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424 Bericht: Allgemeine analyt. Methoden, Apparate u. Reagentien Bd. 190 mit Mikroproben gelingen. In der Literatur werden eine Anzahl quantitativer Analysen dieser Art beschrieben, die in LSsung, im festen Zustand und in der Gas- phase durchgeffihrt werden. Verschiedene Teehniken erlauben else Bes~immung yon weniger als 1 #l. Durch die neueste Entwicklung der Capillarkolonnen wird allerdings die Empfindlichkeit der Gasehromatographie nicht erreieht werden. Die Identifizierung gasehromatographischer Fraktionen auf Grund ihres Retentions- volumens geniigt zweifellos ffir Routineanalysen, aber zur Erkennung unbekalmter Substanzen is~ es unbrauehbar. Zur Identifizierung dieser unbekannter_ Substanzen ist die Hilfe der II~-Spektroskopie notwendig. Fiir Untersuehungen in der Dampf- phase sind MeSze]len entwickelt, die his 180 ~ C verwende% werden kSImen. Ws Systeme kSnnen mi~ Glaszellen aus ,,Irtan-2" (Eastman-Kodak Ltd.) untersueht werden. Die Zellen haben gute thermische Eigenschaften und haben yon 2--10/~ eine Durchl~sigkei~ yon 700/0, bei 14 # eine Durchl~ssigkeit von 40o/0. (20 Zitate,) 1 Talanta (London) S, 832--835 (1961). Dpt. Chem., Univ. Edinburgh (Sehott- land). H. SPEC~EI~ PerUses Glas als Tr~germaterial fiir die Adserptionsehromatographie wenden H.L. MAoDo~LI~ und J. P. WILLIAMS 1 zur Trennung und Charakterisierung w~l~ri:ger LSsungen organisoher Farbstoffe z.B. tVi~ll/edertinten an. Die Durch- sichtigkeit des Tr~gers gestattet nach Entwicklung des Chromatogramms so- for~ dessen spektrophotometrisehe Auswertung. Der etwa 96~ por5se Quarz (Coming GlassWorksCode7930glass) wird als poliertesPl~ttchen (2,5 • 10 • 0,15 era) mit einem Porendurchmesser yon 4 rim, 150 m ~ Oberfl~ehe/g und e~w~ 280/0 Hoht- raum verwendet 2. Die Trennungseigenschaften kSnnen dureh Koehen in absol. Methanol (17 Std) oder Stehenlassen in sauren FluoridlSsungen (1 Std; 75 nil 28~ Ammoniak and 75 ml 48~ FluBs~ure in 1 l) verbesser~ werden. Zur Chromatographie wird die Probe e~wa 1 em yon dem Ende entfernt s~richfSrmig aufge~ragen, darm das Plgttehen in ein 250 ml hohes ]~eeherglas gestellt und so vie] Wasser, retd. Salzs~m'e (1:20) oder retd. Ammoniak (1:20) zugegeben, da[~ das Pl~ttchen bis knapp under den Probestrieh eintaucht. ~aeh einer Laufzeit yon 24 Std wiseht man d~s Plgttchen ab, troeknet es bei 40--50 ~ C und spektrophoto- metriert. Organisehe Agentien mit groI3er Dielektrizit~tskonstante sind unbraueh- bar, solche mit kleiner Dielektrizitgtskonstante setzen eine Methanol- oder ~'lul~- s~ure-Behandlung voraus. [m Original sind die Chrom~togramme einiger in den USA verwendeten Fiillfedertinten wiedergegeben. 1 Analy~. Chemistry 33, 1552--1554 (1961). Res. Devel. Div., Coming Glass Works, Corning, N. u (USA). -- 2 MAcDowELL, H. L.: Nature 189, 302 (1961); vgl. diese Z. 188, 46 (1962). 1~. HS~IIGSCI~m-D-GlZOSSlOg Metallionen kennen an einer Kationenaustauscherkolonne dureh Elution mit FluBs~ure in 2 Glalppen getrennt werden, wie J. S. FI~I~Z, B. B. GAI~I~LDA und S. K. KAI~RAXEI~ 1 berichten. Die Metalle, die Fluolidkomplexe bilden, werden eluiert, die anderen bleiben in der Si~u]e. Diese Elution kann dureh Xnderung der HF-Konzentration und der Ionelxform des verwendeten Harzes beeinfluSt werden. Es werden quantitative Daten fiber einige der mSgliehen Trennungen gegeben. -- Aus/i~hrung. Eine Probe, die 0,045--0,45 mMol eines jeden Metalles enthglt (im HSchstfalle 0,50 in2r Gesamtmet~llkonzentration), wird Jn verd. Salpeters'~ure, Salzs~ure oder Perehlorsgure gelSst, auf 25 m] verdfilm~ und in die t{olonne (8 em • ram) gegeben; dana wird mit 0,1 m oder 1,0 m Flul~s~ure mit einem Fluit yon 2--3 ml/min eluiert. NbV- und TaV-LSsungen sollten geniigend Flu{t- s~ure enthalten, am ein Ausf~llen zu verhinderm ~ach Beendigung der Elution werden die in der Sgule verbliebenen Elemente mit 2--3 m Salpeter- oder Salz- s~ure entfernt. Die Eluate werden auf etwa 50 ml eingedampft, nnd dann mit

Metallionen können an einer Kationenaustauscherkolonne

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424 Bericht: Allgemeine analyt. Methoden, Apparate u. Reagentien Bd. 190

mit Mikroproben gelingen. I n der Literatur werden eine Anzahl quantitativer Analysen dieser Art beschrieben, die in LSsung, im festen Zustand und in der Gas- phase durchgeffihrt werden. Verschiedene Teehniken erlauben else Bes~immung yon weniger als 1 #l. Durch die neueste Entwicklung der Capillarkolonnen wird allerdings die Empfindlichkeit der Gasehromatographie nicht erreieht werden. Die Identifizierung gasehromatographischer Fraktionen auf Grund ihres Retentions- volumens geniigt zweifellos ffir Routineanalysen, aber zur Erkennung unbekalmter Substanzen is~ es unbrauehbar. Zur Identifizierung dieser unbekannter_ Substanzen ist die Hilfe der II~-Spektroskopie notwendig. Fiir Untersuehungen in der Dampf- phase sind MeSze]len entwickelt, die his 180 ~ C verwende% werden kSImen. Ws Systeme kSnnen mi~ Glaszellen aus , ,Irtan-2" (Eastman-Kodak Ltd.) untersueht werden. Die Zellen haben gute thermische Eigenschaften und haben yon 2--10/~ eine Durchl~sigkei~ yon 700/0, bei 14 # eine Durchl~ssigkeit von 40o/0. (20 Zitate,)

1 Talanta (London) S, 832--835 (1961). Dpt. Chem., Univ. Edinburgh (Sehott- land). H. SPEC~EI~

PerUses Glas als Tr~germaterial fiir die Adserptionsehromatographie wenden H . L . MAoDo~LI~ und J . P. WILLIAMS 1 zur Trennung und Charakterisierung w~l~ri:ger LSsungen organisoher Farbstoffe z .B. tVi~ll/edertinten an. Die Durch- sichtigkeit des Tr~gers gestattet nach Entwicklung des Chromatogramms so- for~ dessen spektrophotometrisehe Auswertung. Der etwa 96~ por5se Quarz (Coming GlassWorksCode7930glass) wird als poliertesPl~ttchen (2,5 • 10 • 0,15 era) mit einem Porendurchmesser yon 4 rim, 150 m ~ Oberfl~ehe/g und e~w~ 280/0 Hoht- raum verwendet 2. Die Trennungseigenschaften kSnnen dureh Koehen in absol. Methanol (17 Std) oder Stehenlassen in sauren FluoridlSsungen (1 Std; 75 nil 28~ Ammoniak and 75 ml 48~ FluBs~ure in 1 l) verbesser~ werden. Zur Chromatographie wird die Probe e~wa 1 em yon dem Ende entfernt s~richfSrmig aufge~ragen, darm das Plgttehen in ein 250 ml hohes ]~eeherglas gestellt und so vie] Wasser, re td . Salzs~m'e (1:20) oder retd. Ammoniak (1:20) zugegeben, da[~ das Pl~ttchen bis knapp under den Probestrieh eintaucht. ~aeh einer Laufzeit yon 24 Std wiseht man d~s Plgttchen ab, troeknet es bei 40--50 ~ C und spektrophoto- metriert. Organisehe Agentien mit groI3er Dielektrizit~tskonstante sind unbraueh- bar, solche mit kleiner Dielektrizitgtskonstante setzen eine Methanol- oder ~'lul~- s~ure-Behandlung voraus. [m Original sind die Chrom~togramme einiger in den USA verwendeten Fiillfedertinten wiedergegeben.

1 Analy~. Chemistry 33, 1552--1554 (1961). Res. Devel. Div., Coming Glass Works, Corning, N. u (USA). -- 2 MAcDowELL, H. L.: Nature 189, 302 (1961); vgl. diese Z. 188, 46 (1962). 1~. HS~IIGSCI~m-D-GlZOSSlOg

Metallionen kennen an einer Kat ionenaustauscherkolonne dureh Elution mit FluBs~ure in 2 Glalppen getrennt werden, wie J . S. FI~I~Z, B. B. GAI~I~LDA und S. K. KAI~RAXEI~ 1 berichten. Die Metalle, die Fluolidkomplexe bilden, werden eluiert, die anderen bleiben in der Si~u]e. Diese Elution kann dureh Xnderung der HF-Konzentrat ion und der Ionelxform des verwendeten Harzes beeinfluSt werden. Es werden quantitative Daten fiber einige der mSgliehen Trennungen gegeben. -- Aus/i~hrung. Eine Probe, die 0,045--0,45 mMol eines jeden Metalles enthglt (im HSchstfalle 0,50 in2r Gesamtmet~llkonzentration), wird Jn verd. Salpeters'~ure, Salzs~ure oder Perehlorsgure gelSst, auf 25 m] verdfilm~ und in die t{olonne (8 em • ram) gegeben; dana wird mit 0,1 m oder 1,0 m Flul~s~ure mit einem Fluit yon 2- -3 ml/min eluiert. NbV- und TaV-LSsungen sollten geniigend Flu{t- s~ure enthalten, am ein Ausf~llen zu verhinderm ~ a c h Beendigung der Elution werden die in der Sgule verbliebenen Elemente mit 2- -3 m Salpeter- oder Salz- s~ure entfernt. D i e Eluate werden auf etwa 50 ml eingedampft, nnd dann mit

1962 Berieht: Allgemeine anMytisehe Methoden, Appara~e und lteagentien 425

10 m] 70-- 720/0iger Perchlors~ure im Platinbeh~lter abgedampft (oder bei Gegenwarb yon A13+, Tia+, V ~+ oder U s+ mit konz. Schwefels~ure), auf 150 ml verdiirmt and analysiert. Dabei wird zuerst jede 20 ml-Fraktion qualitativ untersucht. Quanti- t a t iv werden die Metalte gewShnlieh durch Titration mi~ ~ D T A bestimmt. Dabei zeigt sieh, dab Be 2+, Fe 3+ und V 4+ aus der Kationenaustauschers~ule in der~thylen- diammoninmform (A) quanti tat iv einiert werden, in der H+-Form (B) bei Ver- wendung yon 0,1 m FluBs~ure aber zurfickgehalten werden. Bi 8+ nnd Th a+ werden an A langsam und vollst~ndig eluiert, an B bei Elution mit 0,1 m FluBs~ure quanti tat iv zuriickgehalten. Cd 2+ wird an A quantitativ eluier~. Bei Verwendung der H+-Form erfolgt die Ehierung sehneller mit 1,0 m H F Ms rait 0,1 m HF. Bae+, Fea+, Hg 2+, Mn ~+, Sr ~§ V ~+ und Zn e+ werden mit 1,0 m H F quanti tat iv eluiert.

1 Analyt. Chemistry 33, 882--886 (1961). Inst. Atomic. Res., Dept. Chem. Iowa State Univ., Ames, Iowa (USA). LISELOTT JOHANNSEN

Gaschromatographie. M. B. EvANs und J. F. S ~ T ~ 1 haben eine Interpolations- methode zur Vorhersage yon relativen Retentionsvolumina entwickelt, die auf der Tatsache basiert, dab sich die Retentionszeit eines organischen Molekfiis additiv aus den Beitri~gen der einzelnen Gruppen zusammensetzt. Man kann dann das Retentionsvolumen R1, ~ tier Verbindung R - - X - - R' berechnen, wenn die P~e- tentionsvolumina R1,1 und Re, e der Verbindungen R -- X -- R u n d R' ~ X -- R' bekannt sind :

log R~; 2 = 1/2 (log RL~ -~- log R2,e).

Die Ubereinstimmu~g zwisehen beobachteten und berechneten Retentionswerten ist gut, solange keine K0njugation fiber - - X - - m6glich ist, keine sterische Hinderung vorliegt und R bzw. R' keine stark polaren Gruppen sind. Am Beispiel unsym- metrisch substituierter Alkyl-arylbenzole, n-Alkane, Olefine, Thio~ither, Ketone, aromatischer -tither u. a. m. wird der Wert dieses Verfahrens aufgezeigt. Die Ab- weichungen betragen weniger als 50/0 . Alle relativen Retentionsvolumina werden anf den ,,theoretiaehen Nonanwert 2'' bezogen.

1 j . Chromatogr. (Amsterdam) 5, 300--307 (1961). The Natural Rubber Pro- ducer's Res. Assoc., Welwyn Garden City, Herts. (England). -- e SMIT~, J. F. : Chem. and Ind. 1960, 1024. E. BAYE~

~)ber einen zweistu]igen Ga~chromatographen zur Analyse yon Pyrotyseprodulcten beriehten S. B. 1W_A~TI~ und R. W. RA~STAD 1. Die Pyrolysereaktion finder im Tr~gergasstrom kurz vor dem Eintr i t t in den Gasehromatographen mit Hilfe eines Lichtbogeas oder in einer XenonrShre start. In der ersten Stufe werden die orga- nischen Bruchstfieke sowie Wasser durch Gas-ittissig-Chromatographie (Polypro- pylenglykol oder Dinonylphth~lat bei 50, 70 oder 90 ~ C und 100 ml He/min) anf- getrennt, w~hrend in der zweiten durch Gas-fest-Adsorptionsehromatographie an Aktivkohle bei 120 ~ C die entstandenen Gase (He, CO, CHa, C02, CeHe, Cell4, CeHG) getrennt und bestimmt werden. Die S~ulen kSrmen aueh einzeln in Betrieb ge- nommen werden. Angaben fiber den Bau, Leistung und Verwendbarkeit des Ge- r~tes sind gegeben.

Analyt. Chemistry ~3, 982--985 (1961). US. Naval Radiol. Defense Lab., San Francisco, Calif. (USA). S. PI~AK•

Ei~r die Gasehromatographie mit ge/iillten S~iulen geben B. O. AYahs, R . J . LLOYD und I). D. DEFoRD z theoretische Ableitungen zur Berechnung der Mindest- zeit einer gegebenen Trennung, der Ol0timalen S~ulenl~nge mad der optimMen StrSmmagsgeschwindigkeit. Bei einem Mehrkomloonentensystem kSnnen die Be-