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Minimalmengenschmierung Seite 58 · Flexible Spannfutter Seite 68 · Prozessoptimierung Seite 82 Freiformflächenfräsen „Die CAM-Programmierunterstützung lässt noch viele Wünsche offen“ Hirschvogel-Manager Michael Dahme, Seite 30 2. September 2002 Ausgabe 36 e 4,50 Industrie Das Magazin www.maschinenmarkt.de Fertigungsmesstechnik Lasergerät überwacht Schweißstraßen Seite 76 B 04654

Minimalmengenschmierung Seite 58 Seite 82 Industrie...Interview mit J. O. Haslestad, Siemens I&S, über den Ein-fluss der Informationstechnik auf die Produktion 28 SPANENDE FERTIGUNG

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  • Minimalmengenschmierung Seite 58 · Flexible Spannfutter Seite 68 · Prozessoptimierung Seite 82

    Freiformflächenfräsen„Die CAM-Programmierunterstützung

    lässt noch viele Wünsche offen“Hirschvogel-Manager Michael Dahme, Seite 30

    2. September 2002 Ausgabe 36 € 4,50

    IndustrieDasMagazin

    www.maschinenmarkt.de

    Fertigungsmesstechnik

    Lasergerät überwachtSchweißstraßen Seite 76

    B 04654

  • AMB 2002

    Die Kauflust wecken

    AKTUELLESEDITORIAL

    MM Das IndustrieMagazin · 36/2002 3

    Internationale Begegnungsstätte sein für Marktpartner,wirtschaftliche Problemlösungen anbieten und Entwick-lungstrends in der Fertigungstechnik aufzeigen – dieseErwartungen von Messebesuchern wird die internationaleMesse für Metallbearbeitung AMB 2002 in Stuttgartsicherlich erfüllen. Auch dieses Mal wird sie wiederattraktives Schaufenster sein zur Präsentation von weiter-

    entwickelten Werkzeugmaschinen und Präzisions-werkzeugen ebenso wie für leistungsfähige Softwarezur Effizienzsteigerung im Fertigungsablauf. Natür-lich wissen auch die europäischen HandelspartnerDeutschlands, welche Bedeutung diese Messe beiAnwendern hat. Der Veranstalter, die Messe Stuttgart,

    erwartet rund 60 000 Besucher, darunter könn-ten – wie vor zwei Jahren – wieder rund15% aus dem Ausland anreisen.

    Auf der AMB wird sich auch zeigen, wiees um den Investitionswillen potenziellerKäufer von Werkzeugmaschinen steht.Die Aussteller erwarten zu diesem Ereig-nis Besucher, die sich nicht nur informie-ren wollen, sondern – so hoffen vieleinständig – auch kaufen.

    Freilich, betrachtet man das wirtschaft-liche Umfeld und das Verhalten der Unter-

    nehmen, scheint diese Hoffnung trüge-risch. Nach wie vor haben nahezu alleFirmen den Rotstift gespitzt und streichenEtats zusammen – auch solche zur Beschaf-fung von Produktionsmitteln. Viele Inves-titionsvorhaben werden auf die lange Bankgeschoben. Hinsichtlich der flauen Kon-

    junktur mögen diese Entscheidungen verständlich sein,zur Sicherung oder gar Steigerung der Wettbewerbsfähig-keit taugen sie allerdings nicht. Denn auch in punctoErsatzinvestitionen gilt: Stillstand ist Rückschritt. Werwider besseres Wissen nicht in leistungsfähigere Betriebs-mittel investiert, lässt die Chance ungenutzt, die Ferti-gungskosten nachhaltig zu verbessern und stellt letztlichdie Zukunft seines Unternehmens in Frage.

    Was moderne Werkzeugmaschinen mittlerweile zuleisten vermögen, werden die Aussteller auf der AMBhautnah zeigen. Synonyme für diese Leistungsfähigkeitsind beispielsweise Hochgeschwindigkeits- und Hoch-leistungszerspanung genauso wie Trocken- und Hart-bearbeitung. Bleibt also nur zu hoffen, dass die Leistungs-fähigkeit moderner Produktionsmittel viele Anwenderüberzeugt und die Kauflust weckt.

    Auf der AMB wird sichzeigen, wie es um denInvestitionswillen poten-zieller Anwender steht.

    Bernhard Kuttkat

  • 4 MM Das IndustrieMagazin · 36/2002

    PRODUKTION

    SPANENDE FERTIGUNGModular aufgebautes Bohrwerk steigert Effizienz beimBearbeiten großvolumiger Werkstücke 48

    Auswahlkriterien von Portalfräsmaschinen zur fünfach-sigen Simultanbearbeitung 54

    Minimalmengenschmierung kombiniert zwei nichtmischbare Fluide 58

    Sensorintegrierte Werkstückaufnahme erfasst und ver-arbeitet Prozessdaten beim Bohren und Reiben 62

    WERKZEUGEMultifunktionswerkzeuge senken Fertigungszeiten beimFeinbohren 64

    Dünnwandige Werkstücke mit flexiblem Futter deforma-tionsarm spannen 68

    Bohrwerkzeuge mit austauschbarem Schneidenkopf 72

    FERTIGUNGSMESSTECHNIKMobiles Laser-Messgerät überwacht Schweißstraßen 76

    Schnelle Kontrolle von Innengewinden 80

    AUTOMATION

    FERTIGUNGDurch Prozessoptimierung wurden in der Elektronikfer-tigung unproduktive Zeiten beseitigt 82

    AKTUELLES

    LEITARTIKELBernhard Kuttkat: Die Kauflust wecken 3

    MÄRKTETopologische Verzahnung von Bausteinen 8Intelligenter Sensor für die Robotik 8Mahr forciert Produktentwicklung 9Markenbewertung wird vernachläßigt 10Risikomanagement und Basel II im Fokus 12Schweizer Präzision weltweit weniger gefragt 13VDMA: Rating-Kriterien sind nicht angemessen 14

    EINKAUFSKOSTENProduktivität von Lieferanten verbessern 22

    LOGISTIKDas Beherrschen der logistischen Prozesse wird zumErfolgsfaktor 24

    INFORMATIONSTECHNIKInterview mit J. O. Haslestad, Siemens I&S, über den Ein-fluss der Informationstechnik auf die Produktion 28

    SPANENDE FERTIGUNGLeistungsdefizite von CAM-Systemen beheben 30Weiterentwickelte Werkzeugmaschinen werden auf derAMB in Stuttgart zu sehen sein 37

    Titelbild: WFL/Collage Bayerlein

    Fünfachsiges FräsenWenn höchste Dynamik beim

    5-Achs-Simultanfräsen gefor-dert ist, sind Gantry-Fräsmaschi-

    nen erste Wahl.Seite 54

    5-Achs-SimultanfräsenHirschvogel-Manager Michael

    Dahme: „Die CAM-Unterstützungbeim Programmieren lässt noch

    viele Wünsche offen.“Seite 30

    2. September 2002

    AMB 2002Vom 10. bis 14. Septem-ber präsentieren 920Unternehmen aus 19Ländern Produkte rundum die Metallbearbei-tung. Seite 37

    TrockenbearbeitungEine neuartige Minimalmengen-schmierung kombiniert zwei nichtmischbare Fluide.Seite 58

  • KONSTRUKTION

    C-TECHNIKIn der Produktentwicklung und Produktionsplanungwird verstärkt auf die Computersimulation gesetzt 88Mit vorkonfigurierten Profilen lassen sich Lösungen zurFertigungsautomation am Rechner schnell erstellen 92

    IT-BUSINESS

    DMS Expo: Software für den Maschinenbau 92

    MANAGEMENT

    Cincinnati: Standort mit dichtem Zuliefernetz 102Zwei Werkzeuge helfen, die Qualifikationen und Kom-petenzen von Mitarbeitern zu eruieren 106

    NEUE PRODUKTE UND VERFAHREN

    Fertigung, Messtechnik, Automation, C-Technik 115

    SERVICE

    MM-ONLINE, F IRMENVERZEICHNIS 6

    TERMINE 142

    GEBRAUCHTMASCHINENBÖRSE 145

    STICHWORTVERZEICHNIS 174

    BÜCHER, VORSCHAU, IMPRESSUM 180

    INDUSTRIEBAROMETER 182

    MM Das IndustrieMagazin · 36/2002 5

    MesstechnikMit einem mobilen

    Lasermessgerät lassensich auch großvolumi-

    ge Teile, beispiels-weise Autokarosse-

    rien, ohne großenAufwand ver-

    messen.Seite 76

    INHALTAUS DEM

    BohrwerkeModular aufgebauteBohrwerke steigern

    die Effizienz beimBearbeiten großer

    Werkstücke.Seite 48

  • SERVICE MM-ONLINE

    www.maschinenmarkt.de

    6 MM Das IndustrieMagazin · 36/2002

    MM - MEHR ALS NUR MM-DEUTSCHSCHLANDMM - Das IndustrieMagazin gehört seit mehr als 100 Jah-ren zu den führenden technischen Fachzeitschriften inDeutschland. Seit vielen Jahren gibt es aber auch in an-deren Ländern Ausgaben des MM, die von Redaktionenin den jeweiligen Ländern erstellt werden. Derzeit er-scheinen MM in der Schweiz, Österreich, der tschechi-schen Republik, Polen, Indonesien, Ungarn, der Ukraine,der Türkei und in China. Darüber hinaus gibt es noch denMM Western Europe, der mit einer Gesamtauflage von 20 000 Exemplaren in vierzehn europäische Länder ver-trieben wird. Das überregionale Magazin erscheint vier malim Jahr in englischer Sprache. Details zu den internatio-nalen Ausgaben des MM finden Sie unter www.maschi-nenmarkt.de. Wenn Sie den Button „MM-International“anklicken, erhalten Sie eine Übersicht über alle derzeit exis-tierenden Ausgaben. Bei Auswahl des Landes erhalten Sieweitere Informationen und Sie können sich Zusatzinfor-mationen als pdf-Dokument herunterladen.

  • UnternehmensverzeichnisFirmen, die in diesem Heft redaktionell erwähnt sind

    SERVICEUNTERNEHMEN

    AABA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42Abas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12ABB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141Airflow . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 135Alma. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 137Althen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18AMD. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9AMS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127

    BBaasel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40Bayern Innovativ. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24BCT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124Bfai . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21Bilz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 130BJU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15BLG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 140BLZ. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142Bosch Rexroth . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21Büttner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 140BVV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21BWT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

    CCanon . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 139Ceramtec . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 130Charmilles . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42Cocreate. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15Cognitens. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127Constrict. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82

    DDachser. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24Delta Barth . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 139Deuschle. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42DVS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142Diamant . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47Die Akademie Fresenius . . . . . . . . . . . . . 142Dihart . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72, 125DloG. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30, 43Docuware. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94Donau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44Durma . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3, 37Dürr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

    EESM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80Elumatic . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121Envirotec . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10Euro-Log. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

    FFauser. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45Felten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129Filenet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94Fluent . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124Fraunhofer-Institut für Silicatforschung . . 121

    GGefco . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15Geo/Büro Vision . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45GKS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40Geppert-Band. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18Getecha . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133Gett . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 140GII . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121Gühring . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62

    HHainbuch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68Heun . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123Hirschmann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129Hirschvogel. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30Hurco . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43

    IIfak . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129Indunorm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15Industrie- u. Handelskammer Trier . . . . . . 15Ingenics . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18, 88Ingersoll . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64Institut f. Werkstoffkunde und Werkstofftechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . 8Institut Feuerverzinken . . . . . . . . . . . . . . . 15Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik . . . . . . . . . . . . . . 142IWS. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141

    KKalenborn Kalprotect . . . . . . . . . . . . . . . 121Kaufmann. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133Kee Klamps. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124Kennametal Hertel . . . . . . . . . . . . . . . . . 130Klein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 140Klüber Lubrication . . . . . . . . . . . . . . . . . 141Komet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46Konica . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101

    LLand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127Lang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13Laschet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 140Leica. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76, 115Lerinc . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 117Logistik Agentur Oberfranken . . . . . . . . . 24LOI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

    MM & M . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21Mahr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9Makino . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30Masai . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22Mesago . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142Mikron . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38Minitec . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92Modularis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 118

    NNiles-Simmons . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40Nissen & Velten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 137

    OOKO. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45Open Mind. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30Ott-Jakob . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47

    PParat. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15Paso . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16, 123Pfannenberg. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141Phoenix Contact . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141Procad . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94

    RRBS. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82Remmers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10Rittal. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 135Roell Amsler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115Röhm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125RWE Solar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

    SSandvik. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125Scala. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 118Schema . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94Schunk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8Schuster . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39Schwenner & Peter. . . . . . . . . . . . . . . . . 118SGS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39SHW. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123Siemens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28SIG Blowtec . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129SIG Produktionstechnik. . . . . . . . . . . . . . . 13Simedia . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142SMI. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16Solo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 135Staffware . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94Staminski & Partner . . . . . . . . . . . . . . . . 106Stark. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46Statsoft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 139STW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142Subcom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21Swissmem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

    TTesto . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141Thielenhaus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 117Toshiba. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53

    UUcimu . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18Ugine-Savoie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16Unicut Wahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58Union . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48Universität Mannheim . . . . . . . . . . . . . . 142

    VVarimetrix . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 137VDMA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14, 142Volkswagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

    WWago . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121Waldrich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21Weiler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 117Windream . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101Wirtschaftsvereinigung Industrie- und Bausysteme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

    ZZVEI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15Zimmermann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54

    MM Das IndustrieMagazin · 36/2002 7

  • 8 MM Das IndustrieMagazin · 36/2002

    AKTUELLES MÄRKTE

    Als topologische Verzahnungbezeichnet Estrin eine Verbindungidentischer Bausteine zu Verbund-lagen, für deren Halt nur die geo-metrische Form und die Art derAnordnung der Bausteine verant-wortlich ist. Dabei arretieren sichdie benachbarten Bausteinegegenseitig. Angefangen hat allesmit Strukturen aus tetraederför-migen Elementen, die sich alsbesonders biegsam und bruchzäherwiesen. Weitere Strukturenkamen hinzu: bestehend aus dicht

    Aus Aluminium-würfeln zusammen-

    gesetzte Struktur mit Ein-spannrahmen.

    Clausthal (jk) – Schweißen, Löten,Kleben – der Trend zum Leichtbaubei Fahrzeugen, Maschinen undGeräten hat Bewegung in die Ver-bindungstechnik gebracht. All die-se Verfahren haben jedoch einenNachteil: Kleine Fehlstellen kön-nen sich zu Schwachstellen entwi-ckeln und somit die gesamteLeichtbaustruktur gefährden.„Warum wird also nicht ohne Ver-bindungselemente oder Bindemit-tel gearbeitet?“ fragt Prof. JuriEstrin.

    Die Lösung liegt für den Leiterdes Instituts für Werkstoffkundeund Werkstofftechnik an derTU Clausthal in „dertopologischen Verzah-nung von Bausteineneiner Leichtbaustruktur“.Darüber wird er MitteNovember dem Kongress„Intelligente Leichtbau-Syste-me“ (ILS) in Hannover berichten(www.nmn-ev.de/ILS2002).

    Intelligente Leichtbau-Systeme

    13. und 14. NovemberHannover

    Fest verzahnt zu Verbindungsstrukturengepackten Würfeln oder Oktae-dern. Auch gekrümmte Verbin-dungsflächen mit aufeinanderangepassten konkav-konvexenKonturen sind möglich, wobei eineArt Reibung ein Verschieben derFlächen verhindert. Jedoch gibt eszur herkömmlichen Reibungdurch Oberflächenrauigkeit einenentscheidenden Unterschied: ImGegensatz zu Oberflächen mitunregelmäßigen Unebenheiten istein Kontakt über die gesamteGrenzfläche hinweg gegeben.

    Der für die Praxis wohl größteVorteil einer topologischen Ver-zahnung ist für Prof. Estrin „derlokale Charakter ihres Versagens“.Das verdeutlichten Versuche miteiner Massivplatte und einer Ver-bundlage aus flächigen Teilen mitdieser Verzahnung. Beide Halb-zeuge wurden stoßartig belastet.Breiteten sich bei der MassivplatteRisse sternförmig aus und führtenzum Versagen, wurde bei der Ver-bundlage lediglich die direkt belas-teten Strukturelemente herausge-drückt. Das Gesamtsystem bliebintakt.

    LEICHTBAU-KONGRESS

    Freiheitsgrade mit der mechani-schen Nachgiebigkeit den sprung-haften Anstieg der Messwerte beiBerührung.

    Ist der Roboter mit diesem Sen-sor bestückt, kann er schnell undproblemlos kraftgeregelte Monta-gevorgänge erledigen. Damit sinddie Vorteile, die solch ein „intelli-genter“ Sensor mit sich bringt, aber

    noch keineswegserschöpft. Auch

    die Verschie-bung des ToolCenter Pointsist nun direktmessbar undmacht’s mög-lich, die Posi-tion des

    Roboters zu kor-

    Für frischen Wind inder Robotertechnik sollder neue Kraft-Mo-menten-Sensor FT sor-gen.

    Lauffen (bk) – Damit Industriero-boter ihre Flexibilität voll ausspie-len können, bedarf es leistungsfä-higer, „intelligenter“ Sensoren.Der Spann- und Greifmittelspezi-alist Schunk in Lauffen hat nun inZusammenarbeit mit der demDeutschen Zentrum für Luft- undRaumfahrt (DLR) den Kraft-Momenten-Sensor FTC entwi-ckelt, der Roboter eine gewisseNachgiebigkeit beim Kon-takt mit dem Werkstückermöglicht. Möglichmacht das die pfiffigeKombination vonElektronik, Optik undMechanik. So verhindertdie Kombination einesoptoelektronischenMesssystems für alle sechs Bild: Schunk

    Der klügere Sensor gibt nach rigieren oder anzupassen. Die Aus-gabe der Messwerte im Ein-Kilo-Hertz-Takt ermöglicht flottesSteuern und Regeln des Robotersin Echtzeit. Und damit sich dasMesssystem bei großen Beschleu-nigungen und Geschwindigkeitennicht „aufschaukeln“ kann, habendie Väter des Sensors der Nachgie-bigkeit des Sensors einen pneuma-tischen Riegel vorgeschoben –allerdings nur als Option. Dieser„intelligente“ Sensor, da lässtSchunk gar keine Zweifel aufkom-men, erschließe Robotern neueAnwendungsgebiete, weil sie nunPositionsungenauigkeiten desWerkzeugs oder Werkstücks aus-gleichen, an bewegten Teilen arbei-ten und Kräfte sowie Momentemessen und berücksichtigen kön-nen. Auch zum Schutz des Werk-zeugs, des Werkstücks und desRoboters selbst, trägt der Sensor

    SCHUNK

    Bild: IWW

  • Ein australisches Forscherteam an derUniversität von New South Wales hatein bionisches Auge entwickelt, das nacheiner erfolgreichen Testreihe an Tierenjetzt auch am Menschen getestet wer-den soll. Das künstliche Auge bestehtaus einem Silizium-Chip, der hinter dieNetzhaut transplantiert wird und soerblindeten Menschen ihre Sehfähigkeitzurückgeben soll. Von der Entwicklungsollen Personen profitieren, die durchAugenkrankheiten wie Retinitis erblindetsind. Blind geborenen Menschen kannauf diese Weise nicht geholfen werden.

    AMD hat seine zwei jüngsten Vertreteraus der Familie der Athlon-Prozessorenvorgestellt. Mit dem Athlon XP 2600+beansprucht der Halbleiterhersteller denzurzeit leistungsfähigsten Desktop-Pro-zessor für sich. Neben dem neuen Spit-zenprozessor hat AMD noch den AthlonXP 2400+ präsentiert. Allerdings werdendie beiden Chips nicht vor Septemberauf den Markt kommen.

    Die zur BWT-Gruppe gehörende ChristAG hat das erste mit Heißwasser saniti-sierbare Elektrode-Ionisationsmodul ent-wickelt. Das Durchspülen des gesamtenReinstwassererzeugers mit heißem Was-ser ersetzt die bislang notwendige che-mische Desinfektion. In einem Sanita-tionszyklus wird die gesamte Anlage aufTemperaturen bis zu 85 °C erhitzt, umalle im realistischen Anwendungsfall vor-kommenden Mikroorganismen zu inakti-vieren oder abzutöten. Bei dieser Desin-fektionsmethode, die auf einer durchStrom induzierten Reaktion im Wasserbasiert, werden keine Chemikalien in dienachfolgenden Verfahrensstufen ver-schleppt.

    ATS Automation Tooling Systems plantdie Produktion der nächsten Solarzellen-Generation. Sie basieren auf der Spheral-Solar-Techik (SST) und bestehen aus tau-senden, auf einer Aluminiumfolie haften-den, kleinen Silikonkügelchen. ATS hatdafür das Tochterunternehmen SpheralSolar Power gegründet, das im Herbst2003 in Betrieb genommen werden soll.Man ist davon überzeugt, dass die Tech-nik die Solarenergie-Industrie revolutio-nieren wird, weil im Vergleich zu multi-kristallinen Solarzellen ein Bruchteil derRohstoffe benötigt wird.

    MM Das IndustrieMagazin · 36/2002 9

    Göttingen (bk) – Nicht selten kommt esanders als geplant, so auch beimMessgerätehersteller Mahr, wieThomas Keidel, Vorsitzender derGeschäftsführung der Carl MahrHolding GmbH, bei seiner Bilan-zierung der Geschäftsergebnissefreimütig bekennt: „Statt wiegeplant, 2001 den Umsatz von159 auf 180 Mio. Euro zu stei-gern, rutschten wir auf 154Mio. Euro ab.“ Das Ebit ver-ringerte sich von plus 5,8%auf minus 2,8%. Und ein bes-seres Geschäftsklima, so stellter trocken fest, sei dieses Jahrnicht in Sicht. Gefragt nachder Größenordnung der Verluste, moch-te Keidel nicht direkt antworten: „Wirhoffen, den Verlust in diesem Jahr wenig-stens halbieren zu können.“ Die Voraus-setzungen dafür seien geschaffen, vorallem mit der Entwicklung innovativerProdukte.

    Gleich sechs Neuheiten auf einenStreich führt Mahr derzeit auf dem Marktein, darunter das optische Koordinaten-messsystem „Mahr Vision MS 662“ mitMultisensortechnik. „Es ist eine wirt-schaftliche Alternative zu herkömm-lichen, taktil messenden 3D-Koordina-tenmesssystemen, weil es schneller undberührungslos Prüflinge messen kann“,

    konkretisiert Chefent-wickler Rainer Zie-

    genbein denAnwendernut-zen. Mahr, Num-mer 3 auf demWeltmarktnach Mit-utoyo und

    Brown & Sharpe, drängt es zur Spitze.„Zwar haben wir unser Ziel, die Markt-führerschaft, im letzten Jahr nichterreicht und werden sie dieses Jahr auchnicht erreichen“, bekennt Keidel, „aberdas ist nicht so dramatisch, wichtig ist,dass wir an die Spitze wollen und allesdafür tun.“ In diesem Zusammenhangweist er darauf hin, dass Mahr rund 30%des Umsatzes mit Produkten erzielt, dienicht älter als fünf Jahre sind: „Das ist fürunsere Branche viel“.

    In punkto Innovation hat das Göttin-ger Unternehmen noch einiges in derPipeline. So wird zusammen mit Koope-rationspartnern der Einsatz von Mikro-und Nanotechnik für Messsysteme undSensoren vorangetrieben. Nach KeidelsAuffassung sind nanotechnische Ent-wicklungen der Beginn eines neuen messtechnischen Jahrhunderts mit dra-matischen Veränderungen für die Bran-che – weg von der Mechanik hin zurOptoelektronik: „Für uns sind nanotech-nische Entwicklungen eine Investition indie Zukunft, in ein Geschäftsfeld, dashochprofitabel sein wird.“ Wann das seinwird, wisse keiner. Ein erstes „Nano-Pro-dukt“ von Mahr wird bereits von Boschverwendet. Was es ist und leistet, darfallerdings erst im Jahr 2004 publik wer-den, bis dahin hat sich Bosch den Wett-bewerbsvorteil, den dieses Produkt mitsich bringt, gesichert.

    TICKERTECHNIK

    OPTOELEKTRONIK STATT MECHANIK

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    Mahr-Chef Thomas Keidel: „Nanotechnische Entwick-lungen sind eine Investitionin ein Geschäftsfeld, dashochprofitabel sein wird,und da müssen wir dabeisein.“

    Schneller als taktil messende 3D-Koordina-tenmesssysteme arbeitet das Mahr VisionMS 662.

    Mahr forciert Produktentwicklung

  • 10 MM Das IndustrieMagazin · 36/2002

    FIRMEN

    Die LVE Verfahrenselektronik GmbH istin ihre Muttergesellschaft, die LOIThermprocess GmbH, Essen, integriertworden. Künftig werden die bisherigenArbeitsgebiete der LVE Verfahrenselektro-nik – Schaltanlagen, Automatisierungs-technik und Prozessleittechnik für Indus-trieofenanlagen – innerhalb von LOIThermprocess weiter angeboten. Mitder Fusion wird die gesamte Kompetenzim Industrieofenbau nun in einem Unter-nehmen gebündelt, so dass auch tech-nisch sehr komplexe Anlagen aus einerHand angeboten werden können.

    Die Envirotec GmbH hat eine thermischregenerative Verbrennungsanlage nachSurabaja-Gresik/Indonesien, geliefertund erfolgreich in Betrieb genommen.Mit dieser Anlage wird verunreinigte Ver-brennungsluft aus einer Phthalsäurepro-duktion gereinigt. Nach Angaben desHasselrother Anlagenbauers liegt derthermische Wirkungsgrad bei 95%, sodass der Kunde durch die Exotherme derSchadstoffe keine zusätzliche Energiezuführen muss. Das Gesamtinvestitions-volumen beläuft sich auf 2,5 Mio. Euro.

    Das Rotec-Wirbelstrahlverfahren zurFassadenreinigung ging im Zuge derInsolvenz der Firma Dr. Hartmann an dieRemmers Baustofftechnik GmbH, Lönin-gen, über. Das Unternehmen hat nebendem Warenzeichen alle Patente erwor-ben und die Niederdruck-Anlagen in daseigene Produktprogramm integriert.Dadurch wird auch die technischeBetreuung aller im Einsatz befindlichenSysteme sicher gestellt.

    Dürr hat durch Großaufträge aus Nord-amerika, Europa und China seinen Auf-tragseingang im ersten Halbjahr 2002um 15% auf 1,173 Mrd. Euro steigernkönnen. Beim Umsatz erreichte derStuttgarter Technologiekonzern mit 877Mio. Euro annähernd das hohe Niveaudes Vorjahres. Infolge von Restrukturie-rungsaufwendungen ging das operativeErgebnis (Ebitda) jedoch von plus 21,9auf minus 15,6 Mio. Euro zurück, wobeiaber das zweite Quartal bereits wiederein deutlich positives Ebitda brachte.Auch zu Beginn des zweiten Halbjahressetzte sich der lebhafte Auftragseingangfort. Im Juli wurden Orders im Wert von160 Mio. hereingenommen.

    TICKER

    Vernachlässigte Disziplin

    MARKENBEWERTUNG

    Frankfurt/Main (uws) – Ein zwiespältigesVerhältnis deutscher Unternehmen zuden von ihnen entwickelten Produkt-marken zeigt eine Studie auf, die jetzt vonder Initiative Industriekultur vorgelegtwurde. Vor allem Investitionsgüterher-steller erfassen den ökonomischen Wertihrer Marken nicht, obwohl dieser ganzwesentlich den Unternehmenswertbeeinflusst. Dabei gewinnen Markenzunehmend an Bedeutung als Differen-zierungsinstrumente im Wettbewerb.

    Um so mehr erstaunt es, dass nur weni-ge Firmen eine monetäre Bewertungihrer Marken vornehmen, wie die von derFrankfurter UnternehmensberatungSimon & Goetz durchgeführte Untersu-chung zeigt. Matthias Simon bestätigtdiese aus der Befragung von mehr als 500Führungskräften gewonnene Erkenntnisauf Grund der eigenen praktischenErfahrungen: „Wir haben festgestellt,dass es immer Schwierigkeiten gibt, dieThemen Marke und Markenführungbeim Top-Management zu platzieren. Siewerden heute häufig nicht als Chefsacheangesehen.“ Er sieht darin einen gravie-renden Fehler, durch die der Wert einerMarke beschädigt werden kann.

    Den Grund für die Vernachlässigungdes in einer effizienten Markenführungschlummernden Wertschöpfungspoten-zials glaubt Simon in der mangelndenQuantifizierbarkeit des monetärenGegenwerts von Marken zu erkennen.Dabei wird die allgemeine Bedeutungvon Marken für den Unternehmenserfolgdurchaus hoch eingeschätzt, wie dieBefragung ergab. Nur die konkrete Rollefür den Erfolg des eigenen Unternehmensstufen die meisten Führungskräfte gerin-ger ein. Obwohl das Interesse an demWettbewerbsinstrument Marke bestän-dig zunimmt, verharrt das Engagementim Unverbindlichen, weil es an entspre-chenden Maßgrößen fehlt. Das Produkt-management wird letztlich dem Marken-management vorgezogen, denn auf derProduktebene existieren klare Bewer-tungskriterien. Dem gegenüber zeigt sichbei den Verfahren zur Markenbewertung,

    von denen es zu Viele mit zu unter-schiedlichen Ansätzen gibt, dass dieResultate für ein und die selbe Marke inder Regel stark von einander abweichen.

    In Zeiten, in denen die „kreative Buch-führung“ zumindest in ihren Auswüch-sen als Täuschung von Aktionären undÖffentlichkeit gebrandmarkt wird, schre-cken viele Unternehmen davor zurück,einen Markenwert auf unsicherer Bewer-tungsgrundlage als Aktivposten in dieBilanz aufzunehmen. MarkenexperteSimon macht sich deshalb für ein allseitsakzeptiertes Standardverfahren zurErmittlung des Markenwertes stark.

    Dass der Wunsch nach einer vernünf-tigen Markenbewertung durchaus vor-handen ist, geht aus den Antworten derBefragten hervor. Trotz aller Verunsiche-rung erwarten sie nämlich für dieZukunft eine wachsende Bedeutung derMarke für den unternehmerischenErfolg. 98% der Befragten sind derAnsicht, dass Marken Einfluss auf dieKaufentscheidung der Kunden haben.Ihre Unternehmen – zu 82% entstammensie dem Maschinen- und Fahrzeugbausowie dem verarbeitendem Gewerbe –wollen deshalb stärker zur strategischenMarkenführung übergehen, auch wenndie Bewertungskriterien ungeklärt sind.

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    Der Wert der Marke „Volkswagen“schwankt je nach Berechnungsverfahrenzwischen 7,4 und 18,8 Mrd. Euro.

  • AKTUELLES MÄRKTE

    Risikomanagementund Basel II im Fokus

    ABAS-KUNDENFORUM

    Karlsruhe (ug) – Am 13. und 14. Septem-ber präsentiert die Abas Software AGzusammen mit ihren Entwicklungs- undKooperationspartnern Neuigkeiten rundum die Abas-Unternehmenssoftware, dieaus Komponenten für ERP, PPS, Waren-wirtschaft und E-Business besteht.Bereits zum achten Mal lädt Abas zumErfahrungsaustausch ins KarlsruherKongresszentrum, wo rund 700 mittel-ständische Anwender erwartet werden.

    Zum Auftakt der Veranstaltung willAbas-Vorstand Werner Strub über Zah-len, Fakten, Hintergründe und Perspek-tiven des Unternehmens berichten. Pro-duktleiter Peter Forscht widmet sich inseinem Beitrag dem Thema „Basel II undRisikomanagement“. Aufgezeigt werdendie Aufgaben, aber auch die Chancen, diesich aus Basel II (Neue Baseler Eigenka-pitalübereinkunft, Rating) für Unterneh-men ergeben. Im Mittelpunkt stehen dieMöglichkeiten, die die Abas-Unterneh-menssoftware in Bezug auf Basel II undbei der Einrichtung eines Risikomanage-ments gemäß dem Gesetz zur Kontrolleund Transparenz im Unternehmensbe-reich (KonTraG) bietet.

    In Workshops wird ein weitgefächer-tes Spektrum rund um die Neuerungender Version 2002 mit den Themen Rech-nungswesen, Controlling, Materialwirt-schaft, Disposition, Fertigung, Basistech-niken, Electronic Data Interchange(EDI), Logdatenbank, Sicherheit imInternet sowie die E-Business-PlattformAbas-eB vorgestellt. Besondere Aufmerk-samkeit will die Softwareschmiede aufdas Analyse- und Steuerungsinstrument„Corrridor Controlling“ richten, das denAngaben zufolge erheblich erweitertwurde. Neben der Planung der Gewinn-und Verlustrechnung können auch Plan-bilanzen erstellt und visualisiert werden;so wird zum Beispiel der Liquiditätsver-lauf geplant und dargestellt. Das Con-trollingwerkzeug unterstützt Unterneh-men bei der Erstellung des Risikobe-reichs.

    Neu vorgestellt wird das ERP-Webin-terface (EWI), das die Browserbedienung

    der ERP-Software ermöglicht. Mit die-sem Tool können die Anwender via Inter-net auf ihre Software zugreifen; Daten ausdem ERP-System stehen damit perma-nent online zur Verfügung.

    Wie in jedem Jahr sollen auch beimdiesjährigen Kundenforum die Work-shop-Themen in der begleitenden Aus-stellung vertieft werden. Die Software-und Kooperationspartner führen eineReihe von Zusatzfunktionen zur Abas-Unternehmenssoftware vor. Gezeigt wer-den Zusatzlösungen mit der ERP-Anbin-dung sowie integrierte Lösungen aus fol-genden Gebieten: CRM, Archivierungund Dokumentenmanagement, Ferti-gungsfeinplanung und -optimierung,APS (Advanced Planning and Schedu-ling) Betriebsdaten- und Personalzeiter-fassung (BDE/PZE), Produktkonfigura-tor, Produktdatenmanagement, CAD/CAQ, Wissensmanagement, ContentManagement, Export- und Versandab-wicklung.

    Erstmals gibt es beim Abas-Kundenfo-rum den Bereich „Internationale Soft-ware-Partner“. Vor allem deutsche Unter-nehmen mit Auslandsniederlassungenkönnen sich hier über die Vor-Ort-Betreuung am jeweiligen Standort infor-mieren. Anwesend sind die Software-partner aus den Ländern Österreich,Schweiz, Spanien, Frankreich, Ungarn,Polen sowie die beiden neuen Partner ausRumänien und den USA.

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    Abas-Vor-stand Wer-ner Strub:„Das Kunden-forum prä-sentiert dieTrends2003.“

    12 MM Das IndustrieMagazin · 36/2002

  • AKTUELLESMÄRKTE

    Schweizer Präzision weltweit weniger gefragt

    MASCHINENBAU

    Zürich (js) – Maschinen undelektrotechnische Produkte ausSchweizer Fertigung sind derzeitnicht mehr so gefragt wie im ver-gangenen Jahr. So musste dieeidgenössische Maschinen-,Elektro- und Metall-Industrieim ersten Halbjahr 2002 ein Auf-tragsminus von 13,2% hinneh-men. Einziger Trost: Der Rück-gang bei den Bestellungen ver-langsamte sich im zweitenQuartal auf 3,1%. Als Folge dernegativen Auftragsentwicklungder Vorquartale sanken dieUmsätze in der Berichtsperiodeum 17,2%.

    Auch sonst ähnelt das Bild inder Schweiz dem in Deutsch-land. Wie der BranchenverbandSwissmem mitteilt, gaben dieAuslandsorders erheblich stär-ker nach (minus 21,9% im erstenHalbjahr und minus 7,4% imzweiten Quartal) als die Bestel-lungen aus dem Ausland (minus9,3%, minus 0,4%). In diesemRückgang spiegelt sich nach Ein-schätzung des Verbandes, „dieglobale Konjunkturschwächewider, wobei die Entwicklung im

    Inland wegen des geringerenAuftragsvolumens besondersvolatil verläuft“.

    Die Branchenexporteerreichten im ersten Halbjahrein Niveau von 26,7 Mrd. Fran-ken, was im Vorjahresvergleicheinem Minus von 10,8% ent-spricht. Besonders hoch war derNachfragerückgang am Haupt-absatzmarkt Europa (minus14%). Die Ausfuhren in dieeuropäischen Hauptexport-märkte in Europa – Deutschland(minus 14,9%), Frankreich(minus 11,9%), Italien (minus11,6%), Niederlande (minus9,2%), Großbritannien (minus20,1%) und Österreich (minus1,8%) – weisen durchweg einenegative Entwicklung aus.„Land unter“ hieß es auch fürAsien (minus 7,6%) – China(plus 9,0%) und Singapur (plus9,5%) ausgenommen. Starkrückläufig waren im erstenHalbjahr 2002 die Exporte nachJapan (minus 25,4%) und Tai-wan (minus 30,6%). Die Expor-te in die USA verzeichneteneinen Rückgang von 8,9%.

    MM Das IndustrieMagazin · 36/2002 13

    Neuhausen (uh) – DieSysteme Präge-Fixund Quick-Point derLang WerkzeugtechnikGmbH aus Neuhausen a. d. F. wur-den von der holländischen MesseTechni Show in Utrecht mit demInnovationspreis 2002 ausgezeichnet.Die prämierten Werkzeuge sind auchauf der AMB in Halle 6.0 auf dem

    Lang-Stand zu sehen.

    INNOVATIONSPREIS

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    ang

  • gen von Firmen der Investi-tionsgüterbranche und zueinem Verhalten bei der Kredit-vergabe führen, das die vorwie-gend mittelständischen Unter-nehmen einer Schlüsselindus-trie ernsthaft in Bedrängnisbringt.

    Zu diesen Erkenntnissenkommt eine aktuelle Studie vonErnst & Young , die vom VDMAin Auftrag gegeben wurde. „Vie-le Unternehmen der deutschenInvestitionsgüterindustriebefürchten, dass die Rating-Ver-fahren der Banken den Gege-benheiten unserer Branche nichtgerecht werden“, so Verbands-präsident Diether Klingelnbergbei der Vorstellung der Studie in

    Frankfurt/ Main (uws) – DieAufwendungen für Forschungund Entwicklung, die Innova-tionskraft, die internationaleMarktposition und auch diebesonderen Management- undOrganisationsstrukturen vonFamilienunternehmen sindmaßgebliche Kriterien zur rich-tigen Einschätzung von Maschi-nen- und Anlagenbau-Firmen.Doch diese branchenspezifi-schen Merkmale fehlen in derListe der Attribute, die von deut-schen Kreditinstituten zur Ana-lyse der Bonität eines Unterneh-mens heran gezogen werden.Die Rating-Verfahren der Ban-ken können daher nicht nur inEinzelfällen zu Fehlbewertun-

    VDMA: Rating-Kriterien sind nicht angemessen

    MASCHINENBAU

    AKTUELLES MÄRKTE

    14 MM Das IndustrieMagazin · 36/2002

    Frankfurt/Main. Derzeit sorgteninsbesondere mangelnde Trans-parenz und unzureichendeInformation zu den Beurtei-lungsprozessen der Banken fürUnsicherheit bei den Firmen.

    Deshalb sind, so Klingeln-berg, „nach Auffassung derbefragten Unternehmer aus demMaschinen- und Anlagenbaugewisse Zweifel an der Rating-Kompetenz der Banken durch-aus angebracht.“ Er verwies zurBegründung darauf, dass die zuGrunde gelegten Kriterien nichtimmer ausreichend sind und dieBranchendifferenzierung fastüberall zu grob gewählt wird.

    Verschiedene branchenspezi-fische Faktoren könnten nachden bisher bekannten Rating-Kriterien sogar zu einer unge-rechtfertigt negativen Beurtei-lung führen. Dazu zählt nebender starken Zyklizität des

    Geschäfts auch die starke Ex-portorientierung, die ebensowie die hohen Aufwendungenfür Forschung und Entwicklungeigentlich als Aktivposten derBranche bewertet werden müs-sten. Der mittelständischenStruktur und der Heterogenitätder Unternehmen werden dieBeurteilungsverfahren ebensowenig gerecht.

    VDMA-Präsident DietherKlingelnberg bedauerte die fürden Maschinen- und Anlagen-bau wenig erfreulichen Resulta-te der Studie, zumal er ein fun-diertes Rating als Basis für einefür beide Seiten gedeihlicheKooperation mit dem Banken-sektor begrüßen würde und dieBranche – angesichts einerExportquote von 64% – inbesonderer Weise auf dieZusammenarbeit mit den Kre-ditinstituten angewiesen sei.

  • MM Das IndustrieMagazin · 36/2002 15

    Prof. Dr.-Ing. Harald Ortwig ist kürzlich vonder Industrie- und Handelskammer Trier alsSachverständiger für das Fachgebiet „Schadens-analysen und Bewertung von Maschinen undAnlagen“ öffentlich bestellt und vereidigt worden.Bereits seit mehreren Jahren ist er IHK-Sachver-

    ständiger für Fluidtechnik. Zusätzlich kann Harald Ortwig imgesamten Bereich der Technik auch die Bewertung von Maschi-nen, Anlagen und betrieblichen Einrichtungen vornehmen.

    Marcus Schneider ist neuer Vorsitzender des Bundesverban-des Junger Unternehmer (BJU). Am 1. August hat er die Nach-folge von Dr. Christoph Zschocke angetreten, der nach zweiAmtsperioden auf eigenen Wunsch nicht mehr kandidierte. Der34-jährige Betriebswirt Marcus Schneider ist Mitglied derGeschäftsleitung der Schneider Druckluft GmbH, Reutlingen,mit 165 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von rund 33 Mio.Euro.

    Dipl.-Ing. Robert Tichauer trat am 1. Augustdie Nachfolge von Siegfried Höschele an. SiegfriedHöschele beendete am 31. Juli seine langjährigeerfolgreiche Tätigkeit als aktiver Geschäftsführerder Parat Werkzeugmaschinen GmbH, Stuttgart.Er wird dem Unternehmen zunächst weiterhin als

    Berater zur Verfügung stehen.

    Paul Müller, Mitbegründer und langjähriger Geschäftsführerder Indunorm Hydraulik GmbH und HSR GmbH in Duisburgist zum 31. Juli im Alter von 62 Jahren in den Ruhestand ausge-schieden. Dieter Hohnen, Verkaufsleiter der Indunorm Hydrau-lik GmbH und Klaus Ochel, Vertriebsleiter der HSR GmbH,haben am 1. August die Nachfolge Müllers als Geschäftsführerbeider Unternehmen angetreten.

    Burkard Reimer, Werec GmbH, wurde für zweiweitere Jahre zum Vorsitzer der Arbeitsgemein-schaft-Lampenverwertung des ZVEI Fachver-bandes Elektrische Lampen gewählt. Wiederge-wählt wurden auch die beiden stellvertretendenVorsitzer Klaus Meyer-Pohl (Philips Licht) und

    Norbert Gratzel (Relux Lampenverwertung).

    Dr. Tilman F. Schad tritt mit sofortiger Wir-kung als Geschäftsführer von Cocreate Softwarezurück. „Es ist immer schwer, etwas zu verlassen,das man selbst gegründet hat und das so viele Jah-re Teil des eigenen Lebens war“, sagte Schad. „DaBill Gascoigne als Ceo und Geschäftsführer fest

    etabliert ist, habe ich nun die Gelegenheit, andere Bereiche zuerkunden, für die ich mich interessiere und für die ich nie Zeithatte.“

    Rainer Döge ist mit Wirkung vom 1. September neuer Ver-triebsleiter bei der Euro-Log AG. Der 41-jährige Betriebswirtkann auf eine langjährige Erfahrung bei namhaften Systeman-bietern aus der IT-Technologie und unterschiedliche logistischeProjekte verweisen. Dienstsitz ist Hallbergmoos.

    AKTUELLESPERSONEN

  • 16 MM Das IndustrieMagazin · 36/2002

    AKTUELLES MÄRKTE

    KURZ NOTIERT

    Die Ugine-Savoie Imphy stellt zurdiesjährigen AMB in Stuttgart ihreneueste Generation rostfreier Stäh-le vor. Diese wurden speziell fürDreher mit höchsten Qualitäts- undProduktivitätsansprüchen entwi-ckelt. Die Kontrolle der Schmelzpa-rameter sorgt für optimale Ein-schlüsse und sehr hohe Zerspa-nungsleistungen, ohne die anderenWerkstoffeigenschaften zu ver-schlechtern. Angeboten werden dieStähle unter der Bezeichnung Ugi-ma2. Weitere Informationen:www.uginesavoie.de

    Die DMI GmbH, Dornham, Toch-terunternehmen des Maschinen-handelshauses Schweiz. MaschinenImport AG, Pfäffikon, hat kürzlichihre Geschäftstätigkeit aufgenom-men. Mit der Gründung wollen sichdie Schweizer auf dem deutschenMarkt für spanende Werkzeugma-schinen etablieren. Trotz der gegen-wärtigen konjunkturellen Problemerechnet man mit interessantenWachstumsperspektiven. SMI inDornhan versteht sich als Partner

    von Maschinenbauern, Lohnferti-gern sowie Werkzeug- und For-menbauern. Angeboten wird einbreites Spektrum an Werkzeugma-schinen, darunter Bearbeitungszen-tren von Victor, Kao Ming undLinea.

    Die RWE Solar GmbH, Tochter vonRWE Solutions, Frankfurt/Main,hat am 27. August ihre neue Solar-fabrik, Smart-Solar-Fab genannt, inBetrieb genommen. Die geplanteEndausbaustufe im Jahr 2004 siehtdie jährliche Produktion von 60MW Solarzellen vor. Investiert wur-den in das Werk im bayerischenAlzenau rund 150 Mio. Euro.

    Paso lädt am 20. und 21. Septembernach Herzberg ein zu seiner drittenHausausstellung, die auch in diesemJahr mit einem bunten Sommerfestenden soll. Neben Maschinen ausdem aktuellen Produktionspro-gramm (Profispeed, Porta und Pro-fitech) kann man auch Software,Laser-Digitalisiersysteme sowieMaschinen von Venture in Augen-schein nehmen. Weitere Infos:www.paso-maschinenbau.de

    Hamburg (js) – Auch in der gegenwärtigen Flaute sind Ingenieurenach wie vor gesucht. Allerdings haben die Unternehmen ihreAnsprüche mittlerweile höher geschraubt. Der Karrieretag für Inge-nieure am 5. September in Hamburg spiegelt diesen Trend wider.Mehr als 25 Aussteller werden sich auf Deutschlands größter Jobmes-se für Fach- und Führungskräfte präsentieren. Jobsuchende könnenvon 11 bis 19 Uhr mit verschiedenen Firmen sehr effizient insGespräch kommen. Namhafte Adressen sind in Hamburg vertreten,darunter Accenture, Airbus und Bayer. Infos: www.karrieretag.de

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    JOBS FÜR INGENIEURE

  • 18 MM Das IndustrieMagazin · 36/2002

    AKTUELLES MÄRKTE

    KURZ NOTIERT

    Geppert-Band, Niederzier,Hersteller von Fördersystemen,bietet pünktlich zur Motek einenbesonderen Service: Bei Pro-duktschäden werden Ersatzteilezwei Jahre lang kostenlos gelie-fert, ohne dass der Kunde bewei-sen muss, ob das Förderbandschon bei der Auslieferung Män-gel aufwies. Nachdem neuenKaufrecht haftet zwar der Her-steller jetzt zwei Jahre statt wiebisher sechs Monate, doch ist derKunde in der Beweispflicht – einschwieriges Unterfangen. Mitseinem Angebot will Geppertsolche Probleme vermeiden.

    Die Ulmer Ingenics AG gibt dieAuslieferung der Geschäftszwei-ge „Projektmanagement“ sowie„Bau & Architektur“ in eigen-ständige Bereiche bekannt.Gründe dafür sind die umfan-greichen Kompetenzen und diebisher erbrachten Leistungendieser Sparten. Allein auf demGebiet des Projektmanagementshat man bisher mehr als 1600

    Projekte erfolgreich abgewi-ckelt.

    Italiens Werkzeugmaschinen-industrie schwach auf der Brust:Wie der Branchenverband Uci-mu mitteilt, sind die Auftrags-eingänge in der italienischenWerkzeugmaschinen- und Ro-boterhersteller im zweitenQuartal 2002 um 5,6% zurück-gegangen (Vorjahresvergleich).Innerhalb des ersten Halbjahresbetrug das Orderminus 18,6%.

    Die Schaevitz UK, Anfang Juniin Konkurs gegangen, wirddurch zwei Nachfolgefirmenweitergeführt. Der Bereich Druckaufnehmer ist von derPolaron-Gruppe übernommenworden. Die Sparte Beschleuni-gungsaufnehmer ging an Sher-borne Sensors, einer Neugrün-dung ehemaliger Schaevitz-Mit-arbeiter. Für den Deutschland-Vertrieb der Produkte beiderUnternehmen ist auch inZukunft die Althen Mess- undSensortechnik GmbH, Kelk-heim, zuständig.

    Hagen (js) – Der langjährige Geschäftsführer der WIB Wirt-schaftsvereinigung Industrie- und Bau-Systeme, Günter Neu-haus (rechts im Bild mit Marlies Neuhaus), ist in den Ruhe-stand getreten. Im Rahmen der offiziellen Verabschiedungvor rund 100 geladenen Gästen würdigte WIB-Präsident Man-fred Wilke (links) die Leistungen des Verbandsgeschäftsfüh-rers. Unter dem Dach der WIB sind heute führende Verbändeder Logistikbranche und der Bauzulieferindustrie – darunterder Verband für Lagertechnik und Betriebseinrichtungensowie der Industrieverband Tore, Türen, Zarge – vereint.

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    GÜNTER NEUHAUS IM RUHESTAND

    KURZ NOTIERT

  • AKTUELLESMÄRKTE

    MM Das IndustrieMagazin · 36/2002 21

    KURZ NOTIERT

    Die bfai Bundesagentur fürAußenwirtschaft, Köln, hat eineNeuauflage ihrer VD-ROM„Außenwirtschaftsförderungund wirtschaftliche Zusammen-arbeit“ herausgebracht, die absofort beim bfai-Kundencenter,Tel. (02 21) 20 57-3 16, [email protected] bestellt werdenkann. Die Silberscheibe bietetdeutschen Unternehmen einenschnellen Überblick über För-derprogramme für Auslands-projekte. Speziell kleinere undmittlere Unternehmen, die erst-mals Internationalisierungsge-danken hegen, erfahren, wie sievon Bund, Ländern oder EUdabei unterstützt werden.

    Rollresearch und Waldrich Sie-gen haben eine exklusive Verein-barung zur Vermarktung derneuartigen Rollresearch-3D-Grinding-Technologie unter-zeichnet. Es handelt sich dabeium ein 4-Punkt-Messsystem mitSoftwareunterstützung zur ge-nauen Bestimmung der Walzen-geometrie. Waldrich Siegengehört zu den weltweit führen-den Herstellern von Walzen-schleifmaschinen für die Papier-industrie.

    Die M&M Software GmbH, St.Georgen, und der Bosch-Geschäftsbereich Electric Drivesand Controls geben denAbschluss eines Rahmenver-trags zur Entwicklung einesEngineering Frameworks alsBasis einer Engineeringumge-bung für Rexroth-Automatisie-rungslösungen bekannt. DieseEngineeringumgebung soll alleEngineering Tools zur Parame-trisierung, Programmierung,Inbetriebnahme, Diagnose undProjektierung der Automatisie-rungssysteme und -komponen-ten vereinigen.

    Die Brünner Messe,die vom 16.bis 20. September in der tsche-chischen Messemetropole statt-

    findet, verzeichnet bei Kunst-stoffen 30% und bei Metallbear-beitungsmaschinen 10% Zu-wachs. Dazu werden wiederummehr als 105 000 Besuchererwartet. Erstmals stellen imRahmen der Metallbearbei-tungsmesse Unternehmen ausWeißrussland und der Ukraineihre Leistungsfähigkeit unterBeweis. Zur Spezialmesse Auto-

    matizace haben sich allein 20deutsche Unternehmen neuangemeldet. Weitere Informa-tionen: www.bvv.cz/msv

    Die Subcon ProductionGmbH, Boxberg, empfiehlt sichals Hersteller auch großer Teileunter idealen Umweltbedingun-gen. Das Unternehmen verfügtüber eine 1900 m2 große vollkli-

    matisierte Halle, die eine Tem-peraturstabilität von plus/minuseinem Grad über 24 Stundenaufweist und mit modernerMaschinen- und Messtechnikausgestattet ist. Die Halle eignetsich besonders zur Herstellunggroßvolumiger Präzisionsteile.Vorhanden sind unter anderem4- und 5-Achs-Bearbeitungs-zentren.

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  • 22 MM Das IndustrieMagazin · 36/2002

    AKTUELLES EINKAUFSKOSTEN

    des Umsatzes aus. Eine Senkung derEinkaufskosten um 5% verbessertdie Marge im Schnitt um 3%.“ Aber:Nur durch Preisverhandlungen kön-ne man keine dauerhaften Wettbe-werbsvorteile schaffen, so Stauden-mayser. Deshalb setzen Einkaufsab-teilungen großer Unternehmen auchbei der Analyse der Geschäftsprozes-se und Produktionsabläufe ihrer Lie-feranten an. Auch die Masai-Gruppeerkannte an dieser Stelle Hand-lungsbedarf und schloss sich mitdem Lean-Manfacturing-Spezialis-ten Gemba Solutions zusammen.„Masai Lean“ heißt die neu gegrün-dete Niederlassung mit Sitz inLuxemburg. Sie betreut europaweitProjekte im Lean Manufacturing.

    Die Masai-Gruppe arbeitetgrundsätzlich mit erfolgsabhängi-gen Honoraren und erzielt seit derGründung vor sechs Jahren jährlicheWachstumsraten von mehr als 60%.Marc Staudenmayer: „Masai Lean isteine hervorragende Ergänzung

    unseres Programms. Gerade osteu-ropäische und asiatische Lieferantenhaben häufig Defizite im Herstel-lungsprozess und ein niedriges Inno-vationspotenzial.“ Ein Ansatz vonMasai Lean ist die Dokumentationvon Arbeitsabläufen mit der Video-kamera. Die anschließende Analyseund Teamgespräche vor Ort führenmeist sehr rasch zu einer Verbesse-rung alter, eingefahrener Arbeitswei-sen und Produktionsabläufe.

    Geleitet wird Masai Lean vonPatrick Browne, der über mehr alszehn Jahre Erfahrung im LeanManufacturing hat – unter anderembei Peugeot, Delphi, Technicolorund McKinsey. Patrick Browne:„Lean Manufacturing sichert Preis,Qualität und Liefertreue bei neuenLieferanten und verbessert dasAngebot bestehender Lieferanten,und dies meist bei geringsten Inves-titionskosten.“ Was Browne berich-tet, klingt verlockend: Reduzierungvon Qualitätsproblemen oder Lie-ferschwierigkeiten um bis zu 80%,Produktivitätssteigerungen um 30%und Reduktion der Maschinenaus-fallzeiten um bis zu 50%. WeitereVerbesserungen werden in der

    Kostenkurmit der Kamera

    Mit Programmen zur Produktivitätssteigerungsenken Einkäufer bei ihren Lieferanten die Preise

    ULRIKE GLOGER

    Kaizen: Ein Prozess, der allgemein für diekontinuierliche Verbesserung steht. DasWort ist eine Kombination aus den japani-schen Wörtern Kai (Änderung) und Zen(Gut)

    Kaizen-Durchbruch (Kaizen-Break-through): Methodik, die dem Zeitfaktorgroße Bedeutung beimisst, schnell umsetz-bar ist und ergebnis- und teamorientiertarbeitet; kontinuierliche Verbesserung

    Lean Manufacturing (schlanke Produk-tion): Herstellung eines Produktes mit mini-malem Ressourcenaufwand (Arbeitskräfte,Werkstoffe, Kapital, Maschinen) und unterEinhaltung der Liefertermine; verbindetAnforderungen wie Kundenbezug, Flexibi-lität, Selbststeuerung durch Mitarbeiter,Produktqualität, Terminorientierung, Pro-duktivität, produkt- und prozessorientiertesLayout, Standardisierung und kontinuier-licher Verbesserungsprozess

    Glossar

    Patrick Browne, Leiter von MasaiLean: „Lean Manufacturing sichertPreis, Qualität und Liefertreue.“

    Im Einkauf liegt der Gewinn. Die-se alte Kaufmannsweisheit hat inwirtschaftlich so schwierigenZeiten wie den heutigen wiederHochkonjunktur. Kostensenkungs-programme sind das Gebot derStunde, und sie beinhalten immerauch Strategien für die Senkung derEinkaufskosten. Preisverhandlungs-geschick alleine reicht dabei nichtmehr aus. Marc Staudenmayer,Gründer und Geschäftsführer derauf die Einkaufskosten-Optimie-rung spezialisierten Masai-Gruppe,misst dem Einkauf eine Schlüssel-funktion für den Unternehmenser-

    folg zu: „Das Einkaufsvolumenmacht bei Industrieunterneh-

    men durchschnittlich 60%

    Patrice Waltzing,General Manager Techni-color Luxemburg:

    „Wir führten einen ständigenKampf um Kostenreduzierungund Profitabilität.“

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    er: M

    asai

  • MM Das IndustrieMagazin · 36/2002 23

    Teamarbeit, in der Unternehmens-kultur und nicht zuletzt durch eineSteigerung der Problemlösungs-kompetenz der Mitarbeiter erzielt.

    Beste Erfahrungen mit derSchlankheitskur Masai Lean hatPatrice Waltzing, General Managervon Technicolor in Luxemburggemacht. Technicolor ist laut Walt-zing weltweit die Nummer eins beider Herstellung digitaler Medien.„Aber das befreit uns nicht vomPreisdruck unserer Kunden, be-sonders von Großkunden wie Dis-ney, Universal oder Microsoft“, soWaltzing. Der Manager hatte bereitsErfahrungen gesammelt mit denständigen Verbesserungsprogram-men nach Kaizen und engagierte aufEmpfehlung eines Kollegen die Bera-ter von Masai Lean, die ihn und dasKaizen-Team für sechs Monateunterstützten. Parallel mit dem Kai-zen-Programm wurde auch die Vor-

    bereitung für die Zertifizierung nachISO 9001 durchgeführt. Schon dieErst-Diagnose („deren Ergebnissemeine schlimmsten Befürchtungenbestätigten“, so Waltzing) verdeut-lichte die Notwendigkeit von Pro-duktivitätsverbesserungen.

    Die Technicolor-Mitarbeiter wur-den geschult und in die Hauptthe-men des Programms – Produktivität,Ergonomie, Fabriklayout, Produk-tionsplanung und Reduzierung derMaschinenrüstzeiten – eingearbei-tet. Die Ergebnisse können sichsehen lassen: c Produktivitätssteigerung um17%, c Rückgang der Kundenreklama-tionen um 56% und c Steigerung der Liefertreue – bezo-gen auf den Kundenwunschtermin –von 92% auf 99%.

    Sehr wirksam ist Lean Manufac-turing nach Expertenmeinung in der

    Optimierung der Einkaufskosten,wenn zum Beispiel aufgrund einerMonopolsituation weder neue Liefe-ranten gefundennoch technischeSpezifikation ver-bessert werdenkönnen, weil derFreigabeprozessfür technischeÄnderungen zulange dauert. Dar-über hinaus ist esein Instrument,um die Lieferan-tenentwicklung aktiv voran zu trei-ben, gerade in Ländern außerhalbder Europäischen Union. MM

    AKTUELLESEINKAUFSKOSTEN

    FAZIT

    P Auf der Suche nach Verbesse-rungspotenzialen könnenArbeitsabläufe mit der Video-kamera dokumentiert werden

    P Qualitätsprobleme und Liefer-schwierigkeiten lassen sichreduzieren

    P Masai online

    P Der BME im Internet

    www.maschinenmarkt.de

  • 24 MM Das IndustrieMagazin · 36/2002

    AKTUELLES LOGISTIK

    Mit überregionaler Be-schaffung von Warenund Gütern, mit interna-tionaler Vernetzung von Partnernund mit globaler Distribution vonEndprodukten wird Logistik zueinem entscheidenden Faktor imWettbewerb. Prof. Dr.-Ing. UweClausen, einer der drei Leiter desFraunhofer-Instituts für Material-

    fluss und Logistik inDortmund, meint:„Im Fadenkreuz vonInternet und nach-haltigen Wirtschaf-tens wird das Ver-kehrsaufkommenzusätzliche Impulsebekommen.“

    Aufgrund derVielfalt an logisti-schen Aufgabenstel-lungen gibt es keineallgemeingültigenLösungen. Vielmehr

    gilt es, unter Nutzung neuer Tech-nologien die jeweils bestmöglicheLogistik von der Beschaffung überEntwicklung und Produk-tion bis zum Vertrieb zu erarbeiten. Deshalbwerden optimalelogistische Lösungenstets einen unterneh-

    mensspezifischen Zuschnitt aufwei-sen. Die Beherrschung dieser logisti-schen Prozesse ist für alle produzie-renden Unternehmen ein entschei-dender Faktor, um in komplexenWertschöpfungsketten bestehenzu können. Arbeitsteilung, dasheißt das Zusammenarbeitenim Verbund ist ein Treiber fürProduktivitätssteigerung.

    Angesichts der zunehmendenBedeutung und Komplexität logisti-scher Abläufe wird deshalb einwesentlicher Teil dieser Aufgabenvon externen Dienstleistern über-nommen: von der Entwicklunginnovativer Logistikkonzepte unterEinbindung neuester lnformations-und Kommunikationstechnik bishin zum Transport und Umschlagvon Waren und Gütern. Nur im Ver-bund lassen sich die logistischenAufgabenstellungen in den verschie-denen Wertschöpfungsketten effi-zient lösen und kontinuierlich wei-ter entwickeln.

    Dessen ist man sich auch in derRegion Oberfranken bewusst. Sie

    entwickelt sich zu einer führen-den Logistikregion. Das

    Gebiet Hof/Saale hat einehohe Industriedichteund ist ideale Dreh-scheibe für Verkehrs-ströme sowohl fürNord-Süd- als auch fürWest-Ost-Richtung.

    Beispielgebend für dieseEntwicklung sind die

    Erweiterung der Stra-ßen- und Schie-nenverbindungensowie der Ausbaudes FlughafensHof-Plauen.

    Damit bildet Oberfranken einenattraktiven Standort für logistik-orientierte Betriebe.

    Es war also durchaus sinnvoll, Hofals Veranstaltungsort für das regio-nal ausgerichtete Kooperationsfo-rum „Logistik im Verbund“ zu wäh-len. Aufgrund ihrer Netzwerkakti-vitäten konzipiert die Bayern In-novativ GmbH, Nürnberg, inZusammenarbeit mit der neu ge-gründeten Logistik-Agentur Ober-franken, Hof, und mit Unterstüt-zung des Bayerischen Wirtschafts-ministeriums das Kooperations-forum und erreicht damit eine über-regionale Ausstrahlung.

    Ziel des Forums war es, neue undbewährte Logistikkonzepte aus ver-schiedenen Branchen wie der Auto-mobil- oder Kunststoffindustrie vor-zustellen, abzusehende Infrastruk-turentwicklungen der Region ken-nen zu lernen und durch den Dialogzwischen Experten und Anwendernweitere Impulse für Kooperationenin der mittelständischen Wirtschaftzur Optimierung logistischer Aufga-

    Das Beherrschen der logistischen Prozessewird zum entscheidenden Erfolgsfaktor

    ROLF TILLERT

    FAZIT

    P Aufgrund der Vielfalt anlogistischen Aufgabenstellun-gen gibt es keine allgemein-gültigen Lösungen

    P Das Zusammenarbeiten imVerbund ist ein Treiber fürProduktivitätssteigerung

    P Ein wesentlicher Teil der Auf-gaben wird von externenDienstleistern übernommen

    Christian Auffhammer, Geschäfts-führer der Logistik-Agentur Oberfran-ken e.V.: „Die vorhandenen Stärkengilt es weiter auszubauen und zuentwickeln.“

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    Die Stunde der

    Dienstleister

    Günther Jakob, Leiter der Dachser-Niederlassung Hof, sieht als ideale Logistikeines Unternehmens die „integriertePlanung und Steuerung der SupplyChain und die Minimierungder Kosten – insbesonderedurch Abbau der Bestände.“

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  • MM Das IndustrieMagazin · 36/2002 25

    benstellungen zu setzen. Unternehmen der logistischen Dienst-leistung, insbesondere aus der Transport- und Speditionsbran-che mit Erfahrung in regionalen sowie interkontinentalen Pro-jekten, aber auch Unternehmen aus zahlreichen Branchen, vonder Automobilindustrie bis zur Elektronikindustrie, von derTextil- bis zur Kunststoffindustrie, von der Informations- undKommunikationstechnik bis zur Finanzierung, stellten in Hofneueste Entwicklungen und innovative Logistikkonzepte ausverschiedenen Bereichen vor.

    Die Bayern Innovativ GmbH konzentriert sich auf zehnzukunftsorientierte Technologien, darunter auch die luK-Tech-nologien und die Verkehrstechnik, die eine essenzielle Grundla-ge für Logistik bilden. Des Weiteren konzentriert sie sich auf zehnfür Bayerns Wirtschaft wichtige Branchen, für die Logistikzunehmend an Bedeutung gewinnen wird.

    Zur Funktion des Partners Logistik-Agentur Oberfranken e.V.äußert sich ihr Geschäftsführer Christian Auffhammer: „IhreAufgabe ist es, die Spitzenstellung der Region durch die mit Wirt-schaft, Wissenschaft und Verwaltung abgestimmten Logistik-projekte weiter zu festigen.“ Die Agentur vermarktet die Logis-tikkompetenz der Region aus Symposien, Messen und Ausstel-lungen. Sie arbeitet dazu mit allen regionalen und überregiona-len Unternehmen und Organisationen ähnlicher Zielrichtungzusammen. Ganz einfach ist diese in Oberfranken jedoch nicht.In den neunziger Jahren kam das große Sterben der traditionel-len oberfränkischen Industriezweige. Nachteilig wirkten sichauch die hohe Förderung von gewerblichen Investitionen unddas niedrigere Lohnniveau in den neuen Bundesländern aus. DieAbwanderung der jungen Leute und die Überalterung derRegion kommen erschwerend hinzu.

    Oberfranken muss sich also nicht nur anpassen, sondern voll-ständig neu orientieren, um so bald wie möglich die rote Later-ne abgeben zu können. Und da kommt die Logistikkompetenzgerade recht. „Die vorhandenen Stärken“, so Christian Auff-hammer“, gilt es weiter auszubauen und zu entwickeln.“ Einerfolgreiches Beispiel aus der Wirtschaft stellt der Logistik-dienstleister Dachser GmbH & Co. KG dar, der 2001 mit 10 800Beschäftigten in weltweit 155 Profit-Centern über 22,1 Mio.Sendungen mit einem Gesamtgewicht von 10,9 Mio. t bewegte.Mit seiner hohen IT-Kompetenz setzt das Unternehmen Maß-stäbe zur Optimierung von Logistikprozessen. Ein Beispiel dafürsind die von der Dachser-IT eigenentwickelten „E-Logistics“-Anwendungen, die den physischen Warenverkehr im Internetabbilden und somit Transparenz für alle Beteiligten schaffen.

    Günther Jakob, Leiter der Dachser-Niederlassung Hof, siehtals ideale Logistik eines Unternehmens die „integrierte Planungund Steuerung der Supply Chain und die Minimierung der Kos-ten – insbesondere durch Abbau der Bestände.“ Als Ware-housing-Spezialist entlastet Dachser Unternehmen von Aufga-ben, die nicht zu deren Kernkompetenzen gehören. Dazu zäh-len Lagerhaltung, Kom-missionierung, Konfek-tionierung, Verpackungund Versand – auf dieseWeise schafft der Logis-tikdienstleister seinenKunden Freiräume fürmehr Effizienz. MM

    AKTUELLESLOGISTIK

    P Bayern Innovativ GmbH

    P Logistik-Agentur Oberfrankene.V., Hof

    P Dachser GmbH & Co. KG

    www.maschinenmarkt.de

  • AKTUELLES INTERVIEW

    Wissenverfügbar machen

    unmittelbar zur Wertschöpfungbeiträgt. In den arbeitsvorbereiten-den und logistischen Prozessenliegt aber ein ähnlich hohes Ratio-nalisierungspotenzial wie zuBeginn der achtziger Jahre im Pro-duktionsprozess selbst. Damalsbegann der Siegeszug der Automa-tisierungstechnik. Heute kann sichdie Informationstechnologie alsProduktionsfaktor etablieren undWissen unternehmensweit verfüg-bar machen. Wenn vom Shopfloorbis zum Management die Entschei-der jederzeit auf die richtigenDaten zugreifen können, lassen sichProzesse sicher beherrschen undoptimieren.

    MM: Wo verfügt die Industrie heuteüber Produktivitätspotenziale, diesie nutzen kann?Haslestad: Bei der heutigen Inten-sität des Wettbewerbs suchenUnternehmen jeden Auftrag unddürfen sich keine Fehler leisten. DieUnternehmen müssen ein breitesProduktspektrum qualitativ hoch-wertiger Waren zur richtigen Zeitund in der richtigen Menge iefernkönnen. Dies stellt eine große Her-ausforderung an den Arbeitsablauf.Unter dem ganzheitlichen Einflussvon IT lassen sich Prozesse verein-fachen und elektronisch abbilden.Damit verfügen die Unternehmenüber Informationen, um in geeig-neter Weise auf Veränderungen in

    den Produktionsbedingungen,innerhalb der Supply Chain

    und bei der Nachfrage amMarkt reagieren zu kön-

    nen. Die IT-Tools sam-meln und analysierenalle Daten und lei-ten daraus Progno-

    sen und Trends zur Prozessoptimie-rung ab. Mit den verschiedenenKey-Indikatoren können Produk-tionsengpässe, Qualität, Einhaltungder gesetzlichen Bestimmungenund dergleichen nachgewiesen wer-den. Bei global agierenden Unter-nehmen lassen sich Einkauf undProduktpalette harmonisieren undProduktivität und Verfügbarkeitder Anlagen steigern.

    MM: Wird damit die angesprochenevertikale Integration des Infor-mations- und Datenflusses zur Managementaufgabe? Haslestad: Wenn Sie so wollen, ja.Heute muss ein Unternehmenschnell und prozessorientiert aufveränderte äußere Bedingungen,schwankende Kapazitätsauslastun-gen, geänderte Produktstrukturenund veränderte Logistik reagierenkönnen. Die Einzelbetrachtung und-optimierung von Automatisie-rungsinseln in der Produktionreicht dazu nicht mehr aus. MES-Systeme können den Handlingsauf-wand im Materialfluss senken,Qualitätsabweichungen dokumen-tieren und Bearbeitungs-, Liege-und Transportzeiten reduzieren.Das Management hat jetzt die Auf-gabe, diese Lösungen unterneh-mensweit in der gesamten Prozess-kette vom Wareneingang einesUnternehmens bis zur Haustüredes Kunden zu implementierenund zu optimieren.

    MM: Herr Haslestad, was sind dieErfolgspotenziale Ihres Bereiches?Haslestad: Der Bereich I&S gehörtzu den führenden Ausrüstern vonIndustrieanlagen und Anbieternvon Dienstleistungen für die In-

    Ein zentrales Anliegen desBereiches Industrial and Ser-vices (I&S) der Siemens AGist die Verknüpfung derverschiedenen Automatisie-rungsinseln in Industrie-unternehmen zu einerdurchgängigen Lösung, alsovon der Prozessautomatisie-rung über die Produktions-planung bis zum Manage-ment. Wir befragten denVorsitzenden des Bereichs-vorstandes, Joergen OleHaslestad.

    MM: Herr Haslestad, wie verändertdie Informationstechnologie dieindustrielle Produktion? Haslestad: Untersuchungen zeigen,dass die Hälfte aller Vorgänge ineinem Unternehmen nicht

    28 MM Das IndustrieMagazin · 36/2002

    Joergen Ole Has-lestad, Vorsitzen-der des Siemens-BereichsvorstandsIndustrial Solu-tions and Services(I&S):

    „Unter demganzheitlichenEinfluss von ITlassen sich Pro-zesse vereinfachenund elektronischabbilden.“

    Informationstechnik verändert die industrielle Produktion

    Bild: Siemens

  • MM Das IndustrieMagazin · 36/2002 29

    standhaltung (Lifecycle-Services),sowie von industriespezifischen IT-Lösungen für den gesamtenLebenszyklus. Zur Zeit treiben wirdie Neuausrichtung des Bereicheszu einem Solutions- und Service-provider für Industrie und Infra-struktur und die branchenorien-tierte Aufstellung voran, um maß-geschneiderte Lösungen zur Opti-mierung industrieller Prozesse zu liefern. Dabei kommt uns dasvernetzte Denken und das globaleNetzwerk zugute, zu dem auchunsere Akquisitionen mit der brasi-lianischen Chemtech, der belgi-schen Compex IT Plant Solutionsund der britischen Milltronics bei-tragen.

    MM: Was bietet Ihr Bereich demMittelstand?Haslestad: Alle Unternehmen –gleich welcher Größe – stehen vor

    den gleichen Herausforderungen.Sie müssen ihre Gewinnmargenerhöhen. Meist sind die Produktegut, aber das Ergebnis dürftig. DieUrsachen liegen in langsamenAbläufen, geringer Kundenorientie-rung, unflexibler Organisation,hohen Beständen, geringem Ser-vicegrad oder geringer Innova-tionsgeschwindigkeit und oftmalsin der Unkenntnis der tatsächlichenKosten. Wir haben deshalb zusam-men mit Partnern wie dem Fraun-hofer-Institut für Fabrikbetrieb-und -automatisierung, der ProDVAG und der Prodim Consult fürmittelständische Gießereibetriebeeinen MES-(Manufacturing Execu-tion System-)Baukasten entwickelt,der die Wertschöpfung zwischen 10und 15% steigern soll. Dieses Kon-zept lässt sich auf andere Branchenund andere mittelständische Betrie-be übertragen.

    MM: Die beiden Siemens-BereicheA&D und I&S arbeiten eng zusam-men. Wo setzen Sie die Trennliniebei IT an, damit es nicht zu Proble-men bei der Aufgabenverteilungkommt? Haslestad: Wir haben die bisherigemarktorientierte Aufteilung durcheine weitere Arbeitsteilung ergänzt,um vor allem für die Prozessindus-trie das Siemens-Angebot zu ver-bessern und um den Kunden opti-male Lösungen anzubieten. Dabeikonzentriert sich der Siemensbe-reich I&S auf IT-Lösungen undApplikationen für die MES-Ebenein allen Branchen, während der Sie-mensbereich A&D dafür die Pro-dukte entwickelt und zur Verfü-gung stellt. Siemens ist damit in derLage, für die Optimierung des Pro-duktionsprozesses ganzheitlicheund durchgängige Lösungen anzu-bieten. MM

    AKTUELLESINTERVIEW

  • 30 MM Das IndustrieMagazin · 36/2002

    AKTUELLES SPANENDE FERTIGUNG

    Ohne Zweifel, der Werkzeug-und Formenbau ist eineSchlüsselindustrie, die ander Schnittstelle zwischen Entwick-lung und fertigen Produkt maßgeb-lichen Einfluss hat auf die Qualitätder Produkte und – das vor allem –auf die Produkteinführungszeit. Obin der Automobilindustrie, derElektrotechnik oder der Haushalts-wareindustrie – Werkzeuge, Formenoder Gesenke bringen Bleche oderKunststoffe in Form. TagtäglicheAufgabe der vorwiegend mittelstän-dischen Werkzeug- und Formen-bauer ist es, Zielkonflikte zu lösen,

    denn ihre Kun-den fordern kür-zeste Fertigungs-zeiten und engeToleranzen beihoher Oberflä-chenqualität undnatürlich zumöglichst niedri-gen Kosten. Die-se Situation wirdnach Auffassungvon Wissen-schaftlern desWerkzeugma-schinenlabors(WZL) derRWTH Aachendadurch ver-

    schärft, dass der Werkzeug- und For-menbau im Spannungsfeld zwischenseiner Einzelfertigung und derSerienfertigung der Produktionsteht. Das führt vor allem im unter-nehmensinternen Werkzeugbau zuunterschiedlichen Anforderungenund Randbedingungen.

    tausch heutzutage selbstverständ-lich, aber eine genaue Abstimmungim Hinblick auf Dateninhalte undDatenqualität ist unumgänglich.Das führt zu einem nicht unerheb-lichen Zusatzaufwand, weil Werk-zeug- und Formenbauer unter-schiedliche Systeme vorhalten oderDienstleister einschalten müssen.„Erschwert wird das ganze nochdadurch“, bekennt Dahme, „dassjeder Kunde sein CAD-System spe-zifisch anpasst und entsprechendeHaus-CAD-Normen vorgibt, so dassFormenbauer unterschiedliche Sys-temstände pflegen müssen.“

    Fräsgeschwindigkeit abtragsabhängig anpassen

    Was sich in der Konstruktion rechtgut verwirklichen lässt, nämlich dieKonzentration auf ein System, schei-tert in der Fertigung, weil CAM-Sys-teme die unterschiedlichen Ferti-gungsverfahren – Drehen, 2- und 4-

    Schwachstellenbeheben

    BERNHARD KUTTKAT

    FAZIT

    P CAD-Systeme weisen imGegensatz zu CAM-Systemenkaum noch Schwächen auf

    P Beim fünfachsigen Fräsen sto-ßen auch moderne CNC anihre Leistungsgrenze

    P Rundlaufgenauigkeit und Geo-metrietreue von Fräswerkzeu-gen lassen noch Wünscheoffen

    P Eine dem CAM-System nach-geschaltete Software ermög-licht die Leerwegoptimierung

    Untersuchungen des WZL zeigen,dass im Werkzeugbau durchschnitt-lich 35% der Aufträge Eilaufträgesind. Zahlreiche Änderungswünschenach Auftragsvergabe führen dazu,dass bis zu 50% der Betriebsmit-telkosten und etwa 20% derGesamtbearbeitungszeit durchdiese Änderungen verursacht wer-den. Dieses turbulente Arbeitsum-feld stellt hohe Anforderungen andie Werkzeugbauer, setzt eine effi-ziente Organisation sowie leistungs-fähige Betriebsmittel voraus, ange-fangen von CAD- und CAM-Syste-men bis hin zu den Werkzeugma-schinen und Werkzeugen. Nur solässt sich die Wettbewerbsfähigkeitsicherstellen, wie Dipl.-Ing. MichaelDahme, Leiter Konstruktion undWerkzeugbau der HirschvogelUmformtechnik GmbH in Denklin-gen, betont: „ein durchgängige digi-tale Prozesskette im Werkzeugbau,ausgehend von der Werkzeugkon-struktion über die NC-Programmie-rung und DNC bis hin zur Werk-zeugmaschine, ist bei uns heute nicht mehr wegzudenken.“ Diesegeschlossene Prozesskette beinhaltenatürlich auch den Datenaustauschim Rahmen des Simultaneous Engi-neerings mit den Kunden, die FEM-Simulation und – das vor allem istsehr wichtig – die Qualitätssiche-rung. Wird dabei die Vorgehens-weise innerhalb des Unternehmensabgestimmt, treten auch keineSchnittstellenprobleme auf. Hirsch-vogel entschied sich deshalb frühzei-tig für ein strategisches CAD-Sys-tem. Anders verhält es sich in Bezugauf Kunden, zwar ist der Datenaus-

    Dipl.-Ing. Michael Dahme, LeiterKonstruktion und Werkzeugbau derHirschvogel Umformtechnik: „DieUnterstützung der CAM-Systemebeim Erstellen von Programmenzum fünfachsigen Fräsen lässt nachwie vor sehr viele Wünsche offen.“

    Bild: Hirschvogel

    Leistungsdefizite von CAM-Systemen und Steuerungenbremsen den Werkzeug- und Formenbau aus

  • MM Das IndustrieMagazin · 36/2002 31

    AKTUELLESSPANENDE FERTIGUNG

    achsiges Drahterodieren, Senkerodieren, 2,5- 3- und 5-achsigesFräsen – unterstützt werden müssen. Denn unter CAD-Syste-men gibt es keine „eierlegende Wollmilchsau“, die alle diese Fer-tigungsverfahren gleich gut unterstützt. „Selbst wenn ich dabeidas 3-achsige Fräsen betrachte“, so Dahme, „zeigen sich großeUnterschiede, vor allem, wenn die Anforderungen des Hochge-schwindigkeitsfräsens erfüllt werden sollen. Einmal so richtig inFahrt, deckt er schonungslos weitere Schwachstellen von CAM-Systemen auf: „Vielfach werden unnötige Leerwege erzeugt, derMaterialabtrag ist nicht gleichmäßig, die Restmaterialberech-nung ist nicht sinnvoll oder Bahnen und Zustellbewegungenwerden gar ausgelassen oder fehlerhaft berechnet.“ Das bremstdie Leistung natürlich aus. Zur Behebung dieser Schwachstellenhat Hirschvogel deshalb die Software CS-Speed zur Optimie-rung von NC-Programmen den CAM-Systemen nachgeschaltet.Dahme ist davon richtig begeistert: „damit können wir den Vor-schub abtragsabhängig anpassen und die Leerwege minimie-ren.“ Seiner Auffassung nach lässt bei CAM-Systemen die Unter-stützung zum Programmieren fürs 5-achsige Fräsen nach wievor viele Wünsche offen.

    Feature-Technik vereinfacht das Programmieren

    „Mit Esprit bieten wir Werkzeug- und Formenbauern ein Win-dows-basiertes 3D-CAM-System, das komplexeste Bearbei-tungsaufgaben meistert“, kontert Dipl.-Ing. Alfons Nüßl,Geschäftsführer der DLog GmbH in Olching, und fügt hinzu:„Sowohl beim fünfachsigen Fräsen als auch beim Hochge-schwindigkeitsfräsen garantiert Esprit stets maximale Prozesssi-cherheit und hochpräzise Fertigungsergebnisse.“ Kompatibel zuallen gängigen CAD-Systemen unterstütze das CAM-System dieFertigung im Rahmen einer durchgängigen Prozesskette.

    Tatsache ist, die Systemanbieter waren und sind nicht untä-tig in Sachen Leistungssteigerung und Bedienkomfort ihrerCAM-Systeme, haben die Weiterentwicklung vorangetrieben.„Programmierfehler, etwa wenn ein zu kurz eingespanntesWerkzeug verwendet wird, oder wenn eine Region der Formnicht bearbeitet werden kann, werden frühzeitig erkannt, so dassder Programmierer diese Fehler beheben kann“, konkretisiertJosef Koch, Chief Software Architect der Münchner Open MindTechnologies AG. Auch Teilefamilien seien einfach zu program-mieren, weil dafür generische Joblisten hinterlegt werden kön-nen, die das System automatisch an die reale Ausprägung anpas-se. Auch in punkto Bearbeitungs-strategien, so Koch, erhalten Pro-grammierer tatkräftige Unter-stützung: „Eine Vielzahl von

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    Josef Koch, Chief Software Architectder Open Mind Technologies:

    „CAM-Systemfunktionen für dieHSC-Bearbeitung verkürzen

    die Fertigungszeiten umein Vielfaches, weil

    wegen der hohen Ober-flächengüte keine Nach-

    arbeit erforderlich ist.“

  • 32 MM Das IndustrieMagazin · 36/2002

    Schruppfunktionen ermöglichen jenach Werkzeugwahl eine sichereBearbeitung beliebig geformter Flä-chen, und die Funktionen zur Hoch-geschwindigkeitsbearbeitung ver-kürzen die Fräszeiten um eine Viel-faches, weil die hohe Oberflächen-güte beim Schlichten keine Nachar-beit erfordert.“ Fertigungsdatenban-ken automatisieren wiederkehrendeBearbeitungen.

    Einen weiteren Leistungsschubverspricht eine Entwicklung, die Sys-temanbieter derzeit in der Pipelinehaben – die so genannte Feature-Technik. „Die Übernahme vonFormelementen mit angehängtentechnologischen Informationen ausder Konstruktion, eben die Features,

    ist ein Schwerpunkt der CAD/CAM-System-Weiterentwicklung derkommenden Jahre“, unterstreichtKoch die Bedeutung dieser Technik,mit der bereits die automatischeBearbeitung komplexer Bohrungen,Taschen und Nuten möglich ist.„Unser Ziel ist es“, so Koch, „in naherZukunft komplexe 3D-Formele-mente wie Kanäle, Kavitäten undSicken auch automatisiert bearbei-ten zu können.“ Koch ist überzeugt,dass die Feature-Technik die Effi-zienz der NC-Programmierung ganzerheblich steigern wird.

    Leistungssteigernd beim Fertigenvon Werkzeugen wirkt auch dasHochgeschwindigkeitsfräsen. Frei-lich, trotz enormer Leistungssteige-

    AKTUELLES SPANENDE FERTIGUNG

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    ino

    Fortschritte in der Werkzeugent-wicklung führen dazu, dass dasFräsen im Werkzeug- und For-menbau zunehmend eine wirt-schaftliche Alternative zumSenkerodieren ist. Der Terrain-verlust des Senkerodierens wirdaufgrund sich seiner Vorteileallerdings in engen Grenzen hal-ten. „Die Stärken des Erodierensliegen eindeutig in der zu bear-beitenden Geometrie wie schar-fe Ecken und Kanten sowie tiefeEinsenkungen oder Schlitze“,fokussiert Rolf Sieber, Vertriebs-chef Funkenerosionsmaschinender Makino Formenbautechno-logie GmbH in Hamburg, denVorsprung des Erodierens. DerErodierprozess ist sicher und

    beherrschbar, dieBearbeitungs-

    kosten sindgeringer. Ein

    wei-terer

    Vorteil sei der wesentlich gerin-gere Programmieraufwand zurElektrodenherstellung im Ver-gleich zum Härtfräsen, und dieEingabe von Bearbeitungspara-metern beschränke sich auf dasErodierergebnis. Durch Steue-rungen mit schnellen Mikro-prozessoren werden Überwa-chungs- und Anpassungsstrate-gien weiter automatisierbar.Auch hinsichtlich der Prozessket-tenfähigkeit steht das Senkero-dieren dem Fräsen in nichtsnach, wie Sieber betont:„Unsereneue Softwaregeneration Edcamgewährleistet auch die Durch-gängigkeit der Daten vom CAD-System bis hin zum erodiertenTeil.“ Er sieht denn auch das Frä-sen eher als Ergänzung, denn alsSubstitut: „Oft bietet sich eineKombination beider Verfahrenan.“

    Rolf Sieber, Vertriebschef Funkenerosionsmaschinender Makino Formenbautechnologie: „Die Stärken

    des Erodierens liegen eindeutig in der zu bearbeiten-den Geometrie wie scharfe Ecken und Kanten,

    tiefe Einsenkungen oder Schlitze.“

    WERKZEUGBAU

    Fräsen contra Senkerodieren

  • 34 MM Das IndustrieMagazin · 36/2002

    rung in der Frästechnik bleiben noch viele Wünsche offen. Somoniert Dahme, dass die rotatorischen Achsen von 5-Achs-Fräs-maschinen mit ihrer Dynamik sehr stark hinter der von trans-latorischen Achsen herhinken: „Erst Entwicklungen in jüngsterZeit gehen in die richtige Richtung.“ Er sieht auch die Notwen-digkeit, Messzyklen einschließlich von Soll-Ist-Vergleichen indie Maschinensteuerungen zu integrieren. „Die Anforderungen,die die 5-Achs-Bearbeitung an die CNC stellt, werden selbst vonmodernsten Steuerungen nur mühsam erfüllt“, ergänzt Dahmeseine Schwachstellenanalyse. Aus Anwendersicht seien Maschi-nen mit noch höherer Genauigkeit erforderlich. Mit Blick aufdie Werkzeugherstellertopt er seine Mängelliste:„Die Genauigkeit derWerkzeuge, ich denkedabei an Rundlaufge-nauigkeit und Geome-trietreue, lässt nochimmer zu wünschenübrig. MM

    AKTUELLES SPANENDE FERTIGUNG

    Untersuchungen amFraunhofer-Institut fürWerkzeugmaschinen undUmformtechnik (IWU) inChemnitz zeigen, dass miteinem Hochleistungsdio-denlaser als unterstützen-des Werkzeug ist eine Fräs-bearbeitung der sehr har-ten Nitrierschichten (etwa70 HRC) von Umform-werkzeugen möglich. DieSchnittkraftparameterbeim „Laserfräsen“ lagenbis zu einem Drittel unterden Werten für die kon-ventionelle Bearbeitung.Damit verbunden war einverringerter Schneiden-verschleiß und die Ver-meidung von Werkzeug-bruch. Der verminderteWerkzeugverschleiß wirktsich auch positiv auf dieOberflächenqualität aus.Die Vorteile des eingesetz-ten Hochleistungsdioden-

    lasers sind der Wirkungs-grad von über 40% undseine kompakten Abma-ße. Der Diodenlaser kannzusätzlich zur Fräsunter-stützung auch härten.Neueste Untersuchungenam IWU beschäftigen sichmit dem „Laserfräsen“von schwer zerspanbarenWerkstoffen wie Chrom-gusseisen und hochlegier-te Chrom-Nickel-Stähle.

    LEISTUNGSFÄHIGES DUO

    Lasergestütztes Fräsenvon Umformwerkzeugen

    P CAM-Lösungen für CAD-Systeme

    P Senkerodiermaschinen

    P Benchmarking Werkzeugbau

    P Buch zum Thema

    www.maschinenmarkt.de

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    fer-

    IWU

    Das Laser gestützte Fräsenstellt eine Alternative zuden bisherigen, für dieseBearbeitungsaufgabe einge-setzten Verfahren Erodierenund Schleifen dar.

  • MM Das IndustrieMagazin · 36/2002 37

    Die internationale Ausstel-lung für MetallbearbeitungAMB 2000, die vom 10. bis14. September 2002 auf dem Stutt-garter Messegelände stattfindet, ist –wie immer in den letzten Jahren –ausgebucht. Rund 920 Unterneh-men aus 19 Ländern zeigen auf

    34 000 m2 Weiterentwicklungen undTrends rund um die Fertigungstech-nik. Der Veranstalter, die MesseStuttgart, erwartet 60 000 Besucher.

    Auf der AMB wird sich zeigen,inwieweit weiterentwickelte Werk-zeugmaschinen und Werkzeuge dasohnehin schon hohe Tempo beim

    Spanen noch toppen können.Mikron beispielsweise kündigte an,auf der Messe eine HSC-Fräsmaschi-ne zu präsentieren, die „eine wirkli-che 5-Achsen-Simultanbearbeitungim Hochgeschwindigkeitsmodusrealisiert.“ Wenn es ums Tempobeim Spanen geht, sind natürlichauch die Werkzeughersteller gefragt.SGS Tools Europe beispielsweisewird neue Vollhartmetallbohrer vor-stellen, die Stähle mit einer Härteüber 50 HRC bei 5 mm Zustellungmit einem Vorschub bis 1700mm/min locker zerspanen. Beihohem Tempo müssen natürlich dieHauptspindeln mitspielen, hoch-tourig sollen sie sein und drehmo-mentkräftig.

    Flotte Bearbeitung versprichtauch Charmilles: So sollen die neu-en Drahterodiermaschinen, die dasUnternehmen auf der AMB zeigt,aufgrund eines neuen GeneratorsSchnittleistungen über 400mm2/min ermöglichen.

    Auch über Leistungsvermögenund Entwicklungstrends von CNCwerden sich Messebesucher auf denStänden von GE Fanuc, Heidenhainund Siemens informieren können.Weiterentwicklungspotenzial liegtzum Beispiel aus Anwendersicht inder Benutzerfreundlichkeit, derHSC-Fähigkeit, und hier vor allembei fünfachsiger Simultanbearbei-tung, der Internettauglichkeit undder Ferndiagnosemöglichkeiten.

    Freilich, Metall bearbeitendeBetriebe sollten sich nicht nur aufsTempo beim Spanen fokussieren,wenn es darum geht, die Fertigungs-

    AKTUELLESSPANENDE FERTIGUNG

    Schnell,trocken und genau

    Weiterentwickelte Maschinen und Werkzeugeforcieren das Tempo beim Spanen

    Hochgeschwindigkeitsbearbeitung (HSC)senkt die Bearbeitungszeiten drastisch.Neben den Zeit- und den dadurch entste-henden Kostenvorteilen lassen sich gleich-zeitig bessere Oberflächenqualitäten erzie-len. HSC bietet somit einen entscheiden-den Wettbewerbsvorteil in der metallbear-beitenden Industrie. Im Rahmen der HSC-Sonderschau, in Halle 5, Stand 140, auf derAMB, organisiert vom Institut für Produk-tionsmanagement, Technologie und Werk-zeugmaschinen (PTW) der Uni Darmstadt,

    informieren mehr als 20 Firmen über Neu-heiten und Trends der Hochgeschwindig-keitsbearbeitung. Umfassend wird überAspekte der gesamten HSC-Prozessketteinformiert, angefangen vom CAM-Systemüber Maschinenkomponenten und Werk-zeuge bis hin zur kompletten Maschine.„Denn nur durch die richtige Kombinationaller am HSC-Prozess beteiligten Kompo-nenten können optimale Ergebnisse erzieltwerden“, betont PTW-Wissenschaftler Car-sten Stroh. Weitere Innovationen gibt’s aufeiner Vortragsveranstaltung am 11. Sep-tember 2002 im Congress Centrum B aufdem Messegelände.Das PTW präsentiert auf der Sonderschaudie hochdynamische HSC-Fräsmaschine„HiDyn II“, die mit Linearvorschubantrie-ben ausgerüstet ist. Herausragende Eigen-schaften dieser Maschine sind Achsbe-schleunigungen bis zu 2 g und Vorschub-geschwindigkeiten bis 100 m/min. Auf derMaschine wird ein Bauteil bearbeitet wer-den, das typische Freiformflächencharakte-ristiken aus dem Werkzeug- und Formen-bau aufweist.

    HSC-BEARBEITUNG

    Sonderschau zeigt Trends

    Die Linearantriebe der HSC-Fräsmaschine„HiDyn II“ sorgen für Tempo beim Spanen.

    BERNHARD KUTTKAT

    Bild

    : PTW

  • 38 MM Das IndustrieMagazin · 36/2002

    AKTUELLES SPANENDE FERTIGUNG

    kosten zu drücken. Nicht minderwichtig ist eine effiziente Organisa-tion. Leistungsfähige PPS/ERP-Sys-teme und Fertigungsleitstände, wievon Fauser und DLog auf der AMBpräsentiert, können Rationalisie-rungspotenzial erschließen.

    geschwindigkeitsmodus zu realisie-ren. Dies wird durch den Einsatzvon Direktantriebsmotoren für dieB- und C-Achse möglich. Damiterreicht die Drehachse eine Dreh-zahl bis 250 min–1, die Schwenkach-se eine Geschwindigkeit bis 150min–1. Der Schwenkwinkel beträgt±110°. Die Drehachse eignet sich

    durch ihre hohe Geschwindig-keit sogar zumAusführenvon Drehope-rationen.Bezüglich derKonstruktionwurde auf dieBasis der

    HSM 400 zurückgegriffen. Wer-den Bearbeitungen mit einem posi-tionierten Werkstück vorgenom-men, so sorge die hydraulischeKlemmung der B-Achse (bis 2000Nm Klemmkraft) und C-Achse füreine sehr hohe Sicherheit, heißt esweiter.

    Zur Standardausrüstung gehörtein Palettenwechsler ebenso wie einintegriertes Palettenmagazin. DerRund-Schwenktisch ist mit Paletten-aufnahmen von 3R, Erowa undMegatool erhältlich.

    c Mikron GmbH, Tel. (07 11) 9 51 38,www.mikron-ac.comHalle 5, Stand 143

    P AMB 2002

    P Exponate

    P Besucherinfos

    P Rahmenprogramm

    www.maschinenmarkt.de

    Was die Trockenbearbeitung beziehungs-weise das Zerspanen mit Minimalmengen-schmierung zu leisten vermag, darüberkönnen sich Messebesucher ausführlichauch im Congress Centrum B auf demStand CCB.311 des Technologienetzes Tro-ckenbearbeitung informieren. Die Spezia-listen dieses Technologienetzes beraten Sieauch kostenlos im eigenen Betrieb über dieAnwendungsmöglichkeiten und Rentabi-lität der Trockenbearbeitung. Die Vorteile

    der Trockenbearbeitung sind nicht nur Ein-sparungen von Kühlschmiermittel- undEntsorgungskosten, sondern auch kürzereFertigungszeiten durch höhere Zerspan-leistung. Weil mittlerweile nahezu alleWerkzeugmaschinenhersteller „tro-ckengelegte“ Maschinen offerieren,bietet sich Messebesucher die Gele-genheit zur umfassenden Informa-tion, auch in Bezug aufs nachträgli-che „trockenlegen“ von Maschinen.

    KÜHLSCHMIERMITTEL ADE

    Trocken spanen liegt im Trend

    HSC-Bearbeitungszentrumzum 5-Achs-Simultanfräsen

    Mit dem neuen Bearbeitungszen-trum HSM 400 U, das Mikron aufder AMB zeigt, seien erstmals die

    technischen Voraussetzungen ge-schaffen worden, um eine 5-Ach-sen-Simultanbearbeitung im Hoch-

  • MM Das IndustrieMagazin · 36/2002 39

    SelbstladendesDrehzentrum

    Eine Weiterentwicklung des verti-ka