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23.08.2015 Lieber Leser, Kolja ist durch den TAZ-Artikel an getriggert worden. Das heißt, durch den Bericht sind vergessen geglaubte Erinnerungen zurückgekehrt, und ihm ist bewusst geworden, das auch er von den Taten des Buß betroffen ist. Sehr offensiv ist er mit den nun einsetzenden Prozessen um gegangen. Wichtig für ihn waren dabei immer, Betroffenen kontrollierter Ansatz Das Schweigen brechen Eine vollumfängliche öffentliche Aufklärung Auch Geschehnisse aus unserer Ursprungsfamilie sind natürlich zu Tage gekommen. Und gerade in diesem Bereich, waren die letzten Wochen weiß Gott nicht leicht. Irgendwann wird die Belastung zu groß um sie alleine zu tragen. Als sich, zum Teil heftige Depressionen, eingestellt haben, und die Post Traumatische Belastungsstörung ihre ganze Symptomatik ausgebildet hat, hat er erkannt, das nun die Zeit gekommen ist, mit Professioneller Hilfe, den eigenen Heilungsweg zu beginnen. Damit andere Betroffene von seinen Erfahrungen profitieren können, hat er sich entschlossen auch diesen Prozess mit uns zu teilen. Lieber Kolja Danke dafür. Gestern. hat er mir am Telefon gesagt, das er, wenn es während der Therapie geht, in unregelmäßigen Abständen, hier seine Erfahrungen postet. © Andreas Ratz Mein Weg der Heilung Ein paar Worte zur Vorgeschichte: Am 13 August ist es genau ein Jahr her, das ich zum Arzt ging um mich krankschreiben zu lassen. Bei uns im Dorf gibt es eine kleine Praxis in der zwei typische Landärzte treu ihren dienst tun. Und wie das so ist, geht der eine Teil der Bevölkerung lieber zum einen und der andern Teil lieber zum anderen. Die beiden Ärzte ergänzen sich da auf eine ganz vortreffliche Weise: Während der eine ganz Humanmediziner nur den Körper sieht und behandelt in diesem Bereich auch wirklich gut ist, hat der andere einen eher ganzheitlichen Ansatz und nimmt sich deutlich mehr Zeit für seine Patienten. Musste ich am 13 August noch mit dem Humanmediziner vorlieb nehmen und vertraute ihm nur meinen Durchfall an, war ich am darauf folgenden Tag bei meinem Hausarzt und erzählte ihm, das ich mit acht Jahren vergewaltigt wurde, ich seit Monaten Flashbacks hatte, im Augenblick Depressionen dazu kämen, und ich nicht mehr weiter könne und mich in eine Trauma-Klinik einweisen lassen wolle. Auslöser war (auch wenn ein Gericht rechtskräftig anders geurteilt hat) eine Mail, der Frau die mir ihre Gene zugemutet hat, vom 06.08.2015 13:02 Uhr, in der sie sich selbst attestiert eine gute Mutter gewesen zu sein: „Ich habe erkannt, dass ich auch ganz viel auf die Reihe gebracht habe und nicht nur stolz auf meine Tätigkeit im Puppenspiel, sondern auch auf meine Rolle als Mutter sein kann.“ Die Folge waren schwerste Flashbacks und Depressionen. 1975 acht Jahre alt, vom Lehrer Erich Buß vergewaltigt 1980 dreizehn Jahre alt, vom Lehrer Erich Buß vergewaltigt 14.03.15 taz am wochenende veröffentlicht eine Ausführlichen Artikel zu den Vergewaltigungen an

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23.08.2015Lieber Leser,Kolja ist durch den TAZ-Artikel an getriggert worden. Das heißt, durch den Bericht sind vergessen geglaubte Erinnerungen zurückgekehrt, und ihm ist bewusst geworden, das auch er von den Taten des Buß betroffen ist. Sehr offensiv ist er mit den nun einsetzenden Prozessen um gegangen. Wichtig für ihn waren dabei immer,Betroffenen kontrollierter AnsatzDas Schweigen brechenEine vollumfängliche öffentliche Aufklärung

Auch Geschehnisse aus unserer Ursprungsfamilie sind natürlich zu Tage gekommen. Und gerade in diesem Bereich, waren die letzten Wochen weiß Gott nicht leicht. Irgendwann wird die Belastung zu groß um sie alleine zu tragen.Als sich, zum Teil heftige Depressionen, eingestellt haben, und die Post Traumatische Belastungsstörung ihre ganze Symptomatik ausgebildet hat, hat er erkannt, das nun die Zeit gekommen ist, mit Professioneller Hilfe, den eigenen Heilungsweg zu beginnen. Damit andere Betroffene von seinen Erfahrungen profitieren können, hat er sich entschlossen auch diesen Prozess mit uns zu teilen. Lieber Kolja Danke dafür.Gestern. hat er mir am Telefon gesagt, das er, wenn es während der Therapie geht, in unregelmäßigen Abständen, hier seine Erfahrungen postet.

© Andreas Ratz

Mein Weg der Heilung

Ein paar Worte zur Vorgeschichte:Am 13 August ist es genau ein Jahr her, das ich zum Arzt ging um mich krankschreiben zu lassen. Bei uns im Dorf gibt es eine kleine Praxis in der zwei typische Landärzte treu ihren dienst tun. Und wie das so ist, geht der eine Teil der Bevölkerung lieber zum einen und der andern Teil lieber zum anderen. Die beiden Ärzte ergänzen sich da auf eine ganz vortreffliche Weise: Während der eine ganz Humanmediziner nur den Körper sieht und behandelt in diesem Bereich auch wirklich gut ist, hat der andere einen eher ganzheitlichen Ansatz und nimmt sich deutlich mehr Zeit für seine Patienten. Musste ich am 13 August noch mit dem Humanmediziner vorlieb nehmen und vertraute ihm nur meinen Durchfall an, war ich am darauf folgenden Tag bei meinem Hausarzt und erzählte ihm, das ich mit acht Jahren vergewaltigt wurde, ich seit Monaten Flashbacks hatte, im Augenblick Depressionen dazu kämen, und ich nicht mehr weiter könne und mich in eine Trauma-Klinik einweisen lassen wolle.Auslöser war (auch wenn ein Gericht rechtskräftig anders geurteilt hat) eine Mail, der Frau die mir ihre Gene zugemutet hat, vom 06.08.2015 13:02 Uhr, in der sie sich selbst attestiert eine gute Mutter gewesen zu sein: „Ich habe erkannt, dass ich auch ganz viel auf die Reihe gebracht habe und nicht nur stolz auf meine Tätigkeit im Puppenspiel, sondern auch auf meine Rolle als Mutter sein kann.“Die Folge waren schwerste Flashbacks und Depressionen.

1975 acht Jahre alt, vom Lehrer Erich Buß vergewaltigt

1980 dreizehn Jahre alt, vom Lehrer Erich Buß vergewaltigt

14.03.15 taz am wochenende veröffentlicht eine Ausführlichen Artikel zu den Vergewaltigungen an

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der Elly – Heuss – Knapp – Schule in Darmstadt und ich werde durch ein Foto an getriggert.

24.03.15 Heftigste Flashbacks mit denen die Erkenntnis kam, das ich Vergewaltigt wurde.

Donnerstag 06.08.2015 Mail von H.H. der Frau die mir ihre Gene zugemutet hat. Ab diesem Tag hatte ich wieder mit den Allerschwersten Flashbacks zu kämpfen.

Samstag der 08.08.2015 Ich sprach mit meiner Frau über einen Klinikaufenthalt. Wir suchten eine geeignete Klinik raus.

Freitag der 14.08.2015 Gespräch mit meinem Hausarzt

16.12.15 Klinikaufenthalt beendet. Ich bin weiter, langfristig krankgeschrieben© Chr. Kolja(r) Wlazik

Ankunft auf der Akutstation

Montag 17.08.15Das halbstündige Erstgespräch mit einer Psychologin war unglaublich anstrengen aber auch befreiend. Sie stellte eine Menge Fragen über Familie, mein derzeitiges befinden usw. Aber sie Bestand darauf das keine Detail Fragen angesprochen werden. Da ich heulend bei ihr auf der Couch saß, hat sie sämtliche folge Termine noch in diese Woche legen lassen!

© Chr. Kolja(r) Wlazik

Mittwoch 19.08.15Diagnose: Fragebögen, Fragebögen und noch mehr Fragebögen... Und als ich damit durch war ein Vortrag zum Thema Post Traumatische Belastungsstörung, fragt mich nicht was die alles erzählt hat, jedenfalls nichts was ich nicht in den Facebook-Selbsthilfegruppen schon mal gehört hätte.

© Chr. Kolja(r) Wlazik

Donnerstag 20.08.15Ich hatte immer mehr das Gefühl, dass ich gerade in eine Depression abrutsche. Es fiel mir schwer aus dem Haus zu gehen. Ich hatte Angst vor den Menschen, vor der .S-Bahn aber vor allem die U-Bahn schnürte mir die Kehle zu! Ich bin deshalb früher losgegangen, um mich am Bahnhof noch ein bisschen wieder einzukriegen. Nur leider ging das am Kölner Hauptbahnhof nicht. So viele Menschen!Ich glaube, es tat mir gut, Pausen einzuplanen. Ich ging so rechtzeitig los, dass ich am Bahnhof noch 10 Minuten Zeit hatte.Abschlussgespräch mit dem Chefarzt. Die hatten meine Akte verschlampt, was ihm nur ein ganz kleines bisschen unangenehm war. Er fragte kurz warum ich da bin, ich berichtete von meiner Einschätzung, dass ich grade in eine Depression abrutsche. um dann, auf Nachfrage kurz auf die Vergewaltigung und die Flashbacks zu kommen. Er meinte nur kurz: „Sie brauchen gar nichts weiter zu erklären, ich kenne die Symptomatik ganz genau!“ Er wollte wissen wie sie mir helfen könnten und ich sagte das ich an stationäre Therapie gedacht hätte. Er fragte noch kurz ob mein Arbeitsplatz gefährdet wäre, war er aber nicht, ich hatte meinem Chef grade erst davon erzählt und er meinte sie seien noch da, wenn ich wieder komme. Er telefonierte kurz, um mir dann zu verkünden, das ich schon am nächsten Tag ein Bett in Krefeld in der Spezialklinik für Post Traumatische Belastungsstörung hätte. Das ganze war so optimal gelaufen, das ich es gar nicht glauben konnte. Ich, der den Weg des Betroffenen kontrollierten Ansatzes als den für mich besten gewählt hatte, bekam genau das was ich für mich entschieden hatte.

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© Chr. Kolja(r) Wlazik

Freitag 21.08.15Anreise:Die Bezeichnung Anreise ist eigentlich schon etwas übertrieben. Ich stand sehr früh auf um den Tag mit viel Ruhe anzugehen. Ich ging so rechtzeitig zum Bahnhof, das ich dort noch mindestens 10 Minuten Zeit zum entspannen hatte, bevor ich in den Zug einstieg.Das Gelände ist so groß, dass ich mich erst mal auf Haussuche begeben musste. Nach der Aufnahme, ging es direkt zum Blutdruck und Puls messen, beides war zu meiner Verwunderung noch messbar. Und dann Fragen über Fragen aber nichts was nicht zu beantworten wäre. Die ärztliche Untersuchung war wieder mit unendlich vielen Fragen verbunden. Vor allem Drogen und Alkohol waren von Großem Interesse, denn sie stellen ein beinah unüberwindliches Therapie Hindernis dar. Wer sich zu dröhnt kann nicht zu Hören! Die Gruppenvisite mit dem Chefarzt war schnell überstanden. Ich hatte immer mehr das Gefühl, der Mann weiß ganz genau was er tut. Kleine Nebensätze bestätigten mir immer wieder, hier bin ich richtig, hier bin ich Betroffenen Kontrolliert!Auch wenn das Verlassen des Geländes vom Arzt abgezeichnet werden muss, stellt dies jedoch eine versicherungsrechtliche Formalität dar. Nach der Mittagspause hatte ich dann das erste Gespräch mit einer Psychologin. Und was steht an? Fragen, Fragen, Fragen... aber die Fragen waren irgendwie anders, und meine Antworten nahmen mehr Raum ein. Vor dem Abendessen, kam noch eine Gruppenbesprechung, nicht zu verwechseln mit Gruppentherapie. Hier wurde nur kurz berichtet, wie der Tag war, denn mit anderen Patienten über sein Trauma zu sprechen ist Tabu!

Samstag 22.08.15Es gab überhaupt kein Programm, was auch gut tat.

© Chr. Kolja(r) Wlazik

Sonntag 23.08.15Ich hatte nur einen Termin am Nachmittag: Bezugspflegegespräch! Neben allgemeinen Fragen, wie es mir geht, ob ich mich gut eingelebt hätte, ging es auch um meine traumatischen Probleme. Da hier im Haus mit Aromatherapie arbeitet, bekam ich gegen meine gegen meine Schlafprobleme ein entsprechendes Ätherischen Öl. Gegen meine Flash back gab sie mir etwas, was ich zwar glücklicher weise noch nicht ausprobieren musste, von dem ich aber überzeugt bin, dass es funktioniert: Chili-Schoten!Wenn der Flash back sich ankündigt, auf einer trockenen Chili-Schoten herum lutschen und der Reiz ist so stark, das der Flash back das weite sucht. Ich bin felsenfest überzeugt, es funktioniert!

© Chr. Kolja(r) Wlazik

Montag 24.08.15Die wollten mein Blut und vorher folterten sie mich mit Nahrungsentzug und was noch viel schlimmer war, durch den Entzug meiner morgendlichen Koffein Dröhnung. Man könnte es auch einfach 8:00 Uhr Blutabnahme nennen, aber morgens keinen Kaffee – Folter nenne ich das: jawohl!

7:30 UhrDas Frühstück fiel für mich wegen der anstehenden Blutabnahme aus. Während ich auf den Arzt wartete rutschte ich rasch in einen Flash back ab. Chili - ich brach ein superkleines Stück von der getrockneten Schote ab und nahm es in den Mund. Weg, einfach weg!Seit sich vor Monaten eine Gewürzgurke in meinem Mund verwandelte kämpfte ich beinah täglich mehr oder weniger erfolgreich dagegen an. Und jetzt? Weg, einfach weg! Das Gefühl war noch da und quälte mich – aber es war nicht mehr körperlich gegenwärtig. Musste ich, einem

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Phantomschmerz gleich, die Vergewaltigung immer wieder über mich ergehen lassen, konnte ich sie jetzt mit einem kleinem Stück Chili-Schoten beenden.

8:00 Uhr Die Pflegerische Morgenrunde fiel wegen der Blutabnahme für mich aus. Aber dafür hatte ich jetzt Zeit zum Frühstücken.

9:15 Uhr EKGMehr als vier Herzschläge können das nicht gewesen sein, die sie da mitgeschnitten haben.

10:45 Uhr GruppenvisiteWie war das Wochenende? Gab es Probleme? Wie geht es mit den Dosierungen der Medikamente, falls man welche bekommt? Derartige Fragen, aber auch die Symptome des Traumas wurden kurz besprochen. Jeder hatte die Möglichkeit statt der Gruppenvisite im Anschluss eine Einzelvisite zu bekommen.

12:00 UhrDas Mittagsessen kam glücklicherweise schon etwas früher, so dass ich doch noch Zeit zum Essen hatte.

12:10 Uhr EinzelpsychotherapieDieser Teil der Trauma Bearbeitung ist der mit großem Abstand härteste, aber auch mit großem Abstand beste. Ich kann an dieser Stelle unmöglich mehr davon erzählen, zumal das was in dieser Zeit abläuft derart individuell ist, dass es diesen Rahmen hier sprengen würde. Aber soviel kann ich sagen, die wissen hier sehr genau was sie tun. Ich hatte Monate trainiert offen mit meiner Vergewaltigung umzugehen, so das es mir nicht schwer viel hier Klartext zu reden. Auch hab ich von den Therapieerfahrungen meines älteren Bruders in soweit profitiert, dass ich ziemlich klar formulieren konnte, was ich mir vorstellte. Die Therapeutin legte aber größten Wert darauf, zunächst erst zu stabilisieren und zu schauen, wie belastbar ich bei der Trauma Bearbeitung bin. Ich hatte mich entschieden den Fachleuten hier zu vertrauen, und da ich mit der Therapeutin gut klar komme, vertraue ich darauf, dass sie weiß, welche Zwischenschritte für meinen nächsten Schritt notwendig sind, damit ich meinen nächsten Schritt auch erfolgreich gehen kann.

13:00 Soziales KompetenztrainingKeine Ahnung, was wir in der Stunde gemacht haben. Es ging irgendwie um Verhaltensmuster, aber ich war noch so sehr in der Einzeltherapie, das ich der Frau nicht so wirklich folgen konnte.

14:00 Uhr StationsversammlungProbleme der Gruppe und mit einzelnen Pflegerinnen wurden angesprochen, und die Patientendienste für die kommende Woche neu verteilt.

14:30 Uhr ErgotherapieBasteln, malen, modellieren...

17:30 Pflegerische Abendrunde

18:30 Abendessen© Chr. Kolja(r) Wlazik

Dienstag 25.08.15

Wie die Meisten hier schlief ich schlecht. Albträume weckten mich mitten in der Nacht. Wenn ich

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auch, im Gegensatz zu den voran gegangenen Nächten nicht schweißgebadet wach wurde, so zerrte es doch inzwischen an den Kräften. Von den Pflegerinnen bekam ich ein Aromatherapie Öl zum besseren Schlafen ich hoffe, es hilft ein bisschen!

7:30 Uhr Während des Frühstücks rutschte ich in einen Flash back. Marmeladenbrötchen mit Chili-Schote, lecker...

8:00 Uhr Pflegerische MorgenrundeIch lies mir für Nachmittags und Abends Ausgang aufschreiben, da ich zur Bank muss und Einkäufe erledigen möchte.

Der Vormittag war für mich frei von Terminen und Verpflichtungen. Ich nutzte die Zeit, wie meist zum schreiben, für Gespräche mit den Mitpatienten und zum duschen.

12:00 Uhr Leider gab es kein Mittagessen, stattdessen brachte man uns Schweinefutter. Ich denke, das Nährstoffentzug zum Therapieplan gehören muss, anders ist das nicht zu erklären...

12:30 Myoreflextherapie„Es geht primär um die Muskeln und deren reflektorische Behandlung. In erster Linie werden die Muskelansätze behandelt. Durch Ertastung und Funktionsanalyse wird über Druckpunktstimulation an ganz bestimmten Reflexpunkten der Muskulatur ein Reiz gesetzt.Dieser wird an das Gehirn weiter geleitet und von dort aus das Spannungsmuster der jeweiligen Muskulatur reflektorisch reguliert. Dadurch können Gelenke und Weichteilstrukturen wieder entlastet und selbst chronisch fortschreitende Veränderungen aufgehalten werden...Unsere Muskeln sind wie ein nach außen gelagertes Gedächtnis. Alles was wir erleben ist in ihnen gespeichert und nimmt dort Gestalt an. Das sogenannte Körpergedächtnis...Vielleicht könnte man die Myoreflextherapie auch als Psychotherapie für die Muskeln nennen.“(aus dem Merkblatt der Alexianer Krefeld)

Klingt vielleicht wissenschaftlich, trifft es aber nicht. Myoreflex ist einfach nur der Hammer, ach was sag ich, der Oberhammer. Und wer sich die Frage stellt, warum man in der Traumatherapie den Körper behandelt, dem kann ich nur sagen, es geht nicht wirklich um den Körper. Man spürt zwar jeden Muskel, der berührt wurde noch Stunden danach, nur werden einem, wenn man sich darauf einlässt, dinge Bewusst, die zuvor im Dunkeln lagen. Ich war wie ein Kaninchen, das vollkommen erstarrt vor dem Fuchs sitzt und sich nicht mehr rühren kann. Und ich ertrage es nicht, wenn man meinen Kopf fest hält, besonders wenn man meinen Hinterkopf mit beiden Händen festhält!Der Hammer, der absolute Oberhammer!

14:15In der Angehörigenvisite können kurz alle Fragen rund um die Therapie angesprochen werden. Aber auch allgemeine Fragen rund um den Stationären Aufenthalt wurden hier angesprochen.

15:00 UhrPsychomotorik war überhaupt nicht mein Fall, und ich fürchte, das wird mein Albtraum-Termin.

17:30 Uhr Pflegerische Abendrunde

18:30 Uhr Abendessen© Chr. Kolja(r) Wlazik

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Mittwoch 26.08.15

7:30 Uhr Frühstück

8:00 UhrDie pflegerische Morgenrunde war wie immer

9:00 Uhr Gruppenvisite

11:30 UhrDie Einzelvisite im Patientenzimmer fällt aus

12:00 Mittagessen

13:00 Uhr Fragebögen

13:00 UhrÜbergabe am Patientenbett fällt aus.

14:00 UhrGruppentherapie Imagination und Selbsthilfe. man könnte auch Stabilisierung sagen. Um sich in der realen Gegenwart zu stabilisieren, hilft es jeweils fünf Einzelheiten die man sieht, hört bzw. fühlt zu benennen.

15:00 UhrBasale Stimulation mit dem Thema riechen oder besser gesagt Aromatherapie. Mit stark bzw. unangenehm riechenden ätherischen Ölen kann man sich, wenn aus einem beginnenden Flash back zurück holen. Entscheidend ist, ähnlich wie bei der Chili-Schote der starke Sinnesreizung!

17:30 Pflegerische Abendrunde

18:30 Uhr Abendessen© Chr. Kolja(r) Wlazik

Donnerstag 27.08.15

7:30 Uhr Frühstücken

8:00 Uhr pflegerische Morgenrunde

9:00 Uhr Fragebögen

10:15 UhrKognitives Training könnte man auch als Konzentrationstraining bezeichnen. Wir beschäftigten uns mit Anagrammen.

10:00 Uhr Einzelpsychotherapie

12:00 Uhr Mittagessen

17:30 Uhr pflegerische Abendrunde

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18:30 Abendessen© Chr. Kolja(r) Wlazik

Freitag 28.08.15

Guten Morgen Ihr lieben, um vier Uhr früh war heute meine Nacht vorbei. Schlafprobleme sind leider ein Symptom des Traumas und einige, wenn auch nicht alle, meiner Mitpatienten leiden darunter. Sowohl das Kopfkino wie auch Albträume rauben einem den Schlaf. Auch hab ich mal gelesen, das man durch Schlafmangel ein körpereigenes Antidepressiva ausschüttet.

7:30 Uhr Frühstücken8:00 Uhr Pflegerische Morgenrunde9:15 Visite Stationsarzt10:30 Bezugspflegegespräch12:00 Uhr Mittagsessen14:15 Uhr Ergotherapie17:30 Uhr Pflegerische Abendrunde18:30 Abendessen

Nachdem ihr mich jetzt eine Woche lang durch den Tag begleitet habt, habe ich mich entschlossen Morgen den kompletten Wochenplan einzustellen, und mir die täglich wiederkehrenden Termine zu sparen. Ihr dürft mir glauben, das ich täglich Frühstücke. Die Pflegerische Morgen bzw. Abendrunde findet täglich statt, und bedarf keiner weiteren Erwähnung. Stattdessen möchte ich stärker auf die inhaltliche Ebene eingehen.

© Chr. Kolja(r) Wlazik

von Andreas » 29. Aug 2015Lieber Bruder,nun komme ich endlich dazu ein paar Worte in Deinen Thread zu schreiben.Du bleibst Dir und deinem Weg treu, und hast wirklich allen Grund stolz auf dich zu sein. Unsere Familie ist wahrscheinlich ja schon durch den taz-Artikel ganz schön in die Öffentlichkeit gerückt. Unüberlegt, OK. Aber ich würde es wieder tun. Als Du erkanntest, ausgelöst durch den taz-Artikel, das auch du zu den Betroffenen gehörst, hast du dich ziemlich schnell entschlossen, das auch du mit deiner Geschichte offen umgehen willst. Ich erinnere mich an die Zeit, als du überlegt hast ob du einen Nick-Name wählst oder nicht. Schnell war die Frage für dich geklärt. Du hast dich entschieden, eine vollumfängliche öffentliche Aufklärung mit allen Mitteln zu unterstützen. Und so war für dich ziemlich gleich klar, das du dich nicht hinter einem Pseudonym verstecken willst. Das Du den Betroffenen von Kindesvergewaltigung ein Gesicht geben willst.

Du hast dich entschlossen dein Schweigen zu brechen. Du bist nicht bereit weiter zu tolerieren, das Mitwisser und Täter-Unterstützer egal ob sie aus unseren Familien kommen aus Behörden oder aus der Gesellschaft, wieder damit durchkommen, den Schleier des Schweigens zu installieren.Unverschleiert und klar hast du uns an all deinen Prozessen teil haben lassen, hast immer klar Position bezogen. Es ist dein Ziel nicht nur das System Kindesvergewaltigung (vollkommen fälschlich als Missbrauch bezeichnet), zu entlarven, Du möchtest auch ins Bewusstsein bringen, welche Folgen derartige Gewalttaten, für Betroffene, ihre Familien und nicht zu Letzt unsere Gesellschaft ( Volkswirtschaftlich und Sozial) hat.

Nachdem du, obwohl du immer gefordert hast erst mal in Ruhe gelassen zu werden, wieder eine tief verletzende Mail von Angehörigen erhalten hast, war Dein Entschluss sofort klar, auch damit offen

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und öffentlich um zu gehen. Wenige Tage nach Erhalt einer Angehörigen Mail eröffnetest du den Thread offentlicher-bereich-f1/die-frau-die-mir-ihre-gene-zugemutet-hat-t32.htmlMeine anfänglichen Bedenken, es könne aussehen, als würdest du jetzt anfangen eine innerfamiliäre Schlammschlacht öffentlich zu führen, hat sich absolut nicht bestätigt, zumal es sich ja keinesfalls um eine Schlammschlacht handelt.

Wer den Weg der Wahrheit wählt der stolpert nicht. Gandhi

Feedbacks die wir erhalten haben waren ausschließlich positiv. Sätze wie,“ in meiner Familie läuft es ähnlich, danke für die Veröffentlichung, ich fühle mich jetzt nicht mehr als Einzelfall“, haben uns erreicht.

Dein Teilen macht anderen Mut, dafür Danke ich Dir.

Die Psychische Belastung ist zu groß für dich geworden, aus eigener Erfahrung weiß ich das alleine die Geschichte der Flashbacks, einem fast alle Energie abverlangt. Ehrlich gesagt war ich die letzten Wochen öfter mal erstaunt, wie du das alles noch schaffst.

Zu viel ist zu viel, in deinem Fall kam das Zuviel ausgerechnet aus der eigenen Ursprungsfamilie.

Als nichts mehr ging, und Depressionen begannen dir echt gefährlich zu werden, hast du dich entschlossen, jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, wo nur noch professionelle Hilfe was bringt.

Konsequent wie immer, ist es dir gelungen in wenigen Tagen eine Spezialklinik zu finden, und vor allem in wenigen Tagen auf genommen zu werden. Deine Forderung die du immer wieder formuliert hast, jeder Betroffene hat das Recht ein sofortiges Hilfsangebot zu erhalten, wenn er das wünscht, ist in deinem Fall, fast möchte ich sagen auf wunderliche Weise real geworden. Was für dich ging, muss Standard für jeden Hilfesuchenden werden.

Nun teilst du deinen Weg durch die Therapie mit uns. Manch einer würde sagen mutig. Deine Motivation dieses zu tun, um aufzuzeigen, Posttraumatische Belastungsstörung ist eine schwere Erkrankung, eine Unterumständen sogar lebensbedrohliche, aber sie gehört zu den absolut heilbaren Erkrankungen.

Du machst anderen Betroffenen Mut, ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher ob es deinerseits Mut dafür braucht. Weil ich immer wieder erlebe, das du mit dem Herzen entscheidest, und dein Handeln als das einzig richtige siehst.

Deinen Mut, der riesig ist, sehe ich eher darin, wie du dein Schicksal angenommen hast, und wie du beschlossen hast, das du alleine verantwortlich bist, was du daraus machst. Du hast erkannt, du alleine bestimmst wo dein Weg lang führt, dein gutes Recht. Ich hoffe das auch der letzte das irgendwann begreift, und es nicht wieder vorkommt, das du durch Respektlosigkeit, noch tiefer in die Krise getrieben wirst.

Für mich ist es schön, durch Deine Beiträge hier miterleben zu dürfen wie du dich auf den Weg gemacht hast in die Freiheit, deine Opferrolle verlassen hast, und die Grundsteine für ein friedliches Restleben legst.

Alles hat seine Zeit, und so sind wir ja letztendlich dankbar, das diese letzte Krise dich auf diesen sehr guten Weg geführt haben. Du weist ich denke sehr viel an dich, ich schicke dir Kraft, wann immer ich kann, und ich weiß das du nicht nur auf dem richtigen Weg bist, sondern diesen (nicht immer leichten) mit Bravur meisterst.

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Lieber Bruder, Danke das es dich gibt, und Danke für diesen Beitrag,

liebe Grüße

© Andreas Ratz

P.S. Worte wie, Du schaffst das, hätte ich als albern empfunden, weil das überhaupt keine Fragestellung ist.

Der Wochenplan und ein Brief an Anton Rudolf

Nur weil der größte Teil der Menschheit rattengeil darauf ist zu erfahren was im Hirn von so einem kranken Arschloch vor sich geht, muss ich das noch lange nicht wollen. Dieser Mann war das Böse und ich will mich nicht mit dem Bösen beschäftigen.

Sonntag 30.08.2015Wochenplan:7:00 – 7:30 UhrTäglich außer Sa. und So. Sport nur nach ärztlicher Verordnung.7:30 – 8:00 UhrTäglich Frühstück.8:00 -8:30Täglich pflegerische Morgenrunde im Gruppenraum.12:00 – 12:30 UhrTäglich Mittagessen17:30 – 18:00 UhrTäglich außer Sa. und So. pflegerische Abendrunde im Gruppenraum.18:30 – 19:00 UhrTäglich Abendessen.

Montag10:45 – 11:15 UhrGruppenvisite im Gruppenraum.13:00 – 14:00 UhrSoziales Kompetenztraining im Gruppenraum.14:00 – 14:30 UhrStationsversammlung im Speisesaal14:30 – 15:45 UhrErgotherapie im Ergotherapieraum.

Dienstag10:00 – 10:30 UhrNach Terminvergabe, Angehörigen-Visite im Multifunktionsraum.14:00 – 15:30 Uhr Angehörigen-Visite / Einzel-Visite im Multifunktionsraum15:00 – 16:00 UhrPsychomotorik

Mittwoch

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11:30 – 12:00 UhrEinzelvisite am Patientenbett.13:00 – 13:30Übergabe am Patientenbett14:00 – 15:00 UhrGruppentherapie Imagination und Selbsthilfe Im Gruppenraum. Es werden Techniken erlernt und keine Inhalte besprochen!16:00 – 16_45 UhrBasale Stimulation im Gruppenraum.

Donnerstag10:15 – 10:45 UhrKognitives Training im Ergotherapieraum.

Freitag9:15 – 9:45 UhrVisite mit dem Stationsarzt im Gruppenraum.14:15 – 15:30 Ergotherapie im Ergotherapieraum.

Samstag11:30 – 12:30 UhrPsychomotorik Treffpunkt Sporthalle.Für diejenigen, die nicht das Wochenende zuhause verbringen (Sa. 10:00 Uhr – So. 19:00 Uhr).

SonntagKeine Termine

© Chr. Kolja(r) Wlazik

Montag 31.08.2015Heute möchte ich euch teile eines Briefes an eine Person aus meiner Ursprungsfamilie zugänglich machen. Immer wenn ich drei Punkte machte, habe ich Teile gelöscht, die auf die Person schließen lassen. Ich teile alles mit euch, und wenn es notwendig ist auch den gesamten Brief – da ich aber davon ausgehe, das der Empfänger selbst betroffen ist, möchte ich ihn nicht beschädigen. Dieser Brief macht aber deutlich, womit ich mich in der Therapie freien Zeit beschäftige.

26 bis 30..08.15 stationär in der Psychiatrie in Krefeld / Psychotraumatologie

Lieber......Warum meint ihr das Recht zu haben mir zu erzählen, ob und was von mir in den Tagebüchern steht, wenn ich klipp und klar sage, ich will es nicht wissen? Nur weil der größte Teil der Menschheit rattengeil darauf ist zu erfahren was im Hirn von so einem kranken Arschloch vor sich geht, muss ich das noch lange nicht wollen. Dieser Mann war das Böse und ich will mich nicht mit dem Bösen beschäftigen.Jede Kraft, sei sie nun negativ, böse, teuflisch oder positiv, gut, göttlich, sendet ihre Schwingungen aus und überträgt auf diese Weise ihre Energie. Wenn ich mich aber zu sehr mit dem Bösen beschäftige, selbst wenn ich es zu bekämpfen versuche, öffne ich mich diesen Schwingungen, werde so zum Resonanzkörper der die entsprechende Energie empfängt und in sich aufnimmt!Ich will also nichts von den Tagebüchern wissen, da in ihnen nichts gutes, sondern nur böses steht und ich das Böse nicht in mir haben will!Bleiben wir noch einen Moment bei den Schwingungen. Nicht jeder Mensch stellt zu jedem Zeitpunkt auf die gleiche Weise einen Resonanzkörper dar. Um das zu verstehen, vergleichen wir

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am besten Granit mit einem Gitarrenkorpus und nehmen als Schwingung das Licht der Sonne bzw. eine Gitarrenseite. Wenn ich eine Gitarrenseite über eine Granitplatte spanne, und anschlage, so ist es quasi unmöglich die Granitplatte so weit in Schwingung zu versetzen, das diese einen Ton von sich gibt. Die Seite über dem Gitarrenkorpus bringt aber problemlos einen Ton hervor. Wenn ich die Granitplatte aber lange genug mit Sonnenlicht bescheine, dann wird diese, die Energie der Sonne in sich aufnehmen und in Form von Wärme speichern.In ähnlicher Weise können wir uns zum Resonanzkörper des Guten oder des Bösen machen. Wenn ich mich, dem Granit gleich, zum Resonanzkörper des Guten mache, werden die Schwingungen des Bösen mir keinen Ton entlocken können. Die wärmenden, guten Strahlen der Sonne kann ich dann aber in mich aufnehmen, speichern und stetig abgeben.Wenn ich mich aber dem Hass hingebe und mich so zum Resonanzkörper des Bösen mache, bringe ich auch entsprechende, hasserfüllte, bösartige Töne hervor.Wer aber über Jahre und Jahrzehnte dem Bösen und seinen Schwingungen stetig ausgesetzt ist, der geht aus dieser Tortur nur in den aller seltensten Fällen unbeschadet hervor. Es ist jedoch ein Trugschluss anzunehmen das man entweder zum reinen Resonanzkörper des Guten oder des Bösen wird. Es gibt sie zwar, die reinen Resonanzkörper, diese sind jedoch sehr selten. Dämonen wie Hitler und Himmler stehen himmlische wie Gandhi und Prabhupada gegenüber. Die Regel sind jedoch die Mischformen, bei der die eine oder die andere Seite überwiegt. Überwiegt aber eine Seite so stark, dass sie die andere so weit überlagert, dass diese vollkommen verdeckt bzw. übertönt und so unsichtbar / unhörbar wird, so sendet diese Person die entsprechenden Schwingungen aus und bringt die Resonanzkörper in seiner Umgebung entsprechend zum schwingen.Und genau da liegt das Problem, unter dem wir... zu leiden hatten: Wir waren über Jahre den Resonanzschwingungen des Bösen ausgesetzt!Ist es denn ein Zufall, dass gleich alle... Opfer des Vergewaltigers Erich Buß wurden?

...Dein Leben lang hast du immer, wenn das Subjekt deines Hasses weggefallen ist, diesen schnellst möglich auf etwas oder jemand anderen projiziert. Hass ist aber ein derart negative und bösartige Schwingung, das es das Wesen der hassenden Person am Ende komplett zerstört. Grade in den akuten Phasen deiner Hasstiraden wird dein eigentliches Wesen so vollständig überdeckt, das nichts von Dir übrig bleibt. Ist dein eigentliches Wesen eher großzügig fürsorglich und liebevoll, und stahlt die entsprechenden Schwingungen aus, so gehen dann von dir nur noch bösartige, hasserfüllte Schwingungen aus, die alles andere überlagern...

Alles liebe,© Chr. Kolja(r) Wlazik

Die Umbettung

Auf meine Frage, was denn mit den Knochen passiert sei, meinte er, man hätte sie mit dem restlichen Aushub zum Unterbau neuen Zufahrtsstraße verwendet. Die Planierraupe hätte sie über hundert Meter weit verteilt und plattgewalzt. Er blickte ein Stück die Straße runter und meinte süffisant: Da donnert grade ein LKW über ihn hinweg!

Dienstag 01.09.2015Letzte Woche hatte ich Myoreflextherapie und nur wenige Stunden später Psychomotorik. Und der Schuss ging für mich nach hinten los. Beides an einem Tag war für meine Muskulatur zu viel und so bin ich froh, dass ich heute aus terminlichen Grüneden Psycho ausfallen lassen muss. Da aber mir aber die Frage gestellt wurde, was ist das eigentlich, nachfolgend der Link zur entsprechenden

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Wikipedia-Seite und ein Auszug aus deren Text.

https://de.wikipedia.org/wiki/Psychomotorik

...Psychomotorik wird insbesondere im pädagogischen und therapeutischen Zusammenhang z. B. in der Kinder- und Jugendpsychiatrie eingesetzt. Welche Psychomotorik-Schule hier ihren Einsatz findet, hängt dann im Wesentlichen von der ausführenden Fachkraft ab. Die meisten Psychomotoriker verbinden sinnvollerweise die gegebenen Ansätze und mischen psychiatrisch-medizinische Diagnostik und Vorgehensweise mit pädagogischen und tiefenpsychologischen Ansätzen, um ganzheitlich an die Kinder oder den Jugendlichen heranzugehen und ihnen Hilfe auf einer breiten Ebene anbieten zu können.Eine psychomotorische Therapie wird in einigen Bundesländern von den Krankenkassen bezahlt und in psychomotorischen Praxen durchgeführt. Des Weiteren bieten Sportvereine Psychomotorik an. Psychomotorische Elemente finden sich auch innerhalb der Arbeit von Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Heilerziehungspflegern und Logopäden.Inzwischen gibt es auch in vielen Kindergärten und innerhalb des Schulsports, selbstorganisiert oder durch einen Träger von außerhalb, psychomotorische Angebote. Im heilpädagogischen und sonderpädagogischen Kontext findet die Psychomotorik traditionell Einsatz in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, die Behinderungen (geistig, seelisch, körperlich) haben oder von Behinderungen bedroht sind.Heil- und Sonderpädagogik verstehen sich als Teilbereich der Allgemeinen Pädagogik. Die Patienten, mit denen sie sich beschäftigen, stellt jedoch spezifische Ansprüche, die einer besonderen pädagogischen Begleitung bedürfen. Kinder und Jugendliche mit Behinderungen können Probleme in den Bereichen Sensorik, Motorik, Emotion, Kommunikation und Kognition aufweisen. Gerade diese Felder können mit Hilfe pädagogischer Maßnahmen positiv beeinflusst werden. Die Psychomotorik kann in diesem Kontext einen bedeutenden Beitrag, sowohl zur Bewegungserziehung, als auch zu einer positiven Entwicklung der Gesamtpersönlichkeit des Menschen mit einer Behinderung, leisten. Mit der Absicht, den Kindern und Jugendlichen Ich-Sozial- und Sachkompetenz zu vermitteln, steht sie im Einklang mit den Zielvorstellung der Heil- und Sonderpädagogik.

© Chr. Kolja(r) Wlazik

Mittwoch 2.09.2015Die Frage, wie man geschlafen hat wird hier jeden Morgen gestellt. Viele Trauma-Patienten schlafen schlecht. Sie schlafen schlecht ein, leiden unter Albträumen und wachen Nachts mehrfach auf. Ich selbst konnte in der Vergangenheit keine Nacht durchschlafen und wachte Schweißgebadet auf. Seit drei Tagen ist das jedoch anders. Meine Träume verändern sich. Heute und Morgen möchte ich euch je einen Traum von mir erzählen. Zum Verständnis, Erich Buß heißt der Mann der mich, als ich acht Jahre alt war, vergewaltigte.

Die Umbettung!Zwei mir fremde Personen, ein Mann und eine Frau, erzählten mir, dass sie ungefähr wüsten wo Erich Buß begraben wäre. So ganz genau könnte man es nicht sagen, da er anonym beerdigt wurde. Er sei aber abseits der übrigen Anonymen Gräber vergraben worden, da man niemandem zumuten wollte neben ihm zu liegen.Als wir an dem, etwas außerhalb gelegenen Friedhof ankamen, lag dieser am Rand eines grade neu entstehenden Industriegebietes. Das Gräberfeld mit den anonymen Gräbern war weg und wir standen vor einem Großem Loch. Dort, genau dort wo das Loch im Boden klaffte, dort hatte man ihn verscharrt! Wir sprachen einen herumlungernden Arbeiter an, der uns erzählte, dass man sämtliche, noch auffindbaren Knochen in einem kleinem Grab auf dem Restfriedhof umgebettet hätte und das da jetzt auch ein Grabstein stände. Aber grade hier, da hätte man wohl einen vergessen. Der Pfarrer hätte aber gemeint, das sei egal und auf einen Friedhof würde man immer ein

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paar Knochen finden, wenn irgendwo herum buddelt. Weiter erzählte der Arbeiter, der leicht angetrunken wirkte, dass das Skelett aber noch komplett gewesen war und das die Schaufel des Baggers mitten durch gegangen ist. Auf meine Frage, was denn mit den Knochen passiert sei, meinte er, man hätte sie mit dem restlichen Aushub zum Unterbau neuen Zufahrtsstraße verwendet. Die Planierraupe hätte sie über hundert Meter weit verteilt und plattgewalzt. Er blickte ein Stück die Straße runter und meinte süffisant: Da donnert grade ein LKW über ihn hinweg!

© Chr. Kolja(r) Wlazik

Donnerstag 03.09.15

Eigentlich wollte ich euch heute meinen zweiten Traum von gestern erzählen. Um diesen aber ein ein halbwegs verständliche Form zu bringen, müsste ich all zu viel erklären. Außerdem möchte ich heute neben meinen Träumen auf ein weiteres Thema eingehen. Dissoziation bzw. Basale Stimulation!In den 45 Minuten beschäftigen wir uns mit sehen, schmecken, riechen, fühlen und hören. In der ersten Stunde, vergangene Woche, beschäftigten wir uns mit dem riechen. Mit stark riechenden ätherischen Ölen kann man einen sich ankündigenden Flash back aufhalten. Gestern war das Fühlen dran. Die Pflegerin sprach mit ruhiger Stimme zu Beginn über Dissoziation und ich konnte nur noch flüchten den ich rutschte in einen Flash back ähnlichen Zustand. Die Pflegerin berichtete von dem Gefühl, wie auf Wolken zu laufen – und ich erinnerte mich an meinen Schulweg. In der Zeit nach meiner Vergewaltigung brauchte ich für meinen Schulweg, der normalerweise bequem in 30 Minuten zu meistern war, mehrere Stunden. Ich ging etwa 200 Meter und starrte dann bis zu 15 Minuten Löcher in die Luft. Während die Pflegerin sprach, merkte ich, wie ich mich wie auf meinem Schulweg fühlte. Nur mit allen mir bekannten Mitteln, einschließlich der Chili-Schote konnte ich mich aus dem Flash Back zurückholen. So, und jetzt, da ich eigentlich von meinem Zweitem Traum schreiben wollte, merke ich, das ich lieber noch darüber nachdenken möchte. Also, vielleicht Morgen...

© Chr. Kolja(r) Wlazik

Freitag 04.09.15Heute will ich euch von meinem zweitem Traum berichten. Wobei ich ihn nicht so schön in Worte fassen kann, da es eher aneinander gereihte, kleine Szenen waren.Ich war wieder Schüler an der Elly-Heuss-Knapp-Schule. Die Gebäude waren total Marode und der Unterricht fand im Keller statt. Mit mir war neben der Lehrerin nur noch ein kleines Mädchen in der Klasse. Tische oder Stühle gab es nicht, so dass wir am Boden sitzen mussten. Unsere Lehrerin überraschte uns mit eine Mathe-Arbeit, zu einem Thema das wir noch nicht hatten. Das ganze gebaren der Lehrerin hatte nur einen Sinn: uns zu demütigen!Aber, ich war kein Kind mehr, ich war erwachsen und darum beschloss ich mich bei der Schulleitung zu beschweren. Meine Mitschülerin wollte ich mitnehmen, aber sie wagte es nicht aufzubegehren. Sie war von ihrer Angst gelähmt. Ich musste sie zurücklassen. Als ich bei der Schulleitung vorgelassen wurde, war ich nicht mehr allein. Wir waren zu fünft, alles erwachsene Grundschüler. Doch wieder erwarten trafen wir nicht auf unsere Rektorin, Frau Hager, sondern auf so einen jungen arroganten Schnösel, der von nichts eine Ahnung hatte und das Terrorregime der Lehrerin nicht beenden wollte. Zuerst waren wir versucht ihn über den Tisch zu ziehen und eine kräftige Tracht Prügel zu verabreichen, dann entschieden wir aber uns an die Presse und seinen Vorgesetzten zu wenden!

© Chr. Kolja(r) Wlazik

Samstag 05.09.15Hurra, ich fahre das Wochenende nach Hause! Das erste Wochenende bleibt man generell in der Klinik. Am vergangenen Wochenende, war ich einfach noch nicht so weit, das ich nach Hause fahren konnte. Ich war noch so in meinen Verarbeitungsprozessen gefangen, dass ich Sorge hatte,

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diese zu unterbrechen. Aber jetzt freue ich mich nur noch auf meine Frau und meine Kinder. Deshalb gibt es von mir heute auch nur liebe Grüße...

© Chr. Kolja(r) Wlazik

Die letzten Tage auf der Akutstation

Lieber Leser,in diesem Beitrag sind einzelne Wörter durch das ersetzen der Buchstaben durch X unkenntlich gemacht. Die Verbreitung dieser Aussagen wurde uns mit Beschluss vom Amtsgericht Siegburg Aktenzeichen: 107 C 68/16 untersagt.Hier geht es zum Beschluss des Amtsgerichtes

http://das-schweigen-brechen.org/onewebmedia/Gerichtsbeschluss%20Unterlassung%20Kolja.pdf

Sonntag 06.09.15Ich sitze im Zug, auf dem Weg nach Krefeld. Das Wochenende zu Hause hat unglaublich gut getan, wenn es mir auch viel zu kurz erschien. Zwei Dinge sind mir an diesem Wochenende bewusst geworden:1. Ich bin einen guten Schritt voran gekommen aber ich habe noch einen weiten Weg vor mir doch ich zweifel nicht einen Augenblick daran, dass dieser Weg für mich gangbar ist.2. Ich beginne mich zu verändern und das ist auch gut so. Wenn ich nur den Teil meiner Persönlichkeit der durch die Vergewaltigung und die ständige Retraumatisierung meiner Mutter gebildet wurde, korrigieren könnte, dann wäre ich schon mehr als nur glücklich!Wenn es mir auch ein bisschen schwer fällt, meine Lieben zurück zu lassen, so merke ich doch, das ich genau da bin wo ich jetzt sein muss wenn ich auch nur einen Schritt weiter kommen will. Und ich werde noch viele Schritte weiter kommen, denn ich habe beschlossen mich weder von dem Trauma einer Vergewaltigung noch von der Erkenntnis , dass die Frau die mir ihre Gene zugemutet hat, xxxxxx xxx xxxxx Xxxx xxx Xxxxx xxxxx Xxxxxx xx xxxxxx, xxxx xx xxx xxxxx Xxxxxxx xxxxx, kontrollieren zu lassen.

© Chr. Kolja(r) Wlazik

Montag 07.09.15Heute war meine Frau mit bei der Einzelpsychotherapie. Im großen und ganzen sind meine Frau und ich uns eigentlich einig. Aber, es ist hilfreich, wenn die Therapeutin auch die Sicht eines nahen Angehörigen zu den unterschiedlichsten Themenbereichen hört. Das bestätigt der Therapeutin dann, das ich zwar einen an der Klatsche habe, aber doch keinen an der Klatsche habe. Darüber hinaus ist es extrem wichtig, dass Unsicherheiten sowohl im Umgang mit mir, wie auch im Umgang mit den Kindern, vor allem aber mit der Ursprungsfamilie thematisiert und besprochen werden können. Ich habe eine super tolle Frau!

© Chr. Kolja(r) Wlazik

Dienstag 08.09.15„Mach Dich mit dem Gedanken vertraut, dass Du professionelle Hilfe brauchst!“ Das sagte mein Bruder, selbst Betroffener immer zu mir.Als Gestern meine Frau mit bei der Einzelpsychotherapie war, kamen wir auch ganz kurz auf ein Thema, das mir sehr am Herzen liegt. Darum will ich mich hier noch mal ein wenig ausführlicher diesem Thema widmen: Der Betroffenen kontrollierte Ansatz, der freie Wille oder die Entscheidung liegt beim Betroffenen!

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Im Rahmen einer Posttraumatischen Belastungsstörung gibt es durch aus Fälle bzw. Verläufe, bei denen man sagen muss, dass die Entscheidungsfähigkeit außer Kraft gesetzt ist. Für die Leiden dieser Menschen hat man auch ganz viele schöne Namen erfunden. Es liegt mir fern, mich über die Leiden anderer lustig zu machen und sollte mein sarkastischer Unterton all zu stark durchkommen, so bitte ich um Entschuldigung. Nur muss man aufpassen, das man sich nicht hinter Bezeichnungen Versteckt. Und hier spreche ich sowohl Patienten wie Ärzte und Therapeuten an. Die Frage darf nicht heißen, wie heißt dein Leiden, sondern wie kann ich Helfen, was brauchst Du, wie kann ich dich unterstützen?Ziel jeder Selbsthilfe Arbeit wie auch jeder Therapie, sollte es sein, so schnell wie nur irgend möglich, die Kontrolle wie auch die Entscheidungen in die Hände der Betroffenen zu legen. Haben wir nicht das Recht, unseren eigenen Heilungsprozess zu kontrollieren? Damit wir uns nicht falsch verstehen, ich plädiere hier eindeutig dafür, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Nur, die Entscheidung, wann der Zeitpunkt dafür gekommen ist, sollte eigentlich auch beim Betroffenen liegen. Wenn man mal von den Fällen absieht, wo der Betroffene gar nicht mehr in der Lage ist, eigenverantwortlich zu handeln. In allen anderen Fällen aber sollte die erste Priorität sein, den Betroffenen so zu stabilisieren und zu stärken, dass er Eigenverantwortlich handeln kann.

© Chr. Kolja(r) Wlazik

Mittwoch 9.09.15Gestern habe ich einen großen Schritt auf meinem Weg gemacht. Seit längerem arbeite ich an einem offenem Brief an die Schulleiterin, die über Jahrzehnte den Vergewaltiger Erich Buß gedeckt hat. Gestern habe ich ihn dann endlich in der Rohfassung abgeschlossen. Ich schildere darin sehr detailliert wie der Tathergang war, und welchen Anteil das Umfeld, die Tatunterstützer hatten. Und Frau Hager, die Schulleiterin hat eindeutig den Täter Unterstützt, in dem sie ihn gedeckt hat. Sie hat durch ihr nicht Handeln schwerste Schuld auf sich geladen, denn sie hat es gewusst, und den Täter gedeckt. Es wäre ihre Pflicht gewesen zu handeln und den Täter vor Gericht zu bringen – ihre Schüler zu schützen. Nun, ich habe es aufgeschrieben und es geht mir besser, ich bin einen Schritt voran gekommen!Hier geht es zum offenen Brief an die Schulleiterin:http://www.das-schweigen-brechen.org/?p=166

© Chr. Kolja(r) Wlazik

Donnerstag 10.09.15Heute könnte ich entweder unglaublich viel schreiben, oder nur ein paar Worte. Aber soviel will ich doch erzählen: nächste Woche Mittwoch werde ich entlassen! Und, das fühlt sich richtig an. Da ich aber spät dran bin, und mir noch viel im Kopf herum geht, was noch nicht wirklich formuliert werden kann, habe ich heute nicht viel für euch. Na ja eigentlich habe ich heute mehr für euch, als alle anderen Tage. Das Buch wurde mir hier wärmstens empfohlen, und ich kann es nur wärmstens weiter empfehlen. Es erklärt auf verständliche Weise was Trauma eigentlich ist, welche Symptome es gibt und vor allem enthält es zahlreiche Übungen zur Stabilisierung.Neue Wege aus dem Traumahttp://www.patmos.de/tcpdf/tmp_infoblatt/978-3-8436-0050-7.pdf

© Chr. Kolja(r) Wlazik

Freitag 11.09.2015Heute nur ein Satz: Die taz hat den Prozess gewonnen!

© Chr. Kolja(r) Wlazik

Leck geschlagen in stürmischer See

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Die Mannschaft hat sich ein bisschen erholt, die Pumpen laufen wieder. Noch zwei Tage, und dann muss ich wieder raus auf See, denn in diesem Hafen gibt es kein Trockendock in dem mein Schiff von Grund auf überholt werden könnte. Aber bei ruhiger See sollte die Fahrt in den Heimathafen zu schaffen sein!

Samstag 12.09.15Leck geschlagen in stürmischer See...Meine Zeit hier neigt sich dem Ende zu. Es wird Zeit, das ich mein Resümee ziehe. Vier Wochen war ich dann hier bei den Alexianern auf der Akutstation der Psychotraumatologie in Krefeld. Akut Station – diese beiden Worte sagen eigentlich schon fast alles. Die Behandlung erfolgt Stationär und dauert wenn einem hier nicht geholfen werden kann in der Regel zwei Wochen, wenn einem, wie in meinem Fall aber geholfen werden kann etwa vier Wochen, in Einzelfällen auch länger. Wenn man sich den Standard Wochenplan anschaut, dann wird einen sehr schnell klar, das ein wesentlicher Teil der Therapie, „freie“ Zeit ist, um zur Ruhe zu kommen. Diese Zeit soll Individuell genutzt werden. Ich für mich habe die Zeit zum schreiben genutzt und ich denke, mir ist es in diesen vier Wochen gelungen, in Worte zu fassen, was mit Worten eigentlich nicht zu erfassen ist. Ich könnte jetzt eine Reihe von Beispielen von Mitpatienten anführen wie diese Zeit genutzt werden könnte – aber ich schreibe nicht über Mitpatienten. Jeder hat hier seine eigene Geschichte, seine eigenen Leiden und Symptome und muss deshalb auch seine eigenen Schritte tun.

© Chr. Kolja(r) Wlazik

Sonntag 13.09.15Posttraumatische Belastungsstörung, mein Schiff war leck geschlagen in stürmischer See. Die Segel hingen nur noch in Fetzen vom Mast und die Mannschaft lag mit Skorbut unter Deck. Wie ich, der Kapitän von diesem altem Kahn es geschafft hat das Schiff in den Hafen zu steuern ist mir ein Rätsel. Ich erinnere mich nur noch daran, dass ich ein Notsignal setzte und am Horizont ein Segel erblickte. Dann war da ein stolzer Viermaster, man warf mir ein Tau zu und schleppte mich in den Hafen. Die Mannschaft erholte sich ein wenig, die Segel wurden erneuert und das Boot vom Wasser leergepumpt. Bei der ersten Probefahrt fanden sich dann noch einige Lecks und auch bei der zweiten drang noch Wasser ein. Doch die Mannschaft hat sich ein bisschen erholt, die Pumpen laufen wieder. Noch zwei Tage, und dann muss ich wieder raus auf See, denn in diesem Hafen gibt es kein Trockendock in dem mein Schiff von Grund auf überholt werden könnte. Aber bei ruhiger See sollte die Fahrt in den Heimathafen zu schaffen sein!

© Chr. Kolja(r) Wlazik

Montag 14.09.15Heute möchte ich auf mein Seemannsgarn von gestern noch einmal eingehen.

Leck geschlagen in Stürmischer See:das war die Erkenntnis, dass ich ohne Hilfe nicht mehr weiterkommen konnte und mein Schiff zwangsläufig untergehen würde. Flashbacks, Aggressionen, eine Reizschwelle, die so niedrig war, dass meine Familie massiv unter mir zu Leiden hatte und die Erkenntnis, in eine Depression abzurutschen!

Die Segel in Fetzen:Das hieß, dass ich nicht mehr in der Lage war, die Energie die ich eigentlich hätte aufnehmen müssen, in Bewegung umzusetzen. Stattdessen verpuffte sie Wirkungslos!Die Mannschaft mit Skorbut unter Deck: All die Mechanismen mit denen man sich über Wasser gehalten hatte, die kleinen Tricks aber auch das aushalten wenn die Flashbacks zu heftig waren, wenn die Nächte wieder schlaflos oder schweißgebadet waren – all das Funktioniert nicht mehr,

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wenn nicht ausreichend Kraft und positive Energie aufgenommen werden kann.So viel für heute, morgen gibt es mehr Seemannsgarn...

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Dienstag 15.09.15Der alte Kahn:Der Kahn ist wirklich alt, denn er war 40 Jahre auf See – 40 Jahre lang war mein Schiff nicht wirklich im Hafen. 40 Jahre ist es nur her, dass ich vergewaltigt und schwer traumatisiert wurde. 40 Jahre in denen ich nicht wusste, warum ich immer wieder depressiv und suizidgefährdet war. 40 Jahre in denen es Jahre mit Drogenmissbrauch, vor allem aber schwerer Alkoholabhängigkeit gab.

Der Kapitän:40 Jahre hat der Kapitän nun nach bestem Wissen und Gewissen seinen Dienst versehen und die meiste Zeit in schwerer See. Dissoziation, Depressionen, Alkohol... und selbst als der Kapitän total besoffen war, hatte er noch ausreichend Durchblick um kurz vor dem absaufen ein Notsignal zu setzen um mit der Hilfe einer Selbsthilfe Gruppe trocken zu werden. Mein Kapitän ist mein Intellekt! Doch der Kapitän steuert nur den alten Kahn, wohin die Reise gehen soll und welche Ladung zu transportieren ist, das wird an anderer Stelle entschieden. Wenn ich sage, die Entscheidung treffe ich mit dem Gefühl, so stimmt das nicht ganz. Das Gefühl ist oft wechselhaft und unstet – doch tief in mir, da gibt es noch eine Ebene, ob man sie nun auch Gefühl nennen will oder Unterbewusstsein oder Geist oder Seele oder sonst wie ist eigentlich Egal – jedenfalls, dort treffe ich die Entscheidungen, die mein Kapitän dann in die Tat umsetzt!

© Chr. Kolja(r) Wlazik

Mittwoch 16.09.15Das Notsignal:Die Erkenntnis, dass ich grade in eine Depression abrutschte und mir das in Verbindung mit einer posttraumatischen Belastungsstörung zu gefährlich wurde, ließ sehr schnell die Entscheidung in mir reifen, Hilfe zu suchen. Das diese Hilfe stationär sein müsste, war auch sofort klar, da eine ambulante Therapie mit meiner Arbeit als LKW-Fahrer unvereinbar ist. Als ich meine liebe, phantastischen, unglaublich gut aussehende, hyperintelligente Frau von meinen Plänen berichtete, setzte sie sich sofort an den PC und recherchierte für mich Traumakliniken aus dem Internet!

Das Segel am Horizont:Der Gang zu meinem Hausarzt, dem ich meine Vergewaltigung, wie ich es eigentlich immer in äquivalenten Situationen zu tun pflege, verbal um die Ohren haute, war mein Segel am Horizont. Er schluckte kurz und hatte sichtlich Mühe auf seine professionellen Ebene zurückzufinden, erfüllte seine Aufgabe dann aber vorbildlich. Er suchte mir rasch die selbe Klinik raus, die wir auch schon ausgewählt hatten und schrieb mir eine Überweisung.

Der Viermaster:Die Trauma-Ambulanz in Köln-Michaelshoven, die die erste wirkliche Diagnose stellte!

Das Tau:Der Chefarzt Prof. Dr. Haste nicht gesehen, der für den drauf folgenden Tag bereits ein Bett für mich frei hatte!

© Chr. Kolja(r) Wlazik

Donnerstag 17.09.15Der Hafen:Die vierwöchige, stationäre Akut Behandlung in der Psychotraumatologie! Das es in Einzelfällen auch mal etwas länger dauern kann, versteht sich, wenn man die individuelle Schwere des Traumas

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berücksichtigt. Nicht wenige gehen auch schon nach zwei Wochen. Zum Teil weil sie sich bereits soweit stabilisiert haben und bereits in ambulanter Therapie sind, zum Teil aber auch weil ersichtlich ist, dass sie mit dieser Form der Therapie, die viel Ruhe und Eigeninitiative beinhaltet nichts anfangen können.

Die Mannschaft erholt sich:Wie bereits geschrieben, hat man sehr viel Ruhe. Es gibt kein Fernseher im Zimmer, und im Aufenthaltsraum sind die Zeiten begrenzt. Am ersten Wochenende, bleibt man generell in der Klinik, ohne das es auch nur einen einzigen Programmpunkt gibt. Es ist offensichtlich, das man zur Ruhe kommen soll!

Die Segel werden erneuert:Einzelpsychotherapie und Myoreflexterapie aber auch die Putzfrau waren es, die mich vorangebracht haben. Warum die Putzfrau wird sich so mancher Fragen? Wenn es mir schlecht geht, ich depressiv bin, dann brauche ich nicht nur Unordnung sondern regelrecht Dreck um mich herum. In der Klinik werden selbst die Bilderrahmen beinah täglich abgewischt. Es ist eben einfach alles sauber und strukturiert und das wirkt sich positiv auf die Psyche aus!

Die Pumpen laufen wieder:Man bekommt einiges an ganz einfachen praktischen Tipps, die man zu so einer Art persönlichem Notfallkoffer zusammenstellt. Als Beispiele möchte ich hier nur die ätherischen Öle zum riechen wenn sich ein Flash back ankündigt und die Chili-Schoten zum Lutschen wenn man einen sicheren Weg aus dem Flash back braucht!

© Chr. Kolja(r) Wlazik

Freitag 18.09.15Raus auf See:Seit Mittwoch Nachmittag bin ich wieder zu Hause. Das bedeutet, dass der gesamte Alltagsstress mich wieder hat. In der Klinik hatte man einen geschützten Raum, in dem alles was von außen kommt von einem fern gehalten wird! Ein Beispiel gefällig? Ich sitze hier zu Hause und schreibe, und gleichzeitig geht es um Versicherung, Steuern und selbst wenn man sagt, das stresst mich grade, komme ich nicht drum herum. Das ist der ganz Normale Alltag, den man aber mit Posttraumatische Belastungsstörung nicht mehr gewachsen ist.

Im Trockendock von Grund auf überholt:Das wäre wirklich nötig. Das bräuchte jeder von uns vergewaltigten aber wer hat das je bekommen? Bei wem sind denn alle Beschädigungen behoben worden? Nein, wir haben lebenslänglich bekommen. Posttraumatische Belastungsstörung gilt zwar als heilbar – aber werden wir denn wirklich je wieder heil sein?

In den Heimathafen:Mein Heimathafen, meine Familie, das bisschen Glück, dass jedem zusteht...

© Chr. Kolja(r) Wlazik

Zwischenspiel Zuhause

Ruhe und Sicherheit, wie kann man sie finden wenn man stetig Angriffen ausgesetzt ist? Aber wer greift einen an, wenn man sich grade auf den Weg der Heilung gemacht hat, wenn man in der Psychiatrie sitzt und versucht mit seinem Trauma irgendwie umzugehen? Wer könnte so bösartig

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sein?

Lieber Leser,in diesem Beitrag sind einzelne Wörter durch das ersetzen der Buchstaben durch X unkenntlich gemacht. Die Verbreitung dieser Aussagen wurde uns mit Beschluss vom Amtsgericht Siegburg Aktenzeichen: 107 C 68/16 untersagt.Hier geht es zum Beschluss des Amtsgerichtes

http://das-schweigen-brechen.org/onewebmedia/Gerichtsbeschluss%20Unterlassung%20Kolja.pdf

Samstag 19.09.15Wieder zu HauseSeit Mittwoch Nachmittag bin ich also wieder zu Hause. Ich habe mein Resümee gestern abgeschlossen und überlege nun, ob es Sinn macht weiter zu schreiben? Schreiben kann ich nur, wenn ich für einen Leser schreibe, nur für mich konnte ich noch nie schreiben. Die Frage ist also, habe ich noch was zu berichten? Könnte das, was ich zu berichten habe jemanden interessieren?Ich denke die Frage wie man das, was man in der Klinik gelernt und erreicht hat, mit in den Alltag nimmt, ist eigentlich die entscheidende. Sinn machen meine Beiträge aber nur, wenn ich wirklich täglich schreibe. Und schon kommt in mir die Sorge auf, ob ich wirklich jeden Tag etwas zu schreiben finde? Ich hab mich also entschieden, weiter täglich einen Beitrag zu schreiben, und wenn ich nichts zu schreiben finde, entweder einen Link raus zu suchen oder Übungen aus dem Buch „Neue Wege aus dem Trauma“ zusammen zu fassen.

© Chr. Kolja(r) Wlazik

Sonntag 20.09.15Die Ruhe mit nach Hause zu nehmen ist das, was mir am schwersten fällt. Ich glaube aber, dass Ruhe das wichtigste ist. Mit Ruhe meine ich nicht Nichts tun, sondern viel mehr eine innere Ruhe. Wie findet man aber innere Ruhe? Ein Patentrezept gibt es da sicher nicht! Aber es gibt Hilfsmittel, die es einem erleichtern Ruhe zu finden. Ruhe bedeutet auch immer Sicherheit, Sicherheit kann man sich aber zumindest zum Teil selber schaffen. Das erste, was ich mir an Sicherheit geschaffen habe, ist ein fester Tagesablauf. Was ich aus der Klinik übernommen habe, sind großzügig bemessene Zeiten in denen ich mir keinen Programmpunkt gegeben habe.6:30 Aufstehen - 7:00 Frühstück - 9:00 Wäsche10:00 Schreiben / Büro - 12:00 Wäsche13:00 Mittag - 15:00 Haus /Garten - 18:00 Wäsche18:30 Abendessen

© Chr. Kolja(r) Wlazik

Montag 21.09.15Ruhe und Sicherheit, wie kann man sie finden wenn man stetig Angriffen ausgesetzt ist? Aber wer greift einen an, wenn man sich grade auf den Weg der Heilung gemacht hat, wenn man in der Psychiatrie sitzt und versucht mit seinem Trauma irgendwie umzugehen? Wer könnte so bösartig sein?Die Ursprungsfamilie natürlich! In wie weit mein liebes Schwesterlein darin involviert ist, vermag ich nicht zu sagen, wer aber grade auf mich los geht ist mein Bruder und meine Mutter. Ja meine Mutter, die Frau, die xxxx xxxxx xxxxxxx xxxxxx xxxxxxx Xxxxxx, Xxxxxxx Xxxx xx xxx Xxxxxxxxxxxxx xx xxxxxxxx. Xxx Xxxx, xxx xxxx xxx xxx xxxx Xxxxx xxx xxx xx xxxxxx Xxxxxxxxxxxxx xxxxxxxx. Xxx Xxxx, xxx xxxxx xxxxx xxx xxxxx xxxxxxxxx Xxxx xxx Xxxxxxxx xxxxx xx xxxxxxxx mich und meine Bruder Andreas zum schweigen zu bringen.

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Aber wie geht man mit so einer Scheiße um? Wie findet man Ruhe und Sicherheit? Ich habe mich entschieden, Mails uns SMS nur noch so weit zu überfliegen, wie es unbedingt notwendig ist, und mit folgender Standard Antwort zu reagieren:Lieber …Ich möchte Dich bitten mich mit deinen Emails zumindest solange zu verschonen, bis du deinen Hass überwunden hast. Des weiteren wünsche ich keinerlei Kontakt zu Personen, die die Betroffenen sexualisierter Gewalt beschädigen. Und erst recht, verbitte ich es mir, mich mit der Frau die mir ihre Gene zugemutet hat, zu belästigen.Mit freundlichen GrüßenKolja Wlazik

http://www.das-schweigen-brechen.org/?p=367© Chr. Kolja(r) Wlazik

Dienstag 22.09.15Leider muss ich mich hier noch ein paar Tage mit meiner Ursprungsfamilie beschäftigen:Sicherheit – statt dass ich mich mit meiner Heilung zu beschäftigen und mich in der Ruhe zu stabilisieren, muss ich mich gegen Angriffe zur Wehr setzen. Und statt euch von meinen Atemübungen zu berichten, die ich täglich mehrfach mache, beschäftige ich mich mit der Frage, wie man sich wehrt, wenn eigentlich die Zeit der Heilung gekommen ist. Nun, mein Weg der Heilung war vom ersten Tag ein offener. Am 24.03.15, als ich in meinen ersten heftigen Flashback abrutschte und auf diese grausame Weise von meiner Vergewaltigung im Alter von grade mal acht Jahren erfuhr, entschied ich mich für einen offenen, kämpferischen Weg der Heilung. Das ist mein Weg, offen, kämpferisch und aggressiv! Dieser Weg ist für mich der richtige, einen anderen gibt es nicht für mich. Als ich mit meinem Bruder Andreas Ratz die Internet-Seite das-schweigen-brechen gründete gaben wir uns auch unumstößliche Grundsätze. Betroffenen schädigendes Verhalten wird unter keinen Umständen geduldet!Es ist aber so, dass die Frau, die mir ihre Gene zugemutet hat, xxxxxx xxx xxx xxx XXXXXXXX, und einer ihrer Söhne, xxxxxx xxx xxx xxx XXXXXXXXX, sich fortgesetzt und ununterbrochen Betroffenen schädigend verhalten. Und wer uns zum schweigen bringen will, der wird erleben, dass wir nur noch lauter werden...

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Mittwoch 23.09.15Mehrmals täglich mache ich folgende Atemübung, die ich dem Buch „Neue Wege aus dem Trauma“ von Gottfried Fischer Prof. für Psychologie und einer der Begründer der Psychotraumatologie in Deutschland, entnommen habe.Vorsicht! Nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt bei Asthmaerkrankungen, Herzrhytmusstörungen, Selbstmordgedanken oder psychiatrischen Erkrankungen!

Diese Übung hat durchaus etwas meditatives, dass kann ja aber nicht schaden oder? Man Atmet durch die Nase tief ein und ohne den Atem anzuhalten durch den Mund langsam wieder aus. Das Verhältnis von Ein zu Ausatmen sollte etwa bei 2 zu 8 liegen. Man sollte aber darauf achten, das man seinen eigenen Rhythmus findet und nicht versucht irgendwelche Höchstleistungen zu vollbringen.Bei Erregung reagiert der menschliche Körper mit einer flachen, hechelnden Atmung. In dem man dieses angeborene Verhaltensmuster bewusst durchbricht, lässt sich auch der Herzschlag und die Pulsfrequenz absenken. Der CO² Gehalt und der Kalziumspiegel, regulieren sich wieder. Wenn man diese Atemübung täglich etwa 10 Minuten macht, beherrscht man sie bald so das man sich bei Angst, Panik oder innerer Unruhe nutzen kann.

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Donnerstag 24.09.15Seit einigen Tagen plage ich mich wieder mit immer stärker werdenden Schlafproblemen herum. Letzte Nacht bin ich fünf mal aufgewacht und um 6:15 Uhr war dann die Nacht vorbei. Heute Nachmittag habe ich mich dann noch mal für drei Stunden hingelegt, die ich aber mit Albträumen eher schlecht als recht geschlafen habe. Ich vermute da mehrere Auslöser: Ohne Nachricht warten auf die Reha, die Aktivitäten meiner Ursprungsfamilie und der Umstand, dass ich mich dem nächsten großen Schritt näher!Meine Therapeutin aus der Akutklinik würde wohl sagen, dass ich es lassen solle, und mich nicht nur mit so schweren Themen beschäftigen sollte – aber ich habe mir dass doch nicht ausgesucht. Ein Tag ganz ohne zu schreiben kann ich mir nicht vorstellen und wann welcher Schritt notwendig ist, darauf habe ich nur sehr wenig Einfluss! Er kommt ganz von allein, der nächste, der notwendige Schritt. Es macht für mich keinen Sinn diesem Schritt auszuweichen. Wohin sollte ich mich denn auch wenden? Wohin ich mich auch drehe, immer ist da der nächste Schritt und ihn zu überspringen ist nicht möglich. Immer wenn ich das in der Vergangenheit versucht habe, bin ganz gehörig auf die Fresse gefallen!

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Freitag 25.09.15Meine Schlafprobleme werden massiver! Heute Nacht habe ich grade mal 3,5 Stunden geschlafen und darum werde ich ab jetzt Baldrian nehmen. Mit Baldrian habe ich sehr viel Erfahrung. Keine Nebenwirkungen und kein Suchtpotential, und daher für mich erst einmal gut geeignet. Ich spreche aber von frei verkäuflichen Tabletten, es gibt Baldrian auch flüssig in Apotheken, die Wirkung ist zwar etwas besser, aber mit 60% Alkohol ist das für mich als trockenen Alkoholiker nicht ratsam. Und da Sucht ein häufiges Symptom bei Posttraumatischer Belastungsstörung ist, würde ich auch jedem anderen davon abraten.Der Schlaf erfüllt ja verschiedene Funktionen, zum einem dient er der körperlichen Erholung, zum anderen hat er aber auch eine verarbeitende Funktion: Im Traum wird im Kopf aufgeräumt! Meine Akut-Therapeutin meinte zu diesem Thema, wenn sich die Träume nicht, wie in einer Endlosschleife wiederholen, sei das auch grundsätzlich richtig. Und da ich nach wie vor krankgeschrieben bin, kann ich bis zu einem gewissen Grad mit den körperlichen Folgen leben. Da sich jedoch inzwischen eine körperliche Erschöpfung bei mir einstellt, nehme ich eben doch Baldrian zur Nacht. Denn In der Erschöpfung wird der Körper zunehmend für Viren und Bakterien angreifbar und im Augenblick hab ich nicht die Kraft noch eine Grippe oder Schlimmeres ab zu wehren.

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Samstag 26.09.15Mir geht es heute wieder Scheiße! Bin Strohwitwer und depressiv, wenn das nicht schlechtes timing ist, dann weiß ich nicht. Eigentlich sollte ich jetzt bei Bier und Schweinebraten in der Nackt-bar sitzen, rülpsen und furzen und statt dessen häng ich hier im Schlafzimmer rum und schau Dieter Bohlen. Es steht also schlecht um mich! Aber heute Abend gibt es einen kleinen Lichtblick, TK Pizza und Cola! Ich weiß, die Damen werden sagen, depri ohne Schokolade, das geht gar nicht, aber ich bin ein Kerl...

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Sonntag 27.09.15Ich möchte noch ein wenig bei dem Thema Schlaf bleiben, da Schlafprobleme z.T. verbunden mit Albträumen, ein Dauerproblem ist. In den letzten drei Monaten habe ich grade mal zwei Nächte durchgeschlafen. Vielleicht kennt der Ein oder Andere ja jenen Trance ähnlichen Zustand in den man dabei geraten kann? Dieser Zustand kann durchaus etwas reizvolles haben und manchmal habe ich das Gefühl, dass sich die Struktur meines Denkens dabei verändert, was es mir erleichtert Probleme mal aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Nur nimmt dabei meine

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Leistungsfähigkeit derart ab, dass es langsam zum Problem wird, obwohl ich krankgeschrieben bin!Wenn ich neben meinem täglichen kurzen Beitrag nur noch für mein eigenes körperliches Wohl zu sorgen hätte, wäre das auch kein Problem. Aber irgendwann will ich auch wieder arbeitsfähig sein, sprich mit Arbeit meine Familie ernähren und das bedeutet, das ich etwas für meine Heilung tun muss. Ich muss also den harten Weg gehen und mich dem was mich traumatisiert hat stellen. Mein nächster Schritt zeichnet sich immer klarer ab!

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Montag 28.09.15Ich fange mich langsam wieder, ich schlafe wieder einiger maßen, was heißt, dass ich sechs Stunden mit nur einer Unterbrechung geschlafen habe. Heute, wie bereits Gestern habe ich einige Aktivisten aus dem Hambacher Forst zu Gast, was mich ein bisschen aus meinem Loch raus holte. Die Aktivisten, von mir liebevoll Satyagrahis genannt, wehren sich gegen die Abholzung des Hambacher Forstes der dem Braunkohletagebau von RWE zum Opfer fällt. Bei den Satyagrahis aus dem Hambacher Forst handelt es sich um eine ganz besondere Sorte Mensch: Jeder kann einfach so sein wie er ist!Das ist eine Qualität, die man nur selten antrifft. Und grade das so sein können wie man ist, hat mich in der Vergangenheit schon mehrfach in eine tiefe, offene Traurigkeit fallen lassen, die aber auf ihre ganz besondere Weise gesund war. Eben so oft, war es aber auch so wie diese Tage, da ihre Gesellschaft mich so weit aufgebaut hat, das ich wieder Luft bekomme

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Dienstag 29.09.15Diese Absolute Ruhe tut mir grade unglaublich gut. Ich bin pünktlich um 6:30 Uhr aufgestanden, da ich den Klempner erwartete. Die morgendlich Maschine Wäsche habe ich ausfallen lassen. Statt dessen hab ich mir Miles Davis angemacht und direkt zu schreiben angefangen.Ich denke, dass ein geregelter Tagesablauf extrem wichtig ist, wenn man an PTBS leidet und zu Depressionen neigt. Darum stehe ich morgens auf und fange direkt nach dem Frühstück an zu schreiben. Das ist mein Weg der Heilung, den ganzen Vormittag in Ruhe bei guter Jazz-Musik zu schreiben. Im Augenblick arbeite ich an einer Zusammenfassung der Beiträge zum taz-Urteil. Das ganze dient mir als psychischer Einstieg um mich ausführlich mit der Rolle der Frau die mir ihre Gene zugemutet hat, zu befassen.

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Trauma-Bearbeitung und Familie

Ich kann mein Umfeld heute relativ problemlos in ein positives und ein negatives Lager trennen. Auf die positive Seite gehören Lehrer und Beate. Einzelne Lehrer haben damals, im Rahmen ihrer begrenzten Möglichkeiten alles getan, um mir bei der Bewältigung, der damals heftigen Trauma-Symptomen behilflich zu sein. Das was mir aber Beate, damals wie heute, an Hilfe und Kraft schenkt ist gar nicht hoch genug einzuschätzen und ich stehe tief in ihrer Schuld – wenn man in einer derartigen Beziehung überhaupt von Schuld reden kann!

Lieber Leser,in diesem Beitrag sind einzelne Wörter durch das ersetzen der Buchstaben durch X unkenntlich gemacht. Die Verbreitung dieser Aussagen wurde uns mit Beschluss vom Amtsgericht Siegburg Aktenzeichen: 107 C 68/16 untersagt.Hier geht es zum Beschluss des Amtsgerichtes

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http://das-schweigen-brechen.org/onewebmedia/Gerichtsbeschluss%20Unterlassung%20Kolja.pdf

Mittwoch 30.09.15Niemand wird mir in Abrede stellen können, dass mein Weg der Heilung ein höchst offensiver Weg ist. Ich bin bist heute jeden einzelnen Schritt soweit es irgendwie möglich war, öffentlich gegangen. Seit dem 15.08.15 schreibe ich nun täglich einen kurzen Bericht und täglich lesen nicht wenige Menschen hier und auf Facebook https://www.facebook.com/das-schweigen-brechenorg-101873506855243/ was ich so schreibe.In den letzten Tagen frage ich mich manchmal, ob es nicht genug ist? Aber mein Weg hat mich hier her geführt und ich bin in verdammt kurzer Zeit verdammt weit gekommen. Warum zweifle ich also? Weil ich mich jetzt um die schmutzige Wäsche kümmern muss! Wenn man sich um die Schmutzwäsche kümmert, dann kommt man nicht um hin, auch die verschlissenen Teile und die nicht mehr passenden aus zu Sortieren. Bei der Wäsche, fällt mir das nicht schwer – bei Menschen geht mir das aber nicht so!

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Donnerstag 01.10.15Ich habe meine Schwester verstoßen! Man könnte auch sagen, wir haben uns im gegenseitigem Einverständnis verstoßen. Unser Verhältnis war schon seit längerem mehr als nur angespannt. Das hat was damit zu tun, dass sie den Thesen von Sarrazin, und AFD folgt, und sich darüber hinaus immer wieder durch Menschenverachtende Äußerungen hervor tut. Ich kann und will aber keine Form von Rassismus dulden, und wenn sie auch aus der eigenen Familie kommt. Aber um des familiären Friedens willen, habe ich immer wieder das Gespräch auf den unterschiedlichsten Ebenen gesucht. Dass ich aber nie wieder etwas mit der Frau, die zufällig von der selben Frau wie ich geboren wurde, zu tun haben wollte, wurde mir klar, als ich sie anrief um ihr von meiner Vergewaltigung zu Berichten, und ihr auch erzählte, dass unsere „Mutter“ davon wusste. Ich denke, jede Beton Wand im sibirischem Winter hätte deutlich mehr Empathie aufgebracht als sie. Ich habe also keine Schwester mehr!

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Freitag 02.10.15Dann ist da noch der jüngere meiner beiden älteren Brüder. Er hat die taz, wegen Verletzung seiner Persönlichkeitsrechte verklagt, nach dem er selbst den Artikel „Verlorene Jungs“ angestoßen hat. Gott sei Dank ist er mit seiner Klage nicht durchgekommen, die taz hat in allen Punkten Recht bekommen. Der Artikel von Nina Apin und Gabriela Keller ist für uns ein Meilenstein in der Berichterstattung über sexuelle Gewalt. Ich kann mich also nur darüber freuen, dass mein Bruder verloren hat, so leid es mir auch tut. Die taz hat ihm nachträglich das Pseudonym „Anton Rudolf“ zu gebilligt, auch wenn sie das nicht gemusst hätten. Na gut, dann will ich ihm bis auf weiteres diesen Decknamen zubilligen. Er hat in den letzten Monaten den Opfern und Betroffenen von sexueller Gewalt derartigen Schaden zugefügt, das ich zur Zeit jeden Kontakt abgebrochen habe. Im rahmen der Aufarbeitung werde ich mich selbstverständlich auch mit seiner Rolle und seinen Positionen offensiv beschäftigen.

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Samstag 03.10.15Die Frau, die mir ihre Gene zugemutet hat, Sie hat Zeitlebens immer nur ihr eigenes Wohl im Blick gehabt. Xxx xxxxxx xxx xxx Xxxxxxxxxxxxxxxx xxx xxx xxxx xxxxxxxx xx Xxxxx Xxx xxxxxxxxx. Sie hat Zeitlebens alles getan um uns zum schweigen zu bringen. Sie scheute auch nicht davor zurück Ihre Kinder an Erich Buß zu verraten als diese ihn Anzeigen wollten und hat so aktiv den Tot eines ihrer Kinder billigend in kauf genommen. Gott sei Dank, ist nur ein Schaf

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ermordet worden, aber sie hat damals auf diese Weise verhindert, dass Erich Buß angezeigt wurde. Auch heute tut sie noch alles um uns zum schweigen zu bringen und ist bereit für dieses Ziel ihre Kinder xx xxx xxxxxxxxxxx xxx xxxxxxxxxxxx Xxxx xx xxxxxxx. Jeder Versuch ihr klar zu machen, dass es nicht nur selbstverständlich sondern auch aus ihrer Sicht klug wäre, sich anders zu Verhalten, wurde von ihr mit weiteren Intrigen und Bosheiten beantwortet. Und darum bin ich gezwungen mich jetzt mit ihr zu beschäftigen. Ich werde dies so ausführlich tun wie es mir nur möglich ist und ich werde es öffentlich tun! Bis auf weiteres billige ich ihr noch das Pseudonym „Inge Rudolf“ zu. Aber, wer ihren tatsächlichen Namen erfahren will, der wird ihn rausbekommen können und ich werde nichts tun um das zu erschweren, denn dann müsste ich mich und mein Leben zensieren – und das werde ich auf keinen Fall tun: Niemand wird mich je wieder zum schweigen bringen!

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Sonntag 04.10.15Ich will versuchen zu formulieren, was das Wesentliche auf meinem Weg der Trauma-Bearbeitung ist: Ich kreise mein Trauma ein!Im Zentrum meiner PTBS steht die Vergewaltigung durch Erich Buß. Ich habe wohl das Glück nur zwei mal vergewaltigt worden zu sein, zumindest weiß ich von keiner weiteren und im Rahmen meiner Trauma-Bearbeitung hat mir meine Psychologin bestätigt, dass eine weitere eher unwahrscheinlich ist. Eigentlich hätte die Vergewaltigung, vor 40 Jahren verarbeitet werden können, wenn das Umfeld entsprechend reagiert hätte. Erich Buß steht im Zentrum und ist mein Trauma! Und doch hätte es keine Posttraumatische Belastungsstörung werden müssen!Betrachten wir uns also das Umfeld von vor 40 Jahren: Da haben wir die Lehrer, die Schulleiterin Frau Hager, meine Erzeugerin Heide Hamann, die Lehrer und meine damalige Spieltherapeutin und wertvollste Freundin Beate. Ich kann mein Umfeld heute relativ problemlos in ein positives und ein negatives Lager trennen. Auf die positive Seite gehören Lehrer und Beate. Einzelne Lehrer haben damals, im Rahmen ihrer begrenzten Möglichkeiten alles getan, um mir bei der Bewältigung, der damals heftigen Trauma-Symptomen behilflich zu sein. Das was mir aber Beate, damals wie heute, an Hilfe und Kraft schenkt ist gar nicht hoch genug einzuschätzen und ich stehe tief in ihrer Schuld – wenn man in einer derartigen Beziehung überhaupt von Schuld reden kann!Auf der negativen Seite haben wir aber als erstes auch wieder die Lehrer: Sie hatten genug Indizien um sehr viel genauer nach zu Fragen. Stattdessen haben sie die Augen verschlossen und einzelne haben ihn gewarnt und gedeckt.Die Schulleiterin hat es nachweislich gewusst und ihn gedeckt. Es lag in ihrem Verantwortungsbereich zu Handeln, sie hat es aber vorgezogen ihre Schüler dem Vergewaltiger auszuliefern: Schuldig!Und dann ist da die Frau, die mir ihre Gene zugemutet hat...

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Montag 05.10.15Mein Weg der Heilung besteht jetzt darin, dass negative Umfeld soweit abzuarbeiten, dass ihm die Kraft und die Macht entzogen wird, weiter das Trauma zu nähren.Die Lehrer ignoriere ich an dieser Stelle mal, da sie im Schulsystem, dass den Täter deckte, auf der untersten Stufe standen. Aber vergessen wir nie, dass auch sie davon gewusst haben mussten, es aber vorzogen nicht genauer nachzufragen.Intensiver habe ich mich mit der Schulleiterin, Frau Hager beschäftigt. Sie hat es gewusst, und hätte handeln müssen, es wäre ihre Pflicht gewesen. Mein Weg der Bearbeitung bestand darin, ihr einen offenen Brief zu schreiben. Briefe schreiben kann ich relativ gut, und offen sind meine Briefe, weil es darum geht, das Schweigen zu brechen.Dadurch, dass ich mich schriftlich ausschließlich mit ihrer Rolle beschäftigte, begann ich das System, dass die Täter schützt zu durchschauen, nur wirklich verstehen kann ich es noch immer nicht – aber vielleicht will ich es auch gar nicht verstehen, denn das würde bedeuten, dass ich auch

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zu vergeben bereit bin: Das bin ich aber nicht!Vergebung kann es nur geben, wenn es auch Veränderung gibt. Veränderung ist aber nicht das Geschwätz mit der sie sich zu rechtfertigen versuchen. Veränderung kann nur aktiv sein! Das Bedeutet, dass die, die damals derart schwere Schuld auf sich geladen haben, wie es Beispielsweise Frau Hager tat, heute nicht mit einem verstörtem „das habe ich doch alles nicht gewusst und ich hab doch alles getan...“ davon kommen.Das hört sich auf erschreckende weise so an, wie das Nachkriegsgeschwätz unserer Großeltern: „Wenn das der Führer wüsste!“

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Ankunft in der Reha

Es gibt ihn eben, diesen nächsten Schritt auf dem Weg, den man gehen muss. Wenn ich auf der linken Straßenseite meinem Ziel zustrebe, kann ich ja auch nicht meinen Fuß beim nächsten Schritt auf den rechten Bürgerteig setzten. Ihr könnt es ja mal versuchen, jede Wette, ihr fallt dabei gehörig auf die Schnauze!

Lieber Leser,in diesem Beitrag sind einzelne Wörter durch das ersetzen der Buchstaben durch X unkenntlich gemacht. Die Verbreitung dieser Aussagen wurde uns mit Beschluss vom Amtsgericht Siegburg Aktenzeichen: 107 C 68/16 untersagt.Hier geht es zum Beschluss des Amtsgerichtes

http://das-schweigen-brechen.org/onewebmedia/Gerichtsbeschluss%20Unterlassung%20Kolja.pdf

Dienstag 06.10.15Heute habe ich nur ein paar liebe Grüße!Übermorgen geht es in die Reha und ich hab noch jede Menge zu tun bis ich los kann. Mein Weg der Heilung ist der Weg des Schreibens. Die letzten 2 Wochen war ich weitestgehend damit beschäftigt, Emails und weitere schriftliche Quellen zu sortieren und in einem Dokument zu ordnen, damit mit ich sie im Rahmen meiner Aufarbeitung bearbeiten kann. Und da wartet eine Menge Arbeit auf mich, denn der Schriftverkehr umfasst über 90 Seiten!Ohne diese Ordnung ist eine offensive, öffentlich verwertbare Aufarbeitung aber nur schwer bis gar nicht möglich. Offensiv und öffentlich muss es für mich aber sein!

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Mittwoch 07.10.15So ihr lieben, heute gibt es keine Heilung. Ich werde mich jetzt eine Stunde aufs Ohr hauen und danach spiele ich: Ich packe meinen Koffer! Danach hab ich noch so einiges an Kram zu erledigen, den ich in den vergangenen 2 Wochen ein wenig Vernachlässigt habe. Und mit sehr viel Glück bekomme ich noch ein paar Stunden Schlaf, bevor ich morgen Früh los muss...

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Donnerstag 08.10.15Ich habe sie noch gefunden, die paar Stunden Schlaf, aber mein Wecker musste mich heute Morgen schon überreden aufzustehen. Ich schlafe seit etwa einer Woche wieder deutlich schlechter.Der Zusammenhang zwischen Schlafproblemen und Trauma-Bearbeitung ist mir aber vollkommen

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klar. Es überrascht mich nur immer wieder, wie direkt ich reagiere: Ich fange an ein Thema zu bearbeiten, und ich schlafe schlecht! Als ich mich beispielsweise damit beschäftigte, den Wander-Blog meiner Erzeugerin wieder herzustellen, in dem ich die, auf meinem altersschwachem Tab gespeicherte, aber leider nicht kopierbare Datei abzutippen, bekam ich dies direkt zu spüren. Nachdem ich, immerhin neun Seiten Abgetippt hatte, und auf Grund der psychischen Belastung drei Tage dafür gebraucht hatte, verbesserte sich mein Schlaf nahezu sofort. Die scheinbar logische Schlussfolgerung ist dann ja wohl, sich einfach nicht mehr mit derart belastenden Themen zu beschäftigen. Manchmal wünschte ich, ich könnte diesen Weg gehen, ich kann aber nicht!Es gibt ihn eben, diesen nächsten Schritt auf dem Weg, den man gehen muss. Wenn ich auf der linken Straßenseite meinem Ziel zustrebe, kann ich ja auch nicht meinen Fuß beim nächsten Schritt auf den rechten Bürgerteig setzten. Ihr könnt es ja mal versuchen, jede Wette, ihr fallt dabei gehörig auf die Schnauze!

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Freitag 09.10.15Seit gestern bin ich jetzt wieder in Krefeld, aber nicht auf der Akut-Station, sondern in der Reha. Hier sind die Wohngruppen sehr viel kleiner. Es leben immer sechs Patienten in einem Haus in so einer Art WG. Das kann vielleicht sehr gut sein, wenn die Gruppe gut miteinander kann, es kann aber auch die totale Katastrophe sein. Es ist die totale Katastrophe! Kann man sich in einer größeren Gruppe aus dem Weg gehen, wenn man auf Grund seiner PTBS Probleme mit einer anderen Person hat, so kann man das in der Kleingruppe nicht.Im Augenblick triggern wir uns hier in der Gruppe ein bisschen gegenseitig an. Gleich mehrere Gruppenmitglieder fühlen sich von mir angetriggert. Auf absolut vorbildliche Art wurde darüber gesprochen, und doch triggerte mich das in einer Heftigkeit an, wie ich es schon seit Monaten nicht mehr erlebt hatte. Mein Problem ist nicht die Reha-Gruppe hier, mein Problem liegt in meiner Ursprungsfamilie. Ich rutschte in einen Flash back der super Heftig war. Nicht der Flash back selbst, sondern die Tatsache, dass ich ihn überhaupt nicht kontrolliert bekam war hart für mich!Wichtig für mich, ist in dem Zusammenhang, dass ich zu ergründen versuche, warum ich so Heftig darauf reagiere und nicht einfach irgendwelche Ablehnung in andere hineininterpretiere. Und ich weiß ganz genau, was es war was mich 40 Jahre zurück versetzte: Familien-Tribunal!Meine, ach so pädagogische Erzeugerin berief bei jeder sich bietenden Gelegenheit eine sogenannte Familienkonferenz ein. Da ging es nur scheinbar darum familiäres zu klären und Streitigkeiten zu schlichten – nein, Sinn und Zweck des ganzen war es sich einen raus zu suchen der dann fertig gemacht wurde! Na, morgen ist Wochenende, dann ist es hier sehr viel ruhiger und nächste Woche sieht dann alles wieder anders aus, schon weil wir zwei Abgänge und somit auch zwei Neuzugänge haben werden!

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Samstag 10.10.15Nachdem es mir gestern ziemlich schlecht ging und ich nur sehr schwer einen Weg nicht nur aus den Flash backs, sondern auch aus einer depressiven Grundstimmung, die damit einher ging, fand, will ich heute zu aller erst mal berichten, was mir aus meinem Tief heraus half: Aromatherapie! Zitrone und Orange!Bevor man mit Aroma-Ölen arbeitet, sollte man einen Allergietest machen. Einen Tropfen auf die Innenseite des Unterarms, die Stelle mit einem Stift markieren und 24 Stunden beobachten, ob sich Haut Irritationen zeigen. Des weiteren dürfen manche Aroma-Öle nicht bei Schwangeren, Kindern... angewandt werden. Beim Kauf von Aroma-Ölen ist peinlich genau darauf zu achten, das es sich um 100% ätherische Öle handelt. Alle anderen Duft-Öle kann man nur ins Klo kippen, da man nur Kopfweh davon bekommt!Ich will mal schauen, ob ich nicht eine gute Internet-Seite finde.Und hier eine Übersicht über Aroma-Öle: http://lexikon-der-aromatherapie.de/

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Sonntag 11.10.15Immer mal wieder frage ich mich, warum mein Weg ein offener ist? Ich kenne Niemanden, der vom ersten Tag, da er von seiner Vergewaltigung wusste, derart offen damit umgegangen wäre. Einige finden, wenn sie eine gute Trauma-Therapie abgeschlossen haben, zur Offenheit. Aber selbst wenn ich diesen Personenkreis dazu zähle, so bewegen wir uns immer noch im Promille- Bereich.Ich glaube, dafür gibt es drei Gründe:1. Als ich vor 22 Jahren mit dem Saufen aufhörte, habe ich die Erfahrung gemacht, das ein offener Umgang mit meiner Suchterkrankung von meinem gesamten Umfeld ausschließlich positiv aufgenommen wurde.2. Ich habe in Andreas Ratz, Anton Rudolf (Name nachträglich geändert) und Robert Collister (Name geändert) Vorbilder, die bewiesen haben, das man sehr viel erreichen kann, wenn man bereit ist mit offenem Visier anzutreten.3. Ich wurde sehr früh mit der Frage konfrontiert ob ich mit meinem Klar-Namen oder unter einem Pseudonym agieren wollte.Ich will gar nicht verhehlen, das auch ich einen Preis für meine Offenheit zu bezahlen habe. Meine Ursprungsfamilie ist in zwei verfeindete Lager zerbrochen: Meine „Schwester“ ist für mich nur noch, eine Fremde mir sehr unsympathische Person mit der ich nie wieder etwas zu tun haben möchte. Meine „Mutter“ Inge Rudolf (Name geändert) habe ich verstoßen, da sie damals wie heute, jeder Zeit bereit ist Xxxxx xxx Xxxxxx xxxxx Xxxxxx xx Xxxxxx, xxx xxx xxxxx Xxxxxxx xxx xxxx xxxxx xxxxxxxxxxxxxx xxxx.Aber wie hoch ist der Preis, den man zu bezahlen hat, wenn man den „geheimen“ Weg geht? Ich weiß es nicht, denn für mich stellte sich diese Frage niemals wirklich...

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Montag 12.10.15Seit Donnerstag bin ich jetzt stationär in der Reha, in der Psychotraumatologie der Alexianer Krefeld. Diese Woche möchte ich über den Alltag etwas genauer eingehen.6:30 Uhr Wecken Hier weckt einen keiner, man muss sich seinen Wecker schon selber stellen.6:45 bis 7:00 Uhr Sprechzeit Pflegedienst. Die Pfleger (Krankenschwestern) sind nur zu bestimmten Zeiten greifbar. In Notfällen erreicht man natürlich immer jemand, zumal die Akut-Station direkt im Nachbar-Gebäude untergebracht ist.7:30 bis 8:00 Uhr Trauma bezogene Bewegungsgruppe. Andre Leute sagen Frühsport dazu. Und wehe jemand verrät, dass ich Sport mache, mein mühsam erarbeiteter Ruf als Bewegungslegasteniker wäre dahin!8:00 bis 8:30 Uhr Frühstück!Von 9:00 bis 9.20 hatte ich Einzeltherapie, und wen wundert es: Fragen beantworten! Aber die Fragen werden immer genauer, die Psychologin fragt auch genauer nach, was in der Kindheit war.09:15 bis 10:00 Uhr Schlafgruppe! Hierbei handelt es sich leider nicht um ein verfrühtes Mittagsschläfchen, sondern es geht um die verschiedenen Schlafphasen und was man für einen erholsamen Schlaf tun kann.11:00 bis 12:15 Uhr Ergotherapie: basteln, malen stricken...12:00 bis 12:30 Uhr Mittagsessen! Schmeckt scheiße wie immer.13:00 bis 14:15 Uhr Themenorientierte Ergotherapie! Da nehme ich nicht daran Teil, weil ich die Zeit lieber zum Schreiben nutze. Die Teilnahme ist nicht Pflicht.14:30 bis 15:00 Uhr Einzelvisite! Na ja, man hat halt einen Termin beim Arzt. Die meisten sprechen ihre Medikation ab. Ich nehme aber neben Baldrian und Aromatherapie nichts.15:30 bis 16:00 Uhr Medikamententraining & Sprechzeit Pflegedienst! 17:30 bis 18:00 Uhr Trauma bezogene Bewegungsgruppe18:15 bis 18:30 Uhr Sprechzeit Pflegedienst!18:30 bis 19:00 Uhr Abendessen!

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Dienstag 13.10.15Von meiner Therapeutin bekam ich als Hausaufgabe auf: Benenne 3 Dinge die dir geholfen hat! Hier ist mein Text:Was mir geholfen hatIch erlaube mir chronologisch zwischen der Zeit vor der Akut-Station und während und nach der Akut-Station zu differenzieren.Vor der Akut-StationIn der ganz harten Phase, vom 24.03.15 bis zum 26.03.15 gab es nur den Namen Beate, den ich in den Flashbacks rief. Beate war damals meine Therapeutin, und ist nun seit 40 Jahren Freundin und der Mensch, dem ich mehr vertraue, als jedem andern. Während meiner aller heftigsten Flash backs rief ich: „Beate, halt mich fest, damit ich endlich in Frieden weinen kann!“Mein Bruder, der in den Monaten tatsächlich 24 Stunden täglich erreichbar war.Der sichere Ort und das über kreuz tippen, dass mein Bruder mit mir machte, wohl um mir die Möglichkeiten einer Therapie zu vermitteln.Während und nach der Akut-StationAromatherapie und ChilischotenBenenne 5 Dinge die man sehen, hören, riechen oder fühlen kannMyoreflex-Therapie Kurzes spazieren Gehen und chanten, eine Mantra-Meditation (sicherer Ort)Umgebung kontrollieren (Wand im Rücken)Atem-ÜbungTrauma-Konfrontation

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Mittwoch 14.10.15Heute und morgen werde ich, wie ich es bereits für die Zeit auf der Akut-Station getan habe, einen kompletten Wochenplan einstellen. Ich bereinige ihn nur von Essenszeiten (drei mal täglich) und den Zeiten für die Sprechzeit Pflegedienst, ebenfalls drei mal täglich.Freiwillige Angebote gibt es folgende:Montags 13:00 bis 14:15 Uhr Themenorientierte Ergotherapie!Dienstags 14:15 bis 15:30 Uhr Gartengruppe! Dieses Angebot findet parallel zur Basalen Stimulation statt und ich würde niemandem empfehlen Basale Stimulation abzuwählen.Mittwochs 17:30 bis 19:30 Uhr Schwimmen!Sonntags 9:00 Uhr Gottesdienst!Darüber hinaus gibt es einiges an Einzelterminen, die generell Vorrang haben. Heute hatte ich beispielsweise Myoreflex Therapie... Auf die einzelnen Angebote und wie es mir damit geht, werde ich dann in den nächsten Tagen und Wochen eingehen.

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Donnerstag 15.10.15Hier der Wochenplan:

Montag07:30 bis 08:00 Uhr Trauma bezogene Bewegungsgruppe09:15 bis 10:00 Uhr Schlafgruppe14:30 bis 15:00 Uhr Einzelvisite15:30 bis 16:00 Uhr Medikamententraining17:30 bis 18:00 Uhr Trauma bezogene Bewegungsgruppe

Dienstag07:30 bis 08:00 Uhr Trauma bezogene Bewegungsgruppe

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09:15 bis 10:00 Uhr Psychotherapie-Gruppe10:00 bis 11:00 Uhr Trauma bezogene Bewegungsgruppe Männer12:30 Bis 13:30 Uhr Depressionsbewältigungsgruppe14:15 bis 15:00 Uhr Basale Stimulation15:30 bis 16:30 Uhr Angstbewältigungsgruppe17:30 bis 18:00 Uhr Trauma bezogene Bewegungsgruppe

Mittwoch07:30 bis 08:00 Uhr Trauma bezogene Bewegungsgruppe08:30 bis 08:45 Uhr Vorbesprechung Milieu therapeutische Gruppe 12:30 bis 13:30 Uhr Soziales Kompetenz Training14:15 bis 14:30 Uhr Nachbesprechung Milieu therapeutische Gruppe15:15 bis 16:00 Uhr Entspannungsgruppe17:30 bis 18:00 Uhr Trauma bezogene Bewegungsgruppe

Donnerstag07:30 bis 08:00 Uhr Trauma bezogene Bewegungsgruppe11:00 bis 12:00 Uhr PTBS Gruppe13:00 bis 14:00 Uhr Sozialmedizin17:30 bis 18:00 Uhr Trauma bezogene Bewegungsgruppe

Freitag07:30 bis 08:00 Uhr Trauma bezogene Bewegungsgruppe09:15 bis 10:00 Uhr Psychotherapie Gruppe11:30 bis 12:30 Uhr Trauma bezogene Bewegungsgruppe Frauen13:00 bis 13:30 Uhr Konvent bei Prof. Dr. Bering13:45 bis 14:45 Uhr Dialektisch Behaviorale Therapie Gruppe17:30 bis 18:00 Uhr Trauma bezogene Bewegungsgruppe

Samstag10:00 bis 10:30 Uhr Hausversammlung

SonntagNichts

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Die 10 positiven

Warum ist die Positivliste so wichtig? Ist sie überhaupt wichtig? Könnte man nicht darauf verzichten? Nein! Ich glaube, sie kann sogar entscheidend auf dem Weg der Heilung sein! Die positiven Dinge in unserem Leben, dienen uns als Anker, der es uns erst ermöglicht, das Trauma zu bearbeiten. Kein Mensch kann Gesund werden, wenn er sich nur mit der Vergewaltigung und den Vertuschungen der Angehörigen beschäftigt.

Freitag 16.10.15Ha, meine Therapeutin hatte heute gute Nachrichten für mich: Wir fangen jetzt endlich an konkret zu werden!Bis heute gab es Diagnose und sehr viel Stabilisierung aber noch keine wirkliche Trauma-

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Bearbeitung. Die Stabilisierungstechniken sind unglaublich wichtig, sind sie doch die Grundvoraussetzung um überhaupt das Trauma bearbeiten zu können. Man muss einigermaßen in der Lage sein, das Flash back Geschehen zu kontrollieren. Und ja, es ist möglich die Kontrolle darüber zu gewinnen. Wir nehmen die Welt um uns herum mit Hilfe unserer fünf Sinne war. Zum besseren Verständnis hier ein Beispiel: Licht wird im Auge in elektrische Impulse umgewandelt, die dann über die Nervenbahnen ins Gehirn weitergeleitet werden. Dort werden sie dann Verarbeitet. Einen Baum auf der Wiese, sehe ich nicht mit dem Auge, sondern mit dem Gehirn, das Auge leitet nur Informationen ans Gehirn weiter. Bei einem Flash back werden jetzt Informationen im selben Aral des Gehirns verarbeitet, was dazu führt, dass ich den Eindruck habe, dass der Täter wieder vor mir steht. Das ist der Grund, warum wir den Vergewaltiger immer wieder sehen, riechen, hören, schmecken und fühlen. Eine Technik um den Flash back zu kontrollieren besteht also darin, von außen einen stärkeren Reiz zu setzen.als Beispiel kann hier das herum lutschen auf einer Chilischote angeführt werden. Das Brennen in der Schnauze ist so stark, dass es der entscheidende Reiz ist, der uns zurück in die allgemeingültige Realität holt.

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Samstag 17.10.15Ich hab mal wieder eine Hausaufgabe von meiner Psychotherapeutin bekommen. Da ich heute zu Hause bin und die Zeit meiner Familie zusteht, heute unkommentiert, der erste Teil meiner Hausaufgabe. In den nächsten Tagen werde ich an ein oder zwei Beispielen erläutern wie sie zu verstehen ist:

Die zehn Positivendie Aufgabenstellung lautete zehn positive Dinge zu finden. Weniger als fünf ist absolut nicht akzeptabel und weniger als zehn wären so la la. Der Sinn dieser Aufgabe leuchtet mir absolut ein: Wenn man sich nur mit dunklen belastenden Dingen beschäftigt, findet man nur schwer bis gar nicht aus dem Trauma, man geht viel mehr das Risiko ein, sich obendrein noch eine Depression einzufangen!Ich erlaube mir wieder, zwischen der Zeit vor und nach meiner Zeit in der Krefelder Psychotraumatologie zu unterscheiden wobei ich Michaelshoven noch zu Krefeld rechne. Ich versuche die einzelnen Punkte gleich auch auf einer Skala von eins bis zehn zu bewerten. Wobei 1 bis 3 als war ja ganz nett zu bedeutet, 4 bis 6 Erinnerungen sind, für die ich einen Moment in meinem Oberstübchen buddeln muss, 7 bis 9 sind die wirklich bedeutenden positiven dinge in meinem Leben und die 10 ist nicht mehr zu toppen.

Die Zeit vor der Psychotraumatologie:1. 5 das Baumhaus2. 6 Redleg der Piratenjunge im Schottenrock3. 7 Chaos4. 8 Kirschbaumblüten5. 9 Mölln6. 8 Ide7. 8 Tamara8. 8 Andreas9. 8 Andrea10. 9 Beate11. 9 Geburt12. 10 Kirtan13. 10 Tempel

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Sonntag 18.10.15

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So, ich bin wieder zurück auf dem Weg nach Krefeld. Der Tag zu Hause hat gut getan, Frau und Kinder Dackel und Kätzchen: Heimat!Wer aber glaubt (und da nehme ich mich nicht aus) dass ich ach so stark sei, und mit großen Schritten in Richtung Heilung unterwegs sei, dem möchte ich von meinem Sonntag Nachmittag erzählen. Bei uns vor der Haustür haben wir direkt den Hambacher Forst, der dem Braunkohle Tagebau weichen soll. Dagegen gibt es seit Jahren Widerstand von einer Gruppe Waldbesetzer. Da jetzt die Rodungssaison wieder angefangen hat, und es in der Vergangenheit zahlreiche Baggerbesetzungen und vorgestern erst wieder eine Blockaden der Kohlebahn gab, gab es rund um den Forst lückenlose Polizeiüberwachung und ein Hubschrauber kreiste dauerhaft über der Wiese aus der die Aktivisten ihr Lager haben. Unser mehrstündiger Spaziergang, zur Wiese und durch den Forst hätte eigentlich wunderschön sein können, wäre da nicht die Überwachung gewesen. Der Stressfaktor war für mich unglaublich hoch, und der Hass den ich für diesen Polizeistaat empfinde ist unermesslich. Atem-Übungen, Aroma-Öle und Chilischoten halfen mir zwar mich zu kontrollieren, aber auch nur, weil es keine direkte Konfrontation mit den Beamten gab. Ich kann eben noch lange nicht an Besetzungen Teilnehmen, da ich mit meiner PTBS noch nicht den Weg eines Satyagrahis gehen kann!

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Montag 19.10.15Warum ist die Positivliste so wichtig? Ist sie überhaupt wichtig? Könnte man nicht darauf verzichten? Nein! Ich glaube, sie kann sogar entscheidend auf dem Weg der Heilung sein! Die positiven Dinge in unserem Leben, dienen uns als Anker, der es uns erst ermöglicht, das Trauma zu bearbeiten. Kein Mensch kann Gesund werden, wenn er sich nur mit der Vergewaltigung und den Vertuschungen der Angehörigen beschäftigt. Zu Beginn meiner ersten wirklich das Trauma bearbeitenden Therapie Sitzung und zu deren Ende sprachen wir dann auch über einige Positiven Punkte.Einige mögen vielleicht meinen, dass sie unmöglich 10 positive Dinge aus ihrem Leben zusammen bekommen würden, aber ich glaube die aller meisten müssten das schaffen, wenn sie nur ein wenig in ihrem Oberstübchen kramen würden. Der entscheidende Punkt ist für mich, dass man sich Trigger zu schönen Erinnerungen sucht, die dann eine Tür zu weiteren öffnen können. Nehmen wir z.B. das Baumhaus: Das Baumhaus war zwischen vier Tannen in etwa fünf Metern Höhe von uns gebaut worden. Den einzige Zugang hatte man, in dem man auf eine schmale Plattform kletterte, die zwischen zwei weiteren Tannen errichtet war. Dann musste man an einem Tau zum Baumhaus hinüberschwingen. Das war das Baumhaus! Diese Erinnerung führt mich zu dem Tau: Ich hatte das Tau bei einem Schutthaufen am Judenteich gefunden. Es war ein ca. 15 Meter langes Tau, das ich mit sehr viel Mühe nach hause schleifte. Beim Judenteich muss ich an die Feuersalamander und die Eidechsen denken, die ich dort öfter auf meinem Schulweg beobachtete. Bei den Eidechsen muss ich an die Ringelnattern denken, die wir an der Bahnlinie beim Waldspielplatz nahe der großen Waldwiese aufstöberten. Diese Erinnerung führt mich weiter zu den Vogelnestern, bei denen wir in dieser Gegend nach den Eiern geschaut haben. Das bringt mich weiter zum Bruzelbruch, einem altem Bombentrichter im Wald, an dem ein Grillplatz errichtet wurde...Wenn man einmal einen Zugang zu seinen schönen Erinnerungen gefunden hat, dann können sie einen Weit führen und halt geben!

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Dienstag 20.10.15Ich glaube inzwischen behaupten zu dürfen: Heilung hat immer etwas mit Aktivität zu tun! Wer passiv in der Ecke sitzt und ausschließlich Trübsal bläst der verharrt an Ort und Stelle, und bewegt sich nicht. Und Bewegung ist notwendig! Ich meine jetzt nicht zwingend körperliche Bewegung, wenn man hier in der Psychotraumatologie in Krefeld auch großen Wert darauf legt, nein ich meine Bewegung im Sinne von Aktiv werden und die ersten Schritte gehen. Wichtig ist hierbei sich immer wieder bewusst zu machen, welche Schritte man schon gegangen ist. Die ersten Schritte sind meist

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winzig und für einen selbst oft nicht wahrnehmbar, weil man in dem Gefühl verharrt, das es nicht voran geht. Oft sind aber viele kleine Schritte notwendig, damit man nicht bei dem Versuch eine großen Schritt zu machen, ganz gehörig auf die Nase fällt!

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Mittwoch 21.10.15Nicht umsonst nenne ich diesen Beitrag „Mein Weg der Heilung“ denn ich begreife Heilung als einen Weg. Wie weit uns dieser Weg führt, weiß letztendlich niemand wirklich zu sagen. Aber eins ist gewiss, wer gleich auf der ersten Bank sitzen bleibt, und sich mit der Behauptung „Ich habe lebenslänglich“ abmeldet, der hat auch lebenslänglich! Ich weigere mich. Aber zu akzeptieren, dass ich Lebenslänglich habe!Nein, ich werde Heilung finden oder besser gesagt, ich habe sie gefunden. Wie Heil ich am Ende sein werde, kann auch ich nicht sagen. Ich werde jeden Tag ein bisschen heiler! Ich glaube, die eigene, innere Haltung ist entscheidend dafür, wie weit man kommen kann. Und ja, wie es aussieht, musste ich nur eine Vergewaltigung über mich ergehen lassen, und wer dem über Jahre ausgesetzt war mag vielleicht sehr viel schwerer zu tragen haben, aber trotzdem ist es auch die eigene Haltung, die uns zu Lebenslänglich verurteilt. Aber ich nicht:ICH HABE NICHT LEBENSLÄNGLICH!

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Entspannung und Therapie

Doch selbst, wenn wir vollkommen Kraftlos sind und wir all unseren Mut verloren haben, gibt es dennoch Dinge die wir tun können. Viele von uns sind so schwer traumatisiert, dass sie nicht in der Lage sind dieses Trauma zu bearbeiten. PTBS ist mit Messbaren Schäden im Gehirn verbunden. Es gibt aber Möglichkeiten, wie wir daran arbeiten können diese Schädigungen wenigstens zum Teil auszubessern.

Donnerstag 22.10.15Ich habe nicht Lebenslänglich!Gestern hatte zumindest einer meiner Leser das Gefühl ich würde verurteilen, wenn jemand seinen Glauben an Heilung oder zumindest Besserung verloren hat. Niemand von uns sollte einen anderen Verurteilen, weil er kraft oder mutlos ist. Keiner weiß wie es uns wirklich geht, dass ist doch einer der Stärken von Selbsthilfe: Wir wissen, wovon der andere redet! Doch selbst, wenn wir vollkommen Kraftlos sind und wir all unseren Mut verloren haben, gibt es dennoch Dinge die wir tun können. Viele von uns sind so schwer traumatisiert, dass sie nicht in der Lage sind dieses Trauma zu bearbeiten. Ein Hauptproblem ist dabei, das es kaum qualifizierte Trauma Therapeuten gibt. PTBS ist mit Messbaren Schäden im Gehirn verbunden. Es gibt aber Möglichkeiten, wie wir daran arbeiten können diese Schädigungen wenigstens zum Teil auszubessern. Ich bin kein Experte, aber so wie ich es verstanden habe, teilt sich die Behandlung von PTBS grundlegend in zwei Bereiche: Stabilisierung und Bearbeitung!Damit überhaupt Bearbeitet werden kann, muss zuerst stabilisiert werden. Hier gibt es Dinge, die wir selbst tun können, und die wir auch ganz ohne Therapeuten vollkommen gefahrlos tun können: Sport und Entspannung!Grade Muskel aufbauender Sport ist bei PTBS hilfreich. Die Wachstumshormone, die beim Sport ausgeschüttet werden, werden auch vom limbischen System aufgenommen, dass sich durch vermehrten Zellaufbau regenerieren kann. Das limbische System ist einer der geschädigten Hirnareale bei PTBS. Bereits regelmäßige Spaziergänge sind hier von großem Nutzen für uns.

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Regelmäßige Entspannungsübungen helfen dem limbischem System sich zu erholen, Ich habe mich deshalb entschlossen, in den nächsten Tagen einige Entspannungsübungen vorzustellen. Da ich nur mit zwei Übungen persönlich Erfahrung habe, will ich mal schauen, was ich im Internet so finde!

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Freitag 23.10.15Entspannungsübungen!Vor ab, nicht jeder kann jede Entspannungsübung gut vertragen. Eine Entspannungsübung darf sich niemals schlecht anfühlen. Beim Autogenen Training Beispielsweise schließt man die Augen – wenn sich jemand dabei unbehaglich fühlt, dann sollte er es besser lassen und nach etwas anderem suchen, was besser passt. Wenn jemand bei einer Atemübung hyperventiliert oder sich sonst wie unwohl fühlt, dann sollte er es eben lassen, und im Zweifelsfall lieber eine Runde Spazieren gehen, oder sonst etwas tun, von dem er weiß, das es ihm gut tut. Ich denke, es kann für manche schon ein Schritt sein, es sich für 10 bis 15 Minuten am Tag gut gehen zu lassen und nur für sich da zu sein.Was aber allen Entspannungsübungen gemein ist, sie brauchen Zeit! Unser Körper braucht eben eine Weile, bis er gelernt hat, dass er sich in einer bestimmten Situation entspannen darf und sicher ist. Deswegen sollte man auch wo es irgend möglich ist, Dinge Ritualisieren! Wenn ich mir täglich 15 Minuten Zeit für mich zum Entspannen nehme, und beginne immer mit einer Tasse Kamillentee, dann lernt mein Körper mit der Zeit: Kamillentee, jetzt darf ich entspannen. Man kann mit körperlich wahrnehmbaren Ritualen, sich soweit programmieren, dass man dann sehr schnell in die Entspannung rein findet. Entscheidend ist da bei die Regelmäßigkeit!

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Samstag 24.10.15Vorab, die Stimmung im Haus hat sich deutlich verbessert. Auch wenn es nicht immer leicht fällt finden beinah alle einen Weg Probleme (die meist mit dem eigenem Trauma zu tun haben) anzusprechen. Ab Montag gehen wir in der Einzeilpsychotherapie direkt das Trauma an. Eine Therapeutin meinte ich solle Taschentücher, was zu trinken und was mir sonst noch gut tun könnte mitbringen. Das macht doch Mut oder?Ansonsten sind heute keine Worte in mir! Ich wollte eigentlich ein bisschen was übers limbische System schreiben, oder über Entspannung oder über Aufmerksamkeitsübungen schreiben , aber heute finde ich keine Worte, also morgen mehr...

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Sonntag 25.10.15Vorab, scheinbar hat mein heutiger Beitrag nichts mit PTBS, sexueller Gewalt oder Heilung zu tun. Aber es geht darum Grenzen zu setzen. Ich möchte hier auch keine Themenfremde Diskussion eröffnen, ich ziehe einfach nur eine ganz klare Grenze: Es Reicht!Folgendes wurde von einer Person geteilt, die auf meiner Freundesliste ist

Ein Foto, vier Männer, drei halten Handys mit Bildern von Ihren Kindern in die Kamera und einer hält ein Schild auf dem geschrieben steht: Wir machen uns Sorgen um unsere Kinder im Krieg in Syrien. Unter dem Foto steht geschrieben: Ach... Sorgen macht ihr euch um eure Kinder? Dann hab ich nur mal eine Frage... Warum seid ihr Dreckschweine denn ohne sie Abgehauen???Darunter steht dieser Kommentar: „Nehme ich Ihnen nicht wirklich ab. Zumal der rechte im Bild noch darüber lachen kann, wie Feige er sich doch vom Acker gemacht hat. Über so ein Verhalten kann ich nur den Kopf schütteln.“Weiter lese ich in Ihrem Profil auf schwarz/rotem Hintergrund: Weltsozialamt Deutschland Ich schäme mich für Dich! Weil für das eigene Volk kaum was übrig bleibt. In diesem Profil stolpert man immer wieder über solche Widerlichkeiten. Da steht dann: „... es ist 70 Jahre her... Es reicht wir haben genug getan um diese Vergangenheit zu büßen... Nichts halte ich allerdings von den Vollidioten, die meinen, dass wir in unserem eigenen Land unsere eigenen Traditionen und unsere

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eigene kulturelle Identität aufgeben sollten...“Wer aus meinem Umfeld glaubt derartiges schreiben oder teilen zu müssen, mit dem möchte ich nichts mehr zu tun haben! Und es ist mir auch scheiß egal wie viel Porzellan ich dabei zerschlage: Es reicht mir ganz einfach!Rassismus ist keine Meinung, Rassismus ist ein Verbrechen – und ich werde die Definition, was Rassismus ist, nicht den Rassisten überlassen. Heute kann niemand mehr sagen, er hat es nicht gewusst - und darum muss man sich jetzt entscheiden, denn ein bisschen Rassismus gibt es nicht!Jeden Tag brennen Häuser und ihr reicht mit eurer Hetze den Brandstiftern das Feuerzeug, Menschen sterben, und ihr schärft ihnen die Messer mit denen sie zustechen. Nein. Ihr könnt heute nicht sagen, dass ihr nichts gewusst habt, Ihr seit ein Teil dieser Verbrechen!Ich habe keine Lust mehr über dieses Thema zu diskutieren. Ich glaube auch nicht, dass es irgendeinen Sinn macht, Argumente auszutauschen, Argumente sind an dieser Stelle Perlen vor die Säue. Es sollte auch dem letzten meine Position inzwischen klar geworden sein: Es gibt keine sicheren Drittstaaten und darum ist jede Beschneidung des individuellen Rechts auf Asyl, ein Verstoß gegen die Menschenrechte!Viele von euch kennen mich nicht persönlich, hier auf Facebook finde ich das auch vollkommen legitim Freunde zu haben die man nicht kennt. Dabei geht es gar nicht darum möglichst viel auf der Liste zu haben, oder möglichst einige Prominente – nein, es geht um den Austausch von Gedanken und Informationen.Viele von euch kenne ich aus dem Petra Kelly Kreis oder aus Linken Gruppen und der Austausch mit euch ist immer ein Gewinn!Im Rahmen der Selbsthilfe gibt es vielleicht einige Menschen die meinen Gedanken gerne Folgen, auch wenn sie mich nicht persönlich kennen und dass ist ja auch gut so, denn so funktioniert Selbsthilfe nun mal. Eine der stärken des Internets ist doch, dass man relativ einfach den Gedanken anderer Menschen folgen kann...Das Problem dabei ist aber, dass immer mal wieder Menschen auf der Freundesliste landen, bei denen man dann irgendwann erschreckt feststellt, dass sie Rassisten sind in Einzelfällen sogar rechtsradikal bzw. rechtsextremistisch.Und mir reicht es jetzt ganz einfach, bei mir ist kein Platz für Nazis und Rassisten!

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Montag 26.10.15Heute ist ein besonderer Tag! Alles was in meinem Leben wirklich Bedeutung hatte, geschah bei Vollmond, und dass was grade mit mir passiert ist wirklich von Bedeutung.Im Augenblick mache ich keinen Sport, da ich meinen rechten Fuß überbeansprucht habe und so begann mein Tag mit Myoreflex Therapie. Myo tut mir immer gut, denn die Frau hat eine Gabe, die ihr nur Gott selbst verliehen haben kann. Ja, sie beherrscht ihr Handwerk, aber das ist es nicht allein, sie programmiert meinen Körper um. Es gab bis heute keine einzige Sitzung, bei der ich keinen Flash back bekam. Aber die Ruhe dabei, und der leicht schmerzhafte Druck auf die Muskeln und ihre Gabe stets den richtigen Muskel zu richtigen Zeit mit dem richtigen Druck zu bearbeiten, macht etwas mit mir. Der Flashback heute war derart körperlich, wie ich es so noch nie spürte und trotzdem war es überhaupt kein Problem mich zu distanzieren. Es gelang mir sogar während der Myo noch ein wenig Autogenes Training zu machen. Im Anschluss an die Myo packte ich ein paar Sachen für die Einzelpsychotherapie zusammen, was zu trinken, was zu naschen, Aroma Öle, meinen Gebetsbeutel, und nutze die verbleibende Zeit für meine Mantra-Meditation. Vollkommen entspannt ging ich dann in die Einzelpsychotherapie.ENDLICH wir arbeiten am Trauma! Bis heute gab es nur Stabilisierung, was auch absolut zwingend erforderlich war. Nur wenn man stabil ist, kann man am Trauma arbeiten. Gleich morgen habe ich den nächsten Termin und das fühlt sich so richtig an. Es kommen harte Stunden auf mich zu, aber es geht bergauf und ich werde den Gipfel erklimmen!

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Dienstag 27.10.15Im Augenblick fällt es mir sehr schwer überhaupt ein paar Worte für diesen Beitrag zu finden, und doch will ich ihn in seiner Regelmäßigkeit aufrecht erhalten. Den grade jetzt ist eine ganz wesentliche Phase auf meinem Weg der Heilung. Vieles, was in den letzten Monaten angelegt war, beginnt heute zu wirken. Ich brauchte mehr als sieben Wochen, nur um zur Ruhe zu kommen. In diesen Wochen habe ich sehr viel gelernt, was nötig ist um mich zu stabilisieren. Ressourcen, die ich verloren glaubte, finde ich wieder und beziehe meine Kraft aus ihnen. Ich habe den Eindruck, das meine Worte ein wenig an Klarheit und Bedeutung verlieren, doch das was grade jetzt in mir passiert ist mehr als nur bedeutend: Ich verändere mich! Wie weit diese Veränderung geht, und wie lange sie braucht, bis sie vollendet ist, weiß ich nicht zu sagen, aber ich will ihr allen Raum geben, denn diese Veränderung kann nur gut sein!

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Mittwoch 28.10.15Ich habe beschlossen die Zeit bis Montag zu nutzen um mich auf wirkliche Trauma - Bearbeitung vorzubereiten. Morgens beginne ich meinen Tag, nach einer Tasse Kaffee mit 30 min gehen. Ich mag es nicht spazieren gehen nennen, aber wirklich Sport ist es auch nicht. Es ist viel mehr eine Mischung aus Meditation, Sport und Achtsamkeitsübung. Ich lese wieder, was ich sehr lange nicht mehr getan habe. Die Zeit, die ich heute morgen in der Badewanne verbrachte, diente auch mehr der Entspannung als der Körperhygiene, was aber nicht heißen soll, dass ich mich nicht gewaschen hätte. Ich habe wieder angefangen regelmäßig zu chanten. Über das Chanten, eine Mantra-Meditation schreibe ich ein andern mal. Mit Autogenem Training hab ich auch wieder angefangen. Und dann ist da die suche nach dem sicherem Ort. Ich trainiere mich in Gedanken rasch dort hinzubegeben, denn so weit ich weiß, ist das eine der Voraussetzungen um erfolgreich eine EMDR Therapie zu machen. Das ganze hört sich vielleicht viel an, es ist aber unglaublich viel Ich!

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Donnerstag 29.10.15Ich hab die Nacht derart schlecht geschlafen, wie schon seit langem nicht mehr. Erst hab ich total skurrilen scheiß geträumt der mich wach machte und nicht wieder einschlafen ließ, und als ich endlich wieder die Augen zu bekam, schloss sich direkt ein Albtraum an. Wach wurde ich dann wie immer, als morgens um viertel vor sechs in der benachbarten Tagesklinik die Rollladen hoch gedonnert wurden. Insgesamt etwa drei ein halb Stunden Schlaf.Den Tag verbrachte ich dann mit notwendigen Fleiß arbeiten. Bevor ich den nächsten Schritt in der Aufarbeitung, was die Täter Unterstützer betrifft, kommen kann, muss eben die Notwendige Grundlage geschaffen werden. Das bedeutete in diesem Fall etwa 100 Seiten Schriftverkehr durchsehen. Ich bin etwa zur Hälfte durch damit, hab also noch einiges vor mir!So weit für heute, vielleicht morgen endlich mal wieder etwas Inhaltliches...

Der kleine Kerl

Das Haus aber verwahrlost in der zwischen Zeit immer mehr. Im Müll tummeln sich die Ratten, die Fenster sind zerbrochen und die ist Heizung kaputt! Den kleinen Kerl interessiert das aber nicht, er sitzt inzwischen total verängstigt in seiner Kammer und fürchtet sich immer mehr vor diesem Ordner, den er inzwischen schon nicht mehr finden kann, von dem er aber weiß, dass er da ist!

Freitag 30.10 15

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Heute will ich von einem verdammt armen Kerl erzählen. Man, der Bursche ist wirklich eine arme Sau! Er sitzt vollkommen allein in einem kleinem völlig dunklem Raum mit sechs Türen. Und da er den Raum selbst nicht verlassen kann, kommen ständig irgendwelche Leute durch die sechs Türen um dem kleinen Kerl zu berichten, was draußen grade so los ist. Und weil der kleine ein ganz fleißiger ist, schreibt er alles mit, heftet es ab und verstaut es in Aktenschränken. Damit er all seine Akten und Ordner auch schnell wieder findet, legt er sich Karteikarten an, die er mit den entsprechenden Stichworten und einem Vermerk, wo die Akte zu finden ist, beschriftet. Von Zeit zu Zeit nimmt er sich dann mal die alten Ordner vor um nicht mehr benötigtes zu entsorgen.Da das kleine Kerlchen ziemlich schlau ist, und die Boten, die ihn durch die sechs Türen kommend besuchen, die absoluten Vollidioten sind, sagt er ihnen was sie zu tun haben. Das kann er aber nur, weil er dank der vielen Akten, die er gesammelt hat, in der Regel weiß, wie er mit den Informationen die er grade bekommt umzugehen hat.

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Samstag 31.10.15Und wenn dem kleinen Kerl all zu langweilig wird, dann stöbert er in alten Akten um sich die Zeit zu vertreiben. Beim stöbern kann es dann passieren, dass er, tief in seinen Schränken auch über Ordner stolpert, die mit „Geheim“ oder sogar „streng Geheim – nicht öffnen“ beschriftet sind. Da der kleine Kerl diese Ordner selbst angelegt hat, weiß - oder vermutet zumindest, was in jenen Ordnern abgelegt ist und das, was dort zu finden ist, macht ihm Angst. Was der kleine Kerl nun macht, das ist eigentlich gar nicht seine Art: er versucht alle Karteikarten, die zu diesem Ordner vorhanden sind zu vernichten. In der Regel gelingt ihm das natürlich nicht, und darum versucht er einfach nicht mehr an diesen Ordner zu denken und sich wieder zu beruhigen. Wenn in solchen Momenten gerade ein oder sogar mehrere Boten kommen, die Dinge berichten, die ihm dabei helfen, nicht mehr an diesen Ordner zu denken und/oder sich wieder zu beruhigen, Der kleine Kerl macht jetzt das, was er immer macht: Er legt eine Akte an und schreibt eine Karteikarte.

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Sonntag 01.11.15Wenn er dann das Nächste mal über einen „streng Geheim – nicht öffnen“ Ordner stolpert und wieder Angst bekommt, dann sucht er in seinen Karteikarten, und findet schließlich auch jene, die er gesucht hat. Er zieht sich also die entsprechende Akte, und bekommt die Info: wenn die Boten, die aus den entsprechenden Türen kommen dir von jenen Begebenheiten erzählen, dann geht es Dir wieder besser. der kleine Kerl befielt den Boten nun also die entsprechen Dinge zu suchen und ihm davon zu berichten, damit er sich wieder beruhigen kann.

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Montag 02.11.15Immer öfter schickt der kleine Kerl jetzt seine Boten aus, damit sie im die Nachrichten bringen, die ihn beruhigen und ihm helfen zu vergessen. Mit der Zeit wird er dann etwas seltsam. Er schreddert Akten die eigentlich noch gebraucht werden, macht Fehler beim anlegen seiner Karteikarten oder vergisst vollkommen welche zu schreiben. Das mag zu beginn ja auch ganz witzig sein, das Problem ist aber, dass der kleine Kerl nicht nur dafür zuständig ist sein kleines Zimmerchen in Ordnung zu halten, nein er hat auch die Oberaufsicht über das ganze Haus!Normalerweise, beauftragt der kleine Kerl seine Botschafter sich entsprechend um das Haus zu kümmern: dem einen befiehlt er den Müll raus zubringen, dem anderen die Heizung an zu machen, wieder andere Putzen das Haus und lüften ab und an mal durch! Aber der kleine Kerl schreit nur noch in der Gegend herum und jagt die Boten immer wieder hinaus ihm die beruhigenden Nachrichten zu bringen. Das Haus aber verwahrlost in der zwischen Zeit immer mehr. Im Müll tummeln sich die Ratten, die Fenster sind zerbrochen und die ist Heizung kaputt! Den kleinen Kerl interessiert das aber nicht, er sitzt inzwischen total verängstigt in seiner Kammer und fürchtet sich immer mehr vor diesem Ordner, den er inzwischen schon nicht mehr finden kann, von dem er aber

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weiß, dass er da ist! Der Gedanke quält ihn und er tut alles, um nie wieder über diesen Ordner zu stolpern, von dem er nicht wirklich weiß was da drin steht, von dem er aber annimmt, dass es ihn umhauen würde, wenn er es wüsste!

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Dienstag 03.11.15Auch wenn ich heute so gar nicht in Schreiblaune bin, möchte ich doch noch ein paar Worte zu unserem kleinen Kerl verlieren.Mit der Jahren passiert nämlich etwas, seltsames: Er denkt nicht mehr an den Ordner “streng Geheim – nicht öffnen! Sondern nur noch an seine Beruhigenden Nachrichten! Alles andere verliert an Bedeutung, das Haus verfällt Zusehens aber der kleine Kerl weiß keinen Ausweg. Er hat jetzt also die Wahl, entweder das Haus verfällt und wird zur unbewohnbaren Ruine, oder er verzichtet auf diese schon lange nicht mehr beruhigenden Nachrichten. Und machen wir uns eins bewusst: Selbst wenn der kleine Kerl vielleicht Hilfe und Rat von außen bekommen hat, letztendlich war er es doch ganz alleine, der die Kraft aufbrachte, seine Abhängigkeit von diesen Nachrichten zu überwinden!

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Mittwoch 04.11.15Nachdem der kleine Kerl endlich seine Abhängigkeit nach den beruhigenden, aber krankmachenden Nachrichten überwunden hatte, begann er endlich mal wieder damit sein Haus in Ordnung zu bringen: Der Müll wurde mal wieder raus gebracht und die Ratten vertrieben, die zerschlagenen Fenster ausgetauscht, die Wände verputzt und neu tapeziert, selbst in seine Akten und Karteikarten brachte er wieder ein wenig Ordnung!Das Haus, in dem der kleine Kerl sein Zimmerchen hat, sah wieder ganz manierlich aus, und die Anweisungen, die er seinen Boten erteile machten auch wieder Sinn. Der Ordner „streng Geheim – nicht öffnen“ war wieder weit weg, im hintersten Aktenschrank verstaut, und es gab nur noch wenige Karteikarten, die auf diesen Ordner verwiesen. Aber er war da und es war vollkommen klar, dass er irgendwann wieder darüber stolpern musste!

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Donnerstag 05.11.15Und der Tag kam, an dem drei Boten gleichzeitig kamen. Jeder berichtete auf seine Weise über die selbe Begebenheit. Der Auftrag, den der kleine Kerl seinen Boten erteilte war: Besorgt mir eine saure Gurke!Durch die Erste Tür kommt dann ein Bote angerannt, der meldet, ich sehe das Gurkenglas. Der kleine Kerl befielt jetzt also den Boten aus der sechsten Tür, das Gurkenglas zu öffnen und eine Gurke herauszunehmen. Durch die zweite Tür kommt ein Bote gerannt und meldet gehorsamst: Ich höre wie des Gurkenglas geöffnet wird und aus der dritten Tür kommt einer, der meldet, dass er eine Gurke riecht. Der kleine Kerl befielt also, dass die Gurke durch den Vordereingang in das Haus gebracht werden soll.Durch die erste Tür bringt einer die Botschaft, ich sehe etwas das ist rund, dick und lang, und durch die fünfte Tür kommen Boten, die berichten, dass sie etwas rundes, dickes im Vordereingang des Hauses spüren.Der kleine Kerl macht jetzt das, was er immer macht, er schaut als erstes in seinen Karteikasten, um zu sehen, ob er was passendes findet. Und er findet natürlich eine! Er holt sich den entsprechenden Ordner aus dem hintersten Schrank und öffnet ihn: streng geheim – nicht öffnen!

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Freitag 06.11.15In seiner panischen Eile hatte der kleine Kerl eine Kleinigkeit übersehen: Grün! Rund, dick, lang und grün - aber der Ordner liegt bereits offen auf seinem Schreibtisch und die Akte, in der er zu

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lesen beginnt, enthält auch keine Informationen über saure Gurken.Was nun geschieht, ist ihm noch nie passiert. Er hat beim lesen der Akte den Eindruck, als würden seine Boten im grade das, was er liest berichten. In der Akte liest er das sich etwas rundes, langes dem Vordereingang nähert – und gleichzeitig berichtet ein Bote, dass sich etwas langes rundes dem Vordereingang nähert. Ähnliche Nachrichten bekommt er aus allen sechs Türen, während er gleichzeitig derartiges in der Akte aus dem Ordner „streng geheim – nicht öffnen“ liest!Beim weiterlesen der Akte, verarbeitet der Kleine Kerl dann jede weitere Information, als würde er grade in diesem Moment entsprechende Nachrichten von seinen Boten aus den sechs Türen bekommen!

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Samstag 07.11.15Die Hoffnung, dass wenn er nur genug Akten lesen würde, er irgendwann den Ordner einfach wieder im Schrank verstauen könne und sich der Fall erledigt hätte, erwies sich als absolut trügerisch. Im Gegenteil, er wurde immer gereizter, und begann seine Boten anzupfeifen, dass ihn der ganze scheiß den sie ihm berichteten nicht interessierte, da er mit dem bearbeiten von Akten beschäftigt sei. Die Art und Weise wie der kleine Kerl diese Akten bearbeitete war aber höchst ineffektiv: Er nahm sich eine Akte aus dem Ordner „streng geheim- nicht öffnen“ las sie, um sie dann genau dort wieder abzulegen wo er sie hergeholt hatte!Die einzige Veränderung die er dabei erreichte war, dass er immer gereizter wurde, ansonsten trat er aber auf der Stelle und kam keinen einzigen Schritt weiter. Irgendwann interessierten ihn auch die Nachrichten seiner Boten nicht mehr, und er begann erneut sein Haus zu vernachlässigen. Da er aber in einem seiner Ordner eine Akte fand, in der stand, wo das enden kann, beschloss er dieses mal einen anderen Weg zu gehen: Mein Weg der Heilung!

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Sonntag 08.11.15Da mindestens eine Person die Metapher mit dem kleinen Kerl und den sechs Türen nicht nachvollziehen konnte, erlaube ich mir die Metapher, zum besseren Verständnis zu übersetzen.Ich darf Vorstellen, der kleine Kerl: Mein Gehirn! Mit all seinen Erinnerungen die es abgespeichert hat, und all seinen Synapsen und Gefühlen, kann es letztendlich nur das bewerten was ihm Berichtet wird.Die Türen sind die Nervenbahnen über die dem Gehirn Informationen zugetragen werden. Wir haben unsere fünf Sinne: sehen, hören, riechen schmecken und fühlen. Die sechste Tür ist mit Mein Körper beschriftet. Keine Ahnung wie viele einzelne Nervenbahnen aus dem Körper im Gehirn enden, das ist für die Geschichte von dem kleinen Kerl auch unerheblich, denn es geht allgemein um Körperwahrnehmung!In dem Ordner „streng geheim – nicht öffnen“ sind die Einzelheiten meiner Vergewaltigung abgespeichert. Da ich aber mit acht Jahren überhaupt nicht in der Lage war ein derartiges Erlebnis zu verarbeiten, und auch keinerlei Hilfestellung bekam, habe ich alles was direkt damit zu tu hat tief in meinem Gehirn vergraben, und so weit es Möglich war alle Verbindungen zu dieser Begebenheit gekappt. Wann immer ich mich in meinem Leben diesem Bereich, in welcher Form auch immer näherte, reagierte ich verstört, ängstlich, gereizt...

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Montag 09.11.15Die beruhigenden Nachrichten, die mir meine Sinne dann vermittelten, habe ich dann in mich aufgesogen, nur um mein Trauma nicht in mir hochkommen zu lassen. In meinem Fall waren das Cannabis aber vor allem Alkohol!Das Haus verfällt: Wenn ich persönlich auch relativ gut mit Cannabis umgehen konnte, war ich doch schwerer Alkoholiker! Die Folgen hab ich dann auch direkt in meinem Gehirn wahrnehmen können: Ich konnte mir die einfachsten Dinge nicht mehr merken! Als ich dann endlich die Kurve

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bekam und mit dem Saufen aufhörte, stand ich mehr oder weniger vor der Wahl entweder mit dem Saufen aufzuhören oder den Rest meines Lebens als Obdachloser zu verbringen!Nachdem ich meine Alkoholabhängigkeit Überwunden habe, und sich mein Gehirn sich mit den Jahren wieder regeneriert hat, habe ich mein Leben oberflächlich betrachtet immer besser in den Griff bekommen. Ich habe zwei wundervolle Kinder und eine Frau bei der ich mich immer wieder Frage, womit habe ich einen so wundervollen Menschen eigentlich verdient?Die saure Gurke: Es gab sie wirklich, die saure Gurke! Aber der eigentliche Trigger war ein Foto von dem Schlafzimmer des Täters Erich Buß in der Zeitung. Zehn Tage lang plagte ich mich mit dunklen Ahnungen und Gefühlen herum bevor die Gurke zuschlug. Der Vordereingang ist natürlich mein Mund! Das Glas mit den sauren Gurken stand in meinem LKW neben dem Fahrersitz auf einer Anti – Rutsch - Matte. Ich wollte mir die ewige Süßigkeiten Fresserei abgewöhnen und dachte Gurken wären eine brauchbare Alternative. Es war keine Alternative, es war die Hölle...

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Früherkennung und Disfunktionale Verhaltensweisen!

Wäret den Anfängen!Egal ob Flash back oder Dissoziation es gilt die Früherkennung zu schärfen. Nur in den seltensten Fällen fällt man ohne anzuklopfen mit der Tür ins Haus, in aller Regel kündigt man sich an! Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass sich, sowohl der Flashback, wie auch die Dissoziation ankündigt. Oft hat man nur sehr wenig Zeit, um zu intervenieren, aber wenigstens ein paar Sekunden bleiben einem.

Dienstag 10.11.15Disfunktionale Verhaltensweisen!Etwas. Was mir hier während der Therapie in der Psychotraumatologie in Krefeld klar geworden ist, dass ist die Bedeutung der disfunktionalen Verhaltensweisen in Verbindung mit PTBS. Grob vereinfacht kann man sagen, das darunter alles fällt, was einem kurzfristig Entspannung, Erleichterung und Vergessen beschert, aber einem mittel – und langfristig schadet.Als erstes möchte ich da die üblichen Verdächtigen nennen: Alkohol und Drogen! Wenn man nur die Zahl der Alkohol und Drogentoten, die wir in Verbindung mit sexueller Gewalt zu beklagen haben, ermitteln könnten, dann wäre sehr vieles anders! Aber auch vermeintlich harmlose Drogen wie Tabak, Kaffee und Cannabis ruinieren immer wieder die Leben von uns Betroffenen.Aber auch die Ernährung steht bei den disfunktionalen Verhaltensweisen ganz vorne. Ich beispielsweise habe immer zwei Tafeln Schokolade und eine Tüte Gummibärchen in meinem Nachttischschränkchen. Niemand, der mich kennt wird behaupten, das mein Bauch gesund sein kann. Wer mag kann ja mal googeln welche gesundheitlichen Risiken im Zusammenhang mit Übergewicht aufgeführt werden... Aber selbstverständlich darf auch das andere Extrem nicht vergessen werden, Magersucht! Ich weiß von einem Menschen, der täglich mehrere Stunden Läuft und sich dabei nur von Salat, Honig und Leinsamen ernährt. Klingt erst mal Gesund, aber die Mangelerscheinungen waren bereits im Blutbild deutlich zu finden!Disfunktional kann grundsätzlich alles sein! Wenn man mal von Alkohol und Drogen absieht, kommt es eigentlich nur auf die Dauer und die Dosierung an. Nehmen wir die von mir geliebten Chilischoten: Sie sind einer meiner sichersten Skills! Als einer der letzten Möglichkeiten aus einem Flash back raus zu kommen wirken sie bei mir eigentlich immer. Wenn ich aber wie ein bekloppter anfangen würde Chilischoten zu fressen, dann würde mir wohl die Magenschleimhaut weg fliegen!

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Mittwoch 11.11.15Disfunktionale Verhaltensweisen, also Verhaltensweisen, die kurzfristig Erleichterung verschaffen, aber Langfristig schaden, stellen eine hohe Hürde auf dem Weg der Heilung da. Es gibt wohl Einzelfälle, bei denen trotz disfunktionalen Verhaltensweisen der Weg der Heilung beschritten werden konnte, aber im Regelfall wird man doch durch disfunktionale Verhaltensweisen immer wieder in alte Verhaltensmuster zurückgezerrt.Ich selbst kann hier nur authentisch von meiner Alkoholabhängigkeit berichten, ich denke, vieles ist übertragbar. An dieser Stelle bin ich ein bisschen versucht als erstes eine Propagandaplatte aufzulegen wie schlimm doch der Alkohol ist – aber das hilft an dieser Stelle niemanden weiter. Es reicht vollkommen zu wissen, dass ich extrem unter meiner Alkoholabhängigkeit gelitten habe, und doch lange nicht davon los kam. Das Leiden, dass ich mit dem Alkohol betäubte, schien mir unendlich viel schlimmer als der Alkohol selbst.Aber irgendwann dreht sich das Ganze und litt nur noch unter dem Alkohol. Ich brauchte aber doch noch zwei Jahre, bis ich dann endgültig den Alkohol hinter mich ließ. Entscheidend ist aber auch hier, dass man den ersten Schritt geht und dann einfach einen Schritt nach dem anderen. Wer aber glaubt, die harten disfunktionale Verhaltensweisen ohne professionelle / Selbsthilfe überwinden zu können, der handelt fahrlässig!

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Donnerstag 12.11.15Funktionale Verhaltensweisen!Wenn es disfunktionale gibt, dann muss es auch funktionale Verhaltensweisen geben. Und tatsächlich gibt es da eine Menge, doch ich denke es gilt als erstes etwas grundsätzliches zu verstehen: Der Raum mit den sechs Türen!Noch einmal eine kurze Erklärung: Der Raum ist mein Kopf und das kleine Kerlchen darin, mit all seinen Aktenordnern ist mein Gehirn, für die Funktionalen Verhaltensweisen sind aber die sechs Türen von besonderer Bedeutung! Das was uns quält befindet sich in diesem Raum, versteckt in dem Ordner „streng geheim – nicht öffnen“ und vollkommen egal auf welche Weise wir gepeinigt werden, es gilt Reize von außen dagegen zu setzen. Außen meint in diesem Zusammenhang alles was nicht direkt aus dem Gehirn selbst kommt.

Über Dissoziation kann ich nur wenig bis gar nichts sagen, da ich unter diesem Symptom zwar vor 40 Jahren massiv litt, seit dem aber nicht mehr – und Gott gebe dass es so bleibt. Zu den Flashbacks weiß ich aber einiges zu sagen. Zum Verständnis: traumatische Erinnerungen werde in den selben Hirn Arealen bearbeitet, wie gegenwärtige Sinneseindrücke! Während eines Flashbacks rieche, schmecke und spüre und sehe ich was damals geschah und befinde mich doch in der Gegenwart!Der Hippocampus, ein Teil vom Limbischen System, wird während eines Flashbacks erneut überreizt, geschädigt und kann noch immer nicht vernünftig einordnen was ihm da serviert wird.Wenn man aber einen starken Reiz von außen setzt, dann ist es möglich den Flash back zu beenden!

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Freitag 13.11.15Heute hatte ich meine zweite EMDR und da ist so viel hochgekommen, dass ich heute keine Worte finde. Deswegen heute viel Heilung aber kein Beitrag!

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Samstag 14.11.15Wäret den Anfängen!Egal ob Flash back oder Dissoziation es gilt die Früherkennung zu schärfen. Nur in den seltensten Fällen fällt man ohne anzuklopfen mit der Tür ins Haus, in aller Regel kündigt man sich an! Auch wenn es 40 Jahre her ist, so glaube ich aus eigener Erfahrung sagen zu können, dass sich, so wie der

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Flashback, auch Dissoziation ankündigt. Oft hat man nur sehr wenig Zeit, um zu intervenieren, aber wenigstens ein paar Sekunden bleiben einem.An dieser Stelle höre ich euch schon schreien: „Du hast ja keine Ahnung, da ist überhaupt keine Zeit, ich bin sofort und ohne Ankündigung weg...“ Ich sage: Falsch! Wer sofort weg ist, egal ob Flash back oder Dissoziation, der hat nur noch nicht gelernt die Signale Wahrzunehmen und zu deuten! Am Beispiel einer Rutsche möchte ich verdeutlichen was ich meine, bevor man mich für die Arroganz, die in meinem letzten Satz mitschwingt, steinigt.Meine persönlichen Erfahrungen mit Dissoziation sind inzwischen 38 Jahre her, aber mit Flashbacks kenne ich mich besser aus als mir lieb ist. Ich hatte bis heute keinen einzigen Flashback, der sich nicht angekündigt hätte. Die Gedanken kreisen und die Emotionen werden schwerer – sie scheinen in einander zu fließen und plötzlich sehe ich sein widerliches Genital vor mir...Das ganze ist wie auf einer sehr großen Rutsche: Zu Beginn bewegt man sich langsam, kaum wahrnehmbar, dann wird die Rutsche steiler und es geht schneller bergab! Wenn ich am Anfang, mit nur geringem Kraftaufwand ein Abrutschen verhindern kann, so wird es mit jeder Sekunde die ich verstreifen lasse, immer schwerer, bis es fast unmöglich ist.

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Sonntag 15.11.15Wenn wir auf der Rutsche sitzen und es langsam bergab geht, dann sollte es uns klar sein, dass es kein Spaß ist was da kommt, sondern uns auch heute noch Schaden zu fügt. Wir sollten also so viel Techniken wie nur irgend möglich beherrschen um Flashback und Dissoziation zu durchbrechen. Was man mit jeder Technik letztendlich tut, ist das Gehirn mit etwas anderem zu beschäftigen.Man kann alle uns zur Verfügung stehenden Techniken grob in drei Bereiche einteilen: Techniken die das Gehirn selbst betreffen (z.B. Mathematikaufgaben lösen), die die Sinnesorgane nutzen (z.B. Chilischoten lutschen) und Techniken die uns der Körper zur Verfügung stellt(z.B. Atemübungen)!Weiter sollten wir die Techniken, die wir beherrschen ebenfalls grob in drei Bereiche einteilen: leicht. mittel und stark! Um noch mal auf das Bild mit der Rutsche zurückzukommen, wenn ich noch oben sitze brauche ich nur wenig Kraft, um nicht runter zu rutschen. Habe ich aber bereits volle Fahrt aufgenommen so kostet es doch erhebliche Anstrengungen wieder zu stoppen! Wenn ich bemerke, dass mein Gedankenkarussell startet, reagiere ich sofort mit Atemübungen, hilft das nicht, habe ich in der rechten Hosentasche Aroma Öle zum riechen und wenn das auch nichts Hilft greife ich in die linke Hosentasche um mir ein kleines Stück Chilischote in den Mund zu stecken. Würde ich die Chilischote gleich zu beginn nehmen, dann würde wohl rasch eine Gewöhnung einsetzen, so dass sie ihre Wirkung letztendlich verlieren würde.

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Entspannung, Abschied und Meditation

Eine ruhige Stimme kündigte die Nadeln an. Zwanzig – dreißig Sekunden später wich die Anspannung aus Armen und Beinen und die Ruhe breitete sich in meinem Körper aus. Dann Entspannten sich Muskeln, von denen ich nie wahrgenommen hatte, dass sie verspannt waren: Die Muskeln in meinem Kiefer!

Montag 16.11.15Heute gibt es den letzten täglichen Beitrag! Bei uns in der Ursprungsfamilie ist der Teufel los. So viel an dieser Stelle Anton Rudolf ist nicht länger mein Bruder, ich verstoße ihn!

Entspannung

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Ich habe dieses Thema bereits mehrfach angesprochen, halte es aber für extrem wichtig. Hintergrund ist der Hippocampus! Der Hippocampus, angesiedelt im Limbischen System, ist in unserem Zusammenhang entscheidend. Das was wir erlebt haben, ist so belastend, dass unser Gehirn es langfristig abspeichern musste, das Limbische System aber ist derart gestresst, dass es die Erinnerungen daran nicht vernünftig abspeichern konnte.Der Anspannunglevel von Menschen mit Posttraumatischer Belastungsstörung (unter PTBS leiden die meisten Betroffenen mehr oder weniger stark) ist dauerhaft erhöht. Wenn man das weiß wird einem deutlich, warum Entspannung so wichtig ist. Was aber, soweit ich weiß, allen Entspannungsübungen gleich ist, man muss sie täglich machen.!Wer glaubt, er könne ein bis zwei mal irgendeine Entspannungsübung machen um dann zu Behaupten, es wirke bei ihm nicht, der kann es auch gleich lassen. Körper und Gehirn müssen erst einmal auf Entspannung programmiert werden und das braucht seine Zeit. Es macht mehr Sinn täglich 5 Minuten zu entspannen als ein mal in der Woche eine halbe Stunde!

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Dienstag 17.11.15Seit 87 Tagen schreibe ich jetzt täglich einen Beitrag! Ich spüre in mir, dass es Zeit wird in einen wöchentlichen Turnus zu wechseln. Zum einem beginne ich mich zu wiederholen, zum anderen möchte ich grade Thematisch zusammen zu fassen, was ich hier gelernt, eingeübt und erfahren habe. Ich werde also ab sofort nur noch einen Beitrag am Sonntagnachmittag online stellen, in dem ich kurz berichte, wie es mir in der vergangenen Woche so ergangen ist. Eine gekürzte, bearbeitete Zusammenfassung meines Kliniktagebuchs „Mein Weg der Heilung“ ist ebenfalls geplant. Es wird also auch separate thematische Beiträge geben.Ich brauche aber auch wieder mehr Zeit, um mich um die Aufarbeitung zu kümmern. In meiner Ursprungsfamilie passieren grade Dinge, die So ungeheuerlich sind, dass sie zwingend einer öffentlichen Aufarbeitung und klaren, begründeten Positionierung bedürfen, zumal sie beispielhaft sind für dass, was leider so unglaublich vielen von uns Betroffenen widerfährt.Was bleibt mir an dieser Stelle noch zu sagen – ich bin ein bisschen wehmütig, hat es mir doch unglaublich viel Kraft gegeben, dass ihr alle, sowohl in den Facebook-Gruppen wie auf unserer Internetseite, jeden Tag für ein paar Minuten bei mir wart: Ich Danke euch!Ich bleibe dabei: “mein Weg der Heilung“ ist das Schweigen zu brechen!Euer

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Sonntag 22.11.15Ich habe lange überlegt, wie er aussehen soll, mein erster Wochenbeitrag – es gibt da grundsätzlich verschiedene Möglichkeiten und es macht wenig Sinn sich dauerhaft auf eine festzulegen. Das einzige was es wohl nicht sein wird, ist eine Zusammenfassung der Woche!Über die familiäre Aufarbeitung kann ich nichts schreiben, da die Prozesse grade so sehr im Fluss sind, das jede öffentliche Äußerung den Prozess, den nächsten Schritt behindern würde. So viel kann ich aber sagen, dass er im Augenblick den größten Teil meiner Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt. Wenn die Prozesse etwas weiter gediehen sind, dann werde ich sie, wie eigentlich alles, auch für die Öffentlichkeit aufbereiten!Am Donnerstag war ich in Wiesbaden , um meine Aussage vor der Kommission zu machen. Hier der Link zu meiner Aussage: http://www.das-schweigen-brechen.org/?p=556Am gestrigen Samstag habe ich meine zweite Akupunktur bekommen. Je 5 Nadeln in die Ohren! Die Akupunktur tut mir derart gut, dass ich noch ein wenig Zeit brauche, um die passenden Worte zu finden. Ich glaube aber bis zum nächsten Sonntag werde ich wohl ein paar Sätze zu diesem Thema zu schreiben. Heute nur so viel, ich werde mir das wohl auch nach meinem Klinikaufenthalt privat noch einige male gönnen – aber darüber nächste Woche...

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Sonntag 29.11.15Akupunktur, für mich eine vollkommen neue Art der Entspannung! Ja, so weit ist es mit mir gekommen, die piksen mich mit Nadeln und ich finde das auch noch schön. Wobei schön wohl der falsche Ausdruck ist, entspannend ist es. Ja entspannend und nicht nur weil der Schmerz nachlässt, der im übrigen völlig überbewertet wird. Man spürt es, dass kann man nicht leugnen, aber mehr als ein spüren ist es nicht!Je fünf Nadeln in die Ohren, parallel Atemübungen und ich war auf eine Weise tiefen entspannt, wie ich es seit über 40 Jahren nicht mehr gewesen bin. Drei mal hab ich jetzt das Glück gehabt Akupunktur zu bekommen und ich hoffe sehr es vielleicht noch ein oder zwei mal mitnehmen zu können, bevor ich voraussichtlich am 16 Dezember entlassen werde.Ich saß ganz still und atmete mit geschlossenen Augen. Die übliche CD mit Entspannungsgedudel plätscherte im Hintergrund vor sich hin. Eine ruhige Stimme kündigte die Nadeln an. Zwanzig – dreißig Sekunden später wich die Anspannung aus Armen und Beinen und die Ruhe breitete sich in meinem Körper aus. Dann Entspannten sich Muskeln, von denen ich nie wahrgenommen hatte, dass sie verspannt waren: Die Muskeln in meinem Kiefer! Die Entspannung tat in diesen Muskeln regelrecht weh und ich vermute, dass sie seit vierzig Jahren total verkrampft waren. Es scheint so, dass sie sich verkrampften, als sie verzweifelt versuchten Mund und Lippen verschlossen zu halten...

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Mittwoch 16.12.15Spiritualität! Über die Bedeutung von einem spirituell geprägtem Leben im Zusammenhang mit meinem Weg der Heilung habe ich bis heute noch kein Wort verloren. Ob und wie die Spiritualität oder die Religion für einen eine Option ist, muss letztendlich jeder selbst entscheiden. Für mich persönlich ist mein spirituelles Leben aber einer der wesentlichen Pfeiler auf die ich baue und die mir die Kraft gibt mein schweigen zu brechen!Meditation ist Achtsamkeit in Reinkultur!Achtsamkeitsbasierte Therapieformen gewinnen in der Behandlung von PTBS immer mehr an Bedeutung. Achtsamkeit meint, dass man sich vollkommen im hier und jetzt verankert. Wer mit seinen Gedanken zu größten Teil mit den Sorgen von Morgen beschäftigt ist, oder mit dem Grübeln über die Vergangenheit, der ist mit seinem Bewusstsein nicht in der Gegenwart und öffnet traumatischen Erinnerungen so mit Tür und Tor. Traumatische Erinnerungen aber dürfen nicht unseren Alltag bestimmen, vielmehr müssen sie zur rechten Zeit, am besten mit Hilfe eines erfahrenen Traumtherapeuten Be-und Verarbeitet werden.Das Thema Spiritualität habe ich jetzt nur kurz gestreift, wer sich aber über meinen spirituellen Weg etwas genauer Informieren möchte, der kann das gerne hier tun:Hare Krishna - http://iskcon.de/

Ich habe euch an meiner Zeit hier in der Psychotraumatologie in Krefeld teilhaben lassen, und ich danke euch, dass ihr mich begleitet habt. Wenn sich in Zukunft noch etwas wesentliches tut, ich beispielsweise eine ambulante Therapie beginne, dann schreibe ich wohl wieder einen Beitrag. Bis dahin habe ich noch so viel in meinem Kopf, das umgesetzt werden will, das ich mich auf ganz viel neues freue!Bis dahin euer

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Ambulante Therapie

Heute ist nichts mit Heilung, heute ist einfach nur scheiße. Ich schlafe mehr als beschissen, wache

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nachts mehrfach schweißgebadet auf und bin ein absolutes Nervenbündel. Meine Frau und meine Kinder müssen grade mal wieder arg unter mir leiden. Ich schlafe im Wohnzimmer, weil ich Nachts Ruhe und Platz brauche, wenn ich mich hin und her wälze.

Lieber Leser,in diesem Beitrag sind einzelne Wörter durch das ersetzen der Buchstaben durch X unkenntlich gemacht. Die Verbreitung dieser Aussagen wurde uns mit Beschluss vom Amtsgericht Siegburg Aktenzeichen: 107 C 68/16 untersagt.Hier geht es zum Beschluss des Amtsgerichtes

http://das-schweigen-brechen.org/onewebmedia/Gerichtsbeschluss%20Unterlassung%20Kolja.pdf

Montag 18.04.16Lange hat man nichts mehr von mir gehört. Es wird Zeit, dass ich mich mal wieder zu Wort melde. Ich bin noch immer krankgeschrieben und daran wird sich wohl in den nächsten Wochen nichts ändern. Vergangenen Freitag hatte ich meine erste ambulante Therapie. Ich hab den Eindruck, ich habe mal wieder verdammtes Schwein gehabt, denn wie es aussieht, weiß die Frau sehr genau was sie macht. Sie meinte auch, mein Türöffner wäre die Empfehlung meiner Therapeutin aus der Klinik.Auch sonst hat sich in den letzten Monaten einiges bei mir getan über dass ich hier berichten möchte, da es fundamental zu meinem Weg der Heilung dazu gehört. Da wären zum einem meine täglichen meditativ / kreativen Spaziergänge! Sie sind auch ganz klar politischer Natur, doch ich möchte die Admins bitten auch diese Beiträge zu dulden, da sie Aufzeigen, wie wichtig es ist, neben Vergewaltigung und Trauma noch andere Themen im Leben zu haben - und sie sind wesentlicher Bestandteil meiner Heilung.Zum anderen ist auf spiritueller Ebene absolut Phantastisches mit mir passiert! Auch hier möchte ich die Admins und Atheisten bitten, diese Beiträge als ein wesentlichen Bestandteil auf meinem Weg der Heilung zu akzeptieren.Gelegentlich werde ich vielleicht auch einfach mal ein Foto statt eines Beitrages Posten, doch dem regelmäßigen Lesern wird sich der Zusammenhang schon erschließen!

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Dienstag 19.04.16Ich möchte gerne ein paar Zeilen zu meinen Aktivitäten in den letzten Monaten schreiben. Nach meinem Klinikaufenthalt war ich zunächst bestrebt, möglichst rasch wieder arbeiten zu können. Nur ist im geschützten Raum einer Traumaklinik vieles sehr viel einfacher, als im familiären Alltag

Und nach wie vor bindet die Aufarbeitung der eigenen Geschichte sehr viel Energie. Die eigentliche Tat kommt grade in Stresssituationen in Form von Flashbacks immer mal wieder hoch und auch heute noch kommen mir kleine Bruchstücke des Geschehens ins Bewusstsein!Meinen offenen Brief, an die damalige Schulleitung hab ich noch in der Klinik fertig bekommen, und ihn weiträumig, zunächst in Darmstadt verteilt. Veröffentlicht hab ich ihn auf sämtlichen Darmstädter Facebook Seiten und in den Darmstädter Facebook Gruppen. darüber hinaus ging dieser offene Brief an alle Darmstädter Schulen, an Parteien und Stadtverwaltung.Nachdem die Frau, die mir ihre Gene zugemutet hat, glaubte mir einen Brief mit unberechtigten Geldforderungen schreiben zu müssen, habe ich diesen Vorgang in Bergisch Gladbach wiederholt! Darüber hinaus habe ich begonnen, die Familiengeschichte, aus Sicht der Betroffenen niederzuschreiben.

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Mittwoch 20.04.16Der Frau, die mir ihre Gene zugemutet hat, war es immer am wichtigsten das sie als Superfrau, quasi als heilige erscheint. Ich könnte ihr wohl problemlos gerichtlich jede Kontaktaufnahme verbieten lassen, nur werde ich ihre Rolle als Xxxxxxxxxx, xxx xxxx Xxxxxx xxxxxxxxxx xxx Xxxxx xxxxxxxxxxx weiter öffentlich aufarbeiten und das bedeutet, das ich von meiner Seite, ihr Verhalten öffentlich mache. Grade weil sie eben nicht das erwartete Monster ist, weil sie eben nicht die asoziale, saufende ist, sondern einfach neu xxxxxxx xxxxx Xxxxxxx suchte. Und da dieser Frau, ihr Ruf grade in Bergisch Gladbach besonders wichtig ist, habe ich meinen Offenen Brief an die damalige Schulleitung ganz bewusst auch hier veröffentlicht, und auch per Email an alle Schulen des Ortes und an Stadtverwaltung und Politik geschickt. Ich handele nun seit über einem Jahr, konsequent nach dem Grundsatz, wann immer sie mich oder andere Betroffene, egal in welcher Form belästigt, dann breche ich mein Schweigen eben noch ein bisschen lauter!

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Freitag 22.04.16Gestern gab es keinen Beitrag von mir, und genau das soll heute mein Thema sein: Ich hab zu viele Baustellen gleichzeitig!Immer wieder müssen begonnene Projekte ruhen weil sie mich zu viel Energie kosten, sie zu viel Zeit in Anspruch nehmen oder ein anderes Projekt grade weitergeführt werden muss. Auch gibt es äußere Zwänge denen man sich nicht entziehen kann: Da sind die familiären Zwänge wie Haushalt, Haus Kinder Frau - aber das sind eigentlich keine Zwänge, das ist eher wie die Luft zum Atmen!Es gab aber auch, seit ziemlich genau einem Jahr eine Person, die mich immer wieder Zwang sich mit ihrer kalten Boshaftigkeit auseinander zu setzen. Xxxxx Xxxxxx xxxxx xxx xxx xxxxx Xxxxxxxxxxx xxxx xxxxxx xxxxx xxxxxxxxxxxxxx, xxx xxx XX Xxxxxx xxxxxxxxx xx xxx Xxxxxxxxxxx xxx xxx xxxxx xxxx Xxxxx Xxxxxx XXXX xxxxxxxxx xxxxxxxxxxxxxxxx xxx.

Ja Heide Hamann, auch das ist Deine Schuld!

Und da ich von nahezu allen Aktivitäten die Heide Hamann unternimmt um den Betroffenen finanziellen und psychischen Schaden zu zufügen, bin ich mit dem heutigem Tag nicht mehr bereit Heide Hamann ein Pseudonym zuzubilligen oder Heide Hamann s Person zu umschreiben.Xxxx, Xxxxx Xxxxxx xxx xx, xxx xxxx xx xxx Xxxxxxxxxxxxx xxxxxxxx, xxxxxx Xxxxx Xxxxxx xxxxxx xxxxxx Xxxxxxxxxx Xxxxx Xxx xxxxxx. Xx Xxxxx Xxxxxx xxxxxx xxxxxx xxxxxxx, xxxx xxx xxxxxxxx Xxxx, Xxxxxxx Xxxx xxxx Xxxxxx xxx Xxxxx xxxxxx Xxxxxxxxxxx xxx xxx xxxxxxxx xxx xxxx xxxx xx xxx xxxxxxxxx! Um dies Tatsachen zu vertuschen hat Heide Hamann später ihren ältesten Sohn Andreas an Erich Buß verraten und so ganz bewusst das Leben von ihm aufs Spiel gesetzt.Ganz bewusst hat Heide Hamann dann über Jahrzehnte hinweg Zwietracht in der Familie gesät und immer wieder einzelne ihrer Kinder ausgegrenzt wenn sie sich dadurch irgendeinen Vorteil versprach.Xxxxxxx xxxxx Xxxxx Xxxxxx x Xxxxxxxxxxxxxx xxx xxx xxx Xxxxxxx xxx Xxxxx xxxxx, xxx Xxxxx Xxxxxx xxxxx xxxxx Xxxxx, xx xxxx xxxxxxxxx xxxxxxxxxx, xxxx xxx xxx xxx xxxx Xxxxxxxxxxxxxx xxx Xxxxxxxx xxxxxxxxxxxx xxxxxx. Xxxxxxxxxxxx Xxxxxxx xxx xxxxx Xxxxxxxx: XX XXX Xxxx!Xxxxxx xxxxxxxx Xxxxx Xxxxxx xxxxxxxxxx xxx xxx xxxxxx Xxxx xxxxxxx Xxxxx Xxxx Xxxxxxx Xxxx xx xxx xxxxxxxxxxxx Xxxx xx xxxxxxx. Xxx xxxxx xxxx xxxxxx, xxxx Xxxxx Xxxxxx xxx Xxxxxxx xxxxxxxxx xxxxx Xxxx xxxxx xxx xxx xx xxxxx Xxx, xxxxxxx xxx xx xxxxxx Xxx xxxxxxxxxx xxxxxxxxxxxxxx.Und grade heute habe ich beschlossen ein bisschen weiter an der Aufarbeitung dieser Familiensaga zu arbeiten! Da diese Geschichte einen Zeitraum von 50 Jahren umfasst, werde ich wohl noch eine Weile brauchen bevor ich auch damit an die Öffentlichkeit gehe. Aber eins möchte ich vorab schon mal klar stellen, ich werde alles Tun, damit es dort wo Heide Hamann wirkte, auch bekannt wird!

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Samstag 23.04.16Heute möchte ich von meinen Aktivitäten berichten, die Absolut nichts mit sexueller Gewalt zu tun haben. Wenn man sich nur mit diesem einem Thema beschäftigt, dann beherrscht es die Gedanken und Gefühle auf eine sehr ungesunde Weise. Es überlagert dann alles andere und Heilung ist dann nur noch super schwer möglich. Ich teile darum heute diesen Link, der ein kleines bisschen von meinen täglichen Aktivitäten der letzten viereinhalb Wochen berichtet. Verfasst hat den Text meine Frau, die aber auch recht gut mit Worten umgehen kann...http://wortkulturen.de/hambacher-forst-aktion-leise-eroberung/

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Sonntag 24.14.16Nach dem auch mein zweiter Therapietermin etwas Zeit zum sacken lassen hatte, möchte ich heute kurz davon berichten. Meine Therapeutin fragt sich, mit Zettel und Stift bewaffnen durch mein Leben.doch immer wieder springt sie hin und her, fragt etwas zu der jüngsten Vergangenheit, um dann in meine Jugend zu springen usw. Und immer wieder will sie Jahreszahlen wissen...Sie versicherte mir aber, dass dies Absicht sei und sie mich zum Nachdenken anregen wolle. Aber schon auf dem nach Hause Weg kam die Erkenntnis, dass sie sich immer bis zu einer emotionalen Reaktion herangetastet hat, um dann Nach Jahreszahlen zu fragen und thematisch zu springen, um mich auf eine rationale Ebene zurück zu holen.Ja, ich habe den Eindruck, dass Die Frau ganz genau weiß, was sie macht!

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Montag 25.04.16Heute ist nichts mit Heilung, heute ist einfach nur scheiße. Ich schlafe mehr als beschissen, wache nachts mehrfach schweißgebadet auf und bin ein absolutes Nervenbündel. Meine Frau und meine Kinder müssen grade mal wieder arg unter mir leiden. Ich schlafe im Wohnzimmer, weil ich Nachts Ruhe und Platz brauche, wenn ich mich hin und her wälze. Keine Ahnung was los ist, vielleicht kommt mit der Therapie einiges wieder hoch? Eines ist mir aber immer deutlicher geworden: Die Tatsache das Xxxxx Xxxxxx, xxx xxx Xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx xxx xxxxxx Xxxxxx xxxxxxxxx xxxxxxx xxxx xxxx xxxxxxxxxxx xxxxx Xxxxxxxxxxxxxxxx xxxxxxxxxxxx xxx, ist heute noch ein entscheidender Auslöser für meine PTBS. Ich wünsche dieser Frau nur noch einen langen und qualvollen tot!

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Widerstand und Religion

Die meiste Zeit waren wir eigentlich nur am kiffen und am saufen... Und weil wir alle so schön brav waren und keine Bomben gebastelt hatten, durften wir uns auf kosten des Hauses ein Video ausleihen. Also wurde eine Vorschlagsliste erstellt und demokratisch gewählt: Wir wollten Rambo und bekamen Gandhi!

Dienstag 26.04.16Erlaubt mir, dass ich heute etwas weiter aushole, da ich gerne viel schreibe, es mir hilft zur Ruhe zu kommen und es mir zum besseren Verständnis notwendig erscheint. Ich rechne auch damit, das ich über mehrere Tage verteilt, diesen Beitrag posten werde.Als ich mich mit Anfang 20 freiwillig zum Zivildienst meldete, musste ich auch zu

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Staatsbürgerlehrgang. Zwei Wochen versuchte man uns zu erklären, dass wir doch bitte liebe Demokraten werden sollten und uns keinesfalls der RAF anschließen dürften. Die meiste Zeit waren wir eigentlich nur am kiffen und am saufen... Und weil wir alle so schön brav waren und keine Bomben gebastelt hatten, durften wir uns auf kosten des Hauses ein Video ausleihen. Also wurde eine Vorschlagsliste erstellt und demokratisch gewählt: Wir wollten Rambo und bekamen Gandhi!Na ja, Ganghi war auch nicht schlecht – jedenfalls hab ich mir im Anschluss seine Autobiografie besorgt, und nach dem ich diese gelesen hatte und feststellte, dass Gandhi vielmehr ein religiöser Mensch als ein Bürgerrechtler war, hab ich mir eine recht brauchbare Ausgabe der Bhagavad-Gita gekauft. Auf diese Weise, ist der Hinduismus zu mir gekommen. Es war nicht so, dass ich mich dazu entschlossen hätte Hindu zu werden, vielmehr war es für mich unausweichlich!

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Mittwoch 27.04.16Diese Ausgabe der Bhagavad-Gita studierte ich so gründlich wie es mir nur möglich war. Auch begann ich nach weiteren deutschsprachigen Schriften zu suchen und aufzusaugen. Neben dem Schreiben hatte ich so eine weitere stabilisierende Konstante in meinem Leben gefunden!Jahre später wurden meine Gebete erhört, und ich fand ich meine religiöse Heimat: Bhakti Yoga. Ich glaube diese Geschichte verdient es eigentlich erzählt zu werden.Auf dem Trödel hatte ich eine Shiva Figur erstanden die ich seit dem eher schlecht als recht verehrte. Sie steht heute noch auf meinem Altar, hat sie doch mit dieser Geschichte eine besondere Bedeutung für mich gewonnen. Ich zündete nach Feierabend stets eine Kerze für Shiva an, und wenn ich betete auch ein Räucherstäbchen. Ich wusste damals nicht, was es war, dass mich immer wieder in die kalte und Dunkelheit hinabzog. Ich spürte nur, dass es Shiva war, der mir Kraft gab und mich immer wieder zurück ins Licht führte. Und so saß ich eines Abends, und betete um die absolute, reine, unverfälschte Liebe!http://www.prabhupada.de/bg/Prabhupada%20-%20Bhagavad-gita%20Wie%20Sie%20Ist.pdf

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Donnerstag 28.04.16Ich schlafe seit tagen nie mehr als zwei Stunden am Stück und hänge mittlerweile vollkommen in den Seilen. Mein Kreislauf kackt immer wieder mal ab und mir wird gelegentlich übel. Seit drei Tagen war ich auch nicht mehr im Hambacher Forst spazieren. aber was ich da so treibe, seht ihr hier:

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Freitag 29.04.16 - Samstag 30.04.16... Mein Bruder hatte grade zu der Zeit aber die Angewohnheit, zu den Gottesdiensten der unterschiedlichsten Religionen und Konfessionen zu gehen. Samstags war er in der Synagoge um am Sonntag zum Gottesdienst der Zeugen Jehovas zu gehen... Auf diese Weise arbeitete er sich einmal quer durch Köln.Und so kam es, da er von meine seit Jahren andauernde Begeisterung für den Hinduismus wusste, dass er mich eines Abends zum Essen einlud, aber absolut nicht verraten wollte, wo hin er mich auszuführen gedachte. In Köln - Kalk gab es ein sehr gutes vegetarisches Restaurant, nur einiges war hier etwas seltsam: Es gab keine Speisekarte sondern man fragte was es denn gab und auch die Getränkekarte war eher dürftig! Die Atmosphäre in diesem Restaurant war irgendwie anders - neben Essen bekam man hier auch einige Bücher und das "Personal" hatte eine bemalte Stirn. Aber was einfach unfassbar war, ich bekam hier keinen Kaffee und rauchen durfte ich auch nicht!Mein Bruder fragte, ob wir nochmal nach oben gehen durften. Vor einer, wie ein Kirchturmfenster bemalten Glastür, zogen wir die Schuhe aus und läuteten eine Glocke, die neben der Tür hing und dann betrat ich den Tempel und es war als hätte man mir mit einem Stock in die Kniekehlen geschlagen, denn ich sackte auf die Knie ohne dass es eine bewusste Entscheidung von mir gewesen

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wäre.Mein Gebet war erhört worden: ich hatte sie gefunden, die absolute, reine, unverfälschte Liebe!

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Sonntag 01.05.16Seit über einer Woche schlafe ich nie mehr als Zwei Stunden am Stück. Nein Halt, eine Nacht habe ich es geschafft vier Stunden zu schlafen, ohne aufzuwachen.Schlafprobleme sind ein absolut klassisches Symptom einer PTBS!Nun, ich war 17 Wochen in einer Traumaklinik, und mir sollte doch etwas einfallen, um meinen Schlafproblemen Herr zu werden, oder? Hier eine Liste mit Dingen, die mir etwas Helfen:

– Nach dem Mittagessen keinen Kaffee mehr!

– - Sehr viel Tee trinken. Vormittags trinke ich Hagebutten - und Nachmittags Kamillentee. Ich habe das in meiner Klinikzeit ritualisiert, zuhause aber schleifen lassen.

– - Gegen Abend süße ich den Tee mit Lavendelhonig. Dazu gebe ich auf eine große Flasche flüssigem Honig etwa 10 Tropfen 100% ätherisches Lavendelöl (Primavera verkauft nur hochwertige Öle, da kann man nichts falsch machen) in den Honig. Man muss den Honig dann sehr lange durch drehen der Flasche mischen. Aber wenn man keine Erfahrung mit einem ätherische Öle hat, erst einen Allergietest machen. Einen Tropfen auf dem Unterarm geben, die Stelle mit einem Stift Kennzeichnen und 24 Stunden Beobachten. Wenn sich eine Rötung oder sonst etwas zeigt, Finger weg von dem Öl!

– - Ab etwa zwei Stunden vor dem Schlafen gehen, Aufregung vermeiden. Keine Streitigkeiten beim Abendessen, keine Horrorfilme...

– - Beruhigungstee oder Tabletten (frei verkäuflich, mit hohem Baldrian Anteil) etwa eine halbe Stunde vor dem ins Bett gehen hilft mir auch. Aber wirklich gut hilft das erst nach etwa einer Woche. Man kann auch eine, von mir sogenannte Baldrian-Kur über 4 bis 6 Wochen machen. Aber vermeidet Baldriantropfen! Die helfen zwar besser, haben aber 60 % Alkohol!

– - Fernsehen sollte man eigentlich nicht zum einschlafen, ich tue es aber trotzdem. Wenn ich nicht einschlafen kann, schaue ich mir Dokus an, am besten welche, die ich schon mehrfach gesehen habe, dabei kann ich oft gut einschlafen.

– - Ich tropfe mir an der Kopfseite meiner Bettdecke, an jeder Seite je zwei Tropfen Lavendelöl und zwei Tropfen Ylang - Ylang (Allergietest nicht vergessen). Diese ätherischen Öle haben eine beruhigende Wirkung!

– - Ich versuche diese Dinge zu Ritualisieren, da sie dann deutlich besser helfen!

– Hilft mir das? Ja ein bisschen! Aber ich Schlafe trotzdem schlecht und wache immer wieder schweißgebadet auf. Na ja, als ich gestern das volle Programm durchzog, da war es nicht ganz so schlimm. Wunder dauern eben etwas länger...

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Dienstag 03.05.16Ich habe heute nicht viel zu schreiben. Ich hänge ziemlich in den Seilen. Jeder Arzt würde mir in meiner derzeitigen Situation sofort ein Schlafmittel verschreiben, das mich sofort ausnockt, ich glaube aber, die von mir beschriebenen, sanfteren Mittel werden helfen. sie brauchen einfach noch

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ein paar Tage um ihre volle Wirkung zu entfalten. Was ich bereits bemerkt habe: Nachdem ich von Baldriantabletten auf Tee umgestiegen bin, schlafe ich bereits etwas besser. Bereits während meines Klinikaufenthalts habe ich diese Erfahrung gemacht.Meine körperliche Leistungsfähigkeit liegt irgendwo zwischen 10 und 40 % vom Normalzustand.Mein Hausarzt hat mir Citalopram - 20 mg verschrieben, das ich mit dem Frühstück einnehme. Citalopram ist ein Serotonin Wiederaufnahmehämmer der mit einer halben Tablette täglich. eingeschlichen wird. Es soll mir ein bisschen auf die Beine helfen!

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Mittwoch 04.05 16 – Mittwoch 11.05.16OK, das Gesamtpaket hat ein wenig geholfen: Ich schaffe es wieder sechs Stunden am Stück zu schlafen! Ich schlafe noch immer im Wohnzimmer, da wir am renovieren sind, der Rest der Familie im Ehebett schläft und ich niemanden wach machen will wenn ich Nachts nicht schlafen kann. Es riecht dort inzwischen fürchterlich nach Lavendel und Melisse. Der allabendliche Baldriantee (in Verbindung mit Lavendelhonig) entfaltet inzwischen seine Wirkung, aber das er ein paar Tage dazu braucht ist vollkommen normal.Ich war aber auch so was von neben der Spur, das könnt ihr euch gar nicht vorstellen. Weder Körper noch Kopf haben noch funktioniert. Na ja, so langsam geht es wieder aufwärts, auch wenn ich mich noch ein bisschen schone und mir gerne mal einen Tag länger für eine Arbeit von einer Stunde Zeit nehme. Aber das muss wohl so sein, denn ich habe das Gefühl, ich muss erst mal wieder ein bisschen Kraft tanken!Nachtrag:Geht mir schlechter, seit über einem Jahr habe ich das erste mal wieder Flashbacks. Keine Ahnung warum? Fühle mich auch ängstlich und depressiv...

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Montag 16.05.16Seit dem vergangenen Donnerstag wird mein Leben weitgehend von der Klage Der Frau die mir ihre Gene zugemutet hat, bestimmt. Freitag hatte ich wieder Therapie. Wir haben uns um den kleinen, acht jährigen Kolja gekümmert und kamen zu dem Ergebnis, dass er Zuhause bei seiner „Mutter“ nicht mehr sicher ist, und ich habe ihn da weggebracht. Wir haben uns dazu entschlossen, das ich ihn in die Gegenwart, zu meinem großen Bruder bringe. Ich glaube, das ist der Ort, wo der kleine Kolja in Sicherheit ist, und wo liebe Menschen sich um ihn kümmern. Nun trainiere ich, ihn binnen Sekunden dort hinzubringen, wann immer er sich, verängstigt und verzweifelt in mir meldet.Samstag auf Sonntag habe ich nur 2,5 Stunden geschlafen. Ich hatte schon die Befürchtung, dass es wieder sehr viel schlimmer wird, aber letzte Nacht hab ich denn 8,5 Stunden wie ein Murmeltier gepennt.Heute war ich dann den ganzen Tag mit der Klage beschäftigt. Das Ergebnis sehen sie hier:http://www.das-schweigen-brechen.org/?p=196

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Donnerstag 26.05.16Ich denke, es wird Zeit, das ich endlich meine Pflicht erfülle. Ist Pflicht das richtige Wort? Ich weiß es nicht! Ich weiß nur, dass es Zeit für mich wird - Zeit zu dienen.Lange habe ich mir den Kopf darüber zerbrochen, womit ich His Holiness Krishna Mangala Swami einen Dienst erweisen könnte.Finanzielle Unterstützung kann ich nicht leisten.Reisen organisieren? Dazu fehlen mir die Erfahrung und die notwendigen Verbindungen.Übersetzungen? Ich kann kein Englisch, wie soll ich da übersetzen...Ich bin die ganze Zeit nur dabei, zu erklären, warum ich was nicht kann. Ich finde mich absolut erbärmlich – nun, wenn ich wirklich nichts kann, dann muss ich eben etwas tun, was ich nicht kann.Ist denn, His Devine Grace Krishna Mangala Swami wirklich auf einen Dienst von mir

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angewiesen? Nein, mit absoluter Sicherheit nicht. Es ist vielmehr so, dass ich darauf angewiesen bin, ihm dienen zu dürfen. Aber welche Qualifikation habe ich, ihm diesen Dienst darzubringen?Keine! Ich bin vollkommen unqualifiziert für diese Aufgabe. Ich könnte jetzt sagen, ich habe aber doch die Bhagavad-Gita gelesen, das Bhagavatam und und und, ist das alles nichts? Ja, denn mein Wissen war nur in meinem Kopf, in meinem Herzen ist aber verdammt wenig angekommen. Ich habe über zehn Jahre gebraucht, um zu vergessen, was ich wusste, Jetzt bin ich leer und alles, was ich habe, ist meine Liebe.Ich kenne nur wenige Menschen, die so beschissen Englisch sprechen wie ich und ich würde es nie wagen, vom Deutschen ins Englische zu übersetzen. Aber vom Englischen in die Muttersprache mag es wohl gehen, zumal es jede Menge Übersetzungsprogramme gibt...Ich höre seine Worte, und tief in mir wird mein Herz in Schwingung versetzt. Seine Worte machen mich fassungslos und treiben mir die Tränen ins Gesicht. Die selben Worte von einer anderen Person würden mich wohl kalt lassen.Das ist meine Qualifikation: Mein Kopf ist leer und in meinem Herzen sind nicht mehr als ein oder zwei Worte, die ich vielleicht verstanden habe. Und doch war His Holiness Krishna Mangala Swami so barmherzig, mir Folgendes zu antworten, als ich mit ihm über diesen Dienst sprach: „Whatever service you offer, I will gladly accept that with love.“„Welchen Dienst auch immer Du mir anbietest, ich werde ihn in Liebe annehmen!“Bitte betet für mich, damit ich mich würdig erweise und an meiner Aufgabe wachse.

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