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NR. 2–3/FEBRUAR–MÄRZ 2014 DIE HOCHSCHULZEITUNG DER TECHNISCHEN UNIVERSITÄT BERLIN „TU intern“ und weitere News im Internet: www.tu-berlin.de/ newsportal Noble Träumerin Die TU Berlin verlieh der Biochemikerin und Nobelpreisträgerin Ada E. Yonath die Ehrendoktorwürde. Im Interview erzählt sie Spannendes aus ihrem wis- senschaftlichen Leben in Israel Seite 2 Konzentriert beobachten junge Wissen- schaftlerinnen und Wissenschaftler die zwölf großen Bildschirme an der Wand. Über der Tür hängt warnend eine Am- pelanlage mit roten, gelben und blauen Lampen, die darauf hinweist, dass hier mitunter Spektakuläres passiert. Über einige Bildschirme der Messwarte flim- mern Daten zu Temperaturen, Druck, Lärm- und Schadstoffemissionen, an- dere lassen einen Blick in das nebenan liegende Labor zu. Dort läuft soeben ein Verbrennungs- und Detonations- versuch. An diesem Versuchsstand des neuen, hochmodernen Energielabors der TU Berlin mit Turbine, Verdichter, Brennkammer, mit Feuer, viel Edelstahl, Rohren und Schläuchen geht es laut und „turbulent“ zu. Doch die neue An- lage hat noch einiges mehr zu bieten. Am 23. Januar 2014 eröffnete die TU Berlin ihr Energielabor für Gasturbi- nenforschung an der Müller-Breslau- Straße. Dort können zukünftig hoch- effiziente Gasturbinen getestet und ultraschadstoffarme Brennkammern dafür entwickelt werden. Rund 40 Forscherinnen und Forscher arbeiten hier an Innovationen bei Energieum- wandlungstechniken. Ziel ist die Erhö- hung der Wirkungsgrade von Gastur- binen bei gleichzeitiger Verbesserung der Umweltverträglichkeit. Gas- und Windkraftwerke stehen dabei ebenso im Fokus wie Flugzeugtriebwerke. „Wir mussten die Versuche bisher im Hauptgebäude des Instituts durchfüh- ren. Das ging nur nachts. Sonst fielen den Elektrotechnikern über uns nicht nur die Ohren ab, sondern durch die sehr starken entstehenden Vibratio- nen auch die Schraubenzieher aus der Hand“, lacht Prof. Dr.-Ing. Christian Oliver Paschereit. An seinem Fachge- biet Experimentelle Strömungsmecha- nik – Hermann-Föttinger-Institut ist das Energielabor angesiedelt. In den Bau hat die TU Berlin insgesamt 2,5 Millionen Euro investiert. Damit sind, zum Glück sowohl für die Elektrotech- niker als auch für die Verbrennungs- forschung, die nächtlichen Versuche vorbei. Das neue Energielabor um- fasst 220 Quadratmeter und besteht aus vier einzelnen Laboren mit jeweils etwa 25 bis 40 Quadratmetern. Eine Besonderheit: Jedes der Labore hat ein eigenes Fundament. „Damit bleibt das sogenannte Brennkammerbrummen, die starken Vibrationen bei den Ver- brennungsversuchen, in dem Labor, in dem es entsteht, und erschüttert nicht das ganze Haus“, erklärt Oliver Paschereit. Das Energielabor beher- bergt auch zwei neue Versuchsstände des Sonderforschungsbereiches (Sfb) „TurbIn“, dessen Sprecher TU-Pro- fessor Dr.-Ing. Rudibert King ist. Oli- ver Paschereit forscht im Rahmen des Sfb an der Detonationsverbrennung, die durch Druckerhöhung einen hö- heren Wirkungsgrad erzielt. Darüber hinaus kann in den hochmodernen Prüfständen erstmals das Konzept der ultraschadstoffarmen, nassen Verbren- nung in einer Gasturbine demonstriert werden. Diese wird in dem vom Eu- ropean Research Council geförderten Vorhaben „GREENEST – Gas turbine combustion with Reduced Emissions Employing extreme Steam injection“ von Oliver Paschereit erforscht. „Da- bei mischen wir der Flamme größere Mengen Wasser bei, ein Widerspruch, der diese Forschung besonders schwie- rig macht“, erklärt Oliver Paschereit. Doch diese Technik, die man in dem neuen Labor nun unter realistischen Betriebsbedingungen testen könne, reduziere nicht nur Schadstoffe und erhöhe die energetische Effizienz, son- dern sie ermögliche auch die sichere Verbrennung von Biogasen, Wasser- stoff und weiteren Brennstoffen der Zukunft. Zwei weitere Prüfstände sind für die Thermoakustik vorgesehen, die sich mit den gefährlichen, große Zerstö- rungskraft entwickelnden Verbren- nungsschwingungen befasst. Auch internationale Wirtschaftspartner, die an der Entwicklung von Gasturbinen arbeiten, sind involviert, insbesondere Alstom, Siemens und Rolls-Royce. Mit dem Bau und der Einweihung des Energielabors hat die TU Berlin ei- nen weiteren Schritt zur Entwicklung des sogenannten Ostgeländes an der Müller-Breslau-Straße unternommen: Im Sommer 2013 wurde die Sanie- rung des denkmalgeschützen „Hauses L“ abgeschlossen (siehe auch Bericht auf Seite 5), in dem Laborexemperi- mente des Exzellenzclusters „Uni- Cat“ durchgeführt werden können. Außerdem unterzeichneten die TU Berlin und die Wüstenrot Stiftung im November 2013 einen Vertrag zur Sa- nierung und Nutzung des berühmten Kavitations- und Umlauftanks auf der Schleuseninsel, der „Rosa Röhre“. Für die Sanierung der ebenfalls denkmal- geschützten Versuchsanlage wird die Stiftung 3,5 Millionen Euro investie- ren. Patricia Pätzold Zur Fotogalerie: www.tu-berlin.de/?id=143970 Mehr Verbrennung – weniger Schadstoffe Realistische Tests innovativer Energieumwandlung – TU Berlin investierte 2,5 Millionen Euro in das neue Energielabor Laut und effizient: Verbrennungsversuch im neuen Energielabor an der Müller-Breslau-Straße Zufriedene Studierende Der neueste „Studierenden- Sonar“ der TU Berlin, eine umfassende Befragung, förderte positive Einschätzungen zutage. Aber es gab auch Kritik Seite 7 WAHLEN AN DER UNIVERSITäT Hans-Ulrich Heiß und Angela Ittel gewählt tui Das Präsidiums-Team für die kommende Amtsperiode ist kom- plett: Prof. Dr. Hans-Ulrich Heiß und Prof. Dr. Angela Ittel wurden am 5. Februar 2014 durch den Erweiter- ten Akademischen Senat zu Vize- präsidenten der TU Berlin gewählt. Sie bekamen jeweils die Mehrheit der 57 abgegebenen Stimmen. Eine einfache Mehrheit genügte. Dabei entfielen auf Hans-Ulrich Heiß 40 Ja-Stimmen, 16 Nein-Stimmen bei einer ungültigen Stimme und auf Angela Ittel 44 Ja-Stimmen und acht Nein-Stimmen bei fünf ungültigen Stimmen. Beide Kandidaten waren durch den designierten Präsidenten der TU Berlin, Prof. Dr. Christian Thomsen, am 24. Januar 2014 no- miniert worden.Wie Christian Thom- sen, der am 11. Februar 2014 bereits offiziell vom Berliner Senat bestellt wurde, treten sie ihr Amt am 1. April 2014 an. Weitere Informationen zu den neuen Vizepräsidenten finden Sie im Internet. www.tu-berlin.de/?id=144389 Nach der Wahl: Hans-Ulrich Heiß übernimmt als Vizepräsident das Ressort Studium und Lehre, Angela Ittel wird als Vizepräsidentin für Internationales und Lehrerbildung verantwort- lich sein NEUJAHRSEMPFANG Filme, Rekorde und Musik tui Nach einem jazzigen Auftakt zum Neujahrsempfang im Lichthof gab TU-Präsident Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. DSc. h.c. Jörg Steinbach vor 500 Gästen einen rund einstündi- gen Rückblick auf seine vier- jährige Amts- zeit. Als High- light konnte er gleich einen neuen Rekord verkünden: Nach ersten Hochrechnun- gen sei die TU Berlin bei der Drittmittelein- werbung im vergangenen Jahr auf stolze 170 Millio- nen Euro ge- kommen, eine Steigerung von 16 Prozent in vier Jahren. Auch seien während der vergangenen vier Jahre vier Sonder- forschungsbereiche, fünf Einstein- Professuren sowie eine weitere Alexander von Humboldt-Professur eingeworben worden. Premiere hat- te der neue TU-Film „hybrid platt- form – Wenn Künste und Technik sich vereinen“. Er zeigt Beispiele von Ko- operationen von TU Berlin und UdK Berlin auf der gemeinsamen Hybrid Plattform auf dem Campus Charlot- tenburg. Der Film ent- stand in der Ver- antwortung der Stabsstelle Presse, Öffentlichkeitsar- beit und Alumni der TU Berlin. Die Pressestelle hält ebenfalls einen neuen, zweiminü- tigen Image-Film in deutscher und in englischer Ver- sion bereit. Er gibt gemäß dem TU- Motto „Wir haben die Ideen für die Zukunft“ einen kurzen Einblick in die Universität und eignet sich für die Kurzvorstel- lung bei Veranstaltungen und Vorträ- gen. Die Filme zum Download: www.tu-berlin.de/?59098 www.tu-berlin.de/?143383 Ausgezeichnete Kampagne Die studentische Initiative „100 Paten für Berlin. Studierende engagieren sich für Kinder- patenschaften“ ist mit der Hoch- schulperle des Jahres 2013 ausgezeichnet worden Seite 6 © TU Berlin/PR/Jacek Ruta © TU Berlin/PR/Jacek Ruta (2) © TU Berlin/PR/Jacek Ruta © TU Berlin/PR/Ulrich Dahl © TU Berlin/PR/Ulrich Dahl

Mehr Verbrennung – WahleN aN der UNiverSiTäT weniger ... · Campus Charlot-tenburg. Der Film ent-stand in der Ver-antwortung der Stabsstelle Presse, Öffentlichkeitsar - beit und

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Nr. 2–3/FEBrUAr–MÄrZ 2014 DIE HOCHSCHULZEITUNG DEr TECHNISCHEN UNIVErSITÄT BErLIN

„TU intern“ und weitere

News im Internet:

www.tu-berlin.de/

newsportal

Noble Träumerin

Die TU Berlin verlieh der Biochemikerin und Nobelpreisträgerin Ada E. Yonath die Ehrendoktorwürde. Im Interview erzählt sie Spannendes aus ihrem wis-senschaftlichen Leben in Israel Seite 2

Konzentriert beobachten junge Wissen-schaftlerinnen und Wissenschaftler die zwölf großen Bildschirme an der Wand. Über der Tür hängt warnend eine Am-pelanlage mit roten, gelben und blauen Lampen, die darauf hinweist, dass hier mitunter Spektakuläres passiert. Über einige Bildschirme der Messwarte flim-mern Daten zu Temperaturen, Druck, Lärm- und Schadstoffemissionen, an-dere lassen einen Blick in das nebenan liegende Labor zu. Dort läuft soeben ein Verbrennungs- und Detonations-versuch. An diesem Versuchsstand des neuen, hochmodernen Energielabors der TU Berlin mit Turbine, Verdichter, Brennkammer, mit Feuer, viel Edelstahl, Rohren und Schläuchen geht es laut und „turbulent“ zu. Doch die neue An-lage hat noch einiges mehr zu bieten.

Am 23. Januar 2014 eröffnete die TU Berlin ihr Energielabor für Gasturbi-nenforschung an der Müller-Breslau-Straße. Dort können zukünftig hoch-effiziente Gasturbinen getestet und ultraschadstoffarme Brennkammern dafür entwickelt werden. rund 40 Forscherinnen und Forscher arbeiten hier an Innovationen bei Energieum-wandlungstechniken. Ziel ist die Erhö-hung der Wirkungsgrade von Gastur-binen bei gleichzeitiger Verbesserung der Umweltverträglichkeit. Gas- und Windkraftwerke stehen dabei ebenso im Fokus wie Flugzeugtriebwerke.„Wir mussten die Versuche bisher im Hauptgebäude des Instituts durchfüh-ren. Das ging nur nachts. Sonst fielen

den Elektrotechnikern über uns nicht nur die Ohren ab, sondern durch die sehr starken entstehenden Vibratio-nen auch die Schraubenzieher aus der Hand“, lacht Prof. Dr.-Ing. Christian Oliver Paschereit. An seinem Fachge-biet Experimentelle Strömungsmecha-nik  – Hermann-Föttinger-Institut ist das Energielabor angesiedelt. In den Bau hat die TU Berlin insgesamt 2,5 Millionen Euro investiert. Damit sind, zum Glück sowohl für die Elektrotech-niker als auch für die Verbrennungs-forschung, die nächtlichen Versuche vorbei. Das neue Energielabor um-fasst 220 Quadratmeter und besteht aus vier einzelnen Laboren mit jeweils etwa 25 bis 40 Quadratmetern. Eine Besonderheit: Jedes der Labore hat ein eigenes Fundament. „Damit bleibt das

sogenannte Brennkammerbrummen, die starken Vibrationen bei den Ver-brennungsversuchen, in dem Labor, in dem es entsteht, und erschüttert nicht das ganze Haus“, erklärt Oliver Paschereit. Das Energielabor beher-bergt auch zwei neue Versuchsstände des Sonderforschungsbereiches (Sfb) „TurbIn“, dessen Sprecher TU-Pro-fessor Dr.-Ing. rudibert King ist. Oli-ver Paschereit forscht im rahmen des Sfb an der Detonationsverbrennung, die durch Druckerhöhung einen hö-heren Wirkungsgrad erzielt. Darüber hinaus kann in den hochmodernen Prüfständen erstmals das Konzept der ultraschadstoffarmen, nassen Verbren-nung in einer Gasturbine demonstriert werden. Diese wird in dem vom Eu-ropean research Council geförderten Vorhaben „GrEENEST – Gas turbine combustion with reduced Emissions Employing extreme Steam injection“ von Oliver Paschereit erforscht. „Da-bei mischen wir der Flamme größere

Mengen Wasser bei, ein Widerspruch, der diese Forschung besonders schwie-rig macht“, erklärt Oliver Paschereit. Doch diese Technik, die man in dem neuen Labor nun unter realistischen Betriebsbedingungen testen könne, reduziere nicht nur Schadstoffe und erhöhe die energetische Effizienz, son-dern sie ermögliche auch die sichere Verbrennung von Biogasen, Wasser-stoff und weiteren Brennstoffen der Zukunft.Zwei weitere Prüfstände sind für die Thermoakustik vorgesehen, die sich mit den gefährlichen, große Zerstö-rungskraft entwickelnden Verbren-nungsschwingungen befasst. Auch internationale Wirtschaftspartner, die an der Entwicklung von Gasturbinen arbeiten, sind involviert, insbesondere

Alstom, Siemens und rolls-royce.Mit dem Bau und der Einweihung des Energielabors hat die TU Berlin ei-nen weiteren Schritt zur Entwicklung des sogenannten Ostgeländes an der Müller-Breslau-Straße unternommen: Im Sommer 2013 wurde die Sanie-rung des denkmalgeschützen „Hauses L“ abgeschlossen (siehe auch Bericht auf Seite 5), in dem Laborexemperi-mente des Exzellenzclusters „Uni-Cat“ durchgeführt werden können. Außerdem unterzeichneten die TU Berlin und die Wüstenrot Stiftung im November 2013 einen Vertrag zur Sa-nierung und Nutzung des berühmten Kavitations- und Umlauftanks auf der Schleuseninsel, der „rosa röhre“. Für die Sanierung der ebenfalls denkmal-geschützten Versuchsanlage wird die Stiftung 3,5 Millionen Euro investie-ren. Patricia Pätzold

Zur Fotogalerie: www.tu-berlin.de/?id=143970

Mehr Verbrennung – weniger Schadstoffe

realistische Tests innovativer Energieumwandlung – TU Berlin investierte 2,5 Millionen Euro in das neue Energielabor

Laut und effizient: Verbrennungsversuch im neuen Energielabor an der Müller-Breslau-Straße

Zufriedene Studierende

Der neueste „Studierenden-Sonar“ der TU Berlin, eine umfassende Befragung, förderte positive Einschätzungen zutage. Aber es gab auch Kritik Seite 7

WahleN aN der UNiverSiTäT

Hans-Ulrich Heiß und Angela Ittel gewählt

tui Das Präsidiums-Team für die kommende Amtsperiode ist kom-plett: Prof. Dr. Hans-Ulrich Heiß und Prof. Dr. Angela Ittel wurden am 5. Februar 2014 durch den Erweiter-ten Akademischen Senat zu Vize-präsidenten der TU Berlin gewählt. Sie bekamen jeweils die Mehrheit der 57 abgegebenen Stimmen. Eine einfache Mehrheit genügte. Dabei entfielen auf Hans-Ulrich Heiß 40 Ja-Stimmen, 16 Nein-Stimmen bei einer ungültigen Stimme und auf Angela Ittel 44 Ja-Stimmen und acht

Nein-Stimmen bei fünf ungültigen Stimmen. Beide Kandidaten waren durch den designierten Präsidenten der TU Berlin, Prof. Dr. Christian Thomsen, am 24. Januar 2014 no-miniert worden. Wie Christian Thom-sen, der am 11. Februar 2014 bereits offiziell vom Berliner Senat bestellt wurde, treten sie ihr Amt am 1. April 2014 an. Weitere Informationen zu den neuen Vizepräsidenten finden Sie im Internet.

www.tu-berlin.de/?id=144389

Nach der Wahl: Hans-Ulrich Heiß übernimmt als Vizepräsident das Ressort Studium und Lehre, Angela Ittel wird als Vizepräsidentin für Internationales und Lehrerbildung verantwort-lich sein

NeUjahrSempfaNg

Filme, Rekorde und Musiktui Nach einem jazzigen Auftakt zum Neujahrsempfang im Lichthof gab TU-Präsident Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. DSc. h.c. Jörg Steinbach vor 500 Gästen einen rund einstündi-gen rückblick auf seine vier-jährige Amts-zeit. Als High-light konnte er gleich einen neuen rekord ve rk ü n d e n : Nach ersten Hochrechnun-gen sei die TU Berlin bei der Drittmittelein-werbung im vergangenen Jahr auf stolze 170 Millio-nen Euro ge-kommen, eine Steigerung von 16 Prozent in vier Jahren. Auch seien während der vergangenen vier Jahre vier Sonder-forschungsbereiche, fünf Einstein-Professuren sowie eine weitere Alexander von Humboldt-Professur eingeworben worden. Premiere hat-te der neue TU-Film „hybrid platt-

form – Wenn Künste und Technik sich vereinen“. Er zeigt Beispiele von Ko-operationen von TU Berlin und UdK Berlin auf der gemeinsamen Hybrid

Plattform auf dem Campus Charlot-tenburg.Der Film ent-stand in der Ver-antwortung der Stabsstelle Presse, Öffentlichkeitsar-beit und Alumni der TU Berlin. Die Pressestelle hält ebenfalls einen neuen, zweiminü-tigen Image-Film in deutscher und in englischer Ver-sion bereit. Er gibt gemäß dem TU-Motto „Wir haben die Ideen für die Zukunft“ einen kurzen Einblick in die Universität

und eignet sich für die Kurzvorstel-lung bei Veranstaltungen und Vorträ-gen.

Die Filme zum Download: www.tu-berlin.de/?59098 www.tu-berlin.de/?143383

ausgezeichnete Kampagne

Die studentische Initiative „100 Paten für Berlin. Studierende engagieren sich für Kinder-patenschaften“ ist mit der Hoch-schulperle des Jahres 2013 ausgezeichnet worden Seite 6

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Seite 2 TU intern · Nr. 2–3/Februar–März 2014Aktuell

Israel-Tag an der TU Berlin

Wissenschaft mit Politik und Tanz

pp Wie können wir den Studie-rendenaustausch erweitern? Wel-che gemeinsamen Forschungsfra-gen bewegen uns? Wie können sich die Universitäten am Friedenspro-zess im Nahen Osten beteiligen? Mit diesen Fragen beschäftigten sich mehrere öffentliche Diskus-sionen und Gespräche auf dem sehr gut besuchten Israel-Tag am 6. Februar an der TU Berlin. TU-Präsident Jörg Steinbach konnte dazu hochrangige Gäste aus Israel begrüßen: den israelischen Bot-schafter Yakov Hadas-Handels-man, den Gesandten der Botschaft Emmanuel Nahashon sowie die Präsidenten des Technion – Israel

Institute of Technology und des Weizmann Institute of Science in rehovot, Prof. Dr. Peretz Lavie und Prof. Dr. Daniel Zajfman. An der Podiumsdiskussion nahmen auch die die TU-Professoren Dieter Bim-berg, Günther Seliger und Helmut Schwarz, gleichzeitig Präsident der Alexander von Humboldt-Stiftung, teil. Kritische Fragen aus dem Publi-kum drehten sich vor allem um die innenpolitische Situation in Israel.rund 70 junge Menschen fanden sich zum Vortrag „Israel auf eigene Faust … Tipps zur Studienplanung und -finanzierung“ ein, zu dem das Akademische Auslandsamt der TU Berlin eingeladen hatte.Der unterhaltende Teil begann am Nachmittag mit der Vorführung des israelischen Filmdramas „Ajami“ aus dem Jahr 2009. Der Thriller um Blutrache, Drogen, grenz- und re-ligionsüberschreitende Liebe rankt sich in mehreren Erzählsträngen um die religiösen Trennlinien zwischen Christen, Muslimen und Juden. Sie gehören in Israel zum Alltagsleben, in das der Film interessanten Ein-blick gibt. Das Publikumsinteresse war indes groß. Nicht alle fanden im Großen Senatssitzungssaal ei-nen freien Stuhl, und so nahmen

viele Interessierte noch auf dem Fußboden und den Fensterbänken Platz. Nach der fast zweistündigen „Kino-Sitzung“ war für viele das unmittelbar darauf stattfindende Bewegungsangebot im angrenzen-den Lichthof genau richtig: Der israelische Tanzlehrer und Choreo-graf Avi Palvari gab einen Tanzkurs in modernen israelischen Tänzen für jedermann. Fließend war dann der Übergang von der angeleite-ten Tanzkunst zum „Freedance“ zu Discoklängen mit hebräischem Einschlag, aufgelegt von dem isra-elischen DJ Aviv Netter. rund um den Lichthof präsentierte sich das vielseitige Land im Nahen Osten nicht nur mit Informationsständen, sondern auch kulinarisch: Falafeln im Pitabrot, Humus, Kirchererb-senbällchen, Bier und Wein aus Is-rael erquickten die hungrigen und durstigen Tänzerinnen und Tänzer zum Ausklang des Abends.

Frau Yonath, Ihre spezielle Forschung über die Ribosomen, die kleinen Eiweiß-fabriken in den menschlichen Zellen, ba-siert wesentlich auf der Röntgen-Kristallo-grafie. Was haben aber Eisbären mit Ihrer Arbeit zu tun?Leider sind die ribosomen sehr emp-findlich, sie verderben leicht und sind damit nicht stabil genug für Untersu-chungen. Das machte es besonders schwierig, ihre Struktur aufzuklären. Um die äußerst komplexe Architektur zu beobachten und zu untersuchen, musste man eine Dreidimensionali-tät der Strukturen herstellen, und das erschien wegen dieser Instabilität un-möglich. Dann passierte etwas, das ich heute „Glück im Unglück“ nenne: Ich hatte einen schweren Fahrradunfall, lag lange im Krankenhaus und hatte viel Zeit zum Denken und zum Lesen. Da las ich einen Artikel über den Win-terschlaf von Eisbären, der mich sehr inspirierte. Bei der Untersuchung des Stoffwechsels dieser Tiere hatte sich als Nebenergebnis herausgestellt, dass die ribosomen der schlafenden Bären in einer bestimmten Ordnung an der Innenseite der Zellmembranen abge-lagert werden. Ich vermutete, dass auf diese Weise die Unversehrtheit der ri-bosomen während der langen Periode des Winterschlafs gewährleistet würde, obwohl man eigentlich erwarten könn-te, dass sie in dieser Zeit verderben. Ich suchte also nach Lebensformen, die extremen Bedingungen ausgesetzt sind. Besonders beschäftigte ich mich mit Bakterien, die in heißen Quellen überleben, in Atom-reaktoren oder im extrem salzigen Toten Meer. Ich wollte herausfinden, wie sie ihre ribosomen schützen.

Einige Experten fanden Ihre Absicht zur Kristallisation der Ribosomen sehr gewagt und hielten den Erfolg gar für unmöglich. Woher nahmen Sie den Mut, weiterzuma-chen?Tatsächlich war die wissenschaftliche Community sehr skeptisch, einige fanden meine Ideen sogar lächerlich. Nur wenige andere Arbeitsgruppen auf der Welt arbeiteten in den 80er-Jahren daran. Viele führende Wissen-schaftler waren bei der Kristallisation bereits gescheitert, daher hielt man es über viele Jahre für ausgemacht, dass es unmöglich sei, eine kristallisierte Struktur zu erhalten. Aber ich hatte schon in meiner Kindheit gelernt, mei-ne Ziele auch auf unkonventionelle Weise zu verfolgen. Ich musste damals arbeiten, um nach dem Tod meines Va-ters die Familie mit zu ernähren. Ich habe geputzt, Gepäck getragen und Schüler unterrichtet. Trotzdem kam ich meinem Ziel, zu studieren und zu forschen, näher, bis ich es erreicht hat-te. Ich ließ mich also auch in meiner Forschung nicht beirren, obwohl die Mehrheit der Wissenschaftler kein Ver-ständnis dafür aufbrachte. Doch schon fünf Jahre nach meiner Entdeckung mit den Eisbären war ich in der Lage, geeignete Kristalle auf ribosomen-Material züchten. Die röntgenstrah-len zerstörten allerdings die Kristalle schnell, sodass wir kaum ein Prozent der benötigten Daten sammeln konn-ten. Dann gelang uns die Schockfros-tung der Kristalle bei –200° C. Nun konnten wir ausreichendes Datenma-terial im Flüssigstickstoff sammeln. Das war ein erster großer Erfolg. Bald schon wurde diese Methode überall in der Welt angewandt. Und obwohl es noch ein sehr weiter Weg bis zur Aufklärung von Funktion und Wir-

kung war – wir hatten oft das Gefühl, den Mount Everest zu besteigen –, wir gaben nicht auf. Insbesondere ich war es ja gewohnt, als unverbesserliche „Träumerin“ betrachtet zu werden.

Sie werden als Pionierin der Strukturbio-logie angesehen und anerkannt. Wie ka-men Sie auf dieses Thema? Was war die Initialzündung?Die DNA, der genetische Code des Lebens, wurde entdeckt, als ich noch sehr jung war. Mein konkretes Inte-resse daran und an den ribosomen wurde während meiner Studienzeit an der Hebräischen Universität Jeru-salem geweckt, wo ich Bachelor und Master in Chemie, Biochemie und Biophysik erwarb. Ich vertiefte mich in das Thema dann anschließend als Doktorandin am Weizmann Institute. Dort experimentierte ich mit röntgen-Kristallografie und Kollagen. Hier und während weiterer Forschungsaufent-halte in Harvard, in Pittsburgh und am MIT Boston begann ich zu verstehen, dass der einzige Weg, die ribosomen-strukturen zu durchdringen, über die Dreidimensionalität führte. Diese hing wiederum davon ab, das ribosom per röntgenstrahlen in eine kristalline Form zu bekommen. Mein Ziel war es, den Prozess der Übersetzung des genetischen Codes in Proteinketten zu verstehen.

Ihre Familie war nicht wohlhabend, der Vater starb früh. Doch Sie konnten Bücher lesen, man ließ Sie experimentieren. Was

waren die einschneidendsten Erfahrun-gen, die zu Ihrer Zähigkeit als Wissen-schaftlerin führten?Tatsächlich lebten wir in Jerusalem in einer Vierzimmerwohnung mit zwei weiteren Familien zusammen. Ich fand nur in einer Ecke auf dem Balkon ein ruhiges Eckchen zum Experimentieren, nicht immer erfolgreich: Einmal fiel ich herunter und brach mir den Arm, ein anderes Mal setzte ich das Haus in Brand. Doch meine Mutter unterstützte mich in meinem Wunsch, zu studieren. Ich bekam ein Stipendium. Was mich trieb, waren immer die Neugier und eine Leidenschaft für Entdeckungen.

Was würden Sie heute Studierenden und

jungen Wissenschaftlerinnen und Wissen-schaftlern raten?Die wichtigste Eigenschaft der Jugend ist die Neugier. Neugier ist die Basis für jede Wissenschaft. Sie ist auch die Basis, um in der Forschung glücklich und produktiv zu werden. Lassen Sie sich in Ihrem Streben nicht beirren!

Sie sind erst die vierte Frau, die einen Chemie-Nobelpreis erhalten hat. So wur-den Sie auch zum Rollenvorbild für junge Frauen. Als Sie Ihre Karriere begannen, waren Frauen noch sehr rar in Ihrem Be-reich. Welche Rolle spielte das für Ihren Fortschritt?Ein Wissenschaftler ist ein Wissen-schaftler, das Geschlecht spielt dabei keinerlei rolle. Jeder und jede sollte er oder sie selbst bleiben und nicht zu einer Kopie von jemand anderem wer-den. Deshalb möchte ich nicht gern ein rollenvorbild sein, obwohl ich sehr stolz und glücklich bin, dass ich junge Forschende inspirieren kann. Ich glau-be nicht, dass mein wissenschaftliches Fortkommen davon beeinflusst wurde und wird, dass ich eine Frau bin. Ich hatte ein sehr schwieriges Projekt.

Sie haben viele Jahre mit den Max-Planck-Instituten in Hamburg und Berlin gear-beitet. Sie sind Ehrenmitglied in unserem Exzellenzcluster „UniCat“ und hielten vor drei Jahren die Bohlmann-Vorlesung an der TU Berlin. Was bedeutet Deutschland für Sie?Ich habe ja einen nicht unbeträchtli-chen Teil meiner Forschungsarbeit in Deutschland geleistet. Ich arbeite sehr gern in Deutschland, denn ich schätze insbesondere den hohen Standard der deutschen Wissenschaft.

Was kann Ihre Forschung heute und in Zu-kunft zur Weiterentwicklung der Mensch-heit beitragen?Wir hatten erkannt, dass antibiotische Substanzen die ribosomen der Bak-terienzellen blockieren. Die riboso-men selbst arbeiten wie ein Montage-Fließband. Stört man die Aktivität an irgendeiner Stelle, stoppt sofort die ge-samte Übersetzungsmaschinerie. Mit dieser Information konnten wir den Wirkmechanismus von vielen Antibio-tika aufklären. Heute sind wir auf der Suche nach neuen Stoffen, um insbe-sondere die resistenzen von Bakterien gegen Antibiotika zu bekämpfen, die in der modernen Medizin ein ernstes Problem darstellen. Wir möchten aber auch noch mehr Licht ins Dunkel brin-gen, was den Ursprung der ribosomen betrifft. Ich glaube, daraus können wir noch vieles über den Ursprung des Le-bens lernen.

Das Gespräch führte Patricia Pätzold

„Ich galt immer als Träumerin“

Ada E. Yonath erzählt von ihrem ringen um Anerkennung, von ihrer schwierigen, aber inspirierenden Kindheit und ihrer

einzigartigen Forschung

Wie sie wurde, was sie istÜber Professor Ada E. Yonath

Im Beisein des israelischen Botschafters, S. E. Yakov Hadas-Handelsman, mehrerer israelischer Universitätspräsidenten sowie weiterer hochrangiger Gäste wurde der Chemie-Nobelpreisträgerin von 2009, Prof. Dr. h. c. mult. Ada E. Yonath, Ph. D. am 7. Februar 2014 die Ehrendoktor-würde der TU Berlin verliehen. Prof. Dr. Christian Thomsen, Dekan der Fakultät II Mathematik und Naturwissenschaften, hielt die Laudatio. Ada E. Yonath ist Direk-torin des Helen and Milton A. Kimmel-man Center for Biomolecular Structure and Assembly am Weizmann Institute in Rehovot, Israel, wo sie auch den Martin S. and Helen Kimmel Chair innehat. Mit der TU Berlin verbinden die Israelin jahrelange intensive Forschungskontakte, vor allem mit dem Exzellenzcluster UniCat (Unifying Concepts in Catalysis), bei dem die TU Berlin Sprecherhochschule ist. Neben anderen sind dies Insbesondere die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Neldijko Budisa, der sich mit Ribosomaler Synthese beschäftigt, sowie die Gruppe von Prof. Dr. Roderich Süßmuth, die an der Erfor-schung von Funktionsweise und an der Entwicklung von Antibiotika arbeitet. Im letzten Jahr wurde sie Ehrenmitglied des TU-Exzellenzclusters UniCat.Ada E. Yonath wurde 1939 in Jerusalem geboren. Ab 1959 studierte sie Chemie an der Hebräischen Universität Jerusalem, wechselte 1964 an das Weizmann Insti-tute, wo sie an der Struktur des Kollagens

arbeitete, eines der am häufigsten im menschlichen Körper vorkommenden Proteine. In den Siebzigerjahren hatte sie weltweit mehrere Gastprofessuren inne, Richtungweisend für ihre Entdeckungen an den Ribosomen – sie konnte deren Struktur mit Hilfe der Röntgenstruktur-analyse aufklären – waren aber vor allem Forschungsaufenthalte in der Abteilung von Prof. Heinz-Günter Wittman am Max-Planck-Institut für Molekulare Genetik in Berlin-Dahlem. 1986–2004 leitete sie eine Max-Planck-Arbeitsgruppe am Elektro-nen-Synchroton DESY in Hamburg. Sie ist Mitglied zahlreicher Akademien, unter anderem der United States Natio-nal Academy of Sciences, der American Academy of Arts and Sciences und der European Academy of Sciences and Art. Sie ist Trägerin einer Vielzahl an Aus-zeichnungen und Preisen, unter ande-rem des Wolf Prize in Chemistry (2006), des Paul Ehrlich und Ludwig Darmstaed-ter Preises (2007), des L’Oreal-UNESCO Award for Women in Science (2008) und schließlich des Nobelpreises in Chemie, den sie 2009 zusammen mit Thomas Steitz und Venkatraman Rama-krishnan erhielt. Die von ihr entwickelte Technik der Kryptoproteinkristallografie ist mittlerweile zu einer routinemäßigen Anwendung in der Strukturbiologie geworden.www.weizmann.ac.il/sb/faculty_pages/Yo-nath/home.html

Die TU Berlin verlieh der Biochemikerin und Nobelpreisträgerin Ada E. Yonath am 7. Februar die Ehrendoktorwürde. Die Fotogalerie zur Veranstaltung: www.tu-berlin.de/?id=144345

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Mit Ada E. Yonath (M.) und Gerhard Ertl (r.) zählt UniCat nun zwei Nobelpreisträger zu seinen Ehrenmitgliedern, hier mit Matthias Driess, dem Sprecher des Exzellenzclusters

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Angeregte Diskussion auf dem Podium

DJ Aviv Netter legte auf

TU intern · Nr. 2–3/Februar–März 2014 Seite 3Aktuell

Befristete Verträge, Konkurrenzdruck und wachsende Anforderungen an deutschen Universitäten schüren bei vielen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern Existenzängste. Die erschwerten Bedingungen lassen vor allem die Generation 35 plus an einer wissenschaftlichen Karriere zweifeln. „TU intern“ befragte Doktorandinnen und Doktoranden nach ihren beruf-lichen Plänen. Ist die Wissenschafts-karriere die einzige Option? Ist die unsichere berufliche Zukunft in dem Bereich für sie ein Hindernis?

Jana Weise, 37, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Luft- und Raumfahrt

Ich möchte meine Promotion er-folgreich abschließen und einen Job mit Aussicht auf Weiterent-wicklung in der Industrie antreten. Eine Wissenschaftskarriere ist nicht die einzige Option. Bezogen auf die Abschlussrate bei Promoven-den und die gemittelte Dauer ei-ner Promotion können sich Ängste aufbauen. Wer gut ist, findet immer eine Stelle.

Gregor Wehinger, 29, wissenschaft-licher Mitarbeiter im Bereich numerische Simulation im Exzel-lenzcluster UniCat

Nach meiner Promotion möchte ich in einem internationalen Unterneh-men einsteigen. Die Wissenschafts-karriere stellt für mich definitiv eine Option dar. Die Politik sollte aufhören, überdurchschnittlich we-nig in Bildung und Forschung zu investieren. Andere Länder bieten bessere Karrierebedingungen in der Wissenschaft. Da für mich als Inge-nieur die Industrie als Arbeitgeber in Frage kommt, empfinde ich keine Existenzängste.

Johannes Wellmann, 34, wissen-schaftlicher Mitarbeiter, Koordina-tor des weiterbildenden MSc-Studi-engangs „Energy Engineering“ am TU-Campus in El Gouna

Nach der Promotion und einer Postdoc-Zeit würde ich gerne in die Industrie wechseln. Die Wissen-schaftskarriere ist für mich nicht die einzige Option. Es gibt viele Forschungsinstitute, die bessere Bedingungen als eine Universität bieten und ihren Fokus mehr auf die Forschung legen. Ich habe keine Angst vor befristeten Verträgen. In unserer Generation sind befristete Verträge häufig und man bleibt fle-xibel einsetzbar.

Nina Bohlke, 29, wissenschaftliche Mitarbeiterin, Chemie-Doktorandin

Generell sehe ich mich eher in der Industrie. Eine Wissenschaftskarriere kommt für mich nicht in Frage. Dafür muss zu viel zurückgesteckt werden. Der Konkurrenzkampf ist sehr groß und es gibt nur wenige Stellen. Die-se sind sehr begehrt. Ich denke, dass viele Talente deswegen der Wissen-schaft den rücken kehren und in die Wirtschaft gehen.

Felix Günther, 25, Mathematik-Doktorand der Deutsche Telekom Stiftung

Als Idealziel meiner beruflichen Laufbahn stelle ich mir eine Ma-thematikprofessur vor. Die Wissen-schaftskarriere wäre für mich nicht die einzige Option, eine Arbeit in einem Unternehmen oder einer Stiftung könnte ich mir auch vor-stellen. Bis ich zur „Generation 35 plus“ gehöre, vergehen noch zehn Jahre, in denen ich am Ende eine klare Zukunftsperspektive haben möchte.

Agnes Cseh, 25, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Ma-thematik, Stipendiatin der Telekom Stiftung

Zurzeit ist die Wissenschaftskarriere die einzige Option für mich. Wenn sie mit meiner zukünftigen Familie nicht vereinbart werden kann, gehe ich in die Industrie. Die Situation in Deutschland ist gar nicht so schlecht wie sie beschrieben wird. Es gibt schon einige Karrieremöglichkei-ten, deshalb sind Existenzängste unnötig.

Esra Acar, 32, wissenschaftliche Mit-arbeiterin am DAI-Labor

Ich strebe eine akademische Karriere an, allerdings ist es schwer, eine Stel-le an der Uni zu bekommen. Des-halb ziehe ich auch in Erwägung, in einer Forschungs-und-Entwicklungs-Abteilung eines Unternehmens zu arbeiten. Befristete Verträge machen es schwer, langfristig zu planen. Man muss deshalb flexibel bleiben. Agnieszka Asemota

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Wie erstrebenswert ist eine Hochschulkarriere?

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Optimierbare KooperationDas Promotionsrecht sollte bei den Universitäten bleiben –

durch eine verbesserte Zusammenarbeit könnten jedoch künftig mehr Doktoranden auch aus den Fachhochschulen kommen

Herr Kempen, im November kündigte Schleswig-Holsteins Wissenschaftsmi-nisterin Waltraud Wende an, als erstes Bundesland den Fachhochschulen das Promotionsrecht übertragen zu wollen. Auch in Baden-Württemberg streitet die Politik über eine Experimentierklausel zu diesem Thema. Und die Universitäten sind skeptisch. Welche Unterschiede zwischen Fachhochschulen und Universitäten sehen Sie, die gegen diesen Vorstoß sprechen?Das alleinige Promotionsrecht der Universitäten ist weder ein beliebiges noch ein jederzeit disponibles Element des deutschen Hochschulwesens. Uni-versitäten und Fachhochschulen haben in einem ausdifferenzierten Bildungs-system verschiedene, sich ergänzende Aufgaben: Auf universitärer Seite sind es vor allem Grundlagenforschung und Ausbildung durch Wissenschaft, auf der Seite der Fachhochschulen vor allem anwendungsorientierte und praxisnahe Ausbildung. Profilierung ist in Zeiten knapper Kassen und kons-tant hoher Studierendenströme das hochschulpolitische Gebot der Stun-de. Insofern besteht kein Anlass, die bewährte Aufgabenverteilung aufzu-kündigen.

Es gibt mittlerweile überall in Deutschland Kooperationen zwischen FHs und Univer-sitäten, die eine gemeinsame Promotion erlauben. Was unterscheidet dann dieses Vorgehen von einer eigenverantwortli-chen Promotion durch die FHs? Hat das nur rechtliche Gründe?Neu ist, dass in Schleswig-Holstein demnächst eine Fachhochschule die verleihende Institution sein kann, die die Doktorurkunde ausstellt. Dieses recht ist bislang ausschließlich den Universitäten vorbehalten. In den bisherigen kooperativen Promotions-verfahren ist dagegen ein Fachhoch-schulprofessor als Betreuer und Gut-achter in Zusammenarbeit mit dem federführenden universitären Doktor-vater am Promotionsverfahren tätig. Der Schlüssel zum Erfolg liegt dabei in der intensiven Betreuung durch den universitären Doktorvater und in der Integration des Doktoranden in bestehende Forschungsteams, die es an Fachhochschulen im Allgemeinen nicht gibt.

Sie sagen, eine Vermischung der sich ergänzenden Aufgaben schwäche das deutsche Wissenschaftssystem. Was sind

aus Ihrer Sicht die schwächenden Fakto-ren?Wer den Fachhochschulen das Promo-tionsrecht überträgt, wird es den außer- universitären Forschungseinrichtun-gen kaum vorenthalten können. Das sorgfältig austarierte Wissenschafts-system droht dadurch außer Balan-ce zu geraten. Leidtragende werden die Universitäten sein. International sichtbare Spitzenforschung an Fach-hochschulen wird nur eine sehr sel-tene Ausnahme sein. Aber schon im Koalitionsvertrag fordern CDU, CSU und SPD die DFG dazu auf, ihre

Programme für Fachhochschulen zu öffnen. Die Forschungsmittel der an-wendungsorientierten Fachhochschu-len sollten jedoch vornehmlich aus Auftragsforschung kommen und nicht aus der DFG, deren Bewilligungsquote sinkt. Der zu verteilende Kuchen wird kleiner, obwohl mehr Münder gestopft werden müssen.

Den Universitäten wird ein Elitedenken und Festhalten an überkommenen Privi-legien vorgeworfen. Wie begegnen Sie diesem Vorwurf?Bei emotional geführten Debatten hilft ein nüchterner Blick auf die Fakten-lage. Eine Forschungsstärke, die das Promotionsrecht für Fachhochschulen begründen soll, liegt nur im Ausnah-mefall vor. Fachhochschulprofessoren haben mit 18 Semesterwochenstunden ein in der regel doppelt so hohes Lehr-deputat wie ihre Universitätskollegen und damit weniger Zeit zur Forschung. Und wenn es bei der Einwerbung von Drittmitteln um harte Münze geht, können und sollen Fachhochschulpro-fessoren mit ihren Universitätskolle-gen nicht mithalten. Während im Jahr 2011 auf einen Fachhochschulprofes-sor im Schnitt 23 400 Euro an Dritt-mitteln entfielen, waren es beim Uni-versitätsprofessor im Schnitt 261 700 Euro. Diese eindeutigen Zahlen spre-chen für sich.

Qualifizierten FH-Absolventinnen und -Absolventen müsste selbstverständlich die Promotion an Universitäten ermög-licht werden, so äußerte sich auch HRK-Präsident Professor Horst Hippler. Wie kann man sich eine zukünftige, noch en-gere Zusammenarbeit zwischen FHs und Universitäten vorstellen, die geeignet wäre, den offenbar vorhandenen Bedarf zu decken?Das vorhandene Instrumentarium reicht in der Praxis grundsätzlich aus. Unter den 77 694 Promotionen, die in den Prüfungsjahren 2009 bis 2011 in Deutschland abgeschlossen wurden,

befanden sich 836 Fachhochschulab-solventen. Allerdings haben Universi-täten gemeinsame Promotionskollegs mit Fachhochschulen bislang zu zö-gerlich vorangetrieben. Von den 836 Promotionen wurden 116 im rahmen eines kooperativen Promotionsver-fahrens durchgeführt. Diese Zahl er-scheint noch optimierungsfähig. Die Fakultäten müssen von den vorhan-denen Möglichkeiten kooperativer Promotionsformen stärker Gebrauch machen.

Die Fragen stellte Patricia Pätzold

Prof. Dr. Bernhard Kempen ist Direk-tor des Instituts für Völkerrecht und ausländisches öffentliches Recht der Universität zu Köln. Seit 2004 ist er Präsident des Deutschen Hochschul-verbandes (DHV), der Berufsvertre-tung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in Deutschland mit über 28 000 Mitgliedern.

Anwendungsbezogene Lehre im Labor für Förder- und Getriebetechnik der Beuth Hochschule für Technik Berlin

… Bernhard Kempen Präsident des Deutschen Hochschulverbandes

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Seite 4 TU intern · Nr. 2–3/Februar–März 2014INNENANSICHTEN

Zum Abschied ein Fest

tui Seit 1999 ist Dr. Wolfgang Zick Di-rektor der Universitätsbibliothek der TU Berlin. In dieser Zeit weihte er die neue UB ein. Es gibt seitdem mehr Nutzerar-beitsplätze, und ein neues EDV-System wurde eingeführt. Jetzt verabschiedet sich Dr. Zick und lädt am 31. 3. alle UB-Mitarbeiterinnen und UB-Mitarbeiter zu einem kleinen Fest ein. Hier wird auch Jürgen Christof begrüßt. Er ist derzeit stellvertretender Leiter der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg. Ab 1. April 2014 übernimmt er die Leitung der TU-Bibliothek.

Neuer Name für die Gründer

tui Die Start-up-Szene, die Gründer-teams, die Wissenschaft, die Koopera-tionspartner und die Inhalte sind inter-national. Daher wurde Anfang 2014 aus dem „Zentrum für Entrepreneurship“ das „Centre for Entrepreneurship“ – CfE. Hier bündelt die TU Berlin ihre Aktivitäten rund um das Thema Entrepreneurship. Zum CfE gehören der Gründungsservice und das Fachgebiet für Entrepreneurship und Innovationsmanagement. Das CfE wird gemeinsam geleitet von Agnes von Matuschka (Leitung Gründungsservice) und von Fachgebietsleiter Prof. Dr. Jan Kratzer.

Bewegen in der Mittagspause

tui Im Januar startete erstmalig die „Aktive Bewegungspause“, ein Angebot des Hochschulsports der TU Berlin. Die Übungsleiterinnen kommen direkt ins Büro, wenn sich Gruppen von mindes-tens fünf Kolleginnen und Kollegen zur Teilnahme zusammenfinden. Mit neun Übungen für Nacken und Schultern, die nicht schweißtreibend und ohne Sportbekleidung auf dem Bürostuhl durchführbar sind, soll die Gesundheit der TU-Beschäftigten gefördert werden. In der ersten Runde finden Kurse im Ar-chitekturgebäude, in der Bibliothek, in der Fraunhoferstraße, im Hauptgebäude sowie auf dem TIB-Gelände im Gebäu-dekomplex Humboldthain statt. Es gibt noch wenige freie Plätze.www.tu-sport.de/?id=2823

Bücher aufbewahren

tui Wer schleppt schon gern den gan-zen Tag schwere Bücher mit sich herum? Die Universitätsbibliothek von TU Berlin und UdK Berlin bietet verschiedene Möglichkeiten an, Bücher über einen gewissen Zeitraum aufzubewahren. Neben der „Tages-Aufbewahrung“ und der „Über-Nacht-Aufbewahrung“ gibt es für eine längerfristige Deponierung noch die „Bücherboxen“. Sie sind so beliebt, dass die Bibliothek nun auf Anregung der Nutzerinnen und Nutzer die Leihfrist der Bücherboxen von zwei auf vier Wochen erhöht hat.www.ub.tu-berlin.de

Jobmesse im TU-Lichthof

tui Die Fachkräftesicherung ist zu ei-nem bedeutenden Standortfaktor für Unternehmen geworden und bestimmt maßgeblich die Innovationskraft. Den Unternehmen aus der Branche der er-neuerbaren Energien bietet die eintägige Campus-Jobmesse „zukunftsenergien on tour“ am 22. Mai 2014 im Foyer und im Lichthof der TU Berlin die Möglichkeit, frühzeitig den direkten Kontakt zu den Nachwuchskräften von morgen her-zustellen. Ein Besuch der neuen Messe lohnt sich besonders für Studierende, die ein spezielles Interesse an den erneuer-baren Energien mitbringen. Die Messe ist geöffnet für alle Interessierten und Jobsuchenden. Der Eintritt ist frei.www.zukunftsenergien-on-tour.de

Campusblick

Etwas Warmes in der Kälte

tui Als es so richtig kalt wurde in der Hauptstadtregion, gab es von der TU Ber-lin spontane „Nachbarschaftshilfe“ für die „Caritas-Ambulanz für Wohnungslose Ber-lin“. In der Stabsstelle Außenbeziehungen wurden Jacken, Schuhe, Pullover, Mützen, Handschuhe, Decken, Kosmetikartikel und vieles andere gesammelt, um damit Ob-dachlose in dieser unwirtlichen Zeit zu un-terstützen. Es kamen mehrere Taschen und Kartons an Spenden aus der TU-Verwaltung zusammen, die auch sofort von der Caritas-Ambulanz abgeholt und an die Bedürftigen verteilt wurden. Im Bild: Stephanie Gold-bach kümmerte sich um die Spenden.

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Bibliothek ausgezeichnet

cr Die Bibliothek Wirtschaft & Management der Fakultät VII Wirt-schaft und Management wurde im rahmen der Fakultätsfeier am 24. 1. 2014 mit dem „Fakultätspreis für herausragende Serviceleistun-gen und Innovation“ ausgezeich-net. Die Ehrung nahm Studien-dekan Prof. Dr. Georg Meran,

Fachgebiet Umweltökonomie und Wirtschaftspolitik, vor. „Die Biblio-thek hat in den letzten Jahren ihren Service für Lehrende, Forschende und Studierende modernisiert und durch innovative Angebote ergänzt und das auch auf einer sehr gut auf-gebauten Webseite präsentiert“, begründet er die Entscheidung der Fakultät. Zu den neu einge-führten Serviceleistungen zählen beispielsweise eine App, mit der Nutzer auch von unterwegs ihr Bi-bliothekskonto verwalten und Lite-ratur recherchieren können, sowie fachspezifische „Library Toolbars“, die Links zu Neuerwerbungen oder Datenbanken bereitstellen. Auch im „Social Web“ ist die Bibliothek vertreten und betreibt hier neben einem YouTube-Kanal seit Kurzem auch einen eigenen Facebook-Auf-tritt. Mehr von der Fakultätsfeier lesen Sie auf Seite 11.

www.facebook.com/TUBerlinDBWM?fref=ts www.youtube.com/user/TUBerlinDBWM

Professor Georg Meran gratuliert der Bibliotheksleiterin Beate Guba

Newsletter Immer besser informiert

www.tu-berlin.de/newsportal

Stabsstelle für Presse, Öffentlichkeitsarbeit und Alumni

Der Essenz des Lebens auf der SpurVerleihung des „Clara Immerwahr Award“ an Dr. Teresa Santos-Silva

Das Exzellenzcluster „Unifying Con-cepts in Catalysis“ (UniCat) verleiht Dr. Teresa Santos-Silva vom Depart-ment of Chemistry der Faculdade de Ciências e Tecnologia, Universidade Nova de Lisboa (FCT/UNL), den Cla-ra Immerwahr Award 2014. Mit diesem Preis werden exzellente Nachwuchs-wissenschaftlerinnen ausgezeichnet. Clara Immerwahr promovierte als erste Frau Deutschlands im Jahre 1900 mit ei-ner physikalisch-chemi-schen Arbeit. Sie war die Ehefrau und Mitar-beiterin von Fritz Haber, der 1919 den Nobelpreis für Chemie erhielt. Der Clara Immerwahr Award wird am 21. Februar in einer öffentlichen Veran-staltung an der TU Ber-lin feierlich überreicht.

Fühlen Sie sich Clara Im-merwahr verbunden, die ja eine Kämpferin für die Rechte von Frauen im Wis-senschaftsbetrieb war?Sicherlich ist es heutzu-tage einfacher, im Wis-senschaftsbetrieb eine Frau zu sein, als zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Es ist aber auch heute eine echte Herausforderung, Famili-enleben und Forscherinnenkarriere in Einklang zu bringen. Ich werde mit diesem Problem jeden Tag konfron-tiert. Trotzdem ist es wunderbar, Toch-ter, Ehefrau, Mutter und Wissenschaft-lerin zu sein – alles zur gleichen Zeit.

Was hat Sie motiviert, sich besonders mit Strukturbiochemie zu beschäftigen?Strukturbiochemie vereint Chemie und Biologie und ist ein sehr aktives Forschungsgebiet, bei dem man die Chance hat, der Essenz des Lebens auf die Spur zu kommen, indem man die Struktur von Biomolekülen untersucht.

Wie sieht Ihr besonderes Forschungsinter-esse im Bereich der Strukturbiochemie aus?

Ziel meiner Forschung ist es, zu ver-stehen, wie einige biologisch wichtige Moleküle ihre Funktion ausüben. Da-für untersucht man ihre 3D-Struktur. Die Kombination von Kristallen, röntgenstrahlen und Computerbe-rechnungen erlaubt mir, im Detail die Wirkungsweise einer bestimmten En-tität zu charakterisieren, manchmal in atomarer Auflösung. In den letzten

Jahren war ich an der Bestimmung der Kristallstruktur von Metalloproteinen mit beispielsweise den Molybdän-Kofaktoren beteiligt. Dieses Molekül ist in einigen Enzymen vorhanden, die in allen Lebensformen zu finden sind, und wird mit wichtigen Erkrankungen des Menschen in Verbindung gebracht. Die gleiche Methode habe ich ange-wandt, um die Wechselwirkung von Proteinen und Medikamenten zu un-tersuchen. Dazu gehören Kohlenmon-oxid freisetzende Moleküle (COrMs) mit wichtigen entzündungshemmen-den Eigenschaften und Vanadiumkom-plexen, die ihrerseits antidiabetische Wirkung haben.

Welche Berührungspunkte hat Ihre For-schung mit dem Exzellenzcluster „Unify-ing Concepts in Catalysis“?

UniCat hat zukunftsweisende Arbeit für das Verständnis der molekularen Mechanismen enzymatischer Um-wandlungen von Kohlenstoffoxiden geleistet. Molybdän-Enzyme werden weithin als wichtige Akteure in re-doxreaktionen zur Aktivierung dieser kleinen Moleküle akzeptiert. In den letzten Jahren habe ich die Struktur einiger Enzyme, die an diesen Pro-

zessen beteiligt sind, aufgedeckt und cha-rakterisiert. Außerdem habe ich Erfahrungen auf dem Gebiet CO freisetzender Moleküle gewonnen, die als Pro-drugs bei verschiedenen Krankheitsmodellen eine rolle spielen. Viel-leicht wird es in Zukunft zu einer Integration die-ser beiden unterschied-lichen Arbeitsfelder kommen, wenn COrMs und Mo-Enzyme für die Entwicklung sauberer und effizienter Prozesse der CO- und CO2-Um-wandlung manipuliert werden können.

Wie sieht in Zukunft Ihre Zusammenarbeit mit UniCat aus?Jede Art von Kooperation, bei der mei-ne Arbeit für andere von Nutzen ist, schätze ich sehr. Als engagierte Kris-tallografin bin ich immer bereit, für die Aufklärung anspruchsvoller wis-senschaftlicher Probleme zu forschen und intensiv zusammenzuarbeiten. Ich hoffe sehr, dass sich aus dieser beson-deren Auszeichnung des Clara Immer-wahr Awards weitere Kooperationen ergeben werden, und bin UniCat sehr dankbar, dass man mir diese einmalige Chance gegeben hat. Christiane Petersen

Verleihung des Clara Immerwahr Award 2014 am 21. Februar um 16 Uhr im Lichthof der TU Berlin www.unicat.tu-berlin.de

Exzellente Nachwuchschemikerin aus Portugal: Teresa Santos-Silva

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Auf den Straßen soll es surren

stt Werden sie fahren oder nicht? Eine Million Elektroautos sollen im Jahr 2020 auf den deutschen Straßen surren. Noch ist das Ziel weit ent-fernt. Es regten sich aber Forschergeist und Industriefindigkeit. Vor allem um den ersten Punkt drehte sich der „Think Tank der Innovationen“ Anfang Februar im TU-Lichthof. Er gab vor rund 200 Zuhörern einen vielseitigen Einblick in das „Schaufenster Elektromobilität“ der TU Berlin. Dies wird durch das universitäre Forschungsnetzwerk Elektromobilität mit Leben gefüllt. Daran sind 24 TU-Fachgebiete aus allen Fakultäten beteiligt. Koordiniert wird es durch Prof. Dr.-Ing. Dietmar Göhlich. „An 13 der 29 Kernprojekte der Schaufensterregion Berlin-Brandenburg ar-beiten wir mit. Wir sind Gründungsmitglied und Premium-Partner der Berliner Agentur für Elektromobilität und kooperieren mit China, Ko-rea und Polen“, beschreibt er das Netzwerk. Dies illustrierten auch die TU-Professoren Frank Straube und Sahin Albayrak mit Beispielen aus

der Forschung. Unter anderem stellten sie Konzepte für eine elektrische Stadtlogistik und Wirtschaftslogistik vor. Ministerialrat Dr. Peter Sallandt, Leiter der Gemeinsamen Geschäftsstelle Elektromobilität der Bundesre-gierung, erläuterte anschließend die Förderstrategie in der neuen Legis-laturperiode: „Wir haben die Marktvorbereitungsphase abgeschlossen und zünden nun die 2. Stufe – wie bei einer Rakete. Auch die neue Regierung wird das Thema Elektromobilität weiterhin stark fördern.“ Eingeladen hatten die Gesellschaft von Freunden der TU Berlin, die TU Berlin und die IHK Berlin. Im Bild: Podiumsdiskussion mit rbb-Moderator Sascha Hingst, TU-Professor Dietmar Göhlich, Gernot Lobenberg, Leiter der Berliner Agentur für Elektromobilität eMo, TU-Verkehrsexpertin Prof. Dr.-Ing. Christine Ahrend und Dr. Peter Sallandt (v. l.).

Die Vorträge sind nachzulesen unter www.tu-berlin.de/?131280

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TU intern · Nr. 2–3/Februar–März 2014 Seite 5INNENANSICHTEN

Im Zeit- und KostenrahmenMit der denkmalgerechten Sanierung des „Gebäudes L“ fanden Biokatalyse und Biochemie einen neuen und modernen Standort

Als 2010 in der TU Berlin die Ent-scheidung getroffen wurde, bis Ende 2012 das Mietobjekt Franklinstraße aufzugeben, wurde für alle dort un-tergebrachten Nutzergruppen eine Lösung gefunden – mit Ausnahme der beiden biochemischen Fachgebiete. Gleichzeitig liefen die Vorbereitungen zu einem städtebaulichen Wettbewerb, mit dem das Ostgelände der TU Berlin neu geordnet werden sollte, denn aus heutiger Sicht entspricht die Bebau-ung des Areals weder in Geschosszahl und Dichte noch bautechnisch den geltenden Standards. Als Zeugnisse der unmittelbaren Nachkriegszeit sind die Bauten jedoch denkmalgeschützt.Das „Gebäude L“ auf dem Ostgelände an der Müller-Breslau-Straße, das sein Kürzel der früheren Unterbringung der Lebensmittelchemie ver-dankt, stand bereits mehrere Jahre leer, da sich Pläne einer gemeinschaftlichen Sanierung im rahmen einer Kooperation zerschlagen hatten. Strukturell erwies sich das dreigeschossi-ge Laborgebäude schnell als optimal geeignet, um hier die Fachgebiete zur Biochemie und zur Biokatalyse unterzubringen.

Gegenüber der Denkmalschutzbehör-de war eine Sanierung des Gebäudes ein gutes Angebot, um langfristig eine Befreiung von dem Denkmalschutz der anderen TU-Bauten auf dem Ost-gelände zu erreichen. Damit löste die Sanierung des Gebäudes nicht nur eine offene Frage zur räumlichen Un-terbringung, sondern ebnete auch den Weg für die langfristige Umsetzung des städtebaulichen Konzepts der Ar-chitektengruppe „yellow Z“, die 2011 den Wettbewerb gewonnen hat.

Die rund 1500 Quadratmeter Nutzflä-che des „Gebäudes L“ verteilen sich auf Labore, Büros und Lehrräume, darunter ein größerer Seminarraum für rund 60 Studierende.Wie heute in jedem Bauprojekt be-herrschte auch beim „Gebäude L“ der Brandschutz den Planungsprozess: Ein zweites Treppenhaus musste auf der Gebäuderückseite errichtet werden. Bei den rohbauarbeiten stellte sich heraus, dass die Geschossdecke über dem ersten Obergeschoss ursprünglich

eine Dachdecke war und das Gebäu-de später aufgestockt wurde, was zur Folge hatte, dass diese Decke nicht die brandschutztechnischen und stati-schen Anforderungen erfüllte.Die keramischen Platten der Fassade konnten restauriert werden. Die auf-wendigen und denkmalgerecht mehr-farbig lackierten Holzfenster wurden in TU-eigener Produktion hergestellt.Auch im Inneren konnte der Charme der 50er-Jahre mit seiner unverwech-selbaren Formensprache und der zeit-

typischen Farbgebung wieder sichtbar gemacht werden. Da heute hohe tech-nische Anforderungen an einen mo-dernen Laborbau erfüllt werden müs-sen, musste die Lüftungstechnik als Dachzentrale auf das Gebäude gestellt und denkmalgerecht durch eine Git-terrostverkleidung verhüllt werden.Trotz dieser baulichen Mängel der vorhandenen Bausubstanz liegen die Baukosten unter 60 Prozent der Kos-ten eines vergleichbaren Neubaus, sodass der Kostenrahmen eingehalten

wurde. Eine besondere Heraus-forderung war allerdings die strikte Einhaltung des Termin-plans, denn die Franklinstraße musste fristgerecht geräumt werden. Zum Jahreswechsel 2012/2013 zogen die beiden Fachgebiete „Biochemie“ von Prof. Dr. roderich Süßmuth sowie „Biokatalyse“ von Prof. Dr. Neldijko Budisa pünktlich in das Gebäude ein. Bauherr war die TU Berlin selbst, pro-jektverantwortlich aus der TU-Bauabteilung Boris Höppner, als Architekten wurden Fissler Ernst Architekten tätig. Martin Schwacke Leiter der Abteilung IV

Gebäude- und DienstemanagementFrische Farben, Platz für Forschung – das dreigeschossige Haus L in der Müller-Breslau-Straße auf dem sogenannten Ostgelände wurde denkmalgerecht saniert

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Zusätzliche Eltern-Kind-Zimmer

pp In den letzten Monaten sind zwei weitere Eltern-Kind-Zimmer auf dem Campus Charlottenburg entstanden: In einem 22 Quadrat-meter großen raum kann der Nach-wuchs nun auch im FH-Gebäude spielen, während die Betreuungs-person am eigenen Laptop arbeitet (Fraunhoferstr. 33–36, raum FH 610). Das neue Eltern-Kind-Zim-mer im MAr-Gebäude wird auch vom Betriebsärztlichen Dienst als Erste-Hilfe-raum genutzt (March-str. 21–24, raum MAr 0.004), das heißt, im Notfall ist der 18 Quad-ratmeter große raum zu verlassen. Dieses Eltern-Kind-Zimmer ist vor allem geeignet für einen kurzen Aufenthalt zum Wickeln und Stil-len. Auch beim IT-Servicecenter tubIT im EN-Gebäude wurde ein Eltern-Kind-Zimmer eingerichtet. Es eignet sich auch gut für kleine-re Gruppen von Studierenden mit Kindern (im PC-Saal EN 004). Hier stehen vier PC-Arbeitsplätze, ein Wickeltisch, ein Spielteppich sowie Spielzeug für Ein- bis Fünfjährige zur Verfügung.

Neue Spielkisten auf dem Campus

pp Im Frühjahr 2014 werden acht neue mobile Spielkisten zur Ver-fügung stehen. Die roten Trolleys enthalten Spielzeug und eine Ku-scheldecke und sind gegen Vorlage des Dienst- oder Studentenauswei-ses erhältlich. Die Ausleihstationen werden auf den Seiten des Famili-enbüros veröffentlicht.

Broschüre überarbeitet

pp Mit dem neuen Jahr 2014 liegt auch eine aktualisierte Broschüre aus dem Familienbüro vor. Sie be-richtet über das „audit familienge-rechte hochschule“, die Aufgaben des Servicebereichs, gibt Auskunft über die Angebote für Familien mit Kindern sowie über die Hilfen zur Pflege von Angehörigen und viele weitere Themen.

www.tu-berlin.de/?id=68499

Sichtung der KriegsbeuteIn der Unibibliothek werden die von der Ukraine zurückgegebenen Bücher

aus der Zuckerbibliothek wieder zugänglich gemacht

Bettina Golz streift sich einen weißen Kittel und Handschuhe über. „Manch-mal trage ich auch eine Atemschutzmas-ke“, sagt sie und geht auf vier Pappkar-tons zu, die im Keller der Unibibliothek in einem Magazinraum lagern. Norma-lerweise ist eine solche „Maskerade“ für die Leiterin der Hauptabteilung Medi-enbearbeitung in der Universitätsbib-liothek der TU Berlin nicht notwendig, aber wenn sie mit diesen Kartons zu tun hat, ist es angeraten. „Der Inhalt ist ziemlich verschmutzt und teilweise von Schimmel befallen“, sagt sie.

Bettina Golz öffnet einen Karton und nimmt ein Buch mit blauem Einband heraus. Blässlich weiße Flecken sind auf ihm zu sehen. „Könnte ein Was-serschaden sein oder auch Schimmel“, urteilt sie und schlägt das Buch auf. „Ah, da ist er“, freut sie sich. Sie hat auf dem Titelblatt einen ovalen Stem-pel entdeckt. „Bibliothek des Instituts für Zuckerindustrie Berlin“ ist da zu lesen. Der Stempel beweist, dass das Buch in die Universitätsbibliothek gehört. Daneben finden sich Stempel mit kyrillischer Schrift, für die inter-essiert sich Bettina Golz zunächst je-doch nicht. Sie blättert weiter. Schaut in den Falz, sieht schwärzliche Verfär-bungen. Verdacht auf Schimmelbefall. Sie klappt das Buch zu und zeigt auf den Buchrücken. Dort ist eine etwa drei Zentimeter große, silbrig schim-mernde, kunstvoll gestaltete Zucker-rübe eingeprägt. „Das ist etwas Be-sonderes“, erzählt ihr Kollege Thomas Hesse, Leiter der Abteilung Monogra-fien. „Es ist das Exlibris der Zuckerbi-bliothek. Etliche Bücher tragen diese auffällige Eigentumskennzeichnung.“15 Pappkartons mit 750 Büchern wa-ren am 24. August 2013 um 9.30 Uhr per Laster aus dem ukrainischen Kiew, aus dem dortigen Wissenschaftlichen Forschungsinstitut für Zuckerindust-rie in der Unibibliothek angekommen. Wertvoll in finanzieller Hinsicht ist die Bücherfracht nicht, aber eben auch nicht gewöhnlich: Es handelt sich um restituierte Kriegsbeute.Die Bände gehörten einst zur Biblio-thek des Instituts für Zuckerindustrie Berlin. 1945 hatte die Sowjetische Militäradministration mehr als 11 000 Bücher aus der Bibliothek beschlag-

nahmt und nach Kiew, das damals zur Sowjetunion gehörte, transportiert. 70 Jahre später gelangten sie nach fast 20-jährigen Verhandlungen zwischen Deutschland und der Ukraine wieder in den Besitz des rechtmäßigen Eigen-tümers, der Universitätsbibliothek der TU Berlin. Denn 1978 war das Institut für Zuckerindustrie in die TU Berlin eingegliedert worden. Damit ging auch die Zuckerbibliothek in ihren Besitz über.Die Aufgabe von Bettina Golz und ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbei-tern ist es, die Fracht zu sichten und die Bücher wieder zugänglich zu ma-chen. Zuvor aber muss ihr Zustand erfasst werden. Der reicht von „nicht mehr reparabel“ – Bettina Golz zieht beim Erzählen ein Buch heraus, in das rosafarbener Schimmel große Löcher gefressen hat – bis „kaum beschädigt“. Sie führt zu einem, wie es in der Bi-bliothekssprache heißt, rarum, einem alten und seltenen Exemplar. Das gut

erhaltene rarum ist ein „Lehrbuch der Chemie“ und stammt aus dem Jahr 1832. Alle Bücher, die vor 1850 gedruckt wurden, gelten als rara, so Thomas Hesse.Aus der Übersichtsliste, die die ukrai-nischen Kollegen mitgeschickt hatten, geht hervor, dass die meisten Bände chemische Lehrbücher sind. „Nur we-nige Titel sind dabei, die sich direkt mit der Zuckerverarbeitung beschäfti-gen“, so Bettina Golz. „Es fehlen noch 4000 Titel aus dem Kernbestand der Zuckerbibliothek, Literatur, die oft-mals nur in dieser Bibliothek vorhan-den war“, ergänzt Dr. Wolfgang Zick, Leiter der Universitätsbibliothek.Ob sich die Bücher in den fast 70 Jah-ren immer im Forschungsinstitut für Zuckerindustrie in Kiew befanden, ist ungeklärt. „Aber“, sagt Bettina Golz, „die Stempel mit der kyrillischen Schrift könnten darüber vielleicht Auskunft geben.“ Da gibt es etwas zu erforschen. Sybille Nitsche

Bettina Golz beim Auspacken der zurückgekehrten Bücher der Zuckerbibliothek

Neue Ersthelfer-Schulungen

tui Bei Herzkammerflimmern und Herzstillstand ist eine schnelle Erste Hilfe nötig. An der TU Berlin wurden Defibril-latoren, sogenannte AEDs (Automatisier-te Externe Defibrillatoren), in öffentlich zugänglichen Bereichen und in elekt-rotechnischen Einrichtungen installiert. Diese können durch ausgebildete Laien

und Ersthelfer angewendet werden. Die Ersthelferinnen und -helfer müssen alle zwei Jahre in einem Erste-Hilfe-Training (vier Doppelstunden) fortgebildet wer-den. Auch zu einer regelmäßigen, mög-lichst jährlichen, Schulung am AED ist die TU Berlin verpflichtet. Der Service-bereich Weiterbildung bietet zusammen mit dem Betriebsärztlichen Dienst der TU Berlin im April, im Juni und im November 2014 mehrere Defibrillator-Erstschulun-gen sowie AED-Auffrischungs-Schulun-gen an. Dort werden die Herz-Lungen-Wiederbelebung sowie die Anwendung des Defibrillators geübt. Beschäftigte, die in den letzten 24 Monaten einen Erste-Hilfe-Lehrgang besucht haben oder be-stellte Ersthelferinnen und -helfer sind, werden bei der Anmeldung [email protected] [email protected] www.wb.tu-berlin.de

Frauenbeirat gewählt

tui Am 29. 1. 2014 wurde der Beirat für die hauptberufliche Frauenbeauftragte der TU Berlin turnusmäßig neu gewählt. Jede der vier Statusgruppen erhält zwei Sitze. Die meisten Stimmen erhielten: Inka Greu-sing und Hanna Meißner (akademische Mitarbeiterinnen), Josephine Bürgel und Tatjana Bachavar (Studentinnen) sowie Friederike Demmel und Kerstin Toepfer (sonstige Mitarbeiterinnen). Die höchste Wahlbeteiligung lag mit 17,45 Prozent bei den sonstigen Mitarbeiterinnen, die Studentinnen beteiligten sich nur zu 0,21 Prozent, die akademischen Mitarbei-terinnen zu knapp sechs Prozent. Für die Gruppe der Professorinnen wird es eine Nachwahl geben. Die genauen Ergebnisse sind im Wahlamt der TU Berlin erhältlich.www.tu-berlin.de/?id=21744

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„100 Paten für Berlin“

sn die studentische Kampagne „100 Paten für Berlin. Studierende engagieren sich für Kinderpaten-schaften“ ist zur hochschulperle des Jahres 2013 gekürt worden. Bei dem deutschlandweiten Online-Voting erhielt das Projekt der tu Berlin, in dem sich auch Studieren-de von Fu Berlin und der univer-sität der Künste Berlin engagieren, 30,53 Prozent der Stimmen. Platz zwei belegten „ingenieure auf Probe“ der hochschule Bochum und „Science goes to School“ aus dresden. Bei dem tu-Projekt suchen Studierende, die sich im Netzwerk Berliner Kinderpaten-

schaften engagieren, Paten für Kin-der, die ihnen beim Lernen und in der Schule helfen. Auch scheinbar alltägliche und selbstverständliche Wünsche sollen erfüllt werden – sei es ein Kino-Besuch, das erlernen eines instruments, einer Sprache oder einmal die Fahrt mit dem doppeldeckerbus. die tu Berlin unterstützt die studentische initia-tive im rahmen des Qualitätspakts Lehre (hSP3) in der Antragslinie „tu projects“. hier werden stu-dentische Lehr- beziehungsweise Forschungsprojekte gefördert. die Antragslinie ist teil des vom Bun-desministerium für Bildung und Forschung geförderten Gesamtan-trags der tu Berlin mit dem titel „erste Klasse für die masse“.die hochschulperle ist eine initi-ative des Stifterverbandes für die deutsche Wissenschaft und ist mit 3000 euro dotiert. Ausgezeichnet werden innovative, beispielhafte Projekte, die in einer hochschule umgesetzt werden. Zwölf Projekte standen zur Wahl.erfahrungsberichte der Paten und Patenvereine stellen die Studie-renden auf ihrer Website vor. Seit Januar 2013 konnten bereits 50 Paten für Berlin gefunden werden.

http://100-paten-fuer-berlin.de www.projektwerkstaetten.tu-berlin.de

sozialerHebung

Mehr jobben, schneller studieren

pp die ingenieurwissenschaf-ten sind am hochschulstandort Berlin auf dem Vormarsch, die durchschnittliche Studiendauer ist gesunken und immer weniger Ber-liner Studierende unterbrechen ihr Studium. dafür jobben sie mehr als ihre Kommilitonen deutsch-landweit und kommen überdurch-schnittlich häufig aus Akademiker-familien. diese und viele weitere details über die wirtschaftliche und soziale Lage der Studierenden gehen aus der soeben erschienenen regionalauswertung für Berlin her-vor, die die 20. deutschlandweite Sozialerhebung des Studenten-werks vom Juli 2013 ergänzt.die komplette regionalauswer-tung kann beim Studentenwerk Berlin bestellt werden und ist auf dessen Website auch als download erhältlich.

[email protected] www.studentenwerk-berlin.de

Jubel beim Initiatoren-Team

Flugzeug ohne Pilottu-Studierende entwickeln ein intelligentes Flugsystem

„ALeXiSevo“ kann ganz automatisch und ohne Pilot fliegen. das Flugzeug haben Studierende im rahmen des Projekts „iFSys“ (intelligentes Flie-gendes System) entwickelt. Seit 2006 arbeiten sie an einem unbemannten fliegenden System und seiner suk-zessiven Verbesserung. das Studie-rendenprojekt ist am Fachgebiet für Flugmechanik, Flugregelung und Ae-roelastizität von Prof. dr.-ing. robert Luckner angesiedelt.die derzeit 15-köpfige Gruppe, zu der auch Studierende der elektrotechnik und des Wirtschaftsingenieurwesens gehören, hat bereits viel erreicht: Ne-ben dem Flugzeug haben die Studie-renden eine eigene Bodenstation und einen Bodenprüfstand zur Simulation von Flugverhalten und zum testen möglicher Fehlerstellen konstruiert. Sie setzten sich zum Ziel, eine auto-matische Beobachtungsmission für zivile Zwecke beispielsweise bei der Seenotrettung oder der Brandbeob-achtung zu absolvieren und langfristig

an Wettbewerben wie der „uAVForge Fly-Off Competition“ oder der „inter-national micro Air Vehicle Conference and Flight Competition“ teilzuneh-men. im Laufe des Jahres 2014 soll der verbesserte Versuchsträger in den himmel über dem modellflugplatz rieplos südlich von Berlin aufsteigen und beweisen, dass seine neuen Kom-ponenten störungsfrei funktionieren. die letzten Neuerungen, die die Stu-dierenden in das Flugzeug integriert haben, sind unter anderem ein System

zur umschaltung zwischen automati-schem und manuellem Flug sowie der radar-höhenmesser. „die umschal-tung und der höhenmesser gehören neben dem Bodenprüfstand zu unse-ren wichtigsten erfolgen im vergange-nen Jahr“, berichtet Projektleiter Jens Großhans. die Anerkennung dafür blieb nicht aus: Seit November 2013 ist das Studierendenprojekt „iFSys“ eine Nachwuchsgruppe der deutschen Gesellschaft für Luft- und raumfahrt Lilienthal-Oberth. damit verbunden sind beispielsweise die teilnahme an Workshops und dem Luft- und raum-fahrtkongress sowie Kontakte in in-dustrie und Forschung. Für 2014 sind die erneute teilnahme als Aussteller an der internationalen Luft- und raum-fahrtausstellung sowie die Bewerbung um ein „tu project“ geplant. So könn-ten die Studierenden für ihre mitarbeit auch Leistungspunkte erhalten. Jana Bialluch

www.tu-berlin.de/?143159

Noch immer sind Frauen in techni-schen Berufen eine minderheit – un-ter anderem auch deswegen, weil viele mädchen zwar gut sind in mathematik und Naturwissenschaften – sich aber oft nicht zutrauen, technische Fächer zu studieren. dies möchte das Projekt „technik braucht Vielfalt  – technik braucht dich“ ändern. Wie können universitäten und hochschulen neue talente – besonders weibliche – finden und fördern? in dem bundesweiten Kooperationsprojekt suchen Femtec.Gmbh und LiFe e.V. zusammen mit der tu Berlin, der tu darmstadt, der universität Stuttgart und der hS esslingen nach neuen Wegen, unent-schlossene junge Frauen aus Familien mit einwanderungsgeschichte oder aus nichtakademischen Familien für miNt-Fächer zu interessieren, auch als Quereinsteigerinnen.Beim überregionalen Abschlusstreffen des BmBF-Projektes am 18. Januar an der tu Berlin spiegelte sich die diver-sität der thematik schon in der bunten Zusammensetzung der teilnehmerin-nen und teilnehmern wider. es ka-men Studierende und Fachleute von universitäten, mitarbeiterinnen und mitarbeiter regionaler migrantenorga-nisationen, von elternvereinen, inter-kulturellen Projekten, Kulturvereinen und unternehmen. Frau martina Bat-tistini von der Femtec.Gmbh führte durch die ganztägige Veranstaltung.Wie gewinnen wir mädchen für miNt? Was können wir tun, um neu-en talenten Brücken ins Studium zu bauen? Wie können wir sie ermutigen und rollenstereotype abbauen? Wie können Beratungsangebote be-kannter gemacht werden? im

Projekt wurden Netzwerke zwischen migrantenorganisationen und den beteiligten hochschulen geknüpft und unter anderem gemeinsam info-Veranstaltungen rund ums Studium für eltern mit Zuwanderungsgeschichte durchgeführt. Außerdem boten die unis Schnuppertage und Praxis-Work-shops an, um für Aha- und erfolgser-lebnisse zu sorgen.Wie wichtig die Begegnung und das Gespräch mit role-models sind, weiß auch die Senatorin für Arbeit, Frauen und integration des Landes Berlin, dilek Kolat. Auf der abschließenden Podiumsdiskussion berichtete sie, wie sie während ihres Studiums an der tu Berlin im türkischen Studieren-denverein BtBtm e.V. ergän-zungsunterricht für Abituri-entinnen und Abiturienten aus einwandererfamilien gab und immer wieder davon überrascht wur-de, wie überzeugend ihr eigenes Beispiel für ein Studium an der tu Berlin warb: „Wenn di-

lek das schafft, schaffe ich das auch!“, hörte sie oft.dem konnte Professor hans-ulrich heiß, Vizepräsident der tu Berlin für Studium und Lehre und einer der teil-nehmer der Podiumsdiskussion, nur zustimmen. er betonte, dass ingeni-eurfächer die klassischen Fächer von Bildungsaufsteigerinnen und -aufstei-gern seien. die tu Berlin plane, die Kooperation mit „Brennpunktschu-len“ auszubauen und zum Beispiel türkischstämmige tu-Alumni noch stärker als Vorbilder einzusetzen. Christiane Petersen

www.femtec.org www.life-online.de

International, weiblich und technikinteressierttechnik braucht Vielfalt: Wie gewinnen wir mädchen für miNt?

rückmeldegebüHren

Verfahren wird in Kürze abgeschlossen

tui rund zehn millionen euro hat die tu Berlin bisher an ehe-malig eingeschriebene tu-Stu-dierende zurückgezahlt. etwa fünf millionen werden noch fol-gen. es handelt sich um die er-stattung von rückmeldegebüh-ren, deren erhebung zwischen Wintersemester 1996/1997 und Wintersemester 2004/2005 nach einer entscheidung des Bundes-verfassungsgerichts vom 6. No-vember 2012 verfassungswidrig war. hierfür hatte die Senatsver-waltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft ende 2013 bereits elf millionen euro zur Verfügung gestellt. rund 40 000 von 70 000 anspruchsberechtigten ehemaligen Studierenden hatten von der mög-lichkeit Gebrauch gemacht, bis zum 31. 12. 2013 einen Antrag auf erstattung zu stellen. Bereits im Frühjahr 2013 hatte die tu Berlin ein Online-Verfahren entwickelt, das es ermöglichte, die Auszah-lung binnen drei Wochen vorzu-nehmen. die Bearbeitung einiger Anträge, die noch in Papierform vorliegen, wird voraussichtlich bis ende Februar 2014 abgeschlossen sein.

Gemeinsam dieNatur erwandern

„uni Wanderclub“ organisiert Wanderausflüge

Wandern ist nicht nur des mül-lers Lust, sondern an der tu Ber-lin steht das Wandern auch unter Studierenden hoch im Kurs. Seit Oktober 2013 bietet der Berliner „uni Wanderclub“, eine selbst or-ganisierte Studierendeninitiative von tu Berlin und Fu Berlin, al-len hochschulmitgliedern drei- bis viermal pro monat tagestouren in nahe gelegene Gebirge, zum Bei-spiel in den harz, sowie in das Berliner umland an. Auch längere Wanderreisen für Anfänger und Profis jeden Alters zu entfernteren Zielen werden mehrmals pro Se-mester veranstaltet. die teilnah-megebühren sind unterschiedlich, Clubmitglieder wandern preiswer-ter. Wer sein Auto für die Fahrten zu den entlegeneren Wanderzielen zur Verfügung stellt, wandert sogar kostenlos.Gegründet wurde der „uni Wan-derclub“ von Julia Prieler und Si-mon Kleinwächter von der tu Ber-lin sowie Britta Wittchow, die an der Fu studiert, nach dem Vorbild der Studentenclubs an englischen universitäten, die sie während ih-res Auslandsaufenthaltes an der universität durham kennenlern-ten. Sie alle arbeiten ehrenamtlich. die nächste Wandertour am 22. 2. führt ins elbsandsteingebirge, An-fang mai ist eine längere Fahrt ins Sudetengebirge nach Polen geplant. Alle interessierten können sich für den Newsletter des „uni Wander-clubs“ anmelden, um nähere infor-mationen zur teilnahme und zu den Wanderungen zu erhalten. Christine Ruhfus

http://uniwanderclub.jimdo.com

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Arbeitssenatorin und TU-Alumna Dilek Kolat diskutierte an der TU Berlin das Thema Bildung und Migration

Erste Bodentests von „IFSys" auf dem Tempelhofer Feld zur Messung der Funkreichweite

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Newsletter Immer besser informiert

www.tu-berlin.de/newsportal

Stabsstelle für Presse, Öffentlichkeitsarbeit und Alumni

TU intern · Nr. 2–3/Februar–März 2014 Seite 7LEHrE & STUDIUM

SchUlBüro

Neue Filme für Schülerinnen und Schüler

tui Mit mehreren neuen Videos will das TU-Schulbüro Schülerin-nen und Schüler für ein techni-sches oder naturwissenschaftliches Studium an der TU Berlin begeis-tern. Eines stellt den regionalwett-bewerb „Jugend forscht“ an der TU Berlin vor sowie die jüngsten Projekte von Jungwissenschaftle-rinnen und -wissenschaftlern dar. Außerdem wird gezeigt, was das Schulbüro der TU Berlin eigentlich ist, welche Aufgaben damit ver-bunden sind, wer dahintersteckt oder wie spannend und innovativ das Studium der Schiffs- und Mee-restechnik an der TU Berlin sein kann. Ein weiterer Film zeigt, was im 3D-Labor der TU Berlin passiert und was oder wer sich hinter dem roboterbauprojekt „roberta“ ver-birgt. Die Videos entstanden in Ko-operation mit der DEKrA Hoch-schule im rahmen des Projektes „Mint the Gap“.Die Filme sind auch auf dem You-Tube-Kanal des Schulportals zu se-hen. Dort können Interessierte und „Filmbegeisterte“ übrigens noch viele weitere Filme aus der TU Ber-lin anschauen, unter anderem die neuen Image-Filme der TU Berlin (siehe auch Seite 1) oder einen Film über die Deutsch-Chinesische Kul-turaustauschwoche im Jahr 2013.

www.tu-berlin.de/?id=143152 www.youtube.com/user/TUBerlin Schulportal

Ausgezeichnete Wiesenburg

pp Einen großen Erfolg konnten Studierende am TU-Fachgebiet Entwerfen und Baukonstruktion von Professor Donatella Fioret-ti feiern. Sie gehörten mit ihrem Projekt „Sommerwerkstatt Wie-senburg“ zu den fünf nominierten Projekten in der Kategorie „Tem-porary“ beim europaweit ausge-lobten Urban Intervention Award Berlin 2013. Ziel des Preises ist es, maßgeblich zur Verbesserung der Lebensqualität im urbanen Umfeld beizutragen und Prozesse des städtischen Miteinanders zu stimulieren. Die Auszeichnungen würdigten Projekte, die einen sub-stanziellen Beitrag zur Neudefini-tion, Wiederbelebung und Aufwer-tung städtischer Quartiere leisten, sowohl bei der Umwandlung und Umnutzung alter Bausubstanz als auch bei Neubauten. Das Projekt der Studierenden bestand in der Schaffung eines Festivals inmit-ten eines durch jahrzehntelangen Leerstand und natürliche Über-wucherung geprägten Kiezes im Berliner Bezirk Wedding, an dem unterschiedliche Kiez-Akteure be-teiligt waren. Es wurden mit viel Fantasie temporäre räume für vielfältige Aktivitäten geschaffen („TU intern“ berichtete, 11/2012, id=127678). Senatsbaudirektorin regula Lüscher zeigte sich erfreut: Das sensationell große europaweite Interesse mit 240 eingereichten Ar-beiten mache den Preis seit seiner Erstausschreibung 2010 bereits zu einer der international meistbe-achteten Preisausschreibungen zu Architektur und Städtebau.Die Beiträge kamen aus 20 Län-dern. In den Kategorien „Built“ und „Temporary“ gab es je ein aus-gezeichnetes und vier nominierte Projekte. In Kürze wird eine Pub-likation erscheinen, die 31 für die Endauswahl qualifizierte Arbeiten in Wort und Bild beschreibt.

www.stadtentwicklung.berlin.de/staedte-bau/baukultur/urban_intervention_award

voN der SchUle iN die UNi

Strategien für geglückten

Übergangtui „SchülerUni“, „Schnupper-tage“, „Schullabore“  – an vielen Hochschulen ist die Palette der Orientierungsangebote insbeson-dere in den MINT-Fächern in den vergangenen Jahren gewachsen und das Bewusstsein für die professio-nelle Gestaltung des Übergangs Schule – Hochschule gestiegen. An der TU Berlin findet Anfang April 2014 die erste wissenschaftliche, bundesweite Tagung zu diesem Thema statt. Die Idee entstand auf Initiative von Cornelia Driesen, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsprojekt „Strategische schulische Nachwuchsarbeit an deutschen Hochschulen“ an der TU Berlin bei Prof. Dr. Angela Ittel im Fachgebiet Pädagogische Psycholo-gie. Die Tagung wird gemeinsam mit dem Stifterverband für die Deut-sche Wissenschaft durchgeführt. Der Titel „Konzeptlos? Strategien und Zukunftsperspektiven für den Übergang Schule  – Hochschule“ zeigt bereits, dass es noch viel Infor-mationsbedarf in den Hochschulen zu diesem Thema gibt. Langfristiges Ziel ist es, eine Plattform für einen bundesweiten Austausch und eine Vernetzung der Akteure innerhalb der Hochschullandschaft zu diesem Thema zu schaffen.

www.schule-hochschule.de

Über den Tellerrand

tui Mit ihrem Buchprojekt „Über den Tellerrand kochen“ haben vier Berliner Studierende den dritten Platz im Wett-bewerb „go for social!“ gewonnen. Die Initiatoren Ninon Demuth und Gerrit Kürschner von der TU Berlin sowie Caro-lin Strehmel und Bontu Guschke von FU Berlin gewannen für ihre Idee, ein Koch-buch mit Asylsuchenden zu schreiben, 4000 Euro. Sie hatten Asylsuchende aus dem Flüchtlingscamp am Oranienplatz und in Heimen nach ihren Lieblingsre-zepten aus der Heimat gefragt und mit ihnen gemeinsam gekocht. Entstanden sind 21 Rezepte von Menschen aus 14 Nationen, 1500 Bücher zu je 15 Euro, von denen 2,50 Euro an die Hilfsorga-nisation „PRO ASYL“ gehen, sind bereits verkauft. Die zweite Auflage ist soeben erschienen. Gefördert wurde der Wett-bewerb vom Bundesarbeits- und vom Bundesbildungsministerium sowie von der Bundesagentur für Arbeit. Zu be-stellen ist das Buch „Über den Tellerrand kochen“ über das Internet.http://ueberdentellerrandkochen.de

Studium-Interessentest: Was soll ich studieren?

pp Nur etwa 15 Minuten dauert es, seinem Studienziel näher zu kommen. Alljährlich stellen sich Studieninteres-sierte der Qual der Wahl des geeigneten Studienfachs: Was genau ist das Fach meiner Träume? Bin ich überhaupt ge-eignet? Mit einem viertelstündigen und kostenlosen Online-Test, den die Hoch-schulrektorenkonferenz gemeinsam mit ZEIT ONLINE entwickelt und im Hoch-schulkompass veröffentlicht hat, sollen diese Fragen nun beantwortet werden. SIT ist das Kürzel für den „Studium-Interessentest“, der, wissenschaftlich fundiert, dem Studienaspiranten 72 Interessensfragen stellt. Basierend auf diesen Selbsteinschätzungen wird ein persönliches Interessenprofil erstellt, das mit den Profilen der grundständigen Stu-diengänge aller deutschen Hochschulen abgeglichen wird. Außerdem erhalten Studieninteressierte eine individuelle Liste mit Studiengängen, die zu dem persönlichen Interessenprofil passen.www.hochschulkompass.de/studium-interessentest

Campusblick

Vorlesungen online: „uniCam“ macht’s möglichVorlesungen und Kurse jederzeit per Online-Video verfolgen? Diesen Ser-vice bietet das TU-Projekt „uniCam“ unter der Leitung von Prof. Dr. Lars Knipping, Professor für Neue Medien und Naturwissenschaften bei „inno-Campus“, dem ehemaligen Zentrum für Multimedia in Lehre und For-schung. Zur Stärkung der Bereiche E-Learning, E-Teaching, E-research und E-Science an der TU Berlin ermöglicht „uniCam“ seit 2011 Lehrenden, ihre Lehrveranstaltungen als Videos online bereitzustellen. Neben der Aufnahme von Vorlesungen und dem Verleih von Kameras übernimmt „uniCam“ auch die Umrechnung der Videodaten in ein internetkompatibles Format und stellt die Videos auf dem Video-Server der

TU Berlin online. Zusätzlich sind eine Verknüpfung zu ISIS (Information Sys-tem for Instructors and Students) sowie die Einschränkung des Nutzerkreises auf tubIT Log-in beziehungsweise auf einen ISIS-Kurs möglich. „Das Projekt ist mittlerweile zu einem zuverlässi-gen Service geworden“, sagt Video-Tutor Oliver Ziegler, der gemeinsam mit Christian Grümme für die Umset-zung und Betreuung von „uniCam“ zuständig ist. „Dieses Semester haben wir sechs Vorlesungen in der Woche, die wir zum ISIS-Kurs online stellen.“ Insgesamt stehen derzeit zwölf Veran-staltungen im Archiv zur Verfügung, wie etwa „Lineare Algebra für Ingeni-eure“ oder „Multicore Architectures“. Auch unter den Studierenden stößt

das Projekt auf eine sehr gute reso-nanz. „Im Wintersemester 2012/2013 wurde rund 23 000 Mal auf die Videos zugegriffen“ berichtet Oliver Ziegler. Oft werde er auch bei der Aufzeich-nung einer Vorlesung von interessier-ten Studierenden angesprochen, die wissen möchten, ob es diesen Service auch für andere Kurse gibt. „uniCam“ wird künftig den automatisierten Um-rechnungsservice mit anbieten. Weitere Ideen sind eine Zusammenarbeit mit dem Studierendenportal „myDESK“ der TU Berlin und die Entwicklung ei-ner Online-Vorlesungs-Videothek. Christine Ruhfus

www.innocampus.tu-berlin.de/projekte/unicam/

Eigentlich sind die TU-Studierenden recht zufrieden, sowohl mit ihren Pro-fessorinnen und Professoren, Dozen-tinnen und Dozenten als auch mit ih-ren Studiengängen. Die Mehrheit der Bachelor-Absolventen plant, auch ihren Master an der TU Berlin zu machen. Unzufrieden sind sie vor allem mit der Prüfungsorganisation und den unzu-reichenden IT-basierten Möglichkeiten von Anmeldung, Nachverfolgung und Benachrichtigungen. Das geht aus dem soeben fertiggestellten „TUB-Sonar 2012/2013“ hervor, einer groß ange-legten Studierendenumfrage aus dem Strategischen Controlling der TU Berlin unter Leitung von Dr. Patrick Thurian.

„Insgesamt sind wir erfreut über diese Ergebnisse, aber die Studie zeigt uns auch sehr deutlich, wo unsere Bau-stellen liegen“, sagt Patrick Thurian, der für das Qualitätsmanagement in der Lehre zuständig ist. „Die Prob-lematik der langen Wartezeiten beim referat für Prüfungsangelegenheiten, der oftmals schlechten Erreichbar-keit sind uns bekannt.“ Dem habe man bereits mit der Einrichtung der Telefon-Hotline entgegengewirkt, da die Schwierigkeiten vor allem aus der Personalüberlastung resultierten. Und es gibt weiteres Licht am Horizont. Mit der Einführung des neuen Cam-pusmanagementsystems werden viele Prozesse automatisiert werden kön-nen beziehungsweise ganz wegfallen, so dass mehr raum für individuelle Betreuung der Anliegen der Studie-renden bleiben wird.Bei der Zufriedenheit mit den IT-Servi-ces war unter anderem nach der Nut-zung der mobilen Anwendungen ge-fragt worden, nach der Unterstützung durch den tubIT-Laden, nach der Nut-zung der Moses-Konten oder ISIS-Kon-ten, mit denen sich die Studierenden ihr Studium organisieren können, und danach, wo der WLAN-Empfang auf dem TU-Campus noch verbessert wer-den könnte. Mit den IT-Diensten sind sie überwiegend zufrieden. Am WLAN wird kritisiert, dass es an stark frequen-tierten Lernorten – wie zum Beispiel im Mathegebäude oder im Lichthof des Hauptgebäudes  – häufig instabil ist. Weniger zufrieden sind sie dagegen häufig mit der Website ihres eigenen Instituts, mit dem Vorhandensein von ausreichend Arbeitsplätzen und Soft-ware in den PC-Pools oder mit QUIS-POS, dem Portal, das Zugang schafft für Prüfungsanmeldungen, Einsicht in den Fortschritt des gesuchten Vorgangs oder auch zu Modulanmeldungen in Bache-lor- und Master-Studiengängen.Mit ihrem Lehrpersonal sind mehr als 60 Prozent der TU-Studierenden zu-frieden. Es sei gut ansprechbar, insbe-sondere auch bei der Betreuung der Abschlussarbeiten, reagiere auf Mails und behandelte die Studierenden re-spektvoll. „Das deckt sich auch mit dem Bild, das sich aus externen Studi-

en ergibt“, so Patrick Thurian. Dabei zeigten sich keine signifikanten Un-terschiede bei männlichen und weib-lichen Befragten.Der „Lernort TU Berlin“ bekommt al-lerdings keine besonders guten Noten, Platz für das Gruppenlernen sei zu we-nig vorhanden, die Ausstattung für das Einzellernen bekam nur mittelmäßige Noten. Auch hier ist an der TU Berlin das Problem erkannt. Im Zuge der bevorstehenden Flächenbudgetierung wird nach geeigneten Lernorten für die Studierenden gesucht. Der Work-load, der Aufwand für das Studium, erscheint noch verbesserungsbedürftig. Hier ist bereits für 2014 vorgesehen, im rahmen der Anpassung der Allge-meinen Studien- und Prüfungsordnung (AllgStuPO) weitere Korrekturen in den Einzel modulen anzubringen. Für die kritisierte Tutorienausstattung ist ebenfalls bereits Abhilfe in Sicht: Be-

reits 2013 sei ein neuer Tutorenaus-stattungsplan beschlossen worden, das Land stelle über den „Masterplan II“ Zusatzmittel bereit, so Patrick Thuri-an. Unzufrieden sind die Studierenden teilweise auch mit den baulichen Gege-benheiten. Hier arbeitet die TU Berlin mit allen zur Verfügung stehenden Mit-teln an langfristigen Verbesserungen. Noch im Dezember kam vom Senat von Berlin die Zusage, die Finanzmit-tel für den Bau des neuen Mathema-tikgebäudes an der Fasanenstraße in die mittelfristige Investitionsplanung einzustellen. Insgesamt haben 1524 Studierende, Bachelor-, Master- und Diplomstudierende an der Befragung teilgenommen, die von Sascha Kubath konzipiert und durchgeführt wurde. Patricia Pätzold

[email protected] [email protected]

n Neinn Ja, aber ich möchte

danach erst mal pausieren

n Ja, an einer anderen Hochschule als der TU Berlin

n Weiß ich noch nichtn Ja, an der TU Berlin

Zufrieden mit der Lehre – Wünsche bei der Ausstattung

Ergebnisse der Studierendenbefragung „TUB-Sonar 2012/2013“ liegen vor

Möchten Sie nach Ihrem Bachelor-Abschluss einen Master machen?

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Quelle: TUB-Sonar 2012/2013

Ausreichend studentische Arbeitsplätze, wie hier im Foyer des Gebäudes Marchstraße, gibt es noch nicht überall an der TU Berlin

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Seite 8 TU intern · Nr. 2–3/Februar–März 2014FOrSCHUNG

Wie hört der Mensch?Im Projekt TWO!EArS wird die auditive Wahrnehmung nachgebildet

tui/sn TWO!EArS erweitert die ak-tuelle Forschung auf dem Gebiet der Gehörmodellierung. Damit soll die Nachbildung des menschlichen Hö-rens mit technischen Systemen ver-bessert werden. Dabei wird ein neuer Ansatz verfolgt: Der hörende Mensch wird als multimodales Wesen betrach-

tet, das seine Vorstellung von der Welt durch interaktives Hören und Sehen entwickelt. Unter der Leitung von Prof. Dr. Alexander raake, Fachgebiet Assessment of IP-based Applications der TU Berlin, haben die Wissenschaft-lerinnen und Wissenschaftler das Ziel, ein intelligentes, aktives Modell der auditiven Wahrnehmung und Erfah-rung im Kontext von Hören und Sehen zu entwickeln. In das Forschungspro-jekt fließen drei Millionen Euro.Bislang basierte die Gehörmodellie-rung auf dem reinen Auswerten der Ohrsignale und war daher ausschließ-lich signalgetrieben. Im neuen Ansatz soll eine bessere Vorhersage des Ver-stehens und Handelns von Menschen ermöglicht werden, indem auch eine

hypothesengeleitete Verarbeitung mit einbezogen wird. Das bedeutet, dass ein Vorwissen über die Welt um uns herum die signalgetriebene Verarbei-tung steuert und verfeinert. Dazu soll das System die beim Hören entstehen-den Wahrnehmungsereignisse erfassen und diese mit Informationen aus vi-sueller und Eigenwahrnehmung (zum Beispiel zur eigenen Kopfposition oder Position im raum) kombinieren. Es soll damit in der Lage sein, eine akustische Szene in der gleichen Weise zu be-schreiben, wie es ein menschlicher Zu-hörer kann, hinsichtlich Empfindungen wie Lautheit, Klangfarbe und räumli-che Ausdehnung sowie der Bedeutung der Szene, zum Beispiel, ob das Gehör-te von einer fremden oder vertrauten

Stimme stammt. Das TWO!EArS-Sys-tem wird auf Basis einer roboterplatt-form umgesetzt werden, die aktiv ihre physische Umwelt analysiert, sich an-hand des Wahrgenommenen orientiert und sich in der Umgebung bewegt.Das System hat eine offene Archi-tektur, sodass es leicht modifiziert und erweitert werden kann. Dies ist entscheidend, um die Mensch-ba-sierte Hörsignalverarbeitung und die kognitiven Funktionen der wissen-schaftlichen Gemeinschaft zugäng-lich machen zu können. TWO!EArS wird erhebliche Auswirkungen auf die künftige Entwicklung der Infor-mations- und Kommunikationstech-nologie haben, wo das Wissen um die klangliche Erfahrung und die Kontrol-

le relevant sind. Auch die Forschung in verwandten Bereichen wie Biologie, Medizin sowie Wahrnehmungs- und Kognitionspsychologie wird davon profitieren. Zum Beispiel könnten die Algorithmen zur Verbesserung von Hörgeräten in Umgebungen mit vielen Sprechern verwendet werden.Das Projekt TWO!EArS wird von der EU drei Jahre gefördert. An dem hoch-karätigen Konsortium sind neben den beiden TU-Professoren Dr. Alexander raake und Dr. Klaus Obermayer, Lei-ter des Fachgebiets Neuronale Infor-mationsverarbeitung, weitere acht Forschungseinrichtungen aus Europa und den USA beteiligt.

www.twoears.eu

Wie Musik zur täglichen Begleiterin wurde

Das TU-Fachgebiet Audiokommunikation untersucht den musikalischen Medienalltag der Deutschen

Wie hören die Deut-schen Musik? Im ra-

dio, mit MP3 oder online? Zu Hause oder unterwegs? Das Fachgebiet Audiokommuni-kation der TU Berlin hat in der Studie „Survey Musik und Medien“ bundesweit 2000 Personen nach ihren Musikhörgewohnheiten be-fragt. Die gewonnenen Da-ten sind weltweit einmalig: Zum ersten Mal wurden der musikalische Medienalltag und seine Entwicklung so umfassend und detailliert untersucht. Das Projekt wird vom 1. Oktober 2012 bis 10. September 2014 im rahmen des Schwerpunktprogramms „Mediatisierte Welten“ durch die Deutsche Forschungsge-meinschaft mit rund 170 000 Euro gefördert und von Dr. Steffen Lepa und Prof. Dr. Stefan Weinzierl geleitet. Die Ergebnisse der Befragung zei-gen, dass die Art des Musik-hörens, zum Beispiel ob man Lautsprecher oder Kopfhörer benutzt, vor allem eine Ge-nerationenfrage ist. Der Walk-man aus den 1980er-Jahren bekommt eine zentrale Be-deutung, denn er ermöglichte es, dass Musik zur täglichen Begleiterin wurde.

„Ganz zentral ist die Erkenntnis, dass die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Generation sehr stark mit der Art des Musikhörens zusammenhängt“, sagt Projektleiter Dr. Steffen Lepa. „Die Va-rianzen in der Nutzung können wir zur Hälfte allein über den Jahrgang erklären.“ Das Geburtsjahr ist einer von elf Faktoren, die als Personen daten erfasst wurden. Die anderen Variablen wie Einkommen, Bildung und Geschlecht liegen in der rele-vanz weit dahinter.Das Geburtsjahr 1968 markiert eine Zäsur: Mit dieser Ge-neration entwickelte sich das mobile Musikhören. „Wir haben nicht vermutet, dass es sich so klar abzeichnet, dass oberhalb einer bestimmten Altersstufe nur mit Lautsprechern und erst unter dieser Stufe dann auch mit Kopfhörern Musik gehört wird“, betont Prof. Dr. Stefan Weinzierl. In den frühen 1980-Jahren, als

diese Generation in der Adoleszenz war, kamen einige Faktoren zusammen: „Der Walkman wur-

de salonfähig und hat ermöglicht, dass man un-terwegs Musik hören konnte. Musik war dann

kein Ort der Inszenierung mehr, an dem man Platz nimmt und den man einrichten

muss. Vielmehr ist sie zur täglichen Be-gleiterin geworden.“ Auch die repro-

duzierbarkeit von Musik habe sich Anfang der 1980er-Jahre ver-

breitet, ergänzt Steffen Lepa. „Plötzlich konnte jeder mit

einem günstigen Kasset-tengerät mit seinen

Freunden Musik t a u s c h e n

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Platten überspielen“, sagt er. „1976 hatte die Kompaktkassette einen breiten Markt erobert, 1982 galt dies für den Walkman, und 1984 wurde die CD auf den Markt gebracht“, fasst Stephan Weinzierl zusammen.Der Umbruch in der Art des Musikhörens mit der Generation von 1968 zeigt sich auch darin, dass die früheren Jahrgänge weniger in der Art der Tonträger oder Geräte variieren. „Viele benutzen vor allem das radio, ein bisschen noch CDs und ein paar wenige auch Schallplatten. Das war es schon. Aber diejenigen, die in den frühen 1980er-Jahren jung waren, und anschließende Generati-onen kombinieren und hören auf viele unterschiedliche Weisen Musik“, erklärt Steffen Lepa. Es gibt eine große Bandbreite: Sie benutzen Analoggeräte, Stereoanlagen, mobile Player, Computer, Kopfhörer, Aktivboxen und digitale Angebote wie zum Beispiel Internetradio. Auch wenn sich die Nutzer ab dieser Generation vieler Möglichkeiten bedienen, sind Medien- und Gerätewahl insgesamt bei den Befragten eher klassisch.

radio statt Spotify – klassische medien- und gerätewahl

Die Medienwahl für das Musikhören ist in dem Jahr der Befra-gung 2012 insgesamt relativ konventionell, zeigen die Forschungs-ergebnisse. Am meisten wird das radio als Audioquelle benutzt: 66 Prozent der Befragten hören täglich, weitere 18 Prozent hören wöchentlich oder monatlich über das radio Musik. Sehr viel im Gebrauch sind außerdem Original-CDs: 42 Prozent benutzen sie jeden Tag, 19 weitere Prozent mindestens einmal in der Woche oder einmal im Monat. An dritter Stelle rangieren Videostrea-ming-Anbieter wie YouTube oder Vimeo als Musikquelle.Streaming- oder Cloud-Angebote, mit denen Audiodateien von Online-Datenbanken abgespielt werden können, würden in der Öffentlichkeit groß dargestellt und auch die Wissenschaft widme sich gern vor allem solch neuen Phänomenen, erklären die TU-Wissenschaftler. Die realität in deutschen Haushalten sieht laut der TU-Studie im Jahr 2012 aber ganz anders aus. Steffen Lepa macht es an den Umfrageergebnissen deutlich: „Internetradio wird relativ häufig gehört. Aber Streaming-Angebote wie Spotify werden wenig genutzt. Die Schallplatte und die Kompaktkasset-te schneiden da wesentlich besser ab.“ Auch die Gerätewahl ist eher klassisch: Analoge radios und Hi-Fi-Anlagen sind am wei-testen verbreitet. Moderne Endgeräte wie Home Media Center, Tablet-PC oder E-Book-reader spielen laut den Ausführungen von Dr. Lepa für das Musikhören noch eine vergleichsweise ge-ringe rolle.Parallel zu der eher konventionellen Medien- und Gerätewahl lesen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine Tendenz zur Vernetzung der Haushaltsgeräte aus den Daten ab. So jeden-falls begründen sie, dass inzwischen relativ viel über den Fern-seher Musik gehört wird, obwohl die internen Lautsprecher des TV-Geräts starke Qualitätseinbußen mit sich bringen. 39 Prozent der Befragten gaben an, dass sie täglich oder wöchentlich so Mu-sik hören, weitere fünf Prozent immerhin mindestens einmal im Monat.

die Nutzer „hängen“ an den hörgewohnheiten aus ihrer jugend

Die Ergebnisse der Studie legen die Schlussfolgerung nahe, dass jede Generation an den Medien beziehungsweise den Hörge-wohnheiten „hängt“, die sie in ihrer Jugend und im frühen Er-wachsenenalter entwickelt hat. Die Forscher beziehen sich dabei auf die „Generationentheorie“ des Soziologen Karl Mannheim. Von Beginn der Jugend bis zum Anfang des Erwachsenenalters habe man die „formativen Jahre“, in denen sich beispielsweise der Musikgeschmack ausbilde. Dieser erfahre zwar im Laufe der Jahre noch leichte Veränderungen, aber im Grunde bleibe man bei „seiner“ Musikrichtung, weiß Steffen Lepa und verweist auf ein-schlägige Studien. Die Erkenntnisse über die rolle des Walkmans

zeigen, dass dieses Modell auch auf die Gewohn-heiten des Musikhörens

passen kann. So erläutert Steffen Lepa: „Diejenigen, die den Walkman benutzt haben, entwickelten das Bedürfnis nach mobilem Musikgenuss. Es hat sich im sogenannten ,Habitus‘ festgesetzt, der das Verhal-ten entscheidend prägt.“ Da der Walkman heute nicht mehr verfügbar sei, wählten die Nutzer nun andere Geräte, mit denen sie unterwegs Musik hören können. Prof. Dr. Stefan Weinzierl sagt: „Unter-halb des Habitus verän-dern sich die Technologien. Was anfangs der Walkman war, ist später der MP3-Player und noch später das Smartphone.“ Die „ra-diogeneration“ hingegen habe dementsprechend selten das Bedürfnis nach mobilem Musikkonsum und den dafür benötigten Endgeräten. Das Fazit von Prof. Dr. Stefan Weinzierl zu diesem Phänomen lau-tet: „Ich denke, dass dies in der Geräteentwicklung oft vernachlässigt wird. Eine neue Technologie schaffen sich nicht alle an, nur weil sie auf einmal da ist. Wir können nun ganz gut zei-gen, dass unser Medienverhalten nicht technologiegetrieben ist, sondern von einem milieubezogenen, generationalen Habitus abhängt. Mit neuen Technologien erreicht man zunächst fast nur Leute unter 20 Jahren. Wenn auch andere angesprochen wer-den sollen, muss die neue Technologie die alte in ihrer Kern-funktion ersetzen und die Erwartungen der Nutzer erfüllen.“Die umfangreichen Studienergebnisse von „Survey Musik und Medien“ zeigen bis ins Detail, wer wie in Deutsch-land Musik hört. Mit zweistündigen qualitativen Inter-views werden unter der Federführung der Soziologin Anne-Kathrin Hoklas von der TU Berlin derzeit auch der alltagspraktische Sinn und die Bedeutung der Musiktechnologien für die Nutzer untersucht. Dazu gehört auch die Frage, ob die Prägephase der „for-mativen Jahre“ als Ursache für die verschiedenen Hörgewohnheiten beim Musikhören weiter be-stätigt wird. Gleichzeitig wird eine Erweiterung der Studie in Form eines Längsschnittspanels bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft beantragt, die die weitere Entwicklung der Audionutzung in den kommenden drei Jahren untersuchen soll. Davon verspre-chen sich die Forscherinnen und For-scher Aufklärung unter anderem darüber, ob die Deutschen zu-nehmend die neuen digitalen Streamingdienst leistungen zum Musikhören in den Alltag integrieren werden.Jana Bialluch

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TU intern · Nr. 2–3/Februar–März 2014 Seite 9forschung

Fit für die E-Mobilität

Wie Elektrofahrzeuge technisch, ökologisch und ökonomisch

sinnvoll in den städti-schen Wirtschaftsver-kehr integriert werden können Seite 10

Plan für Kolumbien

Geodaten-Experten diskutierten die Infrastruktur in dem südameri-kanischen Land und vereinbarten neue deutsch-kolumbianische Forschungsprojekte Seite 12

Flügel für Nosferatu

TU-Alumnus Stephan Graf von Bothmer ist Pianist, Komponist und einer der bekanntesten Stummfilmmu-siker in Deutschland Seite 11

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für ultraschnelle Datenkommunikation unter Betriebsbedingungen nachgewiesen

„Das vom Menschen mittels Licht ge-steuerte Erzeugen, Besetzen und Aus-lesen von Quantenzuständen ist ein Wunschtraum der modernen Quanten-physik“, schwärmt Prof. Dr. Ulrike Wog-gon, Professorin am Institut für Optik und Atomare Physik der TU Berlin. Zu-sammen mit einem Team von Physike-rinnen und Physikern der TU Berlin ist es ihrer Arbeitsgruppe jetzt gelungen, die quantenoptische Kopplung von Licht und Materie in einem Halbleiterbauele-ment unter realistischen Betriebsbedin-gungen nachzuweisen. Damit eröffnen sich ganz neue Möglichkeiten für die ultraschnelle Datenverarbeitung in der Telekommunikation. Die Ergebnisse des von Prof. Ulrike Woggon geführ-ten Teams wurden kürzlich in „Nature Communications“ veröffentlicht.

„Angefangen hat alles mit der Visi-on, genau den Moment beobachten zu können, in dem sich Licht in Ma-terie umwandelt“, so Prof. ulrike Woggon. Dieser Vorgang wird auch quantenoptische Kopplung von Licht und Materie genannt und ist für Phy-siker hochspannend, weil er bei der ultraschnellen Datenübertragung zur signalmodulation eingesetzt werden könnte. ganz grob betrachtet liegt der Informationsgehalt in der optischen Datenübertragung in Phase und Am-plitude des Lasersignals. Im Moment sind signalmodulationen aufgrund der verwendeten Materialien limitiert auf den Bereich von Pikosekunden (eine Pikosekunde entspricht 10–12 sekun-den). signale, die über lange strecken durch glasfaserkabel transportiert werden, müssen zudem – meist elek-trisch – verstärkt werden. Werden op-tische Daten zeitlich zu dicht gepackt,

besteht die gefahr, dass die darin ko-dierte Information bei der elektrischen Verstärkung verfälscht wird. festkör-perbasierte halbleitersysteme verstär-ken unter realen umweltbedingungen signale in einem Bereich von weni-gen Pikosekunden originalgetreu. Bei noch kürzeren Zeiten stört vor allem der schnelle Verlust der Phaseninfor-mation im halbleiter, die sogenannte Quantendekohärenz.„In unserem Experiment wird ein ul-trakurzer Laserpuls durch einen spe-ziellen halbleiterverstärker geschickt und danach die Veränderungen in sei-ner Phase und Amplitude im Bereich von Zehntausendstel Pikosekunden ausgewertet“, erklärt Doktorand und Mitarbeiter Mirco Kolarczik. „Wich-tig für unseren Versuch sind halblei-ternanostrukturen, deren größe in allen drei raumrichtungen nur we-nige nanometer beträgt und die wir als Quantenpunkte oder ,künstliche Atome‘ bezeichnen“, erläutert Dr. nina owschimikow, Mitarbeiterin von Prof. Woggon. Diese so genann-ten halbleiterquantenpunkte werden in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Dieter Bimberg am „Tu-Zentrum für nanoPhotonik“ entwickelt.Das Phänomen der Dekohärenz, des schnellen Phasenverlusts der Quan-tenzustände, ist auch bei nanostruk-turierten halbleitern seit Langem bekannt und man ging bisher davon aus, dass nur bei sehr niedrigen Tem-peraturen und unter Laborbedingun-gen eine quantenoptische Kopplung von Licht und Materie messbar wäre. Durch die Entwicklung einer ult-raschnellen, hochempfindlichen op-tischen nachweistechnik ist es nun dem Tu-forscherteam gelungen, die

robustheit der Quantenkohärenz in Quantenpunktbauelementen auch bei raumtemperatur und unter realen Betriebsbedingungen nachzuweisen. Mirco Kolarczik, Dr. nina owschimi-kow und Yücel Kaptan konnten präzise analysieren, wie femtosekunden-La-serpulse (1 fs = 10–15 s) ihre charakte-ristische form verändern, wenn sie durch einen quantenpunktbasierten halbleiter geschickt werden. simu-lationen der Experimente innerhalb der Arbeitsgruppe von PD Dr. Kathy Lüdge und Prof. Dr. Eckehard schöll aus dem Institut für Theoretische Physik der Tu Berlin untermauer-

ten die experimentellen Daten. „Wir können jetzt die vollständige zeitli-che Entwicklung mit der gesamten Amplituden- und Phaseninformation eines Quantenzustandes innerhalb weniger femtosekunden verfolgen. Basierend auf dieser forschung sollte es zukünftig möglich sein, wesentlich mehr Informationen in einem Laser-puls zu kodieren, als in der optischen Informationsverarbeitung zurzeit denkbar ist“, so ulrike Woggon. Katharina Jung

www.nature.com/ncomms/2013/131216/ncomms3953/full/ncomms3953.html

Gerechtere Ärzte-Verteilung

Zehn Eckpunkte umfassen die re-formvorschläge von susanne oze-gowski, die zu einer gerechteren regionalen Verteilung der Ärzte bei der ambulanten Versorgung führen sollten. unter anderem seien der Versorgungsbedarf der Bevölke-rung genauer zu bemessen, Über-versorgungen durch die finanzielle förderung von Zulassungsverzich-ten abzubauen und der Einsatz von Telemedizin sowie die unter-versorgung, insbesondere länd-licher regionen, zu bekämpfen, beispielsweise durch bessere A r b e i t s b e -d i n g u n g e n für Ärztinnen und Ärzte. In ihrer Disser-tation zu re-gionalen un-terschieden in der ambulanten Versorgung, die susanne ozegowski bei Prof. Dr. Leonie sundmacher am Tu-fach-gebiet Management im gesund-heitswesen vorlegte, untersuchte sie das Ausmaß, die ursachen und folgen einer ungleichverteilung von ambulant tätigen Ärzten. Ihre Analyse ergab neben einem signi-fikanten stadt-Land-gefälle, dass regionen mit einer schlechteren sozialen Lage eher unterversorgt sind und in den neuen Bundeslän-dern Ärzte systematisch weniger aufgesucht werden, was aber nicht gleichbedeutend ist mit einem ge-ringeren Bedarf. „Eine ursache für die ungleichverteilung ist die jet-zige Bedarfsplanung. sie schreibt ein historisches Missverhältnis fort, anstatt den tatsächlichen Versorgungsbedarf in Betracht zu ziehen“, so die 30-jährige ge-sundheitswissenschaftlerin, die an der Berliner charité Public health studierte. Es fehle jedoch am politi-schen Willen, geeignete Bedarfskri-terien wie die sozialstruktur und Morbiditätsindikatoren flächende-ckend zu berücksichtigen. Sybille Nitsche

Nüsse als Vorbild

pp Ihre harte und zähe Schale schützt Pomelos und Macadamianüsse hervorra-gend gegen stichartige Belastungen. Ihr sehr effizientes Dämpfungs- und Energie-absorptionsvermögen speist sich – trotz eingeschränkten Pools an „molekularen Bausteinen“ aus Zellulosefasern, Lignin, Hemizellulose, verschiedenen Pektinen sowie Wasser – aus einer ausgeklügelten, hierarchisch organisierten inneren Struk-tur. Das Bionik-Projekt „Impact resistant hierarchically structured materials based on fruit walls and nut shells“, das am Fachgebiet Werkstofftechnik unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Claudia Fleck angesiedelt ist und mit Arbeitsgruppen der RWTH Aachen sowie der Universität Freiburg kooperiert, widmet sich der Er-forschung von Frucht- und Nussschalen, die den innen gelegenen pflanzlichen Embryo effektiv schützen. Ihre besonde-ren Struktureigenschaften sollen auf of-fenporige Metallschwämme übertragen werden. Das Projekt wurde im Rahmen eines DFG-Schwerpunktprogramms be-willigt und geht bereits in die dritte und letzte Förderperiode.

Neu bewilligt

Junge Wissenschaft

Susanne Ozegowski

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Sie wärmt nicht, sondern warntneuartiges Mensch-Maschine-system – eine Manschette – soll fehler im Arbeitsprozess anzeigen

sie sieht aus wie ein Pulswärmer. Aber die Manschette wärmt nicht. sie warnt. Ausgestattet mit LEDs, einem Lautsprecher und einem Vibrations-element soll sie Techniker bei War-tungsarbeiten unterstützen und fehler anzeigen. Leuchten die LEDs auf, ist ein Piepen zu hören oder beginnt die Manschette zu vibrieren, wird dem Techniker signalisiert, dass bei die-sem Arbeitsschritt gerade besondere Aufmerksamkeit geboten ist oder ihm soeben ein fehler unterläuft.Entwickelt wird die Warnmanschet-te von ulrike schmuntzsch am Tu-fachgebiet Mensch-Maschine-systeme unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Matthias rötting. Ihre forschungen zur „nutzerunterstützung durch die Integration von handlungsspezifischen Warnungen und Anleitungen“ sind Teil des sonderforschungsbereichs/Transregio 29 „Engineering hybrider Leistungsbündel – Dynamische Wech-selwirkungen von sach- und Dienst-leistungen in der Produktion“, der von der Deutschen forschungsgemein-schaft gefördert wird. Die Tu Berlin ist sprecherhochschule.Der Techniker soll bei Wartungsar-beiten auf zwei Wegen unterstützt werden. Einmal durch Warnungen, die unmittelbar auf eine handlung folgen,

und durch Anleitungen über ein Inst-ruktionsvideo.Das Warn-und-Anleitungs-system der Manschette, das auf einer eigens da-für entwickelten softwarearchitektur basiert, besteht aus drei Komponen-ten: der Art der Warnmeldung (In-formation, hinweis, Warnung), der Art des signals (akustisch, haptisch, visuell) und der Intensität des signals (schwach, mittel, stark). Bei der Art der Warnmeldung ist das Instrukti-onsvideo hinterlegt. „In diesem Video

wird ein kompletter Wartungsprozess schrittweise von AnAsTAsIA, einem animierten charakter, erklärt und vor-geführt“, so schmuntzsch. AnAsTA-sIA steht für „animated assistant for tasks in industrial applications“.Warnsysteme sind nicht neu, aber meist in die Maschine integriert. Das Innovative der Manschette besteht darin, dass die Warnung unmittelbar an die handlung gekoppelt ist. Daher weiß der Techniker sofort, dass er ei-nen fehler macht, und kann schnell

und zielgerichtet reagieren. Außerdem erfolgt die fehlermeldung nicht wie herkömmlicherweise nur über visuelle und/oder akustische signale, sondern auch über die haptik.ob eine solche Warnmanschette an der schnittstelle von Mensch-Maschine-systemen gebrauchstauglich ist und wie ein solches Warnsystem gestaltet sein muss, damit es hilfreich ist, wird nun am fachgebiet getestet. Viele fra-gen sind zu klären: Welche signale sind geeignet, welche Art von Meldun-gen anzuzeigen? Ist es sicherer, einen fehler immer über alle drei sinneska-näle anzuzeigen, also visuell, akustisch und haptisch, oder sollte ein hinweis oder eine Information anders signali-siert werden als ein lebensgefährlicher fehler? Wie kann verhindert werden, dass der Techniker durch die signale erschrickt beziehungsweise gestresst wird? Auch soll das Warnsystem nicht den Eindruck vermitteln, dass dem operateur Verantwortung abgenom-men wird.„Erste Erkenntnisse über die ge-brauchstauglichkeit haben wir aus den Tests, in denen das Wartungssze-nario ,Wechsel einer spindel an einer Mikrofräsmaschine‘ durchgespielt wird, bereits gewonnen“, so ulrike schmuntzsch. Sybille Nitsche

Wenn Licht sich in Materie wandelt

Quantenoptische Licht-Materie-Kopplung

Spiegel, Reflektoren, Linsen: Ulrike Woggon (r.) mit Nina Owschimikow und Mirco Kolarczik zeigen den komplizierten Versuchsaufbau an ihrem schwingungsgedämpften optischen Tisch

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Ulrike Schmuntzsch testet im TU-Labor die Manschette, die helfen soll, Fehler bei der Wartung von Maschinen anzuzeigen

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Maximale Luftreinheit

sn Mit einer Million Euro wird das Tu-forschungsprojekt „EnEff: reine räume“ am fachgebiet ge-bäude-Energie-systeme/hermann-rietschel-Institut unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Martin Kriegel zu energieeffizienten Lüftungskon-zepten für reinräume gefördert. Im Jahr 2010 wurden schätzungswei-se 120 Terawattstunden Energie pro Jahr zur Klimatisierung von reinräumen verbraucht. Diesen Energieeinsatz auf ein Minimum zu reduzieren bei dennoch maximaler Luftreinheit ist das Ziel des neuen forschungsprojektes. Die Mittel kommen vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi).reinräume werden überall dort gebraucht, wo unter staub- und keimfreien Bedingungen gearbei-tet und produziert werden muss. Das ist unter anderem in der phar-mazeutischen Industrie, der halb-leiterindustrie, der optik- und La-sertechnologie oder der gen- und Biotechnologie der fall. In einem reinraum ist die Konzentration luftgetragener Teilchen so niedrig wie nötig oder möglich.Die aktuellen normen stellen hohe Anforderungen an die Klimatisie-rung der entsprechenden schutz-bereiche. Doch das Verhalten von raumluftströmungen ist bislang nicht ausreichend erforscht. Mar-tin Kriegel und sein Team werden nun verschiedene Lüftungskon-zepte, zum Beispiel die Platzie-rung der Zu- und Abluftleitungen, Luftmengen, Konstruktion des Auslasses, Wahl und größe von heiz- und Kühlflächen, hinsicht-lich ihrer reinheit, thermischen Behaglichkeit und ihrer Energie-effizienz untersuchen. Das für die untersuchungen notwendige for-schungslabor wird multifunktional am hermann-rietschel-Institut der Tu Berlin aufgebaut.

Mathematik für Europa

tui Die Angewandte Mathema-tik ist in einigen Ländern Europas wie in Deutschland, in frankreich, großbritannien, spanien, den nie-derlanden oder Italien bereits gut vernetzt, auch mit Industrie und Dienstleistungen. Zu dem netz-werk gehört auch das Berliner for-schungszentrum MAThEon. Bei Kooperationen über die grenzen der einzelnen Länder hinaus gibt es dagegen noch Potenzial, das nur von wenigen Kooperationen wie zum Beispiel zwischen dem MA-ThEon und dem niederländischen 3Tu.AMI genutzt wird.Ende november 2013 wurde da-her in Amsterdam das europäische netzwerk „European service net-work of Mathematics for Industry and Innovation (Eu-MAThs-In)“ gegründet. Ziel ist es, der forderung an die Europäische union nach der dringend nötigen förderung der anwendungsgetriebenen forschung mehr nachdruck zu verleihen. Auch eine europäische serviceeinheit soll etabliert werden, die die rolle der europäischen Industrie im interna-tionalen Vergleich erheblich stärkt. Mathematikgesellschaften sowie Wissenschaftseinrichtungen sol-len europaweit angeregt werden, gemeinsame Bildungsinhalte und -programme in der Mathematik zu entwickeln. An der gründung beteiligt waren mathematikwissen-schaftliche Einrichtungen aus acht Ländern. Deutschland wird unter anderem vertreten durch Prof. Dr. Volker Mehrmann von der Tu Ber-lin, und sprecher des MAThEon. Auch kleine und mittlere unterneh-men sowie spin-offs sind involviert.

www.eu-maths-in.eu

Tatsache ist, dass der Wirtschaftsver-kehr in Deutschland hauptsächlich von Dieselfahrzeugen bewältigt wird. Tatsa-che ist auch, dass im Schwerlastverkehr der Diesel vorerst konkurrenzlos blei-ben wird und Elektrofahrzeuge im städ-tischen Wirtschaftsverkehr derzeit nicht wirtschaftlich sind. „Tatsache ist aber auch“, sagt Stefanie Marker, „dass bei dem Thema Elektromobilität der Fokus

zu stark auf dem Personenverkehr liegt. Dadurch wird die Chance vertan, den CO2-Ausstoß zu senken, der durch den Wirtschaftsverkehr verursacht wird.“ Denn immerhin ein Drittel des städti-schen Verkehrs entfällt auf ihn, zu dem nicht nur der Gütertransport zählt, son-dern auch Dienstleistungsfahrten von Handwerkern, mobilen Pflegediensten oder die Fahrten der Stadtreinigung.

Das forschungsprojekt „komDrive“, an dem die Professorin für das fach-gebiet fahrerverhaltensbeobachtung für energetische optimierung und

unfallvermeidung beteiligt ist, nimmt sich dieses Problems an. Die Abkür-zung steht für „Elektrifizierungs-potenzial kommerzieller Kraftfahr-zeugflotten im Wirtschaftsverkehr als dezentrale Energieressource in städti-schen Verteilnetzen“. Die forschungen innerhalb des Vorhabens kreisen um die zentrale frage, ob und wie Elek-trofahrzeuge technisch, ökologisch

und ökonomisch sinnvoll in den städ-tischen Wirtschaftsverkehr integriert werden können; für welches gewerbe es möglich ist, für welches nicht.um diese frage beantworten zu kön-nen, wird eine fahrprofildatenbank er-stellt. sie soll Auskunft darüber geben, welche fahrzeuge in welchen Branchen im Einsatz sind und wie das ganz spe-zielle fahr- und nutzungsprofil zum Beispiel bei flotten von Taxiunterneh-men, Kurier- und Zustelldiensten oder handwerksbetrieben aussieht, welche gemeinsamkeiten und unterschiede die Profile aufweisen.

Die Aufgabe des fachgebietes von ste-fanie Marker ist es, den für das individu-elle fahrprofil optimalen Antriebsstrang zu simulieren. Denn durch welche Parameter die täglichen fahrten cha-rakterisiert sind, also welche strecken täglich zurückgelegt werden, ob kurze oder lange, oder wie gefahren wird – all das entscheidet darüber, ob ein range Extender, ein hybridantrieb, ein reiner

Elektro-Antrieb oder vielleicht doch ein herkömmlicher Verbrennungsmotor ge-eigneter ist. und auch innerhalb dieser Typologien sind viele unterschiedliche Dimensionierungen möglich. „Wenn das nutzungsprofil ergibt, dass die fahrzeuge am Tag nur kurze strecken zurücklegen, dann wäre es schlicht un-wirtschaftlich, die fahrzeugflotte zum Beispiel mit E-Mobilen auszustatten, deren Batterie große reichweiten er-möglicht. Denn je größer die Batteri-en und je weniger sie genutzt werden, umso teurer sind sie“, erklärt stefanie Marker. „Deshalb wollen wir den An-

triebsstrang möglichst exakt dem jewei-ligen fahrprofil anpassen.“Zu den untersuchungen von stefanie Marker gehört auch, Aussagen dar-über zu treffen, wie eine fahrzeugflot-te für eine bestimmte Branche optimal zusammengesetzt sein sollte. „Eine zu 100 Prozent mit E-fahrzeugen ausge-stattete flotte muss nicht automatisch das technische und ökologische opti-

mum sein, das ökonomische schon gar nicht. Zwar haben wir in dem Projekt den Anspruch, so viel wie möglich zu elektrifizieren, wir wollen ja die lo-kalen Emissionen minimieren, aber nicht um jeden Preis. Denn nach wie vor muss es sich für das unternehmen rechnen.“ und die Wirtschaftlichkeit von E-fahrzeugen gegenüber konven-tionellen Antrieben sei derzeit noch immer eine heikle Angelegenheit, so Marker. Das Projekt „komDrive“ wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördert. Sybille Nitsche

Fit für die E-MobilitätWie Elektrofahrzeuge technisch, ökologisch und ökonomisch sinnvoll

in den städtischen Wirtschaftsverkehr integriert werden können

Röntgenholografie stoppt VerwackelnVerfahren macht das fotografieren ultraschneller Prozesse möglich

tui Ein Team um Prof. Dr. stefan Ei-sebitt, der das Tu-fachgebiet nanome-teroptik und röntgendiffusion leitet sowie gleichzeitig am helmholtz-Zen-trum Berlin zum Thema „funktionale nanomaterialien“ forscht, hat ein neu-es holografisches Verfahren entwickelt, das „nicht verwackelte“ Aufnahmen von objekten im nanometerbereich erlaubt. Es benutzt dafür eine „bild-stabilisierte röntgenkamera“.stefan Eisebitt erklärt: „so wie ein lichtstarkes objektiv am fotoapparat auch bei schwacher Beleuchtung noch scharfe Bilder ermöglicht, ermöglicht auch hier ein optisches Element, das röntgenlicht effizienter zu nutzen. gleichzeitig haben wir diese rönt-genlinse fest mit dem abzubildenden objekt gekoppelt, sodass Vibrationen keine rolle mehr spielen und das Bild stabilisiert wird.“Die Effizienz des neuartigen Verfah-rens beruht auf dieser fokussierenden röntgenoptik, die mit dem abzubil-denden objekt fest verbunden ist. Dadurch liefert das Verfahren zwar zunächst eine unscharfe Abbildung, diese kann im nachhinein jedoch fo-kussiert werden.Kontrastarme oder sich bewegende

nanoobjekte können damit deutlich besser abgebildet werden. für die röntgenholografie wird Licht mit im gleichtakt schwingenden elektromag-netischen Wellen benötigt, wie es Laser oder synchrotronquellen wie BEssY II produzieren. Bei dem verwendeten ho-lografischen Verfahren fällt ein Teil des röntgenlichts auf das abzubildende ob-jekt und ein weiterer Teil durchdringt normalerweise eine Lochblende, die sich seitlich neben dem objekt befindet: Dies ist die referenzwelle. Durch die Überlagerung beider Wellen entsteht ein hologramm, welches von einem Detektor aufgezeichnet wird. Eine Ab-bildung des beleuchteten objekts wird dann aus dem hologramm am compu-ter rekonstruiert. Der Trick: Die un-schärfe aus einem hologramm lässt sich rechnerisch präzise korrigieren. Durch die effizientere optik können Belich-tungszeiten drastisch reduziert werden. so eignet sich die Methode nun besser, um schnappschüsse von ultraschnellen Prozessen zu ermöglichen. Als Testob-jekte nutzten die forscher den umriss eines 10 000-fach verkleinerten ge-ckos. Die detaillierte Veröffentlichung erschien am 7. 1. 2014 im fachmagazin „nature communications“.

Als Testobjekte nutzten die Forscher unter anderem den Umriss eines Geckos, der 10 000-fach verkleinert in eine Goldfolie einstrukturiert wurde. Das ganze Testobjekt hat mit sechs Mikrome-tern Durchmesser etwa die Größe eines roten Blutkörperchens. Die kleinsten noch aufgelösten Strukturen haben eine Breite von gerade einmal 46 Nanometern

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Für welche Branche eine Elektrifizierung sinnvoll ist, zum Beispiel bei Flotten von Taxiunternehmen oder Kurier- und Zustelldiensten, darüber soll die Fahrprofildatenbank Auskunft geben

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Es ist nicht Theater, es ist nicht Konzert, es ist nicht Kino – es ist „Stummfilm-Konzert“. Stephan Graf von Bothmer arbeitet seit vielen Jahren daran, dass sich „StummfilmKonzerte“ als eigenes Format im kulturellen Angebot fest eta-blieren.

Er ist Pianist, Komponist und einer der bekanntesten stummfilmmusiker in Deutschland. Über 500 stummfilme hat er in den letzten zehn Jahren mu-sikalisch begleitet. rund 80 000 gäste haben ihm dabei zugehört. Außerdem hat er zahlreiche Kurzfilme vertont, die auf ZDf, ArTE, Premiere, 3sat und der Deutschen Welle liefen. selbst fußballspiele und aktuelle Dokumen-tarfilme begleitet er musikalisch. Dass er mit stummfilmmusik einmal große Erfolge feiern würde, hätte er sich 2004 nicht träumen lassen. „Ich habe mich früher nicht getraut, mich als Künstler zu fühlen. Musik war immer meine Leidenschaft, aber ich dach-te, ich müsste etwas ,Vernünftiges‘ machen“, sagt der 42-Jährige. Daher studierte er ab 1994 Mathematik an der Tu Berlin und Musik an der hoch-schule der Künste Berlin (hdK). Beide fächer schloss er 2001 mit dem Ersten

staatsexamen ab, aber eines war klar: Lehrer wollte er nicht werden. Der Drang, Musik zu machen, war deut-lich stärker. seinen ersten stummfilm begleitete er 1998. Ein freund bat ihn darum, er spielte und war begeistert. „Ich war kein großer cineast, aber dieses genre hat mich gleich gefesselt. Die Live-Musik ist eben viel unmittel-barer als komponierte filmmusik“, erklärt stephan von Bothmer. „Außer-dem spüre ich die stimmung im Publi-kum und kann musikalisch darauf re-agieren.“ nur wenn von Bothmer mit einem orchester einen film begleitet, komponiert er die Musik vorab. Wenn er allein am Klavier spielt, improvi-siert er.Wer dies genießen will: noch bis Ap-ril 2014 begleitet er im Wintergarten Berlin bekannte stummfilmklassiker am flügel. Auf dem Programm stehen auch „stan & olli“. Wenn sie bei nacht und nebel auf dem friedhof ihre Ko-mik entfalten, steht ihnen stephan von Bothmer am flügel bei. Er ent-lockt dabei seinem Instrument nicht nur die üblichen Tastentöne, sondern greift auch in die seiten des flügels und zaubert schauerliches hervor. so-gar nebel steigt aus dem Instrument.

„Ich erfinde für jeden film eine neue Musik. und dadurch entsteht dieses neue, einzigartige genre: eben das stummfilmkonzert“, sagt von Both-mer. Außerdem zeigt er nicht nur den film, sondern bietet noch ein kleines rahmenprogramm, wie in alten Zei-ten. „Ich spiele vorweg ein klassisches stück und es gibt Werbe-Trailer für die nächsten Aufführungen.“ An Auffüh-rungsterminen mangelt es nicht, auch Auslandstourneen stehen auf seinem Plan. Dennoch ist es ein mühsames geschäft, denn von Bothmer ist Mu-siker und Veranstalter in einer Person. „Vor zehn Jahren war der stummfilm noch ein nischenprodukt, heute ist es zwar bekannt, aber es ist einfach schwierig, eine neue ,Marke‘ zu eta-blieren.“ sein Traum ist ein eigener Veranstaltungsort. Vielleicht sagen wir in zehn Jahren dann ganz selbstver-ständlich: „stummfilmKonzert“, The-ater, Kino, Konzert. Bettina Klotz

Aufführungstermine im Wintergarten 3. 3. 2014 – Berlin. Die Sinfonie der Groß-stadt; 11. 3. 2014 – Safety Last!; 17. 3./18. 3. 2014 – Nosferatu; 1. 4. 2014 – Stan & Olli www.stummfilmkonzerte.de

Nosferatu und ein Flügel im Nebel

Tu-Alumnus stephan graf von Bothmer spielt „stummfilmKonzerte“

Kostenfreie CeBIT-Tickets

tui Auch in diesem Jahr können TU-Mitglieder sowie TU-Alumni kostenfreie Messetickets für die IT-Messe CeBIT, die vom 10. bis 14. März 2014 stattfindet, bestellen. Die TU Berlin beteiligt sich zur CeBIT 2014 wieder an dem Berlin-Brandenburger Forschungsgemein-schaftsstand in der Halle 9, Stand B28. Interessenten für eine Tageskarte melden sich bitte bei der TUBS [email protected]

Gründerwissen interaktiv

tui In einem zweitägigen „Angelsboot-camp“ (17./18. 3. 2014) vermitteln inter-nationale Redner und Trainer interaktiv Wissen zu Themen wie Deal Flow, Due Diligence, Terms & Syndications und Portfolio Management. Eingeladen sind technologiebegeisterte Unternehmer und Investoren, die ihre Netzwerke und Start-up-Aktivitäten europaweit stärker ausbauen möchten. Das Programm wird gemeinsam von EIT ICT Labs, „Startupbootcamp“, „Media.net Berlin-Brandenburg“ und dem Centre for Ent-repreneurship der TU Berlin veranstaltet. Eine Bewerbung ist erforderlich.http://angelsbootcamp.org/www.eitictlabs.eu

Alumni-Kalender Alumni-Personalia

Ritter und Kommandeur

bk Gleich zwei hohe Ehrungen konnte TU-Alumnus Dr. Klaus-Heinrich Standke zum Jahresende 2013 entgegennehmen. So wurde ihm für seine Verdienste um die deutsch-polnische Zusammenarbeit am 2. Dezember 2013 das Kommandeurs-kreuz des Verdienstordens der Republik Polen überreicht. Wenige Tage zuvor verlieh ihm Frankreichs Botschafter Mau-rice Gourdault-Montagne im Auftrag des französischen Staatspräsidenten die Insi-gnien eines Ritters im nationalen Orden der Ehrenlegion. Geehrt wurde er für seinen jahrzehntelangen Einsatz für die deutsch-französischen Beziehungen so-wie für die deutsch-polnisch-französische Freundschaft. Klaus-Heinrich Standke, der in den Sechzigerjahren Wirtschaftswissen-schaften an der TU Berlin studierte und anschließend hier promovierte, engagiert sich seit vielen Jahren für die deutsch-fran-zösisch-polnische Zusammenarbeit im Rahmen des Weimarer Dreiecks, für die transatlantische Zusammenarbeit und die europäische Integration.

Vorstand bei der Schott AG

bk TU-Alumnus Dr. Frank Heinricht ist seit dem 1. Juni 2013 neuer Vorstands-vorsitzender des Technologiekonzerns Schott AG. 1962 in Berlin geboren, studierte er Physik an der TU Berlin und promovierte in diesem Fach im Jahr

1990, ebenfalls an der TU Berlin. Danach begann er seine berufliche Laufbahn in der Wirtschaft. Zuletzt war er Vorsitzen-der der Geschäftsführung der Heraeus Holding GmbH. Die Schott AG ist ein internationaler Technologiekonzern auf den Gebieten Spezialglas, Spezialwerk-stoffe und Spitzentechnologien und ist in 35 Ländern mit Produktions- und Vertriebsstätten vertreten. 16 000 Mitar-beiter erwirtschafteten im Geschäftsjahr 2011/2012 einen Weltumsatz von zwei Milliarden Euro.

CrowdFuNdiNg

1,25 Millionen US-Dollar für

TU-Start-up Panono

tui Die Zukunft der fotografie, Bilder, die eine rundumsicht er-möglichen, die 360-mal-360-grad-sicht: Das ist Panono. Jonas Pfeil, Entwickler der Panoramakamera, hat jetzt gemeinsam mit seinen Mitgründern Björn Bollensdorff und Qian Qin in einer weltweiten crowdfunding-Aktion 1,25 Mil-lionen us-Dollar eingeworben. In die Luft geworfen, erfasst die Panono-Kamera auf der maxima-len Wurfhöhe ein beeindruckendes Panorama der umgebung. In sei-ner Diplomarbeit an der fakultät IV Elektrotechnik und Informatik entwickelte Jonas Pfeil den ersten

Prototyp der Wurfkamera, betreut wurde diese durch Prof. Dr. Marc Alexa, fachgebiet computer gra-phics. Die geschichte des unter-nehmens beginnt am centre for Entrepreneurship der Tu Berlin (cfE). „Das EXIsT-gründerstipen-dium war der erste schritt in rich-tung Erfolg“, so berichtet Mitgrün-der Björn Bollensdorff, „durch das cfE lief alles unbürokratisch und schnell.“ rund eineinhalb Jahre arbeitete das Team in einem Büro im „startup Incubator“ des cfE und wurde in dieser Zeit intensiv begleitet. „Wir fanden im cfE sehr gute unterstützung, insbesonde-re auch bei der Investorensuche“, so Bollensdorff. Als besonders hilfreich empfand er das förder-programm „start-up+“: „Über ,start-up+‘ konnten wir unseren Interimsmanager ralf coenen von Leica finanzieren, eine wichtige unterstützung bei der Investoren-ansprache.“ Mit dem eingewor-benen geld soll die Entwicklung abgeschlossen werden. „Dann können wir in Produktion gehen“, kündigt Pfeil an, „die ersten Kame-ras sollen im september ausgelie-fert werden.“

www.panono.com/ballcamera www.entrepreneurship.tu-berlin.de

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TU-Start-up „carzapp“ erhält

Auszeichnung

tui Das Tu-start-up „carzapp“ wurde am 16. 1. 2014 als „Ausge-zeichneter ort im Land der Ideen“ geehrt. Die Idee der gründer und Tu-Alumni sahil sachdeva, Yan-nick feige und oliver Lünstedt überzeugt: Dank des „ZappKit“ kann jeder sein Auto spontan, ohne schlüsselübergabe und ohne risi-ko vermieten. Die Klimaidee hin-ter der neuen Technologie: Private Autos sollen besser genutzt und weniger neue fahrzeuge hergestellt werden. Das senkt langfristig die Menge an co2, die bei der Pkw-Produktion entsteht. „carzapp“ wurde durch das Team des centre for Entrepreneurship der Tu Berlin beraten und unterstützt. Der Wett-bewerb „Ausgezeichnete orte im Land der Ideen“ prämiert wegwei-sende Impulse für die städte und gemeinden der Zukunft.

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Fakultätsfeier – immer ein Vergnügenstilvoller Abschied von Absolventen mit vielen Auszeichnungen

Keine anderen Veranstaltungen an der universität machen so viel spaß wie die Abschlussfeiern der fakultäten und Institute. Die stimmung ist gelöst und heiter und hat auch immer etwas feierliches. Zur guten Laune tragen sicherlich die vielen freunde und Ver-wandten bei, die beim großen Tag des studienabschlusses dabei sind. so war es auch bei der feier der fakultät VII Wirtschaft und Management am 24. Januar 2014. Man traf sich im Lichthof der Tu Berlin und feierte das Ereignis eines erfolgreich abgeschlossenen stu-diums gebührend.„Insgesamt verbringt ein studierender bis zum Bachelor-Abschluss 5400 stun-den in Vorlesungen, seminaren, Tutori-en, Kursen und mit der Arbeit an se-minararbeiten“, fasste Julia rechlitz in ihrer Absolventenrede zusammen. „Da lernt man sich gegenseitig kennen. Erst die gemeinschaft mit den Kommilito-ninnen und Kommilitonen bringt farbe in den studentenalltag. Man gewinnt freunde – vielleicht fürs Leben.“studiendekan Prof. Dr. georg Meran führte durch das Programm und über-reichte zahlreiche Ehrungen und Preise. Auf der grundlage der Lehrevaluation der fakultät im studienjahr 2012/2013 wurde der Preis für die beste große Lehrveranstaltung an Prof. Dr. frank straube und der Preis für die beste kleine Lehrveranstaltung an Dr. Mar-tin heitmann verliehen. Der Preis für mehrjährige ausgezeichnete Lehre ging

an Prof. Dr. reinhard Busse. Die Biblio-thek Wirtschaft & Management erhielt den fakultätspreis für hervorragende serviceleistungen und Innovation (sie-he auch seite 4 dieser Ausgabe).für besonderes studentisches Engage-ment wurden nina-Maria Karliczek und robert Kaschuba ausgezeichnet. Beide engagieren sich im fachschafts-team der fakultät VII, das seit Jahren unter anderem Informationsveranstal-tungen zur besseren organisation des studiums für studierende anbietet. „Das Tolle an unserem studium ist, dass Initiativen von studierenden von der fakultät gern gesehen und unter-

stützt werden“, meinte nina-Maria Karliczek.Dr. Martin heitmann, einer der geehr-ten, legt in seinen Lehrveranstaltungen Wert darauf, „die studierenden dazu zu befähigen, wirklich selbstständig analytisch vorzugehen.“ Diese strate-gie in der Lehre scheint bei den stu-dierenden gut anzukommen. Auch die frischgebackene Alumna Alexandra Lurie ist mit ihrer Ausbildung zufrie-den: „Ich habe in meinem studium solides grundlagenwissen erworben und fühle mich für den Arbeitsmarkt bestens gewappnet“, sagte sie. Christiane Petersen

Preise und Auszeichnungen, die noch auf ihre Besitzer warten

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Seite 12 TU intern · Nr. 2–3/Februar–März 2014InTErnATIonALEs

Deutsch-türkisches Wissen-schaftsjahr eröffnet

pp „Wissenschaft verbindet Nationen – Science Bridging Nations“ ist das Motto des Wissenschaftsjahres 2014, das Mitte Januar eröffnet wurde. Die Bundesminis-terin für Bildung und Forschung, Johan-na Wanka, und ihr türkischer Amtskol-lege Fikri Isik, Minister für Wissenschaft, Industrie und Technologie der Republik Türkei, gaben in Berlin den Startschuss für das „Deutsch-Türkische Jahr der For-schung, Bildung und Innovation 2014“ (DTWJ). Sie unterzeichneten eine Ver-einbarung zur künftigen Ausrichtung der bilateralen Kooperation in Bildung, Wissenschaft und Forschung. Deutsche und türkische Hochschulen verbinden derzeit rund 850 Kooperationsprojekte. Als Meilenstein der langjährigen Zu-sammenarbeit zwischen Deutschland und der Türkei wird die Gründung der Türkisch-Deutschen Universität (TDU) in Istanbul angesehen, bei deren Organisa-tion die TU Berlin eine maßgebliche Rolle spielt. So ist sie federführend zuständig für die Unterstützung beim Aufbau der ingenieurwissenschaftlichen Fakultät der TDU, mit Studiengängen auf Bachelor- und Master-Ebene, PhD- und Austausch-programmen. Zum Wintersemester 2013/2014 nahm sie ihren Lehrbetrieb auf. Insgesamt teilt sich ein Konsortium aus 29 deutschen Partnerhochschulen unter der Leitung des DAAD die Verant-wortung für die Lehrinhalte der angebo-tenen Studiengänge.Für das Jahr 2014 sind zahlreiche Kon-ferenzen und Fachveranstaltungen ge-plant. Außerdem bieten die Hochschu-len individuell „Türkei-Wochen“ an, die in Zusammenarbeit mit der Hochschul-rektorenkonferenz an verschiedenen Hochschulen stattfinden, um sowohl Studierende als auch Nachwuchswis-senschaftlerinnen und -wissenschaftler auf Möglichkeiten von Kooperation und Austausch aufmerksam zu machen.www.deutsch-tuerkisches-wissenschaftsjahr.de

Deutschland wird attraktiver

pp Für 61 Prozent der jungen Men-schen, die zum Studium nach Deutsch-land kommen, ist Deutschland auch die erste Wahl gewesen. 2009 waren es noch 47 Prozent. Das zeigt, dass das deutsche Bildungssystem für soge-nannte „Bildungsausländer“ attraktiver geworden ist. Im Januar veröffentlich-ten das Bundesministerium für Bildung und Forschung, das Deutsche Studen-tenwerk und das Deutsche Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) den Bericht „Ausländische Stu-dierende in Deutschland 2012“, der auf der jüngsten Befragung aus dem Som-mer 2012 basiert. Besonders verbessert hat sich die Anerkennungspraxis. Gegen-über 2009 erhöhte sich die Anerkennung von im Ausland erworbenen Hochschul-abschlüssen um 15 Prozent auf 75 Pro-zent. Deutlich höher als früher schätzten die Befragten auch die Unterstützungs-angebote ein. Mit den Informationen zum Aufenthaltsrecht sind 59 Prozent zufrieden (2009: 17 Prozent), bei der Finanzierung sind es 56 Prozent (2009: 26 Prozent) und bei der Hilfe im Um-gang mit Behörden 70 Prozent (2009: 43 Prozent). Der Bericht gibt ebenfalls Auskunft über die soziale Lage der aus-ländischen Studierenden. Die meisten von ihnen kommen aus China, gefolgt von Russland, Österreich, Bulgarien, Po-len, der Türkei und der Ukraine. Indien folgt direkt dahinter, und erstmals ist auch Brasilien unter den ersten 20. Die Gesamtzahl stieg von 180 222 im Jahr 2009 auf 192 853 im Jahr 2012.www.bmbf.de

www.sozialerhebung.de

Blick über die Grenzen

Newsletter Immer besser informiert

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Stabsstelle für Presse, Öffentlichkeitsarbeit und Alumni

Idyllisch scheint sie in den Anden auf 2700 bis 3100 Meter Höhe am Fuße zweier Kordillerengipfel zu liegen: Bo-gotá, die Hauptstadt Kolumbiens. Doch im Zuge des Klimawandels ist die Milli-onenmetropole zunehmend Extremnie-derschlägen ausgeliefert. So kommt es durch ihren hohen Versiegelungsgrad häufig zu schweren Überschwemmun-gen. Idyllisch erscheint auch das Areal der Sierra Nevada de Santa Marta im Norden Kolumbiens mit der anliegen-den Karibikküste. Es ist eigentlich ein Vorranggebiet für die Indianerstämme Kogi und Arhuaco, doch die Küstenre-gion wird zunehmend durch Industrie-ansiedlung, Hafenbau und Tourismus-projekte beansprucht. Konflikte sind unvermeidbar. Behutsamer Stadtum-bau und wirtschaftlich und sozial ver-nünftige Planung sind nur mit Hilfe von geodatengestützter Planung lösbar.

„Die Bedeutung von geodaten im Ein-satz für Infrastrukturprojekte, folgepro-bleme des Klimawandels und der um-weltbeobachtung“ war daher der Titel eines fachseminars, das vor Kurzem im kolumbianischen Medellín stattfand.Bei der Tagung, die vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) gefördert wurde, trafen sich

Experten aus Wissenschaft und Wirt-schaft aus Deutschland und Kolum-bien, um über die Einsatzmöglich-keiten von geodaten zu diskutieren. Präsentiert wurden dabei auch viele Praxisbeispiele. Veranstaltet wurde das seminar vom Verein der Alumni deutscher universitäten in der Provinz Antioquia sowie von der dortigen uni-versität in Zusammenarbeit mit dem Tu-Institut für Landschaftsarchitektur und umweltplanung und der Luftbild umwelt Planung gmbh (Potsdam). Das Interesse an diesem seminar war sehr groß. Die 60 Teilnehmer wurden aus rund 120 Bewerbern nach ihren Erfahrungen mit der Bearbeitung von geodaten ausgewählt, um ein fachlich hohes niveau zu gewährleisten. Von deutscher seite wurden die Vorträge und Diskussionsbeiträge universitärer herkunft ergänzt und erweitert durch Vortragende aus dem Deutschen Ins-titut für Luft- und raumfahrt (DLr)

sowie aus mittelständischen unter-nehmen der geoinformationsbranche. Die Erweiterung sowohl der Thematik als auch des Adressatenkreises über den rein akademischen Bereich hinaus war sinnvoll und geboten, weil „geo-matik“ als angewandte Disziplin zwar wissenschaftlich sehr anspruchsvoll ist, aber ihre eigentliche Bedeutung vor allem durch die Bearbeitung in-terdisziplinärer Zusammenhänge und ihre umsetzung in der realen Welt ge-winnt. Die geodaten-Erhebung durch getrennte stellen, nach unterschiedli-chen Methoden und zu verschiedenen Zwecken führt leicht zu Parallelstruk-turen, ineffizienter Doppelarbeit oder erheblichen Anpassungsschwierig-keiten. so ist eine durchdachte und geplante geodaten-Infrastruktur be-sonders bedeutsam, solcherlei „Wild-wuchs“ entgegenzuwirken, und zwar am besten in einer frühen Phase der Datenerhebung.

Am rande des seminars kam es schließlich unter Experten aus dem Teilnehmerkreis zu sehr speziellen fachgesprächen, sodass die konkrete Vereinbarung zur Beantragung von mehreren gemeinsamen kolumbia-nisch-deutschen forschungsprojekten eine direkte folge dieses seminars war. Außerdem gab es eine sehr star-ke nachfrage nach mehr und engerer Kooperation, nach weiterem Erfah-rungsaustausch und Technologietrans-fer auch auf anderen sektoren neben der geoinformation. Mehrere Alumni wiesen darauf hin, dass eine Inten-sivierung des bilateralen Personal-austauschs zwischen universitäten, Verwaltungsstellen und Wirtschafts-unternehmen Voraussetzung für eine gute Zukunftsperspektive der Bezie-hungen beider Länder sei.

Prof. i. R. Dr. Hartmut KennewegInstitut für Landschaftsarchitektur

und Umweltplanung

Geplante Idylle

geodaten-Experten diskutierten die Infrastruktur in Kolumbien und

vereinbarten neue deutsch-kolumbianische

forschungsprojekte

Wider den VerkehrsinfarktDas Zentrum Technik und gesellschaft der Tu Berlin traf ein Abkommen

zu gemeinsamer forschung mit vietnamesischen Wissenschaftlern

pp Die rolle von Verkehr und Trans-port in städtischen Ballungsräumen ist sehr vielschichtig. Bessere Transport-möglichkeiten sind auch der grund für die Existenz der meisten städtischen Ballungen. sie liegen oft an Kreuzun-gen alter handelsrouten oder an den grenzen zwischen Land und Meer. Damit spielt der Transport auch eine

bedeutsame rolle bei der wirtschaft-lichen Entwicklung der städte. Die Transportsysteme aller Länder haben entsprechend viele gemeinsamkei-ten  – auch negative: Verkehrsstaus, hohe unfallzahlen, Lärm und Luftver-schmutzung, hoher Energieverbrauch sowie soziale und wirtschaftliche Ver-zerrungen in der gesellschaftlichen

Entwicklung gehören dazu. Wohn- und Lebensräume werden durch die steigende private Motorisierung im-mer stärker eingeschränkt. Besonders betroffen ist der wirtschaftlich stark wachsende asiatische raum. Vor dem hintergrund der erwarteten negativen Auswirkungen des Klimawandels in Vi-etnam arbeitet die ho chi Minh city

university of Transport bereits seit län-gerer Zeit mit der Tu Berlin zusam-men, da im dortigen Transportsektor besonderer handlungsbedarf besteht.Im rahmen eines Workshops am Zen-trum Technik und gesellschaft (ZTg) unterzeichneten der Vizerektor der ho chi Minh city university of Trans-port, Prof. Dr. nguyen Ba hoang, und

Dr.-Ing. Wulf-holger Arndt, Leiter des ZTg-Bereichs „Mobilität und raum“, eine Übereinkunft zur künftigen wis-senschaftlichen Zusammenarbeit bei-der Einrichtungen im forschungsfeld „nachhaltiger Verkehr in städten“. sie wurde während des Besuchs der vietnamesischen Delegation am 28. november 2013 unterzeichnet. Vor ort waren auch Vizeverkehrsminister Truong Tan Vien, generaldirektor für umwelt des Ministeriums für Verkehr Dr. chu Manh hung sowie weitere repräsentanten der universität und des Ministeriums. Es sollen Projek-te zur förderung eines nachhaltigen Verkehrs angestoßen und gemeinsam finanzierungsmöglichkeiten ausgelo-tet werden.Die vietnamesischen Besucher nutz-ten ihren Aufenthalt in Berlin, um sich eingehend über Aktivitäten und for-schungsprojekte des ZTg-Bereichs „Mobilität und raum“ zu informieren. sie besuchten außerdem die Berliner senatsverwaltung für stadtentwick-lung und umwelt, wo Planungen zur Verminderung der verkehrsbedingten Lärmemissionen erläutert wurden, sowie den straßenbahn-Betriebs-bahnhof der BVg in Lichtenberg, wo sie den Tram-fahrsimulator, die Leitzentrale der straßenbahn und die neuesten fahrzeuge besichtigen konn-ten. Außerdem waren sie zu gast bei der IVu Ag und erhielten Einblick in die IT-Lösungen für den öffentlichen Personen- und güterverkehr und die Transportlogistik, die dort angeboten werden. Das unternehmen ist bereits mit Projekten in Vietnam tätig.

www.tu-berlin.de/ztg/mobilitaet_und_raum

Erfolgreich gestartet

tui „Das neue Tu-Postdoc-Pro-gramm für internationale Wissen-schaftlerinnen aller fachrichtungen IPoDI ist erfolgreich gestartet“, erklärt Dr. Elke gehweiler, die das Programm „Internationale Post-Doc Initiative“ koordiniert. rund 300 Interessentinnen hatten schließlich 58 gültige Bewerbun-gen eingereicht. Besonders gefragt waren die fakultäten I geistes-wissenschaften, II Mathematik und naturwissenschaften sowie VI Planen Bauen umwelt. Das fel-lowship-Programm wird von der Eu im rahmen von „Marie curie cofunD“ kofinanziert. In drei themenoffenen Ausschreibungen

sollen Wissenschaftlerinnen geför-dert werden, die bereits über eige-ne forschungserfahrung verfügen. Insgesamt stehen 21 zweijährige Postdoc-fellowships zur Verfügung, auch besonders für frauen, die nach einer Tätigkeit in der Wirtschaft, nach familienauszeiten oder nach einem Auslandsaufenthalt in das deutsche Wissenschaftssystem zu-rückkehren wollen. sie werden durch einen Tu-Mentor oder eine Tu-Mentorin betreut, können sich als führungskräfte in der Wissen-schaft fortbilden sowie ihre beruf-lichen netzwerke erweitern. sieben IPoDI-fellows werden im sommer-semester 2014 an der Tu Berlin er-wartet. Die nächste Ausschreibung beginnt im september 2014.

www.ipodi.tu-berlin.de

In der stark versiegelten Hauptstadt Kolumbiens, Bogotá, kommt es häufig zu Überschwemmungen

Motorradverkehr in Ho Chi Minh City

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TU intern · Nr. 2–3/Februar–März 2014 Seite 13MEnschEn

Personalia

Engere Bande geknüpftExperten von „acatech“ und vom DLr lehren an der Tu Berlin

pp Mit Prof. Dr. Michael Klein wer-den die Bande zwischen der Tu Berlin und „acatech“, der Deutschen Akade-mie der Technikwissenschaften, noch enger. Ende letzten Jahres überreichte Prof. Dr. stefan Weinzierl, Dekan der fakultät I geisteswissenschaften der Tu Berlin, Michael Klein seine Ernen-nungsurkunde zum außerplanmäßigen Professor für Wissenschafts-, Technik- und sozialgeschichte. Mit der Beru-fung würdigt die Tu Berlin, an der er auch bereits gelehrt hat, seine hervor-ragenden wissenschaftlichen Leistun-gen in forschung und Lehre. An der Tu München ist der historiker Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Mu-nich center for Technology in society.Michael Klein studierte von 1989 bis 1994 geschichte, Politik- und Kom-munikationswissenschaft in Bamberg, norwich, Dijon und Erlangen, wo er 1996 mit einer Arbeit zur DDr-ge-schichte promovierte. Anschließend war er beim Deutschen Bundestag und bei der Leibniz-gemeinschaft tätig. Es folgte die habilitation. 2003

wurde er geschäftsführer, 2006 generalsekretär der Leibniz-ge-meinschaft. 2009 wechselte er als hauptamtlicher generalsekretär zur Deutschen Akademie der Technik-wissenschaften „acatech“. Mit dem

Deutschen Institut für Luft- und raumfahrt DLr verbinden die Tu Berlin ebenfalls bereits viele Projekte sowie gemeinsame Berufungen.neu hinzu tritt nun als honorarprofes-sor Dr. Peter Wagner für das fachge-

biet „Dynamische Modellierung und steuerung von Verkehrssystemen“ der fakultät V Verkehrs- und Maschinen-systeme. Er wird eng mit dem dort an-gesiedelten fachgebiet „Verkehrssys-templanung und Verkehrstelematik“ kooperieren. Der schwerpunkt von Peter Wagner in forschung und Lehre wird die nutzung neuer Datenquellen zur steuerung von Verkehrssystemen sein. Thema ist dabei unter anderem die mikroskopische Modellierung und simulation von Verkehr. Prof. Dr. Peter Wagner ist am Institut für Land- und seeverkehr der Tu Berlin allerdings kein unbekannter. seit 2003 betreut er bereits Lehrveranstaltungen an der Technischen universität Berlin. Der promovierte Physiker ist seit 1996 beim DLr tätig. Er arbeitet unter an-derem für das open source-Projekt si-mulation of urban Mobility (suMo) an der mikroskopischen Modellierung von Verkehr sowie an der Verbesse-rung von Verkehrssteuerungsverfah-ren durch neue Technologien wie den floating-car-Daten.

Ehrung für Jörg Steinbach

pp Mit einer feierlichen Zeremonie ver-lieh die City University London am 27. Januar 2014 in der Guildhall im Herzen Londons die Ehrendoktorwürde an den TU-Präsidenten Jörg Steinbach. 2000 Studierende waren anwesend, viele von ihnen erhielten am gleichen Tag ihre Ab-

schlusszeugnisse. Mit dem Ehrendoktor würdigt die internationale Topuniversität Jörg Steinbachs Leistungen in der chemi-schen Industrie und in der Wissenschaft auf dem Gebiet der Anlagen- und Sicher-heitstechnik. Jörg Steinbach dankte den Universitätsmitgliedern mit den Worten: „Nach 28 Jahren in der beruflichen und in der akademischen Welt befinde ich mich hier unter Ihnen, im Mittelpunkt der Auf-merksamkeit und in genau der Liga, von der ich immer geträumt habe. Es fühlt sich wunderbar an! Ich bin sehr stolz auf diese Ehrung und dieses Zertifikat. Es wird mich zu einem engagierten Botschafter der City University London machen.“

Dieter Bimberg zum „Foreign Associate“ der NAE ernannt

bk Die National Academy of Enginee-ring (NAE) hat Prof. Dr. Dieter Bimberg vom TU-Institut für Festkörperphysik zum „Foreign Associate“ ernannt. Die Wahl in die NAE gehört zu den höchs-ten internationalen Auszeichnungen für Ingenieure. Die Akademie mit Sitz in Wa-shington, D. C., hat mehr als 2000 Mit-glieder, darunter weltweit 214 „Foreign Associates“. Geehrt wird Prof. Dr. Dieter Bimberg für seine Arbeiten im Bereich der Nanomaterialien, der Nanophysik sowie der Nanobauteile.

Zwei Direktoren für das Heinrich-Hertz-Insitut

pp Zum Jahreswechsel trat Prof. Dr. Hans-Joachim Grallert, S-Professor für das Fachgebiet Nachrichtentechnik an der Fakultät IV Elektrotechnik und Infor-matik, offiziell in den Ruhestand. Er über-gab damit auch die Leitung des Fraun-hofer-Instituts für Nachrichtentechnik – Heinrich-Hertz-Institut (HHI) in andere Hände. Seit dem 1. Januar 2014 teilen sich nun zwei Direktoren die Leitung des HHI: Prof. Dr.-Ing. Thomas Wiegand und Prof. Dr. Martin Schell. Wiegand leitet das Fachgebiet Bildkommunikation im Insti-tut für Telekommunikationssysteme der Fakultät IV Elektrotechnik und Informa-tik und ist bereits seit 2000 Mitglied des HHI. Schell hat 1993 in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Dieter Bimberg promoviert, forscht ebenfalls bereits seit 2005 am HHI und an der TU Berlin und hat heute die S-Professur Optische und Optoelektro-nische Integration, Institut für Festkör-perphysik, Fakultät II Mathematik und Naturwissenschaften inne.

Auszeichnung für BIG Data

bk Am 27. November 2013 konnten Wissenschaftler sowie Berliner Startups ihre anwendungsorientierte Forschung im Bereich „BIG Data“ auf dem jährli-chen „Forum Junge Spitzenforscher“ der Stiftung Industrieforschung präsen-tieren. Die Stiftung hat das Ziel, den Wis-senstransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu stärken. Mit einem ersten Preis, der mit 10 000 Euro dotiert ist, wurde dabei auch Stephan Ewen vom Fachgebiet Datenbanksysteme und In-formationsmanagement von Prof. Dr. Volker Markl für seine Arbeit zum Thema „Stratosphere: The Next-Generation Big Data Analytics Platform“ geehrt.

Fasziniert von Forschern mit höchsten Ansprüchen

Ein wichtiges Motiv für seine Be-werbung um ein humboldt-sti-

pendium war für Dr. Thomas fallon von der Australian national universi-ty in canberra sicherlich die neugier auf die Kooperation mit einer neuen, hochrangigen forschergruppe. seit sommer 2013 arbeitet der humboldt-stipendiat mit dem Einstein-Professor Martin oestreich vom Institut für chemie der Tu Berlin zusammen, ei-nem der weltweit führenden forscher auf dem gebiet grundlegender syn-thetischer Aspekte der silicium- und bororganischen chemie für die asym-metrische Katalyse.Es ist eine Binsenweisheit, dass in-ternationale Erfahrungen nicht nur

für die wissenschaftliche Laufbahn, sondern auch für die Bildung einer reifen forscherpersönlichkeit von entscheidender Bedeutung sind. Thomas fallon ist sich dessen wohl bewusst. „Man sollte so früh wie möglich auch im Ausland arbeiten, um sich selbst und sein Können in einer neuen forscherumgebung messen zu können und so zu einer realistischeren Einschätzung seines eigenen Vermögens und unvermö-gens zu kommen“, findet er.In seinen Arbeiten versucht Thomas fallon Wege zu finden, wie bestimmte Moleküle auf elegantere, effektivere und vor allem preiswertere Weise syn-thetisiert werden können.sein forschungsprojekt an der Tu Berlin befasst sich mit der Erzeugung neuartiger siliciumreagenzien, deren

reaktivität den Weg zur Aktivierung normalerweise stabiler Kohlenstoff-Kohlenstoff-Mehrfachbindungssys-teme frei machen könnte. Die anvi-sierten Zielstrukturen wurden bislang nur theoretisch vorhergesagt, jetzt muss „nur noch“ ein syntheseweg im Labor gefunden werden.grundsätzlich ist Thomas fallon der Meinung, dass man als Wissenschaft-ler in der Lage sein muss, frustratio-nen zu ertragen. „Der überwiegende Teil der Versuchsanordnungen in der chemie schlägt fehl. Wenn dann aber wirklich etwas klappt und man end-lich das erwünschte resultat erreicht, dann ist das einfach großartig – das ist ein absolutes glücksgefühl.“

sein frühes Interesse für chemie wur-de von einem chemielehrer in der „highschool“ geweckt. „Wenn man mich fragt, was die Besonderheit die-ses Lehrers ausgemacht hat, war es eindeutig seine Leidenschaft für das fach“, sagt Thomas fallon. Ähnlich erging es ihm später im studium. un-abhängige Köpfe, die sich ausschließ-lich von ihrem forschungsinteresse leiten lassen und dabei höchste An-sprüche an sich selbst stellen, faszi-nieren ihn. „Ich hatte glück, dass ich sowohl in meinem Doktorvater Pro-fessor Michael s. sherburn von der Australian national university als auch in Professor Martin oestreich auf solche forscherpersönlichkeiten getroffen bin, mit ihnen arbeiten und von ihnen lernen darf.“ Christiane Petersen

Eine mathematische Herausforderung

Die junge humboldt-stipendiatin Victoria Paternostro, PhD, be-

schäftigt sich mit einem Bereich der angewandten funktionalanalysis, der eine immer größere rolle in der mathematischen signal- und Bild-verarbeitung spielt: shearlets. Diese systeme sind eine Weiterentwicklung von Wavelets, auf denen der allseits bekannte Kompressionsstandard JPEg 2000 beruht. shearlets wurden an der Tu Berlin entwickelt und sind heutzutage eines der zentralen Inst-rumente, um insbesondere Bilddaten zu analysieren.Im Mai 2013 kam die Mathematike-rin von der universidad de Buenos Aires an die spree, um in der Arbeits-

gruppe von Prof Dr. gitta Kutyniok, fachgebiet Angewandte funktional-analysis, mitzuarbeiten. „Die Arbeit in dieser forschungsgruppe bietet mir als Postdoc eine großartige chance, meinen forschungshorizont zu er-weitern und gleichzeitig die tiefe-ren Zusammenhänge der speziellen Problematik meines Projekts zu er-kennen. Ich bin deshalb besonders glücklich, hier in dieser anregenden Atmosphäre mit einer der weltweit führenden Wissenschaftlerinnen auf dem gebiet der Applied functional Analysis arbeiten zu dürfen“, sagt Victoria Paternostro. Ziel ihres for-schungsprojekts an der Tu Berlin ist es, die theoretischen grundlagen für shearlet-Algorithmen mit deut-lich lokalisierteren shearlets zu le-gen, zum Beispiel zur verbesserten

Kantendetektion in Bildern oder auch zur Extraktion von speziellen Bildelementen. Dafür müssen soge-nannte duale shearlets erst komplett neu entwickelt werden.Die Argentinierin wollte bereits im zarten Alter von acht Jahren Ma-thematikerin werden, denn logische strukturen nachzuvollziehen war ihr schon immer das reinste Denkver-gnügen. Auch wenn eine Laufbahn als Mathematikerin für eine junge frau in Argentinien durchaus ungewöhnlich war, ging sie ihren Weg und erfuhr durch die familie und ihre Lehrer die notwendige unterstützung.Die Verbindung zu gitta Kutyniok stellte ihr PhD-Thesis-Advisor Profes-

sor carlos cabrelli von der universi-dad de Buenos Aires her. Es gelang ihm, gitta Kutyniok als gutachterin für die PhD-Thesis von Victoria Pa-ternostro zu gewinnen. Ab diesem Zeitpunkt blieb die Argentinierin mit der Tu-Wissenschaftlerin in Kontakt, bis sie dann zwei Jahre später die Voraussetzungen für ein humboldt-stipendium erfüllte und vom Insti-tut für Mathematik als gastwissen-schaftlerin eingeladen wurde. „Es ist großartig, hier in Berlin zu arbeiten. Mein größter Wunsch ist es, nicht nur das, was ich wissenschaftlich gelernt habe, sondern auch das, was ich hier in der stadt alltäglich an neuem und Aufregendem erfahre, an die Kollegen meiner universität in Buenos Aires weitergeben zu können.“ Christiane Petersen

HUMBOLDT-STIPENDIATEN AN DER TU BERLIN

Wurde vom Highschool-Lehrer für Chemie begeistert: Thomas Fallon Schon mit acht Jahren wollte Victoria Paternostro Mathematikerin werden

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Professor Paul Curran, Vice-Chancellor of City University London, und Professor Jörg Steinbach

Seite 14 TU intern · Nr. 2–3/Februar–März 2014TIPPs & TErMInE

Erinnerungen in Raum und Farbe

Ein „flashback“ ist eine besonders intensive Erin-nerung an eine situation, ein psychologisches Phä-nomen, das blitzartig auftaucht, ausgelöst durch ei-nen schlüsselreiz – durch ein geräusch, einen Duft oder auch durch farben. „fLAsh BAcK“ heißt auch ein Langzeit-farbarchivprojekt der Künstle-rin und farbdesignerin friederike Tebbe, das der frage nachgeht, wie Menschen sich an oder über farbe erinnern. Zusammen mit der Tu-Professorin Dr. stefanie Bürkle, fachgebiet Bildende Kunst, entwickelte sie daraus das Kunstprojekt „fLAsh BAcK – WhITE WALL“. farbe soll hier für die

gestalter von morgen zu einem dreifachen Erleb-nis werden: Erinnerungen an Empfindungen in der Kindheit wie die farbe des sofas bei oma oder der Duft des haargels des Vaters werden als konkre-te farbe abgerufen und beschrieben. Durch eine individuelle Anmischung dieser farbtöne machen die studierenden direkte Erfahrungen im umgang mit farbe als Material. Die so geschaffenen farb-töne wurden im foyer des Architekturgebäudes auf eine 20 Meter lange weiße Wand aufgetragen. noch kurz vor der Eröffnung der Ausstellung am 28. Januar 2014 malten die studierenden ihre

farberinnerungen, die jeweils mit gegebenen Be-griffen wie „Zuhause“, „Mutter“, „schule“, „Va-ter“, „freundschaft“, „sicherheit“ oder „Angst“ verknüpft wurden (siehe foto). Mehr als 700 in-dividuelle farberinnerungen entstanden auf diese Weise als eigenständige künstlerische Arbeiten, die farben, raum und Identität verknüpfen. Die-se Wand ist noch bis zum 27. Juni 2014 im foyer des Architekturgebäudes zu sehen (straße des 17. Juni 152, 10623 Berlin). pp

www.farbarchiv.de

Verabschiedung

Verabschiedung des amtierenden Präsidenten und der amtierenden Vizepräsidenten der TU Berlin

Veranstalter: Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. DSc. h.c. Jörg Steinbach, Präsident der TU Berlin. Anmeldung: www.tu-berlin.de/?id=143955Zeit: 20. März 2014, 17 UhrOrt: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin, Hauptgebäude, LichthofT 030/314-2 25 [email protected]

Festakt

Festliche Übergabe der Deutschland-stipendien 2013/2014

Bereits zum dritten Mal wird das Deutschland-stipendium an der TU Berlin verliehen. Genau 100 Studierende werden damit ausgezeichnet. Der Präsident der TU Berlin, Professor Jörg Steinbach, lädt daher ein zur festlichen Über-gabe der Deutschlandstipendien 2013/2014.Das Bundesministerium für Bildung und For-schung (BMBF) hat im Jahr 2011 mit dem Deutschlandstipendium ein einkommensun-abhängiges Förderprogramm für besonders leistungsstarke und engagierte Studierende und Studienanfängerinnen und -anfänger auf-gelegt, bei dem die eine Hälfte des Stipendi-ums vom Bund, die andere Hälfte von privaten Stiftern kommt.Zeit: 17. Februar 2014, 17 UhrOrt: Lichthof im Hauptgebäude der TU Berlin,Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin

Konzert

Raising Voices for „Rising Education“

Gospel-Benefizkonzert zugunsten des Schul-bauprojekts „Rising Education“ mit dem „Gospel Choir American Church Berlin“, dem „Akwaba-Gospelchor“, dem Gospelchor „ST.  KISITO“, sowie „Family et Friends“ und dem „Unity Gospelchor Berlin Pankow“. In dem Projekt arbeiten 15 internationale Architektur-studierende der TU Berlin zusammen mit den „Baupiloten“ und der „Hope Foundation“, um eine Grundschule für 250 Kinder in Bertoua, der strukturell schwachen Hauptstadt der Provinz Est in Kamerun, zu bauen („TU intern“ berichte-te). Die Realisierung hat im Januar 2014 begon-nen, damit zum neuen Schuljahr im Spätsom-mer die Schule in Betrieb genommen werden kann. Eintritt 12 Euro, ermäßigt 8 EuroZeit: 21. Februar 2014, 19.30–22.00 Uhr Ort: Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche www.hope-found.org

Preise & Stipendien

AKTIONsfonds City West 2014

Unter dem Motto „Gemeinsam sind WIR CITY WEST“ soll in Charlottenburg Eigeninitiative bei der Quartiersentwicklung initiiert und bürger-schaftliches Engagement unterstützt werden. Jede und jeder kann hierbei Unterstützung für Kunstaktionen, Schaufenstergestaltung, Mar-ketingaktionen oder auch Maßnahmen zur Ver-besserung der Barrierefreiheit, Aufenthalts- und Gestaltungsqualität erhalten. Die Förderung beträgt bis zu 10 000 Euro. Einreichungsschluss für Ideen ist der 14. 3. 2014.www.berlin-city-west.de/aktionsfonds

Clara von Simson-Preis

Die besten Studienabschlussarbeiten von Absol-ventinnen der TU Berlin, vorrangig aus den Na-tur- beziehungsweise Technikwissenschaften, werden seit 2007 jährlich mit dem Clara von Simson-Preis prämiert. Vergeben werden drei Preise zu 2500, 1500 und 1000 Euro. Bewer-bungsschluss ist der 26. 2. 2014.www.tu-berlin.de/?48107

Deutscher Studienpreis 2014

Mit dem Deutschen Studienpreis prämiert die Körber-Stiftung jährlich innovative Disser-tationen über gesellschaftlich relevante The-men. Bewerben können sich Promovierte aller Fach richtungen, die ihre Dissertation 2013 mit magna oder summa cum laude abgeschlossen haben. Insgesamt werden mehr als 100 000 Euro vergeben, darunter drei Spitzenpreise à 25 000 Euro. Einsendeschluss ist der 1. 3. 2014.www.studienpreis.de

Stipendienprogramm „Metropolen in Osteuropa“

Hoch qualifizierte Studierende aller Fächer kön-

nen sich um eines von zwölf Stipendien der Al-fried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung zum Studium in einem Land Ostmittel- oder Osteuropas bewerben. Das Stipendium um-fasst monatlich 750 Euro sowie Pauschalen für Sprachkurse, Reisekosten und Studiengebüh-ren. Bewerbungsschluss ist der 15. 3. 2013.

www.studienstiftung.de/osteuropa.html

Architekturwettbewerb

2013 fand in Dubai das erste Global Energy Fo-rum statt. Für zukünftige Foren soll ein Neubau errichtet werden, dessen Gestaltung in einem internationalen Architekturwettbewerb für Studierende und junge Architektinnen und Ar-chitekten durch ARCHmedium ausgeschrieben wird. Die Nachhaltigkeit einer globalen Ener-giewende abzubilden und ins Baukonzept zu integrieren bildet hierbei die zentrale Anforde-rung. Die beiden Hauptpreise sind mit jeweils 2500 Euro dotiert. Die Registrierung läuft noch bis 13. 4. 2014; Einsendeschluss für Entwürfe ist der 30. 4. 2014.

https://en.archmedium.com/

Personalia

Rufannahmen

Professor Dr. Thorsten Koch, Ruferteilung vom 21. Oktober 2013, Leiter der Abteilung Wis-senschaftliche Information am Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik Berlin (ZIB), für das Fachgebiet „Software und Algorithmen für die diskrete Optimierung“ in der Fakultät II Mathematik und Naturwissenschaften der TU Berlin. Die Professur ist mit einer Tätigkeit am Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik Berlin (ZIB) verbunden.

Professor Dr. Alexander Raake, Ruferteilung vom 24. Juni 2013, Juniorprofessor an der TU Berlin, für das Fachgebiet „Assessment of IP-based Applications“ in der Fakultät IV Elek-trotechnik und Informatik der TU Berlin. Die Professur ist mit einer Leitungsfunktion einer Forschungsabteilung in den T-Laboratories der Deutschen Telekom AG verbunden.

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Honorarprofessur – verliehen

Professor Dr. Peter Wagner, Chief Engineer am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt im Institut für Verkehrssystemtechnik, für das Fach-gebiet „Dynamische Modellierung und Steue-rung von Verkehrssystemen“ in der Fakultät V Verkehrs- und Maschinensysteme der TU Berlin, zum 9. Dezember 2013.

Humboldt-Stipendiat

Dr. Antoine Simonneau, Université Pierre et Marie Curie (Paris), Frankreich, im Rahmen des Humboldt-Forschungsstipendien-Programms bei Professor Dr. Martin Oestreich, für das Fachgebiet „Organische Chemie/Synthese und Katalyse“, seit Februar 2014.

Ernennungen in Gremien, Beiräte, Ausschüsse, Kommissionen

Professor Dr. Dietrich Manzey, Fachgebiet „Arbeits-, Ingenieur- und Organisationspsycho-logie“, wurde zum Vertreter der TU Berlin im Verwaltungsrat der Studentischen Darlehnskas-se e. V. ernannt.Professor Dr.-Ing. Thomas Sikora, Fachgebiet „Nachrichtenübertragung“, wurde in den Vor-stand der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften gewählt.

Tagung

Die Mobilisierung des Körpers. Prothetik seit dem Ersten Weltkrieg

Interdisziplinäre Tagung des Verbundprojek-tes „ANTHROPOFAKTE. Schnittstelle Mensch. Kompensation, Extension und Optimierung durch Artefakte“Veranstalter: TU Berlin, Institut für Philosophie, Literatur-, Wissenschafts- und Technikgeschich-te, und Deutsches Hygiene-Museum Dresden, Kontakt: Dr. Tatjana Noemi TömmelZeit: 13.–14. März 2014Ort und Zeit: Deutsches Hygiene-Museum [email protected]

Schülerinnen & Schüler

Girls‘ Day an der TU Berlin

Führung und WorkshopsKlassenstufe 5–8Schulfächer: alle FächerStudiengang- & Berufsbezug: Sensibilisierung MINT-Bereich, BerufsorientierungAm Ende erhält jede Schülerin außerdem eine Teilnahmebestätigung. Veranstalter: TU Berlin, Allgemeine Studienberatung, Schulbüro, Kon-takt: Arlett ManzkeZeit: 27. März 2014, 8.30–14.00 UhrOrt: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin, HauptgebäudeT 030/314-2 56 [email protected]/?id=134144

„Jugend forscht“ Regionalwettbewerb

ForschungswettbewerbVeranstalter: TU Berlin, Institut für Werkzeug-maschinen und Fabrikbetrieb (IWF), Fachgebiet Montagetechnik und Fabrikbetrieb, und Stif-tung Jugend forscht e. V., Kontakt: Dipl.-Ing. Bernd MuschardZeit: 25.–26. Februar 2014Ort: Produktionstechnisches Zentrum (PTZ), Pascalstraße 8–9, 10587 Berlin, VersuchsfeldT 030/314-2 68 [email protected] M.Sc. B.Eng. Bastian MüllerT 030/314-2 35 [email protected]

MathInside Vorträge in der Urania

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des DFG-Forschungszentrums MATHEON präsen-tieren die spannenden Seiten der Mathematik in der Urania Berlin. Veranstalter: TU Berlin, MATHEON, Kontakt: Rudolf KellermannZeit: 11. März 2014, 9–13 UhrOrt: Urania, An der Urania 17, 10787 BerlinT 030/314-2 92 [email protected]

wwMessen

CeBit, Hannover – Messebeteiligung der TU Berlin

Informations- und (Tele-)Kommunikationstech-nik, C-Technologien, Software, NetzwerkeVeranstalter: TUBS GmbH/TU Berlin Science-Marketing, Kontakt: Dr. Thorsten KnollZeit: 10.–14. März 2014T 030/44 72 02 [email protected]

LASER-OPTIK-BERLIN – Messebeteiligung der TU Berlin

Forum der optischen Technologien, Fachmesse und KongressVeranstalter: TUBS GmbH/TU Berlin Science-Marketing, Kontakt: Dr. Thorsten KnollZeit: 18.–20. März 2014T 030/44 72 02 [email protected]

GrindTec, Augsburg – Messebeteiligung der TU Berlin

Internationale Fachmesse für SchleiftechnikVeranstalter: TUBS GmbH/TU Berlin Science-Marketing, Kontakt: Dr. Thorsten KnollZeit: 19.–22. März 2014T 030/44 72 02 [email protected]

Light and Building in Frankfurt – Messebeteiligung der TU Berlin

Veranstalter: TU Berlin, Fachgebiet Lichttechnik in Zusammenarbeit mit der TU Ilmenau, der TU Darmstadt und dem KIT Karlsruhe, Kontakt: Heike SchumacherZeit: 30. März–4. April 2014Ort: Frankfurt am Main, MessegeländeT 030/314-2 21 [email protected]://light-building.messefrankfurt.com/frankfurt/de/besucher/willkommen.htm, Kon-takt: Dr. Thorsten Knoll, TUBS GmbH/ TU Berlin ScienceMarketingT 030/44 72 02 55 [email protected]

TU intern · Nr. 2–3/Februar–März 2014 Seite 15TIPPs & TErMInE

Herausgeber: Stabsstelle Presse, Öffent-lichkeitsarbeit und Alumni der Techni-schen Universität Berlin, Straße des 17. Juni 135, 10623 BerlinT 030/314-2 29 19/-2 39 22F 030/314-2 39 09pressestelle@tu-berlin.dewww.pressestelle.tu-berlin.deChefredaktion: Stefanie Terp (stt)Chef vom Dienst: Patricia Pätzold-Alg ner (pp)Redaktion: Jana Bialluch (jb), Ramona Ehret (ehr), Bettina Klotz (bk) (Alumni), Sybille Nitsche (sn)Layout: Patricia Pätzold-AlgnerFotos: Ulrich DahlWWW-Präsentation: Ulrike FriedrichGestaltung, Satz & Repro: omnisatz GmbH, Blücherstraße 22, 10961 Berlin, T 030/2 84 72 41 [email protected]: Henke Pressedruck, BerlinAnzeigenverwaltung: unicom Werbe-agentur GmbH, T 030/5 09 69 89-0,F 030/5 09 69 [email protected]: Ramona Ehret, T 030/314-2 29 19Auflage: 16 000Erscheinungsweise: monatlich, neunmal im Jahr/29. JahrgangRedaktionsschluss: siehe letzte Seite. Na-mentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht unbedingt mit der Meinung der Re-daktion übereinstimmen. Unverlangt einge-sandte Manuskripte und Leserbriefe können nicht zurückgeschickt werden. Die Redakti-on behält sich vor, diese zu veröffentlichen und zu kürzen. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, sowie Ver-vielfältigung u. Ä. nur mit ausdrück licher Genehmigung des Herausgebers.„TU intern“ wird auf überwiegend aus Alt-papier bestehendem und 100 % chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt.„Preis für das beste deutsche Hochschulma-gazin“, 2005 verliehen von „Die Zeit“ und der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) für das Publika tionskonzept der TU-Presse stelle

Impressum

Gremien

Akademischer Senat

Beginn jeweils um 13 UhrOrt: TU Berlin, Hauptgebäude, Straße des17. Juni 135, 10623 Berlin, Raum ••12. März 201423. April 201414. Mai 20144. Juni 201425. Juni 201416. Juli 20143. September 2014

www.tu-berlin.de/asv

Kuratorium

Zeit: 9.30–12.30 UhrOrt: TU Berlin, Hauptgebäude, Straße des 17. Juni 135, Raum H 103521. März 20149. Mai 201425. Juli 201416. Oktober 20144. Dezember 2014

Sprechstunden des Vizepräsidenten für Studium und Lehre

Prof. Dr. Hans-Ulrich Heiß zu Themen aus Studium und Lehre für TU-Mitglieder17. Februar 2014, 13.00–14.00 Uhr25. März 2014, 13.00–14.00 UhrUm Anmeldung wird gebeten:[email protected]

Gipfeltreffen

Krisenkommunikationsgipfel 2014

Wie Unternehmen, Behörden und die Politik Krisen, Skandale und Compliance-Fälle frühzeitig erkennen und bewältigen können.Veranstalter: TU Berlin, Institut für Sprache und Kommunikation sowie Krisennavi-gator, Institut für Krisenforschung (Kiel), Kontakt: Prof. Dr. Norbert Bolz, TU Berlin, Institut für Sprache und KommunikationZeit: 19. März 2014, 8.30–17.00 UhrOrt: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin, Hauptgebäude, Raum H 0110T 030/314-2 29 [email protected] Frank Roselieb, Institut für Krisenfor-schung (Kiel)T 0431/5 60 64 [email protected]/presse

Himmel, Berlin!

Von März bis september 2014 zeigt die stiftung stadtmuseum Berlin im Ephraim-Palais die Ausstel-lung „himmel, Berlin!“ des Berliner Malers, Dichters und ehemaligen Tu-Professors Matthias Koeppel. Er ist bekannt für seine weit gespannten himmel, unter denen sich deutsche Zeitgeschichte vollzieht. An der Tu Berlin gestaltete er bereits viele Ausstellungen seiner Werke, zuletzt die sehr erfolgreiche „schu-le der neuen Prächtigkeit“ zusammen mit seinem Maler-Kollegen und Miterfinder der „schule“ Johan-nes grützke im Jahr 2011. nach zunächst abstrakten

form- und farbkompositionen wandte er sich in den 1960er-Jahren der gegenständlichen Malerei zu. In seinen seitdem entstandenen (stadt-)Landschaften und figurenbildern persifliert er politische und ge-sellschaftliche Be- und gegebenheiten mit deutlich ironischem unterton. Koeppel reflektiert geschich-te, bisweilen antizipiert er sie. gezeigt werden Bil-der aus sechs Jahrzehnten, von der nachstellung des „Jüngsten gerichts“ des Lucas van Leyden durch die „schule der neuen Prächtigkeit“ am Anhalter Bahn-hof über West-Berliner Abriss-szenarien, das große

Triptychon zur Maueröffnung bis hin zu Branden-burger-Tor-Motiven im stil der Klassischen Moderne und neokubistischen Bildern. Im Mittelpunkt steht dabei immer wieder Berlin.Im Bild: Ausschnitte der gemälde „Der letzte Trabi am rande der Bernauer straße“, 2009, „requiem für Luise“, 1984, und „occupy“, 2012 (v. l.). pp

Zeit: 21. März bis 28. September 2014, Di, Do–So 10–18 Uhr/Mi 12–20 Uhr. Ort: Ephraim-Palais, Poststraße 16, 10178 Berlin www.stadtmuseum.de/ausstellungen/matthias-koeppel

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Multivisionsshow

Naturwunder Erde

Eine Weltreise voller Bilder, Erlebnisse und Musik von und mit dem Fotografen Markus Mauthe.Präsentiert von Greenpeace und dem Umwelt-referat des AStA der TU Berlin. Der Eintritt ist frei. Es ist keine Anmeldung erforderlich.

Zeit: 20. Februar 2014, 19 UhrOrt: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin, Hauptgebäude Raum H [email protected]/themen/waelder/ multivision

1. Institutskolloquium „Moderne Tech-nologie und gesunde Lebens mittel“

KolloquiumVeranstalter: TU Berlin, Institut für Lebensmit-teltechnologie und Lebensmittelchemie, Kon-takt: Prof. Dr. Lothar W. KrohZeit: 17. Februar 2014, 15–18 UhrOrt: Campus Dahlem, Königin-Luise-Str. 22, 14195 Berlin, Großer HörsaalT 030/314-7 25 [email protected]

Bauen mit Carbon – Visionen für die Zukunft

VisionsforumVeranstalter: TU Berlin, Institut für Bauingeni-eurwesen u. a., Kontakt: Dr.-Ing. Frank SchladitzZeit: 26. Februar 2014, 9.00–16.30 UhrOrt: TU Berlin, Technologie- und Innovations-park Berlin, Gustav-Meyer-Allee 25, 13355 Berlin, Gebäude 13b, Hörsaal BT 0351/40 47 04 [email protected]

Transformationsprozess in Tunesien und Chancen für die deutsch-tunesi-sche Zusammenarbeit

SeminarVeranstalter: TU Berlin, Stabsstelle Presse, Öf-fentlichkeitsarbeit und Alumni in Kooperation mit Tunisian Academics‘ Society Berlin e. V.Zeit: 28. Februar 2014, 14.00–17.30 UhrOrt: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin, Hauptgebäude, Raum H 3005T 030/314-2 40 28www.alumni.tu-berlin.de/internationale-seminare/seminare-fuer-alumni

Gesundheit nachhaltig fördern: lang-fristig – ganzheitlich – gerecht

19. Kongress Armut und GesundheitVeranstalter: TU Berlin, Zentrum für Technik und Gesellschaft, Gesundheit Berlin-Branden-burg, Kontakt: Marianne Pundt, Gesundheit Berlin-BrandenburgZeit: 13.–14. März 2014, 9.30–17.00 UhrOrt: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin, HauptgebäudeT 030/44 31-90 [email protected]

„Healing Architecture + Communica-tion” – 5. Symposium Health Care der Zukunft

Veranstalter: TU Berlin, Fachgebiet Entwerfen

Zeit: 19.–21. März 2014, 14.30 UhrOrt: Universitätsarchiv der FU Berlin, Geo-Campus Lankwitz, Malteserstraße 74–100, Haus L/EG, 12249 Berlin (19.3., AG Digitale Langzeitarchivierung)T 030/314-7 85 [email protected]/aktuelles/news/ artikel/769

Europäische Studienreform 2.0 – Flexibilisierung, Mobilität und Individualisierung

Jahrestagung des Projekts nexusVeranstalter: Hochschulrektorenkonferenz, Projekt nexus in Zusammenarbeit mit der TU BerlinZeit: 25.–26. März 2014, 5. 3., 10.45 Uhr/ 26. 3., 13.00 UhrOrt: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin, HauptgebäudeT 02 28/8 87-1 [email protected]

von Krankenhäusern und Bauten des Gesund-heitswesens, Kontakt: Stefanie MatthysZeit: 14. März 2014, 9.00–18.30 UhrOrt: Akademie der Künste, Pariser Platz 4, 10117 BerlinT 030/314-2 18 73s.matthys@healthcare-tub.comwww.healthcare-tub.comwww.healthcare-tub.com/images/symposi-um2014/5.%20Symposium_Anmeldung.pdf

Umbau im baulichen Bestand – Fach- und Rechtsfragen

TagungVeranstalter: TU Berlin, Institut für Stadt- Regi-onalplanung, Fachgebiet Städtebau und Sied-lungswesen – Orts-, Regional- und Landespla-nung, Kontakt: Hildegard FrankenbergerZeit: 17.–18. März 2014, 9.45–18.00 UhOrt: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin, Hauptgebäude, Raum H 1012T 030/314-2 80 [email protected]/zielgruppen/ta-gungsinteressierte/aktuelle_tagung

Brillante Diodenlaser für neue Anwen-dungen in der Lasermaterialbearbei-tung

Vortragsreihe und Posterausstellung zum The-ma LasermaterialbearbeitungVeranstalter: TU Berlin, Fachgebiet Füge- und Beschichtungstechnik, Kontakt: Tobias RöhrichZeit: 18. März 2014, 9.30–22.00 Uhr (9.30–17.00 Uhr – Workshop 18.00–22.00 Uhr – Abendveranstaltung/Posterausstellung)Ort: Messe Berlin, Messedamm 22, 14055 Berlin (Workshop), TU Berlin, Straße des 17. Juni 144, 10623 Berlin, Wasserbauhalle (Abendveranstaltung)T 030/314-2 95 [email protected]

Licht und Gesundheit

Symposium und PreisvergabeVeranstalter: TU Berlin, DAfP, LiTG, begleitend zur LASER-OPTIK-BERLIN, Kontakt: Heike Schu-macherZeit: 19.–20. März 2014Ort: Messegelände Berlin, Messedamm 22, 14055 Berlin, Funkturm LoungeT 030/314-2 21 [email protected]

Schema – Zeichen – Wissen

12. Arbeitstagung des Forschungsnetzwerkes

„Transzendentalphilosophie/Deutscher Idea-lismus“Veranstalter: TU Berlin, Institut für Philosophie, Literatur-, Wissenschafts- und Technikgeschich-te, Kontakt: Prof. Dr. Christoph AsmuthZeit: 19.–21. März 2014Ort: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin, HauptgebäudeT 030/314-2 56 [email protected] [email protected]/node/587

Archivmanagement – Ressourcen nutzen, Potenziale erkennen

FrühjahrstagungVeranstalter: Fachgruppe 8 Archive der Hoch-schulen sowie wissenschaftlicher Institutionen im Verein deutscher Archivare (VdA), Univer-sitätsarchive der TU Berlin und der FU Berlin, Kontakt: Dr. Irina Schwab, TU Berlin, Univer-sitätsarchiv

Weitere Veranstaltungen

Seite 16 TU intern · Nr. 2–3/Februar–März 2014VErMIschTEs

Fallobst

Schluss

Die nächste Ausgabe der „TU intern“ erscheint im April 2014.Redaktionsschluss: 24. März 2014

„Hohle Gefäße geben mehr Klang als gefüllte. Ein Schwätzer ist meistens ein leerer Kopf.“Augustinus, Aurelius, numidischer Rheto-riklehrer, Bischof, Philosoph (354–430)

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Ohne sie geht gar nichts. Viele gute Geister sorgen in der Universität dafür, dass der Betrieb von For-schung und Lehre gut läuft. „Tu intern“ stellt einige von ihnen vor.Bereits sehr früh entdeckte er sei-ne künstlerische Ader, absolvierte aber zunächst eine Ausbildung zum Dachdecker und später eine zum raumausstatter. nach meh-reren Jahren Berufserfahrung in unterschiedlichen firmen bekam Markus schüler im Jahr 2007 eine Anstellung in den zentralen Werkstätten der Tu Berlin. seit-dem arbeitet der heute 46-Jährige als handwerker und Dekorateur im Tu-Team. Zu seinen Aufgaben gehören unter anderem fußbo-denreparaturen, die Anfertigung und das Anbringen von gardinen in hörsälen und Laboren und Deko-Arbeiten für großveranstal-tungen wie die „Lange nacht der Wissenschaften“. „Bei uns gibt es nichts von der stange. ob Licht-schutzvorhänge, Verkleidungen oder sichtschutz – alles wird von unserem Team in den Werkstätten angefertigt“, sagt er stolz. Der Ar-beitstag fängt für Markus schüler

bereits um 6.15 uhr an. Dann kom-men Anfragen und störmeldungen aus unterschiedlichen fakultäten, die er so schnell wie möglich zu beheben versucht, denn keiner soll wegen einer Delle im fußboden stürzen und sich verletzen. „Bei noteinsätzen wie der Eröffnung des Energielabors, wo kurzfristig ein Vorhang genäht werden musste, lassen wir alles liegen und machen alles möglich“, schmunzelt er. Aber auch reparaturen an Polstermö-beln und das Aufhängen von Bil-dern gehören zu seinen Aufgaben.Am meisten liebt er bei seinem Job die Abwechslung. hier kann er kreativ sein und genießt das selbst-ständige Arbeiten. „Als handwer-ker kann man hier viel bewegen. Es gibt viel raum für Ideen“, betont er. Die Zusammenarbeit im Team mit Elektrikern, Tischlern und Ma-lern macht ihm viel spaß.„Wir sind wie eine große familie“, sagt Markus schüler begeistert.Der ehemalige Leistungssportler und Vater zweier Kinder im Alter von acht und zwölf Jahren malt in seiner freizeit gerne und fährt fahrrad, denn so kann er sich am besten entspannen. Agnieszka Asemota

Arbeitsplatz Uni

Markus Schüler

Kunst in der Mensa

pp „Wir bieten euch leere Wände, kuratorische unterstützung und ein großes, denkbar gemischtes Publikum.“ so bewirbt das stu-dentenwerk Berlin sein neuestes Angebot, ein semester lang gemäl-de, Kollagen oder fotografien von studierenden mit einer Einzelaus-stellung zu unterstützen. Mit der Kunstprofessorin, dem Kommili-tonen aus einem technischen stu-diengang, Konferenzteilnehmern oder gästen aus der nachbarschaft ist die Bandbreite der Mensabesu-cher sehr groß. für die drei Ein-zelausstellungen stehen die Mensa hu nord, das Bafög-Amt oder die cafeteria der Tu Berlin in der har-denbergstraße zur Verfügung. Die Ausstellungen werden durch eine Kuratorin professionell begleitet und vom Kulturbüro des studen-tenwerks organisiert. Bewerbungs-schluss ist der 28. februar 2014.

T 030/9 39 39-84 31 [email protected] www.podiumensa.de

Wettbewerb

Nach dem UntergangErschütternde, frühe Zeitzeugenberichte über

die polnische shoah erstmals auf Deutsch

„Eine weitere technische Verbesserung für die Vernichtung der Körper der toten Juden … würde ohne Zweifel in dem Gebäude, auf dessen Baustelle wir arbeiteten, eingeführt werden  … Neben dem ,Badehaus‘ stand ein gro-ßer Kasten … für eine besondere Art von Werterfassung  … Dort stand ein jüdischer ,Zahnarzt‘, untersuchte den Mund eines jeden Leichnams und ext-rahierte alle Goldzähne oder Platinkro-nen … Mehr als eine Kiste Gold hatte sich auf diese Weise angesammelt. Die Deutschen sind gute Haushälter.“ So le-sen sich über viele Seiten schrecklichste Details über die Todesmaschinerie Treb-linka, eines der großen Vernichtungsla-ger in Polen im Zweiten Weltkrieg.

„18 Tage in Tre blinka“ heißt der Be-richt des damals 25-jährigen Abraham Krzepicki, der aus dieser hölle im september 1942 fliehen konnte – und kurze Zeit später im Warschauer ghet-to umkam. Es ist der früheste Augen-zeugenbericht, der das ganze Ausmaß, die akribische organisation des Lagers beschreibt, vom quälenden, manchmal

bereits tödlichen Transport über den grausamen Alltag im Lager, geprägt von hunger, Durst und Todesangst im Angesicht der täglichen Erschießungen und weiterer gräuel, bis zu den gas-kammern und zur Ausplünderung so-wie schließlich zur „Entsorgung“ der Leichen. Er spricht über die Brutalität der Wärter, die Ausweglosigkeit für die gefangenen, die unmenschlichen Zustände, den sadismus, die ganze unglaublichkeit der Vorgänge dort. 1956 erstmals auf Polnisch und dann in den usA veröffentlicht, liegt dieser Bericht zusammen mit zwölf weiteren nun zum ersten Mal auf Deutsch vor. Er stammt von der „Zentralen Jüdi-schen historischen Kommission“, ge-gründet 1944 von Überlebenden der ghettos und Lager auf polnischem Bo-den, jüdischen Intellektuellen, die die spuren des Judenmords und des un-tergangs der ghettos sicherten, indem sie diese Berichte zusammentrugen. In 39 Büchern in polnischer und jid-discher sprache dokumentierten die überlebenden jüdischen historiker in den Jahren nach dem Krieg die shoah.

„Die Liquidierung des Wilnaer ghet-tos“, „Wie ich die Deutschen überleb-te“, „Die universität der Mörder“ oder „Auf den feldern von Treblinka“ hei-ßen diese Berichte von Zeitzeugen der frühen stunde, einmalige Dokumente des holocaust, authentisch, erschüt-ternd und ergreifend. herausgegeben wurde das fast 700 seiten starke Buch unter anderem von Prof. Dr. Wolfgang Benz, der mehr als 20 Jahre lang das Zentrum für Antisemitismusforschung der Tu Berlin leitete, und Dr. Barbara Distel, mehr als 30 Jahre lang Leiterin der KZ-gedenkstätte Dachau. Viele Bilddokumente, Zeichnungen, schnit-te, alte fotos sowie wissenschaftlich editierte fußnoten mit Erklärungen zu bestimmten Ausdrücken, Bezeich-nungen oder Vorgängen ergänzen die umfangreiche Dokumentation. Patricia Pätzold

Frank Beer, Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.): Nach dem Untergang – Die ersten Zeugnisse der Shoah in Polen 1944–1947, Metropol Verlag und Verlag Dachauer Hefte, 2014, 29,90 Euro

Von der Hölle zur Idylle – die Wandlung des Berliner Hinterhofs

pp Kein Architekt hat ihn erfunden, kein Politiker hat ihn sich ausgedacht: Der Berliner hinterhof, zur Zeit der Industrialisierung zur unterbringung des wachsenden heeres der Arbeiter gebaut bis 1925, ist eine besondere form des hofes. „Der hinterhof wur-de über Jahrzehnte als schlimmste Verkörperung unmenschlichen Woh-nens betrachtet, als finsterer steiner-ner ort ohne jede nutzungsqualität,

als hölle für aufwachsende Kinder, als Mahnmal der nicht erhaltenswerten, ja unbedingt zu beseitigenden Miets-kasernenstadt“, sagt harald Boden-schatz, ehemaliger Tu-Professor und Architektursoziologe. Im Zuge der erweiterten neuauflage seines Buches „städtebau in Berlin. schreckbild und Vorbild für Europa“ hat er sich ausführlich mit dieser Berliner son-derform des Wohnens beschäftigt, insbesondere mit dem in den letzten Jahrzehnten eingetretenen Wandel der höfe von der hölle zur Idylle.nach dem öffentlich subventionierten Kahlschlagprogramm der 60er-Jahre erfolgte in den 70er- und 80er-Jahren durch die politischen Diskussionen und die Aktivitäten der hausbesetzer-szene ein unglaubliches comeback der höfe. sie wurden liebevoll begrünt, sie wurden zur Bühne für hausfeste. heute sind die „höfe“ eher ein posi-tiv besetzter Begriff, der für den ruhe-raum, die grüne Lunge in der urbanen hektik steht, und doch bleiben sie, im positiven wie im negativen sinne, ein Brennpunkt des Berliner städtebaus. harald Bodenschatz beschreibt in sei-nem Buch, das unter dem Titel „Berlin

urban Design. A Brief history of a European city“ auch auf Englisch vor-liegt, welcher politische und soziale Wandlungsprozess dieser Entwicklung des stadtumbaus und der stadterneu-erung, die noch nicht abgeschlossen ist, zugrunde liegt.

Harald Bodenschatz: Städtebau in Berlin.Schreckbild und Vorbild für Europa, DOM Publishers, 28 Euro.

Erinnerungen gesucht

pp Das Projekt „Europeana 1914–1918“ sammelt in ganz Eu-ropa private Erinnerungsstücke aus der Zeit des Ersten Weltkrie-ges. Die gemeinnützige Initiative der europaweiten virtuellen Bib-liothek „Europeana foundation“, an der auch der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und der Berliner staats-bibliothek beteiligt ist, will die europäische geschichte für künf-tige generationen sichern und in einem digitalen Archiv zugänglich machen. Es sind bereits über 5000 Beiträge mit 60 000 digitalen ob-jekten online recherchierbar. In-teressierte können sich auf der Internetseite registrieren und das online-Archiv selbstständig mit digitalen Bildern und Informatio-nen füllen.

www.europeana1914-1918.eu/de

Sprachen lernen in den Ferien

tui Arabisch, Bulgarisch, chine-sisch, Deutsch, Englisch, finnisch, französisch, griechisch, hebrä-isch, hindi, Italienisch, Japanisch, niederländisch, Persisch, Polnisch, Portugiesisch, russisch, schwe-disch, spanisch und Türkisch – die-se sprachen können Interessierte aller Berliner universitäten sowie Tu-Alumni in den Wintersemes-terferien im März 2014 an der sprach- und Kulturbörse der Tu Berlin lernen. sie befindet sich im gebäude fraunhoferstraße 33–36.

Infos über Angebot, Einschreibungszeiten, Beratung, Einstufungstests und Preise sind auf der Website veröffentlicht. [email protected] T 030/314-2 27 30 www.skb.tu-berlin.de

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