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515 dann grol~e Mengen Follikelhormon and ergibt positiven Aschheim-Zondek. Da solche Reste yon Choriongewebe die Tr~ger einer schlummernden C]~orionepitheliominvasion sind, so ist es in allen F/~llen yon Blasenmole, selbst bei Abwesenheit btntiger Ausflfisse, ja sogar bei AmenorrhSe unbedingt er~orderlich, sieh dutch eine Ausseh~bung and Be- stimmnng des gonadotropen nnd Follikelhormons fiber den Znstand der Kranken fort- laufend zu unterriehten. Bei positivem Aschheim-Zondek and negativem Befund des Sehabsels mfissen wit annehraen, dal~ wir den Herd mit der Curette nicht erreieht haben und uns zu einem radikalen Eingriff entsehlie~en. Am boston ist es, bei Franen mit operierter Blasenmole fortlaufend die Probe nach A s c h h e i m- Z o n d e k zu machen und so eine ttormonkurve yon ihnen anzulegen. Erst wenn Asehheim-Zondek negativ geworden ist, ist die Fran fuller Gefahr. R. Gutzeit (Berlin).~ . Vilegjanine, A.: RSle de la liquide e~phalo-raehidienne dans le diagnostic biologique de la m61e hydatiforme et dans la ehorion~pith~liome. (Uber die Bedeutung der Cerebro- spinalfliissigkeit ffir die biologische Diagnose tier Blasenmole und des Chorionepithe- lioms.) Aku~. i Ginek. Nr 11, 5--10 (1940) [Russisch]. Bei 5 Frauen mit klinisch und histologisch diagnostiziertem Chorionepitheliom, 3 Frauen mit Blasenmole, 1 Frau, bei der Chorionepitheliom noch bei der Operation angenommen war, die histologische Untersuehung aber Carcinom ergab, und schliel~lieh 1 Frau, bei der sich 2 Monate nach Radiumbehandlung eines Chorionepithelioms ein parametraner Knoten gebildet hatte, wurde mit der Cerebrospinalfliissigkeit die Aschheim-Zondeksche Probe angestellt. Sie war bei dem Carcinom und dem rein entziindlichen parametranen Infiltrat nach Chorionepitheliom negativ, in den anderen F~illen positiv mit Ausnahme einer Frau, bei.der 1 Monat nach Ausriiumung einer Blasenmole 1 1 Urin nut 25000 Miiuseeinheiten Prolan enthielt. Aschheim-Zondek mit Cerebrospinalfltissigkeit ist nicht nur fiir die Diagnose der obengenannten Er- krankungen yon grol~er Bedeutung, sondern gibt aueh interessante Aufschltisse fiber die Verteilung des Prolans im KSrp~r. R. Gutzeit (Berlin).~ Metastasen und sonsUge Fernwirkungen. Richter, Wilhelm: Seminommetastasen der Haut mit Augenerkrankung unter dem Bilde einer Regenbogenhautentziindung mit SekundSrglaukom. (Univ.-Haut/~lin., Grei/s- waldo Dermat. Wschr. 1940 II, 999--100r 62j/~hriger Mann bemerk~e vor 2 Jahren neben Trgnentr/s 2 Gesehwiilste ,,ira Be- reich der oberon Rander der AugenhShlen" unterhalb der Augenbrauen. R6ntgenbestrahlung brachte die Neubildungen zum Verschwinden. Sp/~ter traten ~n verschiedenen K6rperstellen im Bereich tier Lymphdrfisengebiete erneut Knoten auf; auch .ira Augengebiet kehrten sie wieder. In der damaligen Univ.-Augenldinik Wurschau wurden Ende 1938 schmerzlose, eichel- gro~e, derbe, mit Haut und Unterlage verwachsene Gebilde im Bereich der Augenh6hlen fest- gestellt, fiber denen die Hant normal gestaltet war. Geringe Absonderung im Lidbindehaut- sack. Regenbogenhaut verwasehen, in der rechten Iris 2 braune Flecke. Medien klar. Kleine Drusen in der Aderhaut. Zu jener Zeit wurde aueh ~m rcchten Nebenhoden eine hfihnereigroSe derbe Geschwulst festgestellt, histologiseh ein ,,Seminom". Sgmtliche tastbaren Lymph- driisen waren leieht vergr61~ert. An der Haut waren, fiber Stature und Extremit/~ten verteilt, zahlreiehe bis hirsekorngroBe KnStchen auf gerSteter Grundlage in gruppierter Anordnung vorhanden. In1 Bereieh des Unterkiefers, der seit]ichen Hals- and Brustbezirke, der Achsel- h6hlen and Leistenbeugen waren zahlreich erbsen- bis bohnengrol%, gegen Hant und Unterlage verschiebliehe derbe Knoten in die Haut eingelagerf. An den Augen entwicke]te sich Irido- eyclitis mit Sekund/~rglaukom. Ein scheinbares Exsudat am Bodcn der Vorderkammer erwies sieh als aus Geschwulstzellen bestehend. Diagnose: Seminom ]nit Metastasen der Haut nnd einer Augenaffektion unter dem Bride beiderseitiger Iridocyclitis mit Drucksteigerung. Ein- gehende Darlegung aller krankhaften Ver/~nderungen im Original. Angenbefund nnd klinisehe Beobaehtung yon Prof. Lanber. Patient starb unter den Zeichen der Kreislaufsehw~che. Genaucr histologiseher Befund, auch der Augen, wird gegeben. Am linken Auge wurde als Nebenbefund ein Chromatophorom nach Ribbert, Melanom nach Fuchs gefunden. JuniuS.o Bartolini, Sergio: Metastasi eraniea reeidivante di adenoma tiroideo latente. (Re- zidivierende Seh/~delmetastase eines latenten Sehilddrfisenadenoms.) (Div. Clair., R. ,4rcisped. di S. Maria Nuova, Airenze.) Riv. Chit. 6~ 34~3--358 (1940). Krankengeschicbte und Sektionsbericht einer 6] ja.hrigen. Die Kranke, der etwa lt/e Jahre 33*

Metastasen und sonstige Fernwirkungen

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dann grol~e Mengen Follikelhormon and ergibt positiven Aschheim-Zondek. Da solche Reste yon Choriongewebe die Tr~ger einer schlummernden C]~orionepitheliominvasion sind, so ist es in allen F/~llen yon Blasenmole, selbst bei Abwesenheit btntiger Ausflfisse, ja sogar bei AmenorrhSe unbedingt er~orderlich, sieh dutch eine Ausseh~bung and Be- stimmnng des gonadotropen nnd Follikelhormons fiber den Znstand der Kranken fort- laufend zu unterriehten. Bei positivem Aschheim-Zondek and negativem Befund des Sehabsels mfissen wit annehraen, dal~ wir den Herd mit der Curette nicht erreieht haben und uns zu einem radikalen Eingriff entsehlie~en. Am boston ist es, bei Franen mit operierter Blasenmole fortlaufend die Probe nach A s c h h e i m- Z o n d e k zu machen und so eine ttormonkurve yon ihnen anzulegen. Erst wenn Asehheim-Zondek negativ geworden ist, ist die Fran fuller Gefahr. R. Gutzeit (Berlin).~ .

Vilegjanine, A.: RSle de la liquide e~phalo-raehidienne dans le diagnostic biologique de la m61e hydatiforme et dans la ehorion~pith~liome. (Uber die Bedeutung der Cerebro- spinalfliissigkeit ffir die biologische Diagnose tier Blasenmole und des Chorionepithe- lioms.) Aku~. i Ginek. Nr 11, 5--10 (1940) [Russisch].

Bei 5 Frauen mit klinisch und histologisch diagnostiziertem Chorionepitheliom, 3 Frauen mit Blasenmole, 1 Frau, bei der Chorionepitheliom noch bei der Operation angenommen war, die histologische Untersuehung aber Carcinom ergab, und schliel~lieh 1 Frau, bei der sich 2 Monate nach Radiumbehandlung eines Chorionepithelioms ein parametraner Knoten gebildet hatte, wurde mit der Cerebrospinalfliissigkeit die Aschhe im-Zondeksche Probe angestellt. Sie war bei dem Carcinom und dem rein entziindlichen parametranen Infiltrat nach Chorionepitheliom negativ, in den anderen F~illen positiv mit Ausnahme einer Frau, bei.der 1 Monat nach Ausriiumung einer Blasenmole 1 1 Urin nut 25000 Miiuseeinheiten Prolan enthielt. A s c h h e i m - Z o n d e k mit Cerebrospinalfltissigkeit ist nicht nur fiir die Diagnose der obengenannten Er- krankungen yon grol~er Bedeutung, sondern gibt aueh interessante Aufschltisse fiber die Verteilung des Prolans im KSrp~r. R. Gutzeit (Berlin).~

Metastasen und sonsUge Fernwirkungen. Richter, Wilhelm: Seminommetastasen der Haut mit Augenerkrankung unter dem

Bilde einer Regenbogenhautentziindung mit SekundSrglaukom. (Univ.-Haut/~lin., Grei/s- waldo Dermat. Wschr. 1940 II, 999--100r

62j/~hriger Mann bemerk~e vor 2 Jahren neben Trgnentr/s 2 Gesehwiilste ,,ira Be- reich der oberon Rander der AugenhShlen" unterhalb der Augenbrauen. R6ntgenbestrahlung brachte die Neubildungen zum Verschwinden. Sp/~ter traten ~n verschiedenen K6rperstellen im Bereich tier Lymphdrfisengebiete erneut Knoten auf; auch .ira Augengebiet kehrten sie wieder. In der damaligen Univ.-Augenldinik Wurschau wurden Ende 1938 schmerzlose, eichel- gro~e, derbe, mit Haut und Unterlage verwachsene Gebilde im Bereich der Augenh6hlen fest- gestellt, fiber denen die Hant normal gestaltet war. Geringe Absonderung im Lidbindehaut- sack. Regenbogenhaut verwasehen, in der rechten Iris 2 braune Flecke. Medien klar. Kleine Drusen in der Aderhaut. Zu jener Zeit wurde aueh ~m rcchten Nebenhoden eine hfihnereigroSe derbe Geschwulst festgestellt, histologiseh ein ,,Seminom". Sgmtliche tastbaren Lymph- driisen waren leieht vergr61~ert. An der Haut waren, fiber Stature und Extremit/~ten verteilt, zahlreiehe bis hirsekorngroBe KnStchen auf gerSteter Grundlage in gruppierter Anordnung vorhanden. In1 Bereieh des Unterkiefers, der seit]ichen Hals- and Brustbezirke, der Achsel- h6hlen and Leistenbeugen waren zahlreich erbsen- bis bohnengrol%, gegen Hant und Unterlage verschiebliehe derbe Knoten in die Haut eingelagerf. An den Augen entwicke]te sich Irido- eyclitis mit Sekund/~rglaukom. Ein scheinbares Exsudat am Bodcn der Vorderkammer erwies sieh als aus Geschwulstzellen bestehend. Diagnose: Seminom ]nit Metastasen der Haut nnd einer Augenaffektion unter dem Bride beiderseitiger Iridocyclitis mit Drucksteigerung. Ein- gehende Darlegung aller krankhaften Ver/~nderungen im Original. Angenbefund nnd klinisehe Beobaehtung yon Prof. Lanber. Patient starb unter den Zeichen der Kreislaufsehw~che. Genaucr histologiseher Befund, auch der Augen, wird gegeben. Am linken Auge wurde als Nebenbefund ein Chromatophorom nach Ribbert , Melanom nach Fuchs gefunden. JuniuS.o

Bartolini, Sergio: Metastasi eraniea reeidivante di adenoma tiroideo latente. (Re- zidivierende Seh/~delmetastase eines latenten Sehilddrfisenadenoms.) (Div. Clair., R. ,4rcisped. di S. Maria Nuova, Airenze.) Riv. Chit. 6~ 34~3--358 (1940).

Krankengeschicbte und Sektionsbericht einer 6] ja.hrigen. Die Kranke, der etwa lt/e Jahre 33*

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vorher ein mandarinengroBer Tumor der hinteren au~eren Parietalgegend entfernt worden war, starb infolge eitriger Meningitis nach Entfernung eines neuen Tumors. Die histologisetm Diagnose des zuerst entfernten Tumors lautete: Alveolarcarcinoin, wahrscheinlich von der Schilddrfise ausgehend. Die Diagnose des zweiten Tumors: Metastase eines Schilddrtisen- adenoearcinoins: - - Die histologische Untersuehung der Schilddriise ergab gut abgegrenzte Zonen von parenehymat6ser und t~:olloidstruina mit typiseher adenoinatOser Hyperplasie und eine kleine vollkommen abgekapselte, mikroalveoli~re, adenomat6se Zone. - - AnseMiegend er6rtertVerf, ausfiihrlich biologisches und klinischesVerhalten solcher Schilddrtisengeschwtilste.

K. Rintelen (Berlin). Loewenberg, Peter-Christian: Die Gehirnmetastasen der Melanome. Berlin: Diss.

1939. 61 S.

Jensen, Viggo A.: Malignant exophthalmus after strunleetomy. (Maligner Ex- ophthalmus naeh Strumektomie.) (Eye Dep., Rigshosp. a. Kommunehosp., Copen- hagen.) Aeta ophthalm. (Kebenh.) 18, 1--20 (1940).

Genaue Besehreibung yon 4 F~llen malignen Exophthalmus naeh Strulnektomie. Kritische Betrachtung fiber die in der Literatur beschriebenen F~lle (80) unter beson- deter Berficksichtigung der Entstehungsursache. Letztere ist bei diesen mallgnen Fs naeh Strumektomie noeh nicht restlos gekl~rt. Zu beachten sind die yon Naf f - z iger gefundenen Ver~nderungen der extraokularen Muskeln, die yon anderen Autoren best~tigt wurden. Interessant sind die Folgermlgen, die man aus den verschiedensten Tierexperilnenten ziehen mull. Sicher besteht eine Verbindung zwisehen dem thyreo- tropisehen Hormon der Hypophyse und der Insuffizienz der Thyreoidea; wieweit dabei nervSse StSrungen nnd hormonale StSrungen (GeseMecht) mitspielen, rnfissen weitere Beobaehtungen zeigen. Die auf Grund dieser l'Jberlegungen angestellten therapeu- tischen Versuche sind versehieden zu beurteilen. F fir den Augenarzt kommt es meist darauf an, die oft rapid einsetzenden StSrungen (Augenstellung und Lidsehwellung) und die damit verbundene SchKdigung der Cornea dutch operative Eingriffe (Verklei- nerung der Lidspalte, Verminderung des Exophthalmus dutch VergrSl]ernng des Orbital- raumes) zu beseitigen. Schlippe (Darmstadt).~

Bit6, Inure: Brustdriisenkrebs-Metastase in der Augenhiihle mit Enophthalnuus. Orv. Hetil. 1941, 19--20 [Ungarisch].

Krebs in der Angenh5hle kommt gelegentlieh, fortgeleitet yon der Tr~nendrfise, der Bindehaut oder den NebenhShlen, vor, ~ul]erst selten als prilnEre oder metastatische Gesehwulst. Beschreibung eines Falles.

Der 4],]hhrigen Kranken war vor einein Jahre die eine, vor einein halben die zweite Brust entfernt worden. Histologischer Befund, wie die Erkundigung ergibt, Carcinoma soliduin. Jetzt besteht seit zwei Woehen Enophthalinus des reehten Auges yon 3 rain und leichte Ptosis. Die Bewegungen des rechten Auges sind nach auBen und oben etwas ein- geschr~nkb. Beiin Versueh, das Auge in die Orbita zu driieken, ffihlt man einen festen Wider- stand. Hintergrund normal. S = 1. Es wird eine cirrho~isehe Carcinoininetastase ange- noininen. Histologischer Befund konnte nieht erhoben werden. Besonders belnerkenswert ist, dab Enophthalinus bestand. Die t~lle, in denen Enophthalinus fehlte, sind ganz vereinzelt.

Es wird ein Fall yon A x e n f e l d erw~hnt, in dem nur zeitweise eine Vortreibung des Auges bestand, die sieh wiederholt zurfickbildete und ein ~hnlicher Fall yon Law- son. In beiden F~llen war seit dem Beginn 1/ingere Zeit verstriehen; es bestand Stau- ungspapille, das Auge war blind, nnbeweglich, und die Lider mit dem Rand der Orbita verbaeken. Bezeichnend ffir diese fibrSsen Geschwfilste ist, da$ die Augenmuskeln friih ergriffen werden, die S. dagegen viel sparer leidet. Es wurde R6ntgenbehandlung eingeleitet. 4 Monate sparer war der Enophthalmus nieht mehr nachweisbar, die Lider infiltriert nnd am Knoehen fixiert. Albrieh (P6cs-Fiinfkirehen).o

Eger, W.: Ver~inderungen des Myokards und Enulokards bei Careinoln. (Path. Inst., Univ. Breslau.) Beitr. path. Anat. 10~, 219--243 (1941).

Ausgehend yon der dem Pathologen bekannten Tatsaehe des Vorkommens der verrukSsen Endoearditis bei Carcinomen verschiedener Lokalisation hat Verf. die Frage der Herzver~nderungen beim Krebs genan untersueht] Im Myokard wurde der Befund des Auftretens histiocytgrer Zellwueherungen im perivaskul~tren u n d interstitiellen

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Bindegewebe bestgtigt. Dieselben stimmen mit denen bei der Tuberkulose ttberein und zeigen eine gewisse Xhnlichkeit mit den rheumatischen (Aschoffschen) KnStchen , sind jedoch keineswegs als identisch aufzufassen. Das Auftreten dieser KnStchen ist als ein Zeichen allergischer Reaktion im Bindegewebe des Herzens anzusehen. Es werden im einzelnen 3 Ar tender zelligen Reaktion besprochen, die aber im Grunde genommen identisch sein diirften. Einen grSI~eren Umfang nehmen die Vergnderungen beim Carcinom ein. Unter voller Wtirdigung des Schrifttums und der grundlegenden Unter- suchungen yon D i e t r i c h , S i egmund , Ranke werden die eigenen Untersuchungs- ergebnisse mitgeteiIt. Die Endokardvergnderungen stimmen morphologiseh mit denen der Endokarditis aus toxischer oder infektiSser Ursachc iiberein. Die Rolle des sub- endothelialen Gewebes als gewisserma~en Reaktionslager wird herausgestellt. Die Endothelschgdigung ist eine Paralle]erscheinung der mesenchymalen Reakgon. Bei den krebsigen Erkrankungen komme es kurz vor dem Tode zur Resorption toxischer Sub- stanzen. Sind die tterzklappen noch reaktionsfghig (und nicht im Zustand hyaliner Entartung), dann wird das Mesenchym.aktiviert, und ebenso wenn im perivaskulgren Bindegcwebe des Myokards Reaktionen auftreten, werden auch mit oder ohne Mesen- chymreaktion die Endothelzellen der tterzkl~ppcn geschgdigt und gehen zugrunde. Im Bereich der Defekte kommt es zum Eindringen yon Blutplasma in das Klappen- gewebe, das einer fibrinoiden Verquellung anheimfgllt und damit den Anlal~ throm- botischer Massen an der Oberflgche gibt. Die Auflagerungen verstgrken die zellige Reaktion im Klappengewebe und 15sen Organisationsprozesse aus. Der 'Ursprung der Schgdigung, ob infek~iSser Natur oder aus dem Gewebszerfall herriihrend, kann nicht entsehieden werden. Jedenfalls entstehen auch derartige endokarditische Prozesse bei solehen Carcinomen, die keine grSberen sekundgren Infektionen erlitten haben, kuch diese Reaktionen werden nach dem geschilderten histologischen Bild als a l l e rg i sehe R e a k t i o n e n infolge zerfallender kSrpereigener Eiweii~substanzen (aus der Krebs- geschwu]st) angesehen. Ostertag (Berlin).

Muratani, Naohisa: Ein Sektionsfall yon prim~irem Lebersarkom mit Metastase ira Herzen. Gann 34, 87--88 (1940) [Japanisch].

Zanotti, Giovanni: Sopra un easo di eanero polmonare primitivo a inizio aeuto ed a metastasi settiehe, non tumorali, simulante un empiema saeeato. (Prim~rer Lungen- krebs mit akutem Beginn und septischen, nichttumoralen Metastasen, ein Sbgesacktcs Empyem vortguschend.) (I. Div. Med., Osp. Civ. Rinniti, genezia.) Giorn. Clin. reed. 21, 1472--1483 (1940).

Krankengeschichte und Sektionsbericht eines 34jghrigen. 11/2 Monate vor der Klinik- anfnahme befgllt den Patienten aus vollkommenem Wohlbefinden heraus eine als Bronchitis gedeutete Erkrankung. Trotz iiblicher Behandlung nehmen die Bmlstschmerzen zu; kein Sputum, keine Dyspnoe. RO.-Bild und Probepunktion deuten auf das Bestehen eines Lungen- tumors. Naeh 3 Wochen trat Fieber auf, etwas spgter sehwere Abdominalerseheinungen. Tod nach der Laparotomie. - - Die Sektion ergab akute purulente Peritonitis, Tumor des linken unteren Lungenlappens mit Pneumonie, Gehirnabsee~ im linken Frontallappen, hoch- gradige Fettleber, Nephrose, akute Mflzsehwellung. K. Rintelen (Berlin).

Sehiifer, Wilhelm: Uber diffuse Careinose der Nieren. (Path. Inst., Univ. Ti~bingen.) Tfibingen: Diss. 1939. 24 S.

Carcinommetastasen in der Niere werden nur in etwa 5% der F~lle gefunden. Verff. diskutieren die MSglichkeiten einer Metastasierung in die Nieren and berichten fiber eine diffuse Careinose beider Nieren nach einem operierten Collumcarcinom. Die Ausbreitung fand bier in den Lymphbahnen start sowie sekund~r durch Einwachsen in die Gef~i~e. Es fehlen entsprechend Krebsknoten. Merten (Kgln).

StrSmbeek, J .P.: Nierenbeekenpapillom mit Metastasen in Harnleiter und Blase. Nord. Med. (Stockh.) 1940, 1198--1199 [Schwedisch].

Miehailowsky, B., D. Sehersehever et M. Reehine: Les l~slons seeondaires de la vessie urinaire dans le cancer des organes g6nitaux de la femme. (Sekundare Erkrankungen

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der IIarnblase beim Genitalkrebs der Frau.) Aku~. i Ginek. Nr 11, 25--27 (1940) [Russisch].

Wahrend das ~bergreifen des Genitalkrebses der Frau auf die Harnblase auf dem Wege des unmittelbaren Einwachsens verhaltnismgl]ig h~iufig ist, werden Krebs- metatasen der Blasenwand beim Genitalkrebs der Frau selten beob~ehtet. Das Stadium der primaren Geschwulst spielt bei der Metastasenbildung keine Rolle. Es sind Me- tastasen in der Blase bei noch vSllig operablem Portiokrebs gefunden. Die Krebs- erkrankung der Blase per continuitatem kommt natfirlich haufiger bei primarem Sitz des Krebses in der vorderen Lippe oder Wand des Cerviealkanales vor. Bei primarem Sitz des Krebses in der hinteren Wand wird sic kaum angetroffen. Die klinischen Symptome des sekundaren Blasenkrebses sind sparlich und unsieher. Die einzige siehere diagnostische Methode ist die Cystoskopie. Verff. unterscheiden: 1. Die rein mechanische Einwirkung des Krebses auf die hintere Blasenwand, wobei die Schleim- h~ut erweiterte Gefal]e, Unebenheiten und Verdickungen aufweist. 2. Die Schleimhaut zeigt gr6bere Verdickungen und Querfalten, die fiber den Sphincter bis zur Mitte der Blase reichen. Oft besteht eine Balkenblase. 3. SchlieBlich kommt es zu blasen- und k~ssenartigen Hervorw61bungen und 4. zu Nekrosen und fibrinSs-eitrigen Auflagerungen, diffuser Cystitis und Fistelbildungen. In dicsem Stadium kann die Cystoskopie wegen der geringen Kapazitat der Blase unm6glich sein. Eine strenge Parallelitat zwischen dem Stadium des Portiokrebses und der Krebserkrankung der Blase besteht nicht. St6rungen der Blasenentleerung kSnncn sich schon im ersten Stadium des Fortio- krebses linden, abet selbst bei fortgeschrittenem Portiokrebs fehlen. Uber 42 nicht und 34 operierte krebskranke Frauen und ihre Blasenst6rungen bringen zwei Tafeln nahere Angaben. Operabilitat und Heilbarkeit des Portiokrebses hangen wesentlich yon einer Miterkrankung der Blase ab. Das sicherste Mittel zu ihrer Feststellung ist die Cystoskopie. R. Gutzeit (Berlin). o

GodtIredsen, Erik: Augensymptome bei malignen Ithin.l~harynxtumoren. (Radium- stat. u. Augenabt., Einseninst., Kopenhagen.) Acta ophthalm. (Kobenh.) 18, 336--354 (19~0).

In dem Zeitraum vom 1. I. 1931 his zum 1. IV. 1940 wurden im Institut 64 Pa- tienten mit Rhinopharyaxtumoren behandelt, yon welchen 20 Falle Augensymptome aufwiesen. Histologisch handelte es sich dabei um 9 Carcinome, 7 Lymphoepitheliome, 1 Lymphosarkom und 2 Retieuloendotheliome, in 1 Fall ist die Diagnose nicht histo- logisch verifiziert. Bei 16 Fallen waren die Augensymptome in den ersten 15 Monarch nach Erscheinen der jeweiligen Anfangssymptome aufgetreten, bei 4 Fallen 4 bis 41/2 Jahre nachher. Es handelte sieh in 17 Fallen um Abducensschadigungen, 4real davon doppelseitig, die isoliert oder mit anderen Augenmuskellahmungen kombiniert waren. Die entsprechenden Ziffern f fir andere Muskeln waren: Oculomotorius 8 Falle (davon 2 doppelseitig), Troehlearis 6 (2), Homer 6. Da es sich dabei klinisch um eine racist plStzlich einsetzende Diplopie handelte, ergibt sich daraus der Rat, bei jeder Abducenssch~digung nach Drfisenmetastasen an typischer Stelle am Angulus mandi- bulae und unterhalb des Processus mastoideus als haufigstem und im untersuehten Material zu diesem Zeitpunkt nie fehlendem Symptom eines malignen Rhinopharynx- tumors zu fasten. Bei 6 Fallen entwickelte sich im Verlaufe yon 1--3 Monaten eine komplette Ophthalmoplegia externa und interna, die in 2 Fallen doppelseitig war und in 3 Fallen mit Exophthalmus einherging. Bei 4 yon diesen Fallen entwickelten sich auch Optiensschaden wie Quadrantenhemianopsie, in anderen Fallen Stauungspapille mit Ausgang in Atrophic. Die ffir die besprochene Tumorart bezeichnende Jaeodsche Trias (einseitige Amaurose, v611ige Ophthalmoplegie und Trigeminusneuralgie) fand sich nut in insgesamt 3 Fallen. R6ntgenologisch lieB sich oft die ZerstSrung im Bereiche der Schadelbasis naehweisen und die Versehiedenartigkeit des Einwaehsens des Primar- tumors nach oben erklart dutch Drucksch~digung oder anschliel]ende Infiltration die Mannigfaehheit der Augensymptome. Die Kenntnis diescr Symptome ist fiir den

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Ophthalmologen um so wichtiger, als die nach C o u t a r d durchgeftihr~e RSntgen- bestrahlung mit 3000--11000 r, rechtzeitig begonnen, anscheinend die MSglichkeit einer vSlligen Heilung bot. J~ger (Kid).~

Vergleichende Pathologie. Hueper, W. C.: Rhabdomyomatosis of the heart in a guinea pig. (Rhabdomyomatosis

des Herzens bei einem Meerschweinchen.) ( Warner Inst./. Therapeut. Research, New York.) Amer. J. Path. 17, 121--124 (1941).

Nachdem in den letzten Jahren angeborene Rhabdomyome des Herzens beim ~enschen (48 F/~lle unter AngehSrigen der weigen l~asse, 1 Fall bei einem Neger und 2 unter Japanern) bekanntgeworden sind, liegt nunmehr anch der 1. Fall aus einer Tierart vor, der ganz bei- 1/~ufig gefunden wurde. Auger einem grogen, sehon mikroskopisch sichtbaren Herd in der Wand des linken Ventrikels zeigten sieh makroskopiseh zahlreiehe kleinere Bezirke noeh in anderen Teilen des Herzens, einsehlieglich dem interventrikul~ren Septum usw. yon typiseh sehwamm~hnlicher, groBvakuoliger Struktur. E. Jacob (Huehting b. Bremen).

Pentimal!i , Francesco: Linfosarcoma maligno trapiantabile del polio. (Ubertrag- bares malignes Lymphosarkom beim Huhn.) Atti Aecad. Italia, VII I . s. 1, 395 bis 402 (1940).

Bei einem im Wachstum zuriickgebliebenen Huhn mit blassem Kamm ergab die Blut- untersuchung eine sehwere Ver~nderung yore erythroblastisehen Typ, mit Vorhandensehl zah]reicher, schwer zu klassifizierender pathologischer Elemente: Die Kernstruktur und die starke Basophilie des Protoplasmas liel~en die Zellen tells Lymphoblasten-, teris H~moeyto- blasten-verwandt erscheinen; viele Karyokinesen; Granulocyten fehlten fast v6llig. - - Die Sektion ergab eine vergrSl~erte Leber (130 g). Die Milz war nuggrog, die Nieren augerordent- lich stark vergr6gert. Im Owr fanden sieh einige Kn6tchen. Schliel31ich zeigte aueh das Femora]mark Ver~nderungen. - - Eine Aufsehwemmung des Lebergew..ebes vztlrde anderen Hiihnern in den Brustmuske] oder in die Flfigelvene injiziert; weitere Ubertragungsversuehe wurden mit dureh Ammonsulfat gef/~llten Organextrakten vorgenommen. Die ~)bertragung gelang lediglich bei der Einspritzung der Aufschwemmung in den Brustmuskel. Auf diese Weise konnten in 23 Passagen im Laufe eines Jahres stets Tumoren mit den Eigenschaften des ursprfingliehen Lebertumors erhalten werden. - - Zusammenfassend lieg sich fiber das vorliegende Lymphosarkom folgendes aussagen: Es war eine sehr stark atypische autonome Neubildung, nicht filtrabel, nicht eintroekenbar, gegen Glycerin nieh~ widerstandsf~hig, nicht fibertr~gbar bei reversibler Eiweigf~llung, tibertragbar durch lebende Zellen. Es besteht demnaeh ein Untersehied gegenfiber der Hfihnerleukose (/ihnlich beim Mensehen: Lympho- ~sarkomatose K u n d r a t , Leukosarkomatose Sternberg) . K. Rintelen (Berlin).

Oshima, Fukuzo: Studien fiber Hfihncrsarkom. 29. Mitt. Gann 34, 208--210 (1940) [Jap~nisch].

Kadets, Martin: Carcinoma of the parotid in a saddle mare. (Parotiscarcinom eines Reitpferdes.) Vet. Med. 36, 110--111 (1941).

Bei einer langsam abmagernden, 7 Jahre alten Stute wurden Schwellung, Druck- ,empfindlichkeit und vermehrte W/~rme, durch Palpation einige weiche Stellen in der verh~rteten Parotisgegend diagnostiziert. Punktion erbrachte keinen Eiter. Ein einem Laboratorium zur histologischen Untersuchung weitergeleitetes Gewebssttickchen ]ieferte die endgtiltige Diagnose: Anaplastisches Carcinom der Ohrspeicheldrfise mit ausgedehnter Sekund~rinfektion und Au~olyse. Die angeordnete Notschlachtung be- st~tigte den Befund. E. Jacob (Huehting b. Bremen).

Saini, ]talo: l)isembrioma del rene di , n vitello. (Dysembryom der Niere bei einem Kalb.) (Istit. di Pat. Gen. ed Anat. Veterin., Univ., Bologna.) Nu0va vet. 19, 86 bis 91 (1941).

Verf. besehreibt makroskopische und mikroskopische Befunde einer etwa 38 • 45 em grogen Neubildung in der rechten Niere eines 11 Monate alten Kalbes. Der Tumor enthielt Gewebselemente mesenehymaler und epithelialer Herkunft: fibrOse, knorpelige und fettgewebige Anteile sowie Entwlcklungsphasen der Tubuli, die sich yon der normalen embryologisehen Nierenentwicklung nicht nntersehieden. Im Hinbliek auf das Alter des Tieres und die GrSge .des Tieres wird angenommen, dag der Entwicklungsbeginn in das intrauterine Leben f~illt. - - Dem histologischen Bride naeh handelte es sich um ein teriweise organisiertes Teratom oder

.Dysembryom; der Verlauf der Entwicklung war der eines b6sartigen Tumors, wenn das Waehs- s aueh nieht iiberstfirzt war. K. Rintelen (Berlin).