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394 Berieht: Spezielle analytisehe Methoden Bd. 197 (etwa je 10--50 #g in BenzollOsung) aufgetragen. Nach Verdunstung des Benzols bringt man das Papier in das Chromatographiegef/~$, in das zuvor das Laufmittel zur S/~ttigung der Atmosphere eingegossen worden ist. -- Das Entwickeln erfolgt in einer temperierten Kammer bet 21--22~ Naehdem die erforderliche Lauf- strecke erreicht ist (bei der aufsteigenden Chromatographie 18--20 cm in 15 bis 16 Std, bet der Rundfilterchromatographie 8--10 cm in 4--5 Std), werden die Chro- matogramme herausgenommen, an der Luft (ira Abzug) vorgetroeknet und sodann 1 Std im Trockenschrank bet 100--105~ nachgetrocknet. Zur Anf~rbung wird mit ether BromsueeinimidlTsung (0,5 g in 100 ml Eisessig, im Dunkeln einige Tage haltbar) und nach einigen Minuten mit ether 0,01 ~ ~thanolischen Fluorescein- 16sung besprfiht. Die Thiurambeschleuniger und die Zinkdithiocarbamidate er- scheinen als griine Flecken auf rosa Untergrund, die im UV-Licht grellgrfin fluo- reseieren. -- Die genannten Substanzen zeigen folgende Rf-Werte: TMT 0,72, TAT 0,50, MS 0,82, ZDIVIC0,12, ZDJkC 0,05. 1 Dokl. bolgar. Akad. Eauk 15, 139--142 (1962). Inst. organ. Chem., Akad. Wiss., Sofia (Bulgarien). H. G~t~SC]tAGE)r Eine papierchromatographische Identifizierung yon Alkylphenolen in ~thy- lenoxidaddukten nach Spaltung mit Jodwasserstoff besehreibt J. BOR]~CK~ 1. - - Arbeitsweise. Zur Spaltung wird 1 Tr. des be~reffenden Addukts mit 1 ml Jod- wassers~offsi~ure (2real unter Zugabe yon rotem Phosphor in Stickstoffatmosph~re des~illiert) im zugeschmolzenen Reagensglas 30 min auf 145~ erhitzt. Nach dem Erkalten wird alas Gemisch mit 10~ NatriumthiosulfatlSsung bis zur Ent- f~rbung des Jods versetzt, mit 1 ml Benzol ausgeschiittelt und tier benzolische Ex- trakt der Alkylphenole chromatographiert. Das verwendete LTsungsmittelsystem richter sieh nach der Alkylkettenl~nge des zu untersuchenden Alkylphenols 2. Fiir niedere Alkylphenole wird ein System aus 20o/o Formamid oder Athylenglykol als s~ation~re und Hexan-Benzol (3:2) als mobile Phase verwendet, ffir mittlere Alkylphenole 25~ oder 50~ und fiir l~ngerkettige 10~ ParaffinT1/Methanol-Wasser (3: 2 bzw. 2:1). Die Identifizierung 2 erfolgt mit einem Gemisch aus l~ Kaliumhexacyanoferrat(III)-lTsung nnd 15~ Eisen(III)- chloridlTsung (1 : 1) unter Bildung blauer Fleeken oder mit 0,1~ w~Briger 1-Di- azo-2-chlor-4-nitrobenzol-l,5-naphthalindisulfonatlSsung und nachtri~glichem Be- sprfihen mit 10~ Na~ronlauge unter Ausbildung charakteristischer F~rbungen ffir die verschiedenen Alkylphenole. Bet einigen Produkten fiihrt die Einwirkung yon Jodwasserstoffs~ure auch zur Abspaltung oder Umlagerung yon Alkylgruppen, was jedoch bet der papierchromatographischen Identifizierung keine Schwierigkeiten bereitet, da auch so charakteristische Chromatogramme erhalten werden. In einer Tabelle sind die Spaltprodukte einer ReLhe yon Alkylphenolen aufgeffihrt, in ether weiteren werden die erhaltenen Spaltprodukte yon handelsm~Bigen Alkylphenol- poly/~thylenoxidaddukten mit den angegebenen Alkylphenolen verglichen. Die Spaltungsresultate sind vSllig reproduzierbar. 1 Mikrochim. Acta (Wien) 1962, 824--829. Mikroanalyt. Lab., Forschungsinst. f. org. Synthesen, Pardubice-Rybitivi (~SSR). -- 2 GAsrAgI6, J., J. PETRz~NEK U. J. BO~]~CK~: J. Chromatogr. (Amsterdam) 5, 408 (1961); vg]. diese Z. 187, 221 (1962). MA~IA I~REV~D .~Ielamin (I) in reinen Pr~paraten und technisehen Produkten bestimmen I. A. (~URJEV, I~. G. URUSOVSKAJA und V. A. ZARINSKIJ 1 mit einer Hoch/requenz- titration mit Cyanursiiure (II) in wggrigem Medium. Wghren4 4er Titration bildet sich ein wenig 15slicher Niederschlag der Molekiilverbindung mit dem Komponenten- verh/~ltnis 1:1.0,1 mg yon (I) werden in 100 ml Wasser in der W~rme aufgelSs~, der

Melamin (I) in reinen Präparaten und technischen Produkten

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394 Berieht: Spezielle analytisehe Methoden Bd. 197

(etwa je 10--50 #g in BenzollOsung) aufgetragen. Nach Verdunstung des Benzols bringt man das Papier in das Chromatographiegef/~$, in das zuvor das Laufmittel zur S/~ttigung der Atmosphere eingegossen worden ist. -- Das Entwickeln erfolgt in einer temperierten Kammer bet 21--22~ Naehdem die erforderliche Lauf- strecke erreicht ist (bei der aufsteigenden Chromatographie 18--20 cm in 15 bis 16 Std, bet der Rundfilterchromatographie 8--10 cm in 4--5 Std), werden die Chro- matogramme herausgenommen, an der Luft (ira Abzug) vorgetroeknet und sodann 1 Std im Trockenschrank bet 100--105~ nachgetrocknet. Zur Anf~rbung wird mit ether BromsueeinimidlTsung (0,5 g in 100 ml Eisessig, im Dunkeln einige Tage haltbar) und nach einigen Minuten mit ether 0,01 ~ ~thanolischen Fluorescein- 16sung besprfiht. Die Thiurambeschleuniger und die Zinkdithiocarbamidate er- scheinen als griine Flecken auf rosa Untergrund, die im UV-Licht grellgrfin fluo- reseieren. -- Die genannten Substanzen zeigen folgende Rf-Werte: TMT 0,72, TAT 0,50, MS 0,82, ZDIVIC 0,12, ZDJkC 0,05.

1 Dokl. bolgar. Akad. Eauk 15, 139--142 (1962). Inst. organ. Chem., Akad. Wiss., Sofia (Bulgarien). H. G~t~SC]tAGE)r

Eine papierchromatographische Identifizierung yon Alkylphenolen in ~thy- lenoxidaddukten nach Spaltung mit Jodwasserstoff besehreibt J. BOR]~CK~ 1. -- Arbeitsweise. Zur Spaltung wird 1 Tr. des be~reffenden Addukts mit 1 ml Jod- wassers~offsi~ure (2real unter Zugabe yon rotem Phosphor in Stickstoffatmosph~re des~illiert) im zugeschmolzenen Reagensglas 30 min auf 145~ erhitzt. Nach dem Erkalten wird alas Gemisch mit 10~ NatriumthiosulfatlSsung bis zur Ent- f~rbung des Jods versetzt, mit 1 ml Benzol ausgeschiittelt und tier benzolische Ex- trakt der Alkylphenole chromatographiert. Das verwendete LTsungsmittelsystem richter sieh nach der Alkylkettenl~nge des zu untersuchenden Alkylphenols 2. Fiir niedere Alkylphenole wird ein System aus 20o/o Formamid oder Athylenglykol als s~ation~re und Hexan-Benzol (3:2) als mobile Phase verwendet, ffir mittlere Alkylphenole 25~ oder 50~ und fiir l~ngerkettige 10~ ParaffinT1/Methanol-Wasser (3: 2 bzw. 2:1). Die Identifizierung 2 erfolgt mit einem Gemisch aus l~ Kaliumhexacyanoferrat(III)-lTsung nnd 15~ Eisen(III)- chloridlTsung (1 : 1) unter Bildung blauer Fleeken oder mit 0,1~ w~Briger 1-Di- azo-2-chlor-4-nitrobenzol-l,5-naphthalindisulfonatlSsung und nachtri~glichem Be- sprfihen mit 10~ Na~ronlauge unter Ausbildung charakteristischer F~rbungen ffir die verschiedenen Alkylphenole. Bet einigen Produkten fiihrt die Einwirkung yon Jodwasserstoffs~ure auch zur Abspaltung oder Umlagerung yon Alkylgruppen, was jedoch bet der papierchromatographischen Identifizierung keine Schwierigkeiten bereitet, da auch so charakteristische Chromatogramme erhalten werden. In einer Tabelle sind die Spaltprodukte einer ReLhe yon Alkylphenolen aufgeffihrt, in ether weiteren werden die erhaltenen Spaltprodukte yon handelsm~Bigen Alkylphenol- poly/~thylenoxidaddukten mit den angegebenen Alkylphenolen verglichen. Die Spaltungsresultate sind vSllig reproduzierbar.

1 Mikrochim. Acta (Wien) 1962, 824--829. Mikroanalyt. Lab., Forschungsinst. f. org. Synthesen, Pardubice-Rybitivi (~SSR). - - 2 GAsrAgI6, J., J. PETRz~NEK U. J. BO~]~CK~: J. Chromatogr. (Amsterdam) 5, 408 (1961); vg]. diese Z. 187, 221 (1962). MA~IA I~REV~D

.~Ielamin (I) in reinen Pr~paraten und technisehen Produkten bestimmen I. A. (~URJEV, I~. G. URUSOVSKAJA und V. A. ZARINSKIJ 1 mit einer Hoch/requenz- titration mit Cyanursiiure (II) in wggrigem Medium. Wghren4 4er Titration bildet sich ein wenig 15slicher Niederschlag der Molekiilverbindung mit dem Komponenten- verh/~ltnis 1:1.0,1 mg yon (I) werden in 100 ml Wasser in der W~rme aufgelSs~, der

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1963 2. Analyse v. Materialien d. Industrie, d. Handels u. d. Landwirtschaft 395

unlTsliche Riicks~and, der Ammelin, Ammelid und anderes enthiilt, wird abfiltriert, das Volumen der LSsung auf 150 ml mit Wasser aufgeffiIlt und mit ether LSsung yon 1,5 g dreimal umkristallisierter (II) in 1 1 titriert. Die Kurvenleitfi~higkeit = ][ml (II)-LSsung] hatten den fiblichen V-fSrmigen Charakter und wurden mit einem Hochfrequenz~itrator (sowj. Marke) registriert. Bei der Bestimmung von 50-- 100 mg (I) ist der Fehler 4-0,50/o rel. Die iiblichen organischen Verunreinigungen in (I) und Harnstoff stSren nicht.

1 ~. anal. Chim. 17, 376--379 (1962) [Russisch]. (Mit engl. Zus.fass.) Inst. L Geoch. u. anal. Chem. der Akad. d. Wiss., Moskau u. Zentrallab. der chem. Fabrik, Dzer~insk (UdSSR). L. So~EI~

Fliichtige Produkte tier thermischen Zersetzung yon tluororganischen Poly- meren enthalten auch das stark toxische Fluorphosgen. Dieses bestimmen E. A. PERE(~UI) lind B. S. BoJ~:IN• i nach zwei Verfahren. A. Nach der Hydrolyse in dem in wiBrigem Medilim in Glasgefiigen alis dem Fluorphosgen entstandenen SiFt. B. Durch Entwicklung yon Brom aus dem Gemisch Kaliumbromid ~- Kalinm- bromat und seine Umsetzung zu Tetrabromfluorescein an Silieagel. -- Bei dem Verfahren A wird die Lu/t mit ether Geschwindigkeit 101/Std dutch ein Glasgef~L] mit 6 ml Wasser durchgesaugt. Ein aliquoter Teil der LSsung wird mit 7,5~ Ammoniumparamolybdat vermischt, 50/0 Weins~urelSsung zugegeben und mit 1~ Aseorbins&ure zu Molybd&nblau reduziert. 1 #g Si entspricht 2,7 fig F- . -- Bet dem Ver/ahren B wird das Silicagel mit KorngrSBe 200--250/~ 2real mit 6 n Salzsalire bearbei~et, mit Wasser ausgewasehen und 2 Std bet 750~ gegliiht lind mit ether LSsung yon 30 g KBr ~ 2 g KBrO s -~ 1 g K~CO a in 100 m] Wasser getr&nkt, die 0,1 g Fluorescein in t ml 1% ige Kalilauge enthi l t lind erneut bet 65~ 2 S~d ge- trocknet, und in GasspurrShrchen aus Glas gefiillt (1,7 ml LSsung auf 1 g Silicagel). 1 cmde r gefirbten Sehicht vom ~ 2,5 mm entspricht 1 #g HF.

i Gig. i Sanit. 27, Nr. 4, 53--55 (1962) [Russisch]. Forschungsinst. fiir Arbeits- hygiene u. Berufskrankheiten, Leningrad (UdSSR). L. So~MEI~

Die Bestimmung yon niedermolekularen Elektrolyten in Natriumpoly- methacrylat ist nach K. BOLEWSKI 1 durch Messungen tier Ziihigkeit der LSsung mSglich. In Gegenwart niedermolekularer Elektrolyten i~nder~ sich bekalmtlich die Z~higkeit hochmolekularer LSsungen. Der experimentelle Fehler bet Konzentratio- nen yon 0,001--0,01 n wir4 auf 3,2~ gesch~tzt. Die benutz~en Polymethacrylate wurden nach ALEKSA~DER und Fox 2 (UV-Bestrahlung) bzw. nach KiTCJALSKu and BLaU~I~ a (Wgrme, H20~) dargestellt, mit 2 m Salzsgure gefgllt und fiber P~O 5 und Atznatron getrocknet. N'aeh der Fraktionierung der :~ethanollSsung mit Isobutylester 4 wurden die mittleren Molekulargewichte viscosimetriseh bestimmt und ergaben sich zu 400000, 310000, 230000 und 160000. Der I)issoziationsgrad war etwa 0,6. Als niedermolekulare (regulgre) Elektrolyte wurden Natrium- und Kaliumchlorid verwendet, sowie LTsungen, die in ihrer Zusammensetzung dem Leitungswasser und harlem Flul3wasser entslorachen. I)ie Zghigkeitsunterschiede ffir LSsungen mit verschiedenen Elektrolytkonzentrationen werden mit s~eigendem Molekulargewicht und zunehmender Konzentration des Polyelektrolyten grSBer. Die optimalen Bedingungen sind 400000 als mittleres Mo]ekulargewicht bet einer Xonzentration yon I~ . Bei LOsungen ngt konstantem ~'Iolekulargewicht und konstan~er Konzentration an Natriumpolymethaerylat kann die Abh/ingigkeit der Z/~higkeit ~ yon der Konzentration des regliliiren Elektrolyten x in engen Konzen- trationsbereichen dlirch eine llyperbel (~] ~ a) �9 (x d- b) ~/c angenghert werden mit den empiriseh zu ermittelnden Konstanten a, b und/c. Die Untersuchungen mit Leitungs- un4 t'luJ3wasser ergaben, dab diese Methode es gestattet, den Hiirtegrad