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Inside Lifestyle & Trends in der Metropolregion Das Magazin zum Magazin Nick Howard: Der Voice of Germany-Gewinner live in Mannheim Das Gefühl Rosa: Mandelblüte in der Pfalz und an der Bergstraße Speicher 7: Wie Mannheimer Architekten urbanes Leben am Rhein inszenieren Auf einen Cappuccino: Impresario Matthias Hoffmann ist zurück Fashion: Betty Barclay goes Nizza Schloßherr: Ein Abend mit Sternekoch Martin Scharff Ran an den Herd: Die besten Kochschulen Rhein-Neckar 2 /2013 VKP 3,–

metropolitan Inside 2/2013

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Das Lifestylemagazin für die Metropolregion Rhein-Neckar

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Inside

Lifestyle & Trends in der Metropolregion

Das Magazin zum Magazin

Nick Howard: Der Voice of Germany-Gewinner live in Mannheim Das Gefühl Rosa: Mandelblüte in der Pfalz und an der Bergstraße Speicher 7: Wie Mannheimer Architekten urbanes Leben am Rhein inszenieren Auf einen Cappuccino: Impresario Matthias Hoffmann ist zurück Fashion: Betty Barclay goes Nizza Schloßherr: Ein Abend mit Sternekoch Martin Scharff Ran an den Herd: Die besten Kochschulen

Rhein-Neckar 2 /2013

VKP ! 3,–

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Inhalt2/2013

3 Editorial

4 Inhaltsverzeichnis

6 News 6 Neues aus der Metropolregion Rhein-Neckar

8 Lichtblick 8 Das Gefühl Rosa: Mandelblüte in der Pfalz und an der Bergstraße

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12 Stadtleben 12 Speicher 7: Wie das Architekturbüro Schmucker in Mannheim einen alten Getreide speicher mit urbanem Leben füllt

14 Gregor Ruppenthal und sein neues Restaurant Marly im Speicher 7

16 Mode 16 Betty goes Nizza: Die Frühjahr/Sommerkollektion des Nußlocher Labels Betty Barclay

20 Beauty & Wellness 20 Zeit für Yoga: Tipps für Einsteiger

22 Frühlingserwachen: Südpfalztherme und Odenwaldtherme

26 Porträt 26 Der international gefragte Heidelberger Maler Sandro Kopp

30 Bauen & Wohnen 31 Wohntrend 2013

32 Modern einrichten

39 Urbanes Gärtnern

34 Auf einen Cappuccino 34 Matthias Hoffmann: der Impresario erzählt vom neuen Glück

6 12

26

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Inhalt 2/2013

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40 Essen & Genießen 40 Ran an den Herd! Kochschulen in der Metropolregion

44 Zu Gast in der Speyerer Kochschule ConCoquo

47 Ein Abend mit Sternekoch Martin Scharff in der Heidelberger Schlossweinstube

48 Lifestyle 48 Edelstahl: die Traum-Fahrräder der Mannheimer Manufaktur Pure Bros.

50 Ungezähmt: Der neue Mercedes-Benz CLA

52 Events 52 Event-Highlights in der Metropolregion

56 Wunderbare Konzerte und Lesungen bei „wunderhoeren“ in Worms.

58 Eishockey Deluxe in den VIP-Logen der SAP Arena

60 Die Lange Nacht der Museen 2013

64 Titelstory 64 Voice of Germany-Gewinner Nick Howard live in Mannheim

66 Reisefi eber 66 Unterwegs auf der Via Culinaria im Salzburger Land

70 Kuren in Heviz: ein Ungarn-Klassiker für Entdecker

72 Freizeittipp für Schlechtwettertage: Das Verpackungsmuseum Heidelberg

73 Buchtipps

74 Impressum

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50 66

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Küchen2/2013

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2/2013 Lichtblick

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2/2013Küchen 2/2013Lichtblick

Nirgendwo sonst in Deutschland ist der Frühling intensiver. Während in den Städten die Welt

noch wintergrau ist, explodieren in den sonnenverwöhnten Lagen der Pfalz und Bergstraße die

Mandelbäume zu einer rosaroten Sinfonie aus Licht und Lust: Aus Straßen werden Blütenal-

leen, über zartgrüne Weinberge zieht ein feiner, frischer Duft und für Genießer, Radfahrer und

Wanderer gibt es kein Halten mehr. Wo sich das Gefühl Rosa am besten erleben lässt? Verra-

ten wir Ihnen auf den folgenden Seiten …

Das Gefühl RosaMandelblüte in der Pfalz und an der Bergstraße – der Frühling ist da!

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Lichtblick2/2013

GIMMELDINGER MANDELBLÜTENFEST.Der Klassiker! Im malerischen Wein-dorf Gimmeldingen wird Deutsch-lands erstes Weinfest gefeiert. Den Termin, oft schon im März, be-stimmt die Mandelblüte, denn zum Fest sollen die über 1.500 Mandel-bäume alle blühen. Gimmeldinger Gästeführer laden vor und nach dem Fest täglich zum Spaziergang ein.mandelbluetenfest.deTipp: Neustadt-Gimmeldingen, 4-Tage-Arrangement, ab 155 ! pro Per-son im DZ, Termin und Info Telefon 06321 926895, neustadt.pfalz.com

ROSA LEUCHTENEine märchenhafte Inszenierung gibt es am 1.3. bis 30.4. entlang der Deutschen Weinstraße, wenn bei Nacht Burgen und Schlösser in einer rosa Lichtsinfonie erstrah-len unter anderem das Deutsche Weintor in Schweigen, Schloss Bad Bergzabern, Burg Landeck bei Klin-genmünster, Burg Trifels bei Ann-weiler, Schloss Villa Ludwigshöhe bei Edenkoben, das Hambacher Schloss, das historische Rathaus in Deidesheim.Tipp: Start am 1.3., 19 Uhr, Wachten-burg bei Wachenheim.

Rosa Wochen auf dem Pfälzer Mandelpfad

ROSA AUSSICHTENGroße Erlebnistour entlang der Deutschen Weinstraße mit dem Old-timer-Bus, Baujahr 1960. Man hat die Wahl zwischen einer Tages- oder einer Nachttour. Jeweils ein Essen, köstliche Überraschungen und die Reiseleitung sind inkl. für 59 ! p.P zu haben. Man kann in Bad Dürkheim, Edenkoben oder in Schweigen-Rech-tenbach starten: alle Infos und die Buchungsmöglichkeiten sind unter mandelbluete-pfalz.de zu fi nden.

FRÜHLINGS-GENUSSTOUR MIT MANDELN & WEINFührung entlang der schönsten Mandelbaum-Meile Bad Dürkheims zum romantischen Flaggenturm mit Panoramablick, kuriosen Geschich-ten und Weinprobe.März und April, jeweils Sa 13.30 Uhr, Bad Dürkheim, Treffpunkt Amtsplatz, bad-duerkheim.com

MANDEL-BLÜTENFEST & MANDEL-SINFONIE.Im malerisch gelegenen Weindorf wird der Frühlingsanfang mit Wein und Kunst gefeiert, mitten im traum-haften Blütenmeer.23./24. März GroßesBlütenfest um die Dionysius-Kapelle, Gleiszellen-Gleishorbach

Der Weg des Frühlings: Von Bad Dürkheim bis nach Schweigen ganz im Süden der

Pfalz, zieht sich auf 77 Kilometer Länge der Pfälzer Mandelpfad. Vom 1. März bis

zum 30. April lässt sich hier mit großen und kleinen Festen, Köstlichkeiten und Ge-

nusstouren der Frühling zelebrieren.

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2/2013Lichtblick

DU FÜHLST DICH ROSA Bilderausstellung rundum die Man-del und Mandelblüte im überdach-ten Winzerhof, mit einem reichhal-tigen Angebot von Produkten rundum die Mandel.Gleiszellen, Weingut Wissing23. März bis 7. April und jeweils während des Großen Blütenfestes rund um die Dionysius-Kapelle und der Mandel-SinfonieInfo:Weingut Wissing, Telefon 06343 4711weingut-wissing.de

EDENKOBENER MANDELMEILE. Zur Zeit der Mandelblüte laden Edenkobener Weingüter und die Winzergenossenschaft Edenkoben zum „rosaroten Erlebnis“ ein. Das vielfältige kulinarische Angebot sorgt für genussvolle Unterhaltung.23./24. März Info: Südliche Weinstrasse Edenkoben e.V.Tel. 06323 959222garten-eden-pfalz.de

OSTERMARKT IN DER KÜGLER MÜHLE. Im schönen Mühlenladen und im Hof gibt‘s frische Frühlingsköstlich-keiten. Brot, Kräuter, Blumen und vieles mehr erwarten die Besucher. Eine „rosa“ Weinverkostung rundet das appetitliche Angebot zum Oster-fest ab. 30. März 11 bis 15 Uhr, Siebeldingen Kügler MühleInfo: Büro für TourismusLandau-Land, Tel. 06345 3531, ferienregion-landau-land.de

MANDELBLÜTEN-SPAZIERGANG MIT SEKTPROBEAuf dem Pfälzer Mandelpfad mit Natur- und Landschaftsführer Hans Kiefer. Er erklärt Herkunft und Ver-wendung der Mandeln und vieles mehr. Im Anschluss Frühlingsge-schmack mit feinem Sekt.16./23. März jeweils 15 Uhr, Maikammer, Treffpunkt: Johannes-Damm-Str. 11 maikammer-erlebnisland.de

DIE BERGSTRASSE BLÜHT BURGEN- UND BLÜTENWEG

Nicht nur in der Pfalz, sondern auch auf der anderen Seite des Rheins an der sonnigen Bergstraße drücken die Mandelbäume auf die rosarote Farbtube: Rosarote Reizzustände lassen sich auf das Schönste auf dem Burgen- und Blütenweg erwandern. Auf die-sem Randweg entlang der Bergstraße ist man fern von städtischer Hektik unterwegs und hier blühen nicht nur Mandel- sondern auch Pfi rsichbäume im Schutze des milden Klimas. Malerische Städtchen mit mittel-alterlichem Fachwerk verzaubern und darüber hinaus geht es vorbei an fast allen Burgen und Ruinen der Bergstraße. Der Burgen- und Blütenweg Bergstraße ist auch in Etappen begehbar. Spezielle Übernach-tungsarrangements mit Gepäcktransfer ab 99 Euro pro Person ermöglichen die Eroberung der Mandel-baumreviere, Burgen und Schlösser in kleineren oder größeren Teilstrecken.www.diebergstrasse.de

MANDELBLÜTENFEST AM SCHWANENWEIHERZauberhafter Augen- und Gaumen-schmaus inmitten der Natur. Dann, wenn die im letzten Jahr gepfl anzten Mandelbäumchen prächtig blühen.13. April 10 bis 16 Uhr, Gastronomen-verein Bad Bergzabern, gastronomen-bergzabern.de

EDESHEIMER WEINEXCHANGE Jedes Jahr zu Frühlingsbeginn öff-nen die Edesheimer Winzer ihre Höfe für alle Weinliebhaber, um eine spezielle Rebsorte zu präsentieren.23. März, Edesheim garten-eden-pfalz.de

MANDEL-QUARTETT – FRÜHLINGSWANDERUNGENTLANG DES MANDELPFADSMandeln in verschiedenen Formen begleiten die Teilnehmer bei der unterhaltsamen Wanderung durch die Weinberge in der Urlaubsregion Deidesheim.24. März, 14 Uhr, DeidesheimTreffpunkt Historisches Rathaus deidesheim.de

ROSA ROCKT!Die Sigibalduswinzer laden ein zur Weinverkostung, begleitet von ro-ckigen Beats in außergewöhnlicher Atmosphäre. 6. April 19.30 Uhr, Siebeldingen im Gewächshaus. ferienregion-landau-land.de

MANDELBLÜTEN-KAFFEEKLATSCHDie Kaffeetafel wird im Freien ge-deckt, mitten im rosa Blütenmeer (oder je nach Wetter sicher und tro-cken drinnen). Ab 15.30 Uhr Kaffee und Kuchen, und viel Wissenswertes passend zum Thema Mandeln.Leinsweiler: 21./28. Märzmaikammer-erlebnisland.de

Mehr Informationen zu Events am Mandelblütenweg:mandelbluete-pfalz.de

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Stadtleben2/2013

„Das hier ist unglaublich“, sagt And-reas Schmucker und verschwindet in einem Badezimmer. Ein edel gestal-tetes, aber eigentlich ganz norma-les, kleines Bad. Fünf Quadratmeter Grundfl äche, höchstens. „Jetzt nach oben schauen“, sagt der Architekt. Der Atem stockt. Der Raum scheint keine Decke zu haben, der Blick verliert sich in einem senkrechten Schacht – erst in über zwölf Metern

Höhe spendet ein Strahler unwirk-liches Licht. Überraschungen wie diese gibt es viele, wenn man sich von Andreas und Peter Schmucker durch den Speicher 7 führen lässt. Ihr Mannheimer Architekturbüro ist zwar das größte der Stadt und sie haben schon viele Projekte realisiert, aber der Umbau des ehemaligen Getreidesilos am Rhein ist auch für sie ein Abenteuer – Spielwiese und

Herausforderung zugleich. Jahre-lang hatten sie nach einem Objekt an Rhein und Neckar gesucht. Fast jeden Stromkilometer vor der Haus-tür sind sie abgefahren, bis sie ihn endlich fanden – ihren Speicher. Das markante Gebäude neben dem Hochhaus der Hafenbehörde ist eine architektonische Landmarke aus den 50er Jahren. Mit dem Ende des „Kal-ten Krieges“ wurde die Nutzung als

Speicher 7 Alle reden davon, Mannheim näher ans Wasser zu bringen – das Architekturbüro Schmu-

cker hat es getan. Die Mannheimer haben ein Getreidesilo zum „Speicher 7“ umgebaut.

Direkt am Rhein entstehen nicht nur Büros, sondern auch ein Hotel und ein Restaurant.

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2/2013Stadtleben

INFO / SCHMUCKER ARCHITEKTEN1932 eröffnete Wilhelm Schmucker das Büro und ver-wirklichte zahlreiche Geschäfts- und Wohnungsbau-ten. 1945 erlangte das Büro Schmucker mit seinem erstplazierten Wettbewerbsbeitrag zum Wiederaufbau der Einkaufsstraße „Planken“ große Aufmerksam-keit.1960 übernahm Wilhelm Schmuckers Sohn Karl (*1928), die Leitung. Seit den 50er Jahren konnte das Büro mehr als 600 Projekte verwirklichen. Von 1989 bis 2010 wurde das Unternehmen gemeinsam von Karl Schmucker und seinen Söhnen Lothar (*1953) und Andreas Schmucker (*1957) geleitet. Seit 2010 ist Peter Schmucker in vierter Generation Gesellschafter der GmbH. Heute stehen rund 60 Mitarbeiter in den Diensten des Unternehmens. www.schmucker-schmucker.de

Notgetreidespeicher überfl üssig. Zu-letzt waren nur Ratten und Tauben in der baufälligen Siloanlage unter-wegs. Mit ihrer Idee, den Speicher mit einem Mix aus Büros und Gas-tronomie zu reanimieren, rannten sie bei Hafendirektor Roland Hörner offene Türen ein. Die Vision ist Wirklichkeit gewor-den. Wenige Wochen vor der Er-öffnung im Mai, treffen wir uns zu einem Rundgang im Speicher. Die Architektenfamilie hat den Speicher für 30 Jahre gepachtet und kräftig investiert. Die komplexen Innerei-en sind gesäubert und behutsam entkernt, die Fassade wurde mit Cor-Ten-Stahlplatten verkleidet. Die Edelrost-Patina passt zum rauen, in-dustriellen Charme der Umgebung und dokumentiert die Philosophie der Architekten: mit und nicht ge-gen ein Gebäude arbeiten. Die alten Industrieböden wurden genauso er-halten wie die alten Betonstrukturen, die nun in einem spannenden Kon-trast zu modernen Elementen ste-hen. „Es ist etwas Besonderes, mal die eigenen Ideen zu verwirklichen“, freut sich Andreas Schmucker. Und so wurde auch konsequent die Idee

umgesetzt, den Speicher mit innova-tiven Techniken zu einem Null-Ener-giegebäude zu machen, das keinerlei Brennstoffe benötigt. Dass ein ungewöhnliches Gebäude intelligent genutzt werden muss, lag für die Schmuckers auf der Hand. Die Büros in der obersten Etage wird das Architekturbüro als Ankermieter selbst beziehen. Die Räume bieten je nach Lage spektakuläre Ausblicke – von der Pfalz bis zum Odenwald und natürlich steil hinunter auf den Rhein. Im den ersten beiden Obergeschos-sen gibt es keinen Bergblick, aber noch besseren Flussblick. Die perfek-te Lage für ein Hotel, davon sind die Schmuckers überzeugt. „Wir wollten ein kleines, aber feines Boutiquehotel mit einer Qualität, wie man sie sonst nur in New York, London oder Berlin fi ndet. Da war klar, dass wir das dem Jürgen anbieten.“ Der Jürgen, das ist der Mannheimer Florist, Interior Designer und Gastronom Jürgen Te-kath, der im Speicher 7 ein Hotel mit 20 ungewöhnlich designten Räumen betreiben wird. Direkt nebenan wird der Koch Gregor Ruppenthal sein Re-staurant Marly eröffnen – die kreati-

ven Synergien sind absehbar. Beide Projekte sollen bereits Mitte Mai er-öffnen. Bleibt eigentlich nur noch die Frage zu klären, was eigentlich Spei-cher 7 bedeutet. Andreas Schmucker lacht. „Ich habe ein mystisches Ver-hältnis zur Zahl 7. Wir haben haben hier sieben Mieter, sieben Etagen, die Hausnummer ist die 7 – also pfl an-zen wir hier sieben Weiden und hof-fen, das bringt uns Glück.“ !

Ralf Laubscher

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Stadtleben2/2013

Alles am FlussGregor Ruppenthal und sein neues Restaurant Marly im Speicher 7

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2/2013Stadtleben

Nie mehr sich gegenseitig auf die Füße treten. Nie mehr die Hitze ei-ner 15 Quadratmeter-Küche ertra-gen. Gregor Ruppenthal kann es selbst noch kaum fassen – aber im Mai darf er sein Restaurant Marly im Speicher 7 komplett neu erfi nden. Nach dem Umzug von Ludwigsha-fen nach Mannheim wird es für ihn und sein Team mehr als doppelt so viel Platz zum Vorbereiten, Kochen und Anrichten geben. Hier, auf dem frisch sanierten Industrieboden un-ter seinen Füßen wird bald sein ge-waltiger Molteni-Gasherd thronen. Und Hallelujah – endlich wird ein begehbarer Kühlraum in seine Kü-che integriert sein.Es ist ein frostiger, grauer Tag Ende Februar. Mit einer Skimütze auf dem Kopf und in eine dicke Daunenjacke gehüllt, bahnt sich der Koch einen Weg durch das Gewirr der Baustel-le. Es braucht einige Phantasie, sich vorzustellen, wie dieses Chaos aus Bauschutt, Farbeimern und Kabeln innerhalb weniger Wochen in ein Re-staurant verwandelt werden soll. Nur eines ist jetzt schon klar: Die Aus-sicht ist großartig. Grosse, bodentie-fe Fenster geben den Blick frei auf die weite Wasserfl äche des Rheins, auf vorbeiziehende Schiffe, auf das gegenüberliegende Ludwigshafener Ufer mit dem Neubau der Rheingale-rie. Mächtig und ruhig zugleich zieht der Fluss hier vorbei zum Meer.„Hier geht es hinaus zur Terrasse, zum Wasser“, sagt Gregor Rup-penthal fast andächtig. Kein Wun-der. Man muss kein Prophet sein um zu erkennen, dass Plätze auf dieser exponierten, bis an die Kaimauer reichenden Terrasse im Sommer extrem begehrt sein werden. Un-mittelbarer und intensiver lässt sich

das Leben am Fluss an einem lauen Sommerabend wohl kaum genie-ßen. Und bei Marly-Klassikern wie lauwarmem Oktopussalat mit Saf-rankartoffeln oder einem gegrillten Thunfi sch mit Caponata Siciliana dürfte die Simulation mediterraner Gefühlszustände ein Leichtes sein.

Das neue Marly bleibt seinem Konzept treu„Wir werden einfach weiter machen wie bisher. Mit einem Unterschied – wir werden noch besser werden“ sagt Gregor Ruppenthal. Das Marly wird also am Konzept seiner „Cui-sine d‘Auteur“ festhalten. Für das Team bedeutet das, entspre-chend der französischen Kochtradi-tion Speisen mit einem hohen Maß an Individualität zu kreieren und zu interpretieren – auf der Basis bester Produkte.Mit dieser Philosophie und exzel-lentem Service hat sich das Marly trotz seiner suboptimalen Lage im Ludwigshafener Hemshof in den letzten 14 Jahren ein treues Stamm-publikum aus der ganzen Region er-kocht. Dass dafür bislang noch kein Michelinstern fällig war, konnte man sich eigentlich nur durch die räum-lich eher limitierten Ludwigshafener Verhältnisse erklären.Im neuen Restaurant wird das Am-biente ein Pluspunkt sein. Architekt Andreas Schmucker, der als Marly-Stammgast zum Sprung über den Rhein in den Speicher eingeladen hatte, überließ nichts dem Zufall. Die Raumaufteilung ist optimal. Die verwendeten Materialien sind so fein wie die im Marly verwendeten Zutaten. Vom edel beplankten Holz-boden, der Bezüge zum Schiffsbau herstellt, bis zu der Idee, dem Res-

taurant einen räumlich abgetrenn-ten Bereich anzugliedern, den Gre-gor Ruppenthal „Salon“ nennt. Was im „Salon“ später passieren soll, das wissen der Koch und seine Partne-rin und Serviceleiterin Maia Valente noch nicht. Vielleicht wird es eine Bar werden, in der man vor dem Es-sen noch entspannt einen Aperitif genießen kann. Fest steht nur, dass hier die Kochbuchbibliothek des Chefs ihren Platz fi nden wird und der Blick auf den Fluss auch von hier einfach umwerfend ist. Und man kann sich schon jetzt gut vorstellen, wie Gregor Ruppenthal sich im „Sa-lon“ bei einem Feierabend-Wein und im Geplauder mit späten Gästen Ins-piration für die nächste Karte, für das nächste Projekt, für die nächste Her-ausforderung holt. Ludwigshafen hat mit ein gastronomisches Highlight verloren – Mannheim hat ein neues gewonnen. Aber zum Glück gibt es Brücken. Über den Fluss. !

Ralf Laubscher

ZUR PERSONGregor Ruppenthal, Jahrgang 1971, begann seine Kochlehre bei Manfred Schwarz im Deidesheimer Hof, die er 1993 mit der besten Gesellenprüfung der Pfalz abschloss. Er studierte Betriebswirtschaft, Fran-zösisch und Italienisch, als sich ihm die Gelegenheit bot, für ein Jahr bei 3 Sternekoch Alain Senderens in Paris zu arbeiten. Nach Stationen in den Restaurants Lucas Carton (Paris), Al Portone (Lugano) eröffnete er 1999 im Ludwigshafener Hemshof sein Restaurant Marly. Ausgezeichnet mit 15 Punkten im Gault Millau zählt es zu den Top-Restaurants in der Metropolregi-on. Mitte Mai eröffnet Gregor Ruppenthal mit seiner Partnerin Maia Valente das neue Marly im Mannhei-mer Speicher 7.www.restaurant-marly.com

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Mode 2/2013

Betty goes NizzaKlar, optimistisch und mit mediterraner Leichtigkeit – so startet das Nußlocher Modelabel Betty Barclay

in die Frühjahrssaison. Beim Shooting unter der warmen Frühlingssonne von Nizza hat Modefo-

tograf Oscar Falk die neuen Designs inszeniert – und das spanische Model Clara Alonso liefert den

passenden Glamourfaktor.

Die neue Sommerkollektion des Nußlocher Modelabels Betty Barclay

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Mode

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Stilelemente aus dem Activewear Be-reich, Retrozitate aus den 50er Jah-ren, ethnische Inspirationen, tribale Einfl üsse und Drucke sind in dieser Saison typisch für Betty Barclay. Ein urbaner femininer Look defi nierte schon 1945 die erste Kollektion. Der Heidelberger Textilunternehmer Max Berk hatte damals das amerika-nische Label für den europäischen Markt erworben und seitdem erlebt die Marke eine Erfolgsgeschichte.Betty Barclay-Kollektionen und Li-zenzprodukte werden heute in über 60 Ländern vertrieben. Mehr als 3.500 Fachhandelspartner, eigene Betty Barclay Stores, Betty Barclay Shop-in-Stores und Fachabteilun-gen hochwertiger Warenhäuser in allen Kontinenten transportieren den Lifestyle-Gedanken, der von ei-nem begeisterten Kreativ- und Ser-viceteam in Nußloch bei Heidelberg kreiert wird. Und die neue Kollekti-on wird im Sommer sicher auch auf den Golfplätzen der Metropolregion auftauchen: Nach langjährigem En-gagement im Golfsport entschied sich das Unternehmen in diesem Jahr als offi zieller Namensgeber der bundesweiten Ladies Golf Tour auf-zutreten. !

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Beauty & Wellness2/2013

Zeit für YogaYoga sei nur ein anderes Wort für „Samadhi“ – schreibt der indische Yogalehrer R.

Sriram. Der Zustand „Samadhi“ wird als ein Erlebnis der absoluten Klarheit, tiefen

Entspannung und maximalen Harmonie beschrieben. Wären wir nicht alle gern ein

bisschen „Samadhi“? Okay, dann sollten wir also mit Yoga beginnen. METROPOLI-

TAN INSIDE gibt Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Yoga tut nur gut, wenn man es macht. Was Anfänger wissen sollten.

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2/2013Beauty & Wellness

WOHER KOMMT YOGA UND WAS BEDEUTET ES?Yoga gehört zu den sechs großen philosophischen Systemen Indi-ens. Das Wort tauchte etwa 800 vor Christi Geburt in Texten auf, die man Upanishaden nennt. Es be-deutet eigentlich „Joch“ und ist eine Metapher für die erfolgreiche Ver-bindung des Individuums mit dem großen Ganzen. In der Vielfalt der Erscheinungsformen von Yoga ist die Vereinigung mit einer tiefen in-neren Frieden stiftenden Instanz das gemeinsame Merkmal. Innerhalb der Yogageschichte werden drei Tra-ditionslinien unterschieden, die sich gegenseitig beeinfl ussten: den religi-ösen, den klassisch-philosophischen und den Hatha-Yoga. Erst letztere Linie ergänzte die alte Praxis, die im Wesentlichen im Mediationssitz bestand, durch die vielen verschiede-nen Körperübungen, die unser west-liches Bild von Yoga prägen.

WIE FINDE ICH DEN PASSENDEN YOGASTIL FÜR MICH?Mittlerweile gibt es über 200 ver-schiedene Yogastile. Wenn „Hatha-Yoga“ auf einer deutschen Werbe-postkarte oder Yogalehrer-Homepage steht, heißt das zunächst einmal nur Yoga mit Körperübungen. Aber obwohl alle im Westen so beliebten Yogastile wie Ashtanga, Iyengar, Vi-nyasa oder Jivamukti historisch be-trachtet Hatha-Yoga sind, sollte man sich bei „Hatha-Yoga“ auf die ruhige-

re Gangart einstellen. Häufi g hat der Lehrer ein Zertifi kat vom „Berufsver-band der Yogalehrenden in Deutsch-land“ (BDY), beherrscht daneben noch viele andere Gymnastik-, Thera-pie- und Heilformen und entwickelt daraus einen eigenen Stil. Der ist sel-ten schweißtreibend (es sei denn, es heißt: „dynamisches Hatha-Yoga“), entspannt dafür aber und versöhnt mit sich selbst. Die Klientel ist gerne etwas älter, dem Lehrer oder der Leh-rerin seit Jahrzehnten treu und sucht in erster Linie Wege aus Steifheit, Stress oder Gemütsschwere. WO IST DAS NÄCHSTE YOGA-STUDIO IN MEINER GEGEND?Der Studiofi nder von www.yogaser-vice.de führt über 600 Adressen von Yogalehrenden, Yogastudios und an-deren Einrichtungen in Deutschland und ausgewählten Adressen in der Schweiz, Österreich und weltweit. Man muss nur Ort oder Postleitzahl eingeben und erhält eine Auswahl von Anbietern in seiner Nähe.

BENÖTIGE ICH FÜR DIE YOGA-PRAXIS BESONDERE KLEIDUNG?Für die Yogapraxis eigenen sich am besten bequeme Kleidungsstücke, in denen man sich wohl fühlt und Be-wegungsfreiheit hat. In manchen Sti-len ist die Praxis sehr dynamisch und man kommt ins Schwitzen. Dafür eignen sich luftigere oder atmungs-aktive Kleidungsstücke. Mittlerweile gibt es verschiedene Designer und

Hersteller, die spezielle Kleidung für die Yogapraxis anbieten. WELCHE YOGAPRODUKTE BENÖ-TIGE ICH ALS AUSRÜSTUNG?Das wichtigste Utensil ist die Yoga-matte. Eine Yogamatte hilft, nicht mit Händen und Füßen zu rutschen. Die Yogahaltungen können mit mehr Stabilität ausgeführt werden.

WAS MUSS ICH FÜR DIE YOGA-PRAXIS ZU HAUSE BEACHTEN?Die letzte Nahrungsaufnahme soll-te etwa zwei Stunden zurückliegen. Der Einsatz von qualifi zierten Bü-chern und Lehr-DVDs, ist empfeh-lenswert, wenn keine Möglichkeit besteht, einen geleiteten Anfänger-kurs zu besuchen. Medien können helfen, die einzelnen Yogaübungen korrekt zu lernen und Verletzungen zu vermeiden. !

Weitere Infos: www.yogaservice.de

Der Weg in den richtigen Yogakurs ist gar nicht so leicht zu fi nden. Das war für Mareike Hoffmann und Till Schröder der Impuls, die Internetseite www.yoga-service.de zu starten. Ihr Anspruch ist es, eine nütz-liche und inspirierende Orientierungshilfe im bunten Angebot der Yogawelt zu schaffen. Yogaservice ist weltanschaulich offen und einem Konsens von Yoga als Wissenschaft verpfl ichtet. Die Inhalte entstehen aus dem Lebensgefühl heutiger westlicher Kultur he-raus und stellen die Verbindung zwischen den abend-ländischen Schönheiten und dem Yoga dar.

YOGA erleben!Kurse, Workshops, Ausbildungen

Infos findest Du unter: www.yoga-vidya.de/center

Telefon:Speyer 0 62 32 - 67 05 57Heidelberg 0 62 21 - 32 82 347Waghäusel 0 72 54 - 77 99 602

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Sandro Kopp, porträtiert vom Heidelberger Fotografen Rüdiger Glatz

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2/2013Künstlerporträt

Metropolitan Inside: Sie sind spezialisiert auf Porträtma-lerei und gehen damit ihren eigenen Weg jenseits zeitge-nössischer Trends. Was reizt Sie an dieser Art Malerei?Sandro Kopp: Die Herausforderung besteht darin, Port-rätmalerei in einen zeitgenössischen Kontext zu setzen. Über die alten Meister wie Caravaggio hinaus, haben mich unter anderem der Porträtmaler Lucian Freud und intellektuell vor allem David Hockney inspiriert und be-einfl usst – aber rein konzeptionelle Künstler wie Doug Aitken oder Anish Kapoor sind für mich genau so wich-tig. Gegenständliche Malerei ist eine Möglichkeit, einen subjektiven Eindruck davon zu vermitteln, wie man die Welt sieht. Der Entstehungsprozess eines Bildes ist für mich dabei mindestens genau so wichtig wie das fertige Resultat. Ich male nicht von Fotos ab, sondern bevorzuge die direkte Begegnung. Ich bin ein sozialer, kommunika-tiver Typ – ich rede gerne mit Menschen. Meine Malses-sions dauern oft mehrere Stunden und dabei entstehen intensive Unterhaltungen mit meinen Modellen. So wird mein bewusst bewertendes Denken ausreichend abge-lenkt vom Malen und dadurch werde ich sozusagen dazu gezwungen intuitiver zu agieren.

Metropolitan Inside: Warum porträtieren Sie ihre Model-le während Skype-Sitzungen im Internet?Sandro Kopp: Einerseits wirkt es sich auf die Ästhetik des Bildes aus. Der Farbauftrag ist blockiger, die blau- und lila-Töne sind intensiver und die Bildschirmrefl exionen werden sichtbar. Und je nachdem wie gut oder schlecht die Internetverbindung war, sind auch kleine Störungen in den Bildern zu erkennen. Andererseits ist es eben eine

Seine Bilder sind in Galerien von New York bis Istanbul präsent, seine Modelle sind

prominent, seine Technik ist außergewöhnlich. Der gebürtige Heidelberger Sandro Kopp

ist ein Kosmopolit. Privat geht er an der Seite von Hollywood-Star Tilda Swinton durchs

Leben – als Porträtmaler feilt er an der Perfektionierung seines Stils, der klassisch und

innovativ zugleich neue Wege beschreitet. Metropolitan Inside hat ihn in seinem Atelier

in den schottischen Highlands besucht: via Skype – und das aus gutem Grund.

Der MalerInternational gefragt: Der Heidelberger Maler Sandro Kopp

Selbstporträt – gemalt über zwei simultan laufende Computer

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Künstlerporträt2/2013

Anton Yelchin, Portalou, Waris and Joe, Amber Tamblyn, Snoopy, Stefan Strumbel (im Uhrzeigersinn)

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2/2013Künstlerporträt

Möglichkeit, etwas Neues mit dem Jahrhunderte alten Medium Ölmale-rei zu machen.

Metropolitan Inside: Sie porträtieren nicht nur Menschen, sondern er-staunlicherweise auch Kuscheltiere. Sandro Kopp: Ich habe hier einen Fundus von sehr geliebten, teilweise auch sehr abgenutzten Kuscheltie-ren, die ich mir von Freunden und Verwandten leihe. Es ist spannend, diese Objekte zu porträtieren, denn sie sind eine Medialisierung der Prä-

senz einer Person – somit also eine indirekte Weiterführung des Skype-Porträt-Projektes.

Metropolitan Inside: Nach welchen Kriterien wählen Sie Ihre Modelle aus? Gibt es einen gemeinsamen Nenner bei Persönlichkeiten wie Sänger Michael Stipe, Schauspieler Willem Dafoe, Regisseur Wes An-derson oder Genetikwissenschaftler Andrew Hessel? Sandro Kopp: Es ist wichtig, dass ich einen persönlichen Draht zu meinen

Sandro Kopp (ganz rechts) bei der Eröffnung seiner Ausstellung There You Are in der New Yorker Lehmann Maupin‘s Lower East Side Gallery mit Tilda Swinton und Fran-ces McDormand (von links) und Regisseur Wes Anderson als virtueller Gast via Skype.

Michael Stipe, Sänger der Band R.E.M., mit seinem Skype-Porträt von Sandro Kopp

Sandro Kopp wurde 1978 in Heidelberg geboren und wuchs in Deutschland und Neuseeland auf. Er begann schon sehr früh zu malen und hatte mit sieben Jahren seine erste Solo-Ausstellung. Nach dem Abitur studier-te und arbeitete er im Kreativzentrum „The Factory“ in Wellington. Seit 2005 pfl egt er einen nomadisierenden Lebensstil und wechselt permanent zwischen Standor-ten in New York und Heidelberg, Italien, Frankreich und Großbritannien. Seit 2009 sind die schottischen High-lands sein Lebens- und Arbeitsmittelpunkt, wo er mit seiner Partnerin, der Schauspielerin Tilda Swinton lebt.

ZUR PERSON

Modellen habe – es braucht eine per-sönliche Verbindung. Ich porträtiere Menschen, mit denen ich auch privat gerne Zeit verbringe oder die ich ger-ne besser kennen lernen würde, weil sie mich zum Beispiel durch ihre Ar-beit inspirieren.

Metropolitan Inside: Sie sind in Hei-delberg geboren, in Neuseeland auf-gewachsen, wohnen in Schottland und stellen überall auf der Welt aus. Wie wichtig ist Ihnen Heimat?Sandro Kopp: Bis zu meinem Abitur habe ich in Heidelberg gelebt, daher sind dort auch meine heimatlichen Wurzeln. Ich habe engen Kontakt zum Heidelberger Atelier Kontrast, das zuletzt in der Kunsthalle Arbei-ten von mir präsentiert hat. Ich be-wundere sehr, was Wolfram Glatz und Hannes Seibold da auf die Bei-ne stellen, aber ich habe das Gefühl, dass die Leute hier gar nicht so recht wahrnehmen, was für ein Weltklas-se-Angebot aktueller Kunst sie hier geboten bekommen. Ich kann mir gut vorstellen, dass in Berlin, Lon-don oder New York eine Serie von Ausstellungen wie Insights für grö-ßeres Aufsehen sorgen würde. !

Interview: Ralf LaubscherFoto: Rüdiger Glatz

www.sandro-kopp.comwww.atelierkontrast.com

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Auf einen Cappuccino2/2013

Wer Matthias Hoffmann begegnet, der ver-steht, was man gemeinhin als pralles Leben bezeichnet. Seine Augen wandern unru-hig hin und her als suchten sie nach dem nächsten Augen-Blick einer Chance für neues Glück. Wir sitzen in einem Café am Wasserturm, ein bisschen Plüsch, ein wenig Nostalgie. Der Raum träumt von Ver-gangenheit und Zukunft zugleich. Matthias Hoff-mann ist wieder einmal an-gekommen und hat nach so mancher Berg- und Talfahrt zumindest wieder die Kuppe eines größeren Hügels er-klommen.Hoffmann, das personifi zier-te Stehaufmännchen wie er selbst einräumt, ist wieder hier in seinem Revier. Wie oft hat er das Lied von Western-hagen gesungen, als er sein Zell(t) abbrach und wieder in seine Welt eintauchen durf-te. „Ich bin sehr viel ruhiger geworden“, sagt er und wippt dabei mit den Füßen, quirlt vor Ideen, baut Visionen um Visionen und sieht schon wieder das Big Business.Schon immer hat er Men-schen mitgerissen, große Künstler von Weltrang, andere wurden von seinem Ta-tendrang gelegentlich auch überfahren und haben es nicht überlebt. Die 3 Tenöre, Africa, Africa mit André Heller und ein ex-zellenter Palazzo mit Drei-Sternekoch Wit-

zigmann. Der Hockenheim Ring und seine Festivals, ganz Heidelberg im Feuerzauber alle tragen die Marke Hoffmann.Hoffmann mag kein Kleinklein. Auch jetzt, in seinem neuen Job als Immobili-en-Makler, sind es keine Stadtrand – oder

Reihenhäuser sondern gleich Palais, die er mit potentiellen Käufern in der Mannheimer Innenstadt mit Leben füllen will. Das Stadtpalais in C8 ist ein solches Projekt. Der Impresario von einst hat das Händchen für das Wohnen von morgen. Hoffmann ist akribisch, kümmert sich um das kleinste Detail.Der 60jährige Selfmademan wohnt heute in zweiter Ehe in Heidelberg mit sympathi-schen Feisal aus Kenia. Sie spürt, dass ihr Mann kaum zu bremsen ist. Das Show-Geschäft ist längst nicht aus seinem Kopf. André Heller lobt ihn als genialen Marke-tingmann und fi ndet, wie so manch anderer, auch nach mancher Enttäuschung, zu Hoffmann zurück.Der Sohn einer Großfamilie, dessen Vater ein begnadeter Lehrer war und bei den Pfäl-

zern Chören den Ton angab, will es wieder wissen. Zwischen Heidelberg und St. Tro-pez lebt ,arbeitet und genießt Matthias Hoffmann. Wenn andere in den vorzeitigen Ruhestand gehen, startet er neu durch als ob das Leben nicht endlich wäre… !

Hoffmanns ErzählungenAuf einen Cappuccino mit Matthias Hoffmann

Glückvom neuen

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Bauen & Wohnen 2/2013

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Küchen2/2013

„Wir leben in einer spannenden und sehr krea-tiven Zeit, in der wir unsere Lebensräume ent-sprechend den aktuellen Lebenssituationen und persönlichen Lifestyles ganz neu gestalten“, sagt AMK-Geschäftsführer Frank Hüther von der Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche e. V. (AMK), Mannheim. „Das spiegelt sich in dem Wunsch nach einer offenen Raumarchitektur wi-der, in der Wohnen, Kochen, Essen, multimedia-les Entertainment und Relaxen zu positiven Erleb-

nissen und reproduzierbaren Genüssen führen.“ Dieser Wunsch könne heutzutage schnell und sofort erfüllt werden, nicht zuletzt auch aufgrund des historisch niedrigen Zinsniveaus. Mit den neuen Wohn-, Erlebnis- und Genuss-küchen erwirbt man nicht nur ein besonders ansehnliches, praktisches und funktionales, son-dern auch ein zeitlos-hochwertiges, nachhaltiges sowie technisch sehr ausgereiftes Produkt, an dem man viele Jahre Freude hat. Neben einer mo-

Sie wecken jede Menge Begehrlichkeiten und sind das schönste und nachhal-

tigste Konsumgut von allen. Dabei präsentieren sich die neuen Küchen 2013 als

sehr individuelle Erlebniswelten, die auch höchsten Ansprüchen gerecht werden.

Genussraum Küche: Die neuen Erlebniswelten

Küchengalerie Gallei Showroom:Schmiedgasse 167227 FrankenthalTelefon 06233 45 991 44Mobil 0173 54 899 40

Öffnungszeiten:Mittwoch bis Freitag von 10.00 – 13.00 und 14.00 – 18.00Sa 10.30 – 13.30Montag und Dienstag ist geschlossen

Planungsbüro:Karl-Benz-Straße 669214 EppelheimTelefon 06221 72 900 69Mobil 0173 54 899 40www. [email protected] nur nach Vereinbarung

Küchen mit Charakter und Charme

geschmackvoll durchdacht und stilvoll umgesetzt für mehr Lebens-qualität und Freude

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2/2013Küchen

dern-dezenten Formensprache be-geistert der attraktive Mix aus hoch-wertigen Werkstoffen. Sie zeichnen sich aufgrund des hohen Anteils an Holz, Glas, Keramik und Edelstahl durch eine wohltuende Natürlich-keit und Naturnähe aus. Spannende Kontraste und haptisch angenehme Erfahrungen kreiert eine Kombina-tion aus glatten und strukturierten sowie matten und hochglänzenden Oberfl ächen. Sehen, Spüren und das „Berühren wollen“ erleben damit ganz neue sinnliche Dimensionen. Neben dem Klassiker Weiß – als der unangefochtenen Lieblingsfarbe der Bundesbürger – ziehen erdige und sandfarbene Naturtöne die Blicke auf sich. Sie lassen sich hervorra-gend mit den neuen Unifarben kom-binieren. „Dabei darf es durchaus auch gerne wieder etwas mehr Farbe sein“, erläutert Frank Hüther. Trend-verdächtig sind beispielsweise Unis

in Blau und Petrol, Safran, Curry und Cayenne, aber auch in sämtli-chen Graunuancen, von ganz hell bis tief anthrazit, sowie in Greige (zwi-schen Grau und Beige).Hinter den Möbelfronten befi n-det sich ein beispielloser Komfort, z. B. in Form ausgeklügelter Stau-raumkonzepte und hochwertiger Ordnungssysteme, die kaum noch Wünsche offen lassen. Innovative Möbelfunktionsbeschläge und elek-trische Öffnungsunterstützungen sorgen für einen angenehmen, spie-lerisch leichten und geräuschlosen Umgang mit Auszügen, Schubkäs-ten, Hochschränken, Möbeltüren und -klappen. Der planerische Fokus liegt dabei stets auf einer individu-ell körpergerechten Funktionalität (Ergonomie). Die neuen Einbau-Geräte – sie lassen sich auf Wunsch auch nahezu un-sichtbar einplanen – heben die Spei-

senzubereitung nicht nur in punkto Energieeffi zienz, Performance und Bedienkomfort auf ein Spitzenni-veau. Eine „Geling-, Geschmacks- und Spaß-Garantie“ beim Kochen, Backen, Garen, Grillen und Braten wird quasi gleich mitgeliefert. Da-hinter stecken u.a. intelligente Sen-sortechnik, professionelle Automa-tikprogramme und spielend einfache Bedienkonzepte, wie berührungs-sensitive TFT-Farbdisplays nach dem Motto „touch & scroll me!“. !

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Essen & Genießen2/2013

Es ist noch früh am Abend. Noch tragen die jungen Teamleute hinter der Bar T-Shirts mit Totenköpfen und plaudern am Handy. Nebenher werden die Blumen in Szene gesetzt, die Reservierungen überprüft und Porzellan poliert. Ein ganz normaler Montagabend in der Schlosswein-stube – fast jeder Tisch ist reserviert. Nur einer der dunkelroten Stühle steht noch im falschen Winkel zum Tisch. Den rückt Martin Scharff per-sönlich zurecht. Wir sind zu Gast in der Weinstube, oben im Heidelberger Schloss. In Martin Scharffs Reich. Wir sind ge-kommen, um zu gratulieren. Genau vor einem Jahr, am 1. März 2012, hat der gebürtige Dinkelsbühler mit seiner Geschäftspartnerin Susanne von Schellenberg die „Heidelberger Schlossgastronomie“ übernommen. Nur acht Monate nach dem Start war der Michelin-Stern an Bord und in ESPRESSO wurde die Schlosswein-stube ebenso gelobt, wie in überregi-onalen Restaurantführern.Gearbeitet hat der 49Jährige schon mit vielen großen Köchen. In der Traube in Tonbach bei Harald Wohl-fahrth oder mit Jörg Müller auf Sylt. Die letzten zehn Jahre schufen er und seine Familie im Pfälzer Ört-chen Wartenberg-Rohrbach aus ei-ner alten Wassermühle ein kulina-risches Mekka. Die „Wartenberger Mühle“ stand für Essen auf höchs-

Keine acht Monate nach seinem Start in Heidelberg hatte Martin Scharff schon den ersten Stern

erkocht. Alle relevanten Restaurantführer stimmten Loblieder an und Ende 2012 war die Auszeichnung

„Neueröffnung des Jahres“ fällig. Ein wildes, aufregendes Jahr für Martin Scharff – METROPOLITAN

INSIDE hat dem Macher der neuen Schlossweinstube mal vorsorglich den Puls gefühlt.

Perfektionist und SternesammlerEin Abend mit Martin Scharff in der Heidelberger Schlossweinstube

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Essen & Genießen 2/2013

tem Niveau, das Ambiente galt als perfekte Mi-schung aus altem Gemäuer und modernstem Interieur. Schöner hätte es eigentlich nicht mehr werden können. Und der Stern schien auch si-cher. Warum dann noch mal ein Neuanfang, ein Schritt ins Ungewisse? Im Schloss hatten sich zuvor andere versucht – und waren gescheitert. Hatte er keine Angst?Martin Scharff lächelt. „Nein. Angst kann man dazu wirklich nicht sagen. Es war der richtige Zeitpunkt für eine neue Herausforderung. Ich war neugierig und habe mich unglaublich auf das Projekt gefreut. Und als wir dann den Stern wieder erkocht hatten, war das das ultimative Zei-chen: ‚du hast alles richtig gemacht!‘.“

„Ein zweiter Stern? Ich bin mit einem erst mal sehr zufrieden“Die modernen Lampen über der klaren Bar im Eingangsbereich leuchten in mildem Gold. Die Räume des Restaurants wurden zu einer Symbiose aus Denkmalschutz und modern-urbanen Akzen-ten verschmolzen. Edel geht es hier zu, aber nicht steif. Das sorgsam aufbereitete Parkett leuchtet in einem sanften Honigton, die Wände in weichem Rosé. Eine erhabene Kulisse für Martin Scharff: „Ich brauche um mich herum ein Ambiente, das Geschichte atmet und Geschichten erzählt.“ Berührungsängste kennt er keine. Wenn der Lieferant morgens um 8 Uhr klingelt und Spül-mittel bringt, dann packt er mit an. Nur manch-mal muss er sich bremsen. „Ich will dass alles perfekt ist und manchmal muss ich einsehen, dass ich diesen Anspruch nicht von allen Mitar-beitern erwarten kann,“ sagt er vorsichtig. Wahrscheinlich muss man Perfektionist sein, um den unbarmherzigen Rhythmus des Ko-chens zu leben und die Vielfalt dieser Arbeit virtuos zu beherrschen. Beim diesem Thema wird der Sternekoch munter. „Zurzeit ist so ein Hype um die japanische Küche. Tokyo hat mehr Michelin-Sterne als Paris. Sie kochen dort un-

glaublich kreativ und haben unglaublich gute Produkte. Zum Beispiel Onsen-Eier, die wir in der Schlossweinstube mit Spinat und Trüffeln servieren. Das sind Eier, die in Japans heißen Quellen, den Onsen gegart wurden.“ In Scharffs Weinstube werden aber nicht nur exotische Luxusprodukte serviert, sondern auch regionale und saisonal ausgewählte Produkte: Atlantikhummer und Blutwurst. Oder: Bresse Taubenbrust mit Rosenkohl und Birne. Und jetzt? Was ist sein nächstes Projekt? Ein zweiter Stern? „Nein, im Moment nicht! Ein Stern ist für diese Location perfekt – aber einer ist im Moment genug. Mein nächstes Projekt ist es, wieder einen Kräutergarten anzulegen. Das ist – neben meiner Tochter – eines der wenigen Dinge, die ich hier vermisse: den sensationellen Kräutergarten der Wartenberger Mühle.“ Und wie erholt sich der Held der Arbeit Martin Scharff? „So richtig entspannen kann ich beim Fussball. Ich bin ein großer FCK-Fan. Im Stadi-on zu sitzen und mitzufi ebern ist für mich die absolute, emotionale Entspannung.“ Aus Entspannung wird nun kreative Spannung. Die ersten Gäste fahren im Schlosshof ein und alles muss perfekt vorbereitet sein.Der Abend gelingt ihm grandios, die Kundschaft ist beeindruckt. Vom stilvolles Ambiente, von der handwerklichen Perfektion und Kreativität auf hohem Niveau. Und eines kann man an ei-nem solchen Abend auch lernen: selbst Heidel-berger haben wieder einen Grund, ihr eigenes Schloss zu besuchen. !

BW/Foto: Dietrich Bechtel

Scharffs SchlossweinstubeSchlosshof 169117 HeidelbergTelefon 06221 8727000Fax 06221 8727011heidelberger-schlossgastronomie.de

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Lifestyle2/2013

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2/2013Lifestyle

UngezähmtWas passiert, wenn ein neues Auto auf den Markt kommt? Immer das gleiche! In Magazinen tauchen Bilder von PR-Kampagnen auf, die mit ihrer berechenbaren Hochglanzästhetik etwa so emotional sind wie ein Tank-stopp. Umso interessanter, dass Mer-cedes-Benz zur Premiere des neuen Modells CLA andere Wege gegangen ist. Eine markante Schönheit, dunkle Wolken bedrohlich im Hintergrund und zwei ausdrucksstarke Beglei-ter – ein rassiger Schimmel und der neue CLA. Der amerikanische Foto-graf Ryan McGinley ist bekannt für seine sensiblen Reportagen, deren Ästhetik oft aus dem fein gesponne-nen Zusammenspiel von Natur und natürlicher Schönheit entsteht. Das in reines Weiß von Chloé gekleidete, feenhafte Supermodel Karlie Kloss wurde von McGinley in der Wüste Kaliforniens inszeniert. McGinley entwickelte das Konzept mit Creative Director Jefferson Hack, dem Macher des Magazins Dazed&Confused, ei-ner der führenden Köpfe des kultu-rellen Zeitgeistes der letzten 20 Jahre gilt. Und so wurde das stilistische Profi l des CLA entsprechend insze-niert: nonkonformistisch, provoka-tiv: was uns wohl darauf aufmerksam machen soll, dass der neue Benz eine ungezähmte Schönheit ist … !

INFO / MERCEDES-BENZ CLAMit weltbester Aerodynamik (cw 0,22), avantgardisti-schem Coupé-Design und dem Allradantrieb 4MATIC begründet der CLA ein neues Segment. Als viertüriges Coupé folgt er der Idee des CLS und dem Design des Konzeptfahrzeugs Concept Style Coupé. Serienmäßig verfügt der CLA über ein radargestütztes Bremssystem, das ab 7 km/h den Fahrer vor einem Hindernis warnt und beim Betätigen des Bremspedals eine zielgenaue Bremsung einleitet. Bestellt werden kann der CLA schon, beim Händler ist er im April 2013. Die Preise beginnen bei 28.977 Euro für den CLA 180.

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Event-Highlights2/2013

Jetztmusikfestival: Klassik trifft Elektronik – Moritz Eggert, Quintetto Amadeo, Gebrüder TeichmannBASF Gesellschaftshaus, Ludwigshafen3.4.Hörgenuss der Jetztmusik: Klassische Kammer-musik trifft auf DJs mit Live-Elektronik

Lang LangRosengarten Mannheim17.4. Der populärste Pianist der Gegenwart schafft es eine neue Generation von Klassik-Hörern zu gewinnen und das kritische Feuilleton zu begeistern.

Hockenheim HistoricHockenheim Ring, Hockenheim19. – 21.4.Die Gedenkveranstaltung an den legendären Ausnahmefahrer Jim Clark ist ein Motorsport-Festival der Extraklasse.

Lange Nacht der MuseenHeidelberg, Ludwigshafen, Mannheim20.04.Bis zwei Uhr öffnen die Museen in Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg ihre Türen.

Ludwigshafen

Neustadt

Annweiler

Bad Bergzabern

LandauGermersheim

Kandel

Wörth

Bad Dürkheim

Frankenthal

Grünstadt

Worms

Haßloch

Schifferstadt

Speyer

Rhein

NUR DAS BESTE

Event-Highlights in der Metropolregion Rhein-Neckar

2. Krimifestival Rhein-NeckarThalia Buchhandlung, Mannheim20.3.Achtung spannend! Ingrid Noll liest beim Kri-mifestival Rhein-Neckar aus ihrem Buch „Über Bord“.

Richard Wagner: Der Ring des Nibelungen (Zyklus)Theater im Pfalzbau, Ludwigshafen21./23./25./27.04.Zum 200. Geburtstag von Richard Wagner wird der gesamte Opernzyklus des Ring des Nibelungen aufgeführt.

Big Band der deutschen Oper BerlinJugendstil-Festhalle, Landau, 26.4. Ein Schlagzeuger und zehn Blechbläser aus dem Orchester der Deutschen Oper Berlin prä-sentieren eine Mischung aus Klassik und Jazz.

Copyright © Regine Mosimann / Diogenes Verlag

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2/2013Event-Highlights

Mannheim

Heidelberg

Bürstadt

LampertheimLorsch

BensheimHeppenheim

Weinheim

Viernheim

EberbachSchriesheimLadenburg

Eppelheim

Schwetzingen

HockenheimLeimen

WieslochWalldorf Sinsheim

Buchen

Mosbach

Rhein

Neckar

Schwetzinger SWR Festspiele. Oper. The Indian QueenSchloss, Schwetzingen26.4.Als Kombination aus Opera und Masque ist „The Indian Queen“ ein Schaukasten von Henry Purcells Kompositionsreichtum.

Badenia-RenntagBadischer Rennverein Mannheim-Seckenheim27.4.Der Badenia-Renntag bietet alles, was den Pferdesport schön und spannend macht. Natürlich auch elegante Hüte!

Maimarkt Mannheim Maimarktgelände, Mannheim, 27.4. bis 7.5.Verkaufsmesse und Volksfest zugleich: Deutschlands größte Regionalmesse mit über 1.400 Ausstellern erwartet über 340.000 Besucher.

Heidelberger StückemarktTheater Heidelberg, 26.4. bis 5.5. Der renommierte Theaterwettbewerb präsen-tiert neue deutschsprachige Theaterstücke im Wettbewerb: Gastland ist in diesem Jahr Griechenland. Copyright © George Kladouris

/Horos Theatre Company

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Reisefi eber2/2013

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2/2013Reisefi eber

Mal ganz ehrlich: wenn Sie „Salz-burg“ hören, woran denken Sie dann? An Mozart, natürlich, an Karajan, Festspiele, „Jedermann“ oder – et-was prosaischer – an Salzburger No-ckerln, sicher nicht an Bier. Hätten Sie’s gewusst, dass die Stadt an der Salzach auf eine reiche Biertradition zurückblicken kann, dass Sie hier eine Reihe von Brauereien fi nden, in denen sich die ganze Bandbreite der Braukunst aus fünf Jahrhunderten widerspiegelt, dass es hier Biergär-ten und urige Lokale gibt, die man nur schweren Herzens wieder ver-lässt, und sogar „Bier-Degustations-menus“, bei denen sich der Gourmet mit allen Feinheiten des Biergenus-ses vertraut machen kann? Oder dass hier der berühmte Arzt Para-celsus im 15. Jahrhundert lebte und Bier als „wahrhaft göttliche Medizin“ bezeichnete? Also ich wusste es nicht. (Mozart bleibt übrigens trotzdem allgegen-

wärtig, sogar eines der kräftigen Rösser, die immer noch von einer Traditionsbrauerei zur Auslieferung von Bierfässern eingesetzt werden, heißt Amadeus!)Die österreichische „via culinaria“ führt in sieben Genusswegen durch das Salzburger Land zu Fisch, Fleisch, Süßigkeiten und u. a. eben auch zum Bier. In Salzburg gibt es sogar eine auf dieses Thema spezi-alisierte Fremdenführerin, die den geneigten Gast ebenso unterhalt-sam wie informativ durch Salzburg führt.Ein absolutes Muss auf der Bierrou-te ist Stiegl, Östereichs größte Pri-vatbrauerei und zugleich Europas größte Biererlebniswelt. Nach ei-nem zünftigen Begrüßungsschluck am Bierbrunnen tritt der Gast eine Zeitreise an, die 1492 beginnt, durch ein liebevoll ausgestattetes Muse-um führt und anschließend in eine Besichtigungstour mit dem Brau-

meister mündet, keine „trockene“ natürlich, denn zwischendurch wird immer wieder verkostet. Das an-schließende Degustationsmenü im lauschigen Biergarten enthält sol-che Köstlichkeiten wie Buttermilch-schaumsuppe mit Wiesenkräutern und Flussbarschfi let auf Bierlinsen-creme, dazu den jeweils passenden Gerstensaft; sogar zum Esterhazy-dessert gibt es ein hervorragend mundendes dunkles Weizengold. Das ist aber erst der Anfang! Am nächsten Tag (der erstaunlicherwei-se ohne alkoholbedingte „Nachwe-hen“ beginnt) steht eine „historische Bierwanderung durch Salzburg“ auf dem Programm, in deren Verlauf die Besucher in der Getreidegasse ehe-malige Brauhäuser entdecken (die ersten sind schon Ende des 14. Jahr-hunderts entstanden), an Mozarts Geburtshaus vorübergehen und bei der Gelegenheit auch erfahren, wel-ches Bier er bevorzugte und einige

In Salzburg ist Hopfen und Malz nicht verloren

Unterwegs auf der Via Culinaria im Salzburger Land

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Reisefi eber2/2013

Ecken weiter, was es mit den „Venus-brüstchen“ auf sich hat, für die Mo-zarts Widersacher Salieri schwärmte. Besonders wohl gefühlt hat sich Mo-zart 1777 im Sternbräu, das auf eine 600jährige Braugeschichte zurück-blicken kann und 5 Lokale, 14 Gast-stuben und 3 Gärten unter einem Dach vereint. Weiter geht es vorbei am „Prewhaus bey dem Stieglein“ (ehemaliger Standort der Stiegl-brauerei) zum Augustiner Bräu im

Kloster Mülln. Hier sind die traditi-onsbewussten Biertrinker zu Hause: gebraut wird nach einem alten (gut gehüteten) Rezept, mit Gerätschaf-ten, wie man sie sonst nur noch im Museum fi ndet, in Holzfässern gela-gert und im Steinkrug ausgeschenkt. Im wunderschönen alten Gastraum haben viele Vereine ihren Stamm-tisch, und dieses Bräustübl (noch ein Superlativ: die größte Biergast-stätte Österreichs) ist in Salzburg

eine „Institution“. Selbstverständlich werden drinnen wie draußen diverse Schmankerln serviert, aber wer will, kann sich seine Brotzeit auch selber mitbringen!Historische Räumlichkeiten fi ndet der Bierwanderer auch im Stiegl-keller und eine Gaststätte, die un-mittelbar unter der Festung Hohen-salzburg gelegen, einen einmaligen Ausblick über die Salzburger Alt-stadt bietet.

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2/2013Reisefi eber

Was Weinköniginnen heimlich trinken.

PFALZSTOFF herbfrisch gebraut

Zu den besten Adressen für einen lauen Sommerabend gehört „Die Weisse“, wo alte und junge Bierfreunde sich treffen, die zünftige Küche genießen (der Schweinsbraten zergeht auf der Zunge!) und im Sudwerk bei heißen Rhythmen den Abend ausklingen lassen. Eine ganz andere Bierwelt erschließt sich dem Reisenden auf der via culinaria in Obertrum. Dort ist die Trumer Brauerei zu Hause, die 400 Jahre Brautradition mit Innovation und Crea-tivität verbindet, eines der weltbesten Pilsbiere braut und ein sehr elegantes eigenes Gläsersortiment kreiert hat. Ideen ge-fragt sind auch in der sicherlich einzigartigen Creativ-Brauerei, in der Gruppen unter Anleitung eines Profi s ihr eigenes Bier brauen können! Ebenso eine ganz tolle Idee ist der Bierfächer, der im kleinen Spezialitätenkeller aufl iegt, die einzelnen Bier-sorten nach Alkoholgehalt, Aroma und Bitterstoffen aufschlüs-selt und Speise-Empfehlungen gibt wie etwa: „Märzen öster-reichischer Brauart, untergäriges Vollbier, zu kalten Platten, Braten, Weichkäse oder Nusskuchen(!)“Von Obertrum nach Mattsee ist es nur eine Stunde mit dem Schiff und damit ein Katzensprung auf die nächste Etappe der via culinaria, die in das Salzburger Seenland und auf die Fisch-route führt. Hier kann man den (durchaus anregenden) Trubel der Festspielstadt hinter sich lassen, zur Ruhe kommen und natürlich Spezialitäten genießen. Nicht von ungefähr suchen sich viele Festspielbesucher ihr Quartier außerhalb Salzburgs in verkehrstechnisch gut angeschlossenen Orten wie Mattsee. Ein Genusspunkt auf der Fischroute ist das Seehotel Winkler in Neumarkt am Wallersee, wo die Fischfans Lachsforelle im Salzbett, Zander in Senfsauce, Waller, Hecht, Reinanke und anderes mehr erwartet, nicht zu vergessen die Schneckenspe-zialität des Hauses. Bei soviel leiblichen Genüssen dürfen auch die geistigen nicht zu kurz kommen: die Literaturlandschaft in Henndorf am Wallersee erinnert an die Literaten Carl Zuckmayer, Thomas Bernhard und Johannes Freumbichler (Großvater von Thomas Bernhard), den deutschen Dichter, den holländischen Theater-autor und den österreichischen Heimatschriftsteller. Alle drei haben hier (zeitweilig) gelebt und gearbeitet, auf einem litera-rischen Spaziergang kann man ihren Spuren folgen (wird auch als Führung angeboten).Dazu empfi ehlt sich als Urlaubslektüre die „Henndorfer Pas-torale“, in der Zuckmayer die Begegnung mit seiner öster-reichischen Wahlheimat eingefangen hat (Residenz Verlag, ISBN 3-7017-0586-0). In seinem ehemaligen Wohnhaus, der Wiesmühl, lebt heute ein freundliches, literarisch interessier-tes Ehepaar, das regelmäßig zu Lesungen einlädt und Gästen (nach Anmeldung) auch einen Blick ins Haus gestattet.Fazit: die via culinaria hat Genusspunkte aller Art zu bieten, es lohnt sich, sie zu entdecken. !

Text: Christa Lantz Fotos: Tourismus Salzburg,Stiegl Brauwelt, Trumer