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Arbeitszeitstudien im Garten- und Landschaftsbau Neithard Rumpf Dipl.Ing. (FH) Landschaftsbau und Freiraumplanung REFA © Neithard Rumpf 2007 1

Arbeitszeitstudien im Garten- und Landschaftsbaurumpf-sachverstaendigenbuero.de/arbeitsstud_neithard_inter.pdf · Einleitung Der Kalkulator soll in der Lage sein, anhand dieses Datenmaterials

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Arbeitszeitstudien

im Garten- und Landschaftsbau

Neithard Rumpf

Dipl.Ing. (FH) Landschaftsbau und Freiraumplanung

REFA

© Neithard Rumpf 2007

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Einleitung

1 Einleitung

Inhaltsverzeichnis und weitere Verzeichnisse befinden sich am Ende

Arbeitszeitstudien nehmen in den Arbeitswissenschaften einen breiten Raum ein. Um in einem

überschaubaren Rahmen Ergebnisse vermitteln zu können, sind die Arbeitszeitstudien, die als

Grundlage der vorliegenden Arbeit erstellt wurden, auf die Instandhaltung von Grünanlagen (Defi-

nition unter 2.1) beschränkt.

Das System der Arbeitszeitstudien soll verständlich dargestellt und als Unterstützung der her-

kömmlichen Arbeitsorganisation verstanden werden.

Arbeitszeitstudien untersuchen und analysieren Produktionsabläufe mit dem Ziel der Optimierung

bzw. Rationalisierung. Der Mensch wird in dieses System als maßgeblicher Faktor unter Berück-

sichtigung seiner Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft eingebunden.

Der REFA-Verband hat sich frühzeitig mit der Thematik auseinandergesetzt. Bereits 1924 wurde

der „Reichsausschuss für Arbeitszeitermittlung“ mit dem Namen REFA gegründet. Der Name

„REFA“ wurde mit dem Zusatz „Verband für Arbeitsstudien und Betriebsorganisation e.V.“ beibe-

halten.

1.1 Zusammenfassung

Im Rahmen dieser Arbeit werden Arbeitszeiten unterschiedlichster Arbeitsaufgaben in 4 Unter-

nehmen und einem kommunalen Betrieb gemessen. Die Aufgaben werden aus einem Quer-

schnitt der Instandhaltungsarbeiten auf Grünanlagen und angrenzender Bereiche so ausgewählt,

dass eine Aussage zu dem Thema getroffen werden kann. Die Ergebnisse werden in einer Micro-

soft Excel-Lösung ausgewertet, eine Microsoft Access-Lösung wird vorgestellt.

Die Ist-Analyse aus einem Extrakt von Submissionsergbnissen der Jahre 1990 bis 2005 und der

Beschreibung der Konkurse von 3 Unternehmen aus der Branche hat aufgezeigt, dass sich ge-

genwärtig die Differenzen in den Angebotspreisen im Cent-Bereich bewegen. Aufträge sind viel-

fach nur über Kosteneinsparungen im Rahmen von Rationalisierungen zu akquirieren. Arbeitszeit-

studien schaffen Vorraussetzungen, vorhandene Ressourcen offen zulegen und zu nutzen.

Die in dieser Arbeit vorgestellten Verfahren und die durchgeführten Arbeitszeitstudien haben zu ei-

ner eindeutigen Aussage geführt. In den Unternehmen entstehen durch Organisationsmängel, ei-

ner falschen Beurteilung der Leistungsfähigkeit und der Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter so-

wie mangelnder Selbstkritik erhebliche Verluste (und auch Reibungsverluste).

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Einleitung

Gegenüber dem kommunalen Betrieb, in dem die Arbeiten vorwiegend im jährlichen Rhythmus

wiederkehrend und organisiert ablaufen, ist die Abwicklung der Arbeiten in den Unternehmen auf-

tragsabhängig ruhig und unschlüssig bis hektisch mit organisatorischen Problemen.

Besonders gravierend ist das Beispiel der Wegerneuerung (Kapitel 6.3.4/ Anlage 1.12) mit einem

nachweislich erheblichen finanziellen Verlust innerhalb eines kurzen Zeitraumes durch organisato-

rische Mängel. Das betreffende Unternehmen wurde darauf angesprochen, zeigte aber wenig In-

teresse an dem Ergebnis. Es wurde damit begründet, dass alles einkalkuliert ist.

Demgegenüber wurde das Thema von dem kleineren Unternehmen mit einer geringeren Auftrags-

decke wie auch vom kommunalen Betrieb, hier natürlich ein anderer Hintergrund, mit großem In-

teresse verfolgt.

Das Ergebnis der Auswertungen der Fallstudien in dieser Arbeit ist in zweierlei Hinsicht überra-

schend:

1. Da es sich um reale Zahlen handelt, ist zu vermuten, dass noch beträchtliche Potentiale in den

Betrieben brach liegen.

2. Trotz realer Zahlen, die nicht manipuliert sind, empfanden von 9 Firmeninhabern, die mit dem

Thema konfrontiert wurden, es 7 als zu abstrakt und uninteressant. Ein Inhaber bemerkte, dass

er schon immer nach diesem Schema organisiert, ein anderer hat es nach den hier vorgestell-

ten Zeitaufnahmen in sein Organisationsschema eingebunden.

Arbeitszeitstudien können nicht isoliert betrachtet werden; sie sind als ein Hilfsmittel der Arbeits-

vorbereitung in den betrieblichen Ablauf einzubinden. Aus den hier gewonnenen Erfahrungen wird

deutlich, dass ein organisiertes und rationell handelndes Unternehmen grundsätzlich größere

Chancen am Markt hat. Darunter ist auch zu verstehen, dass nicht um jeden Preis anzubieten ist.

Arbeitszeitstudien können behilflich sein, die Grenzen zu erkennen und zu verändern. Die Ergeb-

nisse sind eindeutig in Richtung Chancen; die Risiken, die daraus erwachsen, bestehen allenfalls

darin, dass die gewonnenen Daten exakte Zahlen liefern, die nur über die Organisation und die

Motivation der Mitarbeiter zu verändern sind. Eine willkürliche Manipulation der Zahlen unter dem

Druck anderer Bieter führt kurzfristig zu einem unrentablen Betriebsergebnis.

1.2 Zielsetzung/Erwartung

Als Ergebnis der folgenden Arbeitszeitstudien soll eine Aussage zur Durchführbarkeit von Zeitaus-

wertungen unterschiedlichster Aufgaben aus dem Bereich der Instandhaltung von Grünanlagen

auf Grundlage des vom Verband für Arbeitsstudien entwickelten Systems der Arbeitszeitstudien

getroffen werden. Es wird eine Anzahl von Messungen erstellt, die den Ablauf erklären.

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Einleitung

Der Kalkulator soll in der Lage sein, anhand dieses Datenmaterials und weiterer Messungen eine

aufgabengerechte Kalkulation zu erstellen.

Der Unternehmer soll mit den Auswertungen ein Hilfsmittel zur Verfügung bekommen, die perso-

nen- und maschinenabhängige Produktivität seines Unternehmens einschätzen zu können, die

Mitarbeiter entsprechend ihren Fähigkeiten einzusetzen und eine unternehmensgerechte Geräte-

und Personalplanung mit dem damit verbundenen Zeitmanagement zu realisieren. Durch transpa-

rente Abläufe soll die Rentabilität gesichert oder gesteigert werden und neben den eigenen An-

sprüchen der Arbeitsplatz der Mitarbeiter erhalten bleiben.

Nicht erwartet werden darf, dass alle Aspekte in einer befriedigenden Tiefe beschrieben werden.

1.3 Methodischer Ansatz

Die für die Arbeitszeitstudien dieser Arbeit erforderlichen Grundlagen werden anhand eigener Un-

terlagen und Ausarbeitungen sowie der REFA- und anderer Fachliteratur dargestellt.

Die Risiken und Chancen, die sich aus Arbeitszeitstudien ergeben, werden in der Ist-Analyse an-

hand der Auswertung von Submissionsergebnissen begründet.

Aus dem angesprochenen Themenbereich werden Arbeitszeitstudien in verschiedenen Firmen un-

terschiedlicher Struktur sowie in einem kommunalen Eigenbetrieb aufgenommen, Zeitmessungen

geplant und auch zufällig festgelegt. Dadurch soll erreicht werden, dass aussagekräftige aber

auch weniger attraktive Messungen anfallen.

Die Daten werden als Sollzeit ausgegeben. An Beispielen wird die Konsequenz von Veränderun-

gen der beeinflussbaren Zeiten in Bezug auf das Ergebnis der Auswertung dargestellt.

Für die Zeitmessungen stehen 3 Systeme zur Verfügung

• mechanische Stoppuhr

• Palm Pocket-PC/Ortim-Software

• Windows Pocket-PC/Stop Time -Software

Im Verlauf der Messungen soll das sinnvollste System ermittelt und eingesetzt werden. Für die

Auswertung der Daten wird eine Access- und eine Excel-Lösung entwickelt und die für diese Ar-

beit zweckmäßige Lösung hinsichtlich Transparenz und Bedienung verwendet.

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Instandhaltung von Grünanlagen

2 Instandhaltung von Grünanlagen

2.1 Begriffliche Definition „Grünanlagen“

Der Begriff „Grünanlage“ wird hier als ein Objekt definiert, dass in irgendeiner Weise von dem Be-

rufsbild1 des Garten- und Landschaftsbaus wie hier beschrieben, berührt wird:

„Der Garten- und Landschaftsbau (GaLaBau) gehört zum Dienstleistungsbereich des Gartenbaus.Der GaLaBau produziert keine Pflanzen, sondern arbeitet an und mit ihr. Neben der Pflanzenver-wendung, gehört das Herstellen von Bauwerken in Außenanlagen, wie Mauern, Treppen und Tei-che sowie das Herstellen von befestigten Flächen und die Durchführung von Erdarbeiten zu denHaupttätigkeiten des Landschaftsgärtners. Hauptarbeitsfelder sind die Neu- und Umgestaltungvon Privatgärten sowie Begrün(ung)en in Industrie und in öffentlichen Bereichen. Spezialgebietesind Dach-, Innenraum- und Fassadenbegrünungen sowie Anlage und Pflege von Spiel- undSportstätten.

Die Ausbildung des Landschaftsgärtners ist vielseitig und anspruchsvoll. Außer einem ausgezeich-netem Pflanzen- und Pflanzenverwendungswissen, sind Baustoffkunde und Bautechnik Inhalte.“

Es kann also sowohl ein Hausgarten, als auch das Straßenbegleitgrün, ein Parkplatz, der in ein

begrüntes Umfeld eingebettet ist oder das Sozialgrün einer Wohnanlage sein.

2.2 Begriffliche Definition „Instandhaltung“

Grünanlagen werden „gepflegt“, aber selten „instandgehalten“. Die Zuordnung zu einem der Be-

griffe ist aber von grundsätzlicher Bedeutung und soll hier ausführlich begründet werden.

Die „Pflege“ von Grünanlagen wird in dieser Definition der Instandhaltung und damit der VOB

(Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen) zugeordnet. Dies resultiert aus dem Umstand,

dass entsprechend der DIN-Normen eine Grünfläche als bauliche Anlage hergestellt wird, die

einen Instandhaltungsaufwand zur Beibehaltung des Sollzustands erfordert.

Dem gegenüber würde z.B. die Beseitigung von Schnee und Eis oder Pflegeleistungen auf dem

Reinigungssektor der VOL (Verdingungsordnung Lieferungen und Leistungen) unterliegen.

In den Verwaltungsvorschriften (VOS) der FHH Hamburg (FHH – richtig FH Hamburg, FHH zur

Unterscheidung zu FH = Fachhochschule ) werden grundsätzliche Teile der VOB/ VOL wiederge-

geben, aus denen der Bezug der Landschaftsbauarbeiten zur VOB (Vergabe- und Vertragsord-

nung für Bauleistungen) hergeleitet wird: VOB A § 1, erster Spiegelstrich „Bauleistungen sind Ar-

beiten jeder Art, durch die eine bauliche Anlage hergestellt, instand gehalten, geändert oder besei-

tigt wird“2, VOB C, 1 Geltungsbereich 1.1 „Die ATV „Landschaftsbauarbeiten“ – DIN 18320 – gilt

für – vegetationstechnische Bau, Pflege- und Instandhaltungsarbeiten – ingenieurbiologische Si-

1 http://www.gabot.de/dehne/themen/berufswege/#gala Ausbildungsschwerpunkt

2 Verwaltungsvorschriften der FHH Hamburg, VOS Band 2 B IX 2

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Instandhaltung von Grünanlagen

cherungsbauweisen – Schutzmaßnahmen für Bäume, Pflanzenbestände und Vegetationsflä-

chen“.1

Der Maßstab der Instandhaltung ist in der DIN 310512 definiert und grenzt die unterschiedlichen

Instandhaltungssequenzen ab. Auch wenn die DIN 31051 den technischen Bereich beinhaltet, ist

sie inhaltlich ohne Einschränkung auf das Aufgabenspektrum Garten- und Landschaftsbau zu

übernehmen. Dies lässt sich auch insoweit mit der Einbindung des Garten- und Landschaftsbaus

in das „Facility Management“, dem (Grundstücks-) Gebäudemanagement, begründen; der Bergriff

„von technischen Mitteln“ aus der DIN wird deshalb in Klammern gesetzt, beibehalten.

Instandhaltung

regelt nach DIN 31051 alle "Maßnahmen zur Bewahrung und Wiederherstellung des Soll-Zustan-des sowie zur Feststellung und Beurteilung des Ist-Zustandes (von technischen Mitteln) einesSystems" und ist hierarchisch geordnet:

• Wartung - umfasst alle Maßnahmen zur Bewahrung des Soll-Zustandes (von technischen Mit-

teln) eines Systems.

• Inspektion - umfasst Maßnahmen zur Beurteilung des Ist-Zustandes (von technischen Mitteln

eines Systems).

• Instandsetzung - umfasst Maßnahmen zur Wiederherstellung des Soll-Zustandes (von techni-

schen Mitteln eines Systems).

Die Instandhaltung gliedert sich in 2 Hauptgruppen:

• Planbare, vorbeugende Instandhaltung - umfasst alle Maßnahmen, um eine Anlage im festzule-

genden Soll-Zustand zu erhalten

• Nicht planbare, korrektive Instandhaltung - infolge eines Versagens einer Komponente umfasst

alle Maßnahmen zur Wiederherstellung des Soll-Zustandes.

Störung im Sinne der Instandhaltung ist die unbeabsichtigte Unterbrechung (oder bereits auch

schon Beeinträchtigung) der Funktionserfüllung einer Betrachtungseinheit.

Schaden im Sinne der Instandhaltung als Zustand einer Betrachtungseinheit ist das Unterschrei-

ten eines bestimmten Grenzwertes des Abnutzungsvorrats, der eine im Hinblick auf die verwen-

dungsunzulässige Beeinträchtigung der Funktionsfähigkeit bedingt (Beispiel: die dynamische

Schicht bzw. der Rasen eines Fußballplatzes ist teilweise zerstört und kann zu Verletzungen füh-

ren).

1 Verwaltungsvorschriften der FHH Hamburg, VOS Band 2 B IX 12 DIN 31051 (01/85) Instandhaltung; Begriffe und Maßnahmen. Beuth Verlag, Berlin 1985

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REFA-Grundlagen

3 REFA-Grundlagen

3.1 REFA-Konzeption im Garten- und LandschaftsbauDer Gedanke, der dem REFA zugrunde liegt, ist die Optimierung der industriellen Fertigung mittels

der Erfassung von Planungsdaten, die die Produktionsabläufe transparent und steuerbar umset-

zen und Kostenstrukturen erfassen lassen.

Durch die Standardisierung von Arbeitsabläufen außerhalb der industriellen Fertigung wurden Ar-

beitszeitstudien auch für bis dahin untypische Arbeitsaufgaben2 interessant - wie zum Beispiel:

• Deutscher Hochschulverband - Presseinformation - Nr. 1/2004 Bonn ...

„Mehrere Arbeitszeitstudien hätten den Nachweis erbracht, dass Professoren durchschnittlichweit über 50 Wochenstunden arbeiteten.“www.hochschulverband.de/ cms/fileadmin/pdf/pm/pm1-2004.pdf

• Ekkehard von Bodelschwingh, Alexander Höldrich und Wilfried Sommer, Freising„Neue Möglichkeiten im Bereich forstlicher Zeitstudien - PDA statt Stoppuhr„ AFZ- Der Wald/2003

Dies bezieht sich auch auf die vielfältigen Arbeitsaufgaben im Garten- und Landschaftsbau. Es sei

hier nur das Pflastern großer Flächen mit dem Einsatz von Verlegemaschinen erwähnt, das durch

palettengestapelte Verbundsteine einen industriellen Charakter bekommen hat.

Für die oft als nicht oder nur punktuell planbar argumentierte Instandhaltung von Außenanlagen

nehmen Arbeitszeitstudien an Bedeutung zu. Eine besondere Gewichtung liegt dabei auf dem „Fa-

cility-Management“ als ein zukunftsorientiertes Aufgabenspektrum für den Garten- und Land-

schaftsbau.

„Als „Facility-Management“ (FM) wird die Planung, Verwaltung und Bewirtschaftung von Gebäu-

den, Anlagen und Einrichtungen (facilities) verstanden. Dies kann sowohl unternehmensintern(über eine entsprechende Abteilung) als auch über externe Anbieter erfolgen. Entgegen der häufiganzutreffenden Meinung, es handele sich bei Facility-Management um Hausmeister- oder Haus-verwaltungstätigkeiten, geht es um die professionelle Abwicklung von Sekundärprozessen. Dabeisind Sekundärprozesse Prozesse, die nicht in das Kerngeschäft einer Organisation fallen, sondern

dieses unterstützen.“3

Dies geht einher mit einer neu definierten Instandhaltungsphilosophie, dem Angebot der bildhaften

Darstellung von Leistungsstandards (Service Level Agreements - z.B. Grünwert AG oder Hamburg

Port Authority). Arbeitszeitstudien können hier die Grundlage für eine kostengerechte Leistungser-

bringung schaffen.

2 Bokranz/Landau „Einführung in die Arbeitswissenschaft“ Kapitel 1 Abs. 5.3, Ulmer 1991

3 http://de.wikipedia.org/wiki/Facility_Management

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REFA-Grundlagen

Damit fließen Arbeitszeitstudien praktisch in alle Produktionsbereiche als Werkzeug der Vor- und

Nachkalkulation, Rationalisierung der Arbeitsabläufe, Lohndifferenzierung und Personalplanung

ein.

Die hier vorgestellten Systeme und Zeitaufnahmen werden ausschließlich auf den Menschen be-

zogen. Eine Ausweitung auf Betriebsmittel mit entsprechenden Belegungs-und Rüstzeiten sprengt

den Rahmen dieser Arbeit, ist aber prinzipiell analog zum Menschen zu sehen. Auch sind die Zei-

ten der Betriebsmittel für die Instandhaltung von Grünanlagen von untergeordneter Bedeutung.

Aus den unter Kap. 7 ausgewerteten Zeitaufnahmen lassen sich bei Bedarf Werte für Großma-

schinen (Hubsteiger, Großflächenmäher) ableiten.

3.2 Voraussetzung von Zeitaufnahmen

Die Aufnahme von Arbeitszeitstudien haben Veränderungen in der Ablauforganisation zur Folge,

die Arbeitnehmerrechte betreffen und das Tarifrecht berühren.

Zeitaufnahmen erfordern deshalb Vorbereitungen, die nach Betriebsform und Art der Ausführung

unterschiedliche Bedingungen erfüllen müssen; sie bedürfen einer intensiven Auseinandersetzung

mit den betroffenen Mitarbeitern und ggfs. dem Betriebsrat, damit Zweck, Ziel und Verfahren deut-

lich werden (BetrVG § 87 Abs. 1 Nr.6 Mitbestimmungsrechte).

Genauso wichtig ist die Information über den Umgang mit den gewonnenen Daten, da nur so die

Mitarbeit der Beteiligten zu sichern ist und Fehlinterpretationen aus den Daten vermindert werden.

Das Ergebnis der Gespräche ist in einer Betriebsvereinbarung zusammenzufassen, in der der Gel-

tungsbereich zu definieren ist:

• Betriebsbereiche, Betriebsstätten und betroffene Personen

• den Datenschutz sicherstellen:

persönliche Daten gemäß Datenschutzgesetz behandeln

• die Messgeräte bestimmen und/oder ausschließen

• Auswertungsprogramm/me bestimmen und/oder ausschließen und die Programmeinstellungen

festlegen

• die Dokumentation der Datenerfassung, der Daten, der Reproduzierbarkeit sowie Protokolle

der Urdaten und der Korrekturdaten regeln

• Verwendungszwecke beschreiben:

Entlohnungszwecke, Planen und Steuern, Vor- und Nachkalkulation, Angebotskalkulation, Kos-

tenkalkulation, Arbeitsplanung

• Methoden der Datenermittlung

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REFA-Grundlagen

3.3 Betriebsvereinbarung

In einer Betriebsvereinbarung werden die zulässigen Erhebungsmethoden und die damit gekop-

pelten Verwendungszwecke festgelegt.

Betriebsvereinbarung1

Zwischen der Geschäftsleitung und dem Betriebsrat der Firma .............. wird im Zusamrnenhangmit der Durchführung von Zeitaufnahmen, Multimomentstudien, der Vorgabezeitermittlung sowieder Datenerfassung und Datenermittlung folgende Vereinbarung getroffen:1. GrundlageGrundlage für die Durchführung von Zeitaufnahmen und Multimomentstudien bildet das Lohnrah-menabkommen für die Arbeiter NRW, speziell der § 11, der Vorgehensweise und Verfahrensord-nung bestimmt.2. Methode, Datenermittlung und DatenerfassungDie Datensammlungen werden nach der allgemein anerkannten REFA Methodenlehre durchge-führt.Die Daten werden ermittelt durch: Multimomentaufnahmen, Zeitaufnahmen, Zusammensetzverfah-ren, Planzeiten, Rechnen, statistische Methoden, Vergleichen, detailliertes und methodischesSchätzenDie Datenerfassungen werden durchgeführt mit- Zeitmess- und Erfassungsgeräten- Betriebsstundenzählern- Betriebszählern- Datenerfassungsgeräten (BDE).Die DRIGUS-Programme MEZA, PLAZET und MULTI werden für die Datenauswertungen einge-setzt.3. Datenschutz: Die persönlichen Daten werden im Sinne des Datenschutzgesetzes geschützt.4. Die Daten sind für folgende Verwendungszwecke bestimmt:• Planung: Vorkalkulation, Vergleich von Arbeitsverfahren und -methoden, Bedarfs- und Kapazi-

tätsplanung• Steuerung: Terminsteuerung, Maschinenbelegung, Materialdisposition

• Kontrolle: Nachkalkulation, Kennzahlen

• Entlohnung : Akkord, Prämie5. SchlussbestimmungenEinzelne Bestandteile dieser Betriebsvereinbarung können, soweit erforderlich, durch ergänzendeBetriebsvereinbarungen ersetzt werden.InkrafttretenDiese Betriebsvereinbarung tritt am .........,...... in Kraft. Sie kann mit einer Frist von 3 Monatenzum Monatsende gekündigt werden, erstmals am ............. zum ..................

Die Geschäftsleitung - Der Betriebsrat

1 http://www.drigus.de/support/sonstige.htm/ Unternehmen für Arbeitszeitstudien

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REFA-Grundlagen

3.4 Methodik der Datenermittlung

Die Datenermittlung/Zeitaufnahme ist ein in sich verzahntes System. Das folgende Schema zeigt

Zusammenhänge und Differenzierungen der verschiedenen methodischen Verfahren1.

Die unter Abschnitt 7 ausgewerteten Zeitmessungen werden Nach der analytisch-experimentellen

Methode mit der manuellen Zeitmessung erstellt., d.h. messen der Zeiten mit z.B. einer Stoppuhr

und Fremd- oder Selbstaufschreibung.

Die sequenzanalytischen Modelle/Verfahren basieren auf den Daten der statistischen Zeitmodel-

le. Die Daten, die durch messen, schätzen und aufschreiben ermittelt wurden, können über die

Modelle „Vergleichen und Schätzen“ und „Zusammensetzen“ zu anderen oder neuen Arbeitsauf-

gaben, für die keine Kalkulationsdaten vorliegen, in den Kalkulationsablauf eingebunden werden.

Diese Daten werden als Planzeiten der Arbeitsvorbereitung zur Verfügung gestellt.

1 Grafik eigene Darstellung, verändert nach ©Lehrstuhl und Institut für Arbeitswissenschaft, RWTH Aachen

(2003)

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Abb. 1: Zeitdatenerfassung

Zeitdatenerfassung analytisch-experim entelle M ethoden

analytisch-rechnerische M ethoden

Durch Selbstaufschreibung

durch Arbeitsperson

-Tätigkeitsliste mit Anga-be der Dauer undHäufigkeit der Vor-kommnisse (z.B. Büro-arbeit)

- durch Arbeitsmittel- m it Hilfe von Geräten (z.B.

Computer­logfiles)

durch Fremdaufschreibung

manuelle Zeiterfassung

- Stoppuhr- REFA Verfahren

Zeiterfassung mit Hilfestatistischer Verfahren

- Multimoment Häufigkeits­ verfahren (MMH)- Multimoment Zeitmessver- fahren (MMZ)- Interview Verfahren

durch Vergleichen undSchätzen

Vergleich des Arbeitsablaufes,für den die Zeit zu ermitteln ist,m it ähnlichen Arbeiten, für dieZeiten vorliegen

beim Schätzen wird dieSoll-Zeit für den Arbeits-ablauf aus der Erinne-rung oder Erfahrungenbestimmt (vergleichen-Schätzen )

Durch Zusammensetzen

Systeme vorbestimmter Zeiten- W ork Factor (W F)- Methods Time -- Measurement (MIM)- Planzeiten (auch Zeitnorm, Ritchtzeit oder Zeitrichtwert genannt)- Planzeitkatalog- Nomogramm

durch Berechnen vonProzesszeiten

- nach Formel (z.B. fürDrehen)

- nach Nomogramm mitquantitativen Informati-onsverarbeitungsmo-dellen, bspw. GOMS

- mit biomechanischen und geometrischen Modellen

(CAD Mensch­Modell)

statistische Zeitmodelle

sequenzanalytische Zeitmodelle

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REFA-Grundlagen

3.5 Systematik der Zeitaufnahmen

Die Aufnahme der Zeiten gliedert sich nach den Zwangspunkten, die durch das Einwirken der Pro-

duktionsfaktoren in den Zeitablauf der Herstellung eines Produktes (= Arbeitsaufgabe) im Arbeits-

system entstehen1.

Auf dem Markt haben sich außer REFA weitere Arbeitszeitstudiensysteme mit dem Ziel etabliert,

Arbeitssysteme transparent und steuerbar auszuwerten.

Die folgenden Verfahren sind exemplarisch für eine Reihe ähnlicher Produkte :

● Systeme vorbestimmter Zeiten (SVZ)

Übergeordneter Begriff für Systeme, die die vom Menschen beeinflussbaren Bewegungsab-

läufe zeitlich erfassen, optimieren und Sollzeiten entwickeln.

Die Systeme Vorbestimmter Zeiten werden in der Regel vorrangig in der feinmechanischen

Fertigungsindustrie genutzt. Für den Garten- und Landschaftsbau kommt diesem System inso-

weit Bedeutung zu, dass die Ergebnisse der analytisch-experimentellen Methode in der analy-

tisch-rechnerischen Methode als Planzeiten umgesetzt werden können.

● Methods Time Measurement (MTM/SVZ)

Das MTM-Verfahren zergliedert die voll-beeinflussbaren Arbeitsabläufe, also die maschinenun-

abhängige menschliche Tätigkeit, in Mikroarbeitsschritte und unterscheidet sich dadurch zu

REFA. MTM wird in der Instandhaltung, in der Verwaltung oder im Dienstleistungsbereich ein-

gesetzt.

1 Grafik eigene Darstellung nach Bokranz/Landau „Einführung in die Arbeitswissenschaft“ S. 31, Ulmer

1991

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Abb. 2: Schema Arbeitssystem (Determinanten)

ArbeitsaufgabeR asen m ähen

U mge-bungseinflüsse

M ensch- Landschaftsgärtner

A rbeitsm ittel-R asenm äher

A rbeitsgegenstände/R asenE ingabe: Inform ationM aterial E nergie

Ausgabe: Inform ationArbeitsergebnis: Rasengemäht

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REFA-Grundlagen

Durch die Einschränkung auf die für den Arbeitsablauf erforderlichen Bewegungen im Mikrobe-

reich ist dieses Verfahren für den Garten- und Landschaftsbau mit einem hohen Maschinenein-

satz nicht geeignet.

● Work Factor System (WF/SVZ)

WF ist vorrangig im US-Amerikanischen Einflussbereich zu finden. Bei diesem System werden

die Vorgabezeiten aus überbetrieblich ermittelten Normalzeiten abgeleitet. Das bedeutet, dass

die betriebsinternen Arbeitsabläufe, die den Leistungsgrad wesentlich beeinflussen, nicht mehr

berücksichtigt werden.

Es ist nicht auszuschließen, dass in noch nicht absehbarer Zeit bei steigendem Kostendruck auch

Ansätze von Work Factor System im Garten- und Landschaftsbau Anwendung finden.

Die Unterscheidung der verschiedenen Systeme liegt vorrangig in der Bewertung der Bewegungs-

abläufe des Menschen im Umgang mit der Maschine, denn Arbeitszeitstudien wurden aus der in-

dustriellen Fertigung heraus entwickelt.

Grundlage der REFA - Arbeitszeitstudien ist das „REFA-Standardprogramm Datenermittlung“1,

das das gesamte System von der Datenermittlung bis zur Datenverarbeitung darstellt (verkürzt):

• Verwendungszweck festlegen

• Arbeitssystem beschreiben

• Bezugsmengen, Einflussgrößen

• Erfassen, Auswerten von Ist-Zeiten

• Bestimmen von Soll-Zeiten

• Planzeiten erarbeiten

• Grundzeiten ermitteln

• Zuschläge addieren

• Soll-Zeiten verwenden

Arbeitszeitstudien nach REFA haben in den vergangenen 10 bis 15 Jahren in der Industrie an Be-

deutung verloren. Das REFA-System erfasst im Prinzip die gesamte Ablauforganisation eines Un-

ternehmens und gerät damit in Konflikt zu anderen, zielorientiert ausgerichteten und hoch qualifi-

ziert besetzten Organisationen der Unternehmensberatung. Die konkurrierenden Systeme zu

REFA haben sich weitestgehend auf den reinen Arbeits-/Produktionsprozess konzentriert und be-

rühren den Bereich der Ablauforganisation außerhalb der Fertigung lediglich nur soweit, wie es für

das Verfahren erforderlich ist. Diese Systeme sind aber nur eingeschränkt für die große Masse

des Klein- und des unteren Mittelstands anwendbar. Hier erfüllt REFA eine wichtige und zuneh-

mend attraktiver werdende Funktion in der Produktion und auch in der Betriebsorganisation (nach

Telefonat mit dem REFA-Verband e.V. Hamburg, verkürzt und interpretiert).

1 REFA Methoden der Arbeitslehre Bd. 1 Kap 1 S. 11, Bild 1

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REFA-Grundlagen

3.6 Zeitaufnahmemethoden nach REFA

Der Verwendungszweck der aufzunehmenden Daten entscheidet letztendlich über das zu verwen-

dende Zeitaufnahmeverfahren, der Bewertung und Zuordnung der Ablaufarten. Es kann zweckmä-

ßig sein, die Verfahren flexibel, nebeneinader oder kombiniert zu verwenden. Deshalb kann das

konkrete Verfahren erst mit der vereinbarten Verwendung der Daten bestimmt werden.

Die Arbeitszeit setzt sich aus den Ablaufarten1 zusammen. Aus der Summe der jeweiligen Ablauf-

arten entstehen Zeitarten, die in der Summe als Ergebnis die Arbeitszeit (täglich, wöchentlich

usw.), die Zeit je Arbeitsaufgabe oder die Zeit je Einheit auswerfen.

Exemplarisches wird das Befüllen der Karre mit den unter Kapitel 6.3.3 und 1.11 der Anlage (Plat-

tenweg aufnehmen) beschriebenen Ablauf gegliedert. Aufgabe ist es u. a., Sand zum Pflasterbett

zu bringen.

Ablaufarten (auf den Menschen bezogen

1. Der Mitarbeiter füllt die Karre mit Sand = Mensch/Haupttätigkeit ►tMH

2. Da gerade ein Fußgänger den Weg entlang geht, muss der Mitarbeiter warten = Mensch/ab-

laufbedingtes Unterbrechen ►tMA

3. Der Mitarbeiter schiebt die Karre 18 m zum Wegkoffer = Mensch/Haupttätigkeit ►tMH

1 Grafik: REFA 1992

13

Abb. 3: Entwicklung der Zeit je Einheit (auf den Menschen bezogen)

Haupttätigkeit

Nebentätigkeit

ablaufbedingtesUnterbrechen d. Tätigkeit

persönlich bedingtesUnterbrechen d. Tätigkeit

tMH

tMN

tMZ

tMA

tMS

tME

tM P

Tätigkeitszeit tt

Wartezeit tw

SachlicheVerteilzeit ts

persönlicheVerteilzeit tp

erholungsbedingtesUnterbrechen d. Tätigkeit

Erholungszeit ter

Verteilzeit tv

Grundzeit tg

störungsbedingtesUnterbrechen d. Tätigkeit

zusätzliche Tätigkeit

Zeit je Einheit te

Ablaufarten Gliederung der Zeitarten

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REFA-Grundlagen

4. Vor dem Abkippen muss der Mitarbeiter Platten wegräumen, die im Weg liegen = Mensch/Ne-

bentätigkeit ►tMN

5. Die Kundin bietet dem Mitarbeiter ein Getränk an = Mensch/erholungsbedingtes Unterbrechen

►tME6. Der Mitarbeiter telefoniert mit seiner Frau über das neue Auto = Mensch persönlich bedingtes

Unterbrechen ►tMP

7. Der Karre geht die Luft im Reifen aus = Mensch störungsbedingtes Unterbrechen ►tMS

8. Der Mitarbeiter kippt die Karre aus = Mensch/Haupttätigkeit ►tMH

Inwieweit die Tiefe der Gliederung der Abläufe zu messen ist, hängt von der Zielvereinbarung ab:

für das Kalkulationsschema im Garten- und Landschaftsbau ist sicherlich das Vorgangselement

(z.B. „Zum Stativ greifen“) in aller Regel nicht zweckmäßig1.

1 Grafik eigene Darstellung

14

Nr. 1, 3, 8 Nr. 6

Nr. 4 Nr. 5

Nr. 7 Nr. 2

tMH tMP

tM N tME

tMAtM S

Abb. 4: Gliederung der Ablaufstufen

P lan u m

P lä tze /W eg eb au en

B ee tean leg en

N iv e llem en t

A u sp flo ck en

B o d en au f-u n d A b tra g

U n terb auau sfü h re n

O b erb au

K an ten ste in ese tzen

P flan zu n g

A u sn iv e llie rend er H ö h en

E in m esse nd er W eg e

A u f-/A b tra gau sw eisen

A u sk o ffern

Plazie ren d esN iv ellie rge rä tes

P laz ie ren d erF lu ch ts tan g en

F es tp u n k tb es tim m en

R ote und w e iß eP flö ck ebereits te llen

F ein p lan u m

N iv ellie rg erä tau fste l len

G ro b ju s tie ru n g

F ein ju s tie ru n g

S ch ärfee in s te llen

A u srich ten d esN ive llie rge rä tes

F lu c h tstan g ena u fs te lle n

P flö c k ee in sch lag en

Z u m S ta tivg re ifen

T ele b e in eh erau sz ieh e n

T eleb e in efix ie ren

S ta tivau fs te llen

N iv e ll ie rg erä te rg re ifen

N ive llie rge rä tau f S ta tiv se tzen

N iv e llie rg erä tfes tsch ra u b en

E n tsp rech en d enP flo ck g re ifen

H am m er g re ifenP f lock e insch lg .

Teilablauf Ablaufstufe Vorgang Teilvorgang Vorgangsstufe Vorgangs-elem ent

G esam t-ablauf

G arten-an lag e

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REFA-Grundlagen

Ist die Ausarbeitung von Planzeiten beabsichtigt, kann eine tiefe hierarchische Aufschlüsselung

der Zeitmessungen (bis Vorgangsstufe) sinnvoll sein. Das bedeutet nicht, dass x-Mal der gleiche

Vorgang zu messen ist; vielmehr bieten sich die Gliederungsebenen bis zur Vorgangsstufe im

Rahmen der Fortschrittszeitmessung als sich wiederholende Zwischenzeit an. Die übergeordnete

Ebene eines Gesamtablaufs kann dagegen bei dem Prinzip der „Standards“ eine Rolle spielen

und ist statistisch interessant.

Aus den Ablaufarten wird die Gliederung der Zeitarten gebildet. Mit der Zeitaufnahme werden Ist-

Zeiten gemessen. Aus der Auswertung der Ist-Zeiten können je nach Zweck Sollzeiten unter-

schiedlicher Aussagekraft entwickelt werden, die z.B. als Planzeiten in die Arbeitsvorbereitung1

einfließen. Aufgabenspezifisch stehen verschiedene Methoden zur Verfügung.

3.6.1 Zeitaufnahme

Die einfache „Zeitaufnahme“ ist das klassische Instrument der Arbeitszeitstudien und erfolgt durch

die Stoppuhr im weitesten Sinne, also auch durch elektronische Komponenten. Grundlage ist im-

mer die gestoppte Zeit.

Die zu messende Arbeitsaufgabe wird in Ablaufabschnitte gegliedert2:

Ziel ist:

• die Wirkung von Einflussgrößen klar zu erkennen

• Bezugsmengen eindeutig zuordnen zu können

• Daten für Teilprozesse bei der Planung wieder verwenden zu können

1 H. Luczak „Arbeitswissenschaft“ Kap. 23 Abs. 5.1, S. 656, 2. Auflage, Springer Verlag 1998

2 Grafik eigene Darstellung verändert nach REFA-Bundesverband 2003

15

Abb. 5: Ablaufabschnitte am Beispiel Mäharbeiten

Mähen des Rasens Friedrich-Naumann-Allee

zurück

Wenden

Mähgerät stoppen

Mähgerät in Bewegung

Zum Ort fahrenMähgerät vorbereiten Unrat absuchen

Mähwerk einschalten

Mähwerk ablassen

Mäher positionieren

Korb entladen

Voller Korb zu LKW

1 Ablaufabschnitt

3 Ablaufabschnitte

9 Ablaufabschnitte

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REFA-Grundlagen

Darüber hinaus können Zeitdaten auch als ein Auswahlkriterium bei der Beschaffung von Maschi-

nen interessant sein. Ergebnisse, die beispielsweise Zeitabläufe des Handlings definieren (wie

schnell kann gewendet werden, wie schnell ermüdet der Maschinenführer), können als Entschei-

dungshilfe herangezogen werden.

Die Daten finden aber vorrangig in der Kostenplanung, der Lohndifferenzierung oder auch in der

Rationalisierung Anwendung. Die Aufnahmen können selbst durchgeführt werden und lassen so

eine kurzfristig planbare, flexible und unkomplizierte Übersicht über die Ablauforganisation zu.

3.6.2 Multimomentaufnahme

Diese Art der Datenaufnahme unterscheidet sich insoweit von der Zeitaufnahme, dass neben ab-

soluten Zeiten auch Zeitarten durch vielfaches Beobachten zusammenhängender oder auch nicht

zusammenhängender Arbeitsabläufe erfasst werden. Das Ergebnis des Multimoment-Häufigkeits-

Zählverfahren (was passiert in diesem Moment) wird in Form eines Striches oder eines Codes ei-

ner Zeitart zugeordnet. 1

Anhand dieser Aufzeichnungen lässt sich z.B. erkennen, wie oft eine Arbeit ablaufbedingt oder

störungsbedingt unterbrochen wurde oder wie oft z.B. eine Maschine in einem bestimmten Zeit-

raum ausfällt bzw. wie oft eine Strebe einer Radladerschaufel bricht und ob ein anderes Produkt

anzschaffen ist. Natürlich ist auch das persönlich bedingte Unterbrechen der Arbeit durch die Mit-

arbeiter

1 Grafik eigene Darstellung

16

Abb. 6: Multi Moment-Verfahren

Multimoment-Verfahren (MM)

Multimoment-Häufigkeits-Zählver-fahren (MMH)

Zählwerte

Multimoment-Zeitmessverfahren

(MMZ)

Messwerte

HäufigkeitswertProzentwert Zeitwert

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REFA-Grundlagen

In der Regel werden Multimoment-Aufnahmen im Rahmen von Rundgängen erstellt, die für die

statistische Auswertung zweckausgerichtet beliebig oft und zeitunabhängig wiederholt werden. Die

Auswertung der Multimoment-Aufnahme kann als einfache Information – wie oft wird die Arbeit in-

nerhalb eines definierten Zeitraumes unterbrochen – oder durch aufwendige statistische Verfahren

erfolgen.

Durch die Vielfältigkeit der Instandhaltungsarbeiten im Garten- und Landschaftsbau mit räumli-

chen Trennungen ist eine Multimoment-Aufnahme durch Rundgänge nicht sinnvoll. Als durchführ-

bar hat sich die Aufnahme in Zeitintervallen gezeigt. Das bedeutet, dass in bestimmten Zeitabstän-

den, beispielsweise alle 30 Sekunden, das aktuelle Tätigkeitsmerkmal einer Arbeitsaufgabe er-

fasst wird.

Alternativ können alle Vorgänge durch Zeitaufnahmen innerhalb eines bestimmten Zeitraumes ge-

messen oder als Code/Strich erfasst werden.

3.6.3 Systeme vorbestimmter Zeiten (SVZ/REFA)

Das originäre System Vorbestimmter Zeiten orientiert an den vom Menschen beeinflussbaren Be-

wegungsabläufen, die zur Entwicklung von Sollzeiten gegliedert und gemessen werden1:

• Hinlangen

• Bringen

• Greifen

• Loslassen

• Vorrichten

• Fügen

Als ein Baustein mit gröberen Strukturen zur Entwicklung von Planzeiten sind die Systeme Vorbe-

stimmter Zeiten eine wichtige Größe. Mit ihnen lassen sich Zeitwerte für noch nicht kalkulatorisch

erfasste Arbeitsaufgaben zusammensetzen. Das bedeutet für den Garten- und Landschaftsbau,

dass nicht der Microarbeitsschritt zu messen ist (z.B. das Hinlangen), sondern ein „Macroarbeits-

schritt“ wie das Befüllen der Karre (Kapitel 6.3.3 und 1.11 der Anlage).

3.6.4 Prozesszeiten

Als Prozesszeiten werden nicht zu beeinflussende Zeiten von Betriebsmitteln verstanden; der

Leistungsgrad des Menschen ist also an das Betriebsmittel gebunden. Der Garten- und Land-

schaftsbau ist nur in geringem Maße davon betroffen. Deshalb ist dieser Zeitfaktor nur der Voll-

ständigkeit halber erwähnt.

1 Steinbuch „Fertigungswirtschaft“ Kap. 4 Abs. 2.4 , Kiel Verlag 1999

17

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REFA-Grundlagen

3.6.5 Planzeiten

Planzeiten sind als Synthese der Zeitaufnahmen und deren Auswertungen das angestrebte Ergeb-

nis. Ermittelt werden die Zeiten nach REFA entsprechend dem Standardprogramm Planzeiten (ge-

kürzt):

• Verwendungszweck und -bereich festlegen

• Arbeitssystem ordnen/beschreiben

• Abläufe in Abschnitte gliedern, Bezugsmen-

gen, Einflussgrößen erfassen

• Bestimmen von Soll-Zeiten oder Zeitaufnah-

men

• Erfassen, Auswerten von Ist-Zeiten

• Planzeiten erarbeiten, verwenden

Die Zeiten werden als Einzelzeit oder Fortschrittszeit nach der analytisch-rechnerischen

Methode(Kap. 3.4) in Plandaten/-zeiten umgesetzt.

Einzelzeit: Zeitaufnahme eines definierten Ablaufabschnitts als eine Zeit miteventuellen mehrfachen Wiederholungen des gleichen Abschnitts

Fortschrittszeit: fortlaufende Zeitaufnahme mit Zwischenzeiten einer Arbeits-

aufgabe bis zum Abschluss/Messende

3.6.6 Verteilzeitaufnahme

Die im Garten- und Landschaftsbau zu ermittelnden Sollzeiten können, wie bereits beschrieben,

nur unvollständig planmäßig erfasst werden. REFA sieht hierfür als Zeitaufnahmeverfahren die

„Verteilzeitaufnahme“ (in Verbindung mit der „Zeitaufnahme“) über einen längeren Zeitraum vor.

Die Aufnahmezeit (AZ) als Verteilzeitaufnahme wird aus den folgenden Zeitarten zusammenge-

setzt1:

G Grundzeiten - die für die Erfüllung der Arbeitsaufgabe erforderliche Zeit

ER Erholungszeit - die für die Erfüllung der Arbeitsaufgabe erforderliche Erholungszeit

Vsk Schichtkonstante sachliche Verteilzeiten - die für die Erfüllung der Arbeitsaufgabe erforder-

liche schichtabhängige Zeit (Rüstzeiten)

Vsv Grundzeitabhängige Verteilzeiten - die für die Erfüllung der Arbeitsaufgabe erforderliche

grundzeitabhängige Zeit (Störungsbeseitigung)

Vp Persönliche Verteilzeiten - für die Erfüllung der Arbeitsaufgabe nicht erforderliche persön-

lich bedingte Unterbrechung (Zigarette rauchen außerhalb der zustehenden Erholungszei-

ten)

1 REFA Methoden der Arbeitslehre Bd. 2 Kap 3 Abs. 6.2 Allerdings ist die Definition unter REFA Methoden der Arbeitslehre, 6. Auflage,Bd. 2 Kap 3 Abs. 6.2:„Die

Aufnahmezeit ist die Summe aller während der Verteilzeitaufnahme gemessenen Zeiten“ missverständ-lich, da unter Bd. 2 Kap 3 Abs. 6.1 die Verteilzeit als Summe aller Soll-Zeiten definiert wird, die zusätzlichzur planmäßigen Ausführung entstehen.

18

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REFA-Grundlagen

N nicht zu verwendende Zeit - Fehlmessungen

F Fallweise zu verwendende Zeit – z. B. Übernahme einzelner Daten aus den statistischen

Zeitmodellen in die sequenzanalytischen Zeitmodelle

Die während der Zeitaufnahme gemessenen Zeiten werden aus den Ablaufarten und Zeitarten

entwickelt; wird eine Arbeitsaufgabe als Ganzes gemessen so ist die Arbeitsaufgabe die Einheit.

Werden aus der Arbeitsaufgabe sich wiederholende Teilsequenzen herausselektiert, so ist jede

Sequenz nach den Zeitarten zu gliedern. Das Ergebnis ist die Summe aller gemessenen Daten ei-

nes Aufnahmeintervalls.

3.7 Zeitarten nach REFA

3.7.1 Grundzeit

Die Grundzeit (Hauptzeit) ist die Summe aller während der Aufnahmezeit planmäßig anfallenden

Ablaufabschnitte und bildet das Gerüst der Auswertung. Die Unterscheidung von Haupt- und Ne-

bentätigkeit lässt einen Rückschluss zu, wie oft die Haupttätigkeit zu ihrer Erfüllung mit erforderli-

chen Nebentätigkeiten unterbrochen werden muss, die grundzeitabhängigen Verteilzeiten sind

Zeiten, die sich nicht spontan ergeben, sondern schichtbezogen anfallen, wie z. B. das Abschmie-

ren eines Gerätes vor Schichtbeginn:

• Haupttätigkeit

• Nebentätigkeit

• Grundzeitabhängige Verteilzeit (→ Schicht-(sachlich-) konstante Zeiten/Rüstzeiten)

In der Auswertung werden diese Daten differenziert aufgeschlüsselt und bilden so eine Übersicht

über die Zuordnung der Grundzeit innerhalb der Baustellenorganisation.

3.7.2 Verteilzeit

Im Verlauf eines Arbeitsprozesses entstehen unproduktive Zeiten, die nicht ablaufbedingt oder

persönlich bedingt verursacht werden und auf das Endergebnis zu verlasten sind.

Zu den Verteilzeiten werden zugerechnet:

• Schicht-(sachlich-) konstante Zeiten/Rüstzeiten

Vorbereiten des Arbeitsplatzes bei Schichtbeginn

Räumen und Säubern des Arbeitsplatzes bei Schichtende

Räumen und Säubern des Arbeitsplatzes am Wochenende

Anlaufzeit von Betriebsmitteln bei Schichtbeginn und nach Betriebspausen

Planmäßige Wartungszeiten an Betriebsmitteln

19

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REFA-Grundlagen

• Schichtvariable Zeiten

Als maßgeblicher Faktor sind Unterbrechungen zu erfassen, die nicht den schichtkonstanten Zei-

ten/Rüstzeiten zugerechnet werden. Als Variable beeinflussen sie das Betriebsergebnis.

Gelegentliches Abschmieren von Betriebsmitteln

Arbeits- und Hilfsmittel empfangen

Kleine Störungen an Betriebs- und Arbeitsmitteln

Kleine Störungen Im Arbeitsablauf

Dienstgespräche

Behinderung durch andere Personen

Ablaufbedingtes Unterbrechen

Arbeitsbedingte persönliche Säuberung

• Persönliche Verteilzeiten

Bedürfnis

Sonstige persönliche Verrichtungen

Lohn empfangen und prüfen

3.7.3 Erholungszeit

Die Summe der während der Aufnahmezeit anfallenden, planmäßigen Erholungszeiten. In den

hier zur Verfügung gestellten Auswertungen wird die Erholungszeit mit 2% von der Grundzeit ge-

rechnet. Die Erholungszeit ist nicht mit den regulären Pausen zu verwechseln.

Die „planmäßig“ zustehenden Erholungszeiten sind um die Zeiten zu reduzieren, die ablaufbedingt

ein Erholen zulassen (ablaufbedingte Unterbrechungen).

Als Beispiel sei die Zeitaufnahme unter Kapitel 6.3.3 und 1.11 der Anlage (Plattenweg aufnehmen)

genannt. Innerhalb einer Kolonne legt ein Mitarbeiter Platten, ein anderer Mitarbeiter reicht die

Platten heran. Da der Ablauf des Heranreichens einen sehr kurzen Zeitabschnitt erfordert, bedarf

das Legen der Platten einen verhältnismäßig hohen Zeitaufwand.

Die für den zureichenden Mitarbeiter entstehende Zeitdifferenz ist unproduktiv aber notwendig und

muss als schichtvariable Verteilzeit auf die Aufgabe verteilt werden. Es wird deshalb erforderlich,

die unproduktiven Zeiten zu mitteln und in die Ergebnisrechnung einfließen zu lassen. Der Mitar-

beiter hat eine ausreichende Erholungszeit während der ablaufbedingten Unterbrechungen zur

Verfügung.

20

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REFA-Grundlagen

3.8 Nicht/Fallweise zu verwertende Zeiten

Weiterhin entstehen Zeiten, die nicht zu werten sind. Entweder entstehen diese Zeiten durch Fehl-

messungen oder sie sind nicht für das Ziel der Messungen geeignet. Beispielsweise entstand in-

nerhalb der gleichen Arbeitsaufgabe die Situation, dass der Mitarbeiter ca. 1,5 Stunden eine von

der Aufgabe unabhängige Tätigkeit ausführen musste. Diese Zeiten verändern das Ergebnis und

führen bei einem Rückgriff auf diese Daten zu einer Kalkulationsverfälschung. Sie sind als fallwei-

se nicht oder nicht verwertbar zu kennzeichnen.

3.9 Einflussfaktoren

3.9.1 Leistungsgrad

Der Leistungsgrad hat bei der Entwicklung der Sollzeiten die gleiche Gewichtung wie die Verteil-

zeiten und ist von verschiedenen beeinflussbaren und unbeeinflussbaren Faktoren abhängig. Wei-

terhin ist die Beurteilung des Leistungsgrads nur bei beeinflussbarer, nicht maschinenabhängiger

Tätigkeit, möglich.

Die Leistungsfähigkeit (männlich/weiblich, klein/groß usw. = unbeeinflussbar) und die aktuelle (d.h.

beeinflussbare/variable) Leistungsbereitschaft (morgens/ nachmittags, bei Erfolg/ Misserfolg, Ar-

beitsklima usw.) der Mitarbeiter ist unterschiedlich1.

Der Leistungsgrad drückt das Verhältnis der beobachteten Ist-Leistung zu einer vorgestellten Be-

zugsleistung2 in Prozent aus und ist von daher subjektiv und nicht messbar.

Im Wesentlichen wird der Eindruck, den der Beurteiler erhält, durch die Intensität und Wirksam-

keit, mit der der Beurteilte die Arbeitsaufgabe verrichtet, bestimmt. Mit der Bewegungsgeschwin-

digkeit und dem körperlichen Einsatz wird die Intensität ausgedrückt, mit der rationellen, harmoni-

schen und routinierten Bewegung die Wirksamkeit.3

Die Bezugsleistung wird auch REFA-Normalleistung genannt und entspricht der Leistung, die ein

in der Aufgabe geübter, gesunder Mitarbeiter durchschnittlich erbringt.4 Der erreichte Leistungs-

grad wird in Schritten zu jeweils 5% (z.B. 90%, 100%, 105% usw.) erfasst.

Der Leistungsgrad kann auch als Leistungsfaktor in die weiteren Auswertungen einfließen:

1 REFA „Methoden der Arbeitslehre“, 6. Auflage, Bd. 1 Kap 4 Abs. 2, Carl Hanser Verlag 1978 Bokranz/Landau „Einführung in die Arbeitswissenschaft“ Kapitel 1 Abs. 5.2,Kapitel 4.2, 3

Ulmer 1991

2 REFA „Methoden der Arbeitslehre“, 6. Auflage Bd. 2 Kap 3 Abs. 3.3.3, Carl Hanser Verlag 19783 H. Luczak „Arbeitswissenschaft“ Kap. 23 Abs. 5.3, S. 659, 2. Auflage, Springer Verlag 19984 Pierre Rolle „Die menschliche Tätigkeit begreifen und nutzen“ in „Neue Qualität der Arbeit“ Kilger/Bienek,

Campus-Verlag 2002

21

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REFA-Grundlagen

Mit dem Leistungsgrad werden Streuungen der Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft bei

der Bestimmung von Soll-Zeiten bei beeinflussbaren Ablaufabschnitten berücksichtigt.

Negative Auswirkungen sind zu erwarten, wenn die vorgestellte Bezugsleistung kontinuierlich an-

gehoben und die beobachtete Ist-Leistung damit defacto abgestuft wird.

Zweckmäßig ist eine größere Anzahl von Beurteilungen des Leistungsgrads für den Garten- und

Landschaftsbau bei körperlich schweren Arbeiten (Verlegen von Platten), wenn der Leistungsab-

fall mit zunehmender Dauer der Tätigkeit erkannt und damit kalkulierbar werden soll.

3.9.2 Umgebungsvariablen

Unter Umgebungsvariable ist zu verstehen, was den Ablauf der Arbeit von außen beeinflusst:

• Beeinträchtigung der Luft (unbeeinflussbar)

• Hitze (unbeeinflussbar)

• Niederschlag (unbeeinflussbar)

• Lärm (beeinflussbar/unbeeinflussbar)

• Arbeitsklima (beeinflussbar)

• Baustellenorganisation (beeinflussbar)

Die Umgebungseinflüsse (Umgebungsvariablen) werden in die Beurteilung des Leistungsgrades

im REFA-System nicht einbezogen. Vielmehr wird die Optimierung der Umgebungseinflüsse der

Organisation des Arbeitsplatzes zugeordnet. Arbeitsaufgaben außerhalb eines geschützten Be-

reichs sind in der Regel nicht oder nur eingeschränkt beeinflussbar.

Die beeinflussbaren und unbeeinflussbaren Umgebungseinflüsse wirken sich - bezogen auf den

Garten- und Landschaftsbau - aber mitentscheidend auf den Leistungsgrad aus; d.h., die Umge-

bungsvariablen beeinflussen die Leistungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit.

Als Ergebnis der unter Kap. 7 aufgeführten Zeitaufnahmen hat sich die Baustellenorganisation als

wesentliches Merkmal der Leistung (Leistungsfähigkeit-Leistungsbereitschaft) im positiven wie ne-

gativen Sinne gezeigt. Gerade Mängel in der Baustellenorganisation würden bei einer Verlastung

auf den Leistungsgrad der Mitarbeiter ein falsches Bild liefern.

22

Leistungsgrad in %: beobachtete Ist-Leistungvorgestellte Bezugsleistung

x 100

Leistungfaktor: beobachtete Ist-Leistungvorgestellte Bezugsleistung

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REFA-Grundlagen

Das bedeutet, dass vor einer leistungsorientierten Zeitstudie (z.B. zur Lohndifferenzierung) das

Organisationsschema des Unternehmens oder des zu bewertenden Objektes (Baustellenorganisa-

tion) zu beurteilen, ggf. zu optimieren ist und die Einflussfaktoren zu verifizieren sind. Werden die

Umgebungsvariablen in der Auswertung der aufgenommenen Daten nicht berücksichtigt, sind die

Zahlen verwendungsabhängig nur eingeschränkt anwendbar. In den hier erstellten Auswertungen

werden die Umgebungsvariablen mit einem prozentualen Abschlag, in Anlehnung an die Kriterien

des Leistungsgrades, als bereinigte Ist-Zeit angepasst.

23

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Ist-Analyse

4 Ist-Analyse

4.1 Ist-Zustand – Der Wettbewerb im Garten- und Landschaftsbau

Die Einbindung von Arbeitszeitstudien in die Organisation und Kalkulation des Unternehmens soll

als wesentliches Merkmal die Wettbewerbsfähigkeit, d.h. die Chancen am Markt, sichern. Der Ist-

Zustand der erzielbaren Preise in der Instandhaltung von Grünanlagen kann aber nicht mehr als

Wettbewerb sondern muss als Verdrängung bezeichnet werden. Das hat zwangsläufig zur Folge,

dass der Grad zwischen einem auskömmlichen und einem nicht auskömmlichen Angebot sehr

schmal ist. Das Erkennen der Grenzen eines sinnvollen Angebots im Sinne einer rentablen und

verantwortungsvollen Unternehmensführung erfordert daher gesichertes Zahlenmaterial aus der

betrieblichen Ablauforganisation.

Angebotspreise unterliegen einem sensiblen Marktverhalten. Der Angebotspreis ist stark abhängig

von der jeweiligen Auftragslage und dem Zeitpunkt der Vergabe (je früher die Ausschreibungen

zur Verfügung stehen, je billiger/wirtschaftlicher die Gebote). Auch ist in Jahren geringerer Verga-

beaktivitäten bei den Kommunen ein Trend zu „billigen“ Angebotspreisen zu verzeichnen. Das hat

seinen Grund darin, dass mehrjährig vergeben wird und demzufolge im Folgejahr einer „Vergabe-

schwemme“ diejenigen preiswert anbieten, die nicht zu den günstigsten Bietern gehörten. Dadurch

entsteht ein nicht durchgängiges Abbild der jeweiligen Situation am Markt.

Die folgenden Grafiken sind ein Extrakt der aus der Entwicklung der Preisangebote der günstigs-

ten Bieter bei öffentlichen und beschränkten Ausschreibungen in den verschiedenen Instandhal-

tungsbereichen der Grünanlagen eines öffentlichen Auftraggebers der FHH Hamburg. Sie sollen

verdeutlichen, dass eine erfolgreiche Teilnahme an den Vergaben (und ein daraus resultierender

Gewinn) regelmäßig nur über eine straff organisierte Logistik und Organisation auf der Baustelle

erreicht werden kann.

Um die Entwicklung der Angebotspreise über den Zeitraum von 15 Jahren aufzuarbeiten, wurden

gleichartige Positionen gewählt, die keiner oder nur einer geringen Veränderung unterlagen und

eine annähernd einheitliche Größe aufweisen. Aus den Einheitspreisen wurde jeweils das arithme-

tische Mittel errechnet.

24

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Ist-Analyse

Straßenbegleitgrün/Mäharbeiten

Als früher typisches Segment der Landschaftsbaubetriebe haben Fachbetriebe kaum noch eine

Chance, zum Kreis der günstigsten Bieter in der Instandhaltung zu zählen und werden zunehmend

von externen Betrieben verdrängt.

Die Angebotspreise im Segment der Mäharbeiten im Straßenbegleitgrün lagen 19851 noch bei

0,09 €/m2 und sanken bis 1990 auf 0,05 €/m². Durch beschränkte Ausschreibungen, eine konse-

quente Aufbereitung der Angebotsergebnisse und dem Herausfiltern unwirtschaftlicher Angebote

gelang es kurzfristig, ab 1992 eine sinnvolle Basis für die Bieter zu schaffen. Mit dem Jahr 1996

musste auf Anordnung wieder öffentlich mit der Folge ausgeschrieben werden, dass die Ange-

botspreise annähernd auf das Niveau von 1990 absanken. Erst durch den Rückzug oder Insolvenz

von Billig-Anbietern im Jahr 2002 ist war ein gewisser Aufwärtstrend zu erkennen, der aber mit

den Angeboten 2005 wieder annähernd auf ein Niveau von 1993 abgefallen ist.

1 Strukturelle Betrachtungen im Sachgebiet –SB 122/4 F- N. Rumpf2 Umgerechnet in €

25

Abb. 7: Mäharbeiten Straßenbegleitgrün 1990 - 2005

Mäharbeiten Straßenbegleitgrün 1990 - 2005

0,10 €

0,21 €

0,12 €

0,08 €

0,14 €0,11 €

0,09 €

0,21 €

0,05 €0

0,05

0,1

0,15

0,2

0,25

1990/91 1992/93 1994/95 1996 1997/98 1999/2000 2003 2004 2005

€/m

²

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Ist-Analyse

Instandhaltung Gewässer I. und II. Ordnung

Die Gewässerunterhaltung war im hier nicht aufgezeigten Zeitraum 1985 bis 1990 für die Betriebe

des Garten-und Landschaftsbaus ein wichtiger Umsatzfaktor, der einen relativ gleichbleibenden

Umsatz sicherte.

Zunehmend wurden diese Unternehmen auch hier von Billiganbietern aus dem Markt gedrängt

weil sie die steigenden Energie- und Lohnkosten mit den erzielbaren Ergebnissen nicht mehr auf-

fangen konnten.

Der Einbruch 2002/2003 wurde durch ein junges, dynamisches Unternehmen verursacht, das zu-

vor durch eine nachvollziehbare Kalkulation die Wirtschaftlichkeit im Rahmen eines Vergabege-

sprächs nachweisen konnte. Durch ein „Vollsaugen“ mit Aufträgen war die Unternehmerin jedoch

schon kurzfristig nicht mehr handlungsfähig. Die Folge war ein deutlich höheres Gebot eines an-

deren Bieters.

Problem:

Die Auslastung der Bieter ist bei Vergabegesprächen nicht bekannt; wenn die Auslastung durch

Referenzen belegt wird, bleibt aber das weitere Verhalten des Bieters unbekannt. Es kann nur

eine Beurteilung erfolgen, ob die vorgelegten Daten in Bezug auf Mitarbeiter und Maschinen

schlüssig sind. Wie in diesem Fall konnte der Preis nur rechnerisch von dem Unternehmen ange-

boten werden. Die Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter und letztendlich

auch der Maschinen hielt dem Auftragsvolumen nicht stand.

26

Abb. 8: Instandhaltung Gewässer 1990 - 2005

Instandhaltung Ge wässe r 1990 - 2005

1,13 €1,05 € 1,07 €

0,55 €

0,95 €1,06 €

1,14 €

1,14 €

1,43 €

0

0,2

0,4

0,6

0,8

1

1,2

1,4

1,6

1990/91 1992/93 1994 1995/96 1997/98 1999/20 2001 2002/03 2004/05

€/m

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Ist-Analyse

Instandhaltung Gehölzflächen/Straßenbegleitgrün

Die Instandhaltung der Gehölzflächen im betrachteten Bereich (Hamburger Hafen) gilt als wenig

attraktiv (Müllproblem, Verkehr). Die Preisermittlung spiegelt daher die Auftragslage der Unterneh-

men wider.

Das bedeutet: ein hoher Preis spricht für eine allgemeine gute Auftragslage oder Auftragserwar-

tung. Die Bereitschaft zur Übernahme der Arbeiten wird nur durch eine angemessene Gewinner-

wartung erreicht.

Aus der Kurve wird auch ersichtlich, dass einer „Billig-Phase“ in der Regel eine „Teuer-Phase“

folgt. Ursache war in den Jahren 2000 - 2005, dass der billigste Bieter seinen „Kalkulationsirrtum“

im folgenden Vergabezyklus korrigiert hat. Nach der folgenden Hoch-Phase glaubt regelmäßig ein

anderer Bieter (meist junge Unternehmen), dass die Arbeiten viel günstiger angeboten werden

können.

27

Abb. 9: Instandhaltung Gehölzflächen 1990 - 2005

Instandhaltung Gehölzflächen 1990 - 2005

0 ,1 2 €

0 ,0 9 €

0 ,27 €

0 ,17 €

0 ,1 8 €

0 ,2 5 €

0 ,2 1 €

0 ,1 0 €

0 ,0 5 €

0 ,21 €

- €

0 ,0 5 €

0 ,1 0 €

0 ,1 5 €

0 ,2 0 €

0 ,2 5 €

0 ,3 0 €

1990/91 1994/95 1997/98 2001/02 2004/05

€/m

²

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Ist-Analyse

Stundensätze Mensch/Maschine

Der Verlauf der Kurve zeigt einen gleichmäßigen Anstieg der Stundensätze Mensch auf niedrigem

Niveau.

Im Jahr 1990 wurden Preise von (Vorarbeiter) 21,47 € erzielt, die bis 2005 lediglich 28,12 € errei-

chen. Dabei lag das günstigste Gebot 2005 für einen Vorarbeiter bei 22,75 € und das teuerste bei

32 €.

Völlig unkontrolliert gestalten sich dagegen die Angebotspreise der Maschinen. Ursache mögen

Unsicherheiten in der Kalkulation oder Unklarheiten über die Auslastung sein.

Vermehrt wird der Eindruck erweckt, dass durch die Begrenzung der Löhne (Tariftreue) der Ein-

satz der Maschinen zu Gunsten eines niedrigen Angebotspreises nicht mehr kostendeckend ein-

gesetzt oder als Spekulationspreis überteuert angeboten wird.

28

Abb. 10: Stundensätze Mensch/Maschine 1990 - 2005

Stunde nsätze M e nsch/M aschine 1990 - 2005

- €

5 ,00 €

1 0 ,00 €

1 5 ,00 €

2 0 ,00 €

2 5 ,00 €

3 0 ,00 €

3 5 ,00 €

1991 1994 1997/98 2001/02 2004/05

€/St

d.

Vorarbeiter Facharbeiter Hilfsarbeiter LKW 3,5 t incl. Fahrer

Motorsäge Freischneider Buschhacker o. Bed.

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Ist-Analyse

Instandhaltungsarbeiten 2005/06

Für das Jahr 2005/06 werden die Gebote horizontal dargestellt, um das Verhältnis zueinander zu

verdeutlichen. Die zuvor gezeigte Darstellungskurve für 2005 wurden der Ausschreibung 2004/05

entnommen. Aufgrund der Umstrukturierung des Amtes wurde der Vertrag nicht um die Option ei-

nes 2. Jahres verlängert. Die Werte der horizontalen Darstellung sind aus dem Submissionsergeb-

nis 2005/06 entnommen.

Die Ergebnisse der Lose aus der Vergabe 2005/06 liegen eng beieinander (ähnlich der hier nicht

abgebildeten horizontalen Ergebnisse der Vorjahre). Aus der Grafik lässt sich auch erkennen,

welche Unternehmen über ein ausreichendes Auftragspolster verfügen und an welchen Losen ein

besonderes Interesse besteht (eine der aufgeforderten Firmen hat kein Angebot abgegeben). In-

teressant ist hierbei, dass gerade das Los 3 der Instandhaltung der Gehölzflächen in dieser Peri-

ode überdurchschnittlich interessant zu sein scheint. Der Grund hierfür liegt für 2 Unternehmen

darin, dass in der betrachteten Region 2 lukrative Ausschreibungen verlängert (d.h. auf das 2.

Jahr freihändig vergeben) wurden und regional/überregional (HH-Bergedorf, Mecklenburg-Vor-

pommern) ein anderes Unternehmen die Aufträge „abgeräumt“ hat.

Aus den unter der in der Ist-Analyse gezeigten Auswertungen, der zugehörigen Angebote und

dem Ergebnis der geführten Vergabegespräche hat sich gezeigt, dass nur wenige der Bieter in

dem Segment Instandhaltung klassisch kalkulieren. Vielmehr zeigten die vorgelegten Kalkulatio-

nen die typischen Merkmale eines „Zurechtrechnen“ auf den Angebotspreis bzw. auf das vorange-

gangene Submissionsergebnis des günstigsten Bieters. Auch auf die Leistungsfähigkeit und Leis-

tungsbereitschaft der Mitarbeiter angesprochen, herrscht eine gewisse Ratlosigkeit. Kalkulations-

grundlage ist in aller Regel der Maßstab des Tagewerks der Mitarbeiter, also ein unkritischer Wert.

29

Abb. 11: Instandhaltungsarbeiten 2005 - 20006

Instandhaltung Grünflächen 2005/06

0

5000

10000

15000

20000

25000

Los 1 M äh- undPflegearbeiten

S traß e

Los 2Schleusenflächen

Los 3Ins tandhaltungGehölz flächen

Los 4 Mäh- undSchnittarbeiten

Zollum schließ ung

Los 6 Gehwege

Claus QuastFuhrm annKruschkeJoostJürgens-Dietz

Hier Zuord-nung derFirmen nichtveröffentlicht

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Ist-Analyse

Gegenüber der Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter kann die „Leistungsfä-

higkeit“ und „Leistungsbereitschaft“ der Maschinen i. allg. dagegen sehr gut beschrieben, einge-

schätzt und anhand von Fotos (Präsentationsmappen) nachgewiesen werden.

Die tatsächliche Leistungsfähigkeit des Betriebes wird vielfach unterschätzt.

Ein reales Beispiel aus der Praxis zeigt den Einfluss von unbekannten Größen auf die Kalkulation:

Im Rahmen von Baumpflegearbeiten wurden 5 Mitarbeiter, ein Hubsteiger, ein UNIMOG mit auf-

gesatteltem Buschhacker und ein Klein-LKW eingesetzt. Die Arbeit war um 14:30 Uhr beendet,

alle Mitarbeiter saßen 1,5 Stunden in den Fahrzeugen und warteten auf das Arbeitsende um 16:00

auf der Baustelle („notwendig“, da im UNIMOG und Hubsteiger Tacho-Scheiben erforderlich sind).

Daraus ergibt sich folgender zusätzlicher Betrag:

Fließen derartige Summen in die weitere Kalkulation ein (auch über die Auslastung der Maschi-

nen), so entstehen hohe Angebotspreise durch unproduktive Zeiten bei Pauschalangeboten oder

unzufriedene Kunden bei Stundenlohnarbeiten, wenn es außerhalb ihrer Kontrollmöglichkeiten

liegt.

4.2 Schwachstellenanalyse – Der Betrieb im Garten- und Lanschaftsbau

Die Preisentwicklung auf dem Instandhaltungssektor hat Schwachstellen und Stärken der z.T. völ-

lig anders strukturierten Unternehmen aufgezeigt. Unternehmen mit einer eindeutigen Spezialisie-

rung teilen sich den Markt der „Masseninstandhaltung“ weitestgehend untereinander auf. Fachbe-

triebe, die in der Lage sind, darauf zu reagieren und auch den Weg eines „Billiganbieters“ be-

schreiten (Personal/Technik) oder durch z.B. Subunternehmer (hier insbesondere über den

Maschinenring) Investitions- und Personalkosten reduzieren, haben am Markt eine reale Chance

(Aussage eines Unternehmers: „Wenn ich nur einen Euro mehr durch einen „Subbi“ verdiene alsbei Einsatz des eigenen Personals oder eigener Maschinen, setze ich einen Subunternehmerein“).

Aus dem Bieterkreis der ausgewerteten Gebote des Zeitraumes 1990 bis 2005 mussten von ins-

gesamt 11 Bietern 3 Unternehmen Insolvenz anmelden, 3 weitere Unternehmen sind aktuell in

Zahlungsschwierigkeiten.

30

Hubsteiger m it Fahrer 1,5 Stunden a` 95,00 € 142,50 €UNIMOG m it Fahrer 1,5 Stunden a` 75,00 € 112,50 €LKW m . Fahrer 1,5 Stunden a` 40,00 € 60,00 €2 Mitarbeiter 3 Stunden a` 27,00 € 81,00 €

396,00 €

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Ist-Analyse

Die in Insolvenz gegangenen Unternehmen waren Fachfirmen mit einer guten fachlichen Referenz

und von ihrer Struktur her ähnlich konzipiert:

1. Inhaber:

Meister Garten- und Landschaftsbau, engagierter Fachmann mit Mut zu alternativen Ideen; Mit-

glied im Fachverband, Ausbildungsbetrieb, etwa 15 Mitarbeiter, sehr gute maschinelle Ausstat-

tung, gut organisierter Betriebsplatz im Umfeld von Hamburg mit guter Anbindung an das über-

geordnete Straßennetz, gute Kontakte zu Behörden/Gartenämtern.

Die Baustellenorganisation und der Personaleinsatz waren professionell. Durch den zunehmen-

den Preisdruck (Fremdunternehmen mit hohem Anteil ausländischer Mitarbeiter und straffer Or-

ganisation) wurden keine ausreichenden Gewinne für Investitionen in die ursprünglichen Tätig-

keitsfelder erzielt, so dass ein kontinuierlicher Wechsel auf andere Gebiete stattfand. Da vor

dieser Problematik eine Reihe von Unternehmen standen (stehen), wurde auch hier ein Ver-

drängungswettbewerb (unter Fachbetrieben) ausgelöst, dem das hier beschriebene Unterneh-

men nicht standhalten konnte.

2. Inhaber:

Ingenieur; Mitglied im Fachverband, Ausbildungsbetrieb.

Bei Übernahme vom Vater etwa 20 Mitarbeiter, gute maschinelle Ausstattung, gut organisierter

Betriebsplatz am Stadtrand von Hamburg mit sehr guter Anbindung an das übergeordnete Stra-

ßennetz, ausgezeichnete Kontakte zu Behörden/Gartenämtern, Sondergebiet: Renaturieren

von Gewässern

Problem: durch permanenten Preisdruck kalkulatorisch völlig überreagiert. Um die Auftragslage

zu sichern, wurden schon billig anbietende Mitbewerber zum Teil drastisch unterboten. Bei re-

gulärer Kalkulation mit den entstehenden Kosten eines Fach-/Ausbildungsbetriebs konnte keine

ausreichende Ertragslage im Wettbewerb erwirtschaftet werden.

Trotz offensichtlicher Organisationsprobleme in der Personalführung und Baustellenabwicklung

wurde auch auf Hinweise aus dem Auftraggeber-Kreis hinsichtlich der offensichtlich unaus-

kömmlichen Angebote mit einer gewissen Überheblichkeit nicht reagiert.

3. Inhaber:

Meister in der Fachsparte Gemüsebau, engagierter Fachmann.

Etwa 10 Mitarbeiter mit sehr guter maschineller Ausstattung, gut organisierter Betriebsplatz am

Stadtrand von Hamburg mit guter Anbindung an das übergeordnete Straßennetz, gute Kontak-

te zu Behörden/Gartenämtern.

Der Betrieb war auf Pflege- und Instandhaltungsarbeiten sowie landschaftsnaher Pflanzarbeiten

im kommunalen Bereich ausgerichtet.

31

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Ist-Analyse

Damit stand der Betrieb in unmittelbarer Nähe zu den zuvor beschriebenen Fremdunterneh-

men. Mangels einer nicht ausreichenden Eigenkapitaldecke wurde dem Unternehmen die Fi-

nanzierung von konkurrenzfähigen Maschinen verwehrt. Die erzielbaren Preise konnten nicht

mehr die entstehenden Kosten abdecken.

Den beiden letzten Unternehmen gemeinsam war eine weniger professionelle Baustellenorganisa-

tion mit auffallenden „Leerlaufzeiten“; d.h. dass z.B. das Werkzeug nicht komplett vorhanden war,

die Mitarbeiter keine ausreichende Informationen besaßen oder dass schlicht für eine angemesse-

ne Preisbildung keine ausreichende Leistung erbracht wurde.

Weiterhin war auffallend, dass der Typus der 3 Unternehmer ähnlich war. Dazu gehörte unter an-

derem eine soziale Grundeinstellung, die bei den Mitarbeitern schnell zu einem falschen Verständ-

nis hinsichtlich der Arbeitsdynamik führte.

Bezogen auf das hier gewählte Thema wurde kein ausreichender Leistungsgrad der Mitarbeiter er-

reicht, um ökonomisch der Konkurrenz gegenüber zu bestehen. Darüber hinaus spielten natürlich

noch weitere Gründe für den Verlauf der Unternehmen eine Rolle.

Der Arbeitsstil der fachfremden Firmen ist in aller Regel dagegen rauer; das Angebotsspektrum

ist auf fachlich wenig anspruchsvolle Arbeiten begrenzt. Es ist aber auch ein Trend zu beobach-

ten, dass sich die Unternehmen wie auch die Mitarbeiter Fachanforderungen gestellt haben und

z.T. gute bis sehr gute Ergebnisse z.B. im Segment der flächigen Bepflanzung (Straßen, Land-

schaft) bei einer fachlich nicht zu beanstanden Ausführung zu günstigen Angebotspreisen liefern

und auch auf diesem Gebiet zunehmend in Konkurrenz zu Fachfirmen treten (s. Anlage, Kap. 1.13

Pflanzen von Bäumen).

Der Verlauf der 3 Firmen zeigt auch ein Problem der einseitigen Abhängigkeit vom kommunalen

Auftraggeber. Der sicheren und meist problemlosen Abrechnung steht ein relativ abrupter Abbruch

der Geschäftsbeziehungen bei Bekanntwerden von Zahlungsproblemen seitens des Auftragneh-

mers (insbesondere bei Steuerrückständen) gegenüber. Dem gegenüber wird aus der Befürch-

tung, keine Aufträge mehr zu bekommen, vielfach auf zustehende Ersatzansprüche verzichtet.

Hierzu als aktuelles (Stand 06.7.05) Beispiel: Aufhebung der Ausschreibung „Instandhaltungsar-

beiten 2005/06“ (s. Seite 28) aufgrund der nach der Submission nicht mehr zur Verfügung stehen-

den Mittel. Durch den Ausfall der Aufträge werden die Firmen ernsthaft belastet, da Instandhal-

tungsarbeiten im Frühjahr vergeben werden. Ersatzarbeiten werden auf diesem Sektor annähernd

Mitte des Jahres kaum noch in dem verloren gegangenen Umfang angeboten. Von den betroffe-

nen Unternehmen werden keinerlei Forderungen erhoben (auch auf Hinweis seitens des Auftrag-

gebers, die VOB zu Rate zu ziehen, nicht).

32

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Soll-Konzept

5 Soll-Konzept

5.1 Soll-Konzept Datenerfassung

Maßstab der Messung bei Anwendung der REFA-Methode ist i. allg. die Industrienorm (Industrie-

minuten/cmin= Centiminuten) mit der 1/100 Teilung. Das bedeutet, dass mit 1 std 100 min, 1 min

100 sek gemessen wird.1 Bei der Umrechnung von cmin in Normalzeit kommt es grundsätzlich zu

Fehlern, da die Minuten nicht korrekt umgerechnet werden. Eine durchgängig richtige Auswertung

kann nur bei konsequenter Anwendung der Industriezeit erreicht werden, also auch die Kalkulation

bis zur Lohnabrechnung. Sinnvollerweise wurden daher für das hier angesprochene Aufgaben-

spektrum Normalzeiten gemessen, damit ein Umrechnen entfällt.

Für die elektronische Zeiterfassung werden am Markt die unterschiedlichsten Geräte angeboten.

Die Übertragung aus dem mobilen Erfassungsgerät (vorrangig Pocket-PC) kann manuell erfolgen;

mit einer Standardsoftware (z.B. Excel) können die erforderlichen Berechnungen durchgeführt

werden. Die Aufschreibung nach Erfassung durch die Stoppuhr ist eine bewährte, preisgünstige

und den jeweiligen Arbeitsabläufen zeitgleich anzupassende Methode. Ein Wechsel zwischen Ein-

zelzeit und Fortschrittszeit, die Anpassung des Leistungsgrades oder auch Notizen zum Arbeitsab-

lauf lassen sich problemlos umsetzen. Die manuelle Übertragung und Auswertung der Daten kann

zu Fehlern führen. Die hier verwendeten Excel-und Access-Lösungen zeigen nicht verwertbare

Zeitaufnahmen sofort an.

1 REFA Methoden der Arbeitslehre, 6. Auflage Bd. 2 Kap 3 S. 16 f

33

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Soll-Konzept

5.1.1 Aufnahmetechnik manuell/mechanisch

Der Einsatz mechanischer Stoppuhren nimmt nur noch einen geringen Raum in den Arbeitszeit-

studien ein.

Neben den sehr kleinen Zeiteinteilungen ist auch der Kostenfaktor der Anschaffung bei einem

Mehruhrensystem zu berücksichtigen (Dashboard 549 € zzgl. Stoppuhren je ca. 200 €). Darüber

hinaus bedarf das Handling mit mehr als einer mechanischen Stoppuhr einer erheblichen Routine.

5.1.2 Aufnahmetechnik manuell/elektronisch

Preiswerter und in der Anwendung komfortabler sind

elektronisch-digitale Stoppuhren, die teilweise (wie das

hier gezeigte Modell) auch einen Ausdruck ermöglichen.

Ferner verfügen diese Stoppuhren je nach Modell über

verschieden groß ausgelegte Speicher, so dass das

Aufschreiben der Messdaten während der Messung

wegfallen kann. Des weiteren ist bei diesen Uhren eine

hohe Ablesegenauigkeit, auch durch das beleuchtbare

Display, gewährleistet.

34

Abb. 12: Stoppuhr mechanisch

Abb. 13: Elektronisch-digitale Stoppuhr

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Soll-Konzept

5.1.3 Aufnahmetechnik elektronisch

Als weiteres Zeitaufnahmegerät wurde im Rahmen die-

ser Arbeit das Zeiterfassungssystem Ortim C2 über

einen Palm-Pocket-PC mit direkter Anbindung an die

Auswertungssoftware eingesetzt. Die Zeiterfassung ge-

staltet sich sehr aufwendig und kompliziert für den Ein-

satz im Garten- und Landschaftsbau. Durch ständig

wechselnde Tätigkeitsabschnitte oder stark differenzie-

rende Zeiten müssen sehr viele Daten erfasst und kom-

mentiert werden. Gerade die Kommentare zu den Mes-

sungen sind für das Ergebnis entscheidend.

Aufgrund der zuvor beschriebenen Einschränkungen ist

ein aussagefähiges Ergebnis nur für eine sich ständig

wiederholende Tätigkeit/Aufgabe oder eine Aufgabe mit

einer exakten Abfolge verschiedener Tätigkeitsmerk-

malen zu erreichen. Das Ortim-System wurde nicht wei-

ter eingesetzt.

Ein Vorteil liegt aber eindeutig in der direkten Anbindung der erfassten Daten an die Auswertungs-

software:

Abb. 15: Auswertung der Ortim Software

35

Abb. 14: Palm Pocket PC/Ortim Software

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Soll-Konzept

5.1.4 Aufnahmetechnik manuell/elektronisch (verwendetes System)

Als praxisgerecht hat sich ein Pocket-PC mit dem Betriebssystem Windows Mobile 2003 und der

Software Stop Time mit bis zu 4 Stoppuhren gezeigt.

Der Vorteil liegt in der Erfassung verschiedener Abläufe zum gleichen Zeitpunkt. Die geplanten

Messungen machen es erforderlich, dass z.B. der MA auf dem Hubsteiger wie auch der MA am

Boden, also eine Aufgabeneinheit, zu erfassen ist.1

Für die Datenaufnahme sind dementsprechend 3 Zeiten, 2 MA und Aufnahmezeit, auszuwerten.

Die Daten werden manuell an Microsoft Excel und (oder) Microsoft Access in ein Formblatt über-

tragen und programmintern an die Auswertung transferiert.

Die in diesem Programm integrierte Einzelstoppuhr mit der Aufnahme und dem Abspeichern von

Zwischenzeiten erweitert den Einsatz insbesondere bei Einzelplatz- oder Gruppenarbeit effektiv.

5.2 Soll-Konzept Datenauswertung

Für die Auswertung der Daten ist eine Microsoft Access- und Excellösung vorgesehen. Der mäch-

tigen Auswertungsfunktion von Microsoft Access steht die Microsoft-Excellösung mit der unkom-

plizierten Handhabung und flexiblen Anpassung an veränderte Abläufe gegenüber.

1 Jürgen Thömmes „Die Renaissance der Stoppuhr“ Süddeutsche Zeitung Nr. 167 / Seite 23

36

Abb. 16: Stoppuhr vierfach

Abb. 17: Stoppuhr einfach mit Aufzeichnung

Abb.18:Ein-bin-

dung in Pocket - Excel

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Soll-Konzept

Die Auswertung der Daten erfolgt ausschließlich über die Excel-Lösung, da eine rasche Anpas-

sung an die jeweiligen Erfordernisse möglich ist und der Datenfluss durchgängig verfolgt werden

kann. Für eine routinemäßige Auswertung bietet die Access-Lösung durch das Verwalten großer

Datenmengen und der gezielten Filterfunktionen die professionellere Datenverarbeitung.

5.2.1 Microsoft Access

Mit den folgenden Abbildungen soll das Programmschemata erläutert werden. Die Bedienung ist

in der Anlage unter „User´s-Manual“ mit weiteren Masken ausführlich erklärt.

1. Eröffnungsmaske

Eingabe optional: Aufgabe, Maschine, Zusatz, Segment Beschreibung,

Eingabe pflicht : Segment Nr., Reihenfolge, Verwenden

Die weiteren Felder werden durch das Programm berechnet

Bereinigter Wert: Sollzeit

Zeit/Einheit: Sollzeit dividiert durch die im Feld „Menge“ (auch Masse - hier 1) eingegebene Zahl.

2. Maske Zeitaufnahme

Die in dieser Maske aufgenommenen Zeiten können per „Mausklick“ ausgeblendet werden, so

dass nur ein definierter Abschnitt ausgewertet wird. Es müssen alle Daten eingegeben werden.

37

Abb. 19: Eröffnungsmaske

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Soll-Konzept

3. Maske Statistik

Mit der statistischen Funktion wird der Durchschnittswert einer Anzahl der Messungen für einen

sich wiederholenden Vorgang erfasst (z.B. Befüllen der Karre). Keine Eingabe

5.2.2 Microsoft Excel

1. Tabelle Aufnahmezeiten (Auszug)

Die in den folgenden Auswertungen aufgeführte Tabelle der Aufnahmezeiten gibt Auskunft über

die Arbeitsaufgabe, den Umfang/Einheit, Anzahl/evtl. Alter der Mitarbeiter, Witterungsverhältnisse

und ggf. Beobachtungszeitraum.

38

Abb. 20: Zeitaufnahme

Abb. 21: Statistik

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Soll-Konzept

Auswertung der Daten:

Aufgabe Einzugeben sind: Aufgabe, Angaben zu den MitarbeiternStart Einzugeben sind: die gemessenen ZeitenHaupttätigkeit Gerechnet werden: die Zeitdifferenzen. Wichtig: Die gestoppte Zeit gibt den

Beginn einer Messung an.Das bedeutet, dass z.B. „Rohr zuschneiden“ bei 01:34:24,2 beginnt und nach00:2:31,8 Std. bei 01:37:36,5 endet. Das Ergebnis wird per Maus der jeweiligenZeitart zugeordnet.

Leistungsgrad Einzugeben sind: die Anzahl der MA je Kolonne (→ MA/KolonnenMA - auch 1),die Anzahl der produktiv tätigen Mitarbeiter der Kolonne (→ Eingabe produktiveMA:), Eingabe des beurteilten Leistungsgrades (→ Eingabe %)Gerechnet werden: Anzahl der Leistungsgrade (Anzahl LG), Summe der Leis-tungsgrade (Gesamt LG), Leistungsgrad der Kolonne (Kolonne LG dividiertdurch Anzahl der Leistungsgrade – gemittelt)

Die errechneten Daten der Summenzeile werden an die Tabelle „Verteilzeiten“, der

Leistungsgrad/Menge/Einheit an die Tabelle „Endauswertung“ übertragen.

2. Tabelle: Verteilzeiten

39

Abb. 22: Erläuterungen zu Tabelle „ Aufnahmezeiten“

Aufgabe: MA 3 Pflaster 10 x 20 Beton aufnehmen, Auskofferung 25 m x 1,5m 38 m²M itarbeiter

3 M A K olonne Anzahl LG 33 männl ca. 30-55 Jahre Temp.: ´+ 3°Handarbeit G es LG 1332

Start M a/K olonnenM A 3 M A LG Kolonne 40persönlbed.Unterbr. Haupttätigkeit Nebent.

Verteilz.konst.

Verteilz.Var.

Ablaufbed.Unterbr. Störung gesamt

00:00:00,0 B em erkungproduktiveM A:

LGEingabe % LG 03:04:36,0 02:13:32,7 00:30:16,8 00:00:00,0 00:00:00,0 00:42:08,4 00:00:00,0 06:30:33,9

0:04:21,3 Steine aufnehm en 1 120% 40 00:04:21,30:08:05,3 Steine aufnehm en 3 120% 120 00:03:44,00:11:36,5 3 120% 120 00:03:31,20:15:45,0 3 120% 120 00:04:08,50:19:42,2 3 0% 0 00:03:57,20:23:04,7 Pause 00:03:22,50:27:34,5 00:04:29,8 3 120% 1200:53:22,2 00:25:47,70:00:00,0 neue Messung0:01:28,7 Auskoffern 3 100% 100 00:01:28,70:03:02,5 3 0% 0 00:01:33,80:03:48,5 2 65% 43 00:00:46,00:04:07,2 3 0% 0 00:00:18,70:04:20,0 3 65% 65 00:00:12,80:04:21,3 2 65% 43 00:00:01,309:42,5 Pause 00:05:21,2

0:00:00,0 neue Messung 0:22:02

Leistungsgrad

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Soll-Konzept

Die Verteilzeiten errechnen sich anhand der aus der vorhergehenden Tabelle übernommenen Da-ten.

Mitarbeiter 2 und 3 sind hier nicht beteiligt. In der Summenzeile wird die gemittelte Verteilzeit

rechts ausgeworfen und an die Auswertung übertragen.

3. Tabelle Auswertung

Obere Zeile Spaltennummerierung für die Erklärung

40

Abb. 23: Erläuterung zu Tabelle "Verteilzeiten"

Aufgabe: Mäharbeiten Objektbereich Feld 2,Baumbestand 23 m x 54 m Freischneider1 Errechnung des Verteilzeltprozentsatzes Zv MA 1 MA 2 MA 3

Nr. Beschreibung der Zeitart / Zeiteinheit in min1 Vorbereiten des Arbeitsplatzes bei Schichtbeginn 00:00:00,0 00:00:00,0 00:00:00,02 Räumen und Säubern des Arbeitsplatzes bei Schichtende3 Räumen und Säubern des Arbeitsplatzes am Wochenende

4Anlaufzeit von Betriebsmitteln bei Schichtbeginn und nachBetriebspausen

5 Planmäßige Wartungszeiten an BetriebsmittelnVsk Kleine Störungen an Betriebs- und Arbeitsmitteln 00:00:00,0 00:00:00,0 00:00:00,0

10 Kleine Störungen im Arbeitsablauf11 Dienstgespräche12 Behinderung durch andere Personen13 Ablaufbedingtes Unterbrechen 00:27:16,714 Schutzkleidung empfangen und wegbringen15 Arbeitsbedingte persönliche Säuberung16 Ablaufbedingtes Unterbrechen 00:27:16,7 00:00:00,0 00:00:00,017 Schutzkleidung empfangen und wegbringen18 Arbeitsbedingte persönliche Säuberung

Vsv Grundzeitabhängige Verteilzeiten (Summe 10 - 24) 00:54:33,4 00:00:00,0 00:00:00,031 Bedürfnis32 Sonstige persönliche Verrichtungen33 Lohn empfangen und prüfen3435

Vp Persönliche Verteilzeiten (Summe31- 35) 00:01:58,0 00:00:00,0 00:00:00,0th Haupttätigkeit th 00:35:25,4 00:00:00,0 00:00:00,0thn Nebentätigkeit (an die Haupttätigkeit gekoppelt) 00:09:37,0ti Summe Haupttätigkeit th + Summe Nebentätigkeit thn 00:45:02,4V Summe der Verteilzeiten Vsk+Vsv+Vp 00:56:31,4 00:00:00,0 00:00:00,0 00:56:31,4 minER Summe der erforderlichen Erholungszeit 2% von G 00:01:29,1 00:00:00,0 00:00:00,0 2 % v. AZG Summe der aufgenommenen Grundzeiten 01:39:35,8 00:00:00,0 00:00:00,0 01:39:35,8 minAZ Summe der Aufnahmezeiten 01:14:17,1 00:00:00,0 00:00:00,0 01:14:17,1 minVorgabe Verteilzeiten Zv: 67% 0% 66,86 %

Berechnung Zv MA 1 Zak: V = 0:56:31Zsk = 0,00% ER = 0:01:29Zsv = 54,78% AZ = 1:14:17Zp = 12,08% Vsk = 0:00:00Zv = 66,86% Zsv: Vsv = 0:54:33

G = 1:39:36Vorgabe ZV 67% Zp: Vp = 0:01:58

Az = 1:14:17V = 0:56:31ER = 0:01:29

V svG 100%* V p

A z - (V + E R )100%* Z sk+ Z sv+ Z p

V skA z - (V + E R ) 100%*Z sk: Z sv : Z p : Z v :

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Soll-Konzept

Aus der Tabelle Aufnahmezeiten werden übernommen :

• die Arbeitsaufgabe und Masse/Einheit (2. Zeile von oben)

• der Zyklus (Zy) gibt die Anzahl der Messzyklen bei Einzelzeitmessung an

• der Leistungsgrad (L) tritt hier als Einzelwert auf, da bereits in der Tabelle „Aufnahmezeiten“

gemittelt. Werden Einzelzeiten gemessen, z. B. Füllen der Karre, so würde für jede Messung

(Zyklus) ein Leistungsgrad aufgeführt werden; die Summe der Leistungsgrade wird in der Spal-

te 13 entsprechend der Formel mit der Anzahl (n) der Leistungsgrade und der Anzahl der Ist-

Zeiten (n/Spalte 12) gemittelt; in Spalte 15 werden die Zeitdaten dem Leistungsgrad ange-

passt. Aufgrund der Aufgabenstruktur fallen Einzelzeitmessungen bei den folgenden Auswer-

tungen nicht an, wird aber an einem Beispiel dargestellt (Kap. 7.5).

• ti = Ist-Zeit der Haupttätigkeit, Nebentätigkeit

• F= Fortschrittszeit wird bei den folgenden Auswertungen durch die völlig unterschiedlichen Ar-

beitsabläufe in der Tabelle „Aufnahmezeiten“ bereits erfasst und ausgewertet und tritt in dieser

Tabelle als Einzelzeit auf.

41

Abb. 24: Erläuterung zu Tabelle "Auswertung"

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15

12 m²

Nr Ablaufabschnitt Anzahl MABezugs-m enge

Einfluß-größe Zy 1 2 3 4 5 6 n =

L 100 1 100ti 01:51:33,3 1 01:51:33F 0L 80 1 80ti 03:21:21,4 1 03:21:21F 0 1 0F 0

Zeit je Einheit in m in 04:32:38,4 04:32:38,4

Grundzeit tg (S td. a´ 60 m in ) 4:32:38 Statistische Daten (Anzahl AK 2)Erholungszeit ter bei zer = 2,00% 0:05:27 Aufgenommene Zeit 07:55:53Verteilzeit tv bei zv = 38,49% 1:44:57 gemessener Zeitaufw and je AK 3:57:57Sonstige Zuschläge 0:00:00 rechnerischer Zeitaufw and je AK 3:08:47Sonstige Abzüge 0:05:27Zeit je Einheit (Std. a´60 min) 6:17:35 Ist-Zeit je m² 0:00:00entspricht Stunden (Std. a´60 min) Soll-Zeit je m² 0:15:44bereinigt Umgebungsvariable:Straßenrand/temporäre Behinderung 0,00% Bemerkung:Witterungseinfluss 0,00%gesamt 0,00%Bereinigter Wert = te - 0,00% 6:17:35 Std. für 12 m²

Sandstein aufnehmen und für Rollstuhl neuverlegen (Rampe)

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Soll-Konzept

In der unteren Summenspalte werden unter ∑ t die errechneten Ist-Zeiten summiert und als Zeit je

Einheit ausgeworfen. Der Begriff „Zeit je Einheit“ ist übernommen, aber für die hier aufgeführten

Messungen nicht korrekt. Richtig ist „Zeit je Arbeitsaufgabe“ oder „Zeit je Teilaufgabe“ (als

Einheit).

Folgend wird die übernommene Verteilzeit und die zustehende Erholungszeit hinzuaddiert und er-

forderliche Zeiten entsprechend subtrahiert.

Die weiteren Abzüge sind abhängig von dem gewünschten Ausgangswert. Wird die beanspruchte

Zeit verlangt, fallen keine Abzüge (z.B. Witterung) an. Wird der Wert der durchschnittlichen Dauer

verlangt, ist die Zeit um die beeinflussenden Umgebungsvariablen zu reduzieren (s. Kap. 3.2 Vor-aussetzung von Zeitaufnahmen). Bei den folgenden Auswertungen finden hier keine Abzüge statt.

Als Ergebnis wird die benötigte Zeit für die Arbeitsaufgabe unter Berücksichtigung der verschiede-

nen, hier beschriebenen, Faktoren ausgewiesen.

In der Zusatztabelle „Statistische Daten“ werden informativ verschiedene Detailauswertungen auf-

geführt.

Das Layout der Tabellen 2 und 3 entspricht weitestgehend den Original REFA-Formularen ; die

Formeln sind übernommen1; Tabelle 1 mit der Berechnung verschiedener Faktoren, wie auch die

Zusatztabelle „Statistische Daten“, sind abweichend davon selbst erstellt.

1 „REFA Methoden der Arbeitslehre“, 6. Auflage Bd. 2 , Kapitel 3, Abschnitt 4.2

42

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Arbeitszeitstudien

6 Arbeitszeitstudien

6.1 Unternehmensstrukturen

Es wurden bei 4 Firmen unterschiedlichster Struktur und einer Kommune Zeiten aufgenommen:

1. Fachunternehmen Baumpflege (ausschließlich); ca. 25 engagierte MA mit sehr guter Ausbil-

dung, maschinell entsprechend ausgestattet mit 6 Hubsteigern, 3 UNIMOG mit Buschhacker,

großes Vertrauen im kommunalen Bereich und stabiler Auftragslage. Durchorganisiertes Unter-

nehmen mit mehreren Ingenieuren im beratenden Bereich.

2. Fachunternehmen Garten- und Landschaftsbau mit 12 Mitarbeitern, davon 7 mit einer Fachaus-

bildung. Der Gerätepark kann als vollständig für den Auftraggeberkreis bezeichnet werden und

ist ausreichend dimensioniert. Gute organisatorische Verwaltung, Zertifiziert nach ISO 9000.

3. Fachunternehmen Garten- und Landschaftsbau als Zusammenschluss mehrerer Betriebe mit

ca. 120 Mitarbeitern, 6 Meistern sowie einem Ingenieur. Moderner, komplett ausgestatteter Ge-

rätepark und durchorganisierter Verwaltung.

4. Unternehmen in der Grünanlagen-Massenpflege und Fällen von Bäumen; geringerer fachlicher

Anspruch aber leistungsstark insbesondere im Großflächenmähbereich; ca. 15 Mitarbeiter ver-

schiedener Nationalitäten und hochwertiger, auf den Tätigkeitsbereich ausgerichteter, Maschi-

nenausstattung.

5. Stadt Ludwigslust (Mecklenburg Vorpommern):

12 Mitarbeiter mit unterschiedlicher Motivation, guter, durchdachter Geräteausstattung und ei-

nem komfortablen Betriebsgelände. Der MultiCar bietet sich für den kommunalen Bereich durch

seine Wendigkeit, Ausstattungsvielfalt und hoher Tragfähigkeit für Gruppenarbeit bis zu 2 Per-

sonen in der dortigen Ausführung an. Die Stadt Ludwigslust stellt ihren Mitarbeitern 4 dieser

LKW zur Verfügung.

6.2 Zeitaufnahmen im Unternehmen

Die Zeitaufnahmen setzen sich aus einer hohen Zahl an Einzeldaten zusammen (z.B. Platten ver-

legen: ca. 450 Zeiten) und werden im Rahmen dieser Arbeit mit 3 Beispielen aus den Unterneh-

men und 2 Beispielen aus der kommunalen Einrichtung aufgezeigt. Die vollständigen Zeitaufnah-

men sind in der Anlage komplett enthalten.

Die in den unter den Übersichten der Auswertungen aufgeführten Angaben hinsichtlich der Mess-

dauer müssen nicht mit den Messzeiten der Datenblätter übereinstimmen, da im Verlauf der Auf-

nahmezeiten verschieden Aufgaben gemessen wurden. Auch gab es wiederholt Umstände, die zu

Unterbrechungen geführt haben, die ein Messen nicht ermöglichten (s. 6.4 – Einschhränkungen in

der Zeitaufnahme).

43

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Arbeitszeitstudien

6.3 Auswertung der Zeitaufnahmen

6.3.1 Auswertung: Grünfläche Industrieobjekt - Pflegeintervall

Ausführende Firma : Fachfirma, Garten- und Landschaftsbau

Arbeitsaufgabe : Pflegeintervall der Objektbegrünung Shell/Hamburg

Standort : Verwaltungsgebäude

Behinderung : ohne

Wetter : + 3°

Mitarbeiter : 1 gelernte Landschaftsgärtner, 1 Hilfskraft

Maschinen/Geräte : LKW 3,5t, Laubbläser, Kleingerät

Messbeginn: 7:00 Messende: 12:00 Messdauer: 5:00 Stunden

44

Abb. 25: Shell Hamburg

Page 45: Arbeitszeitstudien im Garten- und Landschaftsbaurumpf-sachverstaendigenbuero.de/arbeitsstud_neithard_inter.pdf · Einleitung Der Kalkulator soll in der Lage sein, anhand dieses Datenmaterials

Arbeitszeitstudien

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Arbeitszeitstudien

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Arbeitszeitstudien

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Arbeitszeitstudien

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Arbeitszeitstudien

Beurteilung:

Mit der Arbeitsaufgabe wurden 5 Mitarbeiter beauftragt. Arbeitsbeginn war um 6:30 Uhr. Da der

LKW bereits am Vortage mit den Geräten beladen wurde, fielen keine Rüstzeiten an. Die Fahrstre-

cke beträgt etwa 8 Kilometer. Einen kurzen Aufenthalt gab es vor einer Hubbrücke und an der

Pförtnerloge. Die Messung begann um 7:00 Uhr. Temperatur + 3°.

Die beiden MA haben mit einem Leistungsgrad von 98%/99% die Arbeitsaufgabe durchgeführt

und dabei ein angemessenes Bild erreicht. Insgesamt fehlte dem Vorarbeiter trotz Dynamik im Be-

wegungsablauf das durchstrukturierte Vorgehen. Mit dem Laubbläser wurde z.B. verschiedentlich

ein bereits zusammengetragener Laubhaufen wieder auseinander geblasen; eine vom Mitarbeiter

ausgeharkte Strauchgruppe wurde wieder mit Laub zugeblasen und entsprechend anschließend

ausgeblasen. Die Leistungskurve entspricht dem durchschnittlichen Verlauf der tageszeitlichen

Schwankung der Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft. Aufgrund der Temperaturverhält-

nisse wurde nur eine Zigarettenpause (außerhalb des Geländes/Raffinerie) eingelegt.

Die Differenz zu einem Leistungsgrad von 100% beträgt rechnerisch:

03:20:31- 03:02:01= 00:18:30 Stunden (= 18,3 Minuten) und ist daher nicht zu beanstanden.

Oben: Leistungsgrad 98%/99% unten: Leistungsgrad rechnerisch 100% (der höhere Wert be-

deutet, dass in gleicher Messzeit eine Leistung von 3:23:47 Std. erreicht werden würde)

49

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Grundzeit tg (Std. a´ 60 min) 3:02:01 Statistische Daten Anzahl AK 2Erholungszeit ter bei zer = 2,00% 0:03:38 Aufgenommene ZeitVerteilzeit tv bei zv = 10,16% 0:18:30 gemessener Zeitaufwand je AKSonstige Zuschläge 0:00:00 rechnerischer Zeitaufwand je AKSonstige Abzüge 0:03:38Zeit je Einheit (Std. a´60 min) 3:20:31 Ist-Zeit je m²entspricht Stunden (Std. a´60 min) Soll-Zeit je m²bereinigt Umgebungsvariable:Straßenrand/temporäre Behinderung 0,00% Bemerkung:Witterungseinfluss 0,00%gesamt 0,00%Bereinigter Wert = te - 0,00% 3:20:31 Std. für 475 m²

0:00:260:00:25

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Zeit je Einheit in min( 60 Sek) 03:04:59,7

Grundzeit tg (Std. a´ 60 min) 3:05:00 Statistische Daten Anzahl AK 2Erholungszeit ter bei zer = 2,00% 0:03:42 Aufgenommene ZeitVerteilzeit tv bei zv = 10,16% 0:18:48 gemessener Zeitaufwand je AKSonstige Zuschläge 0:00:00 rechnerischer Zeitaufwand je AKSonstige Abzüge 0:03:42Zeit je Einheit (Std. a´60 min) 3:23:47 Ist-Zeit je m²entspricht Stunden (Std. a´60 min) Soll-Zeit je m²bereinigt Umgebungsvariable:Straßenrand/temporäre Behinderung 0,00% Bemerkung:Witterungseinfluss 0,00%gesamt 0,00%Bereinigter Wert = te - 0,00% 3:23:47 Std. für 475 m²

0:00:260:00:26

3:24:341:42:171:41:54

Page 50: Arbeitszeitstudien im Garten- und Landschaftsbaurumpf-sachverstaendigenbuero.de/arbeitsstud_neithard_inter.pdf · Einleitung Der Kalkulator soll in der Lage sein, anhand dieses Datenmaterials

Arbeitszeitstudien

6.3.2 Auswertung: Mäharbeiten (Freischneider) mit Behinderung

Ausführende Firma :Kommunaler Eigenbetrieb

Arbeitsaufgabe :Ausmähen von Hindernissen

Standort :Rasenfläche vor dem Schloß

Behinderung :ohne

Wetter :+ 10°

Mitarbeiter :2 MA (2. MA gesondert gemessen)

Maschinen/Geräte :Freischneider

Messbeginn: 7:06 Messdauer : 1:14:17

50

Abb. 26: Mäharbeiten vor dem Schloß Ludwigs-lust

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Arbeitszeitstudien

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Arbeitszeitstudien

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Arbeitszeitstudien

53

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Arbeitszeitstudien

Beurteilung:

Das Ausmähen der Baumscheiben als Vorarbeit der Flächenmahd lief parallel zu den Mäharbeiten

der hindernisfreien Nachbarfläche.

Die hier gemessene Arbeitsaufgabe wie auch die damit einhergehende Flächenmahd wurde orga-

nisatorisch und qualitativ professionell durchgeführt und halten einem Vergleich mit Fremdunter-

nehmen jederzeit stand.

Auch die Unterstützung der folgenden Mahd (vgl. 7.3.3) auf dieser Fläche lief „Hand in Hand“; der

Mitarbeiter positionierte den LKW ständig so, dass der Weg des Mähgerätes bei gefülltem Fang-

korb zum LKW praktisch keinen Zeitverlust bedeutete. Das Gleiche galt für die Mitarbeit bei Pro-

blemen der Grasaufnahme (Verstopfung der Zuführung zum Fangkorb), die mit geringem Zeitver-

lust durch den Mitarbeiter beseitigt wurde.

Um die Zeit für das Ausmähen einer Baumscheibe herauszufiltern, sind die entsprechenden Zei-

ten in die Auswertungstabelle als Einzelzeit zu übernehmen. Der Leistungsgrad ist beispielhaft ein-

getragen.

Es ist darauf zu achten, dass in der Tabelle 1 der Zeitaufnahmen das Messergebnis von dem fol-

genden Ergebnis subtrahiert wird, so dass die jeweilige Zuordnung – z.B. „2. Baumscheibe“ - der

Startpunkt der Messung ist; das Ergebnis ist aus der folgenden Zeile auszulesen. Je Baumscheibe

ist eine Sollzeit von 2:30 min einschließlich der Verteilzeit einzukalkulieren.

54

Zy 1 2 3 4 5 6 n =

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∑ t =Grundzeit tg (Std. a´ 60 min) 00:01:45Erholungszeit ter bei zer = 2,00% 00:00:00Verteilzeit tv bei zv = 42,24% 00:00:45Sonstige Zuschläge 0Zeit je Einheit (Std. a´60 min) 00:02:30entspricht Stunden (Std. a´60 min) 00:00:03bereinigt Umgebungsvariable:Straßenrand/temporäre Behinderung 0,00%Witterungseinfluss 0,00%gesamt 0,00%Bereinigter Wert = te 0,00% 00:02:30mittlere Zeit je Baumscheibe 00:02:30

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Arbeitszeitstudien

6.3.3 Auswertung: Plattenweg aufnehmen

Daten in der Anlage :1.10 Seite 73

Ausführende Firma : Fachfirma, Garten- und Landschaftsbau

Arbeitsaufgabe : Herstellen einer rollstuhltauglichen Rampe, Sandsteinplatten aufnehmen

und neu verlegen.

Standort : Einfamilienhaus

Behinderung : ohne

Wetter : + 10°

Mitarbeiter : 2 gelernte Landschaftsgärtner

Maschinen/Geräte : LKW 3,5t, Mischmaschine, Rüttler, Flex, Kleingerät

Messdauer : 3:15 Stunden

55

Abb. 27: Verlegen von Natursteinplatten

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Arbeitszeitstudien

56

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Arbeitszeitstudien

57

Verteilzeit

Aufgabe:Errechnung des Verteilzeltprozentsatzes Zv MA 1 MA 2Beschreibung der Zeitart / Zeiteinheit in minVorbereiten des Arbeitsplatzes bei Schichtbeginn 00:00:00,0 00:00:00,0Räumen und Säubern des Arbeitsplatzes bei SchichtendeRäumen und Säubern des Arbeitsplatzes am WochenendeAnlaufzeit von Betriebsmitteln bei Schichtbeginn und nachBetriebspausenPlanmäßige Wartungszeiten an Betriebsmitteln

Vsk Schichtkonstante sachliche Verteilzeiten 00:00:00,0 00:00:00,0Gelegentliches Abschmieren von BetriebsmittelnArbeits- und Hilfsmittel empfangenKleine Störungen an Betriebs- und ArbeitsmittelnKleine Störungen im Arbeitsablauf 00:00:24,2DienstgesprächeBehinderung durch andere PersonenAblaufbedingtes Unterbrechen 00:36:21,2 00:41:59,9Schutzkleidung empfangen und wegbringenArbeitsbedingte persönliche Säuberung

Vsv Grundzeitabhängige Verteilzeiten 00:36:45,4 00:41:59,9BedürfnisSonstige persönliche VerrichtungenLohn empfangen und prüfen

Vp Persönliche Verteilzeiten 00:09:03,1 00:02:35,0th Haupttätigkeit th 01:27:02,5 02:36:21,5thn Nebentätigkeit (an die Haupttätigkeit gekoppelt) 00:24:06,6 00:03:34,2ti Summe Haupttätigkeit th + Summe Nebentätigkeit thn 01:51:09,1 02:39:55,7 04:31:04,8V Summe der Verteilzeiten Vsk+Vsv+Vp 00:45:48,5 00:44:34,9 01:30:23,4 minER Summe der erforderlichen Erholungszeit 2% von G 00:03:08,4 00:04:05,4 2 % v. AZG Summe der aufgenommenen Grundzeiten 02:27:54,5 03:18:21,4 05:46:15,9 minAZ Summe der Aufnahmezeiten 02:36:57,6 03:24:30,6 06:01:28,2 minVorgabe Verteilzeiten Zv: 33% 23% 28,03 %

Sandstein aufnehmen und für Rollstuhl neu verlegen (Rampe)

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Arbeitszeitstudien

58

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Arbeitszeitstudien

Beurteilung:

Aufgrund der eingeengten Baustellensituation kann kein überdurchschnittlicher Leistungsgrad er-

reicht werden. Auch die Zuarbeit eines Mitarbeiters wurde ablaufbedingt vielmals unterbrochen, so

dass eine hohe prozentuale Verteilzeit entstanden ist. Die längere Abwesenheit eines Mitarbeiters

wurde nicht gewertet.

In der Ist-Aufnahme steht einer Aufnahmezeit von 06:01:28 Stunden (Tabelle Verteilzeit- AZ/Auf-

nahmezeit) eine produktive Zeit von 04:05:08 Stunden (Tabelle Verteilzeit- ti/Ist-Zeit) gegenüber.

Durch verschiedene Umstände ist in dem gemessenen Zeitraum 01:56:20 Stunden unproduktiv

oder nicht direkt produktiv verbracht worden. Unter Berücksichtigung der Verteilzeit wurde in der

Aufnahmezeit eine Leistung erbracht, die 5:13:51 Stunden entspricht und als Endresultat in der

gemessenen Zeit eine Minderleistung von 00:47:37 Stunden ergibt. Die Minderleistung verringert

sich bei einem Leistungsgrad von 100% auf 00:08:59 Stunden gegenüber der Aufnahmezeit von

06:01:28 Stunden.

Leistungsgrad 90%/91% Leistungsgrad 100%

Hinweis: der ausgegebene Wert ist die Arbeitsleistung der Grundzeit in der Zeit, die bei 100%

Leistung in der gemessenen Zeit hätte erbracht werden können. Von daher ist die Zahl gegenüber

dem niedrigen Leistungsgrad höher.

59

Zeit je Einheit in m in 04:31:04,8Grundzeit tg (Std. a´ 60 min) 4:31:05Erholungszeit ter bei zer = 2,00% 0:05:25Verteilzeit tv bei zv = 28,03% 1:15:59Sonstige Zuschläge 0:00:00Sonstige Abzüge 0:00:00Zeit je Einheit (Std. a´60 m in) 5:52:29entspricht Stunden (Std. a´60 m in)bereinigt Um gebungsvariable:Straßenrand/tem poräre Behinderung 0,00%W itterungseinfluss 0,00%gesam t 0,00%Bereinigter W ert = te - 0,00% 5:52:29

Zeit je Einheit in min 04:05:08,1Grundzeit tg (Std. a´ 60 min) 4:05:08Erholungszeit ter bei zer = 2,00% 0:04:54Verteilzeit tv bei zv = 28,03% 1:08:43Sonstige Zuschläge 0:00:00Sonstige Abzüge 0:04:54Zeit je Einheit (Std. a´60 min) 5:13:51entspricht Stunden (Std. a´60 min)bereinigt Umgebungsvariable:Straßenrand/temporäre Behinderung 0,00%Witterungseinfluss 0,00%gesamt 0,00%Bereinigter Wert = te - 0,00% 5:13:51

Einflußgröße,Messwert,Klasse Zy 1 2 3 n =

L 100 1 100ti 01:51:09,1 1 01:51:09F 0L 100 1 100ti 02:39:55,7 1 02:39:56F 0 1 0F 0

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Arbeitszeitstudien

Wird darüber hinaus auf die persönlich bedingten Unterbrechungen verzichtet, ein Teil der ablauf-

bedingten Unterbrechungen durch eine Umorganisation der Baustelle produktiv gearbeitet und ein

Leistungsgrad von 100% erreicht, wird in der ursprünglichen Aufnahmezeit eine Arbeitsleistung er-

bracht, die den folgenden Werte entspricht:

Rechnerisch wird unter diesen Vorgaben eine Minderleistung von 0:00:14 Stunden (= 14 Sek.) er-

reicht.

Alt: Aufnahmezeit abzüglich produktiver Zeit = unproduktive Zeit

Neu: Ausschöpfung der theoretisch möglichen produktiven Zeit ( bei einer Verteilzeit von 16%)

Bemerkung: innerhalb der Aufnahmezeit hätte schon an einer anderen Arbeitsaufgabe

01:56:6 Stunden gearbeitet werden können.

60

Grundzeit tg (Std. a´ 60 min) 5:04:27Erholungszeit ter bei zer = 2,00% 0:06:05Verteilzeit tv bei zv = 16,80% 0:51:09Sonstige Zuschläge 0:00:00Sonstige Abzüge 0:00:00Zeit je Einheit (Std. a´60 min) 6:01:42entspricht Stunden (Std. a´60 min)bereinigt Umgebungsvariable:Straßenrand/temporäre Behinderung 0,00%Witterungseinfluss 0,00%gesamt 0,00%Bereinigter Wert = te - 0,00% 6:01:42

Zy 1 2 3 4 n =L 100 1 100ti 02:00:12,2 1 02:00:12F 0L 100 1 100ti 03:04:15,1 1 03:04:15F 0 1 0

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06:01:28 - 06:01:42 = 0:00:14 Stunden (= - 14 Sek.)

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Arbeitszeitstudien

Als Planzeitbeispiel/Systeme Vorbestimmter Zeiten wurde In Kapitel 3.6/3.6.1 auf das Befüllen der

Schiebkarre mit Sand hingewiesen. Die Werte sind den Tabellen der Seite 55 entnommen, die in

der Anlage ab Seite 75 komplett einzusehen sind.

Unter den Baustellenbedingungen erfordert das Befüllen einer Karre 26 Sekunden.

Realistisch ist eine Anpassung der Verteilzeiten auf 10%. Die erforderliche Zeit zum Befüllen einer

Karre reduziert sich dann auf 23 Sekunden.

61

Zeit je Einheit in m in 00:00:21Grundzeit tg (Std. a´ 60 min) 00:00:21Erholungszeit ter bei zer = 2,00% 00:00:00Verteilzeit tv bei zv = 10,00% 00:00:02Sonstige Abzüge 00:00:00Zeit je Einheit (Std. a´60 m in) 00:00:23entspricht Stunden (Std. a´60 m in) 00:00:00bereinigt Umgebungsvariable:Straßenrand/temporäre Behinderung 0,00%W itterungseinfluss 0,00%gesamt 0,00%Bereinigter W ert = t e 0,00% 00:00:23

Zy 1 2 3 4 5 6 n =

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∑ t =Zeit je Einheit in m in 00:00:21Grundzeit tg (Std. a´ 60 m in) 00:00:21Erholungszeit ter bei zer = 2,00% 00:00:00Verteilzeit tv bei zv = 28,03% 00:00:06Sonstige Abzüge 00:00:00Zeit je Einheit (Std. a´60 m in) 00:00:26entspricht Stunden (Std. a´60 m in) 00:00:00bereinigt Umgebungsvariable:Straßenrand/temporäre Behinderung 0,00%W itterungseinfluss 0,00%gesamt 0,00%Bereinigter W ert = t e 0,00% 00:00:26

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Arbeitszeitstudien

6.3.4 Auswertung: Zuwegung neu herrichten

Ausführende Firma : Firmenverbund aus insgesamt 5 Einzelfirmen

Arbeitsaufgabe : Erneuern einer Zuwegung

Standort : Wohnanlage mittlerer Wohnqualität

Behinderung : ohne

Wetter : + 2°

Mitarbeiter :6 MA

Maschinen/Geräte : 1 Radlader, Rüttler, Handgeräte

Messbeginn: 6:30 Uhr Betriebshof Messende: 11:45 Uhr nach Defekt am Radlader

62

Abb. 28: Zuwegungen neu herstellen

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Arbeitszeitstudien

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Arbeitszeitstudien

6.3.5 Auswertung: Multi Moment-Aufnahme

Ausführende Firma : Kommunaler Eigenbetrieb

Arbeitsaufgabe : Beseitigung von Wildkräutern

Standort : Wilhelm-Naumann-Straße

Behinderung : ohne

Wetter : + 10°

Mitarbeiter : : 2 MA )

Maschinen/Geräte : Freischneider

Messbeginn: 7:06 Messdauer : 3:14:17

68

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Arbeitszeitstudien

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Arbeitszeitstudien

Die Tätigkeitsmomente wurden als Zählwert parallel zu den Mäharbeiten (Kapitel 6.3.2 und Anlage

1.1/1.2) im Takt von 5 Minuten aufgenommen. Der Takt wurde von einem eingestellten Signal der

Stoppuhr bestimmt.

Das „Problem“ der Auswertung liegt darin, dass die beiden Mitarbeiterinnen praktisch ununterbro-

chen gearbeitet haben. Dies wurde lediglich durch das Entleeren der Eimer, von unbedeutenden

Wortwechseln mit kurzfristigen Unterbrechungen der Arbeit sowie einer Auskunft auf die Frage ei-

nes Touristen unterbrochen.

Mit der grafischen Auswertung der Multimomentaufnahme lassen sich die Kriterien, die einer defi-

nierten Aussage zugeordnet werden sollen, markant herausarbeiten.

Aussage kann sein (Beispiele):

• wann beginnt der Ermüdungsprozess (durch Zunahme der verschiedenen Unterbrechungszei-

ten)

• wie oft muss die Aufgabe ablaufbedingt unterbrochen werden

• wie oft tritt eine Störung im Betriebsablauf ein

• wie oft unterbricht ein Mitarbeiter aus persönlichen Gründen die Arbeit

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Abb. 29: Grafik Multimomentaufnahme MA 1

Abb. 30: Grafik Multimomentaufnahme MA 2

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Arbeitszeitstudien

6.4 Einschränkungen in der Zeitaufnahme

Um Einschränkungen bei Zeitaufnahmen zu minimieren, sind verschiedene Aspekte im Vorlauf zu

berücksichtigen.

Die Problematik, die es für Instandhaltungsaufgaben im Garten- und Landschaftsbau zu lösen gilt,

liegt in dem oft unplanmäßigen Ablauf der Arbeitsaufgaben. Statistisch zu verwertende Daten er-

fordern eine große Anzahl sich wiederholender Aufgaben/Zyklen, verbunden mit einem langen

Aufnahmezeitraum. Es sind mindestens Daten einer Saison zu erfassen, um konkretes Datenma-

terial zur Verfügung zu haben. Bei der Auswertung der Zeitaufnahmen wurde deutlich, dass sinn-

volle Zeitabschnitte im Sekundenbereich bei der Fortschrittszeit (nicht als Einzelzeitmessung) eine

umfangreiche Auswertung als Planzeiten ermöglichen. Der Gesamtzeitraum der Datenerfassung

ist damit zu minimieren, da eine Vielzahl von Vorgängen bereits in anderen Vorgängen enthalten

ist.

Dem Zeitnehmer muss klar sein, dass Zeitaufnahmen sehr ermüdend sind. Für eine korrekte Auf-

nahme ist die volle Konzentration über den gesamten Ablauf der Aufgabe erforderlich. Es ist des-

halb wichtig, gut ablesbare Erfassungsgeräte zu benutzen. Am Markt gängige Programme für die

Aufnahme über den Pocket-PC sind hinsichtlich der Auswertung vorteilhaft. Es hat sich aber ge-

zeigt, dass neben dem Ablesen der Werte die Eingabe von Kommentaren in den Pocket-PC zu

aufwendig ist, um kurze Messphasen zu kommentieren. Gerade die Kommentare lassen eine si-

chere Zuordnung der Daten bei der Bildung von Planzeiten zu. Gut vorbereitete Aufnahmebögen

mit handschriftlicher Eintragung haben Vorteile.

Weiterhin ist zu bedenken, dass im Frühjahr/Herbst morgens Temperaturen bis nahe an oder

auch unter den Gefrierpunkt sinken und Zeitaufnahmen nur mit entsprechender Bekleidung mög-

lich sind. Die Bedienung des Gerätes wird zudem erheblich erschwert; ganz zu schweigen von

schnell erlahmenden Batterien (Pocket-PC). Das bedeutet, dass eine Stromquelle in unmittelbarer

Nähe erreichbar sein muss.

Die Probleme der Zeiterfassung im täglichen Ablauf sollen anhand der konkreten Situationen im

kommunalen Betrieb und im Unternehmen beschrieben werden.

Einschränkungen im Kommunalen Bereich:

Der Ablauf der zu messenden Aufgaben wurde am jeweiligen Vortag abgesprochen und die Auf-

nahmebögen vorbereitet. Bei der morgendlichen Einteilung wurden diese Aufgaben konkretisiert

und mit den Mitarbeitern noch einmal kurz vor Ort abgestimmt. Über Veränderungen im weiteren

Tagesablauf wurde telefonisch (Handy) informiert, so dass Abweichungen im Ablauf in der Regel

bekannt waren.

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Arbeitszeitstudien

1. Rüstzeit/Einweisung

Nicht möglich war die ursprünglich beabsichtigte Zeitaufnahme der Arbeitseinweisung. Zu Be-

ginn der Zeitaufnahmen hat sich der Betriebsleiter arbeitsunfähig gemeldet; sein Vertreter hatte

Urlaub. Die Information, dass Zeiten aufgenommen werden, war den Mitarbeitern über Umwe-

ge „zu Ohren“ gekommen.

2. Die ersten 3 Tage (von 5 Tagen) wurden vornehmlich mit Arbeiten ausgefüllt, die Messungen

nicht zulassen. Dazu gehört beispielsweise der Transport eines Tisches vom Rathaus in die

Zimmerei.

3. Sägen von Brennholz für einen verdienten Bürger.

Es war beabsichtigt, die Aufgabe zu messen. Die Mitarbeiter waren jedoch nicht vor Ort und

konnten auch telefonisch erst nach längerer Zeit erreicht werden. Die Folgeaufgabe hatten die

Mitarbeiter dann bereits schon zu einem Drittel fertiggestellt.

4. An 6 Bäumen durchgeführter Jungbaumschnitt

Die beiden Mitarbeiter waren durch die plötzlich angesetzte (aber angekündigte) Messung der-

art verunsichert, dass ein planloses Herumschneiden begann. Ein Mitarbeiter machte Vorschlä-

ge, welcher Ast zu beseitigen ist, während der zweite mit dem Astschneider nach einigem Zö-

gern und Diskutieren einen Ast beseitigte. Die Zeitwerte sind völlig unbrauchbar.

Im Allgemeinen ist der kommunale Betrieb gut organisiert; die Arbeitsaufgaben sind klar gegliedert

und von einem jahreszeitlich abhängigen Rhythmus in der Abarbeitung bestimmt.

Die Hindernisse, die sich aus den exemplarischen Beispielen von nicht erfolgreichen Zeitaufnah-

men ergeben haben, sind organisatorisch leicht zu lösen.

Einschränkungen im unternehmerischen Bereich:

Die Zeitaufnahme der morgendlichen Einweisung und Vorbereitung ist anders strukturiert.

5. Rüstzeit/Einweisung

Bei dem Großunternehmen war eine derart große Anzahl von Mitarbeitern im Besprechungs-

raum, dass eine Zuordnung der Personen zur Arbeitsaufgabe nicht möglich war. Die erforderli-

chen Geräte wurden von anderen Mitarbeitern währenddessen auf den LKW geladen. Auf eine

Zeitaufnahme der Rüstzeit musste verzichtet werden; die Aufnahmen konnten erst vor Ort be-

gonnen werden.

6. Aufstellen eines Spielgerätes

Als unlösbar erwies sich die Zeitaufnahme für das Aufstellen eines Spielgerätes. Das erste Pro-

blem ergab sich anfangs mit einem Defekt am Radlader, der das Planum herzustellen hatte

und ausgetauscht werden musste (Verlust von ca. 6 Stunden).

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Arbeitszeitstudien

Die parallel dazu verlaufende Diskussion über den Einbau des Spielgerätes und andere, nicht

messbare Vorbereitungen zogen sich über einen Zeitraum von über 1 Stunde hin. Der Versuch,

den Aufbau des Spielgerätes zeitlich zu erfassen, wurde aufgegeben.

In dem kleineren Unternehmen wird die Arbeitsaufgabe am Vortag besprochen und die Geräte be-

reits auf die unter Verschluss stehenden LKW geladen. Da die Rüstzeit auf den Zeitpunkt nach

der Arbeitszeit fällt, gibt es am Nachmittag wie auch am Morgen kaum Verzögerungen. Da alle

Mitarbeiter zu einem Zeitpunkt eintreffen und 3 LKW ab- und beladen werden, ist aber auch hier

eine Zeitaufnahme nur sehr eingeschränkt möglich.

Aus den zuvor beschriebenen Vorgängen ergeben sich Grenzen der Zeitaufnahmen:

• Es sind nur Zeitaufnahmen von Arbeitsaufgaben mit einer logischen Struktur problemlos und

aussagekräftig zu erstellen.

• Personenabhängige Einschränkungen entstehen insbesondere bei vereinbarten, aber nicht an-

gekündigten, überraschenden Messungen. Die Zeitwerte können derart verzerrt sein, dass sie

nicht verwendbar sind.

• Aufgabenabhängige Einschränkungen entstehen dann, wenn in der Instandhaltung Lösungen

für ein unplanmäßiges Problem gesucht werden. Unter diesen Umständen gesammelte Zeitauf-

nahmen sind nicht wiederverwendbar. Sie können dann aber sinnvoll sein, wenn zu erwarten

ist, dass die Probleme – z.B. ein bestimmtes Spielgerät aufbauen – in Zukunft vermehrt entste-

hen.

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Abb. 31: Spielgerät

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Arbeitszeitstudien

• Messungen sind nicht sinnvoll, wenn Aufgaben mit nicht geeignetem Mitarbeitern und/oder Ge-

räten zu erledigen sind. Diese Zeiten sind weder für die Beurteilung des Leistungsgrads des

Mitarbeiters noch für die Fertigungszeit der Arbeitsaufgabe zu verwerten.

• Messungen umfangreicher Baumaßnahmen sind in Abschnitte zu gliedern, die entweder von ei-

ner Kolonne mit einer gemeinsamen Arbeitsaufgabe (z.B. Herstellen des Planums) oder einer

Arbeitsaufgabe mit unterschiedlichen Teilaufgaben von maximal 2 Mitarbeitern abgeleistet wer-

den.

Mit dem Ergebnis der Beispiele werden die Grenzen deutlich. Aufgaben, die nicht strukturiert sind

und ungeordnet ablaufen („Chaos“), sind praktisch nicht messbar. Das bedeutet, dass vor Zeitauf-

nahmen die Betriebs-, Unternehmens- oder Baustellenorganisation zu reflektieren und ggf. neu zu

organisieren ist.

Die Anzahl erfassbarer Mitarbeiter hat ihre Grenze bei einer Kolonne mit gleichartiger Aufgabe

oder 2 Mitarbeitern mit verschiedenen Teilaufgaben innerhalb einer Aufgabe. Möglich ist jedoch

parallel eine Multimomentaufnahme zu erstellen, wenn die Hauptaufgabe relativ einheitlich abläuft

(Steine setzen/Mäharbeiten).

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Arbeitszeitstudien

6.5 Chancen und Risiken als Ergebnis der Arbeitszeitstudien

Arbeitszeitstudien vermitteln einen tiefen Einblick in die Ablauforganisation eines Unternehmens

und bieten, gleich welcher Form, grundsätzlich Chancen im Wettbewerb. Die gewonnenen Daten

sind natürlich fallweise zu betrachten, in der Regel situationsbezogen und müssen nicht für das

Unternehmen als Ganzes gelten.

Die Chancen, die sich aus Arbeitszeitstudien ergeben, werden anhand des Ergebnisses der „Aus-

wertung: Zuwegung neu herrichten“ aus Kapitel 6.3.4/ Anlage 1.12 sowie einem Submissionser-

gebnis exemplarisch dargestellt.

Von grundsätzlicher Bedeutung sind Verteilzeiten. Sie ergeben die Summe unproduktiver Zeiten.

Diese können ablaufbedingt und unabänderbar sein oder es sind Missstände in der Organisation.

Das Beispiel zeigt die Einflüsse, die zu hohen Verteilzeitsätzen führen und die Auswirkungen bei

Veränderungen in der Baustellenorganisation.

Die zuarbeitende Kolonne stand, nachdem sie mit einem hohen Leistungsgrad die Steine aufge-

nommen hatte, während der Auskofferungsarbeiten und dem Einplanieren des Sandes fast re-

gungslos 01:15:34 Stunden von 2:14:41 Stunden neben der Baustelle. In der Tabelle sind die ge-

messenen Zeiten der Kolonne aufgelistet

Mittlere Zeiten je Mitarbeiter Kolonne Radladerth Haupttätigkeit th 00:49:01 00:52:14thn Nebentätigkeit (an die Haupttätigkeit gekoppelt) 00:10:06 00:11:28ti Summe Haupttätigkeit th + Summe Nebentätigkeit thn 00:59:06 01:03:41V Summe der Verteilzeiten Vsk+Vsv+Vp 01:15:35 00:16:35ER Summe der erforderlichen Erholungszeit 2% von G 00:02:42 00:01:36G Summe der aufgenommenen Grundzeiten 01:13:09 01:12:24AZ Summe der Aufnahmezeiten 02:14:41 01:20:16Vorgabe Verteilzeiten Zv: 128% 25%

Als Ergebnis weist die Verteilzeitauswertung einen gemittelten Verteilzeitsatz von 76,5% aus.

Mittlere Zeiten der Kolonne Kolonne Radlader Summeth Haupttätigkeit th 02:27:02 00:52:14 03:19:16thn Nebentätigkeit (an die Haupttätigkeit gekoppelt) 00:30:17 00:11:28 00:41:45ti Summe Haupttätigkeit th + Summe Nebentätigkeit thn 02:57:19 01:03:41 04:01:00V Summe der Verteilzeiten Vsk+Vsv+Vp 03:46:44 00:16:35 04:03:19ER Summe der erforderlichen Erholungszeit 2% von G 00:08:05 00:01:36 00:09:41G Summe der aufgenommenen Grundzeiten 03:39:27 01:12:24 04:51:51AZ Summe der Aufnahmezeiten 06:44:03 01:20:16 08:04:19Vorgabe Verteilzeiten Zv: 128% 25% 76,50%

Nach der Zuordnung der Zeiten zu der Anzahl der Mitarbeiter werden 3:46:44 AK-Stunden mit nur

geringer bzw. keiner Produktivität gearbeitet.

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Arbeitszeitstudien

An den realen Zahlen weiterer Beispiele sollen die Veränderungen dargestellt werden, die sich aus

verschiedenen Vordersätzen entwickeln. Die gemessene Aufnahmezeit bleibt unverändert.

Die entwickelten Zeiten drücken die zeitliche Leistung aus, die innerhalb einer gemessenen Zeit-

spanne von 08:04:19 Stunden von 4 Mitarbeitern rechnerisch erbracht wird.

Für die Grundzeit, d.h. der originären Arbeitsaufgabe, ist rechnerisch entsprechend der Tabelle

„Ergebnis“ eine Zeitspanne von 2:27:06 Stunden benötigt worden. Die Unterbrechungen haben

rechnerisch eine Zeit von 1:52:32 Stunden oder 40% der Grundzeit in Anspruch genommen.

Zeit je Einheit in min 02:27:06,4Grundzeit tg (Std. a´ 60 min) 2:27:06Erholungszeit ter bei zer = 2,00% 0:02:57Verteilzeit tv bei zv = 76,50% 1:52:32Bereinigter Wert = te - 0,00% 4:19:39

Im folgenden Beispiel werden die persönlich bedingten Unterbrechungen und die ablaufbedingten

Unterbrechungen, die durch Warten entstanden sind, der Haupt- oder Nebentätigkeit mit dem An-

spruch zugeordnet, dass produktiv gearbeitet wird. Die Grundzeit nimmt damit zu, die Verteilzeit

verringert sich.

Zeit je Einheit in min 04:10:19,0Grundzeit tg (Std. a´ 60 min) 4:10:19Erholungszeit ter bei zer = 2,00% 0:05:00Verteilzeit tv bei zv = 15,50% 0:38:48Bereinigter Wert = te - 0,00% 4:49:07

Gegenüber der Ist-Zeitmessung ist eine um ca. 45% größere „Menge“ an Arbeit mit einer annä-

hernd gleichen Zeit, d.h. 4:49:07 Stunden zu 4:19:39 Stunden, zu erreichen. In diesem Fall beträgt

die Verzögerung nur noch ca. 39 Minuten zur rechnerischen Grundzeit.

Wird zusätzlich statt eines Leistungsgrads von 47% /99% ein Leistungsgrad von 100% /100% (Ko-

lonne/Radlader mit Fahrer) erreicht, kehrt sich das Verhältnis der Grundzeit zum Wert te um:

Zeit je Einheit in min 07:22:22,00Grundzeit tg (Std. a´ 60 min) 7:22:22Erholungszeit ter bei zer = 2,00% 0:08:51Verteilzeit tv bei zv = 15,50% 1:08:34Bereinigter Wert = te - 0,00% 8:30:56

Hier entsteht ein Leistungsüberschuss. Eine rechnerische Grundzeit von 7:22:22 Stunden wird mit

einer Leistung erbracht, die 8:30:56 Stunden (einschließlich Erholungs- und Verteilzeit) entspricht.

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Arbeitszeitstudien

Um den Bezug der Leistung auf die vergleichbare Ausgangs-Grundzeit von 2:27:06 Stunden her-

zustellen, kann folgende Rechnung aufgestellt werden:

Die Grundzeit von 2:27:06 Stunden ist bei einem Leistungsgrad von 100% und der Zuordnung der

persönlich bedingten und ablaufbedingten Unterbrechungen - soweit das ablaufbedingte Unterbre-

chen durch eine sinnvolle Tätigkeit auszufüllen ist – in einem Zeitansatz von 02:49:54 Stunden fer-

tig zustellen ist. Die real benötigte Zeit betrug hierfür 4:19:39 Stunden.

Für das Unternehmen bedeutet das, dass in der anfänglichen Berechnung die Kolonne/ der Radla-

der in 2:27:06 Stunden einen Verlust von 01:29:44 Stunden (4:19:39 abzgl. 2:27:06 Stunden) er-

zeugt hat. Die Zeitdifferenz entspricht einer Summe in Höhe von 235,06€:

Da ein Leistungsüberschuss erzielt wurde, kann der verbliebene Zeitanteil in Höhe von 05:41:02

Stunden (8:30:56 - 2:49:54 Stunden) nach dem zuvor gezeigten Schema verrechnet werden.

Das reale Beispiel ist zwar in den gezeigten Auswirkungen theoretischer Natur; die aufgenomme-

nen Zeiten sind aber „ungeschönt“ aufgezeichnet und für ein Unternehmen schlichtweg untragbar.

77

3 Mitarbeiter 32,00 € 01:29:44 140,16 €1 Radlader/Fahrer 65,00 € 01:29:44 94,90 €

235,06 €

02:49:54 htg neu

te neu* tg a lt 08:30:56 02:27:0607:22:22

= =

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Arbeitszeitstudien

Das folgende Submissionsergebnis einer beschränkten Ausschreibung ist ebenfalls real (s. auch

Grafik 4.1: Instandhaltungsarbeiten 2005/06) und zeigt die Chancen, die sich durch Arbeitszeitstu-

dien erreichen lassen:

Mit selbst erstellten Zeitanalysen auf Basis des hier vorgestellten Schemas ist es dem Unterneh-

men Fuhrmann erstmalig gelungen, in 2005 für mehrere Lose den Zuschlag zu erhalten. Der Aus-

schnitt aus dem Preisspiegel zeigt das daraus resultierende Ergebnis mit der nur geringen Diffe-

renz zum nächst günstigen, hier langjährig tätigen, Bieter.

78

Abb. 32: Preisspiegel 2005/Auszug

Angebotsübersicht: SB11/05B Instandhaltung Grünflächen PA 2005, LV Instandhaltung18.05.2005Beträge in €

Bieter Quast FuhrmannPos. Bezeichnung Menge EinheitPreis Gesamt Preis Gesamt1 Instandhaltung 30.303,85 47.429,75

1 11.275,00 11.700,881.1 Straße Zollinland 5.425,62 5.764,721.1.1 Ebene Flächen 31.047,00 m ² 0,08 2.483,76 0,09 2.794,231.1.2 Pos. wie vor 2. Schnitt 31.047,00 m ² 0,08 2.483,76 0,08 2.483,761.1.3 Verkehrsinseln ganzflächig 2.863,14 m ² 0,08 229,05 0,09 257,681.1.4 w.v - 2. Schnitt 2.863,14 m ² 0,08 229,05 0,08 229,051.2 Straße Zollausland ohne Mwst 3.965,22 3.689,591.2.1 Ebene Flächen 18.773,86 m ² 0,09 1.689,65 0,09 1.689,651.2.2 w.v - 2. Schnitt 18.773,86 m ² 0,09 1.689,65 0,08 1.501,911.2.3 Verkehrsinseln ganzflächig 2.929,58 m ² 0,10 292,96 0,09 263,661.2.4 w.v - 2. Schnitt 2.929,58 m ² 0,10 292,96 0,08 234,371.3 Liegenschaftsflächen 1.549,10 1.881,051.3.1 Liegenschaftsflächen 11.064,95 m ² 0,07 774,55 0,09 995,851.3.2 w.v-2. Schnitt 11.064,95 m ² 0,07 774,55 0,08 885,201.4 MäharbeitenVeddeler Damm (oMst da Freihafen) 335,06 365,521.4.1 Grünstreifen Veddeler Dam m 3.046,00 m ² 0,11 335,06 0,12 365,52

2 Los 2 Schleusenflächen 7.647,25 7.073,712.1 Schleusenflächen Zollinland 3.003,60 2.778,332.1.1 Schleusen Zollinland 7.509,00 m ² 0,08 600,72 0,09 675,812.1.2 wie vor 2. Schnitt 7.509,00 m ² 0,08 600,72 0,07 525,632.1.3 wie vor 3. Schnitt 7.509,00 m ² 0,08 600,72 0,07 525,632.1.4 wie vor 4. Schnitt 7.509,00 m ² 0,08 600,72 0,07 525,632.1.5 wie vor 5. Schnitt 7.509,00 m ² 0,08 600,72 0,07 525,632.2 Schleusenflächen Zollausland 4.643,65 4.295,382.2.1 Schleusen Zollausland 11.609,08 m ² 0,08 928,73 0,09 1.044,822.2.2 wie vor 2. Schnitt 11.609,08 m ² 0,08 928,73 0,07 812,642.2.3 wie vor 3. Schnitt 11.609,08 m ² 0,08 928,73 0,07 812,642.2.4 wie vor 4. Schnitt 11.609,08 m ² 0,08 928,73 0,07 812,642.2.5 wie vor 5. Schnitt 11.609,08 m ² 0,08 928,73 0,07 812,64

Los 1 Straßenbegleitgrün

Günstigstes Ge-bot

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Arbeitszeitstudien

Neben den zuvor genannten Beispielen der Chancen, die sich aus Arbeitszeitstudien entwickeln

lassen, dürfen nicht die Risiken verkannt werden. Der Preisspiegel zeigt die Nähe zu dem langjäh-

rig günstigsten Bieter. Dieser Bieter ist nur durch konsequentes Personal- und Maschinenmanage-

ment in der Lage, die Angebotspreise kostendeckend über den Zeitraum mehrerer Jahre „zu ver-

teidigen“.

Für das neu in dieses Segment eingebrochene Unternehmen muss deutlich werden, dass über Ar-

beitszeitstudien erlangte Zeiten (Planzeiten) nicht geschätzt, sondern real und nicht manipulierbar

sind. Korrekturen können nur über den Wert Verteilzeit und Leistungsgrad erreicht werden. Eine

kurzfristige Anpassung dieser beiden Faktoren an die vermuteten Preise der Konkurrenten kann

zu nachhaltigen Konsequenzen in der Rentabilität des Unternehmens führen (es ist weit verbreitet,

dass noch auf dem Weg zur Submission Preise im LV geändert werden).

Verteilzeit und Leistungsgrad beruhen neben den bereits beschriebenen Einwirkungen vielfach auf

Betriebs- und baustellenbedingte Organisationsproblemen (Kapitel 3.7.34), die erst erkannt und

beseitigt werden müssen. Es sei hier noch einmal auf die vorausschauende Instandhaltung der

maschinellen Ausstattung verwiesen. Vielfach werden Arbeiten durch Defekte unterbrochen oder

müssen beendet werden. Die Abbrüche der Zeitaufnahmen Auswertung: „Zuwegung neu herrich-

ten“ (Kapitel 6.3.4/ Anlage 1.12) und ein fast identisches Ereignis der Auswertung in der Anlage

unter Kapitel 1.10 „Fällung von Pyramidenpappeln“. wurden jeweils durch den Bruch einer Strebe

an den Schaufeln der Radlader verursacht. Eine obligate Sichtprüfung am Ende der Arbeit des

Vortags hätte die Risse erkennen lassen und die Reparatur abends ermöglichen können. Beiden

Unternehmen steht ein schlagkräftiges Werkstattteam zur Verfügung.

Auch neue Wege lassen sich im Garten- und Landschaftsbau mit dem Ergebnis aus Arbeitszeit-

studien beschreiten. Als interessantes Leistungsmodell können Arbeitszeitwerte für Routinearbei-

ten eingeführt werden. Ein Modell, dass für den Unternehmer eine sichere Kalkulation ermöglicht

und den Mitarbeiter bei angemessener Bewertung zu einem hohen Leistungsgrad motiviert. Denk-

bar wären Arbeitszeitwerte im Bereich des „ Service Level Agreements“.

Ziel von Arbeitzeitstudien soll nicht der Abbau von Arbeitsplätzen sein. Durch eine konsequente

Organisation unter Ausnutzung der zur Verfügung stehenden Ressourcen soll die Rentabilität des

Unternehmens gesteigert und damit Arbeitsplätze durch kostengünstige aber kostendeckende An-

gebote gesichert werden.

Rezession ist zwar unabwendbar, sie kann aber kalkulierbar werden.

79

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Zusammenfassung Deutsch-Englisch

Zusammenfassung Deutsch-Englisch

Thema dieser dieser Arbeit sind Arbeitszeitstudien in Grünanlagen. Die Studien werden auf Basis

der Arbeitszeitmessungen nach REFA erarbeitet.

REFA wurde bereits 1924 unter dem Namen Reichsausschuss für Arbeitszeitermittlung“ ge-

gründet und nach dem 2 Weltkrieg in „REFA Verband für Arbeitsstudien und Betriebsorganisation

e.V.“ umbenannt.

Arbeitszeitstudien sollen die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen am Markt stärken. Es wurden

deshalb in 4 Unternehmen und einem kommunalen Betrieb Arbeitszeitmessungen durchgeführt.

Die Zeiten wurden mit einem Pocket-PC unter Verwendung des Programms „Stop Time“ gemes-

sen.

Das Resultat der Zeitstudien:

auf den Baustellen der untersuchten Unternehmen entsteht ein hoher Anteil unproduktiver Zei-

ten

ein Unternehmen, dass das Prinzip der Zeitmessungen sofort nach der Studie übernommen

hatte, bekam aufgrund der erarbeiteten Zeiten einen Auftrag.

7 von 9 befragten Unternehmen halten Arbeitszeitstudien für überflüssig

Das Resultat aus den Auswertungen der gemessenen Zeiten ist aber eindeutig:

Arbeitszeitstudien schaffen die Voraussetzungen für ökonomisches Handeln

SummaryTime study of work for gardens or public garden is the topic of this dissertation. These studys are

based on the system „REFA“. REFA founded in 1924 and called „National committee for work re-

search“ (Reichsausschuss für Arbeitszeitermittlung) and renamed after the second world war to

„Organization of time studies for work and management“(Verband für Arbeitszeitstudien und Be-

triebsorganisation).

We need time studys to be competitive on the market.

In 4 privat company's and one company of a city council work measurements of time were carried

out.

Working hours needed to maintain the gardens or small parks that are open to the public were

measurd by a small computerprogram „Stop Time“ and a pocket-pc. The time measurement were

estimated by Microsoft-Excel.

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Zusammenfassung Deutsch-Englisch

The Result of the studys are:

Most of the companies lose a lot of time because of bad organisation.

One company which did a time measurement afterwards, became an assignment

7 from 9 company's asked, believed it to be unnecessary

But the result of the dissertation is unmistakable:

time studys make the company's profitable.

81

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Literaturverzeichnis

II Literaturverzeichnis

Bokranz/Landau „Einführung in die Arbeitswissenschaft“ Kapitel 1 Abs. 5.3,

Ulmer 1991

DIN 31051 (01/85) "Instandhaltung; Begriffe und Maßnahmen" Beuth Ver-

lag, Berlin 1985

H. Luczak "Arbeitswissenschaft“ Kap. 23 Abs. 5.1, S. 656,

2. Auflage, Springer Verlag 1998

Herfried Schneider "Produktionsmagement in kleinen und mittleren Unterneh-

men" Schäffer-Pöschel Verlag Stuttgart 2000

Klaus-Jürgen Herbert "Arbeitsgestaltung und Marktwirtschaft" Verlag Wissen

schaft & Praxis 1992

Löbel/Schröger/Closhen "Nachhaltige Managementsysteme" Erich Schmidt Verlag

2001

Pierre Rolle "Die menschliche Tätigkeit begreifen und nutzen“ in „Neue

Qualität der Arbeit“ Kilger/Bienek, Campus-Verlag 2002

REFA "Methoden der Arbeitslehre" Bd. 1, Carl Hanser Verlag,

München, 1976

REFA "Methoden der Arbeitslehre" Bd. 2, Carl Hanser Verlag,

München, 1976

Steinbuch "Fertigungswirtschaft“ Kap. 4 Abs. 2.4 , Kiel Verlag 1999Thomas, Jens, Prof. Dr. Vorlesungsskript „Arbeitswirtschaft“ FH Osnabrück 2004

Verwaltungsvorschriften FHH Hamburg, VOS Band 2 B IX 2

82

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Internet-Recherche

III Internet-Recherche(verifiziert zuletzt am 09.07.05)

http://www.gabot.de/dehne/themen/berufswege/#gala Ausbildungsschwerpunkt

http://de.wikipedia.org/wiki/Facility_Management

http://www.drigus.de/support/sonstige.htm/ Unternehmen für Arbeitszeitstudien

http://www.laubrass.com/uploads/documents/corpinfo_article/bodelschwingh_zeitstudien.pdf

http://www.refa-international.de/english/FSenglish.htm

http://www.refa-hamburg.de/

http://www.ortim.de/html/ORTIM_c3_126_d.php

http://www.eplan.net/hanhart/info.htm

www.Weidhuener.de

http://archivtiger.de/database/zs/agit883/a883_12/Arbeit_a883-12.htm

http://www.iaw.rwth-aachen.de/download/lehre/klausuren/2004_ss_AW2_Musterloesung.pdfhttp

://www.ibt24.de/verteilzeit/verteilzeit-web.htm

http://www.mawilog.de/noframe/orga.htm

http://www.uni-weimar.de/Bauing/baubet/utility/Klausuraufg-REFA.pdf

http://www.iaw.rwth-aachen.de/download/lehre/vorlesungen/2005-ss-aw2/aw2_04_ss2005.pdf

www.hochschulverband.de/ cms/fileadmin/pdf/pm/pm1-2004.pdf

83

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Abkürzungsverzeichnis

IV AbkürzungsverzeichnisAllgemeinAK = Arbeitskräfte

ATV = Allgemeine Technische Vertragsbedingungen für Bauleistungen

BDE = Betriebsdatenerfassungsgeräte

DIN = Deutsche Industrie-Norm

FM = Facility-Management

FHH = Freie und Hansestadt Hamburg – hier als FHH Hamburg zur Abgrenzung FH

GaLaBau = Garten- und Landschaftsbau

ISO = International Organization for Standardization

MA = Mitarbeiter

MTM = Methods Time Measurement

REFA = Verband für Arbeitsstudien und Betriebsorganisation e.V

SVZ = Systeme vorbestimmter Zeiten

VOB = Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen

VOL = Verdingungsordnung Lieferungen und Leistungen

VOS = Vorschriftensammlung der FHH Hamburg

WF = Work Factor System

Aufnahmezeiten

AZ = Aufnahmezeit

cmin = Centiminuten

ER = Erholungszeit

F = Fallweise zu verwendende Zeit

F = Fortschrittszeit

G = Grundzeiten

LG = Leistungsgrad

MM = Multi-Moment-Verfahrenfahren

MMH = Multimoment-Häufigkeits-Zählververfahren

MMZ = Multimoment-Zeitmessverfahren

MN = Mensch/Nebentätigkeit

N = nicht zu verwendende Zeit - Fehlmessungen

th = Haupttätigkeit th

thn = Nebentätigkeit (an die Haupttätigkeit gekoppelt)

ti = Ist-Zeit

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Abkürzungsverzeichnis

ti = Summe Haupttätigkeit th + Summe Nebentätigkeit thn

te = Zeit je Einheit

tMA = Mensch/ablaufbedingtes Unterbrechen

tME = Mensch/erholungsbedingtes Unterbrechen

tMH = Mensch/Haupttätigkeit

tMS = Mensch störungsbedingtes Unterbrechen

V = Summe der Verteilzeiten Vsk+Vsv+Vp

Vp = Persönliche Verteilzeiten

Vsk = Schichtkonstante sachliche Verteilzeiten

Vsv = Grundzeitabhängige Verteilzeiten

Zpv = Prozentsatz Persönliche Verteilzeiten

Zsk = Prozentsatz Schichtkonstante sachliche Verteilzeiten

Zsv = Prozentsatz Grundzeitabhängige Verteilzeiten

Zv = Prozentsatz Verteilzeiten

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Abbildungsverzeichnis

V AbbildungsverzeichnisAbb. 3.1: Zeitdatenerfassung.......................................................................................................... 9

Abb. 3.2: Schema Arbeitssystem (Determinanten) .......................................................................10

Abb. 3.3: Entwicklung der Zeit je Einheit (auf den Menschen bezogen).......................................12

Abb. 3.4: Gliederung der Ablaufstufen.......................................................................................... 13

Abb. 3.5: Ablaufabschnitte am Beispiel Mäharbeiten ...................................................................14

Abb. 3.6: Multi Moment-Verfahren................................................................................................. 15

Abb. 4.1: Mäharbeiten Straßenbegleitgrün 1990 - 2005................................................................24

Abb. 4.2: Instandhaltung Gewässer 1990 - 2005.........................................................................25

Abb. 4.3: Instandhaltung Gehölzflächen 1990 - 2005....................................................................26

Abb. 4.4: Stundensätze Mensch/Maschine 1990 - 2005...............................................................27

Abb. 4.5: Instandhaltungsarbeiten 2005 - 20006........................................................................... 28

Abb. 5.1: Stoppuhr mechanisch.................................................................................................... 33

Abb. 5.2: Elektronisch-digitale Stoppuhr....................................................................................... 33

Abb. 5.3: Palm Pocket PC/Ortim Software.................................................................................... 34

Abb. 5.4: Auswertung der Ortim Software..................................................................................... 34

Abb. 5.5: Stoppuhr vierfach........................................................................................................... 35

Abb. 5.6: Stoppuhr einfach mit Aufzeichnung.............................................................................. 35

Abb. 5.7: Einbindung in Pocket - Excel........................................................................................ 35

Abb. 5.8: Eröffnungsmaske........................................................................................................... 36

Abb. 5.9: Zeitaufnahme................................................................................................................. 37

Abb. 5.10: Statistik......................................................................................................................... 37

Abb. 5.11: Erläuterungen zu Tabelle „ Aufnahmezeiten“...............................................................38

Abb. 5.12: Erläuterung zu Tabelle "Verteilzeiten"...........................................................................39

Abb. 5.13: Erläuterung zu Tabelle "Auswertung"............................................................................ 40

Abb. 6.1: Shell Hamburg............................................................................................................... 43

Abb. 6.2: Mäharbeiten vor dem Schloß Ludwigslust ...............................................................49

Abb. 6.3: Verlegen von Natursteinplatten...................................................................................... 54

Abb. 6.4: Zuwegungen neu herstellen........................................................................................... 61

Abb. 6.5: Grafik Multimomentaufnahme MA 1...............................................................................69

Abb. 6.6: Grafik Multimomentaufnahme MA 2...............................................................................69

Abb. 6.7: Spielgerät....................................................................................................................... 72

Abb. 6.8: Preisspiegel 2005/Auszug.............................................................................................. 77

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Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

IV Inhaltsverzeichnis

1Einleitung.......................................................................................................................... 2

1.1 Zusammenfassung.......................................................................................................2

1.2 Zielsetzung/Erwartung..................................................................................................3

1.3 Methodischer Ansatz....................................................................................................4

2 Instandhaltung von Grünanlagen................................................................................4

2.1 Begriffliche Definition „Grünanlagen“...........................................................................5

2.2 Begriffliche Definition „Instandhaltung“.........................................................................5

3 REFA-Grundlagen.........................................................................................................7

3.1 REFA-Konzeption im Garten- und Landschaftsbau.....................................................7

3.2 Voraussetzung von Zeitaufnahmen..............................................................................8

3.3 Betriebsvereinbarung...................................................................................................9

3.4 Methodik der Datenermittlung....................................................................................10

3.5 Systematik der Zeitaufnahmen...................................................................................11

3.6 Zeitaufnahmemethoden nach REFA..........................................................................13

3.6.1 Zeitaufnahme..........................................................................................................15

3.6.2 Multimomentaufnahme............................................................................................16

3.6.3 Systeme vorbestimmter Zeiten (SVZ/REFA)...........................................................17

3.6.4 Prozesszeiten..........................................................................................................17

3.6.5 Planzeiten................................................................................................................18

3.6.6 Verteilzeitaufnahme.................................................................................................18

3.7 Zeitarten nach REFA..................................................................................................19

3.7.1 Grundzeit.................................................................................................................19

3.7.2 Verteilzeit.................................................................................................................19

3.7.3 Erholungszeit...........................................................................................................20

3.8 Nicht/Fallweise zu verwertende Zeiten.......................................................................21

3.9 Einflussfaktoren .........................................................................................................21

3.9.1 Leistungsgrad..........................................................................................................21

3.9.2 Umgebungsvariablen..............................................................................................22

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Inhaltsverzeichnis

4 Ist-Analyse ..................................................................................................................24

4.1 Ist-Zustand – Der Wettbewerb im Garten- und Landschaftsbau...............................24

4.2 Schwachstellenanalyse – Der Betrieb im Garten- und Lanschaftsbau.....................30

5 Soll-Konzept ...............................................................................................................33

5.1 Soll-Konzept Datenerfassung....................................................................................33

5.1.1 Aufnahmetechnik manuell/mechanisch..................................................................34

5.1.2 Aufnahmetechnik manuell/elektronisch..................................................................34

5.1.3 Aufnahmetechnik elektronisch...............................................................................35

5.1.4 Aufnahmetechnik manuell/elektronisch (verwendetes System).............................36

5.2 Soll-Konzept Datenauswertung................................................................................36

5.2.1 Microsoft Access....................................................................................................37

5.2.2 Microsoft Excel.......................................................................................................38

6 Arbeitszeitstudien.......................................................................................................43

6.1 Unternehmensstrukturen............................................................................................43

6.2 Zeitaufnahmen im Unternehmen................................................................................43

6.3 Auswertung der Zeitaufnahmen.................................................................................44

6.3.1 Auswertung: Grünfläche Industrieobjekt - Pflegeintervall ......................................44

6.3.2 Auswertung: Mäharbeiten (Freischneider) mit Behinderung...................................50

6.3.3 Auswertung: Plattenweg aufnehmen.......................................................................55

6.3.4 Auswertung: Zuwegung neu herrichten..................................................................62

6.3.5 Auswertung: Multi Moment-Aufnahme...................................................................68

6.4 Einschränkungen in der Zeitaufnahme.......................................................................71

6.5 Chancen und Risiken als Ergebnis der Arbeitszeitstudien.........................................75

Zusammenfassung Deutsch-Englisch..............................................................80

II Literaturverzeichnis.....................................................................................................82

III Internet-Recherche .....................................................................................................83

IV Abkürzungsverzeichnis..............................................................................................84

V Abbildungsverzeichnis...............................................................................................86

Inhaltsverzeichnis............................................................................................................87

88