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Mesačník Nemcov na Slovensku • Monatsblatt der Deutschen in der Slowakei 11 26. Jahrgang November 2017 Volksgruppensymposium: Deutsche Minderheiten zu Gast in der Slowakei Günter Krings neuer Minderheitenbeauftragter der Bundesregierung Zusammensein mit Freunden auf dem Unterzipser Treffen

Mesačník Nemcov na Slovensku • Monatsblatt der Deutschen ... · Hohe Auszeichnung für Otto Sobek ... KDVs in Pressburg ausgerichtet, die leider nicht nur ein finanzielles, son-dern

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Mesačník Nemcov na Slovensku • Monatsblatt der Deutschen in der Slowakei

1126. JahrgangNovember 2017

Volksgruppensymposium: Deutsche Minderheiten zu Gast in der Slowakei

Günter Krings neuer Minderheitenbeauftragter der Bundesregierung

Zusammensein mit Freunden auf dem Unterzipser Treffen

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Ein Ort des GedenkensUnser Titelblatt der November-Ausgabe ziert eine Aufnahme aus dem größten deutschen Soldatenfried-hof in der Slowakei. Er liegt im nordslowakischen Važec und vor kurzem war dort die Karpatendeutsche Jugend zu Besuch. Wenn Sie wissen wollen, was sie dort erlebt hat, blättern Sie doch mal ins Jugend-blatt.

Inhalt

Infoservice

Günter Krings neuer Minderheitenbeauftragter der Bundesregierung 3 Hohe Auszeichnung für Otto Sobek

Volksgruppensymposium: Deutsche Minderheiten zu Gast in der Slowakei 4

Aus den Regionen

Das Pressburger Treffen 2017 5

Zusammensein mit Freunden auf dem Unterzipser Treffen 6

Oktober – der Monat der Wertschätzung Älterer in Schmöllnitz Hütte 7

Suppenfestival in Kaschau – mehr als ein Fest für den Gaumen 8 Im Strom der Zeit: Einsiedel an der Göllnitz

Eine Feier für die Älteren in Krickerhau 9 Tag der offenen Tür in Krickerhau

Wenn Kinder zu Künstlern werden: Kinderwerkstatt 2017 10

Berühmte Zipser

Pfarrer Jakob Hönel (1810-1885) 11

Kultur

Essay-Wettbewerb „Europäische versus nationale Identität“ 12

Die Trachten der Karpatendeutschen (10. Fortsetzung) 13

Deutsche evangelische Landeskirche A.B. in der Slowakei 1939 – 1945 14

Gedanken zur Zeit

Leserbrief: 50 Jahre Freundschaft mit der Slowakei und den Karpatendeutschen 15

Der Michaelis-Tag in der Schwedler Kirche 16

Monatsgruß von Thomas Herwing 17

Nachrichten aus Heim und Familie

Wir gratulieren 18-19 In stiller Trauer

Kaleidoskop

Editorial 20 Impressum

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Günter Krings neuer Minderheitenbeauftragterder Bundesregierung

Hohe Auszeichnung für Otto SobekDer Karpatendeutsche Verein in der Slowakei hat vor kurzem wieder eine hohe Anerkennung verbucht: Der Bundespräsident der Republik Österreich Alexander van der Bellen zeichnete den langjährigen Vorsitzenden der Region Pressburg Prof. Ing. Otto Sobek für sein Lebenswerk mit dem „Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst“ aus.

Das Bundeskabinett hat Dr. Günter Krings zum Nachfolger von Hartmut Koschyk berufen. Der schied zum 31.10.2017 aus dem Amt des Beauftragten der Bundesregierung für Aussiedlerfra-gen und nationale Minderheiten aus.

Infoservice

Das Bundeskabinett hat den parlamentari-schen Staatssekretär beim Bundesminister des Innern, Dr. Günter Krings, zum neuen Bundesbeauftragten für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten berufen. Günter Krings wird das Amt bis zur Bestellung eines neuen Beauftragten durch die nächste Bun-desregierung übernehmen.

Bundesinnenminister Dr. Thomas de Mai-zière betonte: Die Bundesregierung unter-

streicht damit die Bedeutung, die sie diesem Amt beimisst, weil sie sich ungebrochen in einer besonderen Verantwortung für die Spätaussiedler, für die Angehörigen der deutschen Minderheiten, die in den Her-kunftsgebieten verbleiben wollen, den Ange-hörigen der deutschen Minderheit in Däne-mark sowie den nationalen Minderheiten in Deutschland sieht.

Rechtswissenschaftler aus MönchengladbachDr. Günter Krings ist seit 2002 Mitglied der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundes-tag. Er ist direkt gewählter Abgeordneter der Stadt Mönchengladbach und seit Dezember 2013 Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister des Innern. Davor war er seit 2009 als stellvertretender Fraktionsvorsit-zender für die Koordination der Innen- und Rechtspolitik der Union zuständig.

Dr. Günter Krings studierte Rechtswis-senschaften und Geschichte an der Universi-tät zu Köln. Als Fulbright-Stipendiat studierte er an der Temple University, School of Law in Philadelphia US-amerikanisches und interna-tionales Recht. Inzwischen ist er Vorstands-mitglied der Deutsch-Amerikanischen-Juris-tenvereinigung (DAJV) und Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Gesetzgebung (DGG).

Dr. Günter Krings arbeitete zunächst als Berater bei der Unternehmensberatung Kienbaum und war später einige Jahre, auch neben seiner Tätigkeit als Bundestagsab-geordneter, als Rechtsanwalt in der Kanzlei Kapellmann tätig. Seit Dezember 2013 ruht seine Rechtsanwaltszulassung. Von 1997 bis zu seiner Promotion 2002 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Staatsrecht in Köln, wo er inzwischen eine Honorarprofessur für Staatsrecht innehat.

aussiedlerbeauftragter.de

Hartmut Koschyk war von 8. Januar 2014 bis 31. Oktober der Bundesbeauftragte

für nationale Minderheiten

(Foto: koschyk.de)

Der neue Beauftragte für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten Dr. Günter Krings

(Foto: aussiedlerbeauftragter.de)

Diese hohe Auszeichnung übergaben der österreichische Botschafter in der Slowakei Mag. Helfried Carl sowie der Gesandte Mag. Georg Kilzer an Professor Sobek im feierli-chen Rahmen des 17. Volksgruppensympo-siums am 19. Oktober in Preßburg.

Otto Sobek ist 1929 in Preßburg ge-boren. Er schloss 1953 die Hochschule für Ökonomie ab. Bis 1971 war er in der Tschechoslowakischen Staatsbank und an der Hochschule für Ökonomie tätig. Wäh-rend der „Normalisierung“ arbeitete er bis 1990 als Wissenschaftler am Forschungsin-stitut für Lebensstandard. Nach der Wende wirkte er an der Wirtschaftsuniversität als or-dentlicher Professor. Er ist Autor zahlreicher Artikel und Beiträge, seine Vorträge hielt er auch in deutscher Sprache. Dreimal war er Gastprofessor in Hamburg.

Engagement für die KarpatendeutschenSeit 1990 ist Otto Sobek Vorsitzender der Region Preßburg des Karpatendeutschen Vereins in der Slowakei. Die Tätigkeit im Dienste der in Preßburg verbliebenen Deut-schen wäre nur schwer vorstellbar ohne die aufopfernde Tätigkeit einiger Vereinsmitglie-der. Zu diesen gehört schon Jahrzehnte Otto Sobek. Diese Auszeichnung sehen wir als eine Anerkennung seiner Tätigkeit als Wis-senschaftler und Lehrer. Sie ist aber auch ein Zeichen der grenzüberschreitenden Be-mühungen unserer Vereinsmitglieder an der Spitze mit Otto Sobek. Lieber Otto, wir alle gratulieren Dir zu dieser hohen Auszeich-nung!

Ondrej Pöss

Otto Sobek und Botschafter Helfried Carl

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Infoservice

Die Tagungsteilnehmer, die neben Österreich aus verschiedenen eu-ropäischen Ländern gekommen waren, erwartete unter dem Veran-staltungstitel „Versöhnung braucht Wahrheit“ auch heuer wieder ein umfangreiches Tagungsprogramm. Dafür zeichnete VLÖ-Generalse-kretär Ing. Norbert Kapeller verantwortlich, wobei dieser im Rahmen der Planung und der Vorbereitung tatkräftig von Dr. Ondrej Pöss und Erika König vom Karpatendeutschen Verein in der Slowakei unter-stützt wurde.

Stadtführung durch das pittoreske PressburgNach der Anreise am 19. Oktober spazierten die Teilnehmer im Rah-men einer knapp zweistündigen Stadtführung durch die Altstadt von Pressburg. Als weiterer Programmpunkt stand am Nachmittag ein Be-such des Parlaments auf dem Programm.

Am Abend luden die VLÖ-Vertreter zu einem gemeinsamen Em-pfang im Tagungshotel „Lindner“ ein, wo Generalsekretär Ing. Nor-bert Kapeller ebenfalls einige Ehrengäste begrüßen durfte, darun-ter den österreichischen Botschafter in der Slowakei, Mag. Helfried Carl, wie auch Gesandten Mag. Georg Kilzer. Dem feierlichen Rah-men des Abends entsprechend, zeichnete Botschafter Carl den langjährigen Vorsitzenden des Karpatendeutschen Vereins (Region Pressburg), Prof. Dr. Otto Sobek, mit dem „Österreichischen Ehren-kreuz für Wissenschaft und Kunst“ für dessen Lebenswerk aus.

Den VLÖ-Vertretern war es aber auch wichtig, den Vorsitzenden des Karpatendeutschen Vereines in der Slowakei, Dr. Ondrej Pöss, für sein nimmermüdes Engagement für die karpatendeutsche Volks-gruppe mit der „Silbernen Ehrennadel des VLÖ“ auszuzeichnen.

Ausstellung zu 500 Jahre ReformationDie Vernissage der Fotoausstellung zum Thema „500 Jahre Reforma-tion: Fotografische Eindrücke aus der Lutherstadt Eisleben in Sach-sen-Anhalt, Geburts- und Sterbeort Martin Luthers“ stellte ebenfalls einen speziellen Programmpunkt des Eröffnungsabends dar.

Offiziell eröffneten das Symposium am Freitagvormittag VLÖ-Prä-sident Dipl.-Ing. Rudolf Reimann und VLÖ-Generalsekretär Ing. Nor-bert Kapeller. Besonderen Anklang bei den Tagungsteilnehmern fand das ausführliche Referat von Botschafter Mag. Helfried Carl unter dem Titel „Das Beziehungsgeflecht Österreich und Slowakei“.

Sein umfangreiches geschichtliches Wissen stellte daraufhin Dr. Ondrej Pöss in seinen beiden reichlich bebilderten Vorträgen „Die deutsche Minderheit in der Slowakei“ und die „Praxis des slowaki-schen Minderheitenrechtes“ unter Beweis.

VLÖ-Generalsekretär Kapeller thematisierte „Die Verantwortung der Slowakischen Republik und der Republik Österreich für einen gemeinsamen geschichtlichen Ausgleich“. Daran anschließend re-ferierte Univ.-Doz. Dr. Juraj Šedivý zum Thema „Die Deutschen im Gedächtnis von Pressburg“ und stellte in diesem Zuge das sehr um-fangreiche Online-Archivprojekt „PAMMAP“ vor.

Gedenkveranstaltung auf dem BraunsbergGemeinsam mit zahlreichen Vertretern des KDVs brachen die VLÖ-Ta-gungsteilnehmer am Freitagnachmittag in Richtung Braunsberg auf, wo sie bei dem im Jahre 1980 errichteten karpatendeutschen Denk-mal im Rahmen einer Kranzniederlegung der Opfer der Vertreibung gedachten. Dem Gedenken wohnten auch der Botschafter der Bun-desrepublik Deutschland in der Slowakei, Joachim Bleicker, und die Vizebürgermeisterin von Hainburg, Silvia Zeisel, bei.

Pressburger ResolutionAnalog der „Pilsener Resolution“ (2015) und „Temeswarer Resolu-tion“ (2016) wurde von den Tagungsteilnehmern unter dem Motto „Versöhnung braucht Wahrheit“ die sogenannte „Pressburger Reso-lution“ ausgearbeitet und unterzeichnet, die als Arbeitsgrundlage für weiterführende Gespräche auf politischer Ebene dienen soll.

Am Samstagnachmittag brachen die Tagungsteilnehmer zur Bi-bersburg/Červený Kameň auf und besuchten die Burg sowie die Ausstellung „Die Deutschen in den kleinen Karpaten“. Den Abschluss des 17. VLÖ-Volksgruppensymposiums bildete am Sonntagvormittag die Heimfahrt über die sogenannte „Große Schüttinsel“, der ein öku-menischer Gottesdienst in der Kirche von Bruck an der Donau/Most pri Bratislave folgte.

VLÖ (Foto: Patrik Lompart)

Volksgruppensymposium: Deutsche Minderheiten zu Gast in der SlowakeiDer Verband der deutschen altösterreichischen Landsmannschaften in Österreich (VLÖ) veran-staltete vom 19. bis zum 22. Oktober 2017 sein traditionelles Volksgruppensymposium, dieses Mal in der slowakischen Hauptstadt Pressburg/Bratislava.

KDV-Vorsitzender Ondrej Pöss erhielt die „Silberne Ehrennadel“ des VLÖ.

Der österreichische Botschafter referierte über die österreichisch-slowakischen Beziehungen.

Der deutsche Botschafter hielt auf der Gedenkveranstaltung auf dem Braunsberg eine Ansprache.

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Aus den Regionen

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Das Pressburger Treffen 2017Pressburger Treffen veranstalten wir schon seit Jahren. Sie sind immer ein buntes Gemisch ver-schiedener Minderheiten – ein wahrhaftiges Zeugnis der ehemals in unserer Stadt friedlich mitei-nander lebenden Menschen.

Bei der Vorbereitung unseres diesjährigen Pressburger Treffens muss-ten wir uns den gegebenen Verhältnissen anpassen. Wir haben gehofft, dass sich in den Reihen unserer Mitglieder solche finden, die bereit sind, die nunmehr altersbedingt erschwerte Arbeit der scheidenden Erlebnis-generation zu übernehmen, oder zumindest bei der Organisation und den Vorbereitungen von Veranstaltungen mitzuhelfen. Leider geschah dies nur zum Teil!

Ein großes Positivum dieser Veranstaltung war Michaela Posch, En-kelin unserer langjährigen Mitglieder, die sich bereit erklärte, auch dies-mal die Moderation zu übernehmen. Mit dieser Bereitschaft hat sie gro-ßes Mitgefühl für uns alte Menschen bewiesen und ist mit Bravour bei kleineren Pannen und Ausfällen eingesprungen.

Unser Regionsvorsitzender Prof. Otto Sobek konnte auch diesmal viele unserer alten und neuen Mitglieder begrüßen. Ganz besonders freute uns die Teilnahme des Vertreters der österreichischen Botschaft, des Herrn Gesandten Mag.Georg Kilzer. Das Goethe-Institut vertrat Frau Ing. Judita Kubincová und von der Karpatendeutschen Landsmannschaft in Österreich kamen unsere Freunde, Frau Christine Hak mit ihrem Sohn Ing. Axel Hak.

Kinder der Grundschulen sorgten für ElanDie Auftritte der Kinder von den Pressburger Schulen beweisen, dass hier großes Potential vorhanden ist. Allerwichtigste Aufgabe wäre es, dieses zu fördern und hier könnte unsere Begegnungsstätte, jetzt, da die Erlebnisgeneration aus Altersgründen nicht mehr voll aktiv ist, sehr wichtige Dienste leisten.

Darum haben wir im Programm des diesjährigen Pressburger Treffens den Kindern den Vorrang gegeben und als Erste sind die Schüler der Pressburger Grundschulen zu Wort gekommen. Bemerkenswerte Leis-tungen zeigten die jüngsten Kinder von der Grundschule I. Bukovčana aus Devínska Nová Ves/Theben Neudorf, die mit ihren Lehrerinnen L. Borbely, V. Paulovičová und Z. Grigerová ein beachtliches Programm einstudiert hatten und somit ihre erstaunlich guten Fortschritte bewiesen haben.

Die Schüler der Grundschule „Za kasárnou“ mit ihren Lehrerinnen H. Mokošová und V. Slezáková bewiesen auch diesmal die langjährige, gute Tradition im Deutschunterricht ihrer Schule. Die schon Jahre an-dauernde Freundschaft bewies außerdem R. Rabelová mit ihrer Kollegin

M. Kamenská von der Grundschule „Hlboká“. Mit ihren Darbietungen zeigten ihre Schüler ein schon fast „professionelles“ Programm. Diese unbeschwerten, lustigen Beiträge der Kinder haben unsere Veranstal-tung außerordentlich bereichert.

Lichtbildervortrag über die KarpatendeutschenEin Lichtbildervortrag, gezeigt von dem Mitarbeiter des Museums der Kultur der Karpatendeutschen, Herrn Šilberský, mit Erläuterungen unse-res Landesvorsitzenden und Direktors des Museums, Dr. Ondrej Pöss, vermittelte den Anwesenden viele bisher unbekannten Ereignisse unse-rer deutschen Minderheit in der Slowakei. Sein anschließendes Gruß-wort an unsere Mitglieder war ganz auf die Situation und Zukunft des KDVs in Pressburg ausgerichtet, die leider nicht nur ein finanzielles, son-dern auch besonders ein brennendes Generationenproblem hat.

Da erinnere ich mich an einen Ausspruch von Albert Schweitzer: „Man muss etwas, und sei es noch so wenig, für diejenigen tun, die Hilfe brauchen, etwas, was keinen Lohn bringt, sondern die Freude, es tun zu dürfen.“

In der darauffolgenden Diskussion erwarteten wir eine lebhafte De-batte, aber unsere Erwartungen wurden leider nicht erfüllt. Unser lieber alter Freund Hansi Schwarz lobte unsere Tätigkeit in allen Tönen, es war schön anzuhören, aber das bringt uns nicht weiter. Die Lehrerin Renate Rabelová verlangte in ihrem Beitrag mehr und intensiveren Deutschunter-richt und beanstandete besonders die Kürzung der Deutschstunden an den Schulen. Von Lucia Rabelova hörten wir ein wunderbares Geständ-nis zum Karpatendeutschtum und Dank für den Deutschunterricht, der ihr nunmehr im Berufsleben entscheidende Hilfe gewährt.

Den Abschluss musste ich wie so oft selbst machen, mit einem lan-gen Bericht und Aufforderung an alle Freunde zur Mitarbeit in unserer Region.

Ein nostalgisches Erlebnis brachten dann zum Abschlus unsere un-ermüdlichen Singenden Omas. Sie singen noch, auch wenn die Zeit so manche gute Seele verweht hat. Aber wenn man so richtig zuhörte, konnte man aus ihrem Gesang, wenn auch ganz leise, eine wunderbare Melodie als Erbe aus vergangener Zeit hören.

(st)

Aus den Regionen

Die Jüngsten sorgten für viel Elan und Schwung.

Auch KDV-Vorsitzender Ondrej Pöss (Mitte) nahm am Pressburger Treffen teil.

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Alljährlich bereiten wir voller Vorfreude, aber auch verantwortungsvoll das Unterzipser Treffen in Göllnitz/Gelnica vor. Denn in unserem Programm haben wir auch der Vergangenheit unserer Einwohner gedacht.

Zusammensein mit Freunden auf dem Unterzipser Treffen

Aus den Regionen

Am 15. September 2017 besuchten wir das Denkmal auf dem Spitzenberg, das zu Eh-ren der Eigentümer und Bergleute als Tatar-kos-Kreuz bekannt ist. Bei schönem Wetter sind einige Mitglieder zu Fuß gegangen, aber die Mehrzahl nutzte das Lastauto des Forst-amtes. Es war ein gelungener Aufstieg, den ein angemessenes Kulturprogramm zu einem bunten Ereignis machte.

Am Samstag, den 16. September 2017, trafen wir uns mit unseren Gästen im Gastro-zentrum des Bezirkamtes. Der Vorsitzende, Herr Gerhard Weag, begrüßte alle Teilnehmer: vom Magistrat der Stadt Bürgermeister Ing. D. Tomaško und den Leiter der Kulturabteilung Mgr. M. Janáč, die Vertreter der Ortsgrup-pen des KDVs unserer Unterzipser Region aus Einsiedel an der Göllnitz, Schmöllnitz, Schmöllnitz Hütte, Schwedler und unsere Mit-glieder aus Göllnitz und Margetzan.

Das Programm begann mit dem Zipser Volkslied. Unsere Sitzung eröffnete Ing. To-maško, der in seiner Ansprache über die Tä-tigkeit der Ortsgruppe sprach.

Ein besonderer MundartdichterIn unserem Programm wollten wir den auch bei uns wenig bekannten Mundartdichter Phdr. Viktor Mohr vorstellen. In seinem Werk spürt man die Liebe nicht nur zu unserer

Stadt, sondern auch zur ganzen Unterzips, denn er erwähnte sie in vielen Gedichten. Phdr. Viktor Mohr wurde am 16. August 1879 in Göllnitz geboren, wo er auch die deutsche Volksschule besuchte.

Die Matura legte er in Zipser Neudorf ab. Danach besuchte er die deutsch-ungarische philosophische Fakultät in Klausenburg. Sei-ne Doktorarbeit schrieb er über die Göllnitzer Mundart. Seine berufliche und praktische Laufbahn setzte er in Italien und Ungarn fort und beendete sie in Budapest, wo er als Pro-fessor angestellt war. Die Verhältnisse in der Zipser Heimat kannte er nur von ihrer Schat-tenseite.

Zwischen Naturfeinden und berühmtem WaldeposEr schrieb Gedichte in der Gründler Mund-art, auf Hochdeutsch und in der ungarischen Sprache. Die Stadtbewohner warnte er vor Naturfeinden, die seinen Worten nach überall auf die Leute lauern. Er kannte alle gefährli-chen Orte recht gut. In einem seiner Gedichte war es der Fluss Göllnitz bei der kleinen Halte-stelle, wo er einen Wassermann gesehen ha-ben will. Er bewunderte die Gründler Arbeiter, aber leichtere Arbeitsmöglichkeiten sah er in fremden Ländern, die er schon kannte und in Balladen und Volksliedern festhielt.

Einen Namen machte er sich mit dem Wald epos „Da Päa“ (Der Bär). Das Werk wur-de sehr hoch geschätzt und als Hochleistung heimatlicher Kunst angesehen. Alle seine Werke kamen in Budapest heraus. In der Zips erschien der Waldepos im Jahre 1928 in der Zeitschrift Gründler. Er beinhaltet über zwei-tausend Verse. Im Bär sieht der Autor die ro-hen Naturkräfte verkörpert, gegen die unsere Vorfahren oft aussichtslos kämpfen mussten.

Auch nach so vielen Jahren winkte er mit dem Epos seinen Gründler Brüdern zu, aber

nicht in der neuhochdeutschen Schriftspra-che, sondern in seiner Herzenssprache, der Gründler Mundart.

Im Programm wurden seine Gedichte „Bie Grendla“ (Wir Gründler), „Da Bassamonn“ (Der Wassermann) und ein sehr kurzer Aus-zug von „Da Päa“ (Der Bär) vorgetragen. Wir sangen auch Lieder, welche seine poetische Bildung und sein Lebensschicksal unterstri-chen. Das waren „Am Brunnen vor dem Tore“, „Ein junger Wandersmann“ und „Fern von der Heimat“.

Buntes ProgrammMit dem Programm wollten wir auch zeigen, dass wir stolz darauf sind, dass so ein großer Dichter unser Mitbürger war. Schade, dass er seine Heimat verlassen hat und in der Ferne im Jahre 1945 starb.

Zum Ende wurden noch die letzten Verse von „Da Päa“, der den Bürgermeister und sei-ne Kuh getötet hat, vorgetragen. An seinem Grabmal stand geschrieben:

„Hí lígt pegróm, fom Pea dašlógn da Pie-gamásta ond zej Kú, Gott šenk ínen de évege Rú!“ (Hier liegt begraben, vom Bär erschla-gen der Bürgermeister und seine Kuh, Gott schenk ihnen die ewige Ruh!)

Wir waren froh, dass unser Herr Bürger-meister aufgrund seiner Verpflichtungen früher weggehen musste und das Ende nicht hörte.

Auch unsere Gäste aus den Nachbarge-meinden gestalteten ein reiches Programm. Wir freuten uns auf ihre Auftritte, denn es wa-ren schöne Lieder, Gedichte und Vorträge, die uns immer etwas Neues näherbringen und für gute Laune sorgen.

Nach dem Kulturprogramm folgten ein köstlicher Imbiss, Akkordeonmusik und schö-ne gemeinsam gesungene Lieder. Hoffentlich treffen wir uns bald wieder.

Anna Mitríková

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Die Festrede hielt Bürgermeister Marian Pohly, der alle Anwesenden herzlich willkom-men hieß. Daring ging er besonders auf den Monat selbst ein, er betonte: „Die Natur gibt uns im Oktober einen Monat voller Farben. Es wird die letzte Ernte eingefahren und wir genießen bei einem Spaziergang die letzten sonnigen Tage.“ Für einige sei dieser Monat traurig, weil es zeitig dunkel ist und der Win-ter kommt. Der Oktober sei aber auch jener Teil des Jahres, der unseren Senioren und der Wertschätzung älterer Menschen gehöre – „eine Würdigung jener, die uns durch ihre harte Arbeit ein leichteres Leben ermöglicht haben. Eine Würdigung jener, die uns, ihre Kinder, glücklich gemacht haben. Eine Wür-digung unserer Eltern und Großeltern.“

Dank und Anerkennung für die ÄlterenDie Hochachtung älterer Menschen sollte für uns selbstverständlich sein, betonte der Herr Bürgermeister. Sie sollte nicht nur im Herbst gezeigt werden, sondern vielmehr

das ganze Jahr über anhalten. Die Liebe und Hochachtung vor älteren Menschen sei ein Naturgesetz, das alle Völker eine. Im Herbst seines Lebens gleiche der Mensch einem Kunstwerk – geformt und gestaltet durch das Leben, allein mit seinen verschiedenen Prüfungen, Freuden aber auch Sorgen.Herr Pohly betonte, dass als Dank und Aner-kennung für alles, was die Älteren geleistet und uns gelehrt haben, das Kulturprogramm mit viel Liebe vorbereitet wurde. Er sagte: „Sehr geehrte Seniorinnen und Senioren, ich hoffe, dass Sie bei einer Tasse Kaffee oder Tee und einem Stück Kuchen Ihre alltägli-chen Sorgen vergessen und sich gemein-sam mit uns am heutigen Tag freuen, singen und tanzen. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Gesundheit, ein strahlendes Lächeln, viel Freude im Leben und Gottes Segen!“

Buntes KulturprogrammNach der Festrede begann das Kulturpro-gramm. Am Anfang traten die liebsten Kinder

vom Kindergarten auf. Mit einem fröhlichen und umfangreichen Programm erfreuten da-nach 50 Schüler von der Grundschule unse-re Seniorinnen und Senioren. Die Roma tru-gen zu dem Programm mit froher Musik und heiteren Liedern bei.

Am Ende ihres Programms traten auch die Mitglieder der OG des KDVs in der Gemein-de vor den Seniorinnen und Senioren auf. Mit einer kurzen Festrede begrüßte die Vor-sitzende der OG des KDVs Darina Mikulová die Anwesenden. Sie ging auf die Bedeutung von Ehre, Liebe und Verständnis in unserem Alltag ein. Frau Daniela Tlčimuková trug das Gedicht „Alter hat seinen Zauber“ vor.

Die Singgruppe gab einige Lieder zum Besten, darunter waren „Vater, meine Mutter meine“, das Rentnerlied, „Wenn alle Brünn-lein fließen“ und „Keby sa rôčky vrátili“. Herr Ján Slovinský begleite uns auf seiner Gitarre und alle Anwesenden sangen mit.

Bei guter Musik unterhielten wir uns bis zum Abend mit den Seniorinnen und Senio-ren. Alles Gute, Gesundheit und Zufrieden-heit, wir freuen uns auf ein Wiedersehen!

Darina Mikulová

Jedes Jahr steht in der Slowakei der Monat Oktober ganz im Zeichen der Würdigung älterer Men-schen. Aus diesem Anlass fand am 26. Oktober um 14 Uhr in Schmöllnitz Hütte ein liebenswürdi-ges Fest im Kulturhaus unserer Gemeinde statt.

Oktober – der Monat der Wertschätzung Älterer in Schmöllnitz Hütte

Aus den Regionen

Unsere Singgruppe sorgte für musikalische Unterhaltung.

Bis in den Abend saßen wir zusammen.

Der Bürgermeister würdigte in seiner Ansprache die Älteren.

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Aus den RegionenAus den Regionen

Das Wetter hat auch mitgespielt. Es war sonnig und so konnten den an-genehmen Herbsttag alle Anwesenden genießen. Dieses Festival ist in der ganzen Welt bekannt. Die Organisatoren ließen sich von Frankreich und Holland dabei inspirieren. Diesmal präsentierten 44 Teams ihre Sup-pen, die verschiedenste Geschmackserlebnisse ermöglichten.

Auch unsere deutsche Minderheit nahm an dem Festival teil. Die Mit-glieder der OG des KDVs in Kaschau Mária Vitkovská, Angelika Dubíko-vá, Kvetoslava Žáková und Anna Thuroczy haben bei der Vorbereitung der Suppe mitgemacht. Die Idee, eine Brimsensuppe zu kochen, hatte Mária Vitkovská, die die jüngere Generation vertreten hat. Sie erinnerte sich an die Brimsensuppe ihrer Mutter, die sie früher in Metzenseifen kochte. Unsere Suppe schmeckte allen, die sie gekostet haben.

Löffel als Auszeichnung für die Besten Die Wettbewerbsjury mit Chefkoch Martin Novák beurteilte die Suppen nach folgenden Kriterien: Aussehen, Aroma und Geschmack. Für die besten Suppen bekamen die Sieger symbolisch einen Löffel. Den Bron-zelöffel erhielt die Pilzsuppe "Hubová mačanka". Den Silberlöffel gewann die Bohnensuppe mit geräuchertem Fleisch und der Goldene Löffel ging dieses Jahr an die vegane Kastaniensuppe. Das Suppenfestival brachte eine einzigartige multikulturelle Atmosphäre mit sich.

Den Grundgedanken fasste Organisatorin Renáta Zolnaiová so zu-sammen: „Dieses Festival ist weit mehr als ein Erlebnis für den Gaumen, es ist ein Fest der Begegnung, bei dem sich verschiedene ethnische und nationale Minderheiten mit interessierten und gleichgesinnten Menschen treffen, um so die Gemeinschaft der in Kaschau lebenden Menschen zu unterstützen.“ ADU

Schon zum sechsten Mal wurde Anfang Oktober auf dem Gelände vor dem Kulturpark in Ka-schau das Suppenfestival organisiert. Am 7. Oktober 2017 kamen zahlreiche Gäste dorthin und standen in langen Reihen an, um von den vielen Suppen zu kosten.

Suppenfestival in Kaschau – mehr als ein Fest für den Gaumen

Das Gemeindeamt in Einsiedel an der Göllnitz Anfang der 1920er Jahre... ... und 2017.

Bereits zum sechsten Mal fand das Suppenfestival in Kaschau statt.

Die Gemeinde Einsiedel an der Göllnitz befindet sich 419 Meter über dem Meeresspiegel am Fluss Göllnitz. Sie liegt am Fuße des 703 Meter hohen Spitzenberges. Die Gründung der Gemeinde geht ins Jahr 1230 zurück. Der natürliche Reichtum der Berge in der Um-gebung mit dem Privileg zur Erzförderung lockte neue Siedler, vor allem Bergleute. Die ersten förderten Gold. Ruhm brachte Einsiedel aber das Kupfer, das auch im Wappen der Gemeinde verankert ist. Einsiedel wurde 1696 zur Bergbaustadt erhoben.

Im Jahre 1928 wurde das stark baufällig gewordene alte Gemein-deamt abgerissen und durch einen modernen Neubau ersetzt. Einst war im Nebenhaus eine Schule für die Kinder der katholischen Fa-milien der Bergleute und ab 1868 eine Post untergebracht. Im un-teren Teil des Gebäudes des Gemeindeamtes befand sich einst das alte Gasthaus „Kella“, was eine Abkürzung für Ratskeller ist. Aus ihm wurde durch einen Neubau ein ansehnliches Hotel mit einem großen

Saal für Tanzveranstaltungen und mit einer Bühne für Theaterauffüh-rungen.

Dieser Gebäudekomplex wurde im November 1929 übergeben. Er kostete genau eine Million Kronen. Das Gebäude bekam auch eine Wasserleitung, indem der Zimmermeister Johann Weag oben am Dachboden einen Holzbehälter mit 3 900 Liter Inhalt zimmerte, der durch eine elektrische Pumpe aus dem Postbrunnen gespeist wurde. Der Standort des Gemeindeamts wurde „Kelahiibaj“ genannt, nach dem Gefängnis, das unter dem ehemaligen Amt war.

Im Jahre 1780 lebten in Einsiedel 2 024 Einwohner, die meisten von ihnen waren im Bergbau beschäftigt. Im Jahre 1880 waren von 1 981 Einwohnern 1 746 Deutsche, fünfzig Jahre später waren von 2 088 Menschen 1 905 Deutsche. Bei der Volkszählung 2011 ga-ben von 1 688 Einwohnern 97 Personen an, deutscher Nationalität zu sein. Rastislav Fiľo

Im Strom der Zeit: Einsiedel an der Göllnitz

Am Stand der Karpatendeutschen gab es Brimsensuppe.

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Aus den Regionen

Das Programm hat am Samstag, den 7. Oktober um 15 Uhr angefan-gen. Das Haus war voll. Es gab ein wunderschönes Programm, das die Kinder von der Musikschule vorbereitet hatten. Unter der Leitung von unserem Mitglied Ján Pisch traten sie mit vier Geigen und fünf Sängern auf. Der Auftritt wurde mit lautem Applaus belohnt.

Als kleines Geschenk gab es eine wunderschöne Rose für jeden. Auch die Bewirtung war recht gut. Schöne Lieder und Gedichte run-deten das Treffen ab. Diese Veranstaltung war für alle, die da waren, etwas ganz Besonderes.

Hildegard R.

Bei uns wurde ab 9 Uhr in der Früh gesungen, gespielt, getanzt, ge-redet, gemalt und geschrieben. Es wurden DVDs aufgenommen und Bilder an die Leinwand projiziert.

Kinder von vier Kindergärten, drei Grundschulen und dem Gym-nasium I. Bella kamen zu uns. Zusammen waren es 228 Kinder und Schüler. Wir können nur hoffen, dass wir einige von ihnen für eine Zusammenarbeit mit unserem Verein gewinnen konnten.

Um 16 Uhr haben wir viele Gäste aus dem ganzen Hauerland, un-serer Stadt und vielen verschiedenen Organisationen begrüßt. Auch die Vorsitzende unserer Region Hilde Steinhüblová, Herr Dr. Elischer, der Vertreter unseres Bürgermeisters Herr Klas und viele lieben Gäs-te waren dabei.

Spät am Abend waren wir sehr müde, aber auch glücklich, dass wir viel, viel Gutes getan haben. Hildegard R.

Der Monat Oktober ist bei uns dafür bestimmt, dass man diejenigen feiert, die über 60 Jahre alt sind. Viele Jahre lang haben wir diese Veranstaltung zusammen mit der Stadt Handlová/Kricker-hau in unserem Kulturhaus vorbereitet und gefeiert. Inzwischen sind wir schon alle älter gewor-den und so haben wir uns dieses Jahr vorgenommen, die Feier liebevoll in unserem Haus der Begegnung vorzubereiten.

Diese Veranstaltung entstand auf Initiative der Europäischen Kommission. Sie wird im Monat September in 49 Ländern Europas organisiert. Damit soll die Aufmerksamkeit der Bürger für die Geschichte, ihre Herkunft, Tradition, die Vergangenheit und auch Gegenwart geschärft werden.

Eine Feier für die Älteren in Krickerhau

Tag der offenen Tür in Krickerhau

Im Oktober werden in Krickerhau/Handlová die Älteren gefeiert.

Freude strahlend trafen die jüngsten Besucher bei uns ein.

Insgesamt kamen über 200 Gäste zum Tag der offenen Tür. Die Kinder hörten aufmerksam den Erzählungen zu.

Die Schüler hatten viel Spaß im Haus der Begegnung.

Auf der Feier spielten und sangen Kinder der Musikschule.

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Aus den RegionenAus den Regionen

Der 22. Oktober 2017 war es für die Kinder mit erweitertem Deutschunterricht endlich so weit: Es war der Tag ihrer Abreise zur Kinderwerkstatt nach Großlomnitz/Veľká Lomnica. Sie kamen gut gelaunt und voller Erwartungen, um hier sechs tolle Tage mit Deutsch und Kunst zu genießen.

Wenn Kinder zu Künstlern werden: Kinderwerkstatt 2017

Im Hotel AGRO, wo sie untergebracht wurden, konnte man die ganze Woche nur Kinderstimmen hören. Unter der Leitung von Helmut Bistika tauchten die Kinder mit ihren Lehrerinnen Mgr. Lucia Stašiková (Preß-burg), Mgr. Lucia Hvizdošová (Gölnitz), Mgr. Ivona Haneschová (Deutsch Proben), Mgr. Jarmila Lukasová (Metzenseifen) und Lenka Salusová (Hopgarten) für ein paar Tage in die Welt der Fantasie und Märchen ab.

Die Kleinsten auf SpurensucheDas Thema war dieses Jahr „Spuren suchen – gestern, heute, mor-gen“. Neben guter Laune brachte Helmut verschiedene Materialien zum Schmücken mit, zum Beispiel Schleifen, Knöpfe, Spitzen oder Pailletten. Das Thema, das Schmücken und alle Hilfsmittel dazu erregten sofort gro-ße Aufmerksamkeit bei den Kindern.

Die erste Aufgabe lautete: „Sucht im Internet mindestens drei be-kannte Persönlichkeiten, und zwar drei Maler, drei Schriftsteller und drei Sänger aus der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft!“ Diese Aufgabe erschien auf den ersten Blick ganz interessant, aber es war überhaupt nicht so einfach. Als es ihnen endlich gelang, sollten sie kurz etwas über diese Personen erzählen, sie vorstellen und hervorheben, in welchem Bereich sie bekannt waren, sind oder sein werden. Diese Aufgabe wurde relativ schnell und mit Erfolg erfüllt. Die Kinder bewältigten die Recher-che im Internet ausgezeichnet.

Mode gestern, heute, morgenDie zweite Aufgabe war: „Zieht Holzfiguren wie in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft an!“ Um es nicht zu einfach zu machen, muss-ten sich die Kinder bemühen, selbst die Kostüme für diese Holzfiguren anzufertigen. Mit dieser Aufgabe kamen die ersten kleinen Schwierigkei-ten. Jetzt waren Fingerfertigkeiten gefragt. Nicht alle Schüler schafften es ohne die Hilfe der Lehrerinnen, die die Kleinen aber sehr bereitwillig unterstützten.

Den Faden in die Nadel einfädeln und nähen, sind Fertigkeiten, die lang-sam aus den Haushalten verschwinden. Die Kinder hatten solche Arbei-ten zuvor noch nie oder nur selten ausgeübt. Deshalb waren wir froh, dass unsere Schüler auch solche Tätigkeiten ausprobieren konnten. Es entstanden einzigartige Kostüme wie zum Beispiel Puppen in Tracht, Puppen im heutigen Streetstyle Look, die Braut der Zukunft oder Pup-pen im Raumanzug.

Und wie lautete die dritte Aufgabe? „Die Herstellung eines Spielzeuges aus Holz“. Spielzeug aus Holz ist heutzutage sehr kostbar und teuer. Deshalb nützten die Kinder diese Möglichkeit voll und ganz! Aufmerksam wurden mit Helmuts Hilfe und der Assistenz der Lehrerinnen beim Sägen des Holzes originelle Spielzeuge hergestellt. So entstanden ein großes Flugzeug, ein grüner Panzer, ver-schiedene Autos, Tiere und Puppen. Manche von ihnen werden wohl als Weihnachtsgeschenk dienen. Vor allem die Jungen kamen bei dieser Tätigkeit auf ihre Kosten.

In dieser Woche wurde mit Freude gemalt, gezeichnet, gebastelt, geschnitten, geklebt und Theater gespielt. Jeden Nachmittag machten wir Ausflüge zum Beispiel nach Kesmark/Kežmarok, Deutschendorf/Po-prad, Altschmecks/Starý Smokovec oder Tatralomnitz/Tatranská Lom-nica.

Diese Woche war einfach prima! Spielerisch Deutsch lernen und dabei Spaß haben, viel Interessantes er-leben, neue Freunde gewinnen. Das sind die Gründe, warum der KDV in der Slowakei jedes Jahr dieses Projekt organisiert. Dafür sind wir als Lehrerinnen dem KDV sehr dankbar, denn in dieser Woche können wir unsere Schüler aus einer anderen Sicht in einer ganz anderen Atmos-phäre als in der Schule kennenlernen.

Sehr herzlich danken wir auch Herrn Helmut Bistika dafür, dass er jedes Jahr neue interessante Ideen und Inspirationen hat. Mit seinen Methoden zum Lernen und Basteln waren die Kinder gezwungen, die ganze Woche intensiv Deutsch zu sprechen. Dabei versuchten sie ver-schiedene Handarbeiten praktisch zu erlernen. Diese können sie dann im praktischen Leben nützen.

Eins kann man feststellen: Solche Projekte für Schüler sind interes-sant und wichtig, um neue Kenntnisse, praktische Fertigkeiten und schö-ne Erlebnisse zu gewinnen. Wir freuen uns schon jetzt auf die nächste Kinderwerkstatt im Jahre 2018.

Mgr. Ivona Haneschová

Die Kinder beim Basteln von Spielzeug.

Die Kinder mit ihren kleinen Kunstwerken.

Die Holzpuppen mit ihren neuen Kleidern.

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XI-2017

JUGENDBlatt E v e n t s i m N e t z

Journal der Karpatendeutschen Jugend in der Slowakei

Besuch des Soldatenfriedhofes in VažecAn einem schönen Septemberwochenende organisierte die Karpatendeutsche Jugend das ge-plante Projekt „Jugendseminar und Besuch des deutschen Soldatenfriedhofes in Važec“ und machte sich auf zum größten deutschen Soldatenfriedhof in der Slowakei.

I

Am ersten Tag organisierten wir ein Treffen, für das jeder Teilnehmer ei-nen kurzen Vortrag über die Geschichte der Karpatendeutschen wäh-rend des Krieges vorbereitet hatte. Außerdem sprachen wir über die Er-innerungen unserer Vorfahren.

Danach besuchte die Jugend den Soldatenfriedhof in Važec. Dort ru-hen mehrere tausend Soldaten, die während des Zweiten Weltkrieges in Osteuropa gefallen sind. Das Friedhofsareal bietet Platz für die Be-stattung von 8.000 Gefallenen in Einzelgräbern und ist damit der größte deutsche Soldatenfriedhof in der Slowakei.

Gedenkstätte am Rande des Tatra-NationalparksEr liegt am Rande des Tatra-Nationalparks. Die Bauarbeiten began-nen im Herbst 1997 und endeten im Oktober 1998. Über eine kleine Zufahrtsstraße gelangt man zum Parkplatz und dem den Berggipfeln nachempfundenen Eingangsgebäude. Der Hauptweg führt direkt zum Gedenkplatz mit einem mächtigen, traditionell gestalteten Hochkreuz aus Eichenholz. Eine Kombination aus Natursteinmauer, Holzzaun und Bepflanzung begrenzt den Friedhof und bindet ihn in die Landschaft ein.

Ein Rundweg erschließt acht Grabfelder, worauf zum Großteil Granitkreu-ze stehen, die auf beiden Seiten jeweils vier Namen und die Daten von Toten tragen. Bis zum Frühjahr 2006 wurden von circa 6.200 Soldaten die Namen der nicht mehr zu bergenden Toten ermittelt, die in einem Na-menbuch aus Metall, das in unmittelbarer Nähe des Gedenkplatzes steht, zu lesen sind. In Metalltafeln eingelassen sind die Namen der unter den Unbekannten ruhenden Soldaten jeweils einem Grabfeld zugeordnet.

Preisgekrönte architektonische GestaltungDer Friedhof wurde 1999 mit dem slowakischen Dušan Jurkovič-Preis ausgezeichnet. Damit würdigten der Architektenverein der Slowakei und der Fonds der bildenden Künste die architektonische Gestaltung dieses Friedhofes.

Die Ziele des Projektes - bei den Jugendlichen Interesse für die deut-sche Geschichte zu wecken, die deutsche Kultur zu bewahren und die Gemeinschaft zu stärken - wurden erreicht und wir bedanken uns beim Bundesministerium des Innern für die gute Zusammenarbeit und die Un-terstützung der KDJ in der Slowakei. HS, LU

Wir erfuhren interessante Informationen über die Grabstätten.

Wir zündeten auch Kerzen für die Verstorbenen an. Bei dem Friedhof handelt es sich um den größten deutschen

Soldatenfriedhof in der Slowakei.

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Der Fernsehsender 3sat hat eine Jury zusammengestellt, die mit beratender Unterstützung der Gesellschaft für deutsche Sprache 100 Wörter ausgewählt hat, die das vergangene Jahrhundert präg-ten. Man kann behaupten, dass die Sprachgeschichte immer auch zugleich Sachgeschichte ist und umgekehrt. Jedes Jahrhundert ist geprägt durch Wörter, die beschreiben, was wir in dieser Zeit erlebt haben.

Eines dieser Wörter ist Faschismus. Dieses Wort leitet sich vom italienischen fascio ab, was Bund oder Bündel bedeutet. Ursprüng-lich kommt es aber aus dem Lateinischen. In Italien wurden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als Fasci verschiedene Arbei-terbünde bezeichnet, die anarchistische oder sozialrevolutionäre Bestrebungen verfolgten. In diesem Zusammenhang ist auch um die Jahrhundertwende das Wort Fascismo aufgetaucht. Mussolini grün-dete 1919 in Italien seine antisozialistischen und nationalistischen Kampfbünde Fasci di Combattimento. Später wurde das Wort ein Symbol der Ordnungs- und Amtsgewalt. Nach Mussolinis Vorbild ahmten ihn unter anderem Franco und Hitler nach und so entstand im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts in ganz Europa ein politisches System, das als antidemokratisch, nationalistisch, meist auch ras-sistisch gekennzeichnet wurde. Trotz mancher Unterschiede wurde dieses System insgesamt als faschistisch bezeichnet.

Nicht nur dieses, sondern auch andere Wörter haben die Ge-schichte des 20. Jahrhunderts geprägt. Es sind auch Wörter, wie Republikflucht, Friedensbewegung, die Mauer, Oktoberrevolution oder Wende, die vielen von uns noch im Gedächtnis haften.

Wörter für die Wirtschaft des 20. JahrhundertsNicht nur in der Politik und Geschichte sind neue Wörter entstanden, sondern auch in der Wirtschaft, die im 20. Jahrhundert einen star-ken Fortschritt verzeichnete. Im 20. Jahrhundert entstand die Kre-ditkarte. Dieses Bestimmungswort geht auf das lateinische credere zurück, was vertrauen, glauben (dass man sein Geld auch zurückbe-kommt) bedeutet. Außerdem bezieht es sich auf das italienische cre-dito für Geldleihgabe. Jedoch hält sich das Kompositum unmittelbar an das englische credit card. Diese Form des Zahlens mit „Plastik-geld“ stammt aus den USA und wurde dort in der zweiten Hälfte der 1960er Jahre eingeführt.

Die Kreditkarte ist heutzutage weltweit einsetzbar. Sie ist ein Mittel, mit dem man Waren und Dienstleistungen beziehen kann, ohne ins Portemonnaie greifen zu müssen. Der Besitzer der Karte legt diese beim Bezahlen vor und bestätigt die Transaktion. Wichtig ist, dass die Firmen Vertragspartner des Kartenausstellers sein müssen. Durch die Belastung des Kontos an einem späteren Abrechnungstag erlangt der Karteninhaber einen wenn auch kurzfristigen Kredit und daher kommt die Benennung „Kreditkarte“.

Das war eines der beliebten Wörter aus dem Gebiet Wirtschaft. Typisch für das 20. Jahrhundert sind aber auch die Planwirtschaft, die Globalisierung oder Steuerschlupfloch. Wir haben mit der D-Mark bezahlt, erstmals Schnäppchen gemacht und illegale Arbeit erstmals als Schwarzarbeit bezeichnet.

Auch die Umwelt hatte es im letzten Jahrhundert nicht einfach. Die Klimakatastrophe erhielt einen Namen, das Ozonloch brachte die Menschen zum Nach- und Umdenken. Recycling, Entsorgung und Umweltschutz kamen auf.

Der Fortschritt spiegelt sich in der SpracheDie Atombombe wurde erfunden, die Biotechnologie, die Datenver-arbeitung, das Flugzeug, das Handy oder auch ein einfacher Kühl-schrank wurden entwickelt und erleichterten uns unser Leben in vie-len Gebieten.

In der Medizin tauchten im letzten Jahrhundert Wörter wie Abtrei-bung, Aids, Antibiotikum, Aspirin, Krebs oder Vitamin auf. Etwas war hilfreich, etwas nicht. Die Kultur prägten wiederum Wörter wie Avant-garde, Bauhaus, Beat, Comic, Dadaismus, Design, Expressionis-mus, Jugendstil oder auch die berühmte Micky Maus. In den Medien waren es wiederum Wörter wie Fernsehen, Film, Homepage, Inter-net, Radio, Surfen oder auch Begriffe wie Webseite und Werbung, die heutzutage sehr angesagte Wörter sind.

Das Individuum und die Gesellschaft prägten Wörter wie Amerikani-sierung, Arbeitslosigkeit, Babyboom, Behinderte, Beziehungskiste,

II

JUGENDBlatt

Wir leben im 21. Jahrhundert. Vieles hat sich im Vergleich zum 20. Jahrhundert verändert und das kann man auch von der Sprache behaupten. Wir haben neue Wörter aus anderen Sprachen übernommen und Benennungen für neue Entdeckungen gefunden. Aber welche Schlüsselbe-griffe haben das 20. Jahrhundert eigentlich zu dem gemacht, was es war?

Wörter, die Geschichte machten

Die Welt mit meinen Augen

Eine Erfindung des 20. Jahrhunderts, die unser Leben bis heute prägt: die Kreditkarte

Die Mickey Maus tauchte erstmals 1928 auf.

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IIIKB 11/2017

BlattJUGEND

Der Vater der Psychoanalyse: Sigmund Freud (1856-1939)

Diskothek und Drogen, die Ellbogengesellschaft, Emanzipation und Feminismus, Freizeit, Gastarbeiter, Hippie, Mobbing oder auch Psy-choanalyse.

Welche Begriffe werden für unser Jahrhundert stehen? Für einige sind das vielleicht nur Wörter. Wenn man sich aber ein bisschen näher mit dieser Problematik beschäftigt, erkennt man, dass es nicht nur Wörter aus der Sprachforschung sind. Was hinter diesen Wörtern steckt, ist die Geschichte eines Jahrhunderts. Auch wenn sie heutzutage fester Bestandteil unseres Lebens sind, war es nicht immer so. Wir können dankbar sein, dass es so einen großen Aufschwung gegeben hat und wir die Möglichkeit bekommen haben, uns weiter zu entwickeln. (nach „Wörter, die Geschichte machten, Schlüsselbegriffe des 20. Jahrhunderts“, herausgegeben von der Gesellschaft für deutsche Sprache, Bertelsmann Lexikon Verlag)

Anna FábováPädagogische Fakultät

Comenius-Universität Bratislava/Pressburg

Ja, hier kommt er.Durch Bratislava, durch den alten Wohnort.

Durch die Straßen.Durch die Gassen.

Die Stadt atmet so still.Und sie versucht ihm zu sagen,

was sie von ihm will.

Durch die Straßen.Wegen ihr.

Trockener Rasen.Mein Herz friert.

Durch die Gassen.Keine Lust.

Aber der hat nichts gewusst…

Die Kirche ist hier auf der Straße,Er will zur Heiligen Messe

Er will nicht mehrDurch die Straßen,

Durch die Gassen gehen,Er möchte nur zum ersten Mal

Den lieben Gott sehen

Und er sieht ihn,Oder zumindest seine SpiegelungIn den blausten Augen dieser WeltEr weiß nicht mehr, wo und wann

Er kannte so etwas nicht

Er sieht dann nur Licht.Er spaziert nicht mehr. Er hat nun seinen Platz. In Rača sah er damals seinen größten Schatz.

Viktória Súsová (traf Herrn Schwarz vom Karpatendeutschen Verein in Bratislava/Pressburg)

Dieser Text entstand im Rahmen eines Projektes, das das Karpa-tenblatt gemeinsam mit dem Germanistik-Lehrstuhl der Komeni-us-Universität in Bratislava/Pressburg durchgeführt hat. Studenten trafen sich mit Karpatendeutschen, die in Pressburg leben und ließen sich eine Geschichte über einen Ort dieser Stadt erzählen. Im Kurs „Kreatives Schreiben“ verarbeiteten sie die Erzählungen dann literarisch. Das Projekt leiteten Eva Schörkhuber und Katrin Litschko. Mehr zu dem Projekt finden Sie auf www.karpatenblatt.sk

Durch die Straßen

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Gleich am ersten Tag besuchten wir während der Radtour die Gemeinde Bacúch/Batzuch. Das Jahr 2009 war für die Bewohner der Ge-meinde Bacúch außergewöhnlich und unver-gesslich. In diesem Jahr wurde am Eingang in die Gemeinde ein großer Stein gesetzt, an dem man dann eine Gedenktafel aus Granit befestigte. Der mit goldenen Buchstaben geschriebene Text erinnert an das Wirken der Karpatendeutschen im Oberen Grantal (Horehronie) und an ihren Beitrag für diese Region.

Auf dem Weg nach MühlenbachGerade am 735. Jahrestag der Gründung der Gemeinde Batzuch wurde diese Tafel symbolisch getauft. Sie erzählt den Bewoh-nern der Region, aber auch den Touristen oder zufälligen Besuchern gleich am Ein-gang zur Gemeinde von der Aktivität der Karpatendeutschen auf diesem Gebiet. Wei-ter führte uns der Weg zum Denkmal für die Prerauer Opfer in Mühlenbach/Mlynica, um uns an die schweren Schicksale der Leute,

die auf dem Weg zurück in ihre Heimat wa-ren, zu erinnern. Es war der 18. Juni 1945, mehr als ein Monat nach Kriegsende. In einem Zug zurück nach Hause waren auch Bewohner aus Mühlenbach, aber ihr Weg endete in Prerau. 267 Reisende wurden zur Schwedenschanze geführt und dann von slo-wakischen Soldaten ermordet. Unter den 34 Mühlenbacher Opfern waren sieben Kinder unter 14 Jahren, fünf Alte über 70 Jahren, sechzehn Frauen und sechs Männer. Ein ähnliches Schicksal hatten auch die Einwoh-ner der Gemeinde Švedlár/Schwedler, wo in diesem Jahr auch eine Gedenktafel enthüllt wurde.

Mit Sport für Geschichte begeistern Wir besuchten auch den Friedhof in Kežma-rok/Kesmark, wo viele bedeutende Karpa-tendeutsche aus Kultur und Wissenschaft begraben sind.

Mit diesem Projekt wollten wir die Jugendli-chen mehr in die Jugendarbeit einbeziehen und Kultur auf jugendliche Art vermitteln. Sport ist für die Jugend sehr attraktiv. In un-serem Projekt machte die Jugend Sport und konnte gleichzeitig etwas über die eigene Geschichte, Kultur, Sprache, Mundart und Sitten erfahren sowie die Leute vom Verein kennenlernen. Außerdem wurden so die Beziehungen zwischen den Generationen gestärkt.

HS, LU

IV

JUGENDBlatt

Auf den Spuren unserer Kultur: Zusammen sind wir stark

KDJ-Mitglieder vor einem Gedenkstein in Mühlenbach.

Bei der Radtour ließ sich Sport und Spurensuche hervorragend verbinden.

1243 wurde Mühlenbach zum ersten Mal schriftlich erwähnt.

Der Gedenkstein in Mühlenbach erinnert an die Opfer von Prerau.

KDJ Mi li d i G d k i

Die Karpatendeutsche Jugend hat in diesem Jahr viele interessante Projekte umgesetzt. Ein Pro-jekt, bei dem Sport und deutsche Kultur verbunden wurde, fand Anfang Herbst in der Zips statt. Wir suchten nach verschiedenen Denkmalen, die an die Geschichte der Karpatendeutschen, an die Besiedlung der ersten Karpatendeutschen in der Slowakei und historische Meilensteine in der Region erinnern.

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Berühmte Zipser

Pfarrer Jakob Hönel (1810-1885)Jakob Hönel war einer der acht Superintendenten der von 1804 bis 1918 bestehenden evan-gelischen Superintendentur A.B. Galizien. Zu seinen Verdiensten gehören die Herausgabe des „Evangelischen Gesangbuches für Gemeinde und Haus“, sein Einsatz für das Gleichstellen der evangelischen Kirche im katholisch dominierten Österreich und sein soziales Engagement.

Schule und StudiumVon dem am 10. April 1810 in Mühlenbach/Mlynica geborenen Jakob Hönel wissen wir, dass er bis 1832 Schulen in Kesmark/Kézma-rok und Rosenau/Rožňava besuchte. Danach studierte er bis 1836 an der theologischen Fa-kultät in Wien. Zwei weitere Semester folgten an der Jenaer Universität.

Zurück in Wien, begann er seine kirchliche Tätigkeit unter dem berühmten Superinten-denten Kristian Heyser, der ihn am 14. Januar 1838 zum Pfarrer ordinierte, d.h. in das Amt eines Pfarrers einsetzte.

Pfarrer in BialaDie ihm zugewiesene Stelle befand sich in Bi-ala, also ganz im Westen des damals zu Ös-terreich gehörenden Galizien. Dort trifft Jakob Hönel vier Tage später, am 18. Januar 1838, ein. Bereits nach drei weiteren Tagen hält Hö-nel seine Antrittspredigt.

Staat und evangelische Kirche in GalizienNach der ersten Teilung Polens 1772 kamen die Herzogtümer Auschwitz und Zator, ein rela-tiv schmales, zunächst südlich von Krakau/Kra-kow von Biala über Lemberg/Lwow bis Trem-bowla/Terebowlja und Kuty liegendes Gebiet, als Kronland Galizien zu Österreich.

Für die Protestanten der Kirche des Augs-burger Bekenntnisses A.B. (auch als Augsbur-ger Confession, Kürzel A.C., bezeichnet) war die Superintendentur die höchste Landesbe-hörde. Sie befand sich bis 1870 in Lemberg.

Gesangbuch und PredigtenBereits 1853 war ein „Evangelisches Ge-sangbuch für Gemeinde und Haus“, das Hö-nel zusammen mit dem Pfarrer Karl Samuel Schneider aus der Nachbarstadt Bielitz/Biela erarbeitet hatte, erschienen. Dieses Gesang-buch enthielt 795 Lieder und einen Anhang mit Gebeten. Es hob sich vorteilhaft von den in dieser Zeit erschienenen Gesangbüchern ab. Sehr schnell wurde es von allen galizischen und den schlesischen deutschen Gemeinden akzeptiert.

In Buchform gab Hönel auch seine Predig-ten heraus. Die ersten „Festpredigten“ erschie-nen 1845 in Wien. Später, anlässlich seines 25-jährigen Berufsjubiläums im Jahr 1863, wurde in Teschen/Tešin ein weiteres Buch mit Predigten und Reden von Hönel veröffentlicht.

Soziales EngagementIn der „Geschichte der evangelischen Gemein-de zu Biala in Galizien“ aus dem Jahr 1860 werden die Bemühungen von Jakob Hönel für eine finanzielle Unterstützung der Witwen von Lehrern und Pfarrern gewürdigt.

Um die Schulkinder kümmerte er sich in besonderer Weise. Als die Zahl der aus dem

benachbarten Kunzendorf nach Biala kommen-den Schüler zunahm und immer mehr Kinder den weiten Weg nach Biala gehen mussten, setzte er sich erfolgreich für den Bau einer Dorfschule in diesem Ort ein.Bei deren Finanzierung ging er mit gutem Bei-spiel voran. Er spendete dazu die Einnahmen aus seinem 1845 erschienenen Büchlein „Festpredigten“ in Höhe von 234 Gulden und 42 Kreuzer.

Nach dem österreichischen Reichsvolks-schulgesetz von 1869 löste die achtjährige Schule die sechsjährige ab. Die Klassengröße wurde auf maximal 80 Schüler begrenzt und die Bildungsaufsicht der Kirche entzogen. Hö-nel setzte für seine Gemeinden durch, dass die kirchlichen Schulen als Privatanstalten weiter unterrichten konnten und fand Wege für die Aufnahme von Kindern aus finanziell schwa-chen Familien.

Superintendent GaliziensDass der Sitz der Superintendentur 1870 nach Biala verlegt wurde und dort bis 1885 blieb, hängt mit der zu diesem Zeitpunkt erfolgten Ernennung von Jakob Hönel zum Superinten-denten zusammen.

Nach Samuel Bredetzky (vgl. KB 8/2017) war er damit der zweite Zipser in dieser verant-wortungsvollen Funktion. Er führte sie 15 Jah-re aus - bis zu seinem Tode am 16. November 1885.

Dr. Heinz Schleusener

Jakob Hönel(Plastik auf Grabstein in Biala)

Titelblatt des Gesangbuches

Den Liedtext aus dem 17. Jh. "Nun danket alle Gott"

finden wir als Nr. 407 in Hönels Gesangbuch

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Wir leben in einer kosmopolitischen Welt. Europäer können über den alten Kontinent verreisen, die Unternehmer ihre Produkte kau-fen und verkaufen und Studierende problemlos im Ausland studie-ren. Menschen unterschiedlicher Kulturen, ethnischer Gruppen und Hintergründe können ohne größere Probleme wechselseitige Beziehungen pflegen. Das Gesicht Europas hat sich seit Mitte des letzten Jahrhunderts dramatisch verändert. Heute wird die Frage der übernationalen Zugehörigkeit auf dem europäischen Kontinent in der Gesellschaft weitgehend ernsthaft diskutiert und angespro-chen. Hat sich dabei eine Supraidentität durchgesetzt oder gilt eher die These: Die europäische Identität besteht aus nationalen Identi-täten?

Elemente der nationalen Identität sind in der europäischen Ge-sellschaft dominant. Wenn man die europäischen Nationen betrach-tet, kann man den Schluss ziehen, dass die Aspekte der nationalen Identität in den europäischen Ländern präsent und tief verwurzelt sind. Menschen Europas empfinden ihre nationalen Identitäten stärker durch nationale Sprachen, Fahnen, Hymnen. Die Bürger der einzelnen Nationen sind stolz auf ihre eigene Geschichte, ihre

Traditionen und Sitten. Über das politische Spektrum hinaus sehen wir den Aufstieg nationaler Parteien. Immer noch lesen und hören wir viel öfter über die Errungenschaften der einzelnen europäischen Nationen und nicht über Europa oder die Europäische Union als Ganzes.

Neben den nationalen Identitäten gibt es auf dem alten Kontinent eine gemeinsame Identität. Erstens ist es wichtig, auf die europäi-sche Geschichte zurückzublicken. Die Europäer teilen gemeinsam einen reichen „kulturellen“ Hintergrund. Seit Karl dem Großen, der auch „Pater Europae“ genannt wird, haben die europäischen Natio-nen intensiv aufeinander gewirkt. Trotz nationaler Unterschiede hat sich eine einzigartige Kultur entwickelt, deren Einfluss sich später weltweit verbreitet hat. Die Rede ist von so genannter „westlicher Kultur“, die auf der griechischen Philosophie, dem römischen Recht und natürlich auf der christlich-jüdischen Moral beruht (Science Daily). In diesem gemeinsamen kulturellen Kontext sind dement-sprechend soziale Normen, ethische Werte, politische Systeme aber auch kulturelle Bräuche entstanden. Dieses Erbe kann man nicht nur einer europäischen Nation zuordnen, ganz im Gegenteil: Es stellt ein Fundament der gemeinsamen europäischen Identität dar (Debating Europe).

Es ist offensichtlich, dass sich die nationale und die europäische Identität in unterschiedlichen Reifegraden befinden. Auch der Auf-stieg nationaler Strömungen in Europa bestätigt nur die Dominanz der nationalen Identität. Nichtsdestoweniger schließen sich die nationalen Identitäten und die europäische Identität gegenseitig nicht aus. Es soll auch das Ziel sein, die nationale Identität nicht aufzugeben, sondern durch das gründliche und respektvolle Ken-nenlernen anderer Nationen eine gemeinsame Identität aufzubau-en. Denn durch eine gemeinsame Identität verstärkt sich auch die Zugehörigkeit europäischer Länder. So werden nicht nur kontinen-tale, sondern auch globale Probleme und Herausforderungen viel effektiver angepackt werden können (Jiménez, Antonia). Darüber hinaus müssen sich die Europäer bemühen, ihre eigenen nationa-len Identitäten aufrechtzuerhalten und ihre europäische Identität weiterzuentwickeln.

Eine friedliche Koexistenz der nationalen und europäischen Iden-tität ist daher nicht nur möglich, sondern auch notwendig (Journal of Identity and Migration Studies). Dieses einzigartige Modell fördert europäische Integration und ist Voraussetzung einer erfolgreichen Zukunft für Europa. Denn es gibt keine nationale versus europäi-sche Identität mehr, sondern eher eine nationale und europäische Identität. Es ist kein Wettbewerb, sondern eine gegenseitige Aner-kennung.

Radoslav Hospodár

Radoslav Hospodár beim Vortragen seines Gewinner-Essays

Die Auszeichnung fand in der Residenz des deutschen Botschafters statt.

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Kultur

Essay-Wettbewerb „Europäische versus nationale Identität“

Dieser Essay entstand für einen Wettbewerb, den die Hanns-Sei-del-Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für europäische und nordatlantische Beziehungen veranstaltet hat. Junge Schüler-Innen sollten sich mit dem Thema „Europäische versus nationale Identität“ auseinandersetzen. Die Studenten hatten die Möglich-keit, die Essays entweder auf Slowakisch oder Deutsch zu verfas-sen. Radoslav Hospodár ist Schüler am Edita Stein-Gymnasium in Kaschau/Košice und gewann mit seinem Essay in der Kategorie Deutsch. Er wird am Europäischen Jugendforum der Hanns-Sei-del-Stiftung im Kloster Banz teilnehmen.

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Kultur

Die festliche Kopfbedeckung der Bergmänner der Unterzips nannte man Tschako, in der Mundart „da Tschakoo“. Deren Ursprung liegt in einer 1800 in den europäischen Heeren eingeführten, steifen, militärischen Kopfbedeckung. Die ungarische Benennung dafür ist csakó – Husarenhelm. In der Unterzips war ein Tschako mit einer breiten Goldborte besetzt und mit einem schwarzen Federbusch ge-schmückt, der grünlich schillert.

Bergbautradition spiegelt sich in der TrachtSchmöllnitz/Smolník war als berühmter Bergbauort auch bekannt für seine Bergbaufeste. Die Bergmänner in ihrer Tracht wurden von festlich gekleideten 10- bis 13-jährigen Buben, die man Bergmänn-chen nannte, begleitet. Sie trugen rote Hosen und weiße Jacken, ihr Tschako war einfach und mit einem weißen Federbusch verziert. In den Händen hatten sie eine große weiße Kerze, die mit verschiede-nen Symbolen verziert war. Manchmal wurde ihre Erscheinung auch durch einen dichten langen Bart ergänzt.

Ähnlich wie in anderen Städten wurde im 19. Jahrhundert im All-

tag in Dobschau/Dobšiná eher selten Tracht getragen. Ein wichtiges Kleidungsstück und ein typisches Merkmal der Dobschauer Frauen-tracht waren die Spitzenhaube und das Kopftuch. Es gab weiße und schwarze Hauben. Weiße trugen die Frauen der Berg- und Hüttenleu-te, schwarze die Frauen der Handwerker. Verheiratete Frauen trugen einen dunkelblauen oder schwarzen Rock und eine Schürze.

Die Mädchen hatten weiße Blusen und einen hellen Rock. Im Zopf hatten sie eine weiße Schleife. Die Frauen trugen im Sommer Schu-he, im Winter Stiefel, die über die Waden reichten. In früheren Zeiten gingen die Frauen und Mädchen im Sommer barfuß, nur sonntags trugen sie Stiefel. Im Winter hingegen hatten sie stets Stiefel an.

Eine Legende in der Kleidung In den 30er-Jahren des vorigen Jahrhunderts kam die alte Tracht aus der Mode. Seitdem kleiden sich die Bergleute und Handwerker nach der allgemeinen städtischen Mode. Bei der feierlichen Berg-mannskleidung war ein Tschako selten, heute trägt man eine schwar-ze Kappe, die mit einem Zweiglein verziert ist. Zu dieser typischen, schwarzen Uniform zählt zum einen der Bergkittel, eine Jacke mit schwarzem Tuch. An der Original-Tracht befinden sich 29 goldene Knöpfe, geprägt mit den Werkzeugen Schlägel und Eisen, die die Bergmänner zum Herausbrechen des Gesteins verwendeten.

Zusätzlich nehmen sie auch Bezug auf die Legende der Schutzpa-tronin der Bergleute: Die 29 Knöpfe stehen für das Lebensalter der Heiligen Barbara, die der Legende nach im Alter von 29 Jahren von ihrem Vater enthauptet wurde. Beim Tragen dieser Tracht werden die obersten drei Knöpfe nicht geschlossen, ein Hinweis auf die Dreifal-tigkeit (in ihrem Gefängnisturm ließ Barbara der Legende nach ein drittes Fenster einbauen).

An den Ärmeln des Kittels befinden sich schwarze Fransen. Sie sind ein Symbol für die Reservedochte für Öllampen und Zündschnü-re für Sprengladungen, die man meist angebunden an den Ärmeln getragen hat. Bergkittel werden von Bergleuten bei Feierlichkeiten zur Brauchtumspflege regelmäßig bei öffentlichen Auftritten getra-gen.

Rastislav Fiľo

Die Trachten der Karpatendeutschen(10. Fortsetzung)

Wenn man in die ersten Jahrzehnte des vorigen Jahrhunderts zurückblickt, erkennt man, dass die Tracht in den meisten karpatendeutschen Gebieten der Slowakei noch ein fester Bestandteil des Alltagslebens war. Heute im 21. Jahrhundert ist die Tracht jedoch beinahe vollkommen aus unserem Alltag verschwunden. Wir stellen Ihnen in unserer Serie die Trachten der Karpatendeut-schen vor. Dieses Mal werfen wir einen Blick in die Unterzips.

Bergmännchen aus Schmöllnitz

Bergmänner aus Schmöllnitz Hütte Trachtengruppe aus Dobschau

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Am 26. März 1943 hielt der damalige deutsche Staatssekretär und der „Führer der deutschen Volksgruppe in der Slowakei“ Franz Karmasin vor dem Völkerrechtlichen Ausschuss der Akademie für Deutsches Recht einen längeren Vortrag über die Rechtsstellung der deutschen Bevöl-kerungsgruppe in der damals bestehenden Slowakischen Republik. Zu den von ihm erörterten Themenpunkten gehörte auch die Frage der deutschen evangelischen Landeskirche. Er schilderte in einer knappen Darstellung ihre bis dahin kurze Geschichte und offenbarte, dass die Schaffung der landeseigenen Kirche „aus rein wirtschaftlichen Gründen“ erfolgte. War es wirklich so? Spielte das mehr als 20 Jahre dauernde Bestreben nach Unabhängigkeit sowie das politische Kalkül keine vor-dergründige Rolle mehr?

Die Bestrebungen sich zu verselbständigen bzw. mindestens ein ei-genes deutsches Distrikt als Ziel zu erreichen, reichen bis zum Anfang der 1920er Jahre, als die deutschen Lutheraner gezwungenermaßen ein Teil der slowakischen evangelischen Kirche ohne weitgehende autono-me Rechte wurden. An diesem Zustand änderte sich bis Herbst 1938 nur wenig. Die Erklärung der Autonomie des slowakischen Landes am 6. Oktober 1938 und die Etablierung der nationalsozialistisch ausgerich-teten Deutschen Partei (DP) im neuen autoritären Regime schufen die Rahmenvoraussetzungen für eine mögliche Gründung einer selbständi-

gen deutschen evangelischen Kirche. Es mag sein, dass die Gründe, die dazu führten, ökonomisch motiviert waren, aber die zustande ge-kommene Vereinbarung zwischen der slowakischen Landesregierung und Karmasin, dem Führer der DP, war durchaus ein politischer Akt. Das geschah Ende Januar 1939. Der Weg zur deutschen evangelischen Kir-che war damit zwar geebnet, es dauerte jedoch mehr als drei Jahre bis der Prozess der Verselbstständigung vollzogen wurde.

Der erste Schritt in diese Richtung war die Synode in Liptovský Svätý Mikuláš am 13. und 14. Juni 1939. Darauf wurde beschlossen, den deutschen Lutheranern eine eigene Landeskirche zu bewilligen. Zwei Wochen darauf hielt ein deutscher Kirchentag seine Sitzung in Kesmark ab. Er nahm einen Verfassungsentwurf an, der umgehend der slowaki-schen Regierung zur Bestätigung vorgelegt wurde. Die hat das Doku-ment jedoch dilatorisch behandelt und eine umfassende Überarbeitung des Textes gefordert. Inzwischen wurde im April 1940 vom slowakischen Parlament ein Gesetz verabschiedet, welches die Trennung der deut-schen Gemeinden regelte. Erst der nächste Kirchentag Anfang Novem-ber 1940 brachte eine neue Kirchenverfassung. Ihre amtliche Geneh-migung verzögerte sich jedoch um weitere 18 Monate. Ein Grund dafür ist in der kühlen Haltung des herrschenden, auf die katholische Kirche gestützten Regimes gegenüber den evangelischen Slowaken zu suchen. Erst nach einer massiven Intervention des deutschen Gesandten Hanns Ludin gab Anfang Mai 1942 das Kabinett Vojtech Tukas nach. Vier Mona-te später wurde die Verfassung als Kundmachung des Schulministeriums im Slowakischen Gesetzblatt veröffentlicht. Damit war der fast drei Jahre dauernde Schwebezustand beendet worden.

Das Oberhaupt der Kirche stellte der Landesbischof dar. Zu diesem wurde Ende Juni 1942 der bis dahin bischöfliche Administrator Johan-nes Scherer gewählt. Als Inspektor firmierte der Pressburger Fabrikant Wilhem Grüneberg. Administrativ teilte sich die Kirche in drei Kirchen-kreise: Poppertaler, Hernad-Göllnitztaler und Pressbuger Kirchenkreis mit insgesamt 34 553 Glaubensgenossen. Diese Struktur blieb bis zum Beginn der Evakuierung im Herbst 1944 intakt.

Die Führung der deutschen evangelischen Landeskirche zeigte sich als kooperativer Partner der nationalsozialistisch gerichteten DP. Bei der Umwandlung der evangelischen Schulen in nichtkonfessionelle Gemein-deschulen leistete sie im Vergleich zu katholischen Geistlichen einen viel geringeren Widerstand. Als die slowakische Regierung Ende März 1942 jüdische Bevölkerung in die Vernichtungslager deportieren ließ, scheu-te sich die Führung der Landeskirche nicht davor, die Pfarrer, welche die Juden tauften, wie der Fall des Deutschendörfer Seniors Emmerich Varga zeigt, aus ihren Reihen auszustoßen. Sie sträubte sich eben nicht dagegen, die evangelischen Geistlichen für den Dienst in der Waffen-SS freizustellen. Das NS-konforme Verhalten der Kirche und ihrer Vertreter, von wenigen Ausnahmen abgesehen, brachte ihr, im Sinne Himmlers Grundsatzes „Wer sich gut verhält und wer national arbeitet, wird unter-stützt“, auch finanzielle Zuwendungen aus dem Reich.

Die mit dem Naherücken der Front einsetzende Evakuierung bedeu-tete zugleich den Anfang vom Ende der deutschen evangelischen Lan-deskirche. Viele Pfarrer und Glaubensgenossen verließen die Slowakei, wenn auch oftmals unfreiwillig. Nach Kriegsende fand die Landeskirche in der wiederhergestellten Tschechoslowakei keinen Platz mehr. Sie wur-de verboten, ihr Besitztum zwangsverwaltet bzw. beschlagnahmt und die Geistlichen aus dem Staatsgebiet ausgewiesen.

Michal Schvarc

Kultur

Deutsche evangelische Landeskirche A.B. in der Slowakei 1939 – 1945

Landesbischof Johannes Scherer

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Liebe Leserinnen und Leser des Karpaten-blattes, im Juli dieses Jahres feierte unser Karpatenblatt seinen 25. Geburtstag. Mit Freude möchte ich dazu herzlich gratulieren. Während meines Aufenthaltes in einem Hotel in Poprad/Deutschendorf (eine Autobus-Rei-se von Deutschland in die Slowakei) erhielt ich im Jahr 2004 „mein“ erstes Karpatenblatt. Alle Hefte waren trotz des weiten Postweges niemals beschädigt. Mein herzlicher Dank gilt heute auch den Beschäftigten in der Druckerei und im Vertrieb des KDV-Monatsblattes. Viel-leicht werden Sie sich jetzt fragen, wieso ein so entfernt wohnender Deutscher Interesse an der Publikation der Karpatendeutschen in der Slowakischen Republik hat.

Im Jahr 1966 las ich in der „Wochenpost“ (einer sehr beliebten Zeitung in der DDR/NDR) folgende Annonce: „Elena, 22 Jahre, sucht ei-nen deutschen Brieffreund.“ Ich schrieb eine Karte an die Adresse in Topoľčany. In ihrer Antwort teilte mir Elena mit, dass sie ca. 400 Zusendungen erhalten habe. Alle anderen Briefwünsche habe sie in ihrer Schule verteilt.

Im August 1967 besuchte ich meine Brief-freundin und ihre Familie. Dort lernte ich meine ersten slowakischen Wörter. Die Gastfamilie zeigte mir Sehenswertes ihrer schönen Hei-mat, von ihnen erfuhr ich auch mir bisher Un-bekanntes über die Region und die dort leben-den Menschen.

Ab Januar 1968 hörte ich bei uns in Thürin-gen sehr oft die deutschsprachigen Sendun-gen des Prager Rundfunks. Von besonderem Interesse waren für mich die Informationen über den beginnenden „Prager Frühling“, von dem in der DDR nichts Positives berich-tet wurde.

Anfang August 1968 reiste ich voller Erwar-tungen erneut mit dem Zug in die ČSSR. Während einiger Tage in Bratislava und in To-poľčany überraschte mich die ungezwungene Stimmung der Bevölkerung, wie ich sie bei den Bürgern in der DDR noch nie so erlebt hatte. Jedoch nur bis zu jener Minute, als mir Elenas Vater am Morgen des 21. August ernst und traurig zugleich erklärte: „Es ist etwas sehr Schreckliches geschehen, die russische Ar-mee hat in der Nacht unser Land okkupiert. Auch Prag ist schon besetzt, dort ist Kampf auf den Straßen. Alexander Dubček ist von den Russen verhaftet worden!“

Nach mehreren Tagen in Topoľčany, da-nach – nicht ohne innerer Anspannung in Bratislava und in Prag – musste ich mir nach meiner Rückkehr in der DDR von Staats-funktionären sagen lassen, dass der „Prager Frühling“ im Bruderland in Wirklichkeit eine Konterrevolution rechter Kräfte gegen den So-zialismus gewesen sei.

Der Kontakt zu meiner Brieffreundin blieb in der Folgezeit bestehen. Er wurde jedoch selte-ner genutzt. Jeder von uns hatte damals inzwi-schen seine eigene Familie gegründet.

Ich habe mir den Tag nicht gemerkt, dafür aber den Satz, den ich im Frühjahr 2002 zu meiner Frau Brigitte gesagt hatte: „Wir sollten versuchen, ob wir die slowakische Elena (mei-ne Tochter heißt auch Elena) wiederfinden.“

Nach dem Geldumtausch in slowakische Kronen erfolgte ab dem 16. August 2002 un-sere erste Reise in das „Kleine Große Land“ Slowakische Republik. Schon am dritten Tag gab es nach 34 Jahren (!) unter dem Michaeler Torturm in Bratislava ein herzliches Wiederse-hen mit meiner früheren Brieffreundin, die uns dabei auch ihre nette Familie vorstellte.

Von 2002 bis 2013 besuchte ich mit mei-ner Frau jedes Jahr die Slowakei. Unsere touristischen Ziele fanden wir vorwiegend im westlichen und im mittleren Landesteil. Die Slowakei ist für uns sehr schnell eine „Zwei-te Heimat“ geworden. Bei jeder Reise lernten wir freundliche und hilfsbereite Menschen kennen. Ein besonders herzliches Verhältnis besteht zum karpatendeutschen Ortsverein in Krickerhau mit Pani Hildegard Radovská und zum Ortsverein in Pressburg mit Pani Rosi Stolár-Hoffmann.

Weil ich in keiner slowakischen Buch-handlung ein gewünschtes Buch in deutscher Sprache finden konnte, habe ich im Jahr 2004 begonnen, alle mir erreichbaren Daten und Er-eignisse (auch die der Karpatendeutschen) bis zum Jahr 2014 zu sammeln und in deutscher Sprache in einer 250-seitigen Chronik „Dejiny Slovenska“ („Geschichte der Slowakei“) aufzu-schreiben.

Eine Augenerkrankung verhindert meine weitere Arbeit an der Chronik, auch künftige Reisen in die SR. Es ist aber wunderbar, dass wir als Verbindung zu Ihnen allen auch künftig jeden Monat aus Košice/Kaschau vom KDV ei-nen freundschaftlichen Gruß aus der „Zweiten Heimat“ erhalten: Das Karpatenblatt. Herzli-chen Dank! Ďakujeme Vám!

S priateľskym pozdravom a všetko najlepšie, Váš Bernd Oertel

Leserbrief: 50 Jahre Freundschaft mit der Slowakei und den Karpatendeutschen

Gedanken zur Zeit

Meine slowakische Brieffreundin Elena Sukeniková im August 1968

Bernd und Brigitte Oertel im September 2012 bei Banská Bystrica/Neusohl

„Geschichte der Slowakei“ von Bernd Oertel

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Am diesjährigen Michaelis-Tag war herrliches Herbstwetter, als ob sogar der Himmel selbst mitspielte, um dieser Veranstaltung zu ge-bührendem Gang und Glanz zu verhelfen.

Um neun Uhr haben sich Glied an Glied einzelne Mitglieder un-serer Kirchengemeinde, einige Vertreter des Karpatendeutschen Vereins mit der Ortsvorsitzenden Frau Dipl. Ing. Gabriela Ivančová an der Spitze, der Bürgermeister Vladimir Končík und Vertreter des Gemeinderates im Raum unserer evangelischen Kirche eingefunden, wobei auch die Seelsorger beider Konfessionen – Herr Mag. Vladimir Schwarc für die evangelische und Herr PHD. Martin Pivovarník als Vertreter der katholischen Kirche – schöne Beiträge zu diesem Ge-denktag leisteten. Ein glänzendes Beispiel für die Ökumene.

Nach der Ansprache des Bürgermeisters, der dem ganzen Wir-ken unserer Kirchengemeinde im Sein und Werden Schwedlers eine lebenswichtige, ja unersetzliche Rolle zusprach und auf die Wurzeln und die Herkunft unserer bergmännischen Vorfahren verwies, ertön-te im Kirchenraum die Stimme unserer Vorfahren selbst.

Frau Marie Patz brachte das beispielhafte Gedicht von unserem Mundartdichter Franz Ratzenberger „De Haja“ (Die Hauer) auf herr-liche Weise zu Gehör. Da blieb so manches Auge nicht trocken. Es war einfach bezaubernd aber auch besinnend und gedankenanre-gend.

Danach ergriff unser Pastor Herr Pfarrer Schwarc das Wort. Er fasste die ganze Geschichte der Kirchengemeinde und des Kirchen-baus möglichst kurz und bündig zusammen. Daraufhin übernahm der katholische Seelsorger Martin Pivovarník das Wort, der unter an-derem auf die Wichtigkeit nicht nur des guten Zusammenlebens im christlichen Sinne, sondern auch auf die gemeinsamen Werte des Glaubens und die Notwendigkeit auch die Vorfahren als Glaubensbo-ten zu ehren, sehr trefflich und ohne drehen und deuteln hervorhob.

Aber auch die Jugend blieb nicht ausUnter Aufsicht und hervorragender Regieführung von Dipl. Ing. Zu-zana Patzová ertönten schöne kirchliche Lieder aus den Mündern unseres Jugendchores, der einen musterhaften und ergänzenden Beitrag zur bewundernswerten Leistung von Frau Marie Patz lieferte. Überhaupt gelang es unserer Presbyterin viele und fürwahr mannig-faltige Angelegenheiten erfolgreich unter einen Hut zu bringen.

Nicht wegzudenken sind und bleiben aber auch unsere Bergknap-pen in ihren schneidigen Uniformen, die als wahre Hüter der weit zurückliegenden bergmännischen Tradition Schwedlers und seiner früheren und heutigen Einwohner fest und würdig ihren symbolischen Wachdienst hielten. Nur so nebenbei, Martin Luther war auch ein Bergmannssohn und hat nie daraus ein Hehl gemacht.

Luthers Worte im Schwedler von heuteNach dem Abschluss des feierlichen Gottesdienstes begaben wir uns alle auf den Kirchhof, wo als Andenken an diesen Michaelis-Tag im Park, wo auch Franz Ratzenbergers Denkmal steht, feierlich ein kleines Tannenbäumchen gepflanzt wurde. Als man einmal Luther fragte, wo er denn jetzt hausen wolle, wo er doch vogelfrei gespro-chen wurde, da rief der große Reformator in ihm eigenen kühnen Ton folgende Worte seinen zweifelnden Befragern zu: „Unterm Himmel!“Und nun standen auch wir unter heiterem und hellem Himmel und konnten dabei mit Recht sagen: Das Schicksal hat uns nicht unter-kriegt!

Die Frucht der ReformationVor 500 Jahren hat die Reformation das Erdreich aufgerissen und Martin Luther die junge Saat in die alten Glaubensschollen Deutsch-lands und Europas hineingeworfen. Und so mancher Sämann ging aus und streute auch in Schwedler neuen Samen aus. So, wie am Beispiel dieses Bäumchens. Und erstaunlicherweise begann damals wie heute der Boden des Glaubens und Lebens sowohl in Deutsch-land und ganz Europa als auch in unserem Schwedler wieder zu treiben und erfreuliche Früchte zu tragen. Der Weg wurde damit eingeschlagen. Und vor 230 Jahren ist durch die Weihe unseres Gotteshauses der lange, mühevolle Glaubensweg zu seinem erfolg-reichen Höhepunkt gelangt.

Das Band des gemeinsamen vererbten Lebens- und Glaubens-gutes umschlingt uns alle und ob da einer oben oder unten steht, eines war plötzlich jedem klar geworden: Wir werden weiter in treuer Glaubensgemeinschaft und Zuversicht unsere Gegenwart für die Zu-kunft meistern.

Schwedler, den 1. Oktober 2017Oswald Lipták

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Gedanken zur Zeit

Vor 230 Jahren wurde die evangelische Kirche in Schwedler geweiht. Nach dem Gottesdienst wurde ein Tannenbäumchen gepflanzt.

Der Michaelis-Tag in der Schwedler KircheVor genau 230 Jahren durften und konnten die verfolgten evangelischen Christen von Schwedler endlich ihren Traum erfüllt sehen und sich wieder öffentlich und in aller Ehre Gott in Gebet und tiefem Glauben zuwenden. Damit ist eine wahre Belebung sowohl des geistlichen als auch des sittlichen Lebens zum Tragen gekommen.

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Gedanken zur Zeit

Gut, dass ich einen Bibelleseplan habe. Ohne den würde ich viel we-niger in der Bibel lesen. Und wenn ich dann anfange darin zu lesen, merke ich, wie Gott mich anspricht, zu sich zieht, zum Nachdenken bringt, korrigiert, mich herausfordert, froh macht, zu ihm zieht. So auch vor einigen Tagen: Ich las im Titusbrief. Vers 13 aus Kapitel 2 ließ mich den Atem anhalten. Dort heißt es im Kontext: „Denn es ist erschienen die heilsame Gnade Gottes allen Menschen, und erzieht uns, dass wir absagen dem gottlosen Wesen und den weltlichen Be-gierden und besonnen, gerecht und fromm in dieser Welt leben und warten auf die selige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit des großen Gottes und unseres Heilands, Jesus Christus, der sich selbst für uns gegeben hat, damit er uns erlöste von aller Ungerechtigkeit und reinigte sich selbst ein Volk zum Eigentum, das eifrig wäre zu guten Werken.“ (Titus 2,11-14). Der Abschnitt war mir bekannt – es geht um Jesus Christus, die Gnade Gottes in Person. Die Rede ist vom Evangelium: Alle Menschen sind hoffnungslos verloren in ihren Sünden; Christus kam und brachte rettende Gnade von Gott. Er hat sich selbst geopfert am Kreuz, damit wir für unsere Schuld nicht be-straft werden mit der ewigen Hölle. Nur wer dieser Botschaft vertraut, und wem sie höchst wertvoll ist, kann gerettet werden!

Vers 13 aber ließ mich nicht los. Dort ist die Rede davon, dass Christen auf „die selige Hoffnung“ warten – so übersetzt Luther die-se Stelle aus dem griechischen Urtext. Wenn man dem nachforscht, dann stellt man fest, dass hier im Griechischen das Wort „makarios“ steht, was übersetzt heißt „glücklich“. Verständlicher übersetzt also die Neue Genfer Bibelübersetzung, wenn sie Vers 13 so übersetzt: „Seine Gnade führt auch dazu, dass wir voll Sehnsucht auf die Erfül-lung der Hoffnung warten, die unser höchstes Glück bedeutet: das

Erscheinen unseres großen Gottes und Retters Jesus Christus in sei-ner ganzen Herrlichkeit.“

Unser Text verbindet die beiden wichtigsten Festtage des Chris-tentums. Vers 11: In Christus ist Gottes Gnade sichtbar geworden (Weihnachten) – die Gnade, die allen Menschen Rettung bringt (Os-tern: Christus stirbt für uns). Vers 12: Diese einzigartige Gnade Got-tes erzieht uns dazu, uns von aller Gottlosigkeit und von den Begier-den dieser Welt abzuwenden und, solange wir noch hier auf der Erde sind, verantwortungsbewusst zu handeln, uns nach Gottes Willen zu richten und so zu leben, dass Gott geehrt wird. Ist das so in Deinem Leben? Wenn nicht, dann ist Dir diese Gnade Gottes nicht wertvoll; also bist Du kein Christ!

Vers 13: Gottes Gnade in Christus führt auch dazu, dass wir voll Sehnsucht auf die Erfüllung der Hoffnung warten, die unser höchstes Glück bedeutet: das Erscheinen unseres großen Gottes und Retters Jesus Christus in seiner ganzen Herrlichkeit. Ist es das größte Glück für Dich, wenn Jesus Christus wiederkommt beziehungsweise wenn Du stirbst und Du die Gewissheit hast, dass Du Deinem Herrn und Retter Jesus Christus begegnest und mit ihm in Ewigkeit leben wirst? Weil Christus selbst Dein Leben ist (Philiperbrief 1,21)? Wenn nicht, dann liebst Du andere Dinge oder Personen mehr als Jesus Christus, und damit bist Du kein Christ und gehst in die ewige Hölle! Jesus sagt: „Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist es nicht wert, mein Jünger zu sein, und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist es nicht wert, mein Jünger zu sein“ (Matthäus 10,37). Christsein ist Christus lieben und ihm vertrauen – von Herzen! Jede Frömmig-keitsform des Christentums, die etwas anderes behauptet, kannst Du in den Mülleimer werfen!

Monatsgruß von Thomas Herwing

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Aus den Regionen

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Region I. Pressburggratuliert Gizela Bibeňová zum 89., Gisela Boriková zum 88., RNDr. Milan Cílek zum 56., MUDr. Barbara Galbiati zum 44., Viliam Hartmann zum 79., Elisabeth Janečková, geb. Hornik zum 85., Elisabeth Jecková, geb. Gretsch zum 93., Alžbeta Jančíkovázum 57., RNDr. Anton Koňakovský zum 79., Alica Klima geb. Metzl zum 93., PhDr. Car-men Krišková zum 70., Renata Kniršová zum 63., Maász Marian zum 33., Ján Markechzum 31., Oľga Majzlan zum 36., Klaus Mittmann zum 50., Anton Prno zum 46., Ing. Arch. Zuzana Potrášová zum 29., Mgr. Irena Padrunková zum 75., Valeria Pagačiková geb. Švecová zum 77., Robert Redhammer zum 54., Alžbeta Sirotová zum 81., MUDr. Roman Sobota zum 45., Mi-chaela Schlachtová zum 38., Ing. Zdenek Trochta zum 91. und Ivana Veselovská geb. Slivková zum 30. Von ganzem Herzen wün-schen wir alles Gute, viel Gesundheit und Zufriedenheit in den weiteren Jahren.Herzlichen Glückwunsch auch an Herrn Stelcer aus Trentschin, der seinen 94. Ge-burtstag feierte!

Region II. Hauerland• Die OG des KDVs in Tužina/Schmiedshau gratuliert Adela Slobodová zum 84., Anna Čertíková zum 78., Ľudmila Pračková zum 77., Štefan Schwertschik zum 73., Hilda Pojezdálová zum 53., Dáša Bačíková zum 48. und Ladislav Šdovčík zum 47. Geburts-tag. Wir wünschen viel Glück, Gesundheit und Zufriedenheit im Kreise der Liebsten.• Die OG des KDVs in Horná Štubňa/Ober-Stuben gratuliert Melánia Moczová zum 75., Jozef Steinhübl zum 59., Ing. Eva Maršalová (Turz-Sankt Martin) zum 57. und Anita Šarlinová zum 50. Geburtstag. Wir wünschen alles Gute, viel Gesundheit und Zufriedenheit mit Gottes Segen in den wei-teren Lebensjahren.• Die OG des KDVs in Handlová/Kricker-hau gratuliert Margita Bobriková zum 85., Katarína Maďarová zum 81., Alžbeta Vaňová zum 77., Magdaléna Frimmelová zum 75., Ester Szelešová zum 75., Dr. Ondrej Pöss zum 67., Valéria Vicianová zum 66., Adriana Oswaldová zum 64., Daniela Hečková zum 50. und Michal Pastorok zum 35. Geburts-tag. Von ganzem Herzen wünschen wir viel Gesundheit und Zufriedenheit in den weite-ren Jahren!• Die OG des KDVs in Kľačno/Gaidel gra-tuliert Werhild Janovcová zum 79., Viliam Greschner zum 76., Horst Greschner zum 63., Wilibald Greschner zum 53., Alfred Greschner zum 52., Roland Janovec zum

51. und Silvia Slobodová zum 32. Geburts-tag. Alles Gute, viel Gesundheit und Gottes Segen in den weiteren Lebensjahren!• Die OG des KDVs in Turček/Oberturz gratuliert Mária Šipková zum 69. und Ján Dérer zum 64. Geburtstag. Wir wünschen viel Glück bei bester Gesundheit und Zufrie-denheit mit Gottes Segen in den weiteren Lebensjahren!• Die OG des KDVs in Malinová/Zeche gratuliert Ida Richterová zum 82., Elfrie-da Stiffelová zum 79., Štefánia Richterová zum 78., Oľga Maurerová zum 70., Moni-ka Páleschová zum 69., Leopold Maurer zum 68., Anna Maurerová zum 67., Rudolf Gross zum 67., Miroslav Elischer zum 53. und Miroslav Hegedüš zum 48. Geburtstag. Wir wünschen viel Glück, gute Gesundheit und Gottes Segen im Kreise der Liebsten.• Die OG des KDVs in Kunešov/Ku-neschhau gratuliert Anna Sivoková zum 70. Wir wünschen viel Glück, gute Gesundheit und Zufriedenheit in den weiteren Jahren.• Die OG des KDVs in Nitrianske Pravno/Deutsch-Proben gratuliert Otília Žiaková zum 81., Zlatica Paldaufová zum 79., Ing. Anton Minárik zum 79., Eva Rapošová zum 77., Ludmila Hianiková zum 76., Mária Balčiráková zum 75., Eva Tallová zum 67., Anna Richterová zum 66., Alfred Antol zum 44. und Jozef Tallo zum 42. Geburtstag. Wir wünschen viel Gesundheit, Glück und Freude im Kreise der Familie.• Die OG des KDVs in Janova Lehota/Drex-lerhau gratuliert Ida Karásková zum 75., Stanislav Pogádl zum 56., Eva Gašpírová zum 55., Mária Belianska zum 52., Adela Binderová zum 29. und Dávid Kortiš zum 24. Geburtstag. Alles Gute, viel Gesundheit und Gottes Segen im Kreise Eurer Liebs-ten. • Die OG des KDVs in Krahule/Blaufuss gratuliert Ján Daubner zum 61. und Ján Schnierer zum 61. Geburtstag. Wir wün-schen von ganzem Herzen viel Glück, Ge-sundheit und Gottes Segen in den weiteren Jahren.

Region III. Oberzips• Die OG des KDVs in Spišská Nová Ves/Zipser Neudorf gratuliert Eleonóra Alžbeta Hodáková zum 86., Mgr. Alžbeta Pačnárovázum 67., Ing. Katarína Pacáková zum 55. und Iveta Schwabik zum 51. Geburtstag. Wir wünschen viel Gesundheit und Zufrie-denheit im Kreise Ihrer Familien. • Die OG des KDVs in Poprad/Deutschen-dorf gratuliert Grete Lumtzer zum 90., Margarete Jasovský zum 86., Ing. Werner Frank zum 76., Kristína Lumtzerová zum

64., Zuzana Voláková zum 62., PaedDr. Eva Stojanovičová zum 54. und Saade Ramin zum 25. Geburtstag. Wir wünschen alles Gute, viel Gesundheit, Glück und Got-tes Segen und noch viele schöne Tage im Kreise der Familie.• Die OG des KDVs in Kežmarok/Kesmark gratuliert Ondrej Danielčak zum 85., Anna Danielčak zum 83. und Gertruda Nitschovázum 80. Herzlichen Glückwunsch, viel Glück und Gesundheit im Kreise der Liebs-ten!• Die OG des KDVs in Chmeľnica/Hopgar-ten gratuliert Helene Setlak zum 87., Ottilie Chlebak zum 83., Andreas Krafcik zum 71., Marta Boratko zum 69., Maria Faltinsky zum 65., Andreas Jachmann zum 65., Andreas Falticko zum 58., Viera Guzy zum 58., He-lene Gurka zum 56., Hilda Baguska zum 56., Ján Sulík zum 53., Miroslav Pitoňák zum 42, Paul Spes zum 43., Filip Lichvarčíkzum 39., Beata Lang zum 37. und Beata Alexanderčík zum 37. Geburtstag. Die Wun-der wirkende Kraft deines Unterbewusst-seins wird durch dein erfolgreiches Leben immer neue Kräfte entwickeln. Sie hält dich dadurch auf natürliche Weise gesund.

Region IV. Unterzips• Die OG des KDVs in Mníšek nad Hnil-com/Einsiedel an der Göllnitz gratuliert Mária Kluknavská zum 85., Ján Kujnisch zum 81., Alžbeta Zavatzka zum 73., Erika Czebrik zum 66. und Ladislav Schneider zum 53. Geburtstag. Wir wünschen gute Gesundheit, Gottes Segen, viel Glück, Freude, persönliches Wohlergehen und alles Gute. Viele angenehme Momente im Kreise der Familien!• Die OG des KDVs in Dobšiná/Dobschau gratuliert Evelína Gömöryová zum 86., Ka-tarína Štempelová zum 83., RNDr. Ondrej Rozložník zum 81., Vojtech Lipták zum 77., Jozef Lindák zum 68., Milan Pamula zum 63., Edita Zábrelová zum 60., Gabriela Det-vayová zum 54. und Erika Góčová zum 49. Geburtstag. Nur frohe Tage soll es geben, Gesundheit, Glück und ein langes Leben.• Die OG des KDVs in Gelnica/Göllnitz gra-tuliert Jozef Horváth zum 86., Magdaléna Vargová zum 66. und Štefan Dromblikovič zum 61. Geburtstag. Wir wünschen alles Gute, viel Glück, Gesundheit und Zufrie-denheit im Kreise der Familie!• Die OG des KDVs in Smolnícka Huta/Schmöllnitz Hütte gratuliert Alžbeta Winklerová zum 95. Geburtstag. Wir wün-schen ihr alles Gute, Gesundheit, Gottes Segen und Zufriedenheit im Kreise der Fa-milie.

Wir gratulieren

Nachrichten aus Heim und Familie

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Nachrichten aus Heim und Familie

• Die OG des KDVs in Smolník/Schmöllnitz gratuliert Mária Fritschová zum 87., Otomár Vasilco zum 59., Štefan Franko zum 54. und Ing. Renáta Ňochová zum 53. Geburts-tag. Wir wünschen alles Gute,viel Glück, Gesundheit und Gottes Segen in den wei-teren Jahren!• Die OG des KDVs in Švedlár/Schwedler gratuliert Ladislav Loy zum 83., Hilde Fox zum 76., Herta Hudáková zum 74., Ján Sopko zum 68., Lýdia Patzová zum 58., Oskár Münnich zum 56., Oswald Lipták zum 55., Jaroslav Stanko zum 52. und Bc. Katarína Pavorisová zum 27. Geburtstag. Wieder ist ein Jahr vergangen, grad erst hat es angefangen, tröste dich und bleibe froh, andern geht es ebenso! Lasse dich durch nichts verdrießen, frohe Stunden zu genie-ßen, dann sagst du in einem Jahr, dieses Jahr war wunderbar!

Region V. Bodvatal• Die OG des KDVs in Medzev/Metzen-seifen gratuliert Anna Antl zum 74., Ondrej Ballasch zum 63., Karol Bernath zum 83., Katarine Bröstl zum 90., Mgr. Michae-la Frantz zum 38., Andreas Gedeon zum 73., Peter Hospodar zum 18., Mgr. Helene Progner zum 69., Emil Puchir zum 70., Mariane Quallich zum 53., Eva Sasak zum 43., Mgr. Viktoria Schmiedt zum 77., Mag-dalene Špak zum 66., Magdalene Tomasch zum 68. und Ing. Ida Višňovsky zum 57. Ge-burtstag. Das schönste und beste Los auf Erden, soll heute euch gegeben werden, Gesundheit, Glück, Geld und Gut, Zufrie-denheit und froher Mut!• Die OG des KDVs in Vyšný Medzev/Ober-Metzenseifen gratuliert Jan Gaspar zum 78., Mgr. Katarina Prestl zum 77., Irena Bucko zum 74., Viera Schürger zum

70., Zdenek Hiľovský zum 57., Rudolf Bučko zum 54., Ing. Robert Nalepka zum 46., Karin Šebest zum 41., Lubomir Fabian zum 40. und Marek Stieber zum 34. Ge-burtstag. Zum Geburtstag recht viel Glück, immer vorwärts, nie zurück, wenig Arbeit, recht viel Geld, große Reisen in die Welt, jeden Tag gesund sich fühlen, sechs Richti-ge im Lotto spielen, ab und zu ein Gläschen Wein, dann wirst du immer glücklich sein.• Die OG des KDVs in Košice/Kaschau gratuliert Milan Grančič zum 86., Edita Brodíková zum 81., Wilhelm Schwartz zum 78., Alžbeta Fürješová zum 72., Ing. Vla-dimír Hric zum 68., Elena Klimová zum 64, Emil Žák zum 62. und Radoslav Thuroczy zum 38. Geburtstag. Wir wünschen alles Gute, viel Gesundheit, Erfolg und Zufrie-denheit im Kreise der Familien!

Die OG des KDVs in Oberturz-Turz ver-

abschiedete sich von ihrem langjährigen

Mitglied, Frau Mária PATSCHOVÁ, die uns

im Alter von 86 Jahren für immer verlassen

hat. Gott gebe ihr die ewige Ruhe.

Die Mitglieder der OG des KDVs in

Kuneschhau verabschiedeten sich am

25. Oktober 2017 von ihrem langjährigen

Mitglied und ihrer ehemaligen Vorsitzenden,

Frau Anni RÜCKSCHLOSS, die uns in ihrem

57. Lebensjahr für immer verlassen hat.

Gott gebe ihr die ewige Ruhe.

Die OG des KDVs in Schmöllnitz Hütte

verabschiedete sich am 2. November 2017

von ihrem langjährigen Mitglied,

Frau Alžbeta PETROVIČOVÁ, die uns am

28. Oktober 2017 im Alter von 78 Jahren

für immer verlassen hat.

Gott gebe ihr die ewige Ruhe.

Die OG des KDVs in Schwedler verabschie-

dete sich von ihrem langjährigen Mitglied,

Herrn Robert SZABO,

der uns in seinem 52. Lebensjahr still

und unerwartet für immer verlassen hat.

Gott gebe ihm die ewige Ruhe.

Wenn Wege uns trennen und unsere Augen

dich vermissen, darfst du nicht

denken, dass unsere Herzen dich

vergessen! Erinnerungen sind das

einzige Paradies, aus dem man

nicht vertrieben werden kann.

Wir trauen um Josef PÖSS, geboren

in Krickerhau, der uns am 26. Oktober 2017

in Voerde/Deutschland im Alter

von 70 Jahren für immer verlassen hat.

Anspruchslos und bescheiden

war dein Leben,

treu und fleißig deine Hand.

Friede sei dir nun gegeben,

ruhe aus und habe Dank.

In stiller Trauer

Wir trauern um Viktor TischlerViktor Tischler wurde am 23.12.1941 in Metzenseifen/Medzev geboren. Sein Va-ter war Schmied in einem Hammerwerk im Dombachtal. Hier arbeitete Viktor nach seiner Schulzeit ein Jahr. Der Vater wollte, dass er das Leben der Hammerwerker ken-nenlernte.

Danach folgte die Berufsausbildung zum Kaufmann. Den praktischen Teil der Ausbil-dung absolvierte Viktor im Heimatort bei der Firma Technokov unter der Anleitung von Wil-helm Bröstl.

Sein Berufsleben begann 1960 als Ver-käufer in der Kaschauer Verkaufsstelle „Rá-dioamatér“ in der heutigen Hauptstraße/Hlavná. Bald wurde er dort Leiter und war für mehr als 20 Jahre das „Gesicht“ dieses gut frequentierten Geschäftes im Stadtzentrum.

Erst in den 80er Jahren verließ er es, um die Leitung der nicht weit entfernten TESLA-Ver-kaufsstelle zu übernehmen.

Als die politische und wirtschaftliche Wende in der Tschechoslowakei eintrat, ent-schloss er sich, in der Kováčska Straße ein eigenes Geschäft mit Elektronik- und Radio-amateurbedarf zu eröffnen. Dieses betrieb er drei Jahre. Anschließend führte er in Čaňa bis zu seinem Ruhestand mit seiner Tochter einen Textilladen. Mit seiner Heimatstadt Metzenseifen war er immer eng verbunden. Dort hatte er nicht nur Verwandte, sondern auch viele Freunde.

Völlig überraschend starb Viktor Tischler am 19.10.2017. Er hinterlässt neben sei-ner Frau zwei Töchter, fünf Enkel und zwei Urenkel. Viktor Tischler starb am 19. Oktober 2017.

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Kaleidoskop

KARPATENBLATT, mesačník Nemcov na Slovensku. Realizované s finančnou podporou Úradu vlády Slovenskej republiky - program Kultúra národnostných menšín 2017.Vydavateľ: Karpatskonemecký spolok na Slovensku, Lichardova 20, 040 01 Košice, IČO 17 083 664 • E-Mail: [email protected]

Roč.: 26. • Číslo: 302• Uzávierka do 5. každého mesiaca • Dátum vydania: 15.11.2017ISSN - 1336-0736 • Evidenčné číslo: 3095/09 • Náklad: 2000 výtlačkov

Korešpondenčná adresa redakcie: Redakcia Karpatenblatt, Lichardova 20, 040 01 Košice Tel./Fax: +421-55-622 41 45 • E-Mail: [email protected] • Web: www.karpatenblatt.sk • IBAN: SK89 1100 0000 0026 2801 6701 • BIC: TATRSKBX

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wie Sie in dieser Ausgabe des Karpatenblattes lesen können, hat zum 1. November 2017 der parlamentarische Staatssekretär beim Bundesministerium des Innern Dr. Günter Krings das Amt des Be-auftragten der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten übernommen. Sein Vorgänger war der uns sehr gut bekannte Hartmut Koschyk, der nicht mehr für den Bundestag kan-didiert hat.

Das Amt des Beauftragten der Bundesregierung für Aussiedlerfra-gen und nationale Minderheiten wurde am 28. September 1988 von der damaligen Bundesregierung geschaffen. Zuerst war es nur für Aussiedlerfragen zuständig, seit 2002 wurde es auf nationale Min-derheiten erweitert. Mehrere von uns haben alle Amtsinhaber in gu-ter Erinnerung: 1988 bis 1998 war es Horst Waffenschmidt, danach bis 2004 Jochen Welt, dann für zwei Jahre Hans-Peter Kemper, von 2006 bis 2014 Christoph Bergner und vom 8. Januar 2014 bis 31. Oktober 2017 oben erwähnter Hartmut Koschyk.

Man sollte gleich sagen, dass er sich besonders um die Belange der deutschen Minderheiten verdient machte, die in den Herkunfts-gebieten im östlichen Europa und in den Nachfolgestaaten der frü-heren Sowjetunion leben. Auch die Karpatendeutschen sind Herrn Koschyk tief dankbar für sein Engagement und seine Unterstützung. Beispiele kann man einige nennen: seine Teilnahme und Unter-stützung an den Treffen mit den Vertretern der Karpatendeutschen Landsmannschaft, Gespräche mit dem Bevollmächtigten für nationa-le Minderheiten László Bukovsky und weiteren politischen Vertretern der Slowakei, Veranstaltungen an der Slowakischen Botschaft in Ber-lin. Besonders hoch schätzen wir seine vielfache Unterstützung der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Minderheiten. Außerdem unter-stützte er die Errichtung eines Koordinationsbüros in Berlin, an deren Arbeit, vor allem an der Vorbereitung der großen Ausstellung 2017 sich auch der Karpatendeutsche Verein aktiv beteiligt hat. Wir waren auch bei den von Herrn Koschyk organisierten Treffen der Vertreter der deutschen Minderheiten mit Angela Merkel, Norbert Lammert, Frank-Walter Steinmeier, Siegmar Gabriel, Monika Gütters und weite-ren Vertretern der deutschen Politik.

Herr Koschyk war einige Male auch zu Besuch in der Slowakei. Er führte politische Gespräche im slowakischen Parlament und am Regierungsamt, er besuchte aber auch unsere Vereinsmitglieder in Preßburg, Kaschau, Metzenseifen und Hopgarten. In sehr guter Erinnerung haben wir seine Teilnahme am 20. Kultur- und Begeg-nungsfest in Kesmark im Jahre 2015. Er war und wird immer ein gern gesehener Gast bei den Karpatendeutschen sein. Lieber Herr Koschyk, ich danke Ihnen im Namen aller Karpatendeutschen für Ihre vielseitige Tätigkeit und wünsche Ihnen persönlich alles Gute für die Zukunft! Sie haben einen festen Platz in unseren Herzen gefunden.

IhrOndrej Pöss

Liebe Leserin, lieber Leser

Hartmut Koschyk wurde auf dem Kultur- und Begegnungsfest 2015 in Kesmark zum Gorallen geschlagen.

Rudolf Schuster und Hartmut Koschyk 2015 in Kaschau.