns gutgelungen. Wir haben uns schonintensiv mit unseren neuen Ta-rifverträgen befasst«, ergänzt derstellvertretende Betriebsratsvor-sitzende Klaus Bluhm. Da bleibtder IG Metall Hannover nur zusagen: »Willkommen daheim!«

Messe stellt inakzeptable Forderungen aufKrise ist beendet, aber dennoch will die DMAG tariflich noch hinter der Krisenzeit zurückbleiben

Zum Jahresende 2015 ist die siebenJahre geltende Beschäftigungssiche-rung bei der Deutschen Messe(DMAG) ausgelaufen. Die IG Metallhat fristgerecht den Tarifvertrag ausder Krisenzeit 2008 mit erhöhterWochenarbeitszeit gekündigt, sodass die Beschäftigten der Messe seitAnfang 2016 35 Stunden pro Wochearbeiten. Eine Outsourcing-Schutz-klausel ist damit allerdings auch ent-fallen.Kosten senken Die Krisenzeit derDMAG ist inzwischen beendet, undab 2017 werden ausschließlich posi-tive Ergebnisse prognostiziert. Trotz-dem hat der Vorstand der DMAGsieben Betriebsvereinbarungen überSozialleistungen gekündigt und for-dert ein neues, niedrigeres Eingrup-pierungssystem, Entgelte unter demIGMetall-Tarif für Neueinstellungen

bei einer Tochtergesellschaft, Abbauvon bezahlter Mehrarbeit sowie hö-here Flexibilität beim Gleitzeitrah-men und dem Ausgleichszeitraum.In einer Kombination von Tarif- undBetriebsvereinbarungs-Themen willder Vorstand eine Reihe von deutli-chen Verschlechterungen – nochschlechter als in der Krisenzeit – fürdie Beschäftigten und zukünftigenBeschäftigten durchsetzen, um deut-lich Personalkosten zu sparen.

In der letzten (6.) Verhandlungam 8. April hat der Vorstand, der mitden Herren Dr. von Fritsch und Dr.Gruchow erstmals persönlich vertre-ten war, weiterhin auf seiner Forde-rung einer 38,5-Stunden-Woche,besser noch einer 40-Stunden-Wo-che, bestanden. Zudem hat DMAGinzwischen einige Tätigkeiten, diebisher von eigenen Beschäftigten ge-

Gemeinsames ErinnernAuf dem Seelhorster Friedhof wur-den am 6. April 1945 insgesamt 153Bürger und eine Bürgerin aus derehemaligen Sowjetunion und ausanderen Ländern von der Gestapoerschossen.Wenige Tage später wur-de Hannover von amerikanischenSoldaten befreit.

Im Mai 1945 wurden die Erschosse-nen exhumiert und würdevoll aufdem Ehrenfriedhof am Maschseebegraben. Die IGMetall lud zum ge-meinsamen Erinnern ein. DirkSchulze und Sascha Dudzik erinner-ten in ihren Wortbeiträgen daran,dass aus der Vergangenheit für dieZukunft gelernt werden muss. Ausdiesem Grund hat die IG Metall in

macht wurden, fremd vergeben unddamit gegen den bis Ende 2015 gülti-gen Tarifvertrag verstoßen.

Die IGMetall-Tarifkommissionund der Betriebsrat haben beschlos-sen, dass ein Gesamtpaket als Ergeb-nis nur dann von der Arbeitnehmer-seite akzeptiert werden kann, wennes für die Beschäftigten in Summebesser ist als die bisherigen Regelun-gen. »Sonst bleibt alles so, wie es jetztist!« so IG Metall-Verhandlungsfüh-rer Dirk Schulze.Bonus für Arbeitnehmer Und dadie Anteilseigner der Messe Jahr fürJahr eine Gewinnausschüttung er-halten, haben die Arbeitnehmerver-tretungen auch einen Bonus für dieBeschäftigten ins Spiel gebracht. BeiRedaktionsschluss lag man inhalt-lich weit auseinander, es gab nochkeinen neuen Verhandlungstermin.

Tarifbindung herstellen – Unser Ziel in mehreren BetriebenIn den vergangenen Monaten ist esbetrieblichen Aktiven bei Nass Mag-net, Laserworking Garbsen, in derNiederlassung Hannover von Schen-ker Deutschland und bei Kraftwerkgelungen, ihre Kolleginnen und Kol-legen vom Nutzen einer Tarifbin-dung zu überzeugen. MassenhafteEintritte in die IGMetall haben dazugeführt, dass nun betriebliche Tarif-kommissionen gewählt werdenkonnten.

So unterschiedlich die Betriebesind, so ähnlich sind jedoch die Zieleder Beschäftigten, die mit dem Ab-

schluss von Tarifverträgen erreichtwerden sollen: Geregelte Arbeitsbe-dingungen, transparente Entgelt-strukturen und natürlich mehr Ent-gelt bei kürzerer Arbeitszeit.

Das Unternehmen Nass Mag-net, ein Hersteller von Magnetventi-len und -systemen, zum Beispiel fürNutzfahrzeugbremsen, ist seit Endeder 1990er Jahre nicht mehr tarifge-bunden. Gisela Knefelkamp, Be-triebsratsvorsitzende, fasst die For-derung nach Tarifbindung deshalbso zusammen: »Wir brauchen end-lich wieder eine Struktur bei den Ar-

beitsverhältnissen. Die Bezahlungnach Nasenfaktor muss ein Ende ha-ben!«

Wie bei Nass Magnet geht esauch bei Laserworking Garbsen umdie Anerkennung der Tarifverträgeder Niedersächsischen Metallindus-trie. Der Kontraktlogistiker Schen-ker soll an das Niveau der Tarifver-träge Auto Vision, Geschäftsfeld Lo-gistik, herangeführt werden.

»Gemeinsam können Metalle-rinnen und Metaller ihre Arbeitsbe-dingungen verbessern. Ich hoffe,dass die nun gestarteten Tarifbewe-

der jüngsten Vergangenheit zahlrei-che Aktivitäten zur Friedensarbeitund Willkommenskultur für an-kommende Flüchtlinge organisiert.Thomas Hermann, Bürgermeisterder Landeshauptstadt Hannover,sagte, dass insbesondere nach denErgebnissen der jüngsten Landtags-wahlen die Erinnerungsarbeit an Be-deutung gewinnt.

gungen auch Kolleginnen und Kolle-gen in anderen, tariflosen BetriebenMutmachen. Ihr seid mehrWert mitTarif!«, kommentiert Dennis Olsenvon der IG Metall Hannover.

Dirk Schulzeund Bürger-meister Tho-mas Hermannlegen einenKranz nieder.

Page 7: mehr Monat...Ende des Monats krankmelden, weil sie den Sprit für den Arbeitsweg nicht mehr bezah-len konnten.« Ständiges Gerüttel und Gehoppel: Staplerfahrer bei Ceva Logistics

>IMPRESSUM

IG Metall Nienburg-Stadthagen

Mühlenstraße 14, 31582 Nienburg und Probsthäger Straße 4, 31655 Stadthagen

Tel.: 05021 9600-0 (Nienburg),Tel.: 05721 9744-0,

igmetall-nienburg-stadthagen.de

Redaktion: Thorsten Gröger (verantwortlich)

20 Jahre war Rolf Jakobsen, 61, Be-triebsratsvorsitzender bei Schöma.2014 ist Marius Hehlmann ins Ren-nen gegangen. Der 32-jährige Indus-triemechaniker wurde 2014 als Be-triebsratsvorsitzender gewählt. SeitFebruar 2016 ist Hehlmann für Ja-kobsen im Ortsvorstand der IG Me-tall Nienburg-Stadthagen.

Jakobsen hat damit rechtzeitigvor seinem Ausstieg den Generatio-nenwechsel eingeleitet. Der Ausbilderhat einen Altersteilzeitvertrag unter-

Generationenwechsel im OrtsvorstandRolf Jakobsen hat seinem Nachfolger Marius Hehlmann bei Schöma den Weg bereitet.

>FIRMENPROFIL

Schöma Diepholz

■ Schöma »Christoph Schöttler

Maschienenfabrik«, gegründet

1930: 150 Beschäftigte, 12 Azubis.

■ Produkte: Tunnellokomotiven.

(Baulokomotiven), Rangierloko-

motiven und andere schmalspu-

rige Schienenfahrzeuge in der Ge-

wichtsklasse bis 80 Tonnen und

einer Motorleistung bis 700 KW.

■ Kunden: weltweit.

■ Alleinstellungsmerkmal: Maßge-

schneiderte Lokomotiven, auch für

schwierige Einsatzgebiete, die

Großanbieter nicht bauen.

■ Mitbestimmung: 1996 bis 1998

einen Anerkennungstarifvertrag

der IG Metall erkämpft.

■ Betriebsrat: 7.

■ Jugend- und Auszubildenden-vertretung ( JAV): 1.

schrieben und geht im September2018 in die Freistellungsphase: »Bisdahin soll Marius von meinen Netz-werken profitieren und sich eigeneaufbauen.« Der gelernte Werkzeug-macher ist seit 1975 in der IG Metall.Nach seinem beruflichen Ausstiegwürde Jakobsen gerne Azubis bei derPrüfungsvorbereitung betreuen.

Bei Schöma sind alle zwölf Aus-zubildenden organisiert. »Wir legenWert auf Tradition«, berichtet Jakob-sen. »Dazu gehört auch, dass ich die

Nienburg-Stadthagen

30 metallzeitungMai 2016

Eltern der Azubis kennenlerne.«Grundsätzlich hält er seine Ausbil-dungswerkstatt in Schuss. »Eine or-dentliche Werkstatt ist die Grundlagefür Qualitätsarbeit.«

Marius Hehlmann ist ein Eigen-gewächs, wie fast alle 150 Beschäftig-ten bei Schöma. Der Familienvatervon zwei Kindern will die Arbeit vonJakobsen fortführen: »Dank einer gutorganisierten Belegschaft können wirunsere betrieblichen Dinge im Dialogmit dem Chef lösen.«

Jürgen Bittner war30 Jahre im Orts-vorstand der IGMetall und hat dortdie regionale Ge-werkschaftsarbeitmitgestaltet. DiesesMal ist er nichtmehr angetreten.

Bittner: »Wir haben die Gewerk-schaftsarbeit auf zwei Schultern ver-teilt.« Der freigestellte Betriebsrat willseinen Nachfolger Martin Krügel alsstellvertretender Vertrauenskörperlei-ter unterstützen. Zudem will der 57-

Jährige die strategische Arbeit im Be-triebsrat voranbringen. »Wir müssendie Neuausrichtung vom Produktions-zum Entwicklungsstandort weiter mitguten Betriebsvereinbarungen beglei-ten. Das bleibt mein Schwerpunkt inder Betriebsratsarbeit.«

Rund 850 Beschäftigte arbeitenzurzeit in Stadthagen, davon nur noch72 in der Produktion. Der französi-sche Sitzhersteller will 25 bis 30 Mil-lion Euro in den Neubau eines Ent-wicklungs- und Verwaltungszentrum,investieren. In den nächsten fünf Jah-ren sollen 500 Arbeitsplätze bleiben.

Neustrukturierung bei Faurecia begleiten

Martin Krügel, 49,ist seit 20 JahrenVertrauensmannbei Faurecia inStadthagen. Am31. März wurde erals Vertrauenskör-perleiter gewählt.Von den 60 Ver-trauensleuten sind

rund 30 im Engineering beschäftigt.»Damit spiegeln wir die neue Perso-nalstruktur wider«.

Trotz des Wegfalls der Produk-tion ist die Belegschaft gut organisiert.

Doch das reicht dem Metaller nichtaus, der jetzt auch in den Ortsvorstandder IG Metall gewählt wurde. Er willdie Mitgliederwerbung verstärken.»Bei der Durchsetzungskraft müssenwir wieder zulegen.« Bei der Aktionvor der ersten Tarifverhandlung am 9.März in Hannover waren immerhinschon 20 Vertrauensleute von Faureciadabei. 2015 haben die Vertrauensleutegegen TTIP in Berlin demonstriert.

Krügel ist zudem Bildungsrefe-rent der IG Metall. »Ich will die Qua-lifizierung unserer Betriebsräte undVertrauensleute verbessern.«

Neu in den Ortsvorstand gewählt

Betriebsrat

Jürgen BittnerVertrauens-

körperleiter

Martin Krügel

Rolf Jakobsen und Marius Hehlmann:

»Wir lösen unsere betrieblichen Dinge

im Dialog mit dem Chef.«

Zurzeit ist der Lokomotiven-Herstel-ler in einer Flaute. »Auftragsschwan-kungen sind bei uns normal, aber dasTief hält schon länger«, berichten dieBetriebsräte. Das Auslandsgeschäftist ins Stocken geraten und der Baudes neuen Brennertunnels in Verzug.Seit September 2015 ist Kurzarbeitangemeldet. »Wir müssen jetzt bera-ten, wie wir die Mannschaft an Bordhalten.« Schöma braucht die eigenenFachkräfte, die gibt es nicht amMarkt.

Page 8: mehr Monat...Ende des Monats krankmelden, weil sie den Sprit für den Arbeitsweg nicht mehr bezah-len konnten.« Ständiges Gerüttel und Gehoppel: Staplerfahrer bei Ceva Logistics

30 metallzeitungMai 2016

Osnabrück

>IMPRESSUMIG Metall OsnabrückAugust-Bebel-Platz 1, 49074 Osnabrück,Telefon 0541 33838-0, Fax 0541 33838-1124,

[email protected], igmetall-osnabrueck.deRedaktion: Stephan Soldanski (verantwortlich), Stefan Deeters, Kirsten Schäffer

Vertrauensleute aus dem Bereich der Metall- und Elektroindustriemachen sich startklar für die Tarifrunde.

>TERMINE

Senioren■ Dienstag, 3. Mai, 15.30 UhrThomas Müller von der IG Metall-Be-zirksleitung spricht zum Thema»Was wird aus Europa?«.

■ Dienstag, 6. September,15.30 Uhr

Dorothee Seelhorst von der Verbrau-cherzentrale Niedersachsen referiertzum Thema »Regionale Lebensmittel– wirklich besser?«.

Beide Veranstaltungen finden imClubhaus der TSG 07 Burg Gretesch,Helmut-Stockmeier-Str. 3, statt.

Anmeldungen bitte telefonisch unter0541 338 38-1121.

Beitragsanpassung

Die Beiträge für die Kolleginnenund Kollegen der Holz undKunststoff verarbeitendenIndustrie wurden entsprechendder Tariferhöhung zum 1. Maium 2 Prozent angepasst.

Vertrauensleute gewappnetIn Wochenendseminar auf Tarifrunde vorbereitet.

Über 50 Vertrauensleute aus denMetall- und Elektroindustriebetrie-ben Diosna, Elster Kromschröder,Essex, Lear Corporation, Herzog,Frimo, KME, Valmet Automotive,Paal und Volkswagen Osnabrückhängten an einem April-Wochenen-de eine zusätzliche »Schicht« dran:Sie trafen sich im Hotel HausDeutsch Krone in Bad Essen zurVorbereitung der Tarifrunde.

Martina Manthey, IG Metall-Verhandlungsführerin für das Tarif-gebiet Osnabrück-Emsland, referier-te am Freitagnachmittag zur aktuel-

len Forderungshöhe und berichtetevon den ersten Tarifverhandlungenin Osnabrück. Aufgrund der sturenHaltung der Arbeitgeber und derenvöllig unzureichendem Angebot gabes bereits die ersten Planungen fürWarnstreiks. Die Friedenspflicht en-det Ende April.

Die Vertrauensleute zeigten sichkämpferisch: »Wenn die Arbeitgebersich nicht schnell weiter bewegen,dannmachen wir das und tragen un-sere Forderung aus den Betriebenauf die Straße! Auf das TarifgebietOsnabrück-Emsland ist Verlass!«

>TERMINE

OJA■ 3. Mai, 18 UhrDer Ortsjugendausschuss trifft sichimmer am ersten Dienstag um18 Uhr im Gewerkschaftshaus.

Arbeits- undGesundheitsschutz

Am 31. Mai findet im Hans-Böckler-Raum im Gewerkschaftshaus um17.30 Uhr die nächste Sitzung desArbeitskreises zum Thema Mobbingstatt.Der Arbeitskreis konnte als Referen-tin Eva-Maria Böttcher, längjährigeReferentin in Sprockhövel, gewinnen.Wer an dieser Veranstaltung teilneh-men möchte meldet sich bitte unterder Tel. 0541 338 38-0 an.

Ausbildung geschafft –was nun?

Am 2. Juni findet um 18 Uhr unserebeliebte Informationsveranstaltungzum Thema Weiterbildung, Studiumund Karrierechancen im Gewerk-schaftshaus statt.

Meister oder Master –was lohnt sich mehr?

Diese und andere Fragen werdendie Referenten Frank Gerdes vomIG Metall-Vorstand und Maik Neu-mann vom Hochschulinformations-büro beantworten. Die Veranstaltungist kostenlos. Anmeldung unter:

[email protected]

Peter Spiekermann verabschiedetAm 15. April hat die IG Metall Os-nabrück Peter Spiekermann nachüber 31 Jahren hauptamtlicher Tä-tigkeit in die Freistellungsphase derAltersteilzeit verabschiedet.

Es fiel weder den Kolleginnenund Kollegen der Geschäftsstellenoch den langjährigen Weggefähr-ten aus Betrieben noch Peter leicht,diesen Schritt zu machen. Über Jahr-zehnte war er Ansprechpartner fürMitglieder und Betriebsräte.

2005 wurde er zum Zweiten Be-vollmächtigten gewählt und 2012zum Ersten Bevollmächtigten.

Die IG Metall Osnabrückmöchte Peter an dieser Stelle einigeWorte mit auf den Weg geben:»Danke, lieber Peter, für deinen Ein-satz und die Hartnäckigkeit, für dei-ne Weitsicht und spontanen Einfälle

– kurzum: Danke dafür, dass du mitdeiner Arbeit bei der IG Metall demAnsinnen der Arbeitnehmer, nichtnur in Osnabrück, zu Respekt undAnerkennung verholfen hast. Wirwünschen dir in deinem neuen Le-bensabschnitt alles Gute.«

Herz aus Stahl

Starker Auftritt der OsnabrückerMetallerinnen und Metallerbeim Stahlaktionstag in Duis-burg: Über 300 Kolleginnen undKollegen aus den Betrieben derGeorgsmarienhütte, IAG Mag-num, Rohstoff Recycling Osna-brück und Salzgitter Automotivefolgten am 11. April dem Aufrufder IG Metall zum bundesweitenStahlaktionstag.

Mit diesem Aktionstag hatdie IG Metall auf die aktuellenProbleme der Stahlindustrie auf-merksam gemacht und gleich-zeitig für den Erhalt der Arbeits-plätze gekämpft.

Page 9: mehr Monat...Ende des Monats krankmelden, weil sie den Sprit für den Arbeitsweg nicht mehr bezah-len konnten.« Ständiges Gerüttel und Gehoppel: Staplerfahrer bei Ceva Logistics

30 metallzeitung

Hasan Cakir, Konzernbetriebsrats-vorsitzender der Salzgitter AG, be-tonte die große Bedeutung der Stahl-produktion für die Wertschöpfungin Deutschland und Europa: »DerHauptgrund für die wirtschaftlicheLeistungsfähigkeit und Innovations-kraft ist die enge Zusammenarbeitzwischen Stahlerzeugern und Stahl-verarbeitern. Diese ist akut gefähr-det, wenn die Stahlindustrie jetztnicht gerettet wird.«

Hartmut Meine, IG Metall-Be-zirksleiter Niedersachsen und Sach-sen-Anhalt, betonte: »Wenn die in-ländische Stahlproduktion durchKosten für den Emissionshandelübermäßig belastet wird, droht dieAbwanderung von Arbeitsplätzen,

und es schadet der Umwelt. In kaumeinem anderen Land wird saubererStahl produziert.«

StephanWeil, niedersächsischerMinisterpräsident, sagte, es sei gut,dass sich Beschäftigte und Manage-ment Schulter an Schulter an demProtestmarsch beteiligten. »Die Lan-desregierung hat kein Interesse da-ran, dass den 10000 Beschäftigtender niedersächsischen Stahlindustrieein ähnliches Schicksal wie denen inGroßbritannien droht. Wir wollenunsere starke Stahlindustrie in Nie-dersachsen erhalten«, sagte Weil.

Wilhelm erklärte abschließendfür die IG Metall: »Wir werden so-lange keine Ruhe geben, bis für denErhalt der Stahlindustrie in Deutsch-land und Europa gesetzliche und eu-roparechtliche Voraussetzungendurch die politischen Entschei-dungsträger verwirklicht sind.«Wenn weitere Aktionen und Protesteerforderlich sind: Salzgitter steht!

Mai 2016

Salzgitter-Peine

>IMPRESSUMIG Metall Salzgitter-PeineChemnitzerstr. 33, 38226 Salzgitter,Telefon 05341 8844-0, Fax 05341 8844-20,

[email protected], igmetall-salzgitter-peine.deRedaktion:Wolfgang Räschke (verantwortlich), Ina Biethan

Gleicher Ort, andere Zeit: Hochofen-Betriebsgebäude SZAG 1949 und 2016. In beiden Fällen demonstrieren Stahlarbeiter für den Erhalt ihrer Arbeits-plätze. 1949 ging es um die Demontage der Hütte durch die Alliierten, 2016 geht es um das Einfordern fairer internationaler Wettbewerbsbedingungen.

Foto:S

tadtarchivSa

lzgitter

Aktionstag »Stahl ist Zukunft!«Über 4000 Metallerinnen und Metaller demonstrierten an historischem Ort auf der Hütte

In einem Sternmarsch ging es überdas Werksgelände der Salzgitter AGzum Kundgebungsort direkt vordem Hochofen-Betriebsgebäude.Neben Beschäftigten der SalzgitterAG sowie Unternehmen aus Ilsen-burg, Peine und Salzgitter warenauch Delegationen aus anderen Un-ternehmen dabei. Auch der nieder-sächsische Ministerpräsident Ste-phan Weil, OberbürgermeisterFrank Klingebiel, zahlreiche Rats-mitglieder der Stadt Salzgitter, derLandtagsabgeordnete Stefan Kleinund die Bundestagsabgeordnete Jut-ta Krellmann schlossen sich an.

Gemeinsam setzten sie ein Zei-chen für sichere Arbeitsplätze, undsie forderten faire internationale

Wettbewerbsbedingungen für dieStahlindustrie in Deutschland undEuropa.

Die zentralen Forderungen derProtestierenden: Billigimporte ausChina wirksam bekämpfen, die Ver-teuerung von CO2-Zertifikaten ab-wenden sowie die Besteuerung vonEigenstromproduktion verhindern.

Matthias Wilhelm, Zweiter Be-vollmächtigter der IGMetall Salzgit-ter-Peine, erinnerte daran, dass amgleichen Ort 1949 die Arbeiter gegendie alliierte Industrie-Demontagedemonstrierten. Der Leitspruch vondamals passt auch heute: „Demonta-ge der Industrie bedeutet Demonta-ge der Demokratie. – Stoppt die De-montage! Wir wollen leben!“

Gedenken am 11. April»Abtransport – Kriegsende – unddann?« So lautete das diesjährigeThema der Gedenkstunde. Unterden Gästen waren auch Lidija Petro-vic und Angelica Osborne, derenMütter das KZ Watenstedt/Leindeüberlebten. Wie gingen die Überle-benden mit den traumatischen Er-lebnissen um? Wie wirkte sich diesauf die Folgegeneration aus?Mit die-

sen Fragen hatten sich 14 Auszubil-dende von Salzgitter Flachstahl eineWoche lang intensiv beschäftigt. Siepräsentierten ihre Ergebnisse in ein-drucksvoller Weise: Fußabdrückeauf einem großen Transparent soll-ten symbolisch an die KZ-Häftlingeerinnern, die bei der Räumung desKZ kurz vor Ende des Zweiten Welt-kriegs beim Abtransport starben.

Hasan Cakir (BRV SZFG) begrüßte über 300 Gäste auf dem ehemaligen Ap-pellplatz des KZ Drütte anlässlich des Gedenktages am 11. April.

Foto:A

rbeitskreisStad

tgeschichte

Foto:H

eiko

Stum

pe

Page 10: mehr Monat...Ende des Monats krankmelden, weil sie den Sprit für den Arbeitsweg nicht mehr bezah-len konnten.« Ständiges Gerüttel und Gehoppel: Staplerfahrer bei Ceva Logistics

Zwei Buchtipps

Rückgrat stärken

Rückgrat zeigen ist für den Me-taller selbstverständlich. Fitness-coach Eckardt erspart den Sport-

muffelnunter unsden Weg indie Mucki-bude. Tägli-che einfacheÜbungen zuHause, die

im Buch anschaulich beschrie-ben und abgebildet sind, sollennach nur acht Wochen zu einemschmerzfreien Rücken führen.Manuel Eckardt, Das 5-Minu-

ten-Rückentraining. Schlütersche

Verlagsgesellschaft Hannover,

208 Seiten, 19,99 Euro

Sanfte Rückenübungen

Schmerzfreiheit bei sportlichemHausfleiß verspricht auch Sport-Physiotherapeutin Sofia Melnik.

Ihre imBuch vorge-stelltenAtem- undKörper-übungensind gutnachzuvoll-

ziehen und, vertraut man derTrainerin, wirkungsvoll.Sofia Melnik, Natürlich schmerz-

freier Rücken. Schlütersche

Verlagsgesellschaft Hannover,

144 Seiten, 19,99 Euro

Arbeitnehmer immer auf Empfang?Gespräch mit Frank Jahns, Leiter des Arbeitskreises Arbeitssicherheit und Schwerbehinderung

>IMPRESSUM

IG Metall Halle-Dessau

Büro Halle, Böllberger Weg 26, 06110 Halle, Telefon 0345 13589-0

Büro Dessau, Grenzstraße 5, 06849 Dessau-Roßlau, Telefon 0340 8714-0

[email protected], halle-dessau.igmetall.de

Redaktion: Almut Kapper-Leibe (verantwortlich), Jutta Donat

Die Freizeitunfallversicherung derIG Metall ist eine Leistung aus einerRahmenvereinbarung der DGB-Ge-werkschaften mit der Generali-Ver-sicherung. Anspruch auf deren Leis-tung haben alleMitglieder nach einermindestens zwölfmonatigen Mit-gliedschaft bei satzungsgemäßer Bei-tragszahlung.Ein Freizeitunfall kann zum

Beispiel ein Sturz beim Radfahren,

ein Sportunfall, ein Ausrutschen beiGlatteis beim Spaziergang oder eineVerletzung beim Gärtnern sein.Der Freizeitunfall muss inner-

halb von fünf Jahren, gerechnet abdem Unfalltag, zu einer medizinischnotwendigen vollstationären Heilbe-handlung von mindestens 48 Stun-den geführt haben.Die Höhe der jeweiligen Leis-

tung errechnet sich aus dem Durch-

Hilfreich im Notfall: die Freizeitunfallversicherung der IG Metall

Eine lebhafte Podiumsdiskussion zum Thema»Einhundert ProzentMenschenwürde – zusam-men gegen Rassismus« veranstaltete die IGMe-tall Halle-Dessau anlässlich der Bildungswo-chen im März. Unter den streitbarenDiskutanten waren auch Pfarrer Lothar Königaus Jena (ganz rechts im Bild) und PetraWleck-lik (2. v. rechts) vom IGMetall-Vorstand, Fach-bereich Migration.

Streitbare Podiumsdiskussion bereicherte Bildungswochen

Podiumsdiskussion

Foto:Alm

utKapper-Le

ibe

Halle-Dessau

Frank, unsere schöne neue Ar-beitswelt soll demnächst auchPlatz für Feelgood-Manager, so-genannte Wohlfühl-Manager,haben. Wie sieht’s denn wirklichin den Betrieben aus?Jahns: Die Belastungen für die Ar-beitnehmerinnen und Arbeitnehmernehmen unstrittig zu. Ich denke dabesonders an die Arbeitsverdichtung,den Abruf- und Bereitschaftsdienst,belastende Schichtsysteme und dieschwammige Auslegung des Arbeits-zeitbegriffs. Der Trend geht zur stän-digen Verfügbarkeit der Arbeitskraft,auch über die reguläre Arbeitszeit hi-naus.Zunehmend beklagen die

Schwerbehindertenvertretungen inden Betrieben die nachlassende Be-reitschaft der Arbeitgeber, Arbeit-nehmerinnen und ArbeitnehmermitSchwerbehindertenstatus zu integrie-

ren und ihnen behinder-tengerechte Arbeitsplätzezu schaffen.

Wie reagiert die IG Me-tall darauf?Jahns: Das Recht auf kör-perliche Unversehrtheit istim Artikel 2 des Grundge-setzes verankert. Zahlrei-che Arbeitsschutzgesetze, Verord-nungen und Vorschriften regeln dieUmsetzung in der Arbeitswelt. Siesind für alle Unternehmen verpflich-tend und haben höchste Priorität.Die Betriebsräte und die Arbeits-schutzbeauftragten wachen überderen Einhaltung und Umsetzung.Sie werden von uns in Seminarenund Schulungen qualifiziert. Be-triebsvereinbarungen regen zumBei-spiel an, bis wann einMitarbeiter aufEmpfang sein und seine E-Mails be-

antwortet habenmuss. Viermal imJahr tagt unser Ar-beitskreis und infor-miert die verantwort-

lichen Kolleginnen und Kollegenüber aktuelle Gerichtsentscheidun-gen, neue Gesetze, betriebliche Er-eignisse und Unfallverhütungsmaß-nahmen.

Gibt es auch positive betrieblicheBeispiele?Jahns: Natürlich. So bieten verschie-dene Unternehmen zur ProphylaxeRückenschule an oder rückenscho-nende PC-Arbeitsplätze. DieserTrend sollte sich verstärken.

Frank Jahns , stellver-

tretender Geschäfts-

führer der IG Metall

Halle-Dessau

Foto:judo

30 metallzeitungMai 2016

schnittsbeitrag der letzten zwölf Mo-nate vor dem Unfalldatum. Liegt derMonatsbeitrag unter 5,11 Euro, wer-den 5,11 Euro als Berechnungs-grundlage herangezogen.Die IG Metall Halle-Dessau hat

allein 2015 28 Mitgliedern eine Leis-tung aus diesem Topf in Höhe voninsgesamt 4 930,15 Euro ausgezahlt.Die Todesfallentschädigung (Frei-zeitunfall mit Todesfolge) wurde für

ein Mitglied an die Angehörigen inHöhe von 1 022 Euro überwiesen.Die entsprechenden Formulare

sind in unseren Büros Halle oderDessau anzufordern. Unsere Kolle-ginnen sind gern beim Ausfüllen be-hilflich und beantworten Fragen zuallen Satzungsleistungen.

Ansprechpartnerinnen: Simone

Friedrich, Silke Lottermoser und

Jenny Oehse.

Page 11: mehr Monat...Ende des Monats krankmelden, weil sie den Sprit für den Arbeitsweg nicht mehr bezah-len konnten.« Ständiges Gerüttel und Gehoppel: Staplerfahrer bei Ceva Logistics

30 metallzeitungMai 2016

Halberstadt

>IMPRESSUMIG Metall HalberstadtBernhard-Thiersch-Str. 2, 38820 Halberstadt,Telefon 03941 42077, Fax 03941 25019,

[email protected], igmetall-halberstadt.deRedaktion: TatjanaStoll (verantwortlich), Janek Tomaschefski

Die neue Geschäftsführung ist die alteDie Delegiertenversammlung der IG Metall Halberstadt wählte den Ortsvorstand.

Die vom Ortsvorstand der IGMetallHalberstadt einstimmig vorgeschla-gene Tatjana Stoll wurde auf der De-legiertenversammlung mit 93 Pro-zent in ihrem Amt als Erste Bevoll-mächtigte und Kassiererin bestätigt.Sie ist seit 1991 bei der IG Metall

und seit 2004 bei der IG Metall Ge-schäftsstelle Halberstadt hauptamt-lich beschäftigt.

Zum ehrenamtlichen ZweitenBevollmächtigten wurde UlrichFörster (Ilsenburger Grobblech) vonder Delegiertenversammlung mit 96

1. MAI 2016

Veranstaltungsübersicht

■ Halberstadt: Gästehaus Spie-gelsberge, 10 Uhr, Redner: Gruß-wort: Oberbürgermeister AndreasHenke, Reiner Straubing vomDeutschen Gewerkschaftsbund(DGB); Kulturprogramm: Leo Co-ber Band, Papageien-Show Apollo& Co., Hüpfburg.

■ Wernigerode: Marktplatz, ab10 Uhr, Redner: Kurt Auerswaldvom DGB Harz, Oberbürgermeis-ter Peter Gaffert, Annett Flachs-haar von Verdi Sachsen-Anhalt;Kulturprogramm: Michael Kauczor»One-Man-Band« Micky, Spiel-mannszug »Blau-Weiß« Deren-burg.

■ Ilsenburg: Marktplatz: ab9.30 Uhr Demonstrationszug zurHarzlandhalle; dort von 10 bis 13Uhr Familienfest.

■ Oschersleben: Gaststätte »AlteSchmiede«, Steintreppe 14, Frei-gelände, ab 10 Uhr SpielmannszugOschersleben, Mitmach-Zirkus»AWOLinos«, Oscherslebener LineDancer, Infostand des DGB Börde.

■ Quedlinburg: auf dem AWo-Ge-lände ab 9.45 Uhr, Redner:Kai-Gerrit Bädje, Geschäftsführerder AWo, Petra Grimm-Benne,Landesvorsitzende der AWo;Kultur- und Familienprogramm.

Wertgutscheine gelten bei allen hierangegebenen Veranstaltungen (z. B.für ein Getränk oder eine Bratwurst).

Linamar Valvetrain setzt Detektiv gegen Mitarbeiter einDas Unternehmen Linamar Valve-train in Thale-Warnstedt lässt Mitar-beiter in ihrem Privatleben überwa-chen. Das ist in einer öffentlichenGüteverhandlung vor dem Arbeits-gericht in Halberstadt am 7. April2016 bekannt geworden.

Die Arbeitgeberseite bestätigtegegenüber dem Gericht, hierzu ei-gens eine Magdeburger Detektei be-auftragt zu haben. Im konkreten Fallerfolgte dieser massive Eingriff in diePersönlichkeitsrechte des Mitarbei-ters, da der Arbeitgeber ein »gene-sungswidriges« Verhalten unterstell-te. Zu dieser Mutmaßung kam derArbeitgeber, da sich der nicht bettlä-gerige Mitarbeiter im öffentlichenund privaten Raum lediglich »be-wegt« hat. Anstatt hier – wie von derdeutschen Rechtsprechung ange-

dacht – zuerst alle milderen Mittel(zum Beispiel das persönliche Ge-spräch, den medizinischen Dienstder Krankenkassen oder den Be-triebsarzt) auszuschöpfen, griff derArbeitgeber zu einem der schwerst-möglichen Mittel.

In der Güteverhandlung vordem Arbeitsgericht konnte die Ar-beitgeberseite bislang jedoch keineBeweismittel vorlegen, die einen soschweren Eingriff rechtfertigten. Esbleibt daher abzuwarten, welchesUrteil das Gericht bei der nächstenVerhandlung sprechen wird.

Der IG Metall drängt sich derVerdacht auf, dass der Arbeitgebermassiv versucht, die von den Kolle-gen in dem Betrieb gewählte Interes-senvertretung zu schwächen, da derbetroffene Mitarbeiter Mitglied des

Prozent wiedergewählt. Er hat diesesWahlamt bereits seit 2012 inne.

Außerdem wählten die Dele-gierten auch die weiteren Mitgliederdes monatlich tagenden Ortsvor-stands der IG Metall-GeschäftsstelleHalberstadt.

Betriebsrats ist. Als besondersschwerwiegend ist hier anzusehen,dass dem Arbeitgeber das Krank-heitsbild des Kollegen bekannt ist, eraber dessen ungeachtet die aus the-rapeutischer Sicht durchaus notwen-digen und förderlichen Bewegungenals »genesungswidriges« Verhaltenausgelegt hat.

So oder so bleibt ein bittererBeigeschmack: Entweder ist in die-sem Betrieb das Überwachen der ei-genen Mitarbeiter »normal«, oderein demokratisch gewähltes Mitgliedder Interessenvertretung soll mit al-len Mitteln entlassen werden.

Die IG Metall Halberstadt wirdden betroffenen Kollegen weiterhinunterstützen und in der metallzei-tung berichten, wie der Rechtsstreitweitergeht.

Tatjana Stoll und Ulrich Förster nach der Wahl. Mitglieder des gewählten Ortsvorstands nach der Wahl.