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Mit dem Fahrrad von Köln nach Italien Reisebericht Am Sonntag, dem 06. August 2006, begann für Ute und Wolfgang die lang geplante Radtour von Köln nach Italien. Da die meisten Radtourenbeschreibungen überwiegend Wetterberichte sind, will ich dies für unsere Beschreibung gleich ausschließen. Nur soviel vorweg: Wir hatten Rückenwind, Brustwind (auch als Gegenwind bekannt), Sonnenschein und Regen und natürlich auch warme und kalte Tage. Und wenn man den Pappelblütenflug als Schneefall betrachtet, so hatten wir auch den stellenweise. Also alles was man für eine gelungene Radtour braucht. reisebericht rheintour 2006.doc Seite 1 von 16 Erstelldatum 03.11.2006 19:07:00 Vorbereitet hatten wir unsere Tour mit >bikeline< Radtourenbüchern. Für den Rhein gibt es 3 Teilabschnitte. Insgesamt kamen wir bei der Planung auf eine Gesamtlänge von rund 1200km. Dafür standen uns 17 Tage zur Verfügung. Rein rechnerisch mussten also mindestens 70km täglich geradelt werden. Mit jedem Kilometer mehr wurde aber der Urlaub in Italien länger. Deshalb durften es ruhig täglich einige Kilometer mehr werden. Zur Vorbereitung hatten wir rund 700km trainiert. Dabei haben wir auch die Berge des Sauerlandes (NRW) einbezogen, um für die Alpen gerüstet zu sein. Der offizielle Rheinradweg endet —oder beginnt— in Andermatt (Vorder-Rhein) am St. Gotthard in der Schweiz. Also noch vor dem Alpenhauptkamm. Um nach Italien zu kommen mussten wir also über den Hauptkamm und vom Radweg abweichen. Die Planung zeigte uns 3 Möglichkeiten auf: Der Gotthardpass mit 2108m Höhe Der Lukmanierpass mit 1914m Höhe (Mittel-Rhein) und Der S.Bernardinopass mit 2065m Höhe (Hinter-Rhein). Alle drei Passstrassen laufen im Süden auf Bellinzona zu, von wo aus man Italien am Lago Maggiore erreichen kann. Wir entschieden uns für den S.Bernardino. Darüber hinaus beschlossen wir aus Gründen der Flexibilität und der Kosten nicht Quartiere vorzubuchen, sondern uns mit einem kleinen Zelt auf den Weg zu machen. Die Rückreise haben wir vorsorglich von Bellinzona mit dem Nachtzug (Schlafwagen) nach Dortmund gebucht.

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Mit dem Fahrrad von Köln nach Italien

Reisebericht Am Sonntag, dem 06. August 2006, begann für Ute und Wolfgang die lang geplante

Radtour von Köln nach Italien.

Da die meisten Radtourenbeschreibungen überwiegend Wetterberichte sind, will ich

dies für unsere Beschreibung gleich ausschließen. Nur soviel vorweg: Wir hatten

Rückenwind, Brustwind (auch als Gegenwind bekannt), Sonnenschein und Regen und

natürlich auch warme und kalte Tage. Und wenn man den Pappelblütenflug als

Schneefall betrachtet, so hatten wir auch den stellenweise. Also alles was man für eine

gelungene Radtour braucht.

reisebericht rheintour 2006.doc

Vorbereitet hatten wir unsere Tour mit >bikeline<

Radtourenbüchern. Für den

Insgesamt kamen wir bei

Gesamtlänge von rund

17 Tage zur Verfügung. Rei

geradelt werden. Mit jedem K

Deshalb durften es ruhig täglic

wir rund 700km trainiert. Dab

einbezogen, um für die Alpen g

beginnt— in Andermatt (Vorde

dem Alpenhauptkamm. Um

Hauptkamm und vom Radweg

• Der Gotthardpass mit 2108m

• Der Lukmanierpass mit 1914

• Der S.Bernardinopass mit 20

Alle drei Passstrassen laufen

Lago Maggiore erreichen kann

Darüber hinaus beschlossen

Quartiere vorzubuchen, sonder

Die Rückreise haben wir vorso

nach Dortmund gebucht.

Seite 1 von 16 Erstelldatum 03.11.2006 19:07:00

Rhein gibt es 3 Teilabschnitte.

der Planung auf eine

1200km. Dafür standen uns

n rechnerisch mussten also mindestens 70km täglich

ilometer mehr wurde aber der Urlaub in Italien länger.

h einige Kilometer mehr werden. Zur Vorbereitung hatten

ei haben wir auch die Berge des Sauerlandes (NRW)

erüstet zu sein. Der offizielle Rheinradweg endet —oder

r-Rhein) am St. Gotthard in der Schweiz. Also noch vor

nach Italien zu kommen mussten wir also über den

abweichen. Die Planung zeigte uns 3 Möglichkeiten auf:

Höhe

m Höhe (Mittel-Rhein) und

65m Höhe (Hinter-Rhein).

im Süden auf Bellinzona zu, von wo aus man Italien am

. Wir entschieden uns für den S.Bernardino.

wir aus Gründen der Flexibilität und der Kosten nicht

n uns mit einem kleinen Zelt auf den Weg zu machen.

rglich von Bellinzona mit dem Nachtzug (Schlafwagen)

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Mit dem Fahrrad von Köln nach Italien

reisebericht rheintour 2006.doc Seite 2 von 16 Erstelldatum 03.11.2006 19:07:00

Am Sonntag früh standen wir dann voller Tatendrang noch vor dem Frühstück auf und

packten unsere vorbereiteten Satteltaschen. Gegen 9:00 Uhr

verließen wir dann radelnd unser Bergdorf im Sauerland und

fuhren 23km Richtung Bahnhof. Pünktlich um 10:09 Uhr fuhr

der Zug mit uns und unseren Fahrrädern in Richtung Hagen

ab. Den längeren Aufenthalt in

Hagen nutzten wir für ein kleines

Frühstück, bevor es weiter ging in

Richtung Köln. Dort trafen wir

pünktlich um 12:38 Uhr ein. Der

Betrieb und die Menschenmassen

waren schon sehr hinderlich. Aber

gegen 13:00 Uhr waren wir auf der

Promenade (Rhein-Radweg) in

Richtung Süden unterwegs. Die Höhe über NN betrug 50m. An diesem Nachmittag

schafften wir ohne Mühe noch 63km bis Remagen, wo wir gegen 18:00 Uhr eintrafen.

Der Campingplatz (Goldene Meile) war sehr fein, sauber und ruhig. Die reine Fahrzeit

betrug von Köln 3:33 Std., was einer Durchschnittsgeschwindigkeit (Ø) von 17,75km/h

entspricht.

• Sonntag, 06.08.2006 • 9:00 Uhr 23km zum Bahnhof• 10:09 Uhr mit Zug Richtung

Köln• 13:00 Uhr auf der

Promenade (Rhein-Radweg) Richtung Süden unterwegs.

• Höhe über NN 50m. • Bis 18:00 Uhr 63km bis

Remagen• Fahrzeit von Köln 3:33 Std. • Ø 17,75km/h

Tag 1

Am Montag machten wir uns kurz vor 9:00 Uhr wieder auf den Weg. In Andernach

wurde gefrühstückt. In Koblenz trafen wir gegen 12:00 Uhr

ein und rasteten fast eine ganze Stunde. Danach wurde

der Weg interessanter. Das Rheintal von Koblenz bis

Bingen ist Weltkulturerbe. Eng, kurvenreich, beidseitig

durch Berge eingefasst und ständig voller

Sehenswürdigkeiten ging es an

Lahnstein vorbei, durch Boppard,

Bad Salzig, St. Goar, an der Loreley

vorbei bis nach Oberwesel. Dort

fanden wir um 16:45 Uhr einen

Campingplatz der nicht im bikeline

Tourenbuch verzeichnet war. Wir

hatten 92km in 5:30 Std. Fahrzeit bei

einer Ø von 16,73km/h geschafft.

Tag 2

• Montag, 07.08.2006• 9:00 Uhr Abfahrt. • 12:00 Uhr in Koblenz. • Oberwesel. • 92km• 5:30 Std. Fahrzeit • Ø von 16,73km/h

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Der Platz war einfach, aber ausreichend. Der Ort selber ist touristisch nicht so

erschlossen wie erwartet.

reisebericht rheintour 2006.doc Seite 3 von 16 Erstelldatum 03.11.2006 19:07:00

Nach einer lauten Nacht (ständig

fahren Eisenbahnen am Rhein

entlang) machten wir uns gegen 9:30

Uhr wieder auf die Strecke, über

Bacharach nach Bingen, wo wir nicht

nur das Rheintal verließen, sondern

auch frühstückten. Jetzt waren nicht

nur die Berge wieder weiter vom

Rhein entfernt, sondern auch

teilweise der Radweg. Gegen 14:30

Uhr trafen wir in Mainz bei rund 100m üNN ein. Die geschafften 50 Höhenmeter von

Köln aus waren uns bis hier nicht aufgefallen. Es ist halt auch flussaufwärts eine flache

Radroute. Nach Pause und Dombesichtigung ging es

um 15:30 Uhr weiter. Wir schlugen nun das

Tourenbuch 2 auf und wählten den kürzeren Weg auf

der linken (westlichen) Rheinseite. In Oppenheim

hatten wir in dem Tourenbuch einen Campingplatz

gefunden, den wir ansteuerten. Leider nahm man auf

der Dauerplatzanlage eigentlich keine Touristen auf,

aber man bot uns trotzdem einen Platz an. Die Gesamtverhältnisse entsprachen jedoch

nicht unserem Mindeststandard, weshalb wir uns zur Weiterfahrt entschlossen. Der

Radweg auf dem Rheindamm ist unbefestigt und sehr schwer

(besonders im nassen Zustand) zu befahren. Wir entschieden

deshalb den im bikeline Buch als Alternativroute

ausgewiesenen >Rheinterrassen-Radweg< zu benutzen. Der

war befestigt, führte aber teilweise über wenig befahrene

Straßen und war viel kürzer. Um 19:10 Uhr trafen wir dann in

Worms ein. Dort nahmen wir erst einmal eine kräftige

Abendmahlzeit ein, bevor wir uns auf dem Campingplatz am

anderen Rheinufer über die Nibelungenbrücke zur Nacht einrichteten. Der Platz war

einfach, ruhig und für eine Nacht ausreichend. Die unfreiwillige Mammuttour hatte uns

Tag 3•Dienstag, 08.08.2006•9:30 Uhr •14:30 Uhr in Mainz •100m üNN•19:10 Uhr in Worms •115km in 6:42 Std. •Ø von 17,16km/h.

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115km abverlangt, welche wir in 6:42 Std. absolvierten. Dies entspricht einer Ø von

17,16km/h.

reisebericht rheintour 2006.doc Seite 4 von 16 Erstelldatum 03.11.2006 19:07:00

Am Mittwoch ging es gegen 9:15 Uhr

wieder über die Nibelungenbrücke

auf die linke Rheinseite. Gegen

10:30 Uhr erreichten wir die

Industriegebiete von Ludwigshafen.

Im Gewirr der Großstadt verliert sich

dann der Radweg immer wieder und

vom Radler wir ein gehöriges Maß

an Orientierungssinn verlangt. Nach

der Frühstückspause waren die 10

quälen km durch die Stadt schnell vergessen. Südlich

von Ludwigshafen waren die Rheinauen mit ihren

zahlreichen Seen und Freizeiteinrichtungen eine

Erholung für die Sinne. In Speyer machten wir von 15:00

bis 16:00 Uhr eine ausgiebige Pause. Das nächste Ziel

war der Campingplatz in Sondernheim. Leider nahm man

auf der Dauerplatzanlage eigentlich keine Touristen auf,

aber man bietet ihnen trotzdem einen Platz an. Die

Gesamtverhältnisse entsprachen jedoch nicht unserem

Mindeststandard, weshalb wir uns zur Übernachtung in einer

Herberge in Germersheim entschlossen. Dort fanden

wir im Hotel Germersheimer Hof (Bett & Bike) eine

preiswerte und sehr gute Unterkunft. Wir nutzten die

Gelegenheit für eine kleine Wäsche der täglichen Radkleidung

mit dem berühmten Waschmittel aus der Tube. Die Reste der

Befestigungsanlage stachen eindrucksvoll auf dem Weg ins Zentrum ins Auge. Der Tag

brachte 88,6km in einer Fahrzeit von 5:26Std. mit einer

Ø von 16,31km/h.

Tag 4

•Mittwoch, 09.08.2006 •9:15 Uhr •15:00 Uhr Speyer•Germersheim •88,6km in 5:26Std. •Ø 16,31km/h.

Um 10:15 Uhr ging es am Donnerstag gefrühstückt

wieder auf Tour. In Maximiliansau (gegenüber

Karlsruhe) gab es eine kleine Pause. Um 13:20 Uhr

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reisebericht rheintour 2006.doc Seite 5 von 16 Erstelldatum 03.11.2006 19:07:00

erreichten wir nach insgesamt

392,6km die französische Grenze.

Formalitäten gab es auf dem

Radweg nicht. In Seltz wollten wir

aufgrund eines großen

Werbebanners >Neueröffnung< eine

Pause in einem Strandcafe machen,

was jedoch noch im Bau befindlich

war. Auf Empfehlung fuhren wir

deshalb zu einem abseits gelegenen

Platz in dessen Cafe unsere Wünsche erfüllt würden. Leider traf das auch nicht zu. Es

gab lediglich eine heiße Schokolade. Dies machte uns

aber sofort deutlich, dass die Versorgung in Frankreich

nicht so einfach wie in Deutschland ist. Selten gibt es

Bäcker mit Snack-Angebot. Deshalb entschieden wir

für die kommende Übernachtung das Oberrhein-Center

bei Rheinmünster auf deutscher Seite anzusteuern. Auf

dem dort uns bekannten Campingplatz trafen wir nach 81km und 5:00Std. Fahrzeit —Ø

16,2km/h— um 16:45 Uhr ein. Der Platz bot allen Komfort einschließlich zweier

Restaurants.

Tag 5• Donnerstag, 10.08.2006• 10:15 Uhr •f13:20 Uhr ranzösische Grenze392,6km

• 16:45 Uhr Rheinmünster • 81km • 5:00Std. • Ø 16,2km/h

Am Freitag ging es um 9:30 Uhr

wieder auf die Strecke. In Rheinau

wurde ausgiebig gefrühstückt, bevor

es wieder auf die französische Seite

mit den befestigten Radwegen ging.

Doch da hatten wir diesmal Pech.

Der Radweg war zur breiten

gesperrten Straße ausgebaut

worden. Und just an unserem Freitag war der Weg

wegen Autotestfahrten gesperrt worden. Wir mussten

deshalb für ca. 4km auf den unbefestigten Damm

ausweichen. Die Fahrt durch die französischen

Auenwälder belohnte uns dafür umso mehr. Kurz vor

Tag 6

•Freitag, 11.09.2006•9:30 Uhr•vor Strasbourg 500km •Boofzheim 18:00 Uhr •81km •Ø 14,25km/h•5:41 Std. Fahrzeit

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reisebericht rheintour 2006.doc Seite 6 von 16 Erstelldatum 03.11.2006 19:07:00

Strasbourg stellten wir dann fest, dass wir die 500km

Marke von unserem Wohnort aus erreicht hatten. In

Strasbourg war der Weg dann anders ausgeschildert als

in dem bikeline Tourenbuch dargestellt, was aber wegen

der ausgezeichneten Beschilderung kein Problem

bereitete. Dafür wurden wir am EU-Parlament vorbei

geschickt. Pause und Münsterbesichtigung schlossen sich an. Auch aus Strasbourg

heraus in Richtung Süden war hervorragend beschildert. Wir wurden an dem alten

Canal du Rhone au Rhin entlang geschickt. Eine sehr schöne Route, die durch kleine

Hausboote und Schleusenbetrieb viel Abwechselung bot. In Boofzheim kam dann für

uns die nächste Übernachtungsmöglichkeit. Um 18:00 Uhr trafen

wir nach 81km —Ø 14,25km/h— und 5:41 Std. Fahrzeit am

Campingplatz Ried ein. Dieser kleine schöne Platz hatte sogar

ein Hallenbad. Bei der Ankunft bekamen wir sogar eine Liste mit

Lokalen im Ort ausgehändigt. Das Waschhaus war französisch

— keine Geschlechtertrennung. Der Empfehlung des

freundlichen Platzwartes folgend haben wir die Elsässerküche

genießen können.

Am Samstag ging es trotzdem um

10:00 Uhr wieder weiter. Wir wählten

die D 468 Landstraße, die wenig

befahren war und kürzer in Richtung

Süden verlief. In Marckolsheim fanden

wir dann zu unserer Überraschung

eine Bäckerei mit Ausschank. Dies

nutzten wir für ein ausgiebiges

Frühstück. Das nächste Ziel war die

Rheinbrücke bei Breisach. Nach

reiflicher Überlegung wollten wir nicht durch den Foret Domanile de la Harth (großes

Waldgebiet mit wenigen Einkehrmöglichkeiten und keinen

Übernachtungsmöglichkeiten) fahren. Wir bevorzugten daher die deutsche Seite mit

eben diesen Möglichkeiten. Da wir außer einer Trink und Kuchen Rast die

Einrichtungen nicht brauchten, hätten wir ruhig die schönere Waldroute nehmen können

—hinterher ist man schlauer. So erreichten wir um 19:00 Uhr nach 6:40 Std. Fahrzeit

Tag 7

•Samstag, 12.09.2006•10:00 Uhr •19:00 Uhr nach 6:40 Std. •106km •Ø von 15,9km/h Huningue (Basel) •600km in 7 Tagen •Höhe üNN 250m (200m auf 600km)

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und 106km Strecke mit einer Ø von 15,9km/h den Campingplatz in Huningue vor den

Toren Basels auf französischer Seite. Dieser einfache und sehr preiswerte Platz von

einem Kanuverein genügte den Anforderungen für eine Nacht. Die lokale Empfehlung

des Platzwartes im wenige hundert Meter entfernten Zentrum erwies sich als Volltreffer.

Die Wirtin Isabell im Le Vauban Restaurant hat uns mit traditioneller Cuisine verwöhnt.

An diesem Abend stellten wir voller Stolz fest, dass wir über 600km in 7 Tagen erradelt

hatten. Unser gesetztes Ziel war also bis hier übertroffen worden. Die erreichte Höhe

üNN lag jetzt bereits bei 250m. Somit haben wir eine Höhe von 200m auf 600km

Streckenlänge absolviert.

reisebericht rheintour 2006.doc Seite 7 von 16 Erstelldatum 03.11.2006 19:07:00

Die neue Woche begann hier wie zu

hause traditionell mit dem Sonntag.

Wir öffneten unser Tourenbuch 1.

Direkten Weges fuhren wir nach

Basel in die Innenstadt. Das Baseler

Münster, auf einem Felsen über dem

Rhein, haben wir nicht ausgelassen,

auch wenn der Weg dorthin sehr

steil und mit Kopfsteinpflaster

befestigt war. Anschließend ging es

auf die rechte Rheinseite (nördliches Ufer — deutsche

Seite). Dieser Weg schien uns der bessere zu sein. Es

stellte sich jedoch sehr schnell heraus, dass der Weg

häufig unbefestigt war und sehr verschlungen verlief.

Deshalb haben wir zur Erleichterung häufig die B 34

benutzt, die nicht so stark befahren war. In Rheinfelden

(D) haben wir eine warme Mittagspause eingelegt. In

Bad Säckingen gönnten wir uns eine weitere Pause. In Laufenburg (D) ist der Rhein

sehr eng und das Städtchen an beiden Uferseiten bildet

hierzu ein schönes Panorama. Die Tagesetappe war

dann in Waldshut auf dem Rhein-Camping beendet.

Wir trafen um 18:00 Uhr ein und hatten nach 4:42 Std.

Fahrzeit bei einer Ø von 15,11km/h gut 71 km

geschafft. Der Platz ist direkt am Rhein gelegen. Alle

Einrichtungen sind neu und von hoher Qualität. Aus

Tag 8•Sonntag, 13.08.2006•Waldshut •18:00 Uhr •4:42 Std. •Ø von 15,11km/h •71 km

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meteorologischen Gründen haben wir ein Bett in der platzeigenen Herberge

genommen. Die Herberge liegt über dem Waschhaus, dessen sauberen Anlagen

mitbenutzt werden müssen. Der Platz ist sehr empfehlenswert. Die platzeigene

Gastronomie lässt keine Wünsche offen. Hier haben wir dann Waschmaschine und

Trockner genutzt um unsere Radelkleidung und Abendgarderobe wieder aufzufrischen.

reisebericht rheintour 2006.doc Seite 8 von 16 Erstelldatum 03.11.2006 19:07:00

Am Montag machten wir uns um

10:00 Uhr nach dem Frühstück

wieder auf den Weg. Es ging

zunächst auf der linken Rheinseite in

die Schweiz um diese dann bei Bad

Zurzach sofort wieder zu verlassen.

Kleine Abkürzung. Eine Möglichkeit

der Schifffahrt bis Schaffhausen

bestand nicht. Wir hatten gehofft, die

Umfahrung einer engen Passage so

vermeiden zu können. Also verließen wir bei Hohentengen das Rheintal um über

Landstraßen bis nach Schaffhausen zu fahren. Bei Hüntwangen (CH) legten wir eine

kleine Paus ein. Den Rheinfall besichtigten wir in Neuhausen von einer

Aussichtsplattform aus. Um 13:45 Uhr trafen wir dann in Schaffhausen ein. Dort

entschieden wir, endlich einmal ein Schiff zu nutzen (letzte Möglichkeit auf dem Rhein).

Um 15:10 Uhr fuhr unser Schiff von Schaffhausen nach

Kreuzlingen, wo es um 19:50 Uhr eintraf. Diese rund

50km hätten wir mit dem Fahrrad zwar schneller

geschafft, aber so eine Schifffahrt ist auch ganz

entspannend. In Kreuzlingen selber waren es vom

Schiff bis zum Campingplatz Fischerhaus nur noch

wenige hundert Meter. Auch dieser Platz verfügt über alle erforderlichen Einrichtungen

für einen Aufenthalt. Für Radler (sind wohl nicht

selten hier) gab es eine eigene Wiese in zentraler

Lage. Ein Restaurant mit gleicher Bezeichnung lag

direkt neben an. Trotz Schifffahrt hatten wir an

diesem Tag 49km in 3:13 Std. geradelt. Das

entspricht einer Ø von 15,23km/h. Der Bodensee hat

eine Meereshöhe von 400m üNN. Auf einer

Tag 9•Montag, 14.08.2006•10:00 Uhr •13:45 Uhr Schaffhausen •15:10 Uhr mit Schiff von Schaffhausen nach Kreuzlingen•19:50 Uhr•49km•3:13 Std. •Ø von 15,23km/h•400m üNN•721km (ohne Schifffahrt) und 350m Höhe

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Gesamtradelstrecke von 721km (ohne Schifffahrt) haben wir also 350m Höhe geschafft.

reisebericht rheintour 2006.doc Seite 9 von 16 Erstelldatum 03.11.2006 19:07:00

Der Dienstag galt dem südlichen

Bodenseeufer. Über Münsterlingen

ging es nach Romanshorn, wo eine

Pause fällig war. Danach kamen

Arbon, Horn und Rorschach, wo

wieder eine Pause eingelegt wurde,

weil es die letzte Möglichkeit am

Bodensee war. Hinter Rorschach

wechselten wir auf die Staatsstrasse

13, die auch einen Radweg hatte.

Dieser führte über Rheineck nach St. Margarethen wo

wir die Schweiz in Richtung Österreich —Ortschaft

Höchst— verließen. Dort gelangten wir wieder auf

einen Radweg, der uns direkt nach Lustenau —auf

der rechten Rheinseite— führte. Im Ort selbst wurde

eine kleine Pause eingelegt. Die rechte Rheinseite

wurde ausgewählt,

weil sie nach den Beschreibungen kürzer und

einfacher zu fahren ist. Diesen Eindruck können wir

bestätigen. Die nächste Übernachtungsmöglichkeit

bot sich in Feldkirch (A) an. Dort, etwas abseits vom

Rhein, gibt es einen Campingplatz mit

angeschlossenem Freibad. Die kleine Anlage ist fein,

sauber und sehr ruhig. So hatten wir um 17:10 Uhr wieder 86,7km in 4:55 Std.

zurückgelegt. Die Ø betrug 17,63km/h.

Tag 10

•Dienstag, 15.08.2006•Feldkirch (A)•17:10 Uhr •86,7km •4:55 Std. •Ø 17,63km/h

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reisebericht rheintour 2006.doc Seite 10 von 16 Erstelldatum 03.11.2006 19:07:00

Am nächsten Morgen, es ist bereits

Mittwoch, geht es um 10:00 Uhr

weiter Richtung Süden. Nach

wenigen Kilometern erreichen wir

Lichtenstein. Dies war das

5. europäische Land welches wir

auf unserer Radtour erreichten. Bei

Ruggel fuhren wir wieder auf den

Damm-Radweg, direkt am Rhein

entlang. Jetzt passierte, auf was

jeder Radler immer vorbereitet sein sollte, die Luft im Vorderrad entwich ohne meinen

Willen. Der Übeltäter war schnell gefunden, eine Dorne aus dem Ufergestrüpp. Gut,

dass mein Flickzeug schnell bei der Hand war. Nach

15 Minuten war alles vergessen. In Vaduz wurde

dann eine ausgiebige Pause mit kleinem

Stadtrundgang eingelegt. Hier konnten wir einem

anderen Radler mit gleichem Problem noch

aushelfen. Nach der Weiterfahrt auf dem Damm des

rechten Rheinufers erreicht man schnell das Ende

von Lichtenstein und wechselt nun auf die linke Rheinseite wieder in die Schweiz. Kurz

hinter Bad Ragaz, gegen 14:45 Uhr, schafften wir die 900km Marke seit dem Start in

Köln. Beim Bahnhof von Untervaz hatten wir dann Gelegenheit zu einer kleinen Rast.

Anschließend fuhren wir noch einige Kilometer und erreichten den Campingplatz von

Chur um 16:30 Uhr nach 61km die wir in 3:55 Std.

geschafft hatten. Die Ø betrug 15,57km/h. Der Platz

lag sehr ruhig, trotz Autobahnnähe, und bot mit

seinen neuen Sanitäranlagen allen Komfort. Wir

nutzten die Gelegenheit für eine Wäsche unserer

Ausrüstung. Die Höhe üNN lag hier bereits bei 590m,

die wir auf einer Strecke von 894,3 km geschafft

hatten. Aber das Gebirge begann ja jetzt erst. Letzte Rast vor dem Alpenpass.

Tag 11

•Mittwoch, 16.08.2006•Lichtenstein, das 5

•V. europäische Land aduz

•Chur •16:30 Uhr •61km •3:55 Std. •Ø 15,57km/h. •Höhe üNN 590m - 894,3 km

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Mit dem Fahrrad von Köln nach Italien

Am Donnerstag ging es ausgeruht

nach dem Frühstück am

Campingplatz um 11:00 Uhr weiter.

Da jetzt die Gebirgsetappen

begannen, hatten wir unseren

Überlegungen folgende Fakten

zugrunde gelegt:

reisebericht rheintour 2006.doc Seite 11 von 16 Erstelldatum 03.11.2006 19:07:00

Von Chur bis zur Passhöhe sind es

anderen Reiseberichten zufolge ca.

75km. In Thusis und Splügen gibt es

nach jeweils ca. 25km einen Campingplatz. Diese Dreiteilung bietet sich also an.

Außerdem hatten wir noch 6 Urlaubstage vor uns,

also genug Zeit um uns Zeit zu nehmen. Auf der

Südseite des Passes gibt es je einen Campingplatz in

S.Bernardino Dorf, in Roveredo und in Bellinzona

Nord. Bis Bellinzona sind es von der Passhöhe aus

noch ca. 50km.

Ta

•••••2

g 12

Donnerstag, 17.08.2006Graubünden-Route Nr. 6 100m Höhe auf 1km Länge13:30 Uhr Thusis

6,8km •2:17 Std. •Ø von 11,74km/h •Thusis liegt 710m üNN

Wir verließen Chur und den Rheinradweg und

begaben uns auf die Graubünden-Route Nr. 6, die sehr gut ausgeschildert ist und nach

Bellinzona führt. Hinter Domat-Ems begann ein unbefestigter Weg der am Golfplatz

vorbei führte. Und dann kam unaufhaltsam der erste Berg. Ein Schild für Radfahrer

informierte über das Problem: 100m Höhe auf 1km Länge. Nach wenigen Pedaltritten

erkannten wir, dass diese Steigung auf Schotter und mit unserem Gepäck nicht zu

schaffen ist. Wir schoben also unter gewaltigen

Schweißausbrüchen den ganzen Berg hinauf. Zum

Glück ging es auf der anderen Seite wieder leicht

bergab. Der nächste Ort war Rotenbrunnen. Ein

Heilwasser (eisenhaltig) erblickt hier das Licht der

Schweizerbergwelt und steht am Brunnen kostenfrei

zur Verfügung. Wir füllten unsere leeren Flaschen auf. Nach einigen Kilometern mit

mehr oder weniger kleinen, aber harmlosen Steigungen, erreichten wir bereits um 13:30

Uhr den Campingplatz in Thusis. Wir hatten 26,8km in 2:17 Std. bei einer Ø von

11,74km/h geschafft. Die Zeit am Nachmittag nutzten wir für eine Pause in der Stadt

und eine Wanderung in die ViaMala. Thusis liegt 710m üNN hoch. Der Campingplatz ist

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Mit dem Fahrrad von Köln nach Italien

klein und genügt den Ansprüchen. Dafür ist er aber verhältnismäßig teuer und hat am

Abend ein reges Kantinenleben.

reisebericht rheintour 2006.doc Seite 12 von 16 Erstelldatum 03.11.2006 19:07:00

Ausgeruht und nach einem guten

Frühstück im Ort ging es dann um

10:45 Uhr am Freitag weiter hinauf.

Direkt nach dem Ortsschild kam der

Hinweis: 1360m Höhe auf 46km

Länge. Das wollten wir ja gar nicht,

denn diese Angabe betraf den Pass

und nicht unser nächstes Ziel Splügen.

Also fuhren wir unbeeindruckt weiter.

Der Radweg verlief nun auf der alten

Landstrasse, die wenig befahren war, weil der gesamte Durchgangsverkehr auf der

Autobahn rollt. Gleich zu Beginn mussten wir durch 3 Tunnel (220m, 650m, 420m), die

gut beleuchtet waren und somit kein Problem darstellten.

Sicherheitshalber haben wir das Rücklicht eingeschaltet. Am

Ende der Schlucht ViaMala war dann die berühmte Brücke

von 1739, über die bereits Goethe fuhr, zu sehen. Die

Schlucht (Klamm) war hier nur wenige Meter breit aber viele

(hundert) Meter tief. Sie war begehbar und beeindruckte sehr.

Anschließend wurde die Strecke

wieder recht flach und erholsam. Im Ort

Zillis besichtigten wir die 800-jährige

Dorfkirche mit einer der berühmtesten bemalten Holzdecke des

Abendlandes. Das angegliederte Museum informierte

umfassend. Die nächsten Orte durchfuhren sich sehr angenehm

auf der Landstrasse bei geringer Steigung. In dem Kurort Andeer

(Solebad) haben wir eine kleine Pause eingelegt. Dahinter ging es

nämlich wieder hoch. Ein Hinweisschild verkündete: 1080m Höhe

auf 34km Länge. Auch hier war wieder die Passhöhe gemeint, die

nicht unser Ziel war. Die Serpentinen zogen sich aber dennoch

ganz schön hin. Schwerer waren allerdings die längeren Geraden,

die ungleich steiler waren als die Serpentinen. Erschwerend kam

Tag 13

•Freitag, 18.08.2006•10:45 Uhr •Schlucht ViaMala•Zillis 800-jährige Dorfkirche

•28,7km •3:23 Std. •Ø von 8,48km/h •17:10 Uhr ••Splügen1450m üNN.

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Mit dem Fahrrad von Köln nach Italien

hinzu, dass die Autobahn wegen Bauarbeiten einseitig gesperrt war und der gesamte

Verkehr mit uns über die Landstrasse musste. Wir haben es überlebt. Nach 28,7km und

3:23 Std. Fahrzeit bei einer Ø von 8,48km/h erreichten wir um 17:10 Uhr den

Campingplatz in Splügen. Wir waren jetzt bereits auf 1450m üNN. Auch dieser

Campingplatz bot alles was man braucht, dafür hat er aber auch seinen Preis.

Ausgeruht und gestärkt durch ein Frühstück am Campingplatz fuhren wir am Samstag

reisebericht rheintour 2006.doc Seite 13 von 16 Erstelldatum 03.11.2006 19:07:00

um 11:00 Uhr weiter. Ab hier führt

die Beschilderung des Radweges

über verschiedene

Wirtschaftswege, die leider nur

bergauf und bergab führen. Die

fast leere (unbenutzte) Landstrasse

macht es dem Radler da

wesentlich einfacher. Der letzte Ort

vor der Passstrasse heißt wie der

Fluss: Hinterrhein. Dort gibt es

allerdings nichts außer ein paar Hühner auf der

Strasse. Doch hinter dem Ort gibt es eine Raststätte

sowohl auf der Autobahn (vor dem Tunnel) wie auch

auf der Landstrasse. Diese letzte Möglichkeit haben wir

nochmals genutzt

und uns dabei das

Serpentinenpanorama angeschaut. Die letzte

Rheinüberquerung wurde natürlich im Bild

festgehalten. Bis hier hatten wir eine Ø von 10,7km/h

geschafft. Der Hinweis: 450m Höhe auf 8km Länge

konnte uns nun nicht mehr schrecken, denn wir

wussten ja, dass es die letzte Steigung sein würde. Also gingen wir es gemütlich an und

was soll ich sagen, es ging leichter als erwartet. Nach fast

anderthalb Stunden war es geschafft. Um 15:30 Uhr hatten

wir die Passhöhe von 2066m üNN erreicht. Nun lag unsere

Ø bei 8,29km/h. Im Gipfelrestaurant haben wir dann eine

längere Pause eingelegt. Dabei überlegten wir die weitere

Tag 14

••

Samstag, 19.08.2006•11:00 Uhr •Hinterrhein•Ø von 10,7km/h •15:30 Uhr Passhöhe 2066m üNNØ bei 8,29km/h

•16:15 Uhr •19:00 Uhr Bellinzona •Höhe üNN 230m (1835m) •71,5km •4:40 Std.

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Mit dem Fahrrad von Köln nach Italien

reisebericht rheintour 2006.doc Seite 14 von 16 Erstelldatum 03.11.2006 19:07:00

Strecke für den heutigen Tag. Um 16:15 Uhr ging es dann abwärts. Es war ein tolles

Gefühl. Anstatt anstrengen nur noch bremsen. Es lief so gut, dass wir ohne weitere

Pause um 19:00 Uhr am Campingplatz Bellinzona

Nord ankamen. Das heißt: von der Passhöhe waren

es noch 51km die wir in 2:15 Std. abgefahren sind.

Unsere Ø lag demnach in Bellinzona auch bei

15,32km/h. Die Höhe üNN von Bellinzona beträgt

230m. Die Abfahrt ging also über einen

Höhenunterschied von 1835m. Ein tolles Erlebnis. Die

Tagesetappe von Splügen nach Bellinzona war 71,5km lang und wurde in 4:40 Std.

gefahren.

In 14 Tagen hatten wir die Strecke von Köln nach Bellinzona

geschafft. Dafür hatten wir einen Ruhetag verdient. Am

Sonntag wurden Stadt und Weltkulturerbe Bellinzona

besichtigt. Wir legten lediglich 16,5km ohne Gepäck zurück.

Am Montag brachen wir um 10:00 Uhr auf in Richtung

Italien. Nach Frühstückspause in Bellinzona erreichten wir

um 12:30 Uhr den Lago Maggiore.

Über Locarno und Ascona ging es

immer am See entlang. Der Radweg

endete in Ascona, so dass ab dort

die viel befahrene Landstrasse

genutzt werden musste. Nach 36km

Tagesstrecke, gegen 13:58 Uhr

stürzte Ute durch eine

Unachtsamkeit ohne Fremdeinwir-

kung. Die Folgen waren

Hautabschürfungen an den Handflächen und am rechten

Knie. Um 14:30 Uhr erreichten wir die Grenze nach

Italien, das 6. europäische Land auf unserer Radtour.

Der nächste Campingplatz am Nordrand von Cannobio

nahm uns um 14:45 Uhr auf. Wir hatten nochmals

45,7km in 2:50 Std. Fahrzeit zurückgelegt. Die Ø betrug

Tag 15 und 16

•Sonntag, 20.8.2006•Stadt und Weltkulturerbe

•Montag, 21.08.2006•10:00Uhr •12:30 Uhr Lago Maggiore •14:30 Italien das 6. europäische Land

•Cannobio•14:45 Uhr •45,7km •2:50 Std. •Ø 16,13km/h

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Mit dem Fahrrad von Köln nach Italien

16,13km/h. Hier genossen wir noch anderthalb Tage Strand und Erholung.

reisebericht rheintour 2006.doc Seite 15 von 16 Erstelldatum 03.11.2006 19:07:00

Am Mittwoch brachen wir unsere Heimreise an. Sie führte zunächst auf gleichem Weg

zurück nach Bellinzona, wo um 23:13 Uhr der Nachtzug mit reservierten Bett- und

Fahrradplätzen nach Dortmund abfuhr. Von

Dortmund ging es am Donnerstag, dem 24.08.2006,

mit dem Nahverkehrszug zurück ins Sauerland, wo

die letzten 23km bis in unser Bergdorf nur noch eine

Kleinigkeit waren.

Fazit: Kilometer gesamt: 1.157,1 Fahrzeit gesamt: 73:40 Std. Tourenzeit gesamt: 111:35 Std. Durchschnittsgeschwindigkeit: 15,71km/h Kosten: knapp über 2.130,- €

Wir waren gut vorbereit (Training und Planung).

Wir hatten genug Zeit.

Wir haben die Berge in sehr kleinen Etappen problemlos geschafft.

Wir sind jetzt zusammen 101 Jahre alt,

aber es war nicht unsere letzte Radtour in die Alpen.

Ute und Wolfgang

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Mit dem Fahrrad von Köln nach Italien

Tag

Datum

von

bis

Strecke

Ø

Fahrzeit

Tourenzeit

Höhe üNN

Sonntag 06.08.2006 Home Bahnhof 23,3 21,51 1:05:00 1:05:00 Köln Remagen 63 17,75 3:33:00 5:00:00 50

Montag 07.08.2006 Remagen Oberwesel 92 16,73 5:30:00 7:45:00 Dienstag 08.08.2006 Oberwesel Worms 115 17,16 6:42:00 9:40:00 120 Mittwoch 09.08.2006 Worms Germersheim 88,6 16,31 5:26:00 9:00:00 Donnerstag 10.08.2006 Germersheim Rheinmünster 81 16,20 5:00:00 6:30:00 Freitag 11.08.2006 Rheinmünster Boofzheim 81 14,25 5:41:00 8:30:00 Samstag 12.08.2006 Boofzheim Huningue 106 15,90 6:40:00 9:00:00 250 Sonntag 13.08.2006 Huningue Waldshut 71 15,11 4:42:00 8:45:00 Montag 14.08.2006 Waldshut Schaffhausen 49 15,23 3:13:00 3:45:00 400 Dienstag 15.08.2006 Kreuzlingen Feldkirch 86,7 17,63 4:55:00 7:50:00 Mittwoch 16.08.2006 Feldkirch Chur 61 15,57 3:55:00 6:30:00 917,6 590 Donnerstag 17.08.2006 Chur Thusis 26,8 11,74 2:17:00 2:30:00 710 Freitag 18.08.2006 Thusis Splügen 28,7 8,48 3:23:00 6:35:00 1450 Samstag 19.08.2006 Splügen 2066 Bellinzona 71,5 15,32 4:40:00 8:00:00 230 Sonntag 20.08.2006 Montag 21.08.2006 Bellinzona Cannobio 45,7 16,13 2:50:00 4:45:00 200 Dienstag 22.08.2006 Mittwoch 23.08.2006 Cannobio Bellinzona 43,5 15,54 2:48:00 5:05:00 230 Donnerstag 24.08.2006 Bahnhof Home 23,3 17,48 1:20:00 1:20:00

gesamt 1157,1 15,71 73:40:00 111:35:00

reisebericht rheintour 2006.doc Seite 16 von 16 Erstelldatum 03.11.2006 19:07:00