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menschliche Milch urn ganz enormem Fettgehalt. 283 wurden nur 0,9 durch Salzsllure gelost'; das Uebrige be- stand aus zierlichen Kieselnadeln und immer nocb bei gemengten Quarzk6rnern. Ich schliesse mit eihigen Zusatzen zu meinea Mi& theilungen uber das CuO, H3N und NiO, HaN ia dem Julihefte d. Ann. d. Ch. u. Ph. Das Gespinnst anderer Ran- pen, einheimischer Bombyx-Arten, verhalt sich zu beiden in durchaus gleicher Weise, wie das der Seidenraupe j die Faden quellen stark und wecden bald unsichtbar, indem eie sich losen. Ferner: Lijsungen von Kupfer- bxyd oder Nickaloriydul in ' k oh 1 e n s a u r e m Ammoniak wirken in keiner Weise auf Seide; auch zur Baumwolle verhalten sich beide ganzlich unwirksam. Ich erklilre mir hieraus, warum die Losungen jener Oxyde in Am- moniak bei langem Aufbewahren so vie1 an losender Kraft fur genannte Fasern einbiissen, auch wenn man denselben vor dem Gebrauche wieder starken Salmiak- geist beimischt. - Menschliche Hich von ganz enormem Fettgehalt; von D em s el ben. - Von meinem geehrten Collegen, Prof. v. Bruns, wurde mir unliingst ein milchartiges Fluidum mitgetheilt, aus einer ungeheuer vergrosserten Brust einer kraftigen 26jahrigen Fleischersfrau stammend. Es hatte nqmlich bei Letzterer die linke Brustdruse in verhaltnissmassig kumer Zeit einen solch'en Umfang erreicht, dass sie beim Sitzen der Frau auf deren Oberschenkel auflag, ein Gewicht von 14 Pfunden ergab und durch Amputation entfernt werden musste. Der merkwurdige Fall wird nqch seinen ge- schichtlichen, anatomischen und histologischen Seiten von Hrn. Dr. Lotzbeck an einem andern Orte ausfuhrlich beschrieben werden. Hier sei nur zur Wiirdigung des chemischen E h n d e s au der Milch -@sag$ dass die

Menschliche Milch von ganz enormem Fettgehalt

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menschliche Milch urn ganz enormem Fettgehalt. 283

wurden nur 0,9 durch Salzsllure gelost'; das Uebrige be- stand aus zierlichen Kieselnadeln und immer nocb bei gemengten Quarzk6rnern.

Ich schliesse mit eihigen Zusatzen zu meinea Mi& theilungen uber das CuO, H3N und NiO, HaN ia dem Julihefte d. Ann. d. Ch. u. Ph. Das Gespinnst anderer Ran- pen, einheimischer Bombyx-Arten, verhalt sich zu beiden in durchaus gleicher Weise, wie das der Seidenraupe j die Faden quellen stark und wecden bald unsichtbar, indem eie sich losen. Ferner: Lijsungen von Kupfer- bxyd oder Nickaloriydul in ' k oh 1 e n s a u r e m Ammoniak wirken in keiner Weise auf Seide; auch zur Baumwolle verhalten sich beide ganzlich unwirksam. Ich erklilre mir hieraus, warum die Losungen jener Oxyde in Am- moniak bei langem Aufbewahren so vie1 an losender Kraft fur genannte Fasern einbiissen, auch wenn man denselben vor dem Gebrauche wieder starken Salmiak- geist beimischt. - Menschliche Hich von ganz enormem Fettgehalt;

von D em s el ben. -

Von meinem geehrten Collegen, Prof. v. Bruns, wurde mir unliingst ein milchartiges Fluidum mitgetheilt, aus einer ungeheuer vergrosserten Brust einer kraftigen 26jahrigen Fleischersfrau stammend. Es hatte nqmlich bei Letzterer die linke Brustdruse in verhaltnissmassig kumer Zeit einen solch'en Umfang erreicht, dass sie beim Sitzen der Frau auf deren Oberschenkel auflag, ein Gewicht von 14 Pfunden ergab und durch Amputation entfernt werden musste. Der merkwurdige Fall wird nqch seinen ge- schichtlichen, anatomischen und histologischen Seiten von Hrn. Dr. Lotzbeck an einem andern Orte ausfuhrlich beschrieben werden. Hier sei nur zur Wiirdigung des chemischen E h n d e s au der Milch -@sag$ dass die

284 Schloaderger,

Gewebe der amputirten Driiee imZustande der ellgem& nen Hypertrophie vorgefunden wurden, dagegen 'rein Afterproduct, :rein irgend als pathologisch aufzufaseendes Secret eingemengt war. Die Menge der Milch, welche in den Driisen enthalten war, belief sich auf etwa 6 Schop pen; leider karnen mir nur einige Unzen zur Unter- suchung au.

Dieselbe war rein weiss, geruchlos, von neutraler Reaction und in sehr eigenthiimlicher Weise .dickfliissig; rahmahnlich ; wiihrend dae specifische Gewicht der nor- malen Menschenmilch nach V e r no i s und Be c q u e r el zwisclien 1,02 und 1,046 liegt, war die vorliegende Milch l e i c h t e r a l s W a s s e r (0,98 bis 0,99 bei 150). Das Mikroskop zeigte die normalen Milchkiigelchen in gedrang- tester Menge und eehr vekschiedener Grosse; doch uber- schritten sie nach Hrn. Dr. L o t z b e c k ' s Rfessung nir- gens 0,008"'. Von fremdartigen Einmengungen, nament- lich grosseren Fetttmpfen) war nichts wahrzunehmen. Bei der qualitativen Vorprufiing zeigte der Profeeinkorper der Milch ganz die gewohnlichen Eigenschaften des Ca- seins der Frauenmilch; Albumin konnte nieht mit Be- stimmtheit erwiesen werden.

Die quantitative Analyse wurde in der gewohnlichen Weise ausgefuhrt, nur dass statt des Gypses fein gepul- verter und scharf getrockneter Schwerspath in Anwen- dung kam. Sie ergab:

Normale Menschenmilch naoh Vernois u. Becquerel

89 - 87 11 - 13

Wasser. .......... 67,52 (bei 1200) Fester Riickstand. . 32,48

1f!O,OO -

Wssser .................. 67,52 Fett ..................... 28,54 0,s - 5,66 Zucker und Extractivstoffe 475 2,5 - 5,9 Kjieestoff.. ............... 2,74 3 - 9 Salze. ................... 0,41 0,05 - 433

9!3,96. Der Schmelzpunct des mit Aether erhaltenen Nettee,

das iibrigeae- auch beim blossen Trocknen der Milch anf

Analyse der Galle des Wels. 285

dem Wasserbade in grosser Menge sich ansschied, war ,330; der Eretarrungspunct 260.

Zuckhr wurde mit Bestimmtheit in dem weingeisti- gen Auszuge nacbgewiesen, obgleich seine Menge iiber- aua gering war. Ueber die Umstknde, welche die Emeu- gung einer derartigen Milch von unerhortem F e e h a l t inmitten einer ausserordentlich vergrosserten Mamma be- dingten, wage ich keine Vermuthung.

Analyse i er Calle des Web; von

D e m sel be n.

Im Bodensee wurde diesen Sommer ein 90 Pfund schwerer Wels gefangen, dessen Qalle mir darch die Gefalligkeit des Hrn. Medicinalraths Dr. H e r i n g kanz frisch und ib. der Gallenblase zugesandt wurde. Die Galle war gelbbrmn, besass einen eigenthumlichen Fisch- geruch, liess unter dem Mikroskop nur sehr spgrliche Epithelien entdeckeh, reagirte vollig neutral. Die quan- titative Analyse nach der von L e hmann angedeuteten Methode wurde vbn Hrn. Stud. Vogten b e r g e r vorgenom- lhen ; ich stelle das Ergebniss mit dem der Analyse einer Pythongalle (Ann. d. Ch. u. PA. CII. 92) h' ier zusammen :

Galle des Galle der Wels Py'thonschlange

Wasser.. ...................... 94,48 90,42 F a t e Stoffe ................... 5,52 9,58

100,OO lO0,OO. Waeser ....................... 94,48 90,42 Gallensaure Salze 3,63 894 Fett.. ......................... 0,23 403 Gallenschleim mit Farbstqff.. ... 1,48 0,89. Die gereinigten gallensauren Salze ergaben mit einer

Mischung von BaO, NO5 und BaO, CO2 gegluht, bei der Pythongalle 6,04 Proc. Schwefel, bei der Galle des Wels nur 412 Proc. Schwefel. Ich sehe in diesem ansehnlich

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