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361 Der Pathologe 4 · 2012 | Mitteilungen der Österreichischen Gesellschaft für Pathologie Nach dem erfolgreichen ersten Pannoniakongress im März 2010 in Graz, organisiert von Prof. Helmut Popper, der unter Betei- ligung der Pathologiegesellschaf- ten und IAP-Divisionen von Ös- terreich, Ungarn, Slowenien und Kroatien stattfand, bestand viel- fach der Wunsch nach einer Fortsetzung dieses Tagungsmo- dells. Die Organisation der zwei- ten Pannoniatagung wurde von Seiten der ungarischen Fachge- sellschaften unter der Federfüh- rung von Frau Prof. Janina Kulka (Semmelweis Universität, Buda- pest) übernommen. Die Zahl der koorganisieren- den Fachgesellschaften konnte erfreulicherweise um jene Tsche- chiens und der Slowakei erwei- tert werden. Tagungsort war dies- mal das Hotel Azúr in Siófok am 2. Pannoniakongress für Pathologie Siofok, Ungarn, 17. bis 19. Mai 2012 Balaton, das über mehrere mo- dern ausgerüstete Tagungsräume verfügt und sich für mittelgroße Tagungen geradezu ideal eignet. Als Themenschwerpunkte wur- den Schilddrüse, Lymphknoten (ohne Lymphome), Uterus und Qualitätssicherung festgelegt. Die bereits bewährte Serie der Österreichischen Gesellschaft für Pathologie „Basics for young pa- thologists“, beschäftigte sich mit hepatobilliärer Pathologie und Ovarialpathologie. Der Großteil der Vorträge wurde von Referen- ten aus den organisierenden Län- dern bestritten. Ein Teil der Gast- vortragenden, wie Prof. Gabrijela Kocjan, Prof. Thomas Krausz und Dr. Edina Paál, stammten aus den Teilnehmerländern. Als besondere Gastreferenten konn- ten die Präsidentin der European Society of Pathology (ESP) Prof. Fátima Carneiro („Quality assu- rance in gastrointestinal molecu- lar pathology“), der Past-Präsi- dent der ESP Prof. Michael Wells („Novelties in uterine patholo- gy“), der Vice President Euro- pe der International Academy of Pathology (IAP) Prof. Dietmar Schmidt („Ancillary tests for the diagnosis of cervical neoplasisa“) sowie Prof. Anna Sapino von der Universität Turin („Molecular pathology of sentinel nodes“) ge- wonnen werden. Der letzte Veranstaltungstag war Schnittseminaren zu Enti- täten der Hauptthemen sowie zu seltenen Erkrankungen und neu- en Entitäten gewidmet und wur- de federführend von Prof. Michal Michal aus Plzen zusammen mit seinem Team organisiert. Die Fälle waren vor der Tagung als Scans auf der Tagungshomepage http://www.pannonia-pathology. com/ verfügbar. Eine Posteraus- stellung mit 45 wissenschaftli- chen Beiträgen ergänzte das wis- senschaftliche Programm, wo- bei die 3 besten Poster prämiert wurden. Im Rahmen des Gesellschafts- programms fand ein spezielles Schnittseminar anlässlich des 80. Geburtstages der Ungarischen Gesellschaft für Pathologie statt, bei dem alte Schnittpräparate aus dem Gründungsjahr gezeigt wurden. Eine spezielle Veranstaltung, an der auch der Vice President Europe der IAP und Präsident der European Union of Medical Specialists (UEMS) Sektion Pa- thologie Prof. Claude Cuvelier sowie Prof. Fred Bosman teil- nahmen, beschäftigte sich mit dem „brain drain“ aus den ost- europäischen in westeuropäi- sche Staaten, unter dem auch das Fach Pathologie leidet. Da- bei wurden Strategien bespro- chen, das Fach Pathologie für den medizinischen Nachwuchs attraktiver zu gestalten. Als Pathologe 2012 · 33:361–362 DOI 10.1007s00292-012-1617-5 © Springer-Verlag 2012 Österreichische Gesellschaft für Pathologie Sekretariat der ÖGP Institut für Pathologie Auenbruggerplatz 25 A-8036 Graz Tel. +43 (0) 5522 303 3402 Tel. +43 (0) 316 380 4417 Fax +43 (0) 316 385 13432 [email protected] www.pathology.at Abb. 1 8 Kongresspräsidentin Janina Kulka (Budapest) mit dem  Ehrenpräsidenten Helmut Popper (Graz) Abb. 2 8 Prof. Dmitry Kazakov aus Plzen präsentiert im Rahmen des  Schnittseminars

Mitteilungen der Österreichischen Gesellschaft für Pathologie

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361Der Pathologe 4 · 2012 |

Mitteilungen der Österreichischen Gesellschaft für Pathologie

Nach dem erfolgreichen ersten Pannoniakongress im März 2010 in Graz, organisiert von Prof. Helmut Popper, der unter Betei-ligung der Pathologiegesellschaf-ten und IAP-Divisionen von Ös-terreich, Ungarn, Slowenien und Kroatien stattfand, bestand viel-fach der Wunsch nach einer Fortsetzung dieses Tagungsmo-dells. Die Organisation der zwei-ten Pannoniatagung wurde von Seiten der ungarischen Fachge-sellschaften unter der Federfüh-rung von Frau Prof. Janina Kulka (Semmelweis Universität, Buda-pest) übernommen.

Die Zahl der koorganisieren-den Fachgesellschaften konnte erfreulicherweise um jene Tsche-chiens und der Slowakei erwei-tert werden. Tagungsort war dies-mal das Hotel Azúr in Siófok am

2. Pannoniakongress für PathologieSiofok, Ungarn, 17. bis 19. Mai 2012

Balaton, das über mehrere mo-dern ausgerüstete Tagungsräume verfügt und sich für mittelgroße Tagungen geradezu ideal eignet. Als Themenschwerpunkte wur-den Schilddrüse, Lymphknoten (ohne Lymphome), Uterus und Qualitätssicherung festgelegt.

Die bereits bewährte Serie der Österreichischen Gesellschaft für Pathologie „Basics for young pa-thologists“, beschäftigte sich mit hepatobilliärer Pathologie und Ovarialpathologie. Der Großteil der Vorträge wurde von Referen-ten aus den organisierenden Län-dern bestritten. Ein Teil der Gast-vortragenden, wie Prof. Gabrijela Kocjan, Prof. Thomas Krausz und Dr. Edina Paál, stammten aus den Teilnehmerländern. Als besondere Gastreferenten konn-ten die Präsidentin der European

Society of Pathology (ESP) Prof. Fátima Carneiro („Quality assu-rance in gastrointestinal molecu-lar pathology“), der Past-Präsi-dent der ESP Prof. Michael Wells („Novelties in uterine patholo-gy“), der Vice President Euro-pe der International Academy of Pathology (IAP) Prof. Dietmar Schmidt („Ancillary tests for the diagnosis of cervical neoplasisa“) sowie Prof. Anna Sapino von der Universität Turin („Molecular pathology of sentinel nodes“) ge-wonnen werden.

Der letzte Veranstaltungstag war Schnittseminaren zu Enti-täten der Hauptthemen sowie zu seltenen Erkrankungen und neu-en Entitäten gewidmet und wur-de federführend von Prof. Michal Michal aus Plzen zusammen mit seinem Team organisiert. Die Fälle waren vor der Tagung als Scans auf der Tagungshomepage http://www.pannonia-pathology.com/ verfügbar. Eine Posteraus-stellung mit 45 wissenschaftli-

chen Beiträgen ergänzte das wis-senschaftliche Programm, wo-bei die 3 besten Poster prämiert wurden.

Im Rahmen des Gesellschafts-programms fand ein spezielles Schnittseminar anlässlich des 80. Geburtstages der Ungarischen Gesellschaft für Pathologie statt, bei dem alte Schnittpräparate aus dem Gründungsjahr gezeigt wurden.

Eine spezielle Veranstaltung, an der auch der Vice President Europe der IAP und Präsident der European Union of Medical Specialists (UEMS) Sektion Pa-thologie Prof. Claude Cuvelier sowie Prof. Fred Bosman teil-nahmen, beschäftigte sich mit dem „brain drain“ aus den ost-europäischen in westeuropäi-sche Staaten, unter dem auch das Fach Pathologie leidet. Da-bei wurden Strategien bespro-chen, das Fach Pathologie für den medizinischen Nachwuchs attraktiver zu gestalten. Als

Pathologe 2012 · 33:361–362DOI 10.1007s00292-012-1617-5© Springer-Verlag 2012

Österreichische Gesellschaft für PathologieSekretariat der ÖGPInstitut für PathologieAuenbruggerplatz 25A-8036 GrazTel. +43 (0) 5522 303 3402Tel. +43 (0) 316 380 4417Fax +43 (0) 316 385 [email protected]

Abb. 1 8 Kongresspräsidentin Janina Kulka (Budapest) mit dem Ehrenpräsidenten Helmut Popper (Graz)

Abb. 2 8 Prof. Dmitry Kazakov aus Plzen präsentiert im Rahmen des Schnittseminars

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Mitteilungen der Österreichischen Gesellschaft für Pathologie

wesentliches Instrument für eine gesteigerte Attraktivität des Faches wurde die stärkere Implementierung der Genetik und der Molekularpathologie in die Pathologie erachtet.

„Hot issues in molecular pa-thology“ war auch das Motto des im Vorfeld des Pannoniakon-gresses in Siofok abgehaltenen und von Prof. Jozsef Timar (Bu-dapest) organisierten „7th Cen-tral European Regional Meeting for Technology Transfer in Dia-gnostic Pathology“, bei dem der State of the Art der Molekular-pathologie in allen Organsyste-men abgehandelt wurde. In die zweitägige Tagung waren zahl-reiche namhafte internationa-le Experten eingebunden, unter

Abb. 3 8 Pathologie ist weiblich und jung: Jungpathologinnen im Auditorium

anderem die Präsidentin der IAP Prof. Kristin Henry.

Mit einer Teilnehmerzahl von 321 Kolleginnen und Kollegen aus 25 Ländern war der zweite Pan-noniakongress für Pathologie gut besucht. Das wissenschaftli-che Niveau war durchwegs hoch und sehr ansprechend, die Stim-mung ausgezeichnet. Eine Fort-setzung in Form des 3rd Panno-nia Congress of Pathology ist für das Jahr 2014 geplant und wird voraussichtlich in Bled, Slowe-nien stattfinden.

S. Lax

Prof. Dr. Sigurd LaxInstitut für Pathologie des LKH  Graz WestGöstingerstrasse 22,  8020 Graz, Ö[email protected]