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MEIN DIGITALES ICH VERHALTEN IM NETZ Digitaler Fußabdruck | Selbstdarstellung im Netz | Cybermobbing Wert von Daten | Trolling | Hate Speech UNTERRICHTSENTWURF 2 UE á 45-90 Minuten Offline: 45 Minuten Online: 90 Minuten

Mein Digitales Ich - Verhalten im Netz · Einführung in Social Media Einführung in das Konzept "Social Media" Power Point Dauer Offline: Dauer Online: 45 Minuten 90 Minuten Im Anhang

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MEIN DIGITALES ICH

VERHALTEN IM NETZ

Digitaler Fußabdruck | Selbstdarstellung im Netz | Cybermobbing

Wert von Daten | Trolling | Hate Speech

UNTERRICHTSENTWURF

2 UE á 45-90 Minuten

Offline: 45 Minuten

Online: 90 Minuten

DIGITALE LERNWERKSTATT

DIGITALE LERNWERKSTATT

JUGENDLICHE FIT MACHEN FÜR DEN DIGITALEN ARBEITSMARKT!

Mit der Digitalen Lernwerkstatt wollen wir Digitalisierung verständlich machen und

digitale Kompetenzen vermitteln. Auf unserer Webseite www.digitale-

lernwerkstatt.com bieten wir kostenlose Online-Module zum Selbstlernen für

Jugendliche und Unterrichtsmaterial für Lehrer/innen.

Weitere Informationen zu unserem gesellschaftlichen Engagement finden Sie unter

www.accenture.de/corporate.citizenship oder schreiben Sie uns unter:

[email protected]. Wir freuen uns auf Ihre Nachricht!

Nutzungsbedingungen Diese Allgemeinen Geschäftsbedingungen ("AGB") gelten für die Nutzung des Portals „Digitale Lernwerkstatt“ (das „Portal“). Die AGB regeln das Verhältnis zwischen der Accenture Holding GmbH & Co. KG als den Betreibern des Portals ("Accenture") und dem jeweiligen Nutzer ("Nutzer"). "Inhalt(e)" bedeutet Bilder, Videos, Präsentationen und sonstige Schulungsunterlagen, diese stehen unter der Lizenz Creative Commons BY NC ND auf dem Portal zur Verfügung. Accenture kann diese Bedingungen jederzeit und ohne Ankündigung anpassen. Accenture behält sich das Recht vor, den Nutzungsvertrag jederzeit und ohne Angabe von Gründen zu kündigen und die weitere Nutzung der Website zu untersagen, es besteht kein Anspruch zur Nutzung des Portals. Das Massenkopieren der bereitgestellten Inhalte ist untersagt sofern keine ausdrückliche Erlaubnis durch Accenture erteilt wurde. Die Zusammenstellung der Inhalte ist als kollektives Werk entsprechend internationaler Konventionen und Gesetze zum geistigen Eigentum urheberrechtlich geschützt. Alle bereitgestellten Inhalte auf dem Portal werden unter der Lizenz Creative Commons BY NC ND zur Verfügung gestellt. Die Inhalte können kostenlos für nicht kommerzielle Anwendungen in digitaler oder gedruckter Form verwendet werden. Zur Nutzung für kommerzielle Zwecke ist die vorherige Zustimmung von Accenture einzuholen. Der Nutzer ist für die Art und Weise der Verwendung der bereitgestellten Inhalte und der Beachtung der Nutzungsbedingungen verlinkter Plattformen und Webseiten selbst verantwortlich. Der Nutzer stellt Accenture von sämtlichen Ansprüchen frei, die Dritte gegenüber Accenture geltend machen aufgrund einer Verletzung ihrer Rechte durch die Nutzung der über das Portal zur Verfügung stehenden Inhalte. Der Nutzer übernimmt hierbei die Kosten einer notwendigen Rechtsverteidigung von Accenture einschließlich sämtlicher Gerichts- und Anwaltskosten. Dies gilt dann nicht, wenn die Rechtsverletzung nicht durch schuldhaftes Verhalten des Nutzers verursacht wurde. Der Nutzer ist verpflichtet, Accenture für den Fall einer Inanspruchnahme durch Dritte unverzüglich, wahrheitsgemäß und vollständig sämtliche ihm zur Verfügung stehende Informationen mitzuteilen, die für eine Prüfung der Ansprüche und eine Verteidigung erforderlich sind. Darüber hinausgehende Schadensersatzansprüche von Accenture gegenüber dem Nutzer bleiben unberührt. Sämtliche Inhalte, die auf dem Portal bereitgestellt werden, wurden und werden mit äußerster Sorgfalt erstellt und regelmäßig überprüft. Accenture übernimmt jedoch keinerlei Gewähr für die Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität der Inhalte sowie für Links oder Webseiten Dritter. Die Inhalte der Digitalen Lernwerkstatt stellen keine Rechtsberatung dar. Haftungsansprüche gegen Accenture oder mit ihr verbundene Unternehmen, welche sich auf Schäden materieller oder ideeller Art beziehen, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der bereitgestellten Inhalte bzw. durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Informationen verursacht wurden, sind, soweit gesetzlich zulässig, ausgeschlossen. Sollten einzelne Bestimmungen dieser Nutzungsbedingungen ganz oder teilweise nicht rechtswirksam sein oder ihre Rechtswirksamkeit später verlieren, wird die Gültigkeit der Nutzungsbedingungen im Übrigen nicht berührt. Auf das Vertragsverhältnis zwischen den Nutzern und Accenture findet das Recht der Bundesrepublik Deutschland Anwendung. Soweit zulässig, wird als Gerichtsstand Frankfurt a.M. vereinbart.

DIGITALE LERNWERKSTATT

INHALTSVERZEICHNIS

1 Einleitung ............................................................................................................. 4

2 Selbstdarstellung im Netz .................................................................................... 5

2.1 Inhalt .............................................................................................................. 5

2.2 Lernziele ........................................................................................................ 5

2.3 Medienliste .................................................................................................... 5

2.4 Selbstdarstellung ........................................................................................... 7

2.4.1 Digitaler Fußabdruck ........................................................................... 7

2.4.2 Formen der Selbstdarstellung .............................................................. 9

2.4.3 Tipps zur gelungenen Selbstdarstellung ............................................ 12

2.4.4 Checkpoint ......................................................................................... 13

2.5 Der Wert von Daten ..................................................................................... 13

2.5.1 Wer nutzt meine Daten? .................................................................... 13

2.5.2 Was sind meine Daten wert? ............................................................. 15

2.5.3 Checkpoint ......................................................................................... 16

3 Cybermobbing .................................................................................................... 17

3.1 Inhalt ............................................................................................................ 17

3.2 Lernziele ...................................................................................................... 17

3.3 Medienliste .................................................................................................. 17

3.4 Begriffsklärung............................................................................................. 18

3.4.1 Einleitung Cybermobbing ................................................................... 18

3.4.2 Arten von Cybermobbing ................................................................... 20

3.5 Hintergründe ................................................................................................ 20

3.5.1 Ursachen und Handlungsmöglichkeiten ............................................ 20

3.5.2 Beispiele für Cybermobbing ............................................................... 21

3.5.3 EXKURS: Trolling und Hate Speech .................................................. 22

3.6 Checkpoint .................................................................................................. 23

DIGITALE LERNWERKSTATT

4 Glossar ............................................................................................................... 24

5 Anhang ............................................................................................................... 25

DIGITALE LERNWERKSTATT

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1 EINLEITUNG

Die hier gebotenen Unterrichtsvorschläge dienen als Heranführung an das Thema

Digitalisierung. Schüler/innen sollen in einem ersten Schritt für ihre Selbstdarstellung

im Netz und die daraus resultierenden Chancen und Herausforderungen vor dem

Hintergrund des bevorstehenden Berufseinstiegs sensibilisiert werden. In der zweiten

Unterrichtseinheit wird das Thema Cybermobbing behandelt. Es werden Ursachen

ergründet und Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt. Das Ziel ist es, den Schüler/innen

aufzuzeigen, welche Konsequenzen ein vermeintlicher Scherz für andere Personen

haben kann.

NUTZUNGSHINWEISE

Dieses Arbeitsbuch beinhaltet einen flexiblen Vorschlag zur Unterrichtsgestaltung. Sie

können Ihren Unterricht ohne Hilfe von digitalen Medien gestalten oder mit

verschiedenen Online-Materialien anreichern.

In diesem Booklet werden Ihnen verschiedene Lernformate angeboten. Diese sind mit

den hier dargestellten Symbolen gekennzeichnet und lassen sich durch das Anklicken

öffnen.

Arbeitsblatt Kopiervorlage (auch im Anhang zu finden)

PowerPoint Präsentation Computer und Beamer werden benötigt

Video Computer und Beamer werden benötigt

Online Training Computer/Smartphone für jede/n Schüler/in

(Bearbeitung auch in Kleingruppen von 2-3

Personen möglich)

Bitte beachten Sie, dass Sie für das Aufrufen dieser zusätzlichen Materialien zum Teil

einen Internetzugang benötigen. Dieser wird im Folgenden mit dem nebenstehenden

Symbol ergänzend hervorgehoben. Sie finden das Zeichen jeweils am Seitenrand der

betreffenden Lernmedien.

.

DIGITALE LERNWERKSTATT

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2 SELBSTDARSTELLUNG IM NETZ

2.1 INHALT

In dieser Unterrichtseinheit werden Schüler/innen für die eigene Präsenz im Internet

sensibilisiert. Sie lernen verschiedene Formen der Online-Präsenz kennen und

reflektieren die eigene Darstellung. Aufbauend darauf lernen sie, welche Chancen und

Herausforderungen das Internet als Plattform zur Selbstdarstellung bietet und wie mit

ihren Daten umgegangen wird.

2.2 LERNZIELE

1. Wissen, welche Formen der digitalen Präsenz es gibt.

2. Verstehen, welche Konsequenzen Online-Präsenz haben kann.

3. Analysieren der eigenen Internetpräsenz.

2.3 MEDIENLISTE

Zusätzlich zu diesem Unterrichtsvorschlag, finden Sie in der untenstehenden Tabelle

eine Auflistung aller Unterrichtsmaterialien, welche von der Digitalen Lernwerkstatt zu

diesem Thema zur Verfügung gestellt werden.

Name Beschreibung Format

Formen der Online-Präsenz

Selbstdarstellung im

Netz

Einleitung in die Themen "Selbstdarstellung" und

"Digitale Identität"

Power Point

Einführung in Social

Media

Einführung in das Konzept "Social Media" Power Point

Dauer Offline: Dauer Online:

45 Minuten 90 Minuten

Im Anhang bieten wir Ihnen einen Zeitplan zur Strukturierung

dieser Unterrichtseinheit.

DIGITALE LERNWERKSTATT

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Formen der

Selbstdarstellung im

Internet

Verschiedene Formen der Online Präsenz

kennenlernen und deren Vor- und Nachteile

beleuchten.

Online Training

Reflektion der eigenen Darstellung

Arbeitsblatt zum

eigenen Facebook-

auftritt

Reflektion des eigenen Facebookauftritts Arbeitsblatt

Übung zur Social

Media-Nutzung

Interaktive Übung zur Erfassung der Social

Media Aktivitäten in der Klasse

Arbeitsblatt

Xing Profil erstellen Vorstellung der Karriereplattform Xing und

Anleitung zum Erstellen eines Profils.

Power Point

Mein Verhalten im

Netz

Überblick über digitale Spuren, die jeder

Internetnutzer hinterlässt, sowie gängige

Verhaltensregeln im Netz.

Online Training

Zusammenfassung:

Formen der

Selbstdarstellung im

Internet

Tipps und Tricks zur gelungenen

Selbstdarstellung im Internet.

Arbeitsblatt

Chancen und Herausforderungen

Risiken: Meine Daten

im Netz

Kritische Auseinandersetzung mit der

Verfügbarkeit persönlicher Daten im Netz und

deren Nutzungsbereiche.

Power Point

Experten-Interview

ACN: Social Media

Christopher Twardokus spricht über die Chancen

und Herausforderungen der sozialen Medien.

Video

Was sind Fake-

Profile?

Definition und Hintergrund von Fake-Profilen

sowie Hinweise zum Selbstschutz.

Video

Einfluss nehmen auf

das Sammeln von Big

Data

Notwendigkeit des Datenschutzes vor dem

Hintergrund von Big Data und Tipps zum Schutz

der eigenen Daten.

Video

Fake-Profile: Digitale

Auftritte kritisch

hinterfragen

Erkennungsmerkmale von Fake-Profilen und

Anregungen zur kritischen Betrachtung medialer

Auftritte.

Power Point

Netiquette Verhaltensregeln zur Online Kommunikation für

Beruf und Alltag.

Power Point

Umgang mit Daten

Was wird mit Big Data

gemacht?

Überblick über die Sammlung großer

Datenmengen und über die Einsatzbereiche von

Big Data.

Online Training

Folgen von

Cyberkriminalität

Methoden und Motive der Hacker sowie Tipps

zum Schutz der eigenen Daten im Netz.

Video

Wert meiner digitalen

Identität

Auf den Spuren des Handels mit persönlichen

Daten.

Power Point

DIGITALE LERNWERKSTATT

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2.4 SELBSTDARSTELLUNG

2.4.1 Digitaler Fußabdruck

Computerspiele, das Internet und alles, was mit digitalen Medien zusammenhängt,

spielt heute bei Nutzern in verschiedenen Altersstufen eine große Rolle. Vor allem

soziale Netzwerke bestimmen einen großen Teil des Lebens von Jugendlichen. Sie

kommunizieren dort mit virtuellen Freunden, tauschen Meinungen und Informationen

aus, verabreden sich oder präsentieren sich selbst und ihr Alltagsleben.

Dabei ist vermutlich wenigen bewusst, dass sie durch ihre Aktivitäten in den digitalen

Medien eine eigene Identität für sich schaffen. Die Summe ihrer Online-Präsenz(en)

ergibt dabei ein ganz bestimmtes Bild von ihnen, über das sie von Anderen, die sie

nicht aus dem realen Leben kennen, eingeschätzt werden.

Das Netz ist genauso ein sozialer Raum wie die Umwelt, in der wir uns täglich

bewegen. Ihre Schüler/innen sollten daher verstehen, wie sie dieses Bild positiv

beeinflussen können. Stellen Sie ihnen daher vor, in welchen vier Bereichen wir im

Netz einen digitalen Fußabdruck hinterlassen.

DEFINITION – DIGITALER FUSSABDRUCK

Als “Digitaler Fußabdruck” werden die Spuren bezeichnet, die jeder von uns

durch Klicks oder Profile im Netz hinterlässt.

DIDAKTISCHER TIPP

Ihre Schüler/innen kennen das vielleicht. Sollte es bereits einmal Probleme im Klassenverbund gegeben haben, die auf einem versehentlich veröffentlichten Bild in sozialen Medien, einer viral gegangenen Partyeinladung oder eines Videos beruht haben, können Sie so gut ins Thema einsteigen. Schaffen Sie ein Verständnis für die ungeahnte Verweildauer und Reichweite von Daten im Netz.

DIGITALE LERNWERKSTATT

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Social Media

Hierzu zählen Profile auf sozialen privaten Plattformen, inklusive Posts, Bilder,

Likes und das digitale Netzwerk, welches man sich über diese Plattformen

aufbauen kann. Sobald dort der eigene Name oder die private Mailadresse

hinterlegt ist, ist jeder über Suchmaschinen leicht zu finden.

Suchmaschinen

Fotos, Zeitungsartikel, Blogbeiträge, Rezensionen und Verlinkungen werden

mit dem eigenen Namen verknüpf und sind mit Hilfe von Suchmaschinen leicht

zu finden. Hier können auch nach Jahren noch alte Kommentare in

Internetforen zu lesen sein.

Online Shops

Das Klick- und Kaufverhalten auf Homepages und in Onlineshops hinterlässt

ebenfalls Spuren. Über Cookies wird gespeichert, wofür wir uns interessieren.

So kann das Einkaufsverhalten leicht nachvollzogen werden.

Karriere

Accounts auf sozialen Karriereplattformen, inklusive Posts, Bilder, Likes und

dem Netzwerk bilden einen weiteren Bereich, der einen Digitalen Fußabdruck

hinterlässt.

DIGITALE LERNWERKSTATT

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2.4.2 Formen der Selbstdarstellung

Selbstdarstellung ist in vielen Fällen der vordergründige Zweck der Schaffung einer

digitalen Identität. Die Partizipationsmöglichkeiten, die digitale Medien bieten, werden

kreativ zur eigenen Darstellung genutzt und haben so auch den Begriff des Web 2.0

geprägt.

Diese Selbstdarstellung dient immer dazu, Aufmerksamkeit zu erregen und bestimmte

Ziele zu erreichen: Angefangen bei Kindern und Jugendlichen, die Anerkennung unter

ihren virtuellen „Freunden“ und weiteren Nutzergruppen suchen, über den Versuch,

eine Karriere als Model, Fashion-Blogger, Fitness-Guru, Künstler oder Musiker zu

starten bis hin zum Politiker, der seine Anhänger im Wahlkampf virtuell um sich schart,

ist alles vertreten.

WUSSTEN SIE SCHON?

Jeden Tag werden eine Vielzahl von Fotos auf den verschiedensten Kanälen

hochgeladen - jeder zeigt ein Stück aus seinem Leben. Dass der Wettbewerb

um das spektakulärste Bild sogar zum Tod führen kann, zeigt die Tatsache,

dass zwischen März 2014 und September 2016 127 Menschen* beim

Aufnehmen von Selfies gestorben sind. Das sind über 100 Menschen mehr

im Vergleich zum Tod durch Haiangriffe**.

* (https://de.statista.com/infografik/8799/selfie-tote-weltweit/)

** (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/158200/umfrage/anzahl-der-haiangriffe-weltweit/)

DEFINITION – WEB 2.0

„Web 2.0“ beschreibt die heutige aktive Nutzung des Internets. Das

bedeutet, dass der Nutzer nicht nur Inhalte und Angebote konsumiert,

sondern selbst auch zur Angebotsvielfalt beiträgt, indem er eigene Inhalte

produziert und verfügbar macht.

DIGITALE LERNWERKSTATT

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Wie weit aber Schein und Sein voneinander

entfernt sein können, sehen Sie in diesem Video.

Der Kurzfilm regt zum Nachdenken an und

verdeutlicht, wie wichtig es ist, am Leben aktiv

teilzunehmen, anstatt lediglich ein positives Bild

von sich selbst im Netz zu erschaffen.

Jeder Mensch trifft für sich selbst eine Entscheidung, wie sehr er oder sie im Internet

präsent sein möchte. Grundsätzlich können dabei die Identitäten verschiedene

Formen annehmen. In der folgenden Übersicht finden Sie Formen digitaler Identitäten,

die Sie mit Ihren Schüler/innen besprechen können:

VORTEILE NACHTEILE

ABSENT Es besteht ein geringeres

Risiko, dass im Netz ein

negativer Eindruck

entsteht

Das Netz als Plattform zur

positiven

Selbstdarstellung bleibt

ungenutzt

Schützt die Privatsphäre Zum Teil reduziert sich

der soziale Anschluss

MODERAT

Ist präsent und kann sich

selbst positiv darstellen

Zum Teil komplizierte

Privatsphäre-

Einstellungen der sozialen

Plattformen

Hat die Möglichkeit, ein

großes soziales Netz

aufzubauen

OFFENSIV Kann die eigene Expertise

präsentieren

Bildet Ziel für Hacker &

Fake-Profile

Schafft ein großes

soziales Netzwerk

Gibt viele private Details

preis

Macht sich fit für digitale

Jobs

Nimmt weniger am

“echten Leben” teil

REALITÄT VS. SOCIAL MEDIA

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DIGITALE LERNWERKSTATT

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Sie können mit der Übung „Mein Digitales Ich“ Ihre Schüler/innen dazu anregen, die

eigene Internetpräsenz zu hinterfragen. Dabei geht es darum, dass sich Ihre

Schüler/innen selbst über Suchmaschinen suchen.

Anschließend reflektieren, ob sie die gefundenen

Einträge mit sich selbst in Verbindung bringen

wollen oder die Fülle der verfügbaren Informationen

künftig lieber einschränken möchten.

Gerade vor dem Hintergrund, dass Ihre Schüler/innen in Ihrem Berufsleben immer

wieder mit dem Thema Digitalisierung konfrontiert sein werden, ist es wichtig, dass sie

sich frühzeitig mit den Möglichkeiten und Herausforderungen auseinandersetzen.

Richtig genutzt, bietet das Internet heute ungeahnte Möglichkeiten, die eigenen

Kompetenzen auszubauen und Interessen oder Fertigkeiten zu präsentieren. Das

kann in Form eines Instagram-Profils erfolgen, auf dem neue Modetrends gepostet

werden, das kann ein Blog zum Thema Nachhaltigkeit sein, ein YouTube-Kanal auf

dem selbst produzierte Technik-Tutorials zu einem Computerprogramm veröffentlicht

werden oder ein Podcast zu allen möglichen Themen.

WUSSTEN SIE SCHON?

Laut einer Studie* des Digitalverbands Bitkom suchen 46% aller

Unternehmen im Internet gezielt nach den Hobbys, allgemeinen

Meinungsäußerungen, Interessen, privaten Vorlieben sowie nach Fotos ihrer

Bewerber. Und dies meist noch vor einem Vorstellungsgespräch.

*(https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Jedes-zweite-Unternehmen-ueberprueft-Bewerber-in-

Sozialen-Netzwerken.html)

MEIN DIGITALES ICH

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WUSSTEN SIE SCHON?

Zu den größten internationalen Stars, die durch YouTube bekannt wurden,

zählt sicherlich Justin Bieber. Seine Coverversionen bekannter Songs auf

YouTube sorgten dafür, dass er entdeckt wurde und heute ein Weltstar ist.

(Balzer, J (2016): Pop: Ein Panorama der Gegenwart. Rowohlt, Berlin.)

DIGITALE LERNWERKSTATT

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Unser Video zeigt Martin Fischer, einen

erfolgreichen Podcaster, der das Internet als

Plattform nutzt, um sich selbst und sein Interesse in

einem positiven Rahmen vorzustellen. Mit seinen

regelmäßigen Audiobeiträgen beleuchtet er die

Vergangenheit seiner eigenen Familie sowie die der Gesellschaft in der ehemaligen

DDR.

2.4.3 Tipps zur gelungenen Selbstdarstellung

Die wichtigsten Verhaltensregeln für eine gelungene Selbstdarstellung im Netz haben

wir in einem Arbeitsblatt mit dem Titel „Wie stelle ich mich im Netz richtig dar?“

zusammengefasst. Nutzen Sie die Gelegenheit Ihre Schüler/innen auf die insgesamt

acht Bereiche aufmerksam zu machen, um so ideale Voraussetzungen für den

Einstieg in die Berufswelt zu schaffen.

Profil

Bilder

Netzwerk

Sicherheit

Blogs

Chats

Standort

Suchmaschinen

SELBSTDARSTELLUNG

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PODCASTER

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DIGITALE LERNWERKSTATT

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2.4.4 Checkpoint

2.5 DER WERT VON DATEN

2.5.1 Wer nutzt meine Daten?

Wir hinterlassen überall einen Digitalen Fußabdruck. Unsere Daten sind

allgegenwärtig. Doch welche Folgen hat das? Wer nutzt unsere Daten? Diskutieren

Sie mit Ihren Schüler/innen, welche Daten sie online teilen und finden Sie heraus, ob

sie sich dessen bewusst sind, wie viele es tatsächlich sind.

CHECKPOINT

Überprüfen Sie den Lehrstoff mit Ihren Schüler/innen/innen. Diskutieren und reflektieren Sie anhand der folgenden Anregungen: Welche Vor- und Nachteile hat die Präsenz im Internet? Der Nutzer hat die Möglichkeit, sich selbst und die eigenen Fähigkeiten in ein

positives Licht zu rücken und ein Netzwerk mit Gleichgesinnten auszubilden. Die Präsentation privater Details im Netz schafft Angriffsfläche für Neider und

Kriminelle.

Welche Möglichkeiten gibt es, sich selbst positiv im Netz zu präsentieren? Bewusste Auswahl angemessener Bilder, Einschränkung der Privatsphäre,

Kommunikation wie im echten Leben Gezielte Entscheidung bei der Anmeldung in sozialen Netzwerken unter

Berücksichtigung der Vor- und Nachteile einzelner sozialer Medien.

DIDAKTISCHER TIPP

Fragen Sie Ihre Schüler/innen, in welchen Netzwerken Sie ein Profil haben. Nutzen sie Plattformen wie YouTube? Haben sie einen eigenen Blog, ein Facebook Profil, einen Instagram oder Snapchat Account? Folgende Daten können öffentlich und damit von Interesse sein: Name, Adresse, Alter, Freundeskreise, Hobbies, Schule/Ausbildungsstätte, Nebenjobs, Einkäufe, Interessen, Lieblingsorte, Urlaubspläne uvm.

DIGITALE LERNWERKSTATT

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Stellen Sie vier Bereiche vor, für die diese öffentlich verfügbaren Daten von Interesse

sein können. Bilden Sie anschließend vier Gruppen, die sich mit jeweils einem dieser

Themen beschäftigen. Es geht darum zu erkennen, welche Daten relevant sein

können, welche Erkenntnisse daraus gewonnen werden können und welche Nutzen

oder aber Gefahren sich somit aus öffentlich

abrufbaren Daten ergeben. Nutzen Sie die

Leitfragen, wenn Ihren Schüler/innen der Start

schwerfällt. Lassen sich diese Fragen aus der

eigenen Online-Präsenz ablesen? Warum könnten

sie für diese Bereiche relevant sein?

Arbeitgeber

o Bin ich zuverlässig?

o Macht mir der Job Spaß?

o Beschäftige ich mich mit anderen Dingen?

o Habe ich wichtige Informationen verheimlicht?

Gesundheit

o Mache ich gefährliche Sportarten?

o Wie ist mein Essverhalten?

o Zeige ich selbstschädigendes Verhalten (z.B. Rauchen)?

Freizeit

o Welche Hobbies habe ich?

o Welche Reiseziele stehen auf meiner Liste?

o Was sind meine Lieblingsmarken?

o Welche Filme habe ich zuletzt angeschaut?

Sicherheit

o Wann bin ich im Urlaub?

o Zu welchen Zeiten ist niemand im Haus?

o Welche wertvollen Gegenstände befinden sich in meinem Besitz?

MEINE DATEN IM NETZ

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2.5.2 Was sind meine Daten wert?

Nachdem sich die Schüler/innen nun damit beschäftigt haben, welche ihrer

persönlichen Daten für Unternehmen, Arbeitgeber oder Serviceanbieter interessant

sein können, geht es nun darum zu erfahren, dass es einen regelrechten Handel mit

Daten wie Adressen und Telefonnummern gibt.

Hier finden Sie eine Präsentation, um

Schüler/innen zu vermitteln, dass ihre Daten für

Unternehmen bares Geld bedeuten.

Wenn Ihre

Schüler/innen Zugang

zu einem Computer mit

Internet haben, bieten

wir Ihnen hier einen

Link, mit dem der eigene

Wert für Marketing

Agenturen berechnet

werden kann (englische

Website).

WERT MEINER DATEN

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DIDAKTISCHER TIPP

Einleitend können Sie Ihren Schüler/innen folgende Fragen stellen: Wie finanzieren sich Social Media Firmen?

Durch zugeschnittene Werbeanzeigen

Was hat Google davon, wenn ihr eine Suchmaschine benutzt? Bezahlte Platzierungen – Eine Auflistung der Website an erster Stelle erfolgt gegen Gebühr und platzierte Werbung im Seitenbereich

DIGITALE LERNWERKSTATT

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Zum Abschluss haben Sie die Gelegenheit, mit Ihren

Schüler/innen ein Quiz zu Daten im Netz

durchzuführen. Die Fragen lassen sich zum Teil

durch das aufmerksame Verfolgen des Unterrichts

beantworten und umfassen zum anderen

unglaubliche Zahlen und Fakten.

2.5.3 Checkpoint

QUIZ

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CHECKPOINT

Überprüfen Sie den Lehrstoff mit Ihren Schüler/innen/innen. Diskutieren und reflektieren Sie anhand der folgenden Anregungen: Für wen können persönliche Daten im Internet interessant sein? Prinzipiell für jeden. In erster Linie aber für Anbieter von Produkten und

Dienstleistungen im Internet, potenzielle Arbeitgeber, Krankenkassen und Kriminelle.

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3 CYBERMOBBING

3.1 INHALT

Cybermobbing tritt in Form von Beschimpfung, Beleidigung, Veröffentlichung privater

Fotos und vielen weiteren Arten auf. Der Schauplatz ist öffentlich und die Täter meist

anonym. Mit Hilfe dieser Unterrichtseinheit soll Cybermobbing thematisiert, die

Gefahren bewusstgemacht und mögliche Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt werden.

3.2 LERNZIELE

1. Wissen, was Cybermobbing ist und wen es betrifft.

2. Verstehen, welche Ursachen unpassendes Verhalten im Netz haben kann.

3. Erkennen, wann es sich um Cybermobbing handelt und wie man darauf richtig

reagieren kann.

3.3 MEDIENLISTE

Zusätzlich zu diesem Unterrichtsvorschlag, finden Sie in der untenstehenden Tabelle

eine Auflistung aller Unterrichtsmaterialien, welche von der Digitalen Lernwerkstatt zu

diesem Thema zur Verfügung gestellt werden.

Name Beschreibung Format

Cybermobbing Überblick zum Thema Cybermobbing und Behandlung

verschiedener Formen unsozialen Verhaltens im Netz.

Power Point

Cybermobbing, Hate

Speech & Trolling

Thematisieren von Cybermobbing, Hate Speech und

Trolling, um deren Ursachen zu erkennen und richtige

Maßnahmen zu ergreifen.

Online-Training

Fallstudie: Cybermobbing Übungsblätter für eine Gruppenarbeit zum Thema

Cybermobbing inklusive Musterlösung

Arbeitsblatt

Dauer Offline: Dauer Online:

45 Minuten 90 Minuten

Im Anhang bieten wir Ihnen einen Zeitplan zur Strukturierung

dieser Unterrichtseinheit.

DIGITALE LERNWERKSTATT

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3.4 BEGRIFFSKLÄRUNG

3.4.1 Einleitung Cybermobbing

Leider ist Cybermobbing leichter als Mobbing in der realen Welt, daher ist die

Hemmschwelle für Übergriffe oft geringer. Da man sich im Netz z.B. leicht hinter Fake-

Profilen verstecken kann, ist es möglich, jemanden anonym zu attackieren. Außerdem

hat man über Social Media Plattformen sehr effiziente und schnelle

Verbreitungsmöglichkeiten. Da diese Plattformen außerdem 24h täglich zur Verfügung

stehen, gibt es keine Pause und keinen Rückzugsraum für die Opfer (bis auf den

Verzicht auf digitale Medien und die damit verbundenen Einschränkungen).

Da sich Demütigungen online schnell und einfach verbreiten lassen, sind folgende

Dimensionen zu beachten:

Öffentlichkeit:

Eine unüberschaubare Menge an Personen hat Zugriff auf soziale Plattformen.

Orts- und Zeitunabhängigkeit:

Das Opfer wird überall, auch in seinem privaten Raum, von den Anfeindungen

verfolgt - veröffentlichte Beiträge werden dauerhaft gespeichert und können so

auch noch nach Jahren abgerufen werden.

Anonymität:

Der Täter kann anonym handeln, indem er seine Identität z.B. hinter einem

gefälschten Profil verbirgt.

DEFINITION – CYBERMOBBING

Unter „Cybermobbing“ versteht man alle Handlungen, die andere Personen

beleidigen, belästigen, bedrohen oder bloßstellen. Dabei werden hier die

neuen Medien wir beispielsweise Smartphone, Videoportale und soziale

Medien benutzt.

DIGITALE LERNWERKSTATT

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Die PowerPoint Präsentation führt Sie und Ihre

Schüler/innen durch die verschiedenen Aspekte

des Cybermobbings und regt zur Diskussion an.

Durch die Anonymität ist die Hemmschwelle für Cybermobbing weitaus geringer als

für Mobbing in der Realität. Wie weit verbreitet Cybermobbing mittlerweile ist und wen

es betrifft, zeigt die folgende Grafik:

Quelle: https://de.statista.com/infografik/7956/umfrage-zu-cybermobbing/

CYBERMOBBING

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DIDAKTISCHER TIPP – DISKUSSION

Beachten Sie, dass Cybermobbing ein sehr sensibles Thema für Ihre Schüler/innen sein kann. Starten Sie daher nur mit einer offenen Diskussion im Klassenzimmer, wenn eine vertrauensvolle und offene Atmosphäre vorherrscht. Leitfragen: Ab wann beginnt Cybermobbing? Wie erkenne ich Cybermobbing? Wer hat Formen von Cybermobbing schon in seinem privaten Umfeld

beobachtet?

DIGITALE LERNWERKSTATT

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3.4.2 Arten von Cybermobbing

Bloßstellung: Veröffentlichung intimer Fakten über das Opfer

Rufschädigung: Veröffentlichung falscher/erfundener Informationen über das

Opfer

Belästigung: Massives Versenden terrorisierender oder beleidigender

Nachrichten über verschiedene mediale Kanäle

Bedrohung: Drohung mit sämtlichen Aktionen, die dem Opfer schaden

könnten: Zerstörung von persönlichen Gegenständen,

Rufschädigung, Androhung körperlicher Gewalt etc.

Demütigung: Angriff mit dem Ziel, die Reaktion des Opfers verfolgen zu können.

Dazu zählen zum Beispiel „Happy Slapping“ Videos, also

Aufzeichnungen tätlicher Angriffe auf eine Person

3.5 HINTERGRÜNDE

3.5.1 Ursachen und Handlungsmöglichkeiten

Die Ursachen für Cybermobbing sind vielfältig und sehr individuell. Erarbeiten Sie mit

Ihren Schüler/innen, aus welchen Gründen Angriffe und Übergriffe im Internet

stattfinden und welche Maßnahmen man dagegen ergreifen kann.

Ursachen

Oft handeln die Täter aus Langeweile oder Frustration.

WUSSTEN SIE SCHON?

Laut der Studie „Cyberlife II“* antworten Cybermobbing-Täter auf die Frage

nach ihren Motiven folgendermaßen:

„Weil diese Person es verdient hat“ 45%

„Weil mich diese Person auch gemobbt hat“ 28%

„Nur zum Spaß“ 23%

„Weil ich schlechte Laune habe“ 12%

„Weil andere das auch machen“ 13%

„Weil mir langweilig ist“ 11%

„Weil es cool ist“ 9%

DIGITALE LERNWERKSTATT

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Handlungsmöglichkeiten

Wichtig ist zunächst, dass man auf unsoziales Verhalten im Netz aufmerksam macht

und das Thema offen anspricht und kritisiert. Auch Vertrauenspersonen können

eingeweiht und hinzugezogen werden und wenn nötig sollten rechtliche Schritte

eingeleitet werden.

In diesem Video präsentieren Stars ihre

Einschätzung zum richtigen Verhalten im Netz.

Grundsätzlich gilt: nicht nur das Opfer sollte handeln,

sondern auch die Beobachter.

Machen Sie Ihre Schüler/innen darauf aufmerksam, dass jeder Einzelne

Verantwortung für einen respektvollen Umgang, auch im Netz, hat.

3.5.2 Beispiele für Cybermobbing

Cybermobbing kommt in vielen verschiedenen

Lebensbereichen vor und kann unterschiedliche

Ausprägungen haben. Analysieren Sie in

Kleingruppenarbeit drei verschiedene Fälle von

Cybermobbing, indem mögliche Ursachen und

Folgen für das Opfer ausgearbeitet werden. Übungsblätter inklusive Musterlösungen

finden Sie ebenfalls im Anhang.

CYBERMOBBING

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TIPPS DER STARS

Klicken Sie hier, um das Video auf Youtube abzuspielen.

WUSSTEN SIE SCHON?

Dass man Hass in etwas Positives umwandeln kann? Die Aktion „Hass Hilft“* verwandelt jeden Hass-Kommentar auf Facebook in eine unfreiwillige Spende für Flüchtlinge und gegen Rechts. *www.hasshilft.de

DIGITALE LERNWERKSTATT

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3.5.3 EXKURS: Trolling und Hate Speech

Neben dem für Ihre Schüler/innen vermutlich sehr präsenten Thema Cybermobbing

gibt es weitere Formen unsozialen Verhaltens im Netz. Die Anonymität des Internets

lässt es zu, dass Unwahrheiten oder Beleidigungen frei verbreitet werden können. Die

Suche nach den Tätern ist oft schwer. Stellen Sie Ihren Schüler/innen die folgenden

zwei Formen unsozialen Verhaltens vor:

Problematik – Trolling

Trolling-Angriffe werden durch Einzeltäter aber auch von spezialisierten

Geheimdiensteinheiten durchgeführt. Diese Angriffe können auf Gruppen aber auch

auf Einzelpersonen abzielen und enorme Belastungen darstellen.

Trolling-Angriffe gefährden die freie Kommunikation und Diskussion im Netz.

Problematik – Hate Speech

Hate Speech fördert ein Klima, in dem Diskriminierung und Gewalt gegen bestimmte

Gruppen gerechtfertigt erscheinen und bildet somit eine Grundlage für körperliche

Übergriffe.

DEFINITION – TROLLING

Als „Trolling“ wird im Internet Verhalten bezeichnet, das Diskussionen in

einem Forum, einem Blog oder in den sozialen Medien durch unqualifizierte

Beiträge absichtlich stört. Meist werden Benutzer oder Themen immer

wieder auf ähnliche Weisen angriffen.

DEFINITION – HATE SPEECH

Unter „Hate Speech“ versteht man sprachliche Ausdrucksweisen von Hass

mit dem Ziel der Herabsetzung und Verunglimpfung bestimmter Personen

oder Personengruppen.

DIGITALE LERNWERKSTATT

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3.6 CHECKPOINT

CHECKPOINT

Überprüfen Sie den Lehrstoff mit Ihren Schüler/innen. Diskutieren und reflektieren Sie anhand der folgenden Anregungen: Was ist Cybermobbing und wen betrifft es? Cybermobbing sind alle unsozialen Übergriffe über digitale Medien, die eine

Person demütigen, beleidigen oder verängstigen. Betreffen kann es grundsätzlich jeden.

Welche Ursachen haben Mobbing-Täter für ihr Verhalten und was bestärkt sie? Mobbing-Täter handeln oft aus Langeweile, Frustration oder orientieren sich

an falschen Vorbildern. Durch die Anonymität im Netz ist die Hemmschwelle für unsoziales Verhalten geringer als in der Realität.

Transferaufgabe: Wie kann ich mich vor Cybermobbing-Angriffen schützen? Cybermobbing findet, wie der Name impliziert, online statt. Wer sich von

sozialen Netzwerken abmeldet, oder sein Handy ausschaltet, ist für die Täter nicht mehr erreichbar. Privatsphäre-Einstellungen können darüber hinaus den Zugriff auf persönliche Informationen einschränken und somit die Angriffsfläche evt. verkleinern.

DIGITALE LERNWERKSTATT

24

4 GLOSSAR

Cybermobbing Unter Cybermobbing versteht man alle Handlungen, die andere

Personen beleidigen, belästigen, bedrohen oder bloßstellen.

Dabei werden hier die neuen Medien wir beispielsweise

Smartphone, Videoportale und soziale Medien benutzt.

Digitaler

Fußabdruck

Als “Digitaler Schatten” werden die Spuren, die jeder von uns

durch Klicks oder Profile im Netz hinterlässt, bezeichnet.

Fake-Profil Als Fake-Profil bezeichnet man eine unter falschem Namen

agierende Person im Netz. Diese Profile können zu kriminellen

Zwecken erstellt werden, zu Täuschungszwecken oder im

Rahmen von unsozialem Verhalten im Netz.

Hate Speech Unter Hate Speech versteht man sprachliche Ausdrucksweisen

von Hass mit dem Ziel der Herabsetzung und Verunglimpfung

bestimmter Personen oder Personengruppen.

Podcast Wortbeiträge zu unterschiedlichen Themenbereichen, die als

Audiodatei im MP3-Format im Internet zum Herunterladen zur

Verfügung gestellt werden.

Trolling Als Trolling wird im Internet Verhalten bezeichnet, das

Diskussionen in einem Forum, einem Blog oder in den sozialen

Medien durch unqualifizierte Beiträge absichtlich stört. Meist

werden Benutzer oder Themen immer wieder auf ähnliche

Weisen angriffen.

Web 2.0 Web 2.0 beschreibt die heutige aktive Nutzung des Internets. Das

bedeutet, dass der Nutzer nicht nur Inhalte und Angebote

konsumiert, sondern selbst auch zur Angebotsvielfalt beiträgt,

indem er eigene Inhalte produziert und verfügbar macht.

DIGITALE LERNWERKSTATT

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5 ANHANG

Anhang 1: Unterrichtsplan „Selbstdarstellung im Netz“

Anhang 2: Unterrichtsplan „Cybermobbing

Anhang 3: „Mein Digitales Ich“ Arbeitsblatt

Anhang 4: „Wie stelle ich mich richtig im Netz dar?“ Arbeitsblatt

Anhang 5: „Mein Digitales Ich“ Quiz

Anhang 6: „Cybermobbing“ Gruppenarbeit

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MEIN DIGITALES ICH ARBEITSBLATT

1. Aufgabe

Google dich selbst! Schränke die Suche durch deinen Wohnort ein! Das kann so

aussehen: „Laura Schmidt Bonn“

Tipp! Unter Einstellungen Erweiterte Suche kannst du die Suche spezifischer

gestalten.

Welche Einträge gibt es über dich? Auf welchen Seiten kannst du sie finden?

Schreibe deine Ergebnisse stichwortartig auf.

Was für Bilder findest du von Dir?

Beschreibe die Bilder in einigen Stichpunkten.

MEIN DIGITALES ICH ARBEITSBLATT

2. Aufgabe

Passen die Einträge zu deinem realen Ich? Was könnten andere positiv oder negativ

finden?

Diskutiere die Fragen mit deinem Sitznachbarn und schreibt eure Ergebnisse

stichwortartig nieder!

MEIN DIGITALES ICH QUIZ

Wie viele Kleinkinder unter 2 Jahren haben bereits „einen digitalen Schatten“ im Netz?

Ca. 10% Ca. 30% Ca. 50% Ca. 90%

Wie viele Menschen nutzen aktiv soziale Netzwerke?

Ca. 20 Millionen Ca. 200 Millionen Ca. 2 Milliarden Ca. 20 Milliarden

Wie viele Beiträge jede Minute in Facebook gepostet werden?

33.000 330.000 3.300.000 33.000.000

Wie viele Facebook Zusagen zu ihrem Geburtstag hat ein 15-jähriges Mädchen in Mexiko aufgrund falscher Privatsphäre Einstellungen bekommen?

Weniger als 1.000 Ca. 100.000 Ca. 1.000.000 Mehr als 1.000.000

Schauen sich Personaler deine Profile in den sozialen Medien an, wenn du dich bei ihnen bewirbst?

Ja, das ist auf jeden Fall möglich. Ja, aber nur wenn ich mich auf eine Führungsposition bewerbe. Nur wenn ich im Marketing oder Vertrieb arbeite und Kundenkontakt habe. Nein, die Mühe machen die sich nicht.

Wie viele aktive Nutzer hat Facebook weltweit? (Stand 2017)

1,45 Milliarde 1,93 Milliarden 2,14 Milliarden 3,71 Milliarde

Mit welchem Verhalten vergrößerst du deinen Digitalen Fußabdruck?

Cookies deaktivieren Facebook-Profil unter Spitznamen Karriere-Profil mit echtem Namen Anonyme Einträge in Chatforen

MEIN DIGITALES ICH QUIZ – MUSTERLÖSUNG

Wie viele Kleinkinder unter 2 Jahren haben bereits „einen digitalen Schatten“ im Netz? Ca. 10% Ca. 30% Ca. 50% Ca. 90%

Wie viele Menschen nutzen aktiv soziale Netzwerke?

Ca. 20 Millionen Ca. 200 Millionen Ca. 2 Milliarden Ca. 20 Milliarden

Wie viele Beiträge jede Minute in Facebook gepostet werden?

33.000 330.000 3.300.000 33.000.000

Wie viele Facebook Zusagen zu ihrem Geburtstag hat ein 15-jähriges Mädchen in Mexiko aufgrund falscher Privatsphäre Einstellungen bekommen?

Weniger als 1.000 Ca. 100.000 Ca. 1.000.000 Mehr als 1.000.000

Schauen sich Personaler deine Profile in den sozialen Medien an, wenn du dich bei ihnen bewirbst?

Ja, das ist auf jeden Fall möglich. Ja, aber nur wenn ich mich auf eine Führungsposition bewerbe. Nur wenn ich im Marketing oder Vertrieb arbeite und Kundenkontakt habe. Nein, die Mühe machen sie sich nicht.

Wie viele aktive Nutzer hat Facebook weltweit? (Stand 2017)

1,45 Milliarde 1,93 Milliarden 2,14 Milliarden 3,71 Milliarde

Mit welchem Verhalten vergrößerst du deinen Digitalen Fußabdruck?

Cookies deaktivieren Facebook-Profil unter Spitznamen Karriere-Profil mit echtem Namen Anonyme Einträge in Chatforen

CYBERMOBBING GRUPPENARBEIT

Gruppe 1

Robert wird von der Klassengemeinschaft ausgeschlossen. Er wird auf der

Klassenfahrt im Bus schlafend fotografiert. Durch die Veröffentlichung der Fotos wird

Robert absichtlich lächerlich gemacht und gedemütigt. Es gibt Schüler/innen, die die

Bilder kommentieren, speichern und kopieren und Anderen davon erzählen.

Wie könnten die Übergriffe konkret aussehen?

Was könnten die Gründe der Täter sein?

CYBERMOBBING GRUPPENARBEIT

Was wären mögliche Folgen für die Beteiligten (Opfer, Täter, Mitläufer…)?

Was wären Reaktionsmöglichkeiten für das Opfer?

CYBERMOBBING GRUPPENARBEIT

Gruppe 2

Ein ursprünglich kleiner Konflikt entwickelt sich zu einer großen Auseinandersetzung -

mehrere Personen stellen sich gegen eine Einzelne. Selina erhält Beleidigung und

Bedrohung über persönliche Nachrichten und es werden bewusst Unwahrheiten über

sie verbreitet.

Wie könnten die Übergriffe konkret aussehen?

Was könnten die Gründe der Täter sein?

CYBERMOBBING GRUPPENARBEIT

Was wären mögliche Folgen für die Beteiligten (Opfer, Täter, Mitläufer…)?

Was wären Reaktionsmöglichkeiten für das Opfer?

CYBERMOBBING GRUPPENARBEIT

Gruppe 3

Aus einem Missverständnis entstehen Spannungen zwischen Schüler/innen und einer

Lehrerin – statt den Konflikt zu klären werden weitere Personen involviert. Es wird eine

Hassgruppe eröffnet, mittels derer Frau Meyer hinter ihrem Rücken beleidigt und

beschimpft wird.

Wie könnten die Übergriffe konkret aussehen?

Was könnten die Gründe der Täter sein?

CYBERMOBBING GRUPPENARBEIT

Was wären mögliche Folgen der Beteiligten (Opfer, Täter, Mitläufer…)?

Was wären Reaktionsmöglichkeiten für das Opfer?

CYBERMOBBING GRUPPENARBEIT

Musterlösung

Quelle: http://www.jugend-und-bildung.de/files/865/Unterrichtseinheit_Cybermobbing_Lehrerdokument.pdf