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Bericht: IV. Spezielle Analytisehe Methoden. 297 IV. Spezielle analytische Methoden. 3. Auf Pharmazie beziigliche Methoden. Mit der Analyse Pentobarbital-haltiger Pr~iparate befal~t sich J. DEGROOT 1. Nach einem LTberblick fiber die verschiedenen Formen, in denen Pentobarbital [~thyl-(1-methyl)-butylbarbitursaure bzw. deren Natriumsalz] in der U.S.P. XIII" und in der British Pharmacopoia 1948 beschricben und bestimmt wird, beschreibt er folgende quantitativen Bestimmungen in Praparaten und Zubereitungen: 1. Pen- tobarbilal.Natrium-Kapseln. Der Inhalt yon 3 Kapseln (je 97,2 mg) wird in 100ml Wasser gelSst und mit 0,1 n H2SO 4 und Methylorange als Indicator titriert ( gef. 99,3 und 99,7O/o). 2. Ebenso wurden Kapseln folgender Zusammensetzung titriert: Pentobarbital solubile 100 rag, Carbromal 250 rag, Lactose q. s., d~ Carbromal in Wasser unlSslich ist (gel 99,3%). 3. Pentobarbital in Suppositorien: Soviel Sup- positorien, wie etwa 0,2 g Pentobarbital enthalten, werden genau gewogen, in 50 ml .~ther gelSst und im Scheidetrichter mit 2real 25 und 4real 15 ml Soda- LSsung extrahiert. ]Die vereinigten LSsungen werden mit 10 ml Ather gewaschen, der_~ther wiederum wird mit 2mal 5 ml SodalSsung gewaschen, die man der ersten alkalischen LSsung zuffigt. Darauf wird mit ItC1 sauer gemacht, abgekfihlt und die freigemachte Barbitursaure mit 7 real 25 ml Chloroform ausgeschfittelt. Emulsions- bildung ist durch Sattigen mit NaC1 zu beseitigen. Der Chloroformauszug wird mit 2 mal 5 ml HCl-haltigem Wasser gewaschen, dieses wieder mit 2 mal 5 ml Chloroform, die Chloroformausztige werden vereinigt, abdestilliert, Rfickstand wird 2 Std bei ]05 ~ getrocknet. 1 g Pentobarbital entspricht 1,097 g 1N'a-Salz (gel als Na-Salz 101,7%). 4. Eine Misehung yon 250 mg Pentobarbitat mit 125 mg Ephedrin wird in Wasser gelSst, mit tIC1 anges~uert, mit l~aC1 ges~ttigt und erschSpfend mit Chloroform, wie unter 3. beschrieben, extrahiert. Der Rfickstand wird bei 100 ~ 2 Std. getrocknet (gel 99,2%). Ebenso wird mit Kapseln verfahren. 5. Bestim- mung yon Pentobarbital neben Amethon (Am01anon, 3-(fl-Dii~thylamino-~thyl)- 3-phenyL2-benzofuran-hydrochlorid). Der Inhalt yon 6 Kapseln wird aus saurem Milieu mit Xther extrahiert und nach Trocknen fiber Natriumsulfat der Ver- dampfungsrfiekstand gewogen oder mit 0,05 n NaOH (Thymolphthalein als In- dicator) titriert (gel 97,4% der angegebenen Menge). 6. Kapseln, welche 32,4 mg Pentobarbital und 324 mg Acetylsalicylsaure enthielten, wurden folgendermaBen bestimmt: Der Kapselinhalt wird in 20 ml 10%iger Natronlauge gelSst, mit ver- diinnter Salzsgure gut angesguert und mit 5IaHC03 bis zum AufhSren der Reaktion versetzt, darauf mit 2 ma125 und 3 mal 15 ml ~ther extrahiert, dieser fiber Natrium- sulfat getrocknet, abgedampft und der Rfiekstand bei 100~ getroeknet (gel 100% und 99,2~o). 7. Schlie~lich wurde noch folgendes Elixier untersucht: 100 g enthielten 20 g Xthanol, 420 mg Pentobarbital-Natrium, 278 mg Saccharin solubile, 110 mg Vanillin, Extr. Eriodictyon. aquos, yon 13 g Droge, ft. Glucose 84 g, Caramel 1 g. 50 ml Elixier werden mit 50 ml Wasser gemischt, mit NaOH alkalisiert und mit 2mal 10 ml Chloroform extrahiert, dieses wieder 2mal mit 10 ml Wasser gewascheu. Die alkalische L5sung wird darauf mit HC1 angesguert und 4 mal mit 30, 30, 20, 20 ml Chloroform extrahiert, dieses mit 2mal l0 ml Wasser gewasehen, und dieses wiederum mit Chloroform. Das Chloroform wird abgedampft, der Rfickstand wieder in 20 ml 10%iger Natronlauge gelSst, mit verdfinnter Salzs~ure anges~uert und bis zum AufhSren der CO2-Entwicklung mit NaHCO s versetzt, darauf mit 2mal 25 und 3mal 15 ml Xther ausgeschfittelt. Der Xther wird auf etwa 10 ml eingedampft, mit 3mal 10 ml gesattigter Bisulfit-LSsung extrahiert (Entfernung I j. Pharmacie Belg., N. S., 6, 7 (1951).

Mit der Analyse Pentobarbital-haltiger Präparate

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Bericht: IV. Spezielle Analytisehe Methoden. 297

IV. Spezielle ana ly t i sche Methoden .

3. A u f P h a r m a z i e b e z i i g l i c h e M e t h o d e n .

Mit der Analyse Pentobarbital-haltiger Pr~iparate befal~t sich J. DEGROOT 1. Nach einem LTberblick fiber die verschiedenen Formen, in denen Pentobarbital [~thyl-(1-methyl)-butylbarbitursaure bzw. deren Natriumsalz] in der U.S.P. XIII" und in der British Pharmacopoia 1948 beschricben und bestimmt wird, beschreibt er folgende quantitativen Bestimmungen in Praparaten und Zubereitungen: 1. Pen- tobarbilal.Natrium-Kapseln. Der Inhalt yon 3 Kapseln (je 97,2 mg) wird in 100ml Wasser gelSst und mit 0,1 n H2SO 4 und Methylorange als Indicator titriert ( gef. 99,3 und 99,7O/o). 2. Ebenso wurden Kapseln folgender Zusammensetzung titriert: Pentobarbital solubile 100 rag, Carbromal 250 rag, Lactose q. s., d~ Carbromal in Wasser unlSslich ist (gel 99,3%). 3. Pentobarbital in Suppositorien: Soviel Sup- positorien, wie etwa 0,2 g Pentobarbital enthalten, werden genau gewogen, in 50 ml .~ther gelSst und im Scheidetrichter mit 2real 25 und 4real 15 ml Soda- LSsung extrahiert. ]Die vereinigten LSsungen werden mit 10 ml Ather gewaschen, der_~ther wiederum wird mit 2mal 5 ml SodalSsung gewaschen, die man der ersten alkalischen LSsung zuffigt. Darauf wird mit ItC1 sauer gemacht, abgekfihlt und die freigemachte Barbitursaure mit 7 real 25 ml Chloroform ausgeschfittelt. Emulsions- bildung ist durch Sattigen mit NaC1 zu beseitigen. Der Chloroformauszug wird mit 2 mal 5 ml HCl-haltigem Wasser gewaschen, dieses wieder mit 2 mal 5 ml Chloroform, die Chloroformausztige werden vereinigt, abdestilliert, Rfickstand wird 2 Std bei ]05 ~ getrocknet. 1 g Pentobarbital entspricht 1,097 g 1N'a-Salz (gel als Na-Salz 101,7%). 4. Eine Misehung yon 250 mg Pentobarbitat mit 125 mg Ephedrin wird in Wasser gelSst, mit tIC1 anges~uert, mit l~aC1 ges~ttigt und erschSpfend mit Chloroform, wie unter 3. beschrieben, extrahiert. Der Rfickstand wird bei 100 ~ 2 Std. getrocknet (gel 99,2%). Ebenso wird mit Kapseln verfahren. 5. Bestim- mung yon Pentobarbital neben Amethon (Am01anon, 3-(fl-Dii~thylamino-~thyl)- 3-phenyL2-benzofuran-hydrochlorid). Der Inhalt yon 6 Kapseln wird aus saurem Milieu mit Xther extrahiert und nach Trocknen fiber Natriumsulfat der Ver- dampfungsrfiekstand gewogen oder mit 0,05 n NaOH (Thymolphthalein als In- dicator) t i triert (gel 97,4% der angegebenen Menge). 6. Kapseln, welche 32,4 mg Pentobarbital und 324 mg Acetylsalicylsaure enthielten, wurden folgendermaBen bestimmt: Der Kapselinhalt wird in 20 ml 10%iger Natronlauge gelSst, mit ver- diinnter Salzsgure gut angesguert und mit 5IaHC03 bis zum AufhSren der Reaktion versetzt, darauf mit 2 ma125 und 3 mal 15 ml ~ ther extrahiert, dieser fiber Natrium- sulfat getrocknet, abgedampft und der Rfiekstand bei 100~ getroeknet (gel 100% und 99,2~o). 7. Schlie~lich wurde noch folgendes Elixier untersucht: 100 g enthielten 20 g Xthanol, 420 mg Pentobarbital-Natrium, 278 mg Saccharin solubile, 110 mg Vanillin, Extr. Eriodictyon. aquos, yon 13 g Droge, ft. Glucose 84 g, Caramel 1 g. 50 ml Elixier werden mit 50 ml Wasser gemischt, mit NaOH alkalisiert und m i t 2mal 10 ml Chloroform extrahiert, dieses wieder 2mal mit 10 ml Wasser gewascheu. Die alkalische L5sung wird darauf mit HC1 angesguert und 4 mal mit 30, 30, 20, 20 ml Chloroform extrahiert, dieses mit 2mal l0 ml Wasser gewasehen, und dieses wiederum mit Chloroform. Das Chloroform wird abgedampft, der Rfickstand wieder in 20 ml 10%iger Natronlauge gelSst, mit verdfinnter Salzs~ure anges~uert und bis zum AufhSren der CO2-Entwicklung mit NaHCO s versetzt, darauf mit 2mal 25 und 3mal 15 ml Xther ausgeschfittelt. Der Xther wird auf etwa 10 ml eingedampft, mit 3mal 10 ml gesattigter Bisulfit-LSsung extrahiert (Entfernung

I j . Pharmacie Belg., N. S., 6, 7 (1951).

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yon Vanillin), die Bisulfit-LSsung wird wieder mit 10 ml ~ ther extrahiert, die ~ther- auszfige werden vereinigt, fiber Natriumsulfat getrocknet und abgedampft, der Riickstand wird bei 100 ~ getrocknet (gel 96% und 97,4%). W. t t E ~ m .

Eine allgemeln anwendbare Methode zur malhnalyt ischen Bestimmung der Sulfonamide haben J . S. FRITZ und R. T. K:~E~ 1 ausgearbeitet. Die Verfasser fanden, daI~ in basisehen organischen LSsungsmitteln die Aciditat der S02-NtI- Gruppen ausreicht, um eine Titration mit einer 0,1 n NatriummethylatlSsung in Benzol-Methanol zu ermSglichen. Sul/apyridin, Sul/adiazin, Sul/amerazin, Sul/a- methazin, Sul/athalidin und Sul/athiazol k5nnen in Dimethylformamid titriert werden und geben mit Thymolblau (0,3 g/100 ml Methanol) einen sehr seharfen Umsehlag. Ffir Sul/anilamid und andere schw~tcher saure Sulfonamide eignet sich als LSsungsmittel Butylamin und als Indicator p-Nitrobenzolazoresorcin (ges~ttigte LSsung in Benzol). Sullaguanidin kann wegen seiner geringen Acidit~t nicht nach dieser Methode bestimmt werden.

Es wird folgende Arbeitsweise empfohlen: Die Probe wird in ein 50 ml-Becher- glas eingewogen und in 10--20 ml Dimethylformamid oder Butylamin yon handels- iiblichem Reinheitsgrad gel5st. Nachdem man den Indicator zugegeben hat, bedeckt man das Becherglas mit einem Kartonstfick, das in der Mitre mit einem Loch fiir die Bfirette versehen ist. Man titriert bis zum ersten Auftreten eines klar blauen Farbtons. Die LSsungsmittel werden kurz vor Gebrauch mit Natr iummethylat genau neutralisiert. Die MaB15snng wird gegen Benzoes~ure in Dimethylformamid eingestellt (Thymolblau als Indicator). Die Methode erlaubt aueh, Suffonamide yon unterschiedlieher Acidit~t nebeneinander zu bestimmen. Bei einer Mischung yon Snlfathiazol und Sulfanilamid titriert man zuerst das Sulfathiazol, wobei man als L5sungsmittel Dimethylformamid und als Indicator Thymolblau gebraucht, nnd dann beide Sulfonamide zusammen in Buty]amin rnit p-Nitrobenzolazo- resorein. H. SPERLICH.

Die analytischen Reaktionen einiger sympathomimetischer Amine nnterzog F. MARTI~ 2 einer eingehenden Prfifung. Man kann diese Verbindungen in drei Gruppen einteilen: Sympatol, Adrianol, Tyramin und Pholedrin besitzen eine Phenolgrnppe, die beiden ersten auBerdem eine sek. Alkoholgruppe in a-Stellnng. Adrenalin und Aleudrin sind Diphenole und besitzen eine sek. Alkoholgruppe in a-Stellung. Ephedrin, Benzedrin und Pervitin haben keine phenolische OI-I-Gruppe und nur das erste weist die Funktion eines sek. Alkohols aufi AuBer den bekannten Reaktionen mit Eisen(III)-chlorid und Bromwasser wurden die Reaktionen yon J . SIv~])JA~ a und yon ClZEN CAO sowie die Reaktion mit Formaldehyd-Schwefel- s~ure herangezogen. Reaktion yon SIVADJA~: Man 15st die zu prfifende Substanz in 4 ml Wasserstoitperoxyd mit 4% lqaCl, erwi~rmt 1 rain auf dem Wasserbad und beobachtet die Farbe in der Whrme und nach dem Verdfinnen und Abkfihlen. Spuren Cu (25--50 #g CuS04/4 ml Reagens) begfinstigen die Reaktion. Zur Durch- ffihrung der C ~ CAo-Reaktion 15st man 0,4 g der Base in 2 ml Wasser mittels einiger Tropfen n Salzs~ure, setzt 2 Tropfen CuSO 4 �9 5 l~20-Lsg 1:9 und 4 Tropfen 20%ige Natronlauge zu und beobaehtet die entstandene F~rbung. Die Form- aldehydschwefels~ure-Reaktion ffihrt man aus, indem man 2 ml der zu prfifenden LSsung lz. B. Sympatol), zu 3 ml konz. Schwefels~ure (D. 1,84) ffigt, vermischt und abkfihlt, woranf man 1 Tropfen Formaldehyd zusetzt und auf dem Wasserbade erwarmt. In nachstehender Tabelle eine ~bersicht iiber die erhaltenen Farb- reaktionen:

1 Analyt. Chemistry 24, 308 (1952). Wayne Univ., Detroit 1, Mich. J. Pharmaeie Belg. 1~. S. 6, 283 (1951). t t5pital Brugmann, Brfissel.

3 j . Pharm. Chim. 12, 266 (1930).