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1010 | Zeitschrift für Rheumatologie 10 · 2013 1010 | Zeitschrift für Rheumatologie 10 · 2013 Mitteilungen der DRL Z Rheumatol 2013 · 72:1010 DOI 10.1007/s00393-013-1305-8 © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2013 Herausgegeben im Auftrag des Vorstandes Prof. Dr. Erika Gromnica-Ihle Präsidentin Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e.V. Maximilianstr. 14 53111 Bonn Tel.: 0228-76606-0 [email protected] www.rheuma-liga.de Redaktion Susanne Walia Referentin für Öffentlichkeitsarbeit Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e.V. 53111 Bonn Maximilianstr. 14 Tel.: 0228-76606-11 [email protected] www.rheuma-liga.de Berufstätig trotz Rheuma Arbeit ist ein wichtiger Bestand- teil des alltäglichen Lebens. Sie garantiert finanzielle Unabhän- gigkeit, kann Selbstbestätigung sein. Arbeit gibt Menschen das Gefühl, gebraucht zu wer- den. „Zwanzig Millionen Men- schen leiden an einer rheumati- schen Erkrankung, viele von ih- nen sind im erwerbsfähigen Al- ter. Angesichts des zu erwarten- den Fachkräftemangels ist es um- so wichtiger rheumakranke Men- schen im Berufsleben zu halten. Die erste Herausforderung ist die Berufswahl, stellt sie doch die Weichen für ein künftiges Arbeitsleben. Wie ihre gesun- den Altersgenossen auch, ha- ben rheumakranke Jugendli- che genaue Vorstellungen von ihrem Traumberuf. Nicht im- mer kann dieser Traum verwirk- licht werden. Auch darin unter- scheiden sie sich nicht von an- deren Jugendlichen. Ausbilder und Arbeitgeber sind zusätzlich jedoch häufig unsicher, ob sie einen chronisch kranken Men- schen beschäftigen können. Hier kann Abhilfe geschaffen werden, gibt es doch einige Unterstüt- zungsmöglichkeiten für die aus- zubildenden Betriebe. Dies reicht von der Erstattung der Ausbil- dungsvergütung bis hin zu spe- ziellen Maßnahmen am Arbeits- platz. Und oft hilft auch ein per- sönliches Gespräch Barrieren ab- zubauen. Die zweite Herausforderung für rheumakranke Menschen ist der tägliche Kampf, sich auf dem ersten Arbeitsmarkt zu behaup- ten. Fit, dynamisch und allzeit einsetzbar - so das Credo der Be- rufswelt. Nach Auffassung vie- ler können rheumakranke Men- schen diesem Anspruch per se nicht gerecht werden. Ein Vor- urteil, dass im Arbeitsalltag wi- derlegt werden kann. Rheuma- kranke Menschen sind oft - auch gerade wegen ihrer Erkrankung - hoch motiviert. Einige körperliche Einschrän- kungen lassen sich ausgleichen, zum Beispiel durch einen speziell eingerichteten Arbeitsplatz. Fle- xible Arbeitszeitmodelle helfen bei begrenzter Belastbarkeit des Arbeitnehmers. Betroffene soll- ten offen mit ihrer Erkrankung und den daraus resultierenden Einschränkungen umgehen, um (mehr) Akzeptanz bei Kollegen und Vorgesetzten zu erreichen. Noch immer herrscht ein In- formationsdefizit, sowohl zu den rheumatischen Erkrankungen selbst, als auch zu der möglichen finanziellen Unterstützung für Arbeitgeber. Die Deutsche Rheuma-Liga bietet daher speziell für Personal- verantwortliche und Interessierte die Broschüre „Mit Rheuma gut arbeiten“ an und hält spezielle In- formationen im Internet bereit. Aber auch Ärzte, medizini- sches Fachpersonal und Betriebs- ärzte können ihre Patienten da- bei unterstützen ihren Arbeits- platz zu erhalten oder wieder in das Berufsleben einzusteigen. Hilfestellung und Nachschlage- Arbeitgeberbroschüre. Für Personalverantwortliche und Interessierte ist eine neue Broschü- re erschienen „Mit Rheuma gut arbeiten“. Sie kann kostenlos be- stellt werden bei: Deutsche Rheuma-Liga Bundesver- band e.V., Maximilianstr. 14, 53111 Bonn Service-Nr.: 01804-600 000 (20 Cent pro Anruf aus dem Festnetz) werk zugleich ist die Broschüre „Gesundheit fördern - Arbeitsfä- higkeit erhalten“ am Beispiel der rheumatoiden Arthritis, die aus- führliche Informationen für die jeweilige Berufsgruppe bereit- hält. Prof. Dr. med Wilfried Mau und Dipl. Psych. Yvonne Dram- byan haben die Broschüre am Institut für Rehabilitationsmedi- zin der Universität Halle erarbei- tet. Beteiligt waren die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie, Prof. Dr. med. Ekkehard Genth, der Verband der Deutschen Be- triebsärzte, Dr. med. Anette Wahl-Wachendorf und die Deut- sche Rheuma-Liga mit Vizeprä- sidentin Marion Rink. Die Bro- schüre als Download und weite- re Informationen bspw. zu den sozialmedizinischen Rahmenbe- dingungen oder konkrete Hilfe- stellungen zur Beantragung von Maßnahmen sind in den Online- Portalen zu finden:: www.wegweiserarbeitsfaehig- keit.de www.rheuma-liga.de

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Mitteilungen der DRL

Z Rheumatol 2013 · 72:1010DOI 10.1007/s00393-013-1305-8© Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2013

Herausgegeben im Auftrag des Vorstandes

Prof. Dr. Erika Gromnica-IhlePräsidentin Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e.V.Maximilianstr. 1453111 BonnTel.: [email protected]

RedaktionSusanne WaliaReferentin für ÖffentlichkeitsarbeitDeutsche Rheuma-Liga Bundesverband e.V.53111 BonnMaximilianstr. 14Tel.: [email protected]

Berufstätig trotz Rheuma

Arbeit ist ein wichtiger Bestand-teil des alltäglichen Lebens. Sie garantiert finanzielle Unabhän-gigkeit, kann Selbstbestätigung sein. Arbeit gibt Menschen das Gefühl, gebraucht zu wer-den. „Zwanzig Millionen Men-schen leiden an einer rheumati-schen Erkrankung, viele von ih-nen sind im erwerbsfähigen Al-ter. Angesichts des zu erwarten-den Fachkräftemangels ist es um-so wichtiger rheumakranke Men-schen im Berufsleben zu halten.

Die erste Herausforderung ist die Berufswahl, stellt sie doch die Weichen für ein künftiges Arbeitsleben. Wie ihre gesun-den Altersgenossen auch, ha-ben rheumakranke Jugendli-che genaue Vorstellungen von ihrem Traumberuf. Nicht im-mer kann dieser Traum verwirk-licht werden. Auch darin unter-scheiden sie sich nicht von an-deren Jugendlichen. Ausbilder und Arbeitgeber sind zusätzlich jedoch häufig unsicher, ob sie einen chronisch kranken Men-schen beschäftigen können. Hier kann Abhilfe geschaffen werden, gibt es doch einige Unterstüt-zungsmöglichkeiten für die aus-zubildenden Betriebe. Dies reicht von der Erstattung der Ausbil-dungsvergütung bis hin zu spe-ziellen Maßnahmen am Arbeits-platz. Und oft hilft auch ein per-sönliches Gespräch Barrieren ab-zubauen.

Die zweite Herausforderung für rheumakranke Menschen ist der tägliche Kampf, sich auf dem

ersten Arbeitsmarkt zu behaup-ten. Fit, dynamisch und allzeit einsetzbar - so das Credo der Be-rufswelt. Nach Auffassung vie-ler können rheumakranke Men-schen diesem Anspruch per se nicht gerecht werden. Ein Vor-urteil, dass im Arbeitsalltag wi-derlegt werden kann. Rheuma-kranke Menschen sind oft - auch gerade wegen ihrer Erkrankung - hoch motiviert.

Einige körperliche Einschrän-kungen lassen sich ausgleichen, zum Beispiel durch einen speziell eingerichteten Arbeitsplatz. Fle-xible Arbeitszeitmodelle helfen bei begrenzter Belastbarkeit des Arbeitnehmers. Betroffene soll-ten offen mit ihrer Erkrankung und den daraus resultierenden Einschränkungen umgehen, um (mehr) Akzeptanz bei Kollegen und Vorgesetzten zu erreichen.

Noch immer herrscht ein In-formationsdefizit, sowohl zu den rheumatischen Erkrankungen selbst, als auch zu der möglichen finanziellen Unterstützung für Arbeitgeber.

Die Deutsche Rheuma-Liga bietet daher speziell für Personal-verantwortliche und Interessierte die Broschüre „Mit Rheuma gut arbeiten“ an und hält spezielle In-formationen im Internet bereit.

Aber auch Ärzte, medizini-sches Fachpersonal und Betriebs-ärzte können ihre Patienten da-bei unterstützen ihren Arbeits-platz zu erhalten oder wieder in das Berufsleben einzusteigen. Hilfestellung und Nachschlage-

Arbeitgeberbroschüre.Für Personalverantwortliche und Interessierte ist eine neue Broschü-re erschienen „Mit Rheuma gut arbeiten“. Sie kann kostenlos be-stellt werden bei:Deutsche Rheuma-Liga Bundesver-band e.V., Maximilianstr. 14, 53111 Bonn Service-Nr.: 01804-600 000 (20 Cent pro Anruf aus dem Festnetz)

werk zugleich ist die Broschüre „Gesundheit fördern - Arbeitsfä-higkeit erhalten“ am Beispiel der rheumatoiden Arthritis, die aus-führliche Informationen für die jeweilige Berufsgruppe bereit-hält. Prof. Dr. med Wilfried Mau und Dipl. Psych. Yvonne Dram-byan haben die Broschüre am Institut für Rehabilitationsmedi-zin der Universität Halle erarbei-tet. Beteiligt waren die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie, Prof. Dr. med. Ekkehard Genth, der Verband der Deutschen Be-triebsärzte, Dr. med. Anette Wahl-Wachendorf und die Deut-sche Rheuma-Liga mit Vizeprä-sidentin Marion Rink. Die Bro-schüre als Download und weite-re Informationen bspw. zu den sozialmedizinischen Rahmenbe-dingungen oder konkrete Hilfe-stellungen zur Beantragung von Maßnahmen sind in den Online-Portalen zu finden::www.wegweiserarbeitsfaehig-keit.dewww.rheuma-liga.de