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eisenbahnfreunde-juenkerath.de Information Mitteilungsblatt des Vereins Ausgabe Nr. 2/2011 Eisenbahnfreunde Jünkerath e. V. Römerwall 12, 54584 Jünkerath Mitglied im Bundesverband Deutscher Eisenbahnfreunde e. V. (BDEF) [email protected]

Mitglied im Bundesverband Deutscher Eisenbahnfreunde e. V ......November – findet im Eisenbahn-Museum Jünkerath ein Vortrag zu eisenbahnhistorischen Themen statt. Die Vorträge

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Page 1: Mitglied im Bundesverband Deutscher Eisenbahnfreunde e. V ......November – findet im Eisenbahn-Museum Jünkerath ein Vortrag zu eisenbahnhistorischen Themen statt. Die Vorträge

eisenbahnfreunde-juenkerath.de

InformationMitteilungsblatt des Vereins

Ausgabe Nr. 2/2011

Eisenbahnfreunde Jünkerath e. V.Römerwall 12, 54584 Jünkerath

Mitglied im Bundesverband Deutscher Eisenbahnfreunde e. V. (BDEF)[email protected]

Page 2: Mitglied im Bundesverband Deutscher Eisenbahnfreunde e. V ......November – findet im Eisenbahn-Museum Jünkerath ein Vortrag zu eisenbahnhistorischen Themen statt. Die Vorträge

Liebe Leser!

Waren Sie/Warst Du auch beim letzten Vortrag im Rahmen „Zeitreise Eisenbahn“ am 19. März nicht dabei? Schade. Dann hat man nämlich etwas verpasst. Ein „gut aufgelegter“ Referent, kein geringerer als der bekannte Buchautor Hansjürgen Wenzel, hat es nicht nur geschafft, 60 Zuhörer und Zuschauer über fast drei Stunden in seinen Bann zu ziehen, nein, einigen war es immer noch nicht genug. Mehr Lob und Anerkennung für einen Vortrag gibt es nicht. Und für uns, den Verein, besonders erfreulich: Hansjürgen Wenzel ist gerne bereit noch einmal bei uns im „Kleinen Jünkerather Eisenbahn-Museum“, einen Vortrag zu halten. Was will man mehr?

Seit Mitte März ist das Museum wieder geöffnet. Jeden Mittwoch können Interessierte zwischen 14.00 und 16.30 Uhr unsere mittlerweile sehr ansehnliche Sammlung an alten Eisenbahnsachen begutachten und sich daran erfreuen. Auch diejenigen, die sich schon einmal alles angeschaut haben, sollten uns noch einmal besuchen. Es ist einiges an schönen Aus-stellungsstücken dazu gekommen. Wie in den vergangenen Jahren haben wir auch diesmal eine Sonderausstellung zu bieten. Hubert Hoffmann, ehemaliger Lokführer des Bw Jünkerath und somit noch einer der wenigen verbliebenen „Experten“ in Sachen Dampflokomotive, hat uns sein H0-Modell der Bw-An-lage zur Verfügung gestellt. Besser kann man sich heute kein Bild mehr von dem ehemaligen Treiben und Arbeiten im Jünkerather Betriebswerk machen. Schauen Sie/Schau Du doch einfach mal vorbei. Hubert Hoffmann jedenfalls ein herzliches Dankeschön.Mit dem Vortrag von Hansjürgen Wenzel über die „Dampflokomotiven des Bw Jünkerath“ und das H0-Modell von Hubert Hoffmann als Sonderausstellung für dieses Jahr, haben wir das Jubiläumsjahr der „Eisenbahnfreunde Jünkerath“ eröffnet. Genau am 14. März vor 25 Jahren fand im Wartesaal 1. Klasse in der Jünkerather Bahnhofs-Wirtschaft die Gründungsversammlung statt. Wir wollen das gebührend feiern, aber zu einem (hoffentlich) wetter-mäßig besseren Zeitpunkt: Samstag, 10. September und Sonntag 11. Sep-tember 2011. Den Termin sollte man sich jetzt schon vormerken. Es wird sich in jedem Falle lohnen, die Eisenbahnfreunde und ihr Fest im September zu besuchen.

Darauf freut sich Ihr/Euer

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Titelbild: So hat es ausgesehen, das ehemalige und „ehrwürdige“ Bahnbetr iebswerk in Jünkerath. Gekonnt und in perfekter Modellbahnpraxis kann das H0-Modell des Bw Jünkerath von Hubert Hoffmann im „Kleinen Jünkerather Eisenbahn-Museum“ besichtigt

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Chronik des Vereins

04.03.11 Der Fahrkartenschalter ist fertig aufgebaut.19.03.11 Vortrag im Rahmen „Zeitreise Eisenbahn“. Hansjürgen Wenzel referiert über das Thema: Jünkerath und seine Lokomotiven. 29.03.11 Das H0-Modell des Bw Jünkerath von Hubert Hoffmann kann

ab heute im Museum besichtigt werden.

„Es lebe die P 10“- ein spannender Nachmittag von und mit Hansjürgen Wenzel -

(Manfred Jehnen)

Die Vortragsreihe „Zeitreise Eisenbahn“ erfreut sich zunehmender Beliebtheit. An zwei festen Terminen im Jahr – jeweils am dritten Samstag im März und November – findet im Eisenbahn-Museum Jünkerath ein Vortrag zu eisenbahnhistorischen Themen statt. Die Vorträge sind eigentlich immer gut besucht aber diesmal wurde gleich ein neuer Rekord aufgestellt. Zum ersten Mal seit Beginn der Vortragsreihe im Frühjahr 2008 waren so viele Eisenbahn-Interessierte gekommen, dass die Sitzplätze nicht ausreichten. Gut 60 Men-schen drängten sich durch die Museumsräumlichkeiten und warteten ge-spannt auf das, was da kommen sollte. Angekündigt war ein Vortrag über „Jünkerath und seine Lokomotiven“. Dieses Thema ist schon für sich alleine genommen äußerst interessant. Schließlich war Jünkerath über einige Jahrzehnte hinweg die Heimat vieler Dampflok-

Baureihen. Da gibt es einiges zu zeigen und zu berichten. Doch diesmal war nicht nur das Thema interes-sant, sondern auch und vor al lem der Referent. Kein gerin-gerer als Hansjürgen Wenzel war gekom-men, um dem Publi-kum das Thema Loko-motiven nahe zu brin-gen. Wenzel ist Autor und Mit-Autor vieler Eisenbahn-Fachbü-cher, zum Beispiel über die Baureihen 01, 03, 24, 38, 39, 50, 55,

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Der Vortrag machte nicht nur dem Publikum Spaß, sondern offensichtlich auch dem Referenten selbst.

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62, 78, 91, 93, 95 und so weiter. Er schrieb über die Geschichte der deutschen Kriegs-lokomotiven der Bau-reihen 42 und 52 und über die berühmte Fir-ma Borsig unter dem Titel „Borsig – Loko-motiven für die Welt“.Kurzum: in der Fach-welt gilt Hansjürgen Wenzel als der Lok-Experte schlechthin. Deshalb ist die Antwort auf die Frage, welchen Beruf der heutige Pensionär früher ausgeübt hat, vermeintlich auch ganz einfach. Er muss Lokführer oder Ingenieur im Lokomotivbauwesen gewesen sein. Wie sonst kann jemand soviel Wissen über Dampfloks haben? Aber die Antwort ist völlig falsch. Richtig ist: H. Wen-zel war Richter und sein ungemeines Fachwissen hat er sich selber beige-bracht. Wer seine Bücher kennt, kann das kaum glauben, aber es stimmt.Der Kontakt zu ihm kam über Martin und Wolfgang Kreckler zustande, die Herrn Wenzel bei der Recherche zu den Büchern „Eisenbahngeschichte des

Ortes Jünkerath“ und „Eisenbahn in Ehrang“ kennengelernt hatten. Doch zurück zum Vor-trag, der neben dem Besucherrekord noch einen Rekord in Bezug auf die Vortragsdauer aufstellen sollte. In Teil 1 des Vortrages referierte H. Wenzel ganz ohne technische Hilfsmittel über die Ei-senbahngeschichte Jünkeraths und hier speziell des Bahn-betriebswerkes. Die fachkundige und in-teressante – mit witzi-gen Anekdoten ge-

Ein voll gefüllter Saal und gespannt zuhörende

Zuschauer.

Drei, die sich schon lange kennen: Der Referent Hansjürgen Wenzel, Wolfgang und Martin Kreckler.

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schmückte – Vortragsweise des Referenten sorgte dafür, dass es nicht langweilig wurde. Die Anwesenden lauschten gespannt dem kurzen Abriss über knapp 100 Jahre Geschichte des Bw Jünkerath. Nach einer kurzen Pause ging es dann mit dem zweiten Teil weiter. Darin zeigte H. Wenzel eine Reihe wunderschöner Bilder aus seiner Sammlung. Zu jeder Lokomotive wusste er etwas zu erzählen. Kaum jemand wusste zum Beispiel, was ein „Reichsbahn-Kamel“ war. Die Auflösung: es war eine preußische Lok der Baureihe P 3.2, die aufgrund der Anordnung ihrer Dampf- und Speisedome so genannt wurde. Auch auf ausländische Loks, die in Kriegszeiten hier gelaufen waren und auf deutsche Loks, die als Reparationsleistungen ins Ausland verbracht werden mussten, ging der Referent ausführlich ein. Eine ganz besondere Lokomotive, nicht nur für Jünkerath sondern auch für Hansjürgen Wenzel, ist die Baureihe 39, die preußische P 10. Auch über diese Baureihe hat er natürlich ein Buch geschrieben und seine Begeisterung für diese außergewöhnliche Lokomotive merkte man Wenzel bei seinem Vortrag an. In aller Ausführlichkeit wurde die P 10 als die Jünkerather Lok vorgestellt und ein Spruch von Herrn Wenzel prägte sich den Zuhörern ganz besonders ein: „Es lebe die P 10!“ Nach rund 3 Stunden war der Vortrag zu Ende. Ohne Übertreibung kann man sagen, dass die Zuhörer und Zuschauer sicher noch länger geblieben wären. Wie schrieb jemand im Eifelbahnforum (www.eifelbahnforum.de): „Der Be-such des Vortrages hat sich wirklich sehr gelohnt. Dieser war sehr gut be-sucht und mit H.J. Wenzel war ein ausgezeichneter Vorträger mit seinen Geschichten, Bildern und Wissen vor Ort.Ich hätte noch weit über die schon verstrichenen 3 Stunden ihm zuhören kön-nen.“

Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

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Der Referent Hansjürgen Wenzel im angeregten Gespräch mit einem ehemaligen Jünkerather Eisenbahner, der selbst viel über die Geschichte seit den letzten Kriegs-tagen zur Eisenbahn-geschichte des Ortes beitragen kann. Sie stehen vor dem neuen „alten“ Fahrkartenschalter und der Fahrkartenverkäufer scheint aufmerksam zuzuhören!

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Modell-AnsichtenBw Jünkerath im Maßstab 1 : 87

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Modell-AnsichtenBw Jünkerath im Maßstab 1 : 87

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Das Bw Jünkerath im Maßstab 1 : 87

Wie jedes Jahr haben wir auch in der laufenden Museums-Saison eine Sonderausstellung für alle parat. Dieses Mal aber nicht eine Ausstellung mit Bildern und Text, sondern ein maßstäbliches Modell des ehemaligen Bahn-betriebswerkes in Jünkerath. Sein Erbauer Hubert Hoffmann, ehemaliger Lok-führer in Jünkerath und Kenner der Szene, hat in mühevoller Kleinarbeit die gesamte Bw-Anlage im Maßstab 1 : 87 nachgebaut. Dabei bringt es das Modell auf die stattliche Länge von über sechs Metern und eine Breite von 1,25 m.

Seit 1995, dem Jahr, in dem die Eifelbahn ihr 125-jähriges Jubiläum feierte, existiert das Modell. Schon mehrmals wurde es von seinem Erbauer zu passenden Gelegenheiten ausgestellt. Doch der Aufwand der betrieben wer-den muss, was Transport, Aufbau und Vorführung betrifft ist verständlicher-weise enorm. Deshalb ist Hubert Hoffmann jetzt froh, einen festen Aus-stellungsraum gefunden zu haben, in dem das Bw-Modell dauerhaft aus-gestellt und gezeigt werden kann. Die Eisenbahnfreunde freut vor allem die Zusage, dass die ganze Anlage nicht nur in diesem Jahr, sondern auch in Zukunft ständig im „Kleinen Jünkerather Eisenbahn-Museum“ besichtigt wer-

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den kann. Ab dem nächsten Jahr wird es dann für immer in dem Raum aufgestellt werden, in dem es vor allem um die Fahrzeuge geht, die früher einmal in Jünkerath zu sehen waren.Das Modell zeigt Modellbau der besonderen, der individuellen Art. Kein Gebäude, keine Betriebsanlage, kein Kran, keinen Schornstein kann man im allgemeinen Modellbauhandel erwerben. Alles, was auf dem Modell zu sehen ist, hat Hubert Hoffmann selbst vermessen und akribisch originalgetreu im Modell nachgebaut. Alles erscheint dem Betrachter „wie es einmal war“. Selbst die kleine Bank zwischen Verwaltungsgebäude und Maschinen-werkstatt hat er auf seinem Modell platziert - mit Bw-Arbeitern, die es sich

während der Mittagspause hier gemütlich machen. Wenn Hubert Hoffmann zu erzählen beginnt, merkt man schnell: Er war ein Eisenbahner durch und durch. Auch wenn er gerne als Lokführer auf der Diesellok gefahren ist, sein Herz gehört trotzdem der guten, alten Dampflok. Wie allen Jünkerather Lokführern ist natürlich vor allem die P 10, die Baureihe 39, die Lok, von der am meisten erzählt wird. Sie machte das Bw Jünkerath in den 50er und 60er Jahren des letzten Jahrhunderts zu dem Bundesbahn-Bw, das jeder kundige Eisenbahnfreund kannte. Jünkerath und die P 10, das war eins.

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Doch nicht nur die Lo-komotiven, auch die Anlagen und Gebäude des Bw kennt er wie seine eigene Westen-tasche. Sein ganzes Berufsleben hat er hier verbracht. Nachdem er seine Lehre in der Lehrwerkstatt des Bw

Jünkerath beendet hatte, verdiente er sein Geld zunächst als Betriebsarbeiter. Doch sein Ziel war die Lokführerlaufbahn. Er wollte nicht nur an den Lokomotiven arbeiten und reparieren, er wollte sie auch fahren.Nur noch wenige sind übrig geblieben, die selbst die P 10 gefahren haben. Es war eine anstrengende und schwere Arbeit, vor allem für den Heizer. Mehrere Tonnen Kohle pro Schicht in die Feuerbüchse zu schippen - wahrlich keine leichte Arbeit.

Am Samstag, dem 14. Mai 2011, halten wir unsere diesjährige Jahres-hauptversammlung ab. Vorher, um 15.00 Uhr wird Hubert Hoffmann da sein und sein Bw-Modell erklären und die interessierten Besucher über den Be-triebsablauf in einem Dampflok-Bahnbetriebswerk informieren.

Tunnelbau an der Strecke Dümpelfeld - Lissendorf(Manfred Jehnen)

Die Strecke Dümpelfeld – Lissendorf wurde von 1909 bis 1912 erbaut. Dabei mussten sechs Tunnel durch die Eifeler Felsen getrieben werden, allesamt auf dem rund 18 Kilometer langen Streckenabschnitt von Dümpelfeld bis Ahr-dorf.Am Beispiel des Schulder Tunnels, der sich im Ort Schuld befindet und auch heute noch vorhanden ist, soll der Tunnelbau auf dieser Strecke näher be-leuchtet werden. Der Schulder Tunnel ist neben dem Insuler Tunnel das ein-

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So schaut man auf die Drehscheibe des Rund-schuppens, den die Jün-kerather „Zirkus“ nann-ten, wenn man auf der Bank saß, die zwischen Verwaltungsgebäude und Lehrwerkstatt stand.

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zige Tunnelbauwerk an der Strecke, das man ohne sich durch unwegsames Gelände und Gestrüpp schlagen zu müssen, gut erreichen und sogar von der Straße aus sehen kann. Man sieht das wunderschöne Portal, das ebenso wie Gewölbe und Widerlager aus Grauwackesteinen gemauert wurde, die aus ört-lichen Brüchen stammen. Doch wie wurde der Tunnel damals gebaut? Wel-che Schwierigkeiten gab es?Laut geologischem Gutachten bestand das Gebirge, durch das der Tunnel führen sollte, aus Grauwackensandstein und dünnschichtigem, gebändertem Grauwackeschiefer mit Einlagerungen von Grauwackensandstein. Wasser-austritt aus diesen Schichten wurde weder am Steilhang des westlichen noch des östlichen Tunnelmundloches beobachtet und wurde bei der kleinen Tun-nelfläche – der Tunnel sollte ja nur 142 m lang werden – auch nicht erwartet. Seitens der Geologen gab es also keine Bedenken.Im September 1909 begann man mit dem Bau des Tunnels. Das Gebirge fand man im Wesentlichen so vor, wie im Gutachten beschrieben. Allerdings war über den Felsschichten eine starke Verwitterungsschicht aus Lehm vorhanden, die beim Bau des Tunnels infolge anhaltender Niederschläge und Wasserzuführung aus einer alten schadhaft gewordenen Wasserleitung in Bewegung kam und infolgedessen eine besondere Verstärkung und eine Aus-mauerung der Bauzonen in reinem Zementmörtel erforderlich machte. Auch wegen der an der Luft stark zur Verwitterung neigenden, eingelagerten Ton-schieferschichten musste zu einer Vollausmauerung des Profils geschritten werden, sodass der Tunnel auf seiner ganzen Länge mit Ausnahme der Sohle ausgemauert werden musste.Der Tunnel war in 17 Bauzonen eingeteilt, die eine Höchstlänge von 8 Metern hatten. In den Zonen 1 – 4 und 14 zeigte sich während des Baues starker Wasserandrang, der aber nach Abdichtung der bereits erwähnten schad-haften Wasserleitung merklich nachließ. Der Bau der im aufgeweichten Lehm liegenden Zonen Nr. 1 – 6 auf der Ostseite des Tunnels gestaltete sich wegen des starken Druckes sehr schwierig. Es waren einige Änderungen und Ab-weichungen vom Normalprofil erforderlich, insbesondere eine Verstärkung der Widerlager. Zur Vermeidung von Einbrüchen musste mit größter Sorgfalt ge-arbeitet werden, was zu dem sehr langsamen Baufortschritt führte. Erst im März 1911 konnte der Tunnel schließlich fertig gestellt werden.Solche Probleme gab es nicht nur beim Schulder Tunnel. Die örtlichen Ver-hältnisse führten teilweise dazu, dass Tunnel im Vergleich zur ursprünglichen

Schon notiert?Am 10. und 11. September 2011 feiern wir

unser

25-jähriges Bestehen

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Planung verlängert wurden, dass Voreinschnitte verlängert oder verkürzt wurden, dass Portalmauern gebaut oder verlängert werden mussten usw. Diese kurze Abhandlung zeigt, dass der Tunnelbau das ausführende Bauunternehmen vor ganz besondere Herausforderungen stellte. Kosten und Zeitaufwand für die Lose mit Tunnelbauwerken waren deutlich schwerer zu kalkulieren als das bei den Losen ohne Tunnel der Fall war. Das Risiko der Mehrkosten und Bauverzögerungen hatte das ausführende Bauunternehmen dabei weitgehend selbst zu tragen. Für die Tunnelbauwerke des Loses I –Insuler Tunnel, Schulder Tunnel und Ruppenberg-Tunnel – waren Kosten in Höhe von 531.138,60 Mark veranschlagt. Wie hoch die tatsächlichen Kosten letztendlich waren, ist nicht bekannt.

In dem Buch über die Ahrstrecke, das sich zur Zeit in Arbeit befindet, wird die damalige Tunnelbauweise ausführlich erläutert, mit Zeichnungen und Fotos untermauert und natürlich auf jeden der sechs Tunnel einzeln eingegangen. Sie dürfen gespannt sein.

___ Information Nr. 1/2011 der Eisenbahnfreunde Jünkerath e. V. ________________

Der Schulder Tunnel heute,07.04.2011.

Auch Sie können nach wie vor zu dem Buch beitragen! Gesucht werden noch Fotos aus dem Betrieb der Strecke. Bitte schauen Sie nochmal in Ihren Schubladen oder Fotoalben nach. Jedes Foto kann wichtig sein, auch wenn die Bahnanlage vielleicht nur im Hintergrund zu

sehen ist! Auch Informationen und Fotos zu den Anschlüssen Basaltwerke Linz AG, Müller-Kalk, WOTAN-Zement, Tuffstein- und Basalt-Werke AG,

Westerwald-Brüche Bonn und Hutter werden noch gesucht. Helfen Sie mit!