33
1 Michael Thomas Kumpmann Das Problem des Inhalts Der Inhalt eines Kunstwerks kann auf 2 Arten definiert werden, zum Einen als der tatsächliche „Inhalt“ des Bilds in Form von Farben, Kontrasten, Texturen, Bildelementen etc. als Füllung der Formen auf dem Bild. 1 Dieser Ansatz wurde von Wissenschaftlern wie Max Bense verfolgt, welche versuchten über mathematische/informationstheoretische Auswertung von Bildinformationen und psychologischer Wirkungen der beobachteten Größen Kunstwerke und ihre Wirkung auf den Betrachter zu analysieren. 2 Der andere Ansatz ist, den Inhalt nicht (allein) als die konkrete auf dem Bild befindliche Information zu definieren, sondern den Inhalt als Referential zu sehen, das denotativ und konnotativ/assoziativ auf Elemente/Bedeutungen außerhalb des eigentlichen Bilds verweist, entweder durch starke Ähnlichkeit/Isomorphie zum dargestellten Objekt oder in Form von unkonkreten Andeutungen. 3 Der Mensch geht auch naturgegeben bei der Betrachtung eines Bilds davon aus, dass die Bestandteile des Bilds in einem bestimmten, vom Künstler gewollten, Zusammenhang stehen und versucht, das Bild in einen Zusammenhang mit seiner Lebenswirklichkeit und seinem eigenen Wissen zu integrieren. Der Rezipient braucht deshalb auch Vorwissen, um ein Bild richtig zu deuten, was bedeutet, dass er Bilder aus unbekannten Kulturkreisen oder vergangenen Zeiten, wo ihm das Wissen fehlt, um alle Konnotationen richtig zu deuten, nicht hundertprozentig verstehen kann. 4 Neben der Frage nach der Analyse eines Bildinhalts im Bild selbst stellt sich auch die Frage, ob die Ausstellung eines Bilds in einem Museum und die daraus folgende Herauslösung des Bilds aus dem eigentlichen Kontext zur Transferierung in einen neuen Kontext neue Inhalte erzeugt und so vielleicht die eigentliche Bildaussage verfälschen kann. 5 Ein weiteres Problem der Interpretation von Bildinhalten ist die Frage, ob sich die wahrgenommene Bedeutung verändern und verfälschen kann, wenn vom Rezipienten bei 1 Vgl. Held / Schneider, S. 288f 2 Vgl, Franke, Herbert W. 3 Vgl. Held / Schneider, S. 288f 4 Vgl. Büttner / Gottdank, S. 11 - 14 5 Vgl. Ottomeyer, S. 25 -27

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1

Michael Thomas Kumpmann

Das Problem des Inhalts

Der Inhalt eines Kunstwerks kann auf 2 Arten definiert werden, zum Einen als der

tatsächliche „Inhalt“ des Bilds in Form von Farben, Kontrasten, Texturen, Bildelementen etc.

als Füllung der Formen auf dem Bild. 1 Dieser Ansatz wurde von Wissenschaftlern wie Max

Bense verfolgt, welche versuchten über mathematische/informationstheoretische Auswertung

von Bildinformationen und psychologischer Wirkungen der beobachteten Größen Kunstwerke

und ihre Wirkung auf den Betrachter zu analysieren. 2

Der andere Ansatz ist, den Inhalt nicht (allein) als die konkrete auf dem Bild befindliche

Information zu definieren, sondern den Inhalt als Referential zu sehen, das denotativ und

konnotativ/assoziativ auf Elemente/Bedeutungen außerhalb des eigentlichen Bilds verweist,

entweder durch starke Ähnlichkeit/Isomorphie zum dargestellten Objekt oder in Form von

unkonkreten Andeutungen.3

Der Mensch geht auch naturgegeben bei der Betrachtung eines Bilds davon aus, dass die

Bestandteile des Bilds in einem bestimmten, vom Künstler gewollten, Zusammenhang stehen

und versucht, das Bild in einen Zusammenhang mit seiner Lebenswirklichkeit und seinem

eigenen Wissen zu integrieren. Der Rezipient braucht deshalb auch Vorwissen, um ein Bild

richtig zu deuten, was bedeutet, dass er Bilder aus unbekannten Kulturkreisen oder

vergangenen Zeiten, wo ihm das Wissen fehlt, um alle Konnotationen richtig zu deuten, nicht

hundertprozentig verstehen kann.4

Neben der Frage nach der Analyse eines Bildinhalts im Bild selbst stellt sich auch die Frage,

ob die Ausstellung eines Bilds in einem Museum und die daraus folgende Herauslösung des

Bilds aus dem eigentlichen Kontext zur Transferierung in einen neuen Kontext neue Inhalte

erzeugt und so vielleicht die eigentliche Bildaussage verfälschen kann.5

Ein weiteres Problem der Interpretation von Bildinhalten ist die Frage, ob sich die

wahrgenommene Bedeutung verändern und verfälschen kann, wenn vom Rezipienten bei

1 Vgl. Held / Schneider, S. 288f

2 Vgl, Franke, Herbert W. 3 Vgl. Held / Schneider, S. 288f 4 Vgl. Büttner / Gottdank, S. 11 - 14 5 Vgl. Ottomeyer, S. 25 -27

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2

seiner Deutung Teile des Bilds bei der Wahrnehmung stärker, schwächer oder gar nicht

beachtet werden .6

Richtschwert der Königsberger Scharfrichter, 17787

Die Betrachtung von Inhalten beschränkt sich nicht nur auf Kunstwerke, sondern kann auch

auf Rechtsdenkmäler wie Zeugnisse alter Gesetze oder Beweismittel historisch bedeutsamer

Straftaten angewendet werden. In dem Fall sind die Bedeutungen dieser Ausstellungsstücke

Beweise im Kontext des jeweiligen Falls und/oder Indizien über frühere Verhältnisse der

Gesellschaft. 8

Von Soldaten während des ersten Weltkriegs geschaffene Kunstwerke.9

Ähnliche Zwecke bei anderen Themen kann auch die Erforschung von Trophäen oder

persönlichen Gegenständen von Soldaten in Kriegssituationen haben. Bei diesen Themen

kann in dem Zusammenhang ebenfalls wieder ein Bezug zur Inhaltsanalyse in der Kunst

gesetzt werden, weil zum Beispiel solche Objekte, die während länger andauernder

Kampfhandlungen entstanden sind, wiederum Einfluss auf die Kunst hatten. Besonders die

moderne Avant Garde nach dem ersten Weltkrieg hatte einigen Einfluss durch Gegenstände

von Soldaten in solchen Situationen.10

Inhaltliche Betrachtung in den Wissenschaften

Die Ikonografie (Wörtlich „Bildniskunde“) ist die Lehre von Bildinhalten in der

Kunstwissenschaft. Sie diente bis ins 19. Jahrhundert hinein hauptsächlich der Dokumentation

und Erforschung von Bildnissen bestimmter Persönlichkeiten. Sie wurde im 19. Jahrhundert

aber auch ausgedehnt auf inhaltliche Erforschung von Bildern.11

6 Vgl. Becht-Jördens / Wehmeier, S. 42 7 Bildquelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/5/56/K%C3%B6nigsberger_Richtschwert.JPG/303px-K%C3%B6nigsberger_Richtschwert.JPG 8 Vgl. Ottomeyer, S. 93 - 98 9 Bildquelle: http://trenchartofww1.co.uk/album/31/92493704.JPG 10 Vgl. Ottomeyer, S. 103 - 109 11 Vgl. Büttner / Gottdang, S. 13 und Held / Schneider, S. 289ff

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3

Die Ikonologie ist eine Disziplin, welche durch Erwin Panofsky ins Leben gerufen wurde und

sich mit dem Kunstwerk als Symbol von Denksystemen beschäftigt.12

Die Ikonologie

beschäftigte sich zuerst nur mit der Erforschung sakraler oder antiker Kunstwerke, wurde aber

im Verlauf des 20. Jahrhunderts weiter ausgedehnt und kann fast alle Themen umfassen.

Deshalb existiert mittlerweile eine große Konvergenz zur Methode der Ikonographie.13

Die Motivforschung beschäftigt sich nicht nur mit an Texten angelehnten Bildern, sondern

auch mit von Texten unabhängigen Motiven wie bestimmten Baumarten oder kleineren

Motiven wie spezifischen Gesten.14

Semiotik ist die Lehre der Zeichen und die Erforschung ihrer Bedeutung. Viele Theorien der

Semiotik gehen davon aus, dass alles, was in der Welt vorhanden ist (und eine Bedeutung

aufweist) gleichzeitig auch ein Symbol/Zeichen ist. (und dass der menschliche Geist auch in

Zeichen und Symbolen denkt.) Dabei ist ein Symbol ein Objekt, was in seiner Bedeutung

nicht nur für sich selbst steht, sondern auf etwas Anderes verweist.15

Folglich sind

Kunstwerke/Bilder, wenn sie eine Bedeutung haben, selber Zeichen und aus weiteren Zeichen

aufgebaut.

Neben diesen Möglichkeiten sind auch andere Deutungsarten denkbar, wie zum Beispiel der

Rückgriff auf Psychologie/Psychoanalyse, um Symbole im Bild als Ausdruck der geistigen

Verfassung des Künstlers zu deuten.

Die Archetypenlehre/der Monomythos

Forscher wie Carl Gustav Jung und Joseph Campbell haben Theorien entwickelt, die sich

beschäftigen mit dem Vergleich von Religionen, Mythen und Märchen verschiedenster

Kulturen und der Herkunft von Parallelen und Ähnlichkeiten von in diesen Medien

vorkommenden Symbolen, selbst bei Mythen und Religionen in verschiedenen

Kulturkreisen.16

12

Vgl. Büttner / Gottdang, S. 13 13 Vgl. Held / Schneider, S. 291 14 Vgl. Held / Schneider, S. 291 15 Vgl. Signo und Chandler 16 Vgl. Weyers

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4

Tale oft he Gallant Jiraiya17

Beispielsweise existiert in Japan die Legende vom Gallanten Jiraiya, auf Japanisch „Jiraiya

Goketsu Monogatari“ Dort muss der Ninja Jiraiya gegen seinen ehemaligen Schüler

Orochimaru kämpfen, der von böser Schlangenmagie korrumpiert/verführt wurde und deshalb

zum Bösen wurde.18

Die Schlange als Verführung zum Bösen ist eine Parallele zum

Sündenfall in der Bibel, wo Adam und Eva von einer Schlange verführt wurden.

In den Theorien von Campbell und Jung sind einige Symbole nicht nur Repräsentanz

religiöser/mythologischer Geschichten und Konzepte. Religiöse Geschichten und

Mythologien sind vielmehr selbst Ausdrucksformen bestimmter Symbole, Archetypen

genannt, welche über Jahrtausende der menschlichen Entwicklung Teil eines kollektiven

Unbewussten eines jeden Menschen wurden und sich in verschiedensten Formen nun beim

Menschen manifestieren. 19

Nach diesen Theorien sind Religion und Mythologie selbst in ihrem Kern Symbole mit

eigener Bedeutung. (Also würde die christliche Ikonographie zum Beispiel Symbole nutzen,

um damit wiederum andere Symbole darzustellen.)

Die christliche Ikonographie

Frühchristliche Malerei aus den Katakomben, Hirtendarstellung.20

Älteste bekannte Mariendarstellung. 2. Jahrhundert n.Chr.21

Die christliche Ikonographie begann in den Katakomben Roms, wo die ersten christlichen

Gemeinden Symbole aus der römischen Religion auf christliche Themen umdeuteten. Die

frühe Kirche war zuerst strikt gegen bildliche Darstellungen christlicher Geschichten/Themen,

unter Anderem wegen des alttestamentarischen Bilderverbots. Dies änderte sich mit dem

Wachstum der christlichen Gemeinden zusehends, was dazu führte, dass später auch

Richtlinien für die Darstellung von Glaubenssymbolen herausgegeben wurden.22

17 Bildquelle: http://wayofninja.com/wp-content/uploads/2008/09/thegallantjiraiya-wayofninja.jpg 18

Vgl. Way of Ninja 19 Vgl. Schuchardt und Weyers 20 Bildquelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/05/Good_shepherd_03.jpg 21 Bildquelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/e2/Madonna_catacomb.jpg 22 Vgl. Büttner / Gottdang, S. 27- 29

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5

Im Vergleich zu dieser Entwicklung im Christentum entwickelte sich die islamische Kunst im

Bezug auf ihr Bilderverbot in die entgegengesetzte Richtung mit der Verwendung abstrakter

Ornamente als Schmuck (z.B. der Arabeske) und einer hohen Bedeutung der Kaligraphie. Die

Kunst dient dem Zweck des ästhetischen Schmucks und nicht dem Zweck einer Aussage.23

Islamische Gebetsnische, datiert um 1226 n.Chr. 24

Im 5. Jahrhundert entschied der christliche Klerus, Bilder von Glaubensinhalten können auf

einfache Weise genutzt werden um Analphabeten die Glaubensinhalte zu erklären und die

Glaubensinhalte allgemein besser lernbar/erinnerbar zu machen. Einer der stärksten

Fürsprecher dieser Praxis war Pabst Gregor der Große (540 – 605 n.Chr.).25

Abbildung des Pabst Gregor auf dem Gregorblatt , nach 98326

Obwohl Kontakte zwischen Künstlern sakraler Kunst und Theologen nur selten belegt sind,

existieren Theorien, dass bei der Erstellung sakraler Kunst Theologen in der Regel beratend

zur Seite standen. Neben der Bibel wurden als weitere Quellen für Bildsymbole apokryphe

Schriften und nicht zur Bibel oder den Apokryphen gehörende Texte verwendet, wie zum

Beispiel die göttliche Komödie von Dante Alighieri.27

Höllentor von Auguste Rodin.28

Agnolo Bronzino „Dante schaut auf den Läuterungsberg“ 153029

23 Vgl. Neubüser 24 Bildquelle: http://kunst.germanblogs.de/wp-content/uploads/2012/01/arabeske_dorena_wm.jpg 25 Vgl. Büttner / Gottdang, S. 29f 26 Bildquelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/9/99/Registrum_gregorii%2C_san_gregorio_magno_ispirato_dalla_colomba%2C_983_miniatura%2C_treviri_stadtbiblithek%2C_19%2C8x27_cm.jpg/220px-Registrum_gregorii%2C_san_gregorio_magno_ispirato_dalla_colomba%2C_983_miniatura%2C_treviri_stadtbiblithek%2C_19%2C8x27_cm.jpg 27

Vgl. Held / Schneider, S. 291 - 295 28 Bildquelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/6/69/Z%C3%BCrich_-_Kunsthaus_-_Rodin%27s_H%C3%B6llentor_IMG_7384_ShiftN.jpg/400px-Z%C3%BCrich_-_Kunsthaus_-_Rodin%27s_H%C3%B6llentor_IMG_7384_ShiftN.jpg 29 Bildquelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/b/ba/Dante03.jpg/562px-Dante03.jpg

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Häufig war ein gesamtes Kirchengebäude auch als Symbol mit Untersymbolen gestaltet,

weshalb zur eigentlichen Deutung des Bildinhalts bei vielen christlichen Bildern auch der

Inhalt im Kontext der Platzierung des Bilds im Kirchengebäude bei der Analyse mit

einbezogen werden muss.30

Frank Hogenberg „Der calvinistische Bildersturm vom 20. August 1566“ 31

In der Reformation wurden die traditionelle Ikonografie und die Ikonenverehrung stark

kritisiert, unter Anderem weil so die Gläubigen angeblich dumm gehalten würden. Einige

Reformatoren forderten wegen dieser Kritik auf, alle Bildwerke in Kirchen zu zerstören.32

Mit der Renaissance und dem dortigen neuen Interesse an der griechisch/römischen Antike

wurde das Repertoire an Symbolen/Motiven der europäischen Künstler erweitert um

mythologische Elemente, welche aber die christlichen Symbole nicht verdrängten. Besonders

die Oberschicht hatte ein Interesse an Bildern mythologischer Motive als Schmuck für ihre

eigenen Häuser. (Gleichzeitig waren die Bilder auch in „verschlüsselter“ Form Zeichen für

Meinungen/Ziele ihrer Auftraggeber.) Dabei wurden die Mythen häufig als philosophische

Allegorien gesehen.33

Im Zuge der Säkularisation im 19. Jahrhundert und den Enteignungen von Kirchenbesitz

bekam die Sakralkunst auch eine neue Bedeutung. Statt einer Ikonenverehrung oder Lehre

von Bibelinhalten wurden die Kunstwerke (ähnlich wie weltliche Kunst) als autonomes

Kunstwerk betrachtet, losgelöst vom kirchlichen Kontext. Innerhalb dieser Entwicklung

verfiel die Nutzung der christlichen Bildsprache immer mehr, trotz vieler Rettungsversuche.

Es kam in der Diskussion zu einem Konflikt zwischen dem Eigenwert der Kunst (und der

Betrachtung der Gestaltung wie Farbe etc.) und einer möglichen ikonographischen Aussage.

Während dessen etablierte sich die Erforschung der Ikonographie immer mehr als

Forschungsfeld in den Kunstwissenschaften, als Adolphe Napoleon Didron 1843 im Buch

„Iconographie chrétienne“ wissenschaftliche Kriterien zur Erforschung der Ikonographie

aufgestellt hatte und 1917 für die Analyse der Bildsymbolik der „Index of Christian

Art“ gegründet wurde.34

30

Vgl. Büttner/Gottdang, S. 32- 35 31 Bildquelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/ea/Frans_Hogenberg_Bildersturm_1566.jpg 32 Vgl. Büttner / Gottdang, S. 38f 33 Vgl. Held/ Schneider, S. 299 - 304 34 Vgl. Büttner / Gottdang, S. 40 - 42

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Im 19. Jahrhundert, unter Anderem durch das Aufkommen verschiedenster künstlerischer

Bewegungen, die sich auch gegen eine zu elitäre Betrachtung der Kunst stellten, entwickelte

sich neben dem forschenden Interesse für sakrale und mythologische Bilder/Bildsymbole

auch eine Erforschung der Profanikonographie (Alltagsszenen etc. was nicht zwingend in eine

der beiden Kategorien einzuordnen ist).35

Es existiert die These, dass durch die Befreiung der Künstler im Verlauf von Aufklärung und

französischer Revolution von strengen Regelwerken von Auftraggebern wie der Kirche ein

Ende der Ikonographie eingeleitet wurde. Im Zuge der Genieästhetik und der Idee der

Autonomie des Künstlers wurden auch Aspekte des „Könnens des Künstlers“ über Aspekte

des Stoffs und von Bildinhalten gestellt. Es existierten dazu aber auch Gegenbewegungen wie

der Symbolismus, die stärker auf Bildinhalte wertlegten und Künstler wie Kandinsky, die

spirituelle Aspekte der Kunst betonten. Auch deshalb ist die Betrachtung von Bildinhalten

und Bildsymbolen immer noch von Relevanz.36

Inhaltsanalyse an einigen Beispielen.

Der Sündenfall von Rubens und Tizian

Als Beispiel für unterschiedliche inhaltliche Bedeutungen von 2 Bildern, welche

augenscheinlich dasselbe Motiv zeigen und sehr ähnlich aufgebaut sind, sollen hier

exemplarisch 2 Darstellungen des Sündenfalls des Buchs Genesis miteinander verglichen

werden.

Tizian: „Adam und Eva“ 157037

Im Jahr 1570 malte der Maler Tizian ein Bild vom Sündenfall im Paradies. Im Jahr 1628 hat

Peter Paul Rubens ein ähnlich aufgebautes Bild derselben Szene gemalt, allerdings mit

einigen Unterschieden, die dem Bild eine andere Bedeutung geben. Beide Bilder zeigen einen

ähnlichen Typus der Szene, welche den Baum der Erkenntnis in der Mitte zeigten, links

daneben Adam und rechts Eva38

35 Vgl. Held / Schneider, S. 307 - 309 36 Vgl. Büttner / Gottdang, S. 273 - 275 37 Bildquelle: http://www.abcgallery.com/T/titian/titian56.JPG 38 Vgl. Büttner / Gottdang, S. 17ff

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Peter Paul Rubens „Adam und Eva“ 162839

In der mittelalterlichen Auffassung auch bezüglich der Geschlechter war Adam der

unmittelbare Rechtspartner Gottes und Eva Adam untergeordnet. Deshalb musste die

Entscheidung zur Erbsünde ebenfalls von Adam getroffen werden und nicht nur von Eva.

Deshalb schaut in Tizians Gemälde die Schlange Adam an, während sie Eva den Apfel

übergeben will. Dies bedeutet, dass Adam in Wahrheit derjenige ist, der durch die Schlange

überzeugt werden soll. (und quasi die Schlange Adam um Erlaubnis fragt, ob Eva den Apfel

essen darf.) Adam weicht zurück und führt eine Handbewegung aus, die als Warnung von Eva

vor dem drohenden Unheil deutbar ist.40

In Rubens Gemälde sitzt Adam, während Eva nach dem Apfel greift. Dadurch wird

verdeutlicht, dass in Rubens Gemälde kein Blickkontakt mehr zwischen Adam und der

Schlange herrscht, sondern zwischen Eva und der Schlange. Diesmal ist also Eva die

Entscheidende. Außerdem sieht Eva in der Position nicht die Schlange als Ganzes, sondern

nur den Arm, der ihr den Apfel reicht. Dadurch (und dadurch, dass Adams Hand weit näher

an Evas Körper ist) wirkt Adams Handgeste nicht so, als ob er Eva warnen wollte, sondern er

an Eva (und ihrem Körper) interessiert sei. Somit wird der Sündenfall im Bild zum

beginnenden Wunsch nach körperlicher Intimität.41

Die wahren Da Vinci Codes. Die tatsächlich im letzten Abendmahl von Leonardo Da

Vinci verborgen Bedeutungen

Leonardo Da Vinci, „Das letzte Abendmahl“ 1494-149842

Die berühmteste Thematisierung von Ikonographie in modernen Medien ist wahrscheinlich

Dan Brown‘s Sakrileg - The Da Vinci Code. Dort wird die These erwähnt, im Bild „Das letzte

Abendmahl“ hätte Da Vinci kleinste Bildsymbole verwendet, die bei näherer Betrachtung

dem Bild eine fundamental andere Bedeutung geben würden. (Unter Anderem soll Leonardo

39

Bildquelle: http://www.gemaelde-webkatalog.de/bilddaten/std2/paul-peter-rubens-adam-und-eva-08617.jpg 40 Vgl. Büttner / Gottdang, S. 19 41 Vgl. Büttner / Gottdang, S.19 42 Bildquelle: http://www.milano24ore.de/image/sehenswuerdigkeiten/location/shapeimage_1.png

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Da Vinci auch persönliche Notizen ebenfalls in einer bestimmten Weise verschlüsselt haben,

um diese vor unbefugtem Lesen zu schützen.)43

Im Buch wird die These aufgestellt, der heilige Gral, welcher angeblich beim letzten

Abendmahl verwendet wurde, würde im Bild fehlen und stattdessen sei die Anordnung der

Figuren der Hinweis auf den wahren heiligen Gral, die Blutlinie Jesus. Der Apostel Johannes,

der im Bild extremst feminin dargestellt wird soll in Wirklichkeit Maria Magdalena sein, die

auch gleichzeitig die Geliebte Jesus gewesen sei. Gleichzeitig sei die Handgeste, die Petrus

dieser Maria Magdalena zeigt als bedrohende Geste zu deuten.44

Diese Geste der Bedrohung wirkt aber in Wirklichkeit nur so, wegen einiger perspektivischer

Elemente, wie sich Leonardos Skizzen zum Bild entnehmen lässt. In diesem Sinn wird die

Geste meistens eher als eine auf der Schulter des Apostels Johannes liegende Hand

interpretiert und nicht wie eine Geste der Einschüchterung. 45

Der Kelch/Gral ist in dem Bild nicht vorhanden, da diese Szene vor dem Herumreichen des

Weins spielt und deshalb im Sinne des Stils der „Historia“, dem Leonardo mit dem Bild folgt,

der Gral in der Szene nicht benötigt wird oder kontraproduktiv ist. 46

Das feminine Aussehen von Johannes kam laut der Meinung der Wissenschaft daher, dass

damit ausgedrückt werden sollte, dass Johannes der Reinste (Unverdorbenste) unter den

Jüngern gewesen sei und deshalb der Attraktivste. (In der Renaissance wurden solche

Eigenschaften von Reinheit auch sehr stark mit Weiblichkeit assoziiert.) Es existieren

mehrere andere Gemälde, die Johannes den Täufer mit ähnlichen Eigenschaften zeigen, unter

Anderem das Bild „Der fleischgewordene Engel“. Deshalb ist es eher unwahrscheinlich, dass

diese Darstellung in Wahrheit eine Frau darstellen sollte.47

Das Obst auf dem Bild sei allerdings ein Hinweis auf die beginnende Passion. Die Birne steht

für das Holz des Birnbaums, aus dem das Kreuz gemacht sei. Die Palmen seien ein Zeichen

des Leids und die Äpfel stünden für die Erlösung.48

43 Vgl. Egenolf 44

Vgl. Egenolf 45 Vgl. Egenolf 46 Vgl. Egenolf 47 Vgl. Egenolf 48 Vgl. Egenolf

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Der gesamte Kirchenraum als Kunstwerk mit inhaltlicher Bedeutung, das Sedletz

Ossarium

Foto des Innenraums des Sedletz-Ossarium in Kutná Hora nördlich von Prag49

Wie vorher erwähnt, sind nicht nur Kunstwerke in Kirchen mit Bedeutung versehen worden.

Häufig wurde die gesamte Kirche als Kunstwerk mit spezifischer Bedeutung geplant.

Die Kirche von Sedletz gehörte zu einem anliegenden Zisterzienser Kloster. Im Jahr 1278

wurde durch ein Verstreuen von Erde, die der damalige Abt Jindrich aus Golgatha (wo Jesus

Christus gekreuzigt wurde) mitgebracht hatte, rituell der Friedhof der Kirche zur Heiligen

Erde, von der sich Gläubige versprachen, einfacher und schneller ins Paradies zu kommen.

Deshalb begann ein Bestattungstourismus, wo Leute auch aus weit entfernten Gegenden wie

Belgien sich in Sedletz bestatten lassen wollten. Dies brachte den Friedhof schnell an seine

Kapazitätsgrenzen.50

Im Jahr 1866 verkaufte die Kirche die Kapelle an die Fürstenfamilie Schwarzenberg. Der

Holzschnitzkünstler Frantièek Rint wurde von dieser Familie beauftragt, die Innenausstattung

49 Bildquelle: http://www.sterf.be/wp-content/gallery/sedlec-ossuary/sedlec-ossuary-03-augustus-2007-14u03-2.jpg 50 Vgl. Geyer

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der Kirche neu zu gestalten. Er nahm dazu Knochen von Verstorbenen, die nicht auf dem

Friedhof begraben wurden, sondern in der Kirche auf großen Haufen lagen und formte aus

diesen Knochen die gesamte Inneneinrichtung der Kapelle bis hin zum Altar. (Die Knochen

stammten nicht nur aus dem Bestattungstourismus, sondern auch aus Auseinandersetzungen

im Zuge der Reformation, wie den Hussitenkriegen zwischen katholischen Truppen und den

Anhängern des Reformators Jan Hus.) 51

Die Innenausstattung wird von einigen Leuten, unter Anderem vom Schriftsteller John

Connolly, als Symbol für die Vergänglichkeit gesehen.52

Skelette sind seit der Antike das klassische Symbol für den Tod und hatten auch sehr oft die

implizite Botschaft an den Betrachter, er möge das Leben bewusst genießen, denn es kann

jederzeit vorbei sein. 53

Deshalb dürfte wahrscheinlich Connolly's Interpretation der

Kunstwerke durchaus auch einen wichtigen Kern der Absicht des Künstlers erfasst haben.

Felix Nussbaum, „Triumph des Todes“ 194454

Durch die Pest in Europa kam es zu einer verstärkten Auseinandersetzung mit den Themen

Tod und Vergänglichkeit in der Kunst und der Verwendung von Todessymbolen. Dabei

entstanden auch viele Werke des Memento Mori (Lateinisch für „Gedenke, dass du sterben

wirst“)55

Beispielsweise war der Kölner Friedhof Melaten zuerst auch ein Friedhof für

Seuchenkranke.56

Dort steht als Symbol des Memento Mori eine Statue, „Großer

Schnitter“ genannt, die ein Skelett/den Sensenmann zeigt und als Symbol des Memento Mori

gefertigt wurde.57

„Großer Schnitter“, Statue auf Melaten. (Eigene Fotografie)

Die Toten von Sedletz waren neben Toten aus den vorgenannten Gründen auch teilweise

Opfer von Pestepidemien. 58

Die Innenausstattung von Sedletz wird ebenfalls im Sinne des

Memento Mori gesehen.59

Deshalb liegt es nahe, hier ebenfalls die Pestepidemien in der

51 Vgl. Geyer 52 Vgl. Vehlinger 53 Vgl. Riese, S. 381 54 Bildquelle: http://farm5.static.flickr.com/4121/4800393984_065ef00c45.jpg 55

Vgl. Riese, S. 382 56 Vgl. Franke, Susanne 57 Vgl. Heistermann 58 Vgl. Melinda und Saunders 59 Vgl. Vehlinger

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Historie des Orts als einen Grund für die Wahl der Todessymbolik in der Gestaltung des

Kircheninneren zu sehen.

Foto aus dem Sedletz-Ossarium in Kutná Hora60

In der Kirche sind viele Schädel und Knochen in Form von „Skull & Bones“ Symbolen

angeordnet. Dieses Symbol wurde im Kontext des neuen Testaments als Symbol des Orts

Golgatha verwendet, dessen Name wörtlich „Schädelstätte“ bedeutet, weshalb dieses Symbol

häufig in Zusammenhang mit Kreuzsymbolen und auf Gebäuden kirchlicher Einrichtungen

verwendet wurde.61

Skull and Crossbones Symbole an der Mission Santa Barbara in Kalifornien, Gegründet 176862

Kreuz, verziert mit Skull and Crossbones Symbol63

Dieses Zeichen kann deshalb als Symbol für die Erde von Golgatha gesehen werden, die auf

dem Friedhof der Kapelle verstreut wurde und dem Ort seine Bedeutung verlieh. (In gewisser

Weise wurde durch die Inneneinrichtung die Kapelle zu einer Schädelstätte in anderem Sinn.)

Foto aus dem Sedletz-Ossarium64

Im vorstehenden Gebilde ist eine Rabenfigur aus Knochen modelliert, die einem Menschen

das Auge aus pickt. Dies ist ein Symbol für eine gewonnene Schlacht der Adelsfamilie

Schwarzenberg.65

Der Rabe als Symbol steht meistens für Krieg, Tod und/oder Krankheit.66

Dies passt sowohl zum eigentlichen Thema dieses Symbols als Zeichen einer gewonnenen

Schlacht, als auch zur Geschichte der Kunstwerke in der Kapelle und der Herkunft der Toten.

60 Bildquelle: http://www.sterf.be/wp-content/gallery/sedlec-ossuary/sedlec-ossuary-03-augustus-2007-14u27.jpg 61 Vgl. Webster’s Online Dictionary 62 Bildquelle: http://www.websters-dictionary-online.com/images/wiki/wikipedia/commons/thumb/c/ce/Cemetery_Entrance.jpg/300px-Cemetery_Entrance.jpg 63

Bildquelle: http://www.seiyaku.com/images/cross/bones04-large.jpg 64 Bildquelle: http://www.sterf.be/wp-content/gallery/sedlec-ossuary/sedlec-ossuary-03-augustus-2007-14u12.jpg 65 Vgl. Geyer 66 Vgl. Riese, S. 344

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In der goldenen Kammer in St. Ursula in Köln sind die Knochen, die angeblich die

11.000 Jungfrauen darstellen sollen, nicht geschnitzt, sondern in unbearbeitetem Zustand zu

Bildern geformt worden. Auch hier findet man mehrfach die zu Kreuzen sortierten Knochen,

welche fast der Darstellung auf der Piratenflagge „Jolly Roger“ ähneln.

Goldene Kammer in der romanischen Kirche St. Ursula in Köln67

Bezüge zur Mythologie in Kunstwerken für Adelsfamilien/Genealogie

In der Antike war es üblich, da Adel und Familienabstammung eine große Bedeutung hatte,

die eigene Familie auf mythische Figuren zurückzuführen. Zum Beispiel hat die Familie der

Julier, aus der Julius Cäsar entstammte sich von der Göttin Venus abgeleitet.68

Agnolo Bronzino „Portrait des Andrea Doria in der Gestalt Neptuns“ 155069

Unter Anderem daraus hat sich später das rhetorische Element der Apotheose als Metapher

entwickelt, bei der berühmte Persönlichkeiten mit Göttern gleichgesetzt wurden. Zum

Beispiel wurde im Bild „Porträt des Andrea Doria in der Gestalt des Neptuns“ von Agnolo

Bronzino ein Marineadmiral Frankreichs auf Grund seiner ruhmreichen Arbeit als Neptun

dargestellt und damit indirekt zu einem neuen Neptun (im Sinne von „Herr der Meere“)

ernannt. Ebenfalls wurde in Peter Paul Rubens Medici Zyklus Maria di Medici und Heinrich

IV. von Frankreich als das Götterpaar Juno und Jupiter dargestellt. Jupiter galt teilweise bei

den olympischen Göttern als Vorbild für reale Herrscher. Also soll dies eine Gleichsetzung

des Königspaars mit den ideellen Herrschern der Mythen sein.70

Peter Paul Rubens „Begegnung in Lyon“ 162571

67 Bildquelle: http://empiredelamort.com/wp-content/uploads/2011/04/Cologne_Germanya-1024x682.jpg 68

Vgl. Büttner / Gottdang, S. 183 69 Bildquelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/4/49/Angelo_Bronzino_048.jpg/320px-Angelo_Bronzino_048.jpg 70 Vgl. Büttner / Gottdang, S. 184 - 186 71 Bildquelle: http://static.kunstgemeinde.de/altemeister/large/4441.jpg

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Politische Allegorien

Eine Allegorie (wörtlich „anders Reden“) ist eine Darstellung von Fakten/Ereignissen mit

Hilfe von Symbolen und Metaphern und gehört damit zu den Kunstgegenständen, welche am

stärksten mit dem Ziel des Tätigens einer inhaltlichen Aussage erstellt wird. Zum Beispiel

sind im Bild „Allianz von Gerechtigkeit und Frieden“ die beiden Zustände in Personifikation

als 2 Frauen dargestellt. Das Bild bezieht sich auf Vers 11 von Psalm 84, in dem über das

kommende Reich Gottes gesprochen wird. Das Symbol war zuerst in der christlichen

Ikonographie verbreitet. Es ging später auch in die politische Ikonographie über. Im Verlauf

des Westfälischen Friedens 1648 wurde dieses Zeichen ein Symbol für die neue Zeit des

friedlichen Europa. Der Maler selbst hat mehrere Varianten des Bilds gemalt, weshalb

ebenfalls der Frieden von Frankreich und Spanien im Jahr 1659 mit dem Bild gemeint sein

kann. 72

Theodor van Thulden „Allianz von Gerechtigkeit und Frieden“ 164973

Ein Prinzip des Allegorischen ist, etwas Einzelnes/Partikulares als ein Symbol für eine

universelle Aussage zu verwenden (Zum Beispiel die Verwendung des Kriegsgotts Mars als

Symbol für den Krieg im Allgemeinen). Durch diese Sinnbildhaftigkeit allegorischer

Darstellungen erweist sich die Deutung als relativ komplex und benötigt meistens auch eine

genaue Erklärung der verwendeten Symbole. Dies muss auch bei der musealen Präsentation

von Allegorien vergangener Zeiten beachtet werden.74

Als Beispiel moderner Allegorien des 20. Jahrhunderts zeigt das Bild „Triptychon

Versuchung“ von Max Beckmann Menschen, eingesperrt und gefesselt, als bildliche Kritik an

der Einflussnahme der Nationalsozialisten auf die deutsche Kunst durch Zensur und Verbote.

75

Max Beckmann „Triptychon: Versuchung“ – rechter Flügel 193776

72

Vgl. Ottomeyer, S. 169 - 174 73 Bildquelle: http://www.dhm.de/ausstellungen/idee-europa/pics/350/20011257.jpg 74 Vgl. Ottomeyer, S. 176f 75 Vgl. Ottomeyer, S. 178 76 Bildquelle: http://data3.blog.de/media/136/2359136_3688c28665_m.jpg

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Das Bild „Kreuzigung“ von Francis Bacon zeigt brutal wirkende Szenen als Zeichen für die

Grausamkeit, die im Menschen steckt. 77

Neben der Darstellung von brutalen und

grauenerregenden Szenen, die typisch für Bacons Bilder sind, befinden sich im Bild auch

nationalsozialistische Symbole.78

Dies lässt darauf schließen, dass der Maler in dem Bild auch

konkret die Grausamkeit des NS Regimes kommentierte.

Francis Bakon „Kreuzigung“ 196579

Ikonographie/Inhaltsanalyse in der modernen Kunst.

Pablo Picassos La Vie.

Pablo Picasso „La Vie“ 190380

77 Vgl. Ottomeyer, S. 178 78 Vgl. tydecks.info 79 Bildquelle: http://www.tydecks.info/online/bilder/Bacon%20Kreuzigung.jpg 80 Bildquelle: http://www.artquotes.net/masters/picasso/picasso_lavie1903.jpg

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Obwohl Pablo Picasso gemeinhin als Modernisierer gilt, lassen sich in seinen Werken Bezüge

zur Tradition der christlichen Ikonographie und Symbole der christlichen Ikonographie in

neuem, umgedeutetem Kontext finden. Im Bild „La Vie“ finden sich 3 Motive christlicher

Ikonographie. Diese sind die Geste „noli me tangere“ (zu Deutsch „Rühre mich nicht an“) aus

der Tradition der Darstellung der Szene der Begegnung von Maria Magdalena und dem

gerade auferstandenen Jesus, das Motiv der verhüllten Hände und das Motiv des an der Brust

von Jesus Christus ruhenden Apostels Johannes. Diese 3 Elemente sind im Bild in Form eines

Dreiecks positioniert, was durch das Kreuzen der Blickrichtungen dieser dargestellten Figuren

betont wird.81

Correggio „noli me tangere“ ca. 153482

Wegen der Bearbeitung und Veränderung der Symbole durch Picasso ist bei der Bedeutung

der Bildinhalte die Fragen zu klären, was die ursprünglichen Bedeutungen dieser Bildinhalte

waren und wie Picasso im Verlauf seiner Arbeit für sein Werk diese Bedeutung abgeändert

hat. 83

Neben den Symbolen im Bild fällt natürlich am stärksten auf, dass dieses Bild ein Teil der

blauen Periode Picassos ist und damit vornehmlich in Blau gehalten ist. Blau ist zum Einen

eine Farbe, die mit Leid, Schmerz und Trauer assoziiert wird, aber auch mit Fantasie und

imaginären Welten und mit der Narkotisierung/Betäubung von Schmerzen.84

Gleichzeitig war

das Blau in der mittelalterlichen Kunst häufig ein Symbol für Heiligkeit und Göttlichkeit und

wurde deshalb sehr stark auch in Darstellungen der Maria verwendet. So kommt dem Blau

noch die Bedeutung der Erlösung durch persönliches Leiden hinzu.85

(Damit auch in gewisser

Weise die Hoffnung, vom Leid erlöst zu werden durch direkte Konfrontation mit ihm.)

Das Symbol des „noli me tangere“ ist die bildbestimmende Geste, da dies eine

Abgrenzungsgeste durch den Mann am linken Bildrand gegenüber der Frau auf dem rechten

Bildrand ist. In der originalen Bedeutung in der Ikonographie stellte dieser Gestus eine Geste

von Jesus gegenüber Maria-Magdalena dar, die bedeutete, dass der Körper von Jesus jetzt

81

Vgl. Becht-Jördens / Wehmeier, S. 39 - 42 82 Bildquelle: http://www.shafe.co.uk/crystal/images/lshafe/Correggio_Noli_me_tangere.jpg 83 Vgl. Becht-Jördens / Wehmeier, S. 43 84 Vgl. Becht-Jördens / Wehmeier, S. 110ff 85 Vgl. Becht-Jördens / Wehmeier, S. 153ff

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ganz zur göttlichen Sphäre gehören würde und deshalb nicht mehr von Menschen wie Maria-

Magdalena berührt werden darf.86

Röntgenuntersuchungen des Gemäldes, um Reste früherer Formen des Bilds zu finden,

führten zu Tage, dass die männliche Figur vom Aussehen her ähnliche Züge aufwies wie

Picasso selbst. Dies lässt den Schluss zu, dass Picasso sich zuerst selbst auf dem Bild gemeint

hat. Die Figur, von der er sich auf dem Bild distanziert, ist eine Mutterfigur (eindeutig, da es

eine Frau mit Kind ist). Das Naheliegende ist die Theorie, dies sei eine persönliche Ebene und

somit sei die Mutterfigur gleichzusetzen mit der Mutter des Künstlers. 87

Die Mutterfigur hält das Kind in den Händen und gleichzeitig sind ihre Hände von ihrer

Kleidung verhüllt. Dies ist das Symbol der verhüllten Hände in der christlichen Ikonographie,

welcher die Bedeutung einer Demutsgeste besitzt und meint, dasjenige, was in den Händen

getragen wird, sei ranghöher gestellt oder für einen Ranghöheren bestimmt. Beispielsweise

werden so auch häufig die heiligen drei Könige gezeigt, wenn sie ihre Gaben übergeben. Dies

kann interpretiert werden, dass die Mutter quasi ihr Leben dem Kind als Lebensinhalt widmet,

obwohl gleichzeitig der Sohn im Bild sich von der Mutter abwendet. 88

Während die männliche Figur auf Distanz zur Mutterfigur geht, ist gleichzeitig eine Nähe zu

einer weiteren Frauenfigur auf dem Bild vorhanden, die im Beziehungsdreieck als Bestärkung

oder Auslöser der Abgrenzung zur Mutterfigur interpretiert werden kann. Also ist auf dem

Bild ein gewisses Spannungsverhältnis von gleichzeitiger Ablösung und Annäherung an

andere Personen zu sehen. Die beiden Frauen sind fast wie in einer Gegenüberstellung

gegeneinander aufgestellt.89

In gewisser Weise sind beide Frauen in Form einer entweder/oder

Konstellation zum Ersatz für die jeweils andere geworden und die Mutterfigur schaut auf das

Paar mit vorwurfsvollem Blick, als ob das Vorhandensein der anderen Frau eine Sünde der

männlichen Figur ist. Die zweite Frau spielt im Konflikt nur eine untergeordnete Rolle

dadurch, dass sie die Mutterfigur nicht ansieht, genau so wenig wie sie von der Mutterfigur

angesehen wird. Beide schauen auf den Mann im Bild.90

Picasso wuchs in schwierigen Familienverhältnissen auf. Sein Vater war depressiv und von

Versagensängsten in seinem Künstlerberuf geplagt. Weil Picassos Schwester früh , war er als

Ersatz einem großen Erfolgsdruck der Eltern und der sehr starken Fürsorge durch die Mutter

86

Vgl. Becht-Jördens / Wehmeier, S. 43 87 Vgl. Becht-Jördens / Wehmeier, S. 43 - 45 88 Vgl. Becht-Jördens / Wehmeier, S. 46f 89 Vgl. Becht-Jördens / Wehmeier, S. 68ff 90 Vgl. Becht-Jördens / Wehmeier, S. 98f

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ausgesetzt, was zu einer sehr engen Mutter Sohn Beziehung führte. Zur Zeit der Entstehung

des Bilds war auch der dritte Versuch Picassos, in Paris eine erfolgreiche Karriere zu starten

um sich dadurch von seinem Elternhaus zu lösen und ein eigenes Leben anzufangen,

gescheitert. 91

Während Picassos blauer Periode entstanden viele Bilder, die das Thema Mütter

thematisierten. Diese waren häufig mit Bezügen zu Mariendarstellungen ausgestattet. In

früheren Werken und in Vorstufen zu „La Vie“ stellte er sich aber nie der Mutterfigur in

Konfrontation gegenüber. Dies ist eine Neuerung des Bilds „La Vie“. Gleichzeitig mit der

Konfrontation mit der Mutterfigur auf dem Bild hat er aber die männliche Figur so verändert,

dass sie ihm selbst nicht mehr ähnlich sah. Dies kann als eine Form des Zurückweichens vor

der ideellen Konfrontation mit der Mutter gesehen werden. 92

Bildinhalte und Bildsymbolik innerhalb des Surrealismus.

Die Kunstrichtung des Surrealismus, die maßgeblich vom Künstler André Breton und seinen

Erfahrungen mit Wahnvorstellungen und Traumbildern von Kriegstraumatisierten während

des ersten Weltkriegs beeinflusst wurde, beschäftigte sich damit, in der Kunst einen Zugang

zum Unbewussten zu finden und Traumsymbole in ihre Kunst zu integrieren. Obwohl wegen

Verständnisproblemen der deutschen Sprache die Surrealisten nur wenig von den Arbeiten

Sigmund Freuds wussten (Freud wurde erst in den 20ern ins Französische übersetzt), hatte

dieser und dessen Traumdeutung einen prägenden Einfluss auf den Surrealismus. 93

Den Surrealisten war besonders daran gelegen, in ihren Bildern Assoziationen zu erzeugen,

die seltsam, nicht zusammenpassend und scheinbar zufällig erschienen. Dabei versuchten die

Surrealisten auch durch Assoziationen bei „langweiligen Gegenständen“ wie Mauern etc.

Ideen für Bilder zu gewinnen. 94

Salvador Dali „Trauriges Spiel 192995

91 Vgl. Becht-Jördens / Wehmeier, S. 75 - 94 92

Vgl. Becht-Jördens / Wehmeier, S. 94 - 110 93 Vgl. Hughes, S. 212f. 94 Vgl. Hughes, S. 225 95 Bildquelle: http://t2.gstatic.com/images?q =tbn:ANd9GcSY08DhHmYZ2EWdHeg02UvXWStfHHCEZjuNxxYTNt9AAFzPhkmS_A

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Im Bild „Trauriges Spiel“ von Salvador Dali ist eine Statue mit einer vergrößerten Hand

abgebildet, die sich verschämt/entsetzt von eben jener Hand abwendet und versucht, nicht

hinzugucken. Dies wird als Auseinandersetzung in einem seelischen Konflikt zwischen

(christlicher) Sexualmoral und der Ausführung der verbotenen Handlung der Masturbation

gedeutet.96

Das Thema Symbol in der Kunst wurde direkt vom Surrealisten René Magritte thematisiert in

seinem Bild „Der Verrat der Bilder“, was die Abbildung einer Pfeife zeigt mit dem Ausspruch

„Ceci n’est pas une pipe“, was auf Deutsch heißt: „Das ist keine Pfeife“. Damit ist gemeint,

dass dasjenige auf dem Bild keine echte Pfeife ist, sondern nur das Abbild einer Pfeife und

damit ein Symbol für eine Pfeife.97

Damit wird direkt aufgegriffen, dass Kunstwerke in

gewisser Weise nur Symbole sind für etwas außerhalb des Kunstwerks.

René Magritte „Der Verrat der Bilder“ 182998

H.R.Giger's Necronom IV

96 Vgl. Hughes, S. 238 - 241 97 Vgl. Hughes, S. 244 98 Bildquelle: http://t2.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcQByzS_n-wGK9ZviU1dskmG4RmsIHXCsrtpmdGRpDJoqj68dLF4

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Hans Rudolf Giger „Necronom IV“ 197699

Der Schweizer Künstler Hans Rudolf Giger ist ein Künstler des Surrealismus, welcher durch

Empfehlung von Salvador Dali für die geplante Verfilmung von Dune durch Alexandro

Jodorowsky zum Filmdesign kam.100

Giger's Bildband „Necronomicon“ bezieht sich im Titel auf ein fiktionales Buch in den

Horrorromanen des englischen Autors Howard Phillips Lovecraft. Darin ist dieses

Necronomicon ein Buch, geschrieben von einem verrückten Araber mit Informationen über

Monster, die insgeheim die Erde bedrohen. 101

Auf Basis des Bilds „Necronom IV“ wurde von H.R. Giger die Kreatur des Xenomorphs in

der Filmreihe Alien von Ridley Scott entwickelt. 102

Obwohl Giger eine neue Kreatur

entwickeln wollte, wurde er vom Filmteam gebeten, sich genau an das Bild zu halten, auf

Grund der enormen Bildwirkung, die man diesem Bild von Giger zusprach. 103

Xenomorph aus dem Film „Alien“ von Ridley Scott104

Giger's Stil, nicht nur in dem Kunstwerk, ist beschrieben als biomechanisch, also eine Fusion

von biologischen und maschinellen Elementen.105

Auf dem Bild sehen einige Elemente der

Kreatur aus wie Kabel und Kühlleitungen eines technischen Systems. Die Auswüchse am

Rücken des Wesens erinnern optisch an Pfeifen/Auspuffe zur Entsorgung von Abgasen.

Dadurch wird die Kreatur assoziativ zu einer Maschine und Maschinen werden meistens

damit assoziiert, dass sie ohne Nachzudenken einem Programm folgen.

Gleichzeitig weist das Bild einige Elemente von Skeletten mit Rippen und Elementen eines

menschlichen Schädels auf. 106

Schädel und Skelette haben, wie schon beim Sedletz Ossarium

(siehe auch, den entsprechenden Teil dazu) beschrieben, eine Symbolik von Tod,

Vergänglichkeit etc. und führen dem Betrachter im Sinn eines Memento Mori die Möglichkeit

99 Bildquelle: http://www.museumsyndicate.com/images/3/21000.jpg 100 Vgl. Giger, S. 52 und Lambie 101 Vgl. Giger, S. 40 102 Vgl. Enk 103

Vgl. oocities.org 104 Bildquelle: http://t0.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcSA9a02oqkg9jOHIrJ7kxKa8S_1ONadP2tDztY81EwG-FsR59gX 105 Vgl. Valaquen 2011 106 Vgl. Valaquen 2012

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des eigenen Tods vor Augen. 107

Damit haben diese Elemente auch die Bedeutung von

Lebensgefahr und sind potentiell angsteinflößend.

Durch die Todessymbolik in Zusammenhang mit der Maschinensymbolik kann das Wesen

auch logischerweise als Todesmaschine oder Tötungsmaschine gesehen werden, ein Wesen,

was tötet, weil es dies muss ohne Nachdenken oder mögliche Einsicht. (und damit auch ein

potentiell erbarmungsloser Feind, der tötet ohne darüber nachzudenken, was er tut. )

Gleichzeitig weist die Kreatur auf dem Bild Merkmale von Insekten auf. 108

Insekten sind

ebenfalls Kreaturen, die bei den meisten Menschen mit angstvollen Assoziationen belegt sind.

(Beispiele dafür sind Phobien wie die Arachnophobie.)

Durch den Stil, wie das Bild und einige andere Bilder zum Thema Alien dargestellt sind,

erinnern die Bilder auch etwas an antike Reliefs, weshalb die Assoziation aufkommt, die

Kreatur sei ein uraltes Böses.

Necronom IV und der auf ihm basierende Xenomorph hatten einen riesigen Einfluss auf das

Design von Science Fiction Alienkreaturen. 109

Unter Anderem tauchten im Computerspiel

„R-Type“ ähnliche Monster auf.110

Genauso existieren Ähnlichkeiten zwischen der Alien

Reihe und der Computerspielreihe „Metroid“, weshalb über einen möglichen Einfluss von

„Alien“ auf „Metroid“ spekuliert wird.111

In der Spielereihe „Resident Evi“l tauchen ebenfalls

Monster mit ähnlichen Eigenschaften auf. 112

Endgegner im Spiel „R-Type“ mit ähnlicher Form wie die Kreatur auf Necronom IV.113

Endgegner aus der Contra/Probotector Spielereihe.114

107 Vgl. Riese, S. 381f 108 Vgl. Valaquen 2012 109 Vgl. Houghton 110 Vgl. Emalord 111

Vgl. WIKITROID 112 Vgl. residentevil.wikia.com „Verdugo“ und residentevil.wikia.com „G“ 113 Bildquelle: http://www.videogameszone.de/screenshots/original/2009/02/r-type-dimensions-xbox-live-arcade.jpg 114 Bildquelle: http://www.klustr.net/contra/images/articles/metalalien_1.png

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„Verdugo“ Gegner aus dem Spiel Resident Evil 4.115

Christliche Ikonographie in modernen Medien

Die Pietà und deren Nachwirkungen in der Pop Kultur

Die Pietà ist ein Motiv sakraler Kunst, das die Jungfrau Maria zeigt, wie sie den toten Körper

des gekreuzigten Jesus in den Händen hält. Die Pose bezieht sich nicht auf eine konkrete

Bibelstelle, da in der Bibel nur geschrieben steht, dass Maria bei der Kreuzigung dabei war, es

aber nicht gesagt ist, für wie lange sie dort blieb und ob sie wirklich bis zur Abnahme des

Leichnams zugegen war. 116

Vesperbild aus Schwaben Produziert gegen 1500117

Pietro Perugino „Pietà“ 1494 - 1495118

Das Motiv stammt aus Deutschland, wo es auch „Vesperbild“ genannt wird, und wurde dort

zuerst im Umkreis von Osterbräuchen und Passionsdarstellungen verwendet. Zum Teil

wurden diese Kunstwerke auch in Osterprozessionen mitgeführt. Das Motiv wurde später zur

allgemeinen Andacht genutzt und vielfältig in der Kirche eingesetzt, unter Anderem an

Friedhöfen und Kreuzgängen. Im Lauf der Zeit wurden die Bilddarstellungen des Leids der

Figuren immer drastischer. 119

115 Bildquelle: http://images1.wikia.nocookie.net/__cb20110530155120/residentevil/images/f/f4/Re4_largeverdugo.jpg 116 Vgl. Snyder 117

Bildquelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/1/1b/Vesperbild_Schwaben_um _1500.jpg /562px-Vesperbild_Schwaben_um_1500.jpg 118 Bildquelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/4/49/Pietro_Perugino_063.jpg/614px-Pietro_Perugino_063.jpg 119 Vgl. Riese, S. 440f

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Eine der bekanntesten Darstellungen des Motivs der Pietà ist eine Statue von Michelangelo

Buonarroti aus dem Jahr 1499, welche sich im Petersdom befindet. Das (nicht zur

Passionsgeschichte passende) extrem jugendliche Aussehen der Statue ist vom Künstler als

Symbol für Jugend und Reinheit/Jungfräulichkeit gewählt. 120

Michelangelo „Pietà“ 1499121

Das Motiv der Pietà aus der christlichen Ikonographie wurde neben vielfältigen religiösen

Darstellungen auch häufig in modernen Medien verwendet, unter Anderem häufig auf Covern

für Comichefte. 122

Sehr häufig werden diese Cover auch als „Pietà Cover“ bezeichnet.123

Comic-Cover auf Basis der Pieta124

Neon Genesis Evangelion

Die Anime-Serie Neon Genesis Evangelion ist berühmt für die Verwendung von Symbolen

religiöser Ikonographie. (Diese allerdings häufig in einem anderen Kontext gesetzt.) Unter

Anderem die Verwendung biblischer Namen und Kreuzsymbole, genauso wie Zeichen aus

der biblischen Genesis sind typische Merkmale der Narration der Serie. 125

Screenshot aus der Serie „Neon Genesis Evangelion“126

Daneben tauchen häufig Darstellungen von roten, blutähnlichen Meeren auf, unter Anderem

am Ende des Kinofilms „End of Evangelion“. 127

Dies ist wahrscheinlich ein Bezug zur

Offenbarung des Johannes, wo sich die Meere ebenfalls in einen ähnlichen Zustand während

des Weltuntergangs verändern. 128

120 Vgl. saintpetersbasilica.org 121 Bildquelle: http://t2.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcSTM274_RrMso0Zv2UPZ-oASjjVk7kSSLDcLD6clH72fVxCjo2g 122 Vgl. tvtropes.org 123 Vgl. Engblom 124 Bildquelle: http://www.comics101.com/guestlecturer//images/view.php?src=../news/Guest%20Lecturer/17/gallery.jpg&w= 125 Vgl. hubpages.com 126 Bildquelle: http://wiki.evageeks.org/images/0/02/21_C181_path-to-god.jpg 127 Vgl. nge-wiki 128 Vgl. Universität Innsbruck

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Screenshot aus dem Film „End of Evangelion“129

Das Videospiel Xenogears

Das Videospiel „Xenogears“ wurde 1998 von der japanischen Firma Squaresoft veröffentlicht.

Es weist ähnlich wie die Anime Serie „Neon Genesis Evangelion“ Bezüge zu Religion,

Theologie und Philosophie auf.130

Daneben lassen sich bei der Gestaltung des Spiels

Anknüpfungspunkte zur christlichen Ikonographie erkennen.

Cover des Spiels Xenogears131

Im Titelbildschirm des Spiels ist ein rotes X auf schwarzem Grund dargestellt. Zum Einen

stellt das X natürlich den ersten Buchstaben im Wort Xenogears dar. Zum Anderen ist das X

auch gleichzeitig ein Buchstabe, der im Christentum verwendet wird da er Ähnlichkeiten mit

dem Christlichen Kreuz aufweist und außerdem den Buchstaben „Chi“ im griechischen

Alphabet darstellt, den ersten Buchstaben im Wort „Christos“. Deshalb wird Weihnachten im

Englischen auch häufig als „X-Mas“ abgekürzt.132

Außerdem wird das X ebenfalls im

Christusmonogramm PX verwendet.133

Darüber hinaus existiert im Christentum auch als

Variante des Kreuzes das sogenannte Andreaskreuz, was die Form eines X aufweist.134

Durch die Form des X im Titelbild und die Verlängerung des schräg nach Unten zeigenden

Strichs des X bis zum Rand des Bilds wird die Verbindung von X und Kreuz im Titel noch

stärker verdeutlicht.

Neben diesem Kreuz tauchen an verschiedensten Stellen des Spiels Kreuzsymbole auf. Diese

sind sowohl Traditionell als auch in verfremdeter Form. Das Raumschiff Eldridge am Anfang

des Spiels weist zum Beispiel auch eine entfernte Ähnlichkeit mit einer Kreuzform auf.

Illustration des Raumschiffes „Eldridge“135

129 Bildquelle: http://media.animevice.com/uploads/0/122/46116-800px_m26_c468_rei_iii_l.c.l_sea_super.jpg 130 Vgl. RPG² 131 Bildquelle: http://www.xgam.org/xenogears/img-archive/scans/japan_instructions/jap_01.jpg 132

Vgl. Griffiths 133 Vgl. christliche-symbole.de 134 Vgl. Medical Dictionary 135http://media.photobucket.com/image/Xenogears+Eldridge+/GraphicsGoldMine/Xenogears%20complete%20maps/xenogearseldrigde.jpg

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Screenshot aus dem Spiel Xenogears.136

In mehreren Stellen im Spiel kommt ein goldener Monolith vor, auf dem das Symbol eines

Auges abgebildet ist, welches sich in einem Strahlenkranz befindet. Dies ähnelt frappierend

einigen Darstellungen eines Symbols, was „Auge der Vorsehung“, „Allsehendes Auge“ oder

„Auge Gottes“ genannt wird. Dieses Symbol, was häufiger in einem Dreieck dargestellt wird,

symbolisiert Gott (ebenfalls als Dreifaltigkeit).137

Es steht für die Omnipräsenz Gottes.138

Im

Spiel ist dieser Monolith zum Einen die Energiequelle für eine künstliche Intelligenz, die sich

selbst zu einer Art Gottesfigur erklärt, als auch der Ort der gefangenen Präsenz eines in

Wahrheit göttlichen Wesens genannt „Wave Existence“.139

Darstellung des allsehenden Auges aus dem 18. Jahrhundert. 140

Bildnis der heiligen Mutter Sophia in Xenogears141

In der Geschichte taucht später eine Vorfahrin der Protagonistin auf, welche von einer Kirche

im Spiel als „Heilige Mutter“ verehrt wird und auf einem Bild sitzend vor einem roten

Hintergrund abgebildet ist. Diese Figur trägt auf dem Bild ein weißes Kleid mit einem

kreuzförmigen Anhänger.142

Wegen des Titels „Heilige Mutter“ drängt sich ein Vergleich mit

Mariendarstellungen auf. Dieses Bild passt nicht ganz in die typischen Schemata von

Mariendarstellungen. Diese zeigten meistens eine Frau die meistens auch stärker verschleiert

war, mit einem Kind,. 143

Eine der Antagonistinnen des Plots ist Miang Hawwa, eine Frau welche als eine der ersten

Menschen auf dem Planeten ihr Leben begann, direkt nach dem Ur Paar von einem Mann und

136 Bildquelle: http://www.xgam.org/xenogears/img-archive/movies/contact/004.jpg 137 Vgl. Riese, S. 48 138 Vgl. RELIGIONFACTS 139 Vgl. xenosaga.wikia „Wave Existence“ und „Zohar“ 140

Bildquelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:MasonicEyeOfProvidence.gif?uselang=de 141 Bildquelle: http://images4.wikia.nocookie.net/__cb20110401215661/xenosaga/ images/thumb/1/11/Sophia_Portrait.jpg/200px-Sophia_Portrait.jpg 142 Vgl. xenosaga.wikia „Sophia“ 143 Vgl. Riese, S. 275- 278

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einer Frau, welche die Ureltern der Zivilisation auf dem Planeten darstellten. (Ähnlich wie

Adam und Eva in der Bibel.) Der Nachname der Figur Hawwa bedeutet Eva im Arabischen,

was wahrscheinlich eine weitere Anspielung auf das Thema der „neuen Adam und Eva“ ist.

Diese Figur besitzt im Verlauf der Geschichte einen immerwährenden Antagonismus zu den

Ureltern des Plots. 144

Screenshot aus dem Spiel „Xenogears“145

Die letzte Form dieser Figur „Miang“ ist eine monströse Form namens Urobolus.146

Diese

weist einen Unterleib auf, welcher optisch an den Körper einer Schlange erinnert. Urobolus

ist gleichzeitig nach dem ringförmigen Symbol einer ihren eigenen Schwanz verschlingenden

Schlange benannt.147

Deshalb ist es naheliegend, anzunehmen, dass Miang/Urobolus

wahrscheinlich eine Darstellung der Schlange in der biblischen Genesis ist.

Screenshot aus dem Abspann des Spiels Xenogears.148

Gegen Ende des Spiels entschließt sich der Charakter Krelian, eine Existenz zusammen mit

der Wave Existence zu führen. Gleichzeitig mit dieser Entscheidung erscheinen an seinem

Rücken Flügel aus Licht. 149

Flügel sind in der christlichen Kunst das wichtigste Symbol, um

eine dargestellte Figur als Engel zu zeigen, also als direkten Diener Gottes. Gleichzeitig

existiert ein Typus der Engelsdarstellung als Jüngling mit femininen Zügen.150

Krelian weist

einige optische Züge des japanischen Schönheitsideals des Bishonen auf. Dieses

Schönheitsideal bedeutet die Darstellung einer realen Person oder eines Charakters als

androgyner, feminin wirkender Jüngling. 151

Die Darstellung von Krelian als Bishonen hat

deshalb, wie eben erklärt, ebenfalls gewisse Ähnlichkeiten mit der Darstellung von Engeln in

der christlichen Kunst.

144Vgl. xenosaga.wikia „Miang“ und „Eldridge“ 145 Bildquelle: http://www.xgam.org/xenogears/img-archive/chapters/ch60_epilogue/epilogue_016.jpg 146 Vgl. xenosaga.wikia „Miang“ 147

Vgl. Xenogears God and Mind 148 Bildquelle: http://www.xgam.org/xenogears/img-archive/movies/ending/128.jpg 149 Vgl. xenosaga.wikia „Krelian“ 150 Vgl. Riese, S. 103 151 Vgl. malefemininity

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Screenshot aus dem Spiel Xenogears.152

Daneben tauchen im Spiel weitere Engelsfiguren an verschiedenen Stellen auf, die sehr

traditionellen Darstellungen ähneln.

Screenshot aus dem Spiel „Xenogears“153

Im Abspann des Spiels sieht man, wie der Roboter Xenogears vom Himmel hinuntergleitet.

Dabei kommen aus seinem Rücken 2 helle Lichtstrahlen, die dieser Figur ebenfalls eine

engelshafte Darstellung geben. (Daneben kann das Weiß der Maschine natürlich ebenfalls als

Darstellung eines „Weißen Ritters in glänzender Rüstung“ gesehen werden.)

152 Bildquelle: http://www.xgam.org/xenogears/img-archive/chapters/ch14_city_of_peace/city_of_peace_027.jpg 153 Bildquelle: http://www.xgam.org/xenogears/img-archive/movies/ending/177.jpg

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