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Methodensammlung für Wirtschaftlichkeitsberechnungen Version 1.0 Stand: 24.10.2012 Anlage 6 zur Vorlage zu TOP 12, BVORST 8. (XI)

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Methodensammlung für Wirtschaftlichkeitsberechnungen

Version 1.0 Stand: 24.10.2012

Anlage 6 zur Vorlage zu TOP 12, BVORST 8. (XI)

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Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis........................................................................................................................2 Überblick .....................................................................................................................................3 1. Ermittlung der Kosten..........................................................................................................3 2. Vergleich von Preisinformationen (Angebotsvergleich).......................................................5 3. Kostenvergleichsrechnung ..................................................................................................5 4. Amortisationsrechnung........................................................................................................6 5. Kapitalwert- oder Barwertmethode......................................................................................7 6. Interne Zinsfuß-Methode .....................................................................................................9 7. Nutzwertanalyse..................................................................................................................9 8. Kosten-Nutzen-Analyse.....................................................................................................10 Anhang: Beispiele für die wichtigsten Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen...........................12 A.1 Kostenvergleichsrechnung ............................................................................................12 A.2 Amortisationsrechnung..................................................................................................14 A.3 Kapitalwert- oder Barwertmethode ................................................................................16 A.4 Nutzwertanalyse ............................................................................................................18

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Überblick Zur Durchführung von Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen stehen u. a. folgende Verfahren zur Verfügung:

- Einzelwirtschaftliche Verfahren

o Monetäre Verfahren Vergleich von Preisinformationen (Angebotsvergleich) Kostenvergleichsrechnung Amortisationsrechnung Kapitalwert- oder Barwertmethode Interne Zinsfuß-Methode

o Nicht-monetäre Verfahren

Nutzwertanalyse

- Trägerübergreifende Verfahren o Kosten-Nutzen-Analyse

In die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung sind alle Ausgaben bzw. Kosten einzubeziehen, die bei Realisierung der betreffenden Maßnahme verursacht werden. Besonderheiten sind – sofern sie begründet sind – anzuwenden. 1. Ermittlung der Kosten a) Personalkosten Zur Ermittlung der Personalkosten werden die vom BMF jährlich bekannt gegebenen Perso-nalkostensätze verwendet. Hierbei handelt es sich um Jahresdurchschnittssätze, getrennt nach den einzelnen Vergütungs- bzw. Besoldungsgruppen. Der Genauigkeitsgrad der auf die-se Weise ermittelten Personalkosten ist für Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen ausreichend. In den vom BMF veröffentlichten Personalkosten sind Ansätze für Altersversorgung, Beihilfen, Sozialversicherungsbeiträge, Urlaubs- und Weihnachtsgeld berücksichtigt. Für die Wirtschaft-lichkeitsberechnungen werden grundsätzlich einheitlich die Arbeitnehmertarife des öffentlichen Dienstes EG 1- 15 Ü (Nachgeordnete Bundesbehörden)1 zugrunde gelegt. Dabei sind künftige Tarifanpassungen zu berücksichtigen (siehe hierzu z.B. Zahlenwerk zum Nutzungsleitfaden für IT-WiBen/DRV). Ggf. muss bei neu anzusetzenden Stellen oder Stellen mit verändertem Anforderungsprofil ei-ne Stellenbewertung durchgeführt werden. b) Sachkosten Hierzu gehören insbesondere die Betriebskosten (Verbrauchsmaterial, Kosten der Instandhal-tung, Instandsetzung und der Wartung) sowie die Kosten eines Arbeitsplatzes. Die Kosten des Arbeitsplatzes werden als Pauschale bei der Wirtschaftlichkeitsuntersuchung angesetzt, sofern es sich um einen „normalen“ Büroarbeitsplatz handelt. In allen anderen Fäl-len sind die jeweils spezifischen Kosten des Arbeitsplatzes anzusetzen. In der Pauschale sind 1 Vgl. Bundesministerium der Finanzen, Personalkostenansätze für Kostenberechnun-

gen/Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen, in der jeweils aktuellen Fassung. Fundort: http://www.bundesfinanzministerium.de; Öffentliche Finanzen, Suchbegriff: Personalkostensätze.

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die Raumkosten, laufende Sachkosten, die Kapitalkosten für die Büroausstattung und deren Ersatzbeschaffung enthalten. Sie sind dem jeweils aktuellen Rundschreiben des BMF zu den Personalkostensätzen für Kostenberechnungen2 zu entnehmen. c) Kapitalkosten Kapitalkosten setzen sich aus Abschreibungen und kalkulatorischen Zinsen zusammen. Kalkulatorische Abschreibungen Die Abschreibung stellt den Betrag der Wertminderung dar, der durch Abnutzung der Anlagen entsteht. Der auf ein Jahr entfallende Bruchteil geht als Abschreibungsbetrag in die jährliche Kostenberechnung ein. Grundsätzlich gelten die nach den Rechnungsbestimmungen durch die Träger festgelegten Abschreibungssätze. Kalkulatorische Zinsen Die kalkulatorischen Zinsen sind die Kosten für die Bereitstellung des notwendigen Kapitals, wobei es unerheblich ist, ob das Kapital durch Kreditaufnahme oder – wie in der gesetzlichen Rentenversicherung – durch Beiträge und Bundeszuschüsse bereitgestellt wird bzw. durch die Nachhaltigkeitsrücklage zur Verfügung steht. Kalkulatorische Zinsen sind im Rahmen von Kos-tenvergleichsrechnungen stets aufzunehmen. Zur Berechnung der kalkulatorischen Zinsen ist folgende Formel zu verwenden: Kalkulatorische Zinsen (€/Jahr) = Anschaffungswert (€) x Kalkulationszinssatz 2 x 100 Als Zinssatz ist grundsätzlich der vom BMF veröffentlichte Kalkulationszinssatz für alle Zahlun-gen einheitlich zugrunde zu legen.3 d) Gesamtkosten Die Gesamtkosten werden ermittelt durch Addition der Personal-, Sach- und Kapitalkosten.

Gesamtkosten (€/Jahr) = Personalkosten (€/Jahr) + Sachkosten (€/Jahr)

+ Kapitalkosten (€/Jahr) Treten darüber hinaus unterschiedliche Leistungsmengen bei den alternativen Lösungsmög-lichkeiten auf, sind zusätzlich die Kosten je Leistungseinheit (Gesamtkosten pro Anzahl der Leistungseinheiten) zu ermitteln. Im Fall kurzfristiger Planungsentscheidungen (Bsp.: bei der kurzfristigen Vergabe eines einzel-nen Druckauftrages (Hausdruckerei oder externe Vergabe) sind Kapitalkosten für die vorhan-denen Maschinen nicht ansetzbar, da diese bei externer Vergabe nicht eingespart werden) sind nur die tatsächlich im Planungszeitraum veränderbaren Kosten zu berücksichtigen.

2 Vgl. Fußnote 1. 3 Vgl. Fußnote 1.

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2. Vergleich von Preisinformationen (Angebotsvergleich) Anwendung Angebotsvergleiche sind die einfachste Form der Wirtschaftlichkeitsuntersuchung. Sie sind nach öffentlicher oder beschränkter Ausschreibung bzw. nach Einholung der entsprechenden Anzahl von Angeboten nach Maßgabe der jeweiligen hausinternen Beschaffungsrichtlinien zu-lässig. Es gelten hier die Beträge gemäß den Vergaberichtlinien. Die Folgekosten sind hierbei in Abhängigkeit der voraussichtlichen Nutzungsdauer in den An-gebotsvergleich einzubeziehen (z.B. bei Anschaffung von Kopierern sind auch die Wartungs-kosten oder bei der Anschaffung von Druckern auch die Kosten für Toner bzw. Farbdruckpat-ronen und ggf. für Wartung zu berücksichtigen). Da beim Angebotsvergleich lediglich die Kosten verschiedener Alternativen miteinander vergli-chen werden, wird unterstellt, dass die Erträge der verschiedenen Alternativen je Periode gleich sind. Unterscheiden sich die Alternativen in ihren Erträgen je Periode, ist auf ein dyna-misches Verfahren (Methoden 4b bis 8) zurückzugreifen. 3. Kostenvergleichsrechnung Anwendung Kostenvergleichsrechnungen sind geeignet für Maßnahmen mit geringer finanzieller Bedeu-tung ohne langfristige Auswirkungen. Da künftige Kostenentwicklungen allenfalls mit Durch-schnittswerten berücksichtigt werden können und eine zeitliche Verteilung des Aufwandes un-berücksichtigt bleibt, empfiehlt sich die Anwendung außerdem nur bei Maßnahmen, in denen der Aufwand innerhalb des ersten Jahres anfällt. Die Kostenvergleichsrechnung setzt leistungsgerechte alternative Handlungsmöglichkeiten voraus. Ist dies nicht der Fall, ist die Wirtschaftlichkeit aufgrund eines Angebotsvergleichs – als einfachste Form der Wirtschaftlichkeitsuntersuchung – zu ermitteln. Da mit der Kostenvergleichsrechnung lediglich die Kosten verschiedener Alternativen mitein-ander verglichen werden, wird unterstellt, dass die Erträge der verschiedenen Alternativen je Periode gleich sind. Unterscheiden sich die Alternativen in ihren Erträgen je Periode, ist auf ein dynamisches Verfahren (Methoden 4b bis 8) zurückzugreifen. Methodik Bei der Kostenvergleichsrechnung handelt es sich um ein statisches Verfahren der Investiti-onsrechnung. Es werden die in einer Periode (in der Regel ein Jahr) anfallenden Personal-, Sach- und Kapitalkosten zweier oder mehrerer Lösungsvarianten ermittelt und einander ge-genübergestellt. Die kostengünstigste Alternative ist dann auszuwählen. Die Kostenvergleichsrechnung ist grundsätzlich unter Berücksichtigung aller Kosten (Vollkos-tenrechnung) vorzunehmen. In Einzelfällen kann zur rechnerischen Vereinfachung ein verkürz-tes Verfahren angewendet werden, das nur die Mehr- oder Minderkosten erfasst, die sich zwi-schen dem alten Verfahren und der Lösungsalternative ergeben. Im Fall kurzfristiger Planungsentscheidungen sind nur diejenigen Kostenarten in die Kosten-vergleichsberechnung einzubeziehen, die im Planungszeitraum tatsächlich veränderbar sind (Bsp.: bei der kurzfristigen Vergabe eines einzelnen Druckauftrages (Hausdruckerei oder ex-

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terne Vergabe) sind Kapitalkosten für die vorhandenen Maschinen nicht ansetzbar, da diese bei externer Vergabe nicht eingespart werden). 4. Amortisationsrechnung Anwendung Die Amortisationsrechnung ist ein Investitionsrechnungsverfahren, das Rückschlüsse über das unternehmerische (finanzielle) Risiko einer Investition zulässt. Die Amortisationsrechnung kann alternativ zu oder neben der Kostenvergleichsrechnung bei Investitionsmaßnahmen durchge-führt werden. Methodik Bei der Amortisationsrechnung wird der Zeitraum ermittelt, in dem das eingesetzte Kapital durch Erlöse/Einsparungen „erwirtschaftet“ wird. Die Investitionsentscheidung hängt von der Amortisationsdauer ab, also von der Zeit, in der das eingesetzte Kapital durch Erlöse oder Ein-sparungen zurückfließt. Bei fehlenden Alternativen kann die Amortisationsrechnung Auskunft über den Horizont der zeitlichen Planungsgrenze der Nutzung eines Vorhabens geben. Bei al-ternativen Investitionsmöglichkeiten wird diejenige als vorteilhafter angesehen, die die kürzeste Amortisationsdauer hat. Da bei der Ermittlung der Amortisationsdauer die nach dem Amortisationszeitpunkt auftreten-den Wirkungen vernachlässigt werden, sollte bei Alternativen mit stark abweichenden Rück-flüssen ein anderes Verfahren zum Vergleich von Alternativen gewählt werden. Es werden zwei Arten der Amortisationsrechnung unterschieden: a) statische Amortisationsrechnung Bei der statischen Amortisationsrechnung wird nicht berücksichtigt, dass die Ersparnisse in un-terschiedlichen Perioden (Jahren) anfallen. Die Jahresrückflüsse werden nach folgenden Formeln berechnet: Ø Jahresrückfluss = Ø jährlicher Gewinn (Erlöse – Kosten) + Abschreibungen oder Ø Jahresrückfluss = Ø jährliche Kostenersparnis + Abschreibungen Die Amortisationszeit berechnet man nach folgender Formel:

Amortisationszeit (t) = Anschaffungswert – Restwert Ø Jahresrückfluss b) dynamische Amortisationsrechnung Bei der dynamischen Amortisationsrechnung wird nicht mehr mit dem durchschnittlichen Jah-resrückfluss gerechnet, sondern die in jedem Nutzungsjahr der Investition voraussichtlich an-fallenden Rückflüsse werden erfasst und aufaddiert (einfache Kumulationsrechnung).

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Bei der erweiterten Kumulationsrechnung wird durch die Abzinsung mit Hilfe des Abzinsungs-faktors des jährlichen Rückflusses der sogenannte Gegenwartswert (auch Barwert) einer In-vestition ermittelt. Der Abzinsungsfaktor wird wie folgt ermittelt:

Abzinsungsfaktor = 1/(1+i/100)n

i = Kalkulationszinssatz n = Anzahl der Jahre 5. Kapitalwert- oder Barwertmethode Anwendung Die Kapitalwert- oder Barwertmethode wird angewandt, wenn bei einer Maßnahme sehr unter-schiedliche Zahlungsströme in einem längeren Betrachtungszeitraum anfallen oder bei der Frage nach der optimalen Finanzierung einer Maßnahme (z.B. Kauf oder Leasing), da sie ge-genüber der Kostenvergleichsrechnung zusätzlich die unterschiedlichen Zeitpunkte der Zah-lungsvorgänge berücksichtigt. Die Methode ist anzuwenden bei Maßnahmen größeren Umfangs, bei denen ein Angebotsver-gleich oder eine Kostenvergleichsrechnung nicht ausreichend sind. Methodik Durch diese Methode werden alle künftigen (Ein- und Aus-) Zahlungen eines Betrachtungszeit-raumes auf den gleichen Zeitpunkt (z.B. Anschaffungsjahr) hin abgezinst und damit die Kapi-talwerte vergleichbar gemacht. Liegt das Anschaffungsjahr in der Zukunft (z.B. Beginn der Durchführung einer Maßnahme) oder sind bereits in der Vergangenheit Einnahmen oder Aus-gaben angefallen, die in die Betrachtung einbezogen werden müssen, so sind die entspre-chenden Beträge aufzuzinsen. Damit wird eine realistische Vergleichbarkeit von Investitionen erreicht. Die Investition mit dem höchsten Kapitalwert ist am vorteilhaftesten. Zur Unterstützung der Erstellung einer Wirtschaft-lichkeitsbetrachtung kann der WiBe-Kalkulator herangezogen werden. Die Berechnung des Kapitalwertes umfasst folgende Schritte: a) Erfassung der einmaligen Einnahmen und Ausgaben Einmalige Ausgaben sind mit dem vollen Betrag im Jahr der Auszahlung anzusetzen. Entspre-chendes gilt für Einnahmen, z.B. aus dem Verkauf von Gegenständen. Für jede Periode ist der Barwert der Ein- und Auszahlungen mittels des Auf- bzw. Abzinsungsfaktors4 zu ermitteln. Barwert (€) = Zahlung (€) x Auf- bzw. Abzinsungsfaktor Der Abzinsungsfaktor wird wie folgt ermittelt: Abzinsungsfaktor = 1/(1+i/100)n

i = Kalkulationszinssatz n = Anzahl der Jahre zwischen Basisjahr und Zahlung 4 Vgl. Fußnote 1.

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Der Aufzinsungsfaktor wird wie folgt ermittelt: Aufzinsungsfaktor = (1+i/100)n

i = Kalkulationszinssatz n = Anzahl der Jahre in der Vergangenheit b) Erfassung der laufenden jährlichen Einnahmen und Ausgaben Die Jahresbeträge der Einzahlungen und Auszahlungen sind für jedes Jahr des betrachteten Zeitraums mit dem für das Jahr geltenden Abzinsungsfaktor zu multiplizieren und ergeben wiederum den Barwert des betreffenden Jahres. Fallen künftige Zahlungen jährlich in derselben Höhe an, so kann der Barwert vereinfacht durch die Multiplikation mit einem Barwertfaktor nach folgender Formel ermittelt werden:

Barwert (€) =Zahlung (€) x Barwertfaktor Der Barwertfaktor wird dabei wie folgt ermittelt: Barwertfaktor = q n - 1 qn x ( q -1) i = Kalkulationszinssatz n = Anzahl der Jahre q = (1+i/100) c) Ermittlung des Kapitalwertes bei gleicher Nutzungsdauer Der Kapitalwert einer Maßnahme ergibt sich aus der Differenz der Gesamtbarwerte der Ein- und Auszahlungen: Kapitalwert = Gesamtbarwert Einzahlungen – Gesamtbarwert Auszahlungen Ein positiver Kapitalwert besagt, dass die Investition mit einem über dem vorgegebenen Kal-kulationszins liegendem Wert verzinst wird. Das eingesetzte Kapital fließt einschließlich einer entsprechenden Verzinsung zurück. Darüber hinaus wird ein barwertiger Überschuss in Höhe des Kapitalwertes erzielt. Die Maßnahme ist also wirtschaftlich. Der Kapitalwert = 0 besagt, dass der Rückfluss des eingesetzten Kapitals einschließlich der angenommenen Verzinsung realisiert wird. Ein negativer Kapitalwert legt offen, dass das eingesetzte Kapital nicht oder nur teilweise zu-rückfließt, der vorgegebene Kalkulationszins nicht realisiert wird und die Investition damit wirt-schaftlich unvorteilhaft ist. Beim Vergleich mehrerer Alternativen ist die mit dem höchsten positiven Kapitalwert wirtschaft-lich vorteilhafter. Werden nur Auszahlungen und Aufwendungen oder negative Kapitalwerte betrachtet, so ist die Alternative mit dem betragsmäßig niedrigsten Kapitalwert vorteilhafter.

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d) Ermittlung des Kapitalwertes bei unterschiedlicher Nutzungsdauer (Annuitätenmethode)

Wenn sich die Alternativen in der Nutzungsdauer unterscheiden, sind die Kapitalwerte in eine Annuität, d.h. betragsgleiche Jahreszahlungen während der Nutzungsdauer umzurechnen und anstelle der Kapitalwerte sind die Annuitäten der Alternativen zu vergleichen. Die Berechnung der Annuität ergibt sich aus der Division des Kapitalwertes durch den Barwert-faktor:

Annuität (€) = Kapitalwert (€) / Barwertfaktor Bei unterschiedlichen Laufzeiten der zu vergleichenden Alternativen ist die längste Laufzeit zu Grunde zu legen. 6. Interne Zinsfuß-Methode Anwendung Die interne Zinsfußmethode ist ein dynamisches Investitionsverfahren. Sie wird im Zusam-menhang mit anderen Wirtschaftlichkeitsberechnungen angewendet, da der interne Zinsfuß al-lein kein Vorteilhaftigkeitskriterium darstellt. Gegenüber anderen Wirtschaftlichkeitsrechnungen hat die Methode des internen Zinsfußes den Vorteil, Investitionen mit unterschiedlichen finanziellen Volumen vergleichbar zu machen, da als Entscheidungskriterium nicht absolute Werte, sondern die Rendite eines Projektes in Prozent gemessen wird. Methodik Überschüsse, die zeitlich näher am Investitionszeitpunkt liegen, werden stärker gewichtet als Überschüsse fernerer Perioden. Als Periode ist jeweils der Zeitraum von 12 Monaten zu se-hen. Die erste Periode beginnt am 1. des auf die Projektfertigstellung folgenden Monates. In der praktischen Anwendung empfiehlt es sich, die Wirtschaftlichkeitsrechnung auf einen Zeitraum von 10 Jahren zu begrenzen. Erträge und Kosten, die später anfallen, haben auf-grund ihrer starken Abzinsung nur noch einen geringen Einfluss auf den internen Zinsfuß. Au-ßerdem nimmt mit den entfernteren Zeiträumen auch die Planungsunsicherheit erheblich zu. Um dennoch Investitionen mit längerer Laufzeit, insbesondere im Baubereich, gegenüber In-vestitionen mit kürzerer Laufzeit nicht zu benachteiligen, sollte in die Wirtschaftlichkeitsrech-nung ein simulierter Verkauf der Investition zum Buchwert nach Ablauf von 10 Jahren einge-baut werden. 7. Nutzwertanalyse Anwendung Die Nutzwertanalyse kommt neben allen anderen, vorstehend beschriebenen Verfahren zur Anwendung, falls sich alternative Möglichkeiten nicht nur hinsichtlich der Kosten, sondern auch im Hinblick auf Merkmale (z.B. Qualität, Sicherheit), die nicht monetär erfassbar sind, vonein-ander unterscheiden. Eine Nutzwertanalyse ist nur dann erforderlich, wenn auch andere als in Geld zu bewertende Kriterien für die Entscheidung herangezogen werden können/müssen.

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Methodik Anhand einer Nutzwertanalyse wird der Nutzen einer Maßnahme nach eindeutig definierten Bewertungskriterien und Beurteilungsmaßstäben ermittelt. Dabei können Kriterien, wie gesetz-liche Vorgaben, als Muss-Kriterien definiert werden. Sie vollzieht sich in folgenden Stufen:

1. Es ist ein Katalog zu erstellen, der alle Kriterien enthält, die für die Maßnahme ent-scheidend sind.

2. Die Kriterien sind prozentual so zu gewichten, dass die Summe der Gewichte 100 % entspricht,

3. Die Bewertung der einzelnen Maßnahme erfolgt durch Vergabe von Punkten (0 bis 10), durch die beurteilt wird, ob die Kriterien erfüllt werden oder nicht.

hohe Punktzahl = Kriterium erfüllt bis voll erfüllt (= 10 Punkte)

niedrige Punktzahl = Kriterium unzureichend erfüllt bzw. nicht erfüllt (= 0 Punkte)

4. Der Teilnutzen einer Maßnahme ergibt sich wie folgt:

Teilnutzen = Punkte Kriterium x Gewichtung Kriterium

5. Der Nutzwert einer Maßnahme ergibt sich demzufolge aus der Summe der Teilnutzen.

Da diese Methode wichtige Kostenaspekte vernachlässigt, wird sie nur als Ergänzung oder Erweiterung zu den bereits in den vorhergehenden Abschnitten vorgestellten Methoden ver-standen. In einer zweiten Stufe ist das Ergebnis der Nutzwertanalyse mit den Kosten der verschiedenen Varianten zu vergleichen und das Ergebnis der Auswahlentscheidung ggf. zu begründen. Zur Unterstützung der Erstellung einer Wirtschaftlichkeitsbetrachtung kann der WiBe-Kalkulator herangezogen werden. 8. Kosten-Nutzen-Analyse Anwendung Die Kosten-Nutzen-Analyse ist das umfassendste Verfahren einer Wirtschaftlichkeitsuntersu-chung. Sie sollte bei weitreichenden, strategischen oder komplexen Investitionsentscheidun-gen von größerem finanziellem Umfang durchgeführt werden. Es findet hier eine allgemeine übergreifende wirtschaftliche Betrachtung statt, d.h. alle positi-ven und negativen Wirkungen sind in Ansatz zu bringen (z.B. direkte Kosten, aber auch nicht-monetarisierbare Kosten wie Auswirkungen auf ein Image), unabhängig wo und bei wem sie anfallen. Methodik Um eine Kosten-Nutzen Analyse durchzuführen, werden alle voraussichtlich anfallenden Kos-ten, der wahrscheinliche Nutzen und die möglichen Einnahmen in ein Verhältnis zueinander gesetzt. Im Ergebnis sollen durch die Kombination der Kostenvergleichsrechnung, Kapital-

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wertmethode und Nutzwertanalyse alle positiven und negativen Wirkungen der Maßnahme in Ansatz gebracht werden. Die Kosten-Nutzen-Analyse lässt sich in folgende Positionen gliedern:

- direkte Kosten / Nutzen, die durch vorhandene Marktpreise ermittelt werden können - indirekte Kosten / Nutzen, die erst über Vergleichsschätzungen monetär zu ermitteln

sind - nicht-monetarisierbare Kosten / Nutzen, die z.B. über eine Nutzwertanalyse zu erfassen

sind. Bei zeitlich unterschiedlich anfallenden Kosten und Nutzen ist mit Kapitalwerten bzw. Annuitä-ten zu rechnen.

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Anhang: Beispiele für die wichtigsten Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen A.1 Kostenvergleichsrechnung Aufgabenstellung In einer Reha-Einrichtung werden monatlich 1.800 Kopien benötigt. Derzeitig werden diese Kopien extern erstellt und kosten 0,50 Euro je Stück. Mittels einer Kostenvergleichsrechnung soll geprüft werden, ob die Kopien intern wirtschaftlicher gefertigt werden können. Zu berücksichtigende Informationen Kapitalkosten Anschaffungskosten Kopiergerät 3.000 Euro werden in laufende jährliche Kosten umgerechnet (Abschreibungen) Abschreibungen = Anschaffungskosten durch Nutzungsdauer (Nutzungsdauer 6 Jahre) kalkulatorische Zinsen bei einem Zinssatz von 5 % sonstige laufende Aufwendungen Personalkosten (ein Mitarbeiter der Entgeltgruppe 3 ist zu 15 % seiner Arbeitszeit mit der Herstellung der Ko-pien befasst) Verbrauchsmaterialien Raumkosten Methode Variante 1 12 Monate 1800 Kopien á 0,50 Euro Gesamt Variante 1 10.800,00 Euro

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Variante 2 Abschreibungen 500 Euro kalkulatorische Zinsen 75 Euro Personalkosten (15 % von Entgeltgruppe 3 = 37.585 Euro) 5.638 Euro Verbrauchskosten 500 Euro Raumkosten (9 m² mal 28,00 Euro mal 12 Monate) 3.024 Euro Gesamt Variante 2 9.737 Euro Ergebnis: Mit einem Preis von 0,45 Euro pro Stück ist eine Herstellung der Kopien intern wirtschaftlicher.

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A.2 Amortisationsrechnung Aufgabenstellung für eine statische Amortisationsrechnung In einer Klinik soll eine Erweiterungsinvestition vorgenommen werden. Beide Investitionen füh-ren zu einer durchschnittlichen jährlichen Kostenersparnis von 20.000 Euro. Es soll ermittelt werden, welche der beiden Investitionen über eine kürzere Amortisationszeit verfügt. Zu berücksichtigende Informationen Anschaffungskosten I: 150.000 Euro Anschaffungskosten II: 200.000 Euro Nutzungsdauer: 8 Jahre Kostenersparnis: 20.000 Euro Abschreibungen I: 18.750 Euro Abschreibungen II: 25.000 Euro Methode Variante 1 Anschaffungskosten: 150.000 Euro Nutzungsdauer: 8 Jahre Restwert: - Jährliche Abschreibung: 18.750 Euro Kostenersparnis: 20.000 Euro Rückfluss: 38.750 Euro t 1 = 150.000/38.750 t 1 = 3,87 Jahre Variante 2 Anschaffungskosten: 200.000 Euro Nutzungsdauer: 8 Jahre Restwert: - Jährliche Abschreibung: 25.000 Euro Kostenersparnis: 20.000 Euro Rückfluss: 45.000 Euro t 2 = 200.000/45.000 t 2 = 4,44 Jahre Ergebnis: Die Variante 1 weist gegenüber der Variante 2 eine kürzere Amortisationsdauer auf.

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Aufgabenstellung für eine dynamische Amortisationsrechnung Für eine zu tätigende Investition wurden die jährlichen Rückflüsse ermittelt. Mittels der Kumula-tionsrechnung (einfach und erweitert) soll nun der Amortisationszeitpunkt ermittelt werden. Zu berücksichtigende Informationen Anschaffungskosten : 150.000 Euro Kostenersparnis: siehe Tabelle Nutzungsdauer: 8 Jahre Abschreibungen: 18.750 Euro Kalkulationszins: 5 % Methode Einfache dynamische Amortisationsrechnung Anschaffungskosten: 150.000 Euro Nutzungsdauer: 8 Jahre Nutzungs-

dauer Kostenersparnis

jährlich Abschreibungen

jährlich Rückflüsse

jährlich Rückflüsse kumuliert

1 19.700 18.750 38.450 38.450 2 19.800 18.750 38.550 77.000 3 19.900 18.750 38.650 115.650 4 20.000 18.750 38.750 154.400 5 20.100 18.750 38.850 193.250 6 20.150 18.750 38.900 232.150 7 20.180 18.750 38.930 271.080 8 20.200 18.750 38.950 310.030

Ergebnis: Im Ergebnis ist festzustellen, dass sich die Investition im 4. Jahr amortisiert hat. Erweiterte dynamische Amortisationsrechnung Anschaffungskosten: 150.000 Euro Nutzungsdauer: 8 Jahre Kalkulationszins: 5 % Nutzungs-

dauer Rückflüsse

jährlich Abzinsungs-

faktor Barwert jährlich

Rückflüsse kumuliert

1 38.450 0,9524 36.620 36.620 2 38.550 0,9070 34.965 71.585 3 38.650 0,8638 33.386 104.971 4 38.750 0,8227 31.880 136.850 5 38.850 0,7835 30.439 167.289 6 38.900 0,7462 29.027 196.316 7 38.930 0,7107 27.668 223.984 8 38.950 0,6768 26.361 250.345

Ergebnis: Bei der Berücksichtigung des Zinses verlängert sich die Amortisationszeit auf 5 Jahre.

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A.3 Kapitalwert- oder Barwertmethode Aufgabenstellung Es ist zu prüfen, ob für den Einsatz eines Farbkopierers der Kauf eines Gerätes oder der Ab-schluss eines Leasingvertrages mit Kauf des Kopierers zum Restwert günstiger ist. Zu berücksichtigende Informationen Anschaffungskosten: 40.000 Euro Leasingrate: 8.000 Euro Restwert nach 4 Jahren: 15.000 Euro laufende Aufwendungen (für Wartung): 2.500 Euro Kalkulationszinssatz: 5 % Methode (Kapitalwertrechnung bei gleicher Nutzungsdauer ohne Berücksichtigung von Einnahmen)

Variante 1 (Kauf) Anschaffung Jahr Ausgabe* Abzinsungsfaktor Barwert

Einmalige Anschaffung 0 40.000 1 40.000,00 Wartung 1 2.500 0,9524 2.381,00 Wartung 2 2.500 0,9070 2.267,50 Wartung 3 2.500 0,8638 2.159,50 Wartung 4 2.500 0,8227 2.056,75 48.864,75

Variante 2 (Leasing mit Kauf zum Restwert) Anschaffung Jahr Ausgabe* Abzinsungsfaktor Barwert

Leasing+Wartung 1 10.500 0,9524 10.000,20 Leasing+Wartung 2 10.500 0,9070 9.523,50 Leasing+Wartung 3 10.500 0,8638 9.069,90 Leasing+Wartung 4 10.500 0,8227 8.638,35 Anschaffung zum Restwert

15.000 0,8227 12.340,50

49.572,45 * Die Ausgaben sind positiv notiert und zum Ende des Jahres fällig. Ergebnis: Die Variante 1 weist den niedrigeren Kapitalwert auf, d.h., der Kauf des Farbkopierers ist unter den angenommenen Bedingungen die wirtschaftlichste Variante.

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Tipp: Für die Aus- und/oder Einzahlungen kann man den Kapitalwert mittels nachfolgender Funktion in Excel ermitteln.

Funktions-Assistent - Schritt 1 von 2

Funktions-Assistent - 1. Schritt

Funktions-Assistent - Schritt 2 von 2

Funktions-Assistent - 2. Schritt

Die Werte kann man dann in der Exceltabelle markieren und der Gesamtbarwert wird automa-tisch ermittelt.

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A.4 Nutzwertanalyse Aufgabenstellung Nachdem die Kosten für die Ersatzbeschaffung eines Textsystems für drei Varianten ermittelt wurden, sollen nun weitere Kriterien hinsichtlich der Qualität der Lösungen berücksichtigt wer-den. Die unterschiedlichen Bewertungskriterien sind zu Hauptgruppen zusammenzufassen. Die Vergabe der Punkte in der Nutzwertbetrachtung soll vor der Berechnung unabhängig so-wohl durch den zukünftigen Anwender als auch durch den Systembetreuer erfolgen. Zu berücksichtigende Kriterien/Punkte Kriterien: Punkte: - Qualität der Hardware 0 bis 10, wobei 10 = Kriterium erfüllt - Qualität der Software 0 = Kriterium nicht erfüllt - Dokumentation - Serviceleistungen des Bieters Methode

Angebot 1 Kriterium Gewicht

in % Punkte Teilnutzen

Qualität der Hardware 25 8 200 Qualität der Software 50 8 400 Dokumentation 15 9 135 Serviceleistung des Bieters 10 5 50 Nutzwert 785

Angebot 2 Kriterium Gewicht

in % Punkte Teilnutzen

Qualität der Hardware 25 8 200 Qualität der Software 50 4 200 Dokumentation 15 6 90 Serviceleistung des Bieters 10 7 70 Nutzwert 560

Angebot 3 Kriterium Gewicht

in % Punkte Teilnutzen

Qualität der Hardware 25 10 250 Qualität der Software 50 6 300 Dokumentation 15 5 75 Serviceleistung des Bieters 10 9 90 Nutzwert 715 Die ermittelten Nutzwerte sind nun mit den Ergebnissen der Kostenvergleichsrechnung zu be-trachten, um zu einer entsprechenden Gesamtbewertung zu kommen.

Page 19: Methodensammlung für Wirtschaftlich · PDF filelichkeitsbetrachtung kann der WiBe-Kalkulator herangezogen werden. Die Berechnung des Kapitalwertes umfasst folgende Schritte: a)

Methodensammlung für Wirtschaftlichkeitsberechnungen

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Angebot 1 Kosten: 6.150 Euro Nutzwert: 785 Angebot 2 Kosten: 5.998 Euro Nutzwert: 560 Angebot 3 Kosten: 7.500 Euro Nutzwert: 715 Ergebnis: Aus Kostengesichtspunkten heraus, ist das Angebot 2 zu begünstigen, aufgrund der deutlich besseren Qualität bei geringfügig höherem Preis wird jedoch das Angebot 1 favorisiert.