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Mikroskopie in der Biochemie Dr.H.Schlichting [email protected]

Mikroskopie in der Biochemie - viametrixx.deviametrixx.de/Download/Mikroskopie.pdf · Mikroskop-Typen Normales Lichtmikroskop Auflösung bis 200 nm Phasenkontrast-Mikroskop Erhöhter

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Mikroskopie in der Biochemie

Dr.H.Schlichting

[email protected]

Konventionelles Lichtmikroskop

Antonie van Leuuwenhoeck, 1660

275 fach, 1,3 um

Konventionelles Lichtmikroskop

Verbessertes Design,

John Yarwell, 1680

Optische Abbildung

Werkzeug

Unterschiedliche Brechungsindices

-> Unterschiedliche Lichtgeschwindigkeiten

Anwendung

Gekrümmte Flächen

Optische Abbildung, reelles Bild (Projektor)

Objekt zwischen f und 2f :Reelles Bild das auf dem Kopf steht

Optische Abbildung, virtuelles Bild (Lupe)

Objekt zwischen 0 und f :Virtuelles Bild seitenrichtig

Optische Abbildung, Vergrößerung

Definition der Vergrößerung

Optische Abbildung, Linsenfehler

Lichtmikroskop: Strahlengang

Lichtmikroskop: Vergößerung <-> Auflösung

Abbe 1900:

Die Auflösung eines Mikroskops ist durch die Licht-Wellenlänge auf λ/2 beschränkt.

Definition Apertur

Lichtmikroskop: Apertur, Ölimmersion

Typische Objektive

Billig: Apertur 0.1 Auflösung 2,75µm

Hochwertig: Apertur 0,65 Auflösung 0,42µm

Öl: Apertur 1,4 Auflösung 0,20µm

Lichtmikroskop Kontraststeigerung: Hellfeld / Dunkelfeld

Hellfeld:Kreisförmige Blende

Transmission

Dunkelfeld:Ringförmige Blende

Sichtbar sind Umrisse

und Beugung

Vergleich Hellfeld / Dunkelfeld

Hellfeld Dunkelfeld

Erythrozyten ca 7µm

Phase, Welleneigenschaften

Wellenfronten alsÜberlagerung von Punktwellen Hauptmaximum & 1. Nebenmaximum

Phase, Welleneigenschaften

2 Spalte dicht beieinander

Nebenmaxima weit weg vom

Hauptmaximum ->

starke Störung des Hauptmaximums

da gut sichtbar

2 Spalte in Abstand

Nebenmaxima nah am

Hauptmaximum ->

wenig Störung des Hauptmaximums

da schlecht sichtbar

Phasenkontrast-Mikroskop

Prinzip

1) Abschattung durch Ringblendevor Eintritt in Objekt

2) Phasendrehung durch λ/2 Plättchennur des Objektlichtes

3) Mischung Objektlicht und Direktlicht

Phasenkontrast-Mikroskop

Zusätzliche Phasendrehung

durch λ/2 Plättchen

1.Phasendrehungim Objekt bis zu λ/2

Interferenz in der Zwischenbildebene

Vergleich Phasenkontrast

Normal Phasenkontrast

Differencial Interference Contrast = DIC

Prinzip

1) Strahlaufspaltung hinsichtlich Polarisationvor Eintritt in Objekt

2) Seitlich versetzter Durchgang der polarisierten Strahlen durch Objekt

3) Mischung der unterschiedlichen Polarisationen nach Durchgang

Vergleich DIC

Normales DICmisst n • ∆s

PlasDICmisst ∆s

Befruchtete Eizelle einer Mausvor der Kernverschmelzung

Konfokales Mikroskop

Transmission

Reflektion

Prinzip

1) Punktförmige Beleuchtung des Objekts durch 1.Blende. Fokussierung auch in 3.Dimension

2) Detektion der Objektstrahlen die in unterschiedlichen Ebenen fokussieren hinter 2. Blende.Falsche Ebenen liefern reduzierten und diffusen Beitrag

3) Bildgebung durch 3D-Scannen

Konfokales Mikroskop

Vergleich Konfokal

Zelle mit Teilungsapparat

4Pi-Mikroskop

Prinzip

1) Beleuchtung des Objekts von 2 Seitenbei vollem Raumwinkel

2) Bildgebung durch 3D-Scannen

Auflösungs unter 100 µm auch in 3D

4Pi-Mikroskop

Historie

1600 Drebbel 1. Mikroskop

1890 Abbe Theorie

1913 Lehmann, Prowazek Fluoreszenz

1941 Zernike Phasenkontrast Nobelpreis

1955 Nomarski DIC

1957 Minski Konfokal

1982 Binning, Rohrer STM Nobelpreis

1986 Binning, Gate, Gerber AFM

1990 Hell 4Pi

Atomic Force Microscope = AFM

Spitze

Prinzip

1) Andrücken einer sehr dünnenfedernden Spitze gegen das Objekt

2) Messung der Gegenkraft durch Federverbiegung, meist mittels abgelenktem Laserstrahl

3) Bildgebung durch 2D-Scannen

Auflösungs unter 10 nm

AFM Betriebsmodus

Betriebsmodi

1) Kontakt-Modus: Ungünstig da zerstörend bei hohen Strukturen

2) Abstands-Modus: Instabil da Kraft/Abstandskurve Hysterese aufweist

3) Oszillations-Modus: Nichtzerstörend, stabil, aber aufwendig

AFM: Resonant Mode

Resonant Mode: Schwingende Spitze

Abstandsmessung durch Verschiebungder Resonazfrequenz aufgrund der Dämpfung

AFM

DNA

CD Membranverdau

Chromosomen

Nearfield Scanning Optical Microscopy = NSOM

Abbe 1900:

Die Auflösung eines Mikroskops ist durch die Licht-Wellenlänge auf λ/2 beschränkt.

Nur richtig für Wellenausbreitung des Lichts = Fernfeld

Im Nahfeld - unterhalb einer Lichtwellenlänge - ist die Ausbreitung von Licht exponentiell gedämpft. Aber nicht null !

Durch geeignete Strukturen kann man Licht auch hier "führen".

1. Vorschläge: 1928 Synge, 1956 O'Keefe

Nachweis mit Mikrowellen

bei λ/60 Auflösung 1972 Ash, Nichols

1. Gerät 1984 Lewis, Isaacson, Harootunian Murray

NSOM Prinzip

NSOM Prinzip

Prinzip

1) AFM-Spitze im non contact mode mit Lichtaustrittsöffnung

2) Globale Detektion des in Nahfeld beeinflußten Lichts

3) Bildgebung durch AFM-kontrolliertes 2D-Scannen

Auflösungs bis 20 nm

NSOM Modi

Spitzentypen

NSOM Auflösung

MuskelzelleAluminiummuster unter Wasser

NSOM Auflösung

Tabakmosaik-Virus

AFM NSOM

Optische Auflösung 18nm = λ/25

Nearfield Scanning Micowave Microscopy = NSMM

NSMM Prinzip

Prinzip

1) AFM-Spitze im non contact mode mit Mikrowellenaustrittsöffnung

2) Globale Detektion der in Nahfeld beeinflußten MW-Strahlung

3) Bildgebung durch AFM-kontrolliertes 2D-Scannen

Auflösungs aktuell um 200 nm

liefert Informationen aus dem Materialinneren !

NSMM Spitze

NSMM Prinzip

NSMM Prinzip

NSMM Prinzip

Prinzip der Fluoreszenz

Niveauschema der Fluoreszenz-Anregung

Farbstoffe

Konventionelle Fluoreszenz-Farbstoffe

Green Fluorescent Protein - GFP

Prinzip GFP

1) DNA die ein bestimmtes Protein herstellt steht zur Verfügung

2) In einer Zelle, z.B. einem Bakterium, wird die DNA verwendet um das Protein herzustellen (zu exprimieren)

3) Zuvor kann in der DNA eine Sequenz eingefügt werden die zusätzlich das GPF (ein relativ kleines Molekül) an dem gewünschten Protein "anbringt"

Damit ist ein markiertes Protein hergestellt, das

zumeist noch die gleiche Funktionalität aufweist.

GFP

Fluoreszenz Mikroskop

Prinzip

1) Das Objekt (meist Zelle mit GFP-markiertem Protein) wird mit Licht der Anregungsfrequenz bestrahlt.

2) Über einen Strahlteiler und nach selektion der Emissionswellenlänge wird das emittierte Licht aufgefangen.

3) Auflösung je nach Mikroskoptyp:LichtmikroskopPhasenkontrastKonfokal4PiNSOM

Fluoreszenz Bilder

Zelle markiert mit 2 Farbstoffen

Fluoreszenz Bilder

NSOM-Fluoreszenz Einzelne Fluoreszenzmoleküle !Normale Fluoreszenz

Mikroskop-Typen

Normales Lichtmikroskop Auflösung bis 200 nm

Phasenkontrast-Mikroskop Erhöhter Kontrast

DIC-Mikroskop Erhöhter Kontrast, Höhenmessung

Konfokales Mikroskop 3D-Bilder, Auflösung bis 150 nm

4Pi-Mikroskop Auflösung bis 70 nm

NSOM Auflösung bis 20 nm

AFM Auflösung bis 10 nmKraft-Messung

Fluoreszenz-Technik Auflösung wie Träger-Mikroskopextremer Kontrast, einzelne Atome leuchten

NSMM Auflösung bis 200 nmMessung der Dielektrizitätskonstante