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www.reiterjournal.com Michael Jung gewinnt Doppel-Gold ‒ Das Reiterjournal gratuliert zum Super-Erfolg

Michael Jung gewinnt Doppel-Gold ‒ Das Reiterjournal ... · chi Jung nicht sein! Es war ein Wechselbad der Gefühle, das am Ende mit unermesslichen Glücksgefühlen für unseren

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www.reiterjournal.com

Michael Jung gewinnt Doppel-Gold ‒ Das Reiterjournal gratuliert zum Super-Erfolg

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Kataloge, DVD und Karten:Pferdezuchtverband Baden-Württemberg

Am Dolderbach 1172532 Gomadingen-Marbach

Tel. (0 73 85) 9 69 02-17Fax (0 73 85) 9 69 02-20

E-Mail: [email protected]

Pferde-Informationen:Roland Metz

Tel. +49 (0) 1 71/4 36 46 51

Samstag, 10. NovemberSattelkörungGala-Abend

Sonntag, 11. NovemberAuktionstag

Süddeutsche Reitpferdeauktion

Süddeutsche Reitpferdeauktion – Süddeutsche Sattelkörung

La Biosthetique Sam FBW wurde 2002anlässlich der Marbacher

Elite-Reitpferdeauktion verkauft

Der Pferdezucht verband

Baden-Württemberg

gratuliert Michi

und La Biosthetique

Sam FBW

OLYMPIA FÄNGT IN MARBACH AN!

Foto

: Rau

MARBACHER WOCHENENDE 10./11. November 2012

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Reiterjournal-extra Michael Jung

Für alle, die es sich gewünscht und gehoffthaben, ist es nun wahr geworden: UnserMichi hat es geschafft! Doppel-Gold an

seinem 30. Geburtstag ‒ ein Wahnsinn! Dochein normaler Erfolg wird einfach nur gefeiert,mal mehr oder weniger. Nach der Feier wirddann wieder zur Tagesordnung übergegangen,und das normale Leben hat einen wieder.Wir, das sind alle beim Reiterjournal, sind derMeinung, dass es sich hier nicht nur um einennormalen Erfolg handelt, sondern um einenMeilenstein in der Erfolgsserie des Reitsports.Dies sollte unserer Meinung nach ganz beson-ders herausgestellt werden. Meine erstenÜberlegungen über die Berichterstattung zu soeinem Ereignis waren vielfältig und habenmich nicht wirklich zufriedengestellt. Eineswar klar: Es muss etwas ganz Besonderes sein.Ich habe mich dann für die jetzige Form ent-schieden: Ein Reiterjournal-Sonderheft. Dies hat es noch nie gegeben, und ohne unsereInserenten wäre dies auch nicht möglich. Ichbedanke mich ganz besonders bei jedem, derdieses Sonderheft ermöglicht hat. BesondererDank gilt Sabine Wentsch ‒ so viel vorne weg. Und nun zum Erfolg der ganz besonderen Art ‒es wird ihn so schnell nicht mehr wieder ge-ben. Ein deutscher Reiter auf einem in Deutsch-land gezogenen Pferd wäre sicherlich für jedenschon ein Highlight, aber ein Baden-Württem-berger auf einem in Baden-Württemberg gezo-gen Pferd ist doch für Sie, liebe Leser, ein ein-maliges Ereignis, das auch von Ihrem Reiter-journal gewürdigt werden muss, und dies mitgroßer Freude. Ganz klar: Zunächst müssen wir Michi Junggratulieren. Zum einem zum 30. Geburtstagund zum anderen zum Erfolg. Zu diesem ein-zigartigen Erfolg gratuliere ich von ganzemHerzen und ziehe meinen Hut vor der erbrach-ten Leistung. Die Perfektion ist eine reiterlicheMeisterleistung, die für mich einmalig ist, aberauch die Nervenstärke ist einmalig. Bei Michisieht man immer die Freude am Pferd, dieFreude am Pferdesport, in allen Disziplinen,und das professionelle Reiten. Mental immerbei der Sache, mit voller Konzentration, so dassich als Zuschauer immer am Mitreiten bin. Mi-chael Jung zieht alle in seinen Bann, und das istgut so. Ich hoffe, dass der Erfolg viele zum Mit-reiten anregt. Gemeint ist hier mentales Mitrei-ten. Nicht alle gleich über Sprünge im Gelände,aber alle hin zum Pferd. Die Sympathiewelle,

ImpressumHerausgeber: Hugo Matthaes

Verlag: Matthaes Medien GmbH & Co.KG Motorstraße 38, 70499 Stuttgart Tel. +49 (0) 711/806082-0Fax Redaktion +49 (0) 711/806082-50Fax Anzeigen +49 (0) 711/806082-70Fax Vertrieb +49 (0) 711/806082-70E-Mail: [email protected]: www.reiterjournal.com

Redaktion:Sabine Wentsch (verantwortlich), Roland Kern, Dr. Eberhard Platz

Herstellungsleitung:Tonia Lensch, Tel. +49 (0) 711/806082-13

Herstellung/Layout:Stefanie Maurer

Anzeigen: An den Verlag.Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 33Telefonische Anzeigenannahme +49 (0) 711/806082-30 Fax Anzeigenannahme+49 (0) 711/806082-70E-Mail: [email protected]

Anzeigen- und Vertriebsleitung:Hugo Matthaes, Tel. +49 (0) 711/806082-89

Anzeigenverkaufsleiterin:Sigrid Hahn, Tel. +49 (0) 711/806082-30

Anzeigenberatung und -bearbeitung: Katja Rabus, Sandra Streitferdt

Vertrieb und Abonnementservice:Felicia Subotha, Tel. +49 (0) 711/806082-53E-Mail: [email protected]

Druck:Konradin Druck GmbHKohlhammerstraße 1‒1570771 Leinfelden-Echterdingen

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Die mit dem Namen des Verfassers gekenn -zeichneten Artikel stellen nicht unbedingt dieMeinung des Herausgebers und der Redak tiondar. Die Ausschreibungen werden ge wis sen- haft, jedoch ohne Gewähr ver öffent licht. AlleAusschreibungen werden von den Lan des kom-missionen erfasst und per Daten speicher anden Verlag geliefert. Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nach-drucks, der fotomechanischen Wie der gabe undder Übersetzung, vorbe hal ten. Eingesandte Ma-nuskripte unterliegen der evtl. redaktionellenBearbeitung. Der Verlag übernimmt keine Ge-währ für eingesandtes Redaktions- und Foto-material.Bei Nichterscheinen infolge höherer Gewaltoder nicht durch den Verlag verursachter Stö-rungen im Betriebsablauf besteht kein An-spruch auf Lieferung der Zeitschrift oder Rück-zahlung des Bezugsgeldes.

Ein toller Tag („mehr Pferd“ für jeden)

Hugo Matthaes, Herausgeber, ehemaligerDressurreiter und Fan der Mehr-Pferd-Welle

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eine Welle für „mehr Pferd“, die der Erfolg er-zeugt hat, bietet jedem die Möglichkeit aufzu-steigen und mitzuschwimmen. Reitvereine undBetriebe können Pferdebegeisterte ans undaufs Pferd bringen, Stutenbesitzer, frühereZüchter, wieder mobilisiert werden. Ich finde,der Pferdesport hat die Chance zum großenAufbruch. Es bedarf nur der Umsetzung und ei-nes vernünftigen Tuns. Der Lebens- und Er-folgsweg des Michael Jung muss nur alsSchema zum Erfolg aufgegriffen werden. DasManagement um Michael Jung muss als Vor-bild dazu dienen. Wer nicht weiß, wer das Management um Mi-chael Jung ist, dem will ich es verraten: Es sindVater und Mutter Jung, die ihm zum Erfolg ver-holfen haben. Zu Vater Joachim Jung habe ichschon jahrelang eine tolle freundschaftliche Be-ziehung, der auch mir einmal eine wichtigeStütze war. Er hat seinem Sohn die grundsolideund handwerklich perfekte Reiterei beigebracht,ohne Höhenflug und Schnickschnack, aber im-mer konsequent mit dem Blick nach vorne. Ich hoffe, dass Sie, liebe Leser, mit diesem Son-derheft den Geist des Erfolges erkennen undSie, jeder einzelne für sich, einen Schub für„mehr Pferd“ in sich hat. Von Vereinen, Pferde-betrieben, Verbänden und Zuchtverbänden er-warte ich, dass sie sich die Welle zu Eigen zumachen und jetzt im Sinne des Pferdes für„mehr Pferd“ zu handeln.

Viel Spaß bei der Lektüre!

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Reiterjournal-extra Michael Jung

An seinem 30. Geburtstag machte sich derWeltmeister bei den Olympischen Spie-len das wohl größte Geschenk selbst.

Man könnte auch sagen zwei Geschenke! Ne-ben der Goldmedaille in der Teamwertung si-cherte sich „Magic Michi“ mit „Super-Sam“ ineinem mehr als spannenden Wettkampf auchnoch den Sieg in der Einzelwertung! Spannen-der konnte es bei den Olympischen Spielen ausdeutscher Sicht und vor allem aus Sicht von Mi-chi Jung nicht sein! Es war ein Wechselbad derGefühle, das am Ende mit unermesslichenGlücksgefühlen für unseren Goldjungen ausHorb, sein gesamtes Team und die unzähligenFans endete.Mit dem sensationellen Ergebnis bei den Olym-pischen Spielen erreichte Jung etwas, das vorihm noch keiner seiner Kollegen vollbringenkonnte, und das auch nach ihm wohl niemandso bald wiederholen kann ‒ er trägt den Titeldes Europameisters, den Weltmeistertitel undseit dem 31. 7. 2012 nun auch den des Doppel-Olympiasiegers in der Vielseitigkeit. Ein histo-rischer Sieg mehr, mit dem Michael Jung end-gültig in die Geschichte der Reiterei eingehenwird.

Schrecksekunde im ViereckMichi und Sam machten es in London so span-nend wie selten zuvor. Das lag hauptsächlichdaran, dass das „Dream-Team“ aus Altheim amNeckar in der Dressur nicht ganz den gleichenTraum träumte und sich zwei kleine Patzer indie ansonsten tadellose Vorstellung einschli-chen.

Man meinte es schon beim Einreiten des Welt-meisters ins Dressurviereck auf dem Olympia-gelände zu spüren: Eine gewisse Spannung lagin der Luft! Sam wirkte übermotiviert undzeigte sich nicht ganz so losgelassen und sou-verän wie sonst. Es war dann aber wohl nur einHauch der Unkonzentriertheit des Württember-ger Wallachs, der zu einem Angaloppieren imMitteltrab und einem kurzen Anzackeln imSchritt führte, was wertvolle Punkte kostete.Für das favorisierte Paar bedeuteten diese klei-nen Fehler in der Wertung nach der Dressurmit 40,6 Punkten lediglich den elften Rang. Im-mer noch eine gute Ausgangsposition, aber si-cher nicht ganz das Ergebnis, das sich alle er-hofft hatten. Doch Michi behielt trotz der Ent-täuschung zu Beginn die Fassung und bewahrtesich seinen unerschütterlichen Optimismus:„Wichtig ist jetzt vor allem das Mannschaftser-gebnis“, betonte er am Ende des ersten Wett-kampftags, und genau dieses ließ nach derDressur keine Wünsche offen. Mit 119,1 Punk-ten führte das deutsche Team, bestehend ausIngrid Klimke, Sandra Auffarth, Dirk Schrade,Peter Thomsen und natürlich Michael Jung vorAustralien (122,1) und Großbritannien (127,0).

Bestzeit im Busch„Nach der Dressur haben wir zunächst nichtmehr ganz an Gold geglaubt, denn ein kleinesPunktepolster zu Beginn ist immer gut, dochwir wussten, dass auf der Cross-Strecke nocheiniges machbar ist und Michi seine Stärkenmit Sam dort voll ausspielen kann“, so Managerund Vater Joachim Jung.

Und wer Michi Jung kennt, der weiß, dass derProfi einen Fehler nicht auf sich sitzen lässtund immer alles gibt, um perfekt zu sein. Alsletzter deutscher Reiter galoppierte er mit SamFBW ohne Hindernis- und Zeitfehler über dieHügel in Londons „Grüner Lunge“, eine Leis-tung, die auf der sehr anspruchsvollen Streckenicht selbstverständlich war. „In der Zeit blei-ben und null reiten“, hieß auch die Order desBundestrainers Hans Melzer an das gesamtedeutsche Team, und genau das taten sie auchtadellos. Nach dem Geländetag konnteDeutschland seine Führung mit 124,7 Punktenvor Großbritannien (130,2) und Schweden(131,4) ausbauen. In der Einzelwertung galop-pierten „Magic Michi“ und Sam auf den viertenRang (40,6) in Richtung der Medaillenränge.

Mannschaftsgold ist sicherZwei Umläufe waren am Finaltag im Parcoursdes Londoner Reitstadions für Ross und Reiterzu bestehen. Im ersten Umlauf ging es um dieTeamwertung und um die Qualifikation für das

Zu recht stolz: Olympiasieger Michael Jung

Michi im MedaillenrauschMit olympischem Doppel-Gold schreibt der Buschstar aus dem Ländle Geschichte

Auch nach kleinen Patzern in der Dressur: Ein entspannter Abgang ist Pflicht Im Gelände: Auch im Wasser verlor das Dream-Team nie den Rhythmus

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Reiterjournal-extra Michael Jung

Finale der Einzelreiter im zweiten Umlauf. DieSpannung im Stadion und mit Sicherheit auchbei den zahlreichen Fans, die jeden Galopp-sprung vor dem Computerbildschirm oder imFernsehen live mitverfolgten, war immens, alsdie Startglocke für Michi Jung und Sam zumersten Mal ertönte. Doch wie könnte es anderssein, im Parcours konnte der „Gold-Jung“ eineseiner größten Stärken voll geltend machen ‒absolute Ruhe und Disziplin in Kombinationmit einer souveränen Reitweise, für die ihmSam FBW dankte, indem er brav und schnelldie Beine anzog und den Kurs ohne Fehler be-

wältigte. „Der Druck istnatürlich immens, vor

allem wenn manzum einen

für die Mannschaft das gute Ergebnis erhaltenwill und zum anderen Edelmetall im Einzelpraktisch greifbar ist. Doch nach den erstenVorbereitungssprüngen war uns klar, dass Samin einer tollen Tagesform ist und absolut moti-viert in den Parcours gehen wird“, beschreibtJoachim Jung die Situation kurz vor dem Startauf dem Abreiteplatz. Als vorletztes deutschesPaar brachte das „Dream-Team“ aus demLändle schließlich mit einer grandiosen, lehr-buchmäßigen Null-Runde den Sieg für dasdeutsche Team, noch vor dem Ritt von IngridKlimke, in trockene Tücher. Gold für die Bu-schreiter, und zwar das erste deutsche Gold derdiesjährigen Olympischen Spiele überhaupt,für Ingrid Klimke, Sandra Auffarth, DirkSchrade, Peter Thomsen und Michael Jung!

Was machen die anderen?Nachdem die bis dato Führende, Ingrid Klimke,mit ihrem Abraxxas neun Fehlerpunkte auf ih-rem Konto verbuchen musste und ihren Startim zweiten Umlauf zurückzog, stand mit derSchwedin Sara Algotsson-Ostholt nur nocheine Mitstreiterin zwischen Michi und derGoldmedaille.Da in der Vielseitigkeit bekanntlich mit Minus-punkten begonnen wird und ein bestehendesErgebnis bestenfalls gehalten, aber nicht ver-bessert werden kann, hieß es in der Finalrundenoch einmal Zittern für alle Beteiligten. Fastalle, denn der Einzige, der wieder einmal abso-lut cool in den Parcours einritt, war natürlich„Gold-Michi“. Seine Routine und die unglaubli-che Nervenstärke machten sich auch jetzt be-zahlt, so dass für ihn und Sam Silber mit 40,6Punkten nach einem fehlerlosen Ritt sicher war.Die Spannung stieg ins Unermessliche, als SaraAlgotsson-Ostholt mit Wega startete und zu-

nächst eine sehr gute und schnelle Rundezeigte. Den Sieg schon vor Augen, verlor sie je-doch am letzten Hindernis wohl ein wenig dieNerven und die Stange fiel zugunsten von Mi-chael Jung, denn in diesem Moment war klar,dass die Goldmedaille in der Einzelwertung derOlympischen Spiele 2012 für ihn bestimmtwar. Der Jubel war grenzenlos und die Freudeüber den sensationellen Erfolg greifbar, als sichMichi und sein Team in die Arme fielen. Jetzt fielalle Spannung ab, und das Feiern konnte losge-hen ‒ das des runden Geburtstags und natürlichin erster Linie das Feiern des Doppel-Olympia-siegs in der Vielseitigkeit. Sabine Wentsch

International erfolgreiche Spitzenpferde dank dem FBWDer „Verein zur Förderung des Reitsportsmit Baden-Württemberger Pferden“(FBW) kann seit seiner Gründung in den1980er-Jahren eine Reihe herausragen-der Erfolg der von ihm geförderten Pferdevermelden. Dazu zählt der Gewinn derBronzemedaille von FBW Kennedy vonTiro/Karat unter Dressurreiterin Lone Jör-gensen mit dem Dänischen Team bei derEM 1999 in Arnheim und die zweimaligeTeilnahme von FBW Kennedy an Olympi-schen Spielen; 2000 in Sydney mit LoneJörgensen, 2004 mit Robert Dover inAthen, der mit ihm Bronze gewann.Bei den Olympischen Spielen 2008 ge-wann FBW Cantus von Cantus/Lancer inHongkong unter Springreiter NiklausSchurtenberger Mannschaftsbronze fürdie Schweiz.Weitere vom FBW geförderte erfolgreicheTalente sind FBW de Vito unter Lone Jör-gensen und FBW Hidalgo unter GemaMartin Alcaide (Spanien) in der Dressursowie FBW Smoke on the water mit Mari-lyn Fredericks (USA) in der Vielseitigkeit.Im FN-Jahrbuch 2011 sind Erfolge von163 FBW-Paaren aufgeführt.Unter Michael Jung hat der amtierendeDoppel-Europameister und WeltmeisterLa Biosthetique Sam FBW von Stan TheMan/Heraldik xx in London die Chanceauf die erste olympische Goldmedaille fürden FBW in der Vielseitigkeit sogar dop-pelt genutzt.Weitere Nachwuchstalente auf ihrem Wegin den großen Sport zu fördern ist das Zielvon Klaus Koppensteiner, der seit 2011FBW-Vorsitzender ist. Unterstützt wird erdabei von Sponsoren, von einem Team an-erkannter sportfachlicher Berater undvom baden-württembergischen Zuchtver-band. EPMichi und Sam im Parcours: Ein letztes Mal

Gas geben vor der Ziellinie Fotos: Lafrentz

Die Goldmedaille für Deutschland: Strahlende Gesichter bei den Teamkollegen

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Reiterjournal-extra Michael Jung

Der Weg zum Erfolg ist oft steinig, und eswird selbstverständlich eine große Por-tion Eigeninitiative, Disziplin und natür-

lich auch Talent benötigt, um ganz oben anzu-kommen. Doch noch etwas ist unentbehrlich,damit es auf der Karriereleiter nach oben geht‒ Menschen, die einen in sämtlichen Bereichenunterstützen, die Talent erkennen, trainieren,fördern und planen. Auch auf dem Weg vonMichael Jung gab und gibt es viele, die von An-fang an dabei waren und ihren Anteil zu denErfolgen beigetragen haben.

FamilienbandeOhne Zweifel eine ganz besondere Rolle im Le-ben von Michael Jung spielt seine Familie ‒ keinWunder, denn die Jungs sind eine waschechteReiterfamilie. Anfang der 80er-Jahre bauten siemehr oder weniger im Alleingang die Reitanlagein Altheim, mit Wohnhaus, Stallungen und Kop-peln, auf der sich nur wenige Jahre später Michiund sein Bruder Philip, der inzwischen in Ka-nada lebt, so richtig austoben konnten. Vater Joachim erkannte schon früh das Talentdes Sprösslings und begann, ihn zunächst spie-

6 Rj-extra Olympia 2012

Wegbegleiter, WegbereiterDas Team rund um den Olympioniken aus dem Ländle

Stolze Eltern: Die Familie steht bei dem Erfolgssportler an erster Stelle Fotos: Doma

Viele Glückwünsche warten bei der Heimkehr auf Michi Jung

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lerisch zu fördern. Joachim Jung selbst ist be-kanntlich ebenfalls kein unbeschriebenes Blattin der Reitsportszene. Auch er wurde mit demGoldenen Reitabzeichen ausgezeichnet und si-cherte sich neben vielen anderen Erfolgen vier-mal den Titel des Landesmeisters in der Viel-seitigkeit. Jung absolvierte seine Bereiterlehre,die er 1976 abschloss, bei Udo Lange. Es folgtedie Reitlehrerprüfung 1980 und die Eröffnungdes eigenen Ausbildungsbetriebs 1982. Wieein roter Faden durch sein reiterliches Lebenzieht sich der Anspruch an eine solide Ausbil-dung in Dressur, Springen und Gelände. Ein An-spruch, den er seinem Sohn anscheinend in dieWiege gelegt hat. Brigitte Jung, Michaels Mutter, ist die Seele desUnternehmens Jung und bezeichnet sich selbstals größten Fan ihres Sohnes. Bei sämtlichenStarts, sei es in kleinen oder großen Prüfungen,fiebert sie mit und freut sich über jeden Erfolg.Ihre Aufgabe ist hauptsächlich die Kundenbe-treuung, und dank ihr bekommt man als Besu-cher im Hause Jung stets einen frisch gebrüh-ten Kaffee vorgesetzt.Auch die Großeltern standen voll und ganz hin-ter ihrem erfolgreichen Enkel. So war der Groß-vater für die Archivierung sämtlicher Berichteüber Michael zuständig, plante Fahrtrouten

und organisierte Übernachtungsmöglichkeiten.Diese starken Familienbande haben MichaelJung dabei geholfen, zu dem zu werden, was erseit dem 31. Juli 2012 ist ‒ Olympiasieger inder Vielseitigkeit.

Pfleger und andere fleißige HändeMit der Zunahme der Erfolge steigt unweiger-lich auch die Zahl der Pferde, die täglich ver-sorgt und be-wegt werdenmüssen. Aus die-sem Grund be-schäftigt die Fa-milie Jung Pfle-ger, Auszubil-dende und Prak-tikanten, dieebenfalls ihrenBeitrag zumfunktionieren-den Betrieb leis-ten. Chefpflege-rin und die Ein-zige, die nebenMichi selbst, inden Sattel vonSam steigen

darf, ist Claudia Weber. Die 23-Jährige, die ihreAusbildung auf dem Gestüt Birkhof absolvierthat, ist immer dabei, wenn es auf Turniere gehtund durch ihre zuverlässige Mithilfe ein wichti-ger und unentbehrlicher Bestandteil des Teams.So sehr sie sich über die Erfolge freut, für siesteht das Wohlergehen der ihr anvertrautenVierbeiner im Mittelpunkt, auch wenn dieseden Sprung in den Olymp geschafft haben.

Reiterjournal-extra Michael Jung

Anstoßen auf den Sieg: Chefpflegerin Claudia Weber (l.) freut sich über den Erfolg

PFERDESPORTVERBAND BADEN-WÜRTTEMBERGMurrstr.1/2, 70806 Kornwestheim • Tel: (0 71 54) 83 28-0, Fax (0 71 54) 83 28 29 • E-Mail: [email protected]

Das Daumendrücken hat geholfen!

Wir sind stolz auf einen von uns.

Danke für Deine tollen Ritte und herzlichen Glück-

wunsch Dir, Sam und Deinem ganzen Team zum

olympischen Edelmetall und natürlich nachträglich

auch zu Deinem 30. Geburtstag.

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Reiterjournal Extra Michael Jung

Familie Casper · Gestüt Birkhof · 73072 Donzdorf · EU-BesamungsstationTel.: 0 71 62 / 2 98 86 · Fax: 0 71 62 / 2 52 76 · e-mail: [email protected]

Impulse für Zucht und Sport

Bundestrainer Hans Melzer und Chris Bartle setzen auf Jung Foto: Rau

Fritz Pape: Der Landestrainer hat eine Spürnase für Talente Fotos: Doma

Ausbilder und Trainer

Einen wesentlichen Teil zum Erfolg trugen natürlich auch Ausbilder undTrainer bei. Neben dem Training bei seinem Vater nutzte Michael immerwieder Lehrgänge und Trainingsaufenthalte bei Spitzenreitern aller Dis-ziplinen, um sein Können zu erweitern. Einer, der besonders früh er-

Michi, wir gratulierendir ganz herzlich zu Doppel-Gold!

Matthaes Medien GmbH & Co. KG • Motorstraße 38, 70499 StuttgartTel. +49 (0) 7 11/806082-0 • Fax +49 (0) 7 11/[email protected] • www.reiterjournal.com

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kannte, wie viel Talent in demjungen Altheimer steckte, warLandestrainer Fritz Pape: „Beiseiner ersten Deutschen Meis-terschaft in Krusemark habeich zu den Bundestrainern ge-sagt, dass sie sich den jungenMann gut anschauen sollen,von ihm würden sie die nächs-ten Jahre leben. Geerntethabe ich damals kritische Bli-cke“, erinnert sich Papeschmunzelnd. Der Altmeisterder Vielseitigkeit schätzt anMichaels Reitweise vor allemdie Disziplin und die den-noch geschmeidig-lässigeArt, mit der er auf seinePferde einwirkt. „Michi gibtauch schwierigen Pferdenabsolutes Vertrauen, und erhat diesen sensationellenErfolg bei den OlympischenSpielen mehr als verdient.Von meiner Seite die herz-lichsten Glückwünsche,und ich hoffe, dass er nochlange so weitermacht unddurch seine positive Artdie Freude an unseremSport weitervermittelt.“

Michael Jung und Rüdiger Rau:Freundschaft unter Kollegen

Reiterjournal-extra Michael Jung

Hallo Michi,

sicherlich wirst du dich wundern, was das Reiterjournal für enorme Arbeit geleistet hat, umdiese Sonderausgabe zu ermöglichen. Auch ich wurde gefragt, ob ich mitmache und habe na-türlich spontan ja gesagt mit der Idee, ein paar persönliche Zeilen auf das Papier zu bringen.Und das möchte ich hiermit gerne tun:Michi, du hast geschafft, was nur Wenigen auf der ganzen Welt bisher gelang. Du bist Olympiasieger. Das Wort Olympiade bedeutet eigentlich nichts anderes als einen Zeit-raum von vier Jahren. Es soll ein Treffen der Jugend der Welt sein und soll der Völkerverstän-digung dienen. Und du durftest für uns und die deutsche Nation dabei sein.Dieser grandiose Erfolg ist kein Glück, wie einige sagen. Glück gehört bestimmt ein bisschenmit dazu in diesem Sport, bei dir aber ist es Können.Du bist im Reagieren bei verschiedenen Situationen ein Tick schneller als andere. IntuitivesHandeln, das richtige, frühzeitige Denken und ein „Goldener Hintern“ sind weitere Punkte fürdeinen Erfolg. Du hast dein jugendliches Talent mit einer Portion Erfahrung und mit dem rich-tigen Management gepaart und bist Olympiasieger geworden. Herzlichen Glückwunsch !!

Alle deine Pferde hast du selbst ausgebildet. Du erkennst deren Talent und förderst sie kor-rekt im Rahmen der Ausbildungsskala. Du lässt ihnen viel Zeit, damit sie sich zu Spitzenpfer-den entwickeln können. Die richtigen Menschen stehen hinter dir, halten dir den Rücken frei,damit du deiner Lieblingsbeschäftigung Reiten nachgehen kannst und erhalten dir deine Spit-zenpferde.

Lieber Michi, vieles haben wir miteinander erlebt. Oftmals durfte ich bei deinen Erfolgen in ver-gangener Zeit dabei sein. Ab und zu fachsimpeln wir gemeinsam zusammen mit deinen Elternüber irgendwelche Verbesserungen, zum Beispiel neue Hindernisse, neues Wasser, LPO-Fra-gen und ähnliches. Und wir feiern natürlich auch öfters gemeinsam.Michi, du bist so ein klasse Kerl, nichts ist dir zu viel, nein zu sagen beinahe ein Greul. Undtrotzdem hast du einen Plan und verfolgst konsequent ein auf jedes Pferd abgestimmtes Ziel.Du weißt, ich bin ein absoluter Fan von dir und hoffe es auch noch lange sein zu dürfen. Solche Reiter wie dich gibt es in dieser absoluten Vollkommenheit nicht viele auf dieser Welt

und die deutsche und internationale Reiterwelt wird noch lange Spaß mit dir haben, davon binich überzeugt. Du wirst oft zu Recht mit Superlativen überhäuft und bleibst trotzdem auf demBoden der Tatsachen. Goldjunge Michi lebe hoch!Dein alter Kumpel und Freund Rüdiger Rau

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Freunde und Kollegen

Auch ein Star unter den Rei-tern braucht sie: Freunde!Verständlich ist, dass diesebei einem wie „Magic Michi“,dessen Leben sich haupt-sächlich um die Pferdedreht, meist im Kollegen-kreis zu finden sind. Ein Kol-lege, alter Freund der Fami-lie Jung und Fan der erstenStunde, ist Rüdiger Rau, dersich hier ganz persönlich anMichi wenden möchte.

Sabine Wentsch

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Reiterjournal-extra Michael JungGlückwunsch

Michi!Das Weidezaunprofi -Team

gratuliert zum

Doppel-Olympia-Gold

Wir haben ihn !!!

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verse erste Plätze inWeltcup-Qualifika-tionen, unter ande-rem in Schenefeldund Fontainebleauauf seinem bis datoschon prall gefülltenErfolgskonto ver-buchen.

und siegte im Bun-deswettkampf fürPferdewirte 2002 inallen Sparten.

Michael Jung, geboren am 31. 7. 1982, warschon von Kindesbeinen an am liebs-

ten im Sattel unterwegs. Indianer- und Cowboy-spiele gemeinsam mit dem großen BruderPhilip und den Ponys gehörten zu seinerLieblingsbeschäftigung. Auf derReitanlage der Eltern hatte erdafür die besten Möglich-keiten und viel Platzzum Toben.

1982

1996 stand für Michael Jung fest, dasser im Vielseitigkeitssport zu Hause ist.

Kein Wunder, denn Vater Jung legte bereits von Anfang an Wert auf einegrundsolide Ausbildung in allen Bereichen. Mit gerade einmal 14 Jahrenwurde Michi von Landestrainer Fritz Pape für das Nachwuchschampionatin Warendorf nominiert, und der steile Aufstieg zum Erfolg im Busch be-gann. Vierbeiniger Partner damals war „Dawai“, mit dem er 1997 aucherstmals an den Deutschen Meisterschaften der Junioren teilnahm.

1996-1997

Doch auch ein junger Michi Jung konnte nichtständig auf Schleifenjagd gehen, sondern

musste verständlicherweise hin und wieder die Schulbank drücken,und auch das tat er, wie könnte es anders sein, mit Erfolg. Nachdem Realschulabschluss folgte mit einer Ausbildung zum Pferde-wirt im elterlichen Betrieb der erste Schritt zu einem Leben als Be-rufsreiter, und auch hier legte Michi einen Auftritt nach Maß hin

2002

Seine ganz per-sönliche „Viel-

seitigkeit“ war wohl auch mit da-für verantwortlich, dass er 2004das Kunststück schaffte und denHengst „Grafenstolz“ des GestütsBirkhof in allen drei Disziplinenfür das Bundeschampionat in Wa-rendorf qualifizierte und sich da-rüber hinaus in der Vielseitigkeitden Sieg sicherte. Von da an ginges noch rasanter bergauf und esfolgten Siege und Platzierungenmit verschiedenen Pferden beiganz großen Events im In- undAusland. Mit der Trakehnerstute„Miss Meller“ konnte Michi di-

2004Reiterjournal-extra Michael Jung

Doch Michi wollte mehr, und mit dem Vater als Trainer ging es im Alter von acht Jah-

ren auf die ersten Turniere. Der Weg vom Reiter-wettbewerb auf dem Pony hin zu den ersten Vorstellun-

gen von Großpferden im Springparcours und im Viereck warkurz. Mit zehn Jahren dann der erste Sieg in einem Springen der

Klasse A. Die untersten Sprossen der Karriereleiter waren erklommen.

Von da anwar der Altheimer mitten inder Manege des Vielseitig-keitszirkus angekommenund bewies sein Können aufdiversen Meisterschaften.1999 galoppierte er mit „Ma-ricos“ zum ersten Sieg vonvielen bei den Deutschen Ju-niorenmeisterschaften inWalldorf. Im gleichen Jahr si-cherte sich das Paar Mann-schafts-Gold bei den Europa-meisterschaften in Vittel.

1999

12 Rj-extra Olympia 2012

1990-19921990-1992

Mit Papa im Sattel

Erste E-Springen

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Mit La Biosthetique Sam FBW, Leopinund dem ebenfalls aus der Landeszuchtstammenden Weidezaunprofi’s River ofJoy hatte Jung schließlich drei absoluteBuschcracks zur Verfügung, mit denen er,scheinbar spielerisch, einen Sieg nachdem anderen auf höchstem Niveau feiernkonnte. Neben dem Titel des Europameis-ters, sowohl in der Einzel- als auch in derTeamwertung, den Michi seiner Erfolgs-geschichte 2011 hinzufügen konnte, wardas bisherige Highlight auf der Karriere-leiter der Sieg mit Sam bei der Weltmeis-terschaft 2010 in Kentucky. Mehr gehtnicht, könnte man meinen.

Im Jahr2 0 0 9

setzte Michael Jung dannendgültig zum Spurt aufden Olymp der Reiterei an.Mit Sam konnte „Magic Mi-chi“ neben dem Gewinnder Bronzemedaille bei derEuropameisterschaft inFontainebleau souverändas Weltcup-Finale im pol-nischen Strzegom für sichentscheiden. Darüber hi-naus galoppierte er, eben-falls mit Sam, zu Gold inDeutschlands Buschklassi-ker, der Vier-Sterne-Prüfung in Luh-mühlen.

2009 Ein Jung kann das Siegen nicht lassen undkrönt seine aussergewöhnliche Kar-

riere „made in Schwaben“ am 31.Juli 2012, an seinem 30stenGeburtstag, mit Doppel-Gold bei den Olym-

pischen Spielenin London.

Rj-extra Olympia 2012 13

Ein Jahrspäter, 2003,

begann dann die ganz große Karriereauf internationalem Parkett. Neben dem

Titel des Vielseitigkeits-Europameisters derJungen Reiter bekam der Buschprofi ausdem Ländle in diesem Jahr in der StuttgarterSchleyer-Halle auch das Goldene Reitabzei-chen für Erfolge bis zur Klasse S sowohl imSpring- als auch im Dressursattel verliehenund bewies damit einmal mehr, dass er, wiewohl kaum ein anderer, in allen Sätteln zuHause ist.

2003

2005 kam dann mit dem braunen WallachLa Biosthetique Sam FBW die künftige tieri-sche Nummer eins in den Altheimer Stall.Unter dem Sattel von Michael Jung zeigteder „junge Wilde“ bald sein außergewöhnli-ches Talent und wurde 2006 und 2007 un-ter anderem Vize-Weltmeister der JungenVielseitigkeitspferde in Lion d’ Angers.

Reiterjournal-extra Michael Jung

2010-20112010-2011

2005-20072005-2007

Kentucky 2010 EM 2011

2012

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Seit 31. Juli steht fest: Die Landeszucht hatmit Sam (offizieller Name „La BiosthetiqueSam FBW“) von Stan The Man xx/Heraldik

xx nicht nur den ersten, sondern sogar einenzweifachen Olympiasieger in der Vielseitigkeit.Dieser Verdienst gebührt zwar in erster LinieSams Reiter Michael Jung, gewiss aber auchSams Züchter Günter Seitter aus Aidlingen.Im Gegensatz zum Olympiasieger, Welt- undEuropameister und Landesmeister ist der 57-jährige Züchter aus Aidlingen meist nur In-sidern bekannt. Der gelernte Maschinenbau-techniker aus einer Familie von Schmieden, dermit den züchtenden Vielseitigkeitsreitern Seit-ter vom Seehaus bei Leonberg den Großvateraus Dagersheim gemeinsam hat, will das auchgar nicht. „Ich stehe ungern im Rampenlicht“,sagte er schon, als Sam noch ganz am Anfangseiner internationalen Karriere stand. Er gebe

sich mit dem zufrieden, was er in fast drei Jahr-zehnten redlicher Zuchtarbeit erreicht habe.Denn nach seiner Erfahrung werde Züchternder Erfolg oft schwerer gemacht als Reiternoder Verbänden. Auch unter Kollegen gebe esöfter eher Neid als Anerkennung.

Glücksgriff Grey GirlDie von Günter Seitter sechsjährig erworbeneHannoveraner Schimmelstute Grey Girl vomSpringpferdevererber Godehard aus einer Mut-ter von Eger II/Guntram/Jurawind aus derZucht von Klaus Albers in Seesen war einGlücksgriff. Sie wurde die Großmutter vonSam. Tragend von San Carlos, hatte GünterSeitter die Stute bei Werner Schockemöhle vonder Weide weg erworben. Schon ihre 1989 inAidlingen geborene Tochter Sissi erwies sichals Springtalent. Die 1990 angestrebte Bede-

ckung der Grey Girl mit dem SpringvererberGrannus erwies sich im Jahr darauf allerdingsals unzutreffend. Wie sich später herausstellte,war der Vater der 1991 geborenen braunenStute Goldika der Grannus-Sohn Gervantus I.Der Züchter trug’s mit Fasssung und wandtesich fortan leichteren und edleren Vererbernzu, die ihm besser gefielen als schwere Typen.Deshalb fiel ihm der Umstieg auf Vollblüterleicht, den ihm schon Werner Schockemöhleempfohlen hatte.Aus der Bedeckung der Grey Girl mit dem Birk-hof-Hengst Heraldik xx fiel 1996 die Schim-melstute Halla. Da sich Günter Seitter schonseit einem Marbach-Besuch als Schüler für dieWürttemberger Zucht begeisterte, setzte er1999 auf den irischen Vollblüter Stan TheMan, der von 1993 bis 2000 in Marbach stand.Aus der Bedeckung der Halla mit Stan The Manxx fiel 2000 das braune Hengstfohlen Sam. DerMarbacher Fuchshengst Stan The Man xx, vondem in Irland schon mehrere erfolgreichePferde standen, hatte ihm auf den ersten Blickgefallen. Stan The Man xx wurde auch Vaterdes aus der Grey Girl 1995 gezogenen späte-ren WM- und CIC***-Pferdes Scampolo. Vier-jährig kaufte Roland Deck aus Altensteig die-sen Schimmel für seine Tochter Melanie, diedamalige Pony-Europameisterin der Vielseitig-keit. Siebenjährig wurde Scampolo an AndreyGrishin nach Russland weiterverkauft, der ihnauf Drei-Sterne-Niveau brachte. So kam auchGünter Seitter zur Vielseitigkeitsreiterei, dieihm und seiner Frau besser gefiel als dieSpringreiterei.

Sam auf Umwegen in den SportWie Scampolo schlug auch Sam eine interna-tionale Laufbahn ein ‒ allerdings nach einigenUmwegen. Das Hengstfohlen aus der Hallawurde bei der Fohlenschau mit für den Züchterenttäuschenden 32 Punkten bedacht und da-mit kein Goldfohlen. Im Herbst 2002 fand auchdie Marbacher Körkommission keinen Gefallenan dem ihr ganz zum Schluss vorgestelltenBraunen, der auf dem Hau bei Offenhausenaufgewachsen war. „Sam wirkte mit Stockmaß1,63m noch unfertig, seine Gänge waren we-nig spektakulär“, räumte der Züchter ein. Dochdas schriftliche Körurteil („unbedeutend, gro-ßer Kopf“) tat ihm weh. Als nicht Gekörter ging

14 Rj-extra Olympia 2012

Reiterjournal Extra Michael Jung

Ein Ausnahmepferd vom Herrenberger GäuSam-Züchter Günter Seitter hat einen doppelten Olympiasieger

Kentucky 2010: Sam galoppiert mit Michi zum Weltmeistertitel Foto: Schreiner

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Vize-Weltmeister der jungen Vielseitig-keitspferde. Im Jahr darauf wurde erLandesmeister, Süddeutscher Championund Sechster im Finale des Bundes -championats und in Lion d’Angers er-neut Vize-Weltmeister. Krönung der äu-ßerst erfolgreichen Saison 2007 warnach Siegen und hohen internationalenPlatzierungen der Sieg in der Stuttgar-ter Schleyer-Halle. Ihre Erfolgsseriesetzte das Paar 2008 und 2009 fort.„Sam ist ein Energiebündel, das im Ge-lände richtig loslegt“, freute sich Mi-chael Jung nach der Auszeichnung mitdem Goldenen Reitabzeichen. Das hatteer auch aufgrund der Erfolge seinesTop-Pferdes in drei Disziplinen erhal-ten. Nach Siegen in Fontainebleau undAachen brachte das Jahr 2010 in Ken-tucky mit dem Weltmeistertitel in derEinzelwertung den endgültigen Durch-bruch. Der Doppelsieg bei der EM 2011in Luhmühlen mit der Mannschaft undim Einzel machte das Paar schließlichzum Top-Favoriten für die OlympischenSpiele in London.

Weitere ChampionatspferdeAus Günter Seitters Zucht sind weitere Busch- undSpringpferde hervorgegangen. Aus Sams MutterHalla fiel 2005 Dohego von Dorpas, ein Brauner, derin seinem Namen den Anglo-Araber als Vater sowieHeraldik xx und Godehard vereint und zur Buschrei-terin Simone Deitermann nach Saerbeck wechselte.Die 1995 in Aidlingen gezogene braune Stute Korallevon Kanudos xx aus der Goldika qualifizierte sich2000 unter Miriam Bray für das Bundeschampionat.Die Buschreiterin aus Bad Füssing übernahm auchden von Günter Seitter 2002 aus der Koralle gezoge-

nen Araconit-Sohn FBW Aries. Der bei der Foh-lenschau ebenfalls mit nur mit Silber bedachtebraune Araconit-Sohn wurde unter Miriam Bray2007 in Warendorf Elfter in der Qualifikationund im Kleinen Finale und geht unter seiner Be-

sitzerin Franziska Schmid aus Erbach erfolg-reich in der Vielseitigkeit.

Der 2003 von Araconit aus der Korallegezogene Braune Age of Aquarius

wechselte ebenfalls in den Bray’-schen Besitz, hatte Erfolge un-

ter Miriam Bray und danachunter Springreiter Hel-

mut Schönstetter bisKlasse S. Mit demVollblüter Ostermondzog Miriam Bray 2006in Bayern aus der Ko-

ralle die schwarzbraune StuteKara Dimiz TE. Sie hatte unter Anna-Thea Folk-

mar Jakobsen aus Dänemark Erfolge im Busch, diejetzt Elmar Lesch fortsetzt. E. Platz

Sam für nur 8000 Euro über die Auktion. Durch Ver-mittlung der damaligen Verkaufsleiterin SusanneMechlem kam Sam zu Sabine Kreuter nach Kaufbeu-ren. Den Beritt durch Michael Jung fädelte noch Gün-ter Seitter ein. Er hatte erkannt, dass er als Züchter al-leine nicht weiterkam und auf Unterstützung vonProfis angewiesen war.

Der Spätentwickler holt aufUnter dem talentierten Profi aus Altheim holte Samrasch auf, qualifizierte sich 2005 als „Sam TheSchwäbisch Man“ zum Bundeschampionat und wurdeim Warendorfer Finale Fünfter. „Ein sicher an denHilfen stehendes Pferd, das dynamisch galop-piert“, so Martin Plewas Kommentar.2006 wurde Sam in Lion d’Angers als„La Biosthetique Sam FBW“

Reiterjournal-extra Michael Jung

Sam auf dem Sprung zum Sieg in der Schleyer-Halle 2009

Der Vater von Sam: Stan The Man xxFoto: Kazmaier

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Reiterjournal-extra Michael Jung

werden willkürlich eingeladen. Ich bin morgensim Bus mit Leuten ins Reitstadion gefahren, diekannten den Unterschied zwischen Springenund Dressurreiten nicht. Wie kann so etwaspassieren? Ein Ärgernis in meinen Augen. Nurdurch meine britischen Geschäftspartner undalle anderen möglichen Kontakte konnte ich esorganisieren, nahe am Sport zu sein.

Sie sind „Michi“ Jungs Hauptsponsor seit2003, damals war an eine derart steile Kar-riere noch nicht zu denken. Was hat Sie da-mals zu der Entscheidung bewogen?Das war damals nicht das fein abgewogene Kal-kül eines Sponsors, sondern das Bedürfnis, ei-nen außerordentlich talentierten Nachwuchs-reiter zu unterstützen. Michael Jung hatte

Reiterjournal: Herr Schmeckenbecher, wieund wo haben Sie die Wettkämpfe in Lon-don verfolgt? Frank Schmeckenbecher: Ich konnte direktvor Ort sein und habe alle Tage live verfolgt.Ich werde es nie vergessen.

Konnten Sie direkten Kontakt zu Michi Junghaben? Ja, gleich am ersten Tag nach der Dressur, wirsind dann zusammen die Geländestrecke abge-gangen, danach hatten wir ständig über SMSKontakt.

Sie sind selbst Vielseitigkeitsexperte, wiewar Ihr Eindruck vom Sport? War die Stre-cke olympiagerecht, wie fanden Sie das Ge-samtniveau?Sehr anspruchsvoll und absolut olympisch, Rei-tern und Pferden wurde wirklich alles abver-langt.

Wann hatten Sie Gänsehaut?Ein paar Mal, es war ja ein echter Krimi. Nachder Dressur hatten wir eine Einzelmedaille ei-gentlich schon abgehakt. Die Jungs sagten,okay, jetzt konzentrieren wir uns auf das Team.Dann hat Michi aber im Gelände gekämpft, wieich das noch nie bei ihm erlebt habe. Als Zu-schauer habe ich den Ritt überwiegend auf derGroßleinwand gesehen, und an seinem Ge-sichtsausdruck gemerkt, wie hoch konzentrierter war. Er hat sich bis zur Spitze wieder durch-gekämpft. Und dann natürlich beim Springen,als er zum Schluss wieder seine Nervenstärkeausgespielt hat. Dieser historische Sieg war einmentaler Sieg.

Wie kompliziert ist es, als Zuschauer beiOlympischen Spielen zu sein?Es ist schwierig, und es war auch nicht gut or-ganisiert. Die Stadien sind halb leer, und ir-gendwie hat man den Eindruck, die Besucher

2003 den Titel des Deutschen Meisters unddes Europameisters bei den Jungen Reitern ge-wonnen, und ich war selbst bei der DeutschenMeisterschaft in Kreuth damals zugegen undwar sehr beeindruckt von Michis reiterlichemKönnen und von seinem robusten Nervenkos-tüm. Ich denke, ich bin einer seiner enthusias-tischsten Fans.

Seit wann kannten Sie ihn? Das kann ich heute nicht mehr genau sagen,aber spätestens seit 1999, als wir in Walldorfdie Deutschen Jugendmeisterschaften in derVielseitigkeit durchführten und Michael Jungmit Maricos überlegen den Titel holte. SeinenVater kannte ich aber schon wesentlich länger,denn der ritt schon zu meiner aktiven Zeit ‒und das ist lange her.

Wann haben Sie ahnen können, was aus die-sem Jungen mal wird? Wir alle haben uns an die Erfolge von MichaelJung gewöhnt und erwarten immer Top-Ergeb-nisse von ihm ‒ und er hat nie enttäuscht! Aberdass aus ihm mal ein olympischer Medaillenge-winner werden könnte, daran habe ich eigent-lich erst nach dem Gewinn des Einzeltitels beider Weltmeisterschaft 2010 zu denken gewagt.

Sie hatten ein gutes Händchen. Jetzt kannman Werbung und ihren Nutzen nie exaktmessen, aber würden Sie sagen, das Sponso-ring hat sich gelohnt?Diese Frage trifft so nicht meine Intension. Na-türlich profitieren wir heute vom Bekanntheits-grad, von den Erfolgen und vom Know-howvon Michi Jung. Damals, zu Beginn des Sponso-rings, wollten wir einfach einen jungen, talen-tierten Reiter unserer Region fördern. Da warviel Emotion dabei.

Wie sieht denn die Förderung aus? MichiJung trägt zum Beispiel Ihren neuen Helm

Frank Schmeckenbecher Interview mit Michi Jungs Haupt sponsor von Krämer PferdesportIm

Interview „Viel Emotion dabei“

Zur Person ‒ Frank SchmeckenbecherFrank Schmeckenbecher ist seit über 20Jahren Geschäftsführer der Krämer Pfer-desport GmbH mit Sitz im nordbadischenHockenheim. Krämer beliefert mit rund450 Mitarbeitern über 400 000 Reitsport-ler in Frankreich, Luxemburg, Österreich,Deutschland und über die TochterfirmaFelix Bühler auch in der Schweiz. Nebendem Versandhandel wurden in den ver-gangenen Jahren an 16 deutschen undösterreichischen Standorten sogenannteMega-Stores mit jeweils zirka 1300 Quadratmeter Verkaufsfläche eröffnet.Schmeckenbecher reitet selbst seit Kin-desbeinen an, in den 70er- und 80er-Jah-ren gehörte er zeitweise zu den erfolg-reichsten Vielseitigkeitsreitern des Lan-des. In seinen Jahren als Vorsitzender desReit- und Rennvereins in Walldorf fandendort bedeutende internationale Turniereund sogar Championate statt. rok

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Reiterjournal-extra Michael Jung

mit dem Schriftzug und andere Krämer-oder Felix-Bühler-Produkte und bekommtdafür eine Summe x ‒ oder ist es kompli-zierter? Vielleicht auch komplizierter ge-worden mit den großen Erfolgen?Das Sponsoring von Michael Jung war nie kom-pliziert. Die Zusammenarbeit mit der gesamtenFamilie Jung ist freundschaftlich und vertrau-ensvoll. Natürlich haben wir ohne große Ver-handlungen der wachsenden Bekanntheit vonMichael Jung auch finanziell Rechnung getra-gen. Wir haben für Michael Jung auch Verbin-dungen zu anderen Markenherstellern aufge-baut; Verbindungen, von denen wir nicht un-mittelbar und oft auch nicht allein profitieren.Ich habe es jedenfalls immer auch als meineAufgabe angesehen, für Michi das Beste he-rauszuholen. Natürlich bekommt Michael einefinanzielle Unterstützung und vor allem Lizenz-gebühren aus der „Michael Jung Eventing Col-lection“, die wir allein vertreiben.

Gibt es im Vertrag auch so etwas wie einenKodex, zum Beispiel was den Umgang mitPferden angeht? Spielt das Thema Dopingeine Rolle?Ja, es gibt so einen Kodex, den wir aus anderenSponsoringverträgen übernommen haben,aber das bräuchten wir bei Michael Jung nicht.Sein Horsemanship ist über jeden Zweifel erha-ben und ihn mit Doping in Verbindung zu brin-gen, hielte ich für absurd, weil ich das Umfeldund die Einstellung von Michael zu gut kenne.

strecke das Krämer-Logo am Helm hätte tragenkönnen oder den Felix-Bühler-Helm im olympi-schen Parcours auf dem Kopf gehabt hätte.Aber hier müssen wir uns einfach zurückneh-men und die Verpflichtungen des DOKR unddie Regularien des IOC akzeptieren. UnsereVerbindung zu Michi ist mittlerweile so be-kannt, dass es nicht unbedingt dieser Zeichenbedarf, um diese Korrelation beim Betrachterzu wecken.

Vielseitigkeitsreiter sind im Allgemeinenweniger populär wie Spring- und Dressur-reiter. Würden Sie einen Sportler aus denanderen Disziplinen ähnlich fördern? Ich bezweifle, dass wir als Sponsor uns einenSpring- oder Dressurreiter mit olympischenAmbitionen leisten könnten oder wollten. Hiermuss man wohl von ganz anderen finanziellenLeistungen ausgehen. Vielleicht haben wiraber über unsere Schweizer Tochter Felix Büh-ler schon ein Eisen im Feuer, denn dort unter-stützen wir den Jungen Reiter Martin Fuchs,Sohn und Neffe der bekannten SpringreiterThomas und Markus Fuchs. Auch ihm darf manzukünftig etwas zutrauen. Sein Bruder Adrianarbeitet übrigens im Marketing der Felix-Büh-ler-Zentrale in Lenzburg. Dass wir lieber Viel-

Besuchen Sie uns im Internet unter www.reiterjournal.com

Kommen Leute in Ihre Mega-Stores oder beider Bestellung und fragen gezielt nach derAusrüstung von Michi Jung, um sie auszu-probieren? Mittlerweile gibt es schon Kunden, die gezieltnach den Ausrüstungsgegenständen der „Mi-chael Jung Eventing Collection“ fragen.

Warum ist Michi Jung für Sie ein Top-Wer-beträger, abgesehen von seinen sportlichenErfolgen?Weil Michael Jung und die Familie Jung zu uns,also zu Krämer Pferdesport, passen. Die Reit-schule Jung ist ebenso ein Familienbetrieb wieder unsere, und die Einstellung ist identisch:Beide wollen wir stets Leistung erbringen unddie Nummer eins auf unserem Gebiet sein. Dergesamte familiäre Background von MichaelJung ist bemerkenswert. Ich hatte schon zu sei-nem Opa, der leider Ende 2009 verstorben ist,ein sehr gutes Verhältnis und ihn immer alsden ruhenden Pol der Familie Jung betrachtet.Glücklicherweise ist Übersicht und Augenmaßin der Familie ‒ einschließlich Michis BruderPhilip ‒ auch nach dem Tod von Michis Opa er-halten geblieben.

Wie kompliziert ist es, einen Olympiasport-ler zu sponsern, wenn man an die Rahmen-verträge und das Eigeninteresse des IOCdenkt? Natürlich wäre es schön gewesen, wenn Mi-chael Jung auch auf der olympischen Gelände-

Krämer-Chef Frank Schmeckenbecher gehörte in den 80er-Jahren selbst zu den erfolgreichsten Buschreitern des Landes Foto: privat

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Familie Fritz Pape gratuliert ihrem Michael Jung!

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Rj-extra Olympia 2012 17

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Reiterjournal-extra Michael Jung

seitigkeitsreiter fördern, liegt wohl auch anmeiner eigenen sportlichen Vergangenheit,und Michi Jung ist nicht der einzige. Wir habenschon früher mit Team-Olympiasiegerin ThissyBaumann zusammengearbeitet und pflegenauch unsere Verbindung zu Peter Thomsen,Frank Ostholt und Nicola Winkler, einer Nach-wuchsreiterin aus Schleswig-Holstein.

Ganz allgemein gefragt: Ist die Vielseitig-keit auf einem guten Weg, auch wenn manden „Hype“ um Michi Jung jetzt mal ab-zieht? Ja, ich denke die Vielseitigkeit ist auf einem gu-ten Weg. Die Änderung des Formats mit demWegfall der Rennbahn und die zunehmendentechnischen, also reiterlichen, Aufgaben aufder Geländestrecke haben diesen Sport attrak-tiver und vor allem pferdefreundlicher ge-macht. Michi Jungs Erfolge und seine Aus-strahlung haben sicher dazu beigetragen, dassdie Vielseitigkeit innerhalb der deutschen Rei-terei mittlerweile einen höheren Stellenwerthat. Aber auch 2008 waren das deutsche Teamund Hinrich Romeike ja schon sehr erfolgreichund haben den „Buschleuten“ zu mehr Akzep-tanz verholfen. Ob wir es je auf das Niveau der

Begeisterung von Großbritannien bringen,wage ich aber zu bezweifeln.

Eine immer größer werdende Klientel in Ih-rer Branche sind die Freizeitreiter. Lassendie sich von einem Leistungssportler alsWerbefigur überhaupt animieren? Ich denke, der vielseitige Reitsportler lässt sichden Freizeitreitern noch am besten als Trend-setter vermitteln. Natürlich verfolgt auch dernicht leistungsorientierte Reiter den Turnier-sport; allerdings muss man aufseiten des Tur-niersports aufpassen, dass man sich nichtdurch immer höheren Aufwand dieser Basisentfremdet.

Der Turniersport stagniert im Moment, unddoch wächst Ihr Unternehmen stetig. Wiekann man das erklären?Unsere Kunden kann man nur noch zu einemkleinen Teil als Reitsportler bezeichnen. DasLeben mit dem Tier und in der Natur steht imVordergrund. Es gilt, sich um ein Lebewesen zukümmern und ihm bestmögliche Bedingungenzu verschaffen. Das alles ist eine Lebenseinstel-lung. Aus diesem Kreis kommen auch im über-wiegenden Maß unsere Kunden.

18 Rj-extra Olympia 2012

Generell, wird bei Krämer mehr bestelltoder im Mega-Store gekauft?Über einige Jahre hat sich bei uns Versand undVerkauf über Mega-Stores die Waage gehalten.Obwohl beide Vertriebsformen wachsen, ha-ben die Mega-Stores nunmehr einen etwas hö-heren Anteil, und diesen Anteil sehe ich sogarnoch wachsen, wenn ich mir unseren Expansi-onsplan betrachte.

Ihr Tipp: Welcher sportliche Coup gelingtMichi Jung wohl als nächstes, ist das allesnoch zu toppen?Was Michael in den letzten Jahren und insbe-sondere seit 2009 auf internationalem Niveaugeleistet hat, lässt sich kaum noch toppen. Al-lerdings kann ich mir gut vorstellen, dass esihn reizt, auch mal Badminton oder Burghleyvor 300000 Zuschauern zu gewinnen. PaulSchockemöhle hat ihn als Ausnahmereiter be-zeichnet, und er macht ja auch als Spring- undDressurreiter eine hervorragende Figur. Wa-rum sollte er nicht in ein paar Jahren im inter-nationalen Spring- oder Dressursport eine he-rausgehobene Rolle spielen. Ich persönlichwünsche ihn mir solange wie möglich imBusch. Das Interview führte Roland Kern

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Das Mefa und AK Team gratuliert

Michi Jung zum tollen Erfolg und

wünscht weiterhin gute Fahrt!

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Michael Jung und Sam holten sichgleich zweimal olympisches Gold beiden Spielen in London. Bereits in der

letzten Saison zeigte Michael Jung außerge-wöhnlich starke Leistungen und wurde unteranderem Welt-, Europa- und Deutscher Meis-ter.Laut seinem Vater, Joachim Jung, der seinenSohn immer begleitet, waren dafür einige Fak-toren verantwortlich.„Erfolg setzt sich aus verschiedenen Baustei-nen zusammen. Natürlich ist ein guter Reiter,ein gutes Pferd unddas richtige Trainingvonnöten, aber es gibtnoch viel mehr Dinge,die eine Rolle spielen.Ein ganz wichtigerBaustein ist in meinenAugen die Fütterungder Pferde“, sagt Joa-chim Jung. „Ohne eineausgewogene Fütte-rung können diePferde keine Leistungerbringen.“Vater Jung füttert Mi-chaels Pferde, und je-des einzelne hat einindividuelles Fütte-rungsschema. „Es istnicht ganz einfach,präzise abzuwägen,was die Pferde brau-chen. Sie müssen sogefüttert werden,dass sie während derschweren Arbeit nichtabbauen.“

Nicht zu viel„Jedoch haben wir imLaufe der Jahre gelernt, dass viel nicht gleichgut bedeutet. Bei sehr schweren Prüfungen er-höhen wir die Ration auf 5kg, aber danach re-duzieren wir sie wieder auf 3kg“, erzählt Jung,der keine Regelung dafür hat, wann genau erzufüttert oder nicht.„Das Auge des Meisters ist das Wichtigste. Manmuss genau beobachten, was den Pferden gut-tut und womit sie am besten laufen.

Deshalb füttere ich immer selbst, es ist wichtig,dass jemand genau darauf achtet, welchesPferd was bekommt.“Wenn Michael mit seinen Pferden zum Turnierfährt, bekommt er von seinem Vater genaue In-struktionen bezüglich der Fütterung. „Eine re-gelmäßige und präzise Fütterung ist enormwichtig.“

PavoSeit zwei Jahren füttert Joachim Jung seinenPferden Pavo Futter. „Das Basisfutter ist bei

uns prinzipiell dasMüsli Pavo SportsFit,und dann schauenwir, was das jeweiligePferd noch braucht.Hin und wieder füt-tern wir noch Hafer,Luzerne und gele-gentlich auch ein Zu-satzfutter dazu.“ DieRation von Jungs Top-Pferd Sam stellt sichwie folgt zusammen:Die Basis ist PavoSportsFit (Müsli),kombiniert mit PavoEnergyControl (Pel-lets) und Pavo E-Plus(Zusatzfutter) für dieKondition.„Das ist auch das Fut-ter, was er in Londonbekommt, wir neh-men unser eigenesFutter mit, um keineVeränderung zu ver-ursachen.“ Auf Turnieren be-kommt Sam viermaltäglich Kraftfutter:

„Dann ist die Futteraufnahme besser, und es istnicht zu viel im Magen.“Des Weiteren haben die Pferde bei Jungs Rau-futter in Form von Heu und Stroh ad libitumzur Verfügung.„Viele unterschätzen die Wichtigkeit von Rau-futter, es ist extrem wichtig, um die Verdauungzu fördern. Im Hinblick auf eine gute Verdau-ung stehen bei uns alle Pferde auf Stroh.“

Pavo gratuliert Michael Jung „Futter ist einer der wichtigsten Bausteine für Erfolg“

Elske Dijkstra: Fütterung von SpitzenpferdenDas Fütterungsschema von Jungs Spit-zenpferden wird in enger Zusammenar-beit mit Pavo zusammengestellt. ElskeDijkstra, Ernährungsexpertin bei Pavo,erzählt wie gut das Futter, welches diePferde von Jung bekommen, für Spit-zenpferde ist: „Pavo SportsFit und PavoEnergyControl ist perfekt für Pferde,die viel Kondition brauchen, und ent-hält extra viele Vitamine und Minera-lien für entspannte Muskeln und einegute Rekonvaleszenz nach harter Ar-beit.“ Natürlich wird von Futter für Spit-zenpferde viel erwartet. Dijkstra betont,dass die Qualität des Futters oberstePriorität hat. „Wir stellen hohe Anforde-rungen an die Grundstoffe, die wir ver-arbeiten. Alle Grundstoffe werden inunserem eigenen Labor kontrolliert,und von jedem Futter bewahren wirProben auf. Natürlich ist Pavo Futterdopingfrei. Pavo freut sich über die grandiose Leis-tung von Sam und Michael Jung.

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Reiterjournal-extra Michael Jung

Mit Familie Jung arbeiten wir schonganz lange zusammen. Der erste Sat-tel wurde, wenn ich mich recht erin-

nere, 1999 für das Pferd Freudenbote ge-macht. Der Wallach wurde zunächst von Phi-lipp, dem älteren Bruder von Michael, unddann später auch von Michi in der Dressur bisKlasse S sehr erfolgreich vorgestellt.Im Laufe der nächsten Jahre wurden immermehr Pferde der Jungs mit Cobra Sätteln aus-gestattet, und die Zusammenarbeit wurde im-mer enger. Ich habe schon früh gesehen, dassMichi mit dem richtigen Gefühl und einem he-rausragenden reiterlichen Talent ausgestattetist. Zusätzlich wird er über seine Familie sehrgut gemanagt. Hier stimmt einfach das Ge-samtpaket, welches für erfolgreiches Reiten sowichtig ist. Als Junior und Junger Reiter war erMannschafts-Europameister. Und als Senior

scha f f t eMichi dannmit MissMeller in derVielseitigkeit denDurchbruch, und dieReiterwelt wurde auchinternational auf ihn auf-merksam.Bei Michael Jung werden alle Pferde mit CobraSätteln und unserem funktionellen Zubehör ge-ritten. Manche Pferde bekommen ihren eige-nen Cobra Sattel, und andere wieder könnensich einen Sattel mit einem „Kollegen“ teilen. Selbstverständlich und professionell wird imStall Jung nichts dem Zufall überlassen. Des-halb kontrolliere ich auch regelmäßig drei- bisviermal im Jahr die Passform der Sättel aufden verschiedenen Pferden. Im Laufe eines

Jahres verändern sichdie Pferde, so dass danndie Sättel wieder auf dieaktuelle Situation einge-stellt werden.Sam, den Star, betreuenwir satteltechnischschon, seit er fünfjährigzu den Jungs gekom-

men ist und konnten ihnbisher als Europameister

und dann auch als Weltmeis-ter feiern.

Obwohl so ein Pferd wie Sam sichereinmalig ist, reitet Michi über lange Jahre kon-tinuierlich höchst erfolgreich mit verschiede-nen Pferden in den verschiedenen Disziplinen.Das ist wahre Vielseitigkeit!Und nun ist er Doppel-Gold-Gewinner!Wir von Cobra sind total aus dem Häuschenund sehr stolz, einen kleinen Anteil daran zuhaben.Ganz herzlichen Glückwunsch an Michael Jungund Sam und dem Rest des Teams. Helmut Alt

22 Rj-extra Olympia 2012

Michael Jung und CobraEine enge Zusammenarbeit

Der Firmensitz in Ergoldsbach bei Landshut Auch Kontrolltermine gehören zum Service

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Der FNverlag der Deutschen Reiterlichen Vereinigung gratuliert Michael Jungund seinem Pferd Sam zum Doppelgold in der Vielseitigkeit bei den Olympi-schen Spielen in London 2012 und zum 30. Geburtstag!

DAS Buch zu den Olympischen Reiterspielen:

„Olympia der Reiter – London 2012“Mit allen Highlights, Bildern, Daten, Fakten und Emotionen!

Dieses Buch berichtet von den Reitsportlern in der Dressur, imSpringen und der Vielseitigkeit auf ihrem Weg zu der erhoff-ten olympischen Ehre. Von dem Schweiß der Arbeit und Dis-ziplin davor, von der Aufregung, dem Erwartungsdruck undder Leistung vor Ort und den Gefühlen danach.

Ein Buch über die olympischen Ehren mit allem, was dazugehört. Hier gilt nicht nur, Dabei-Sein ist alles. Hier gilt: Dabei-Sein und Danach-Lesen!

Bewahren Sie sich diese olympischen Augenblicke undbestellen Sie jetzt unter www.fnverlag.de!

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Michael Jung – ein Ausnahmetalent:• Olympiasieger 2012• Weltmeister 2010• Europameister 2011• Deutscher Meister 2012

Der FNverlag gratuliert

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