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Umweltinstitut München e.V. 1 Wie schädlich ist Elektrosmog? Mobilfunk-Strahlung Umweltinstitut München e.V.

Mobilfunk-Strahlung - Wie schädlich ist Elektrosmog?

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Wie schädlich

ist Elektrosmog?

Mobilfunk-Strahlung

Umweltinstitut München e.V.

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Mit der raschen Entwicklungin der Telekommunikationhaben sich Möglichkeitenaufgetan, die vor einigenJahren noch futuristischanmuteten: Jederzeit undüberall telefonieren, miteinem kleinen tragbarenGerät zum in die HosentascheStecken oder mit Schnurlos-telefonen von Zimmer zuZimmer laufen. Möglich istdies alles durch unsichtbare

elektromagnetische Wellen, die über Antennen übertragen werden. Immermehr davon sprießen auf unseren Dächern und schon wieder macht sicheine neue Generation in den Ballungsräumen breit, die für noch mehr festinstallierte Dauerbestrahlung sorgt: UMTS, für das die Netzbetreiber-Firmen 50 Milliarden Euro an Lizenzgebühren bezahlt haben. Damit sichdie Sache lohnt, müssen die Multimedia-Anwendungen, die mit UMTSbesser als bisher möglich sind, dem Kunden teuer verkauft werden: Mitden Handys der neuen Generation lassen sich nicht nur Stimmen, sondernauch Bilder, Videos und Musik aufs Telefon übertragen. Fraglich ist, werdas wirklich will und braucht.

In letzter Zeit wird immer öfter darüber diskutiert, wie sich die Dauer-strahlung der beinahe allgegenwärtigen Antennen auf den menschlichenKörper auswirkt. Unbestreitbar ist, dass Elektrosmog biologische Wirkun-gen schon bei sehr schwachen Feldern verursacht. Epidemiologische undexperimentelle Untersuchungen geben sehr ernst zu nehmende Hinweiseauf erhöhte Risiken für verschiedene Erkrankungen. Bedeutet der sogenannte „Elektrosmog“ eine Gefahr für die Gesundheit? Welche Strahlen-belastung entsteht durch Mobiltelefonieren, welche Risiken gibt es? Waskann ich gegen die Strahlung der Mobilfunk-Antenne auf dem Nachbarhaustun?

Auf den folgenden Seiten möchten wir Ihnendiese Fragen beantworten, einen Überblicküber den Stand der Forschung geben undbegründen, warum die Grenzwerte wirksamherabgesetzt werden müssen. Dies isttechnisch möglich und im Sinne der Vorsorgedringend nötig.

... kurz SMS genannt.

Die meisten Jugendlichen haben heute ihr eigenesHandy - mehr als zum Telefonieren nutzen sie esallerdings zum Senden von Textnachrichten ...

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Was ist eigentlich Elektrosmog?Jede Leitung, die unter Spannung steht, hat ein elektrisches Feld umsich herum. Bei Stromfluss baut sich zusätzlich ein Magnetfeld auf. JederRadio- und Fernsehsender, jede Mobilfunkanlage, jede Richtfunkstreckeund Radaranlage erzeugt daher ein hochfrequentes elektromagnetischesFeld. Viele Menschen schreiben dem „Elektrosmog“ gesundheitliche Stö-rungen zu, einige behaupten gar, er sei „die Pest des zwanzigsten Jahr-hunderts“. Was ist dran?

Entgegen der vielfachen Annahme, „Elektrosmog“ breite sich wie eineDunstglocke gleichmäßig über die Häuser aus, ist die Feldstärke aufgrundder starken Richtwirkung der Sendeantennen und Abschattungen lokalsehr ungleichmäßigverteilt.

Im Bild ist deutlichzu erkennen, dassdie oberen Stock-werke der benach-barten Häuser we-sentlich stärker be-strahlt werden alsdie unteren. Es istalso ungünstig,wenn benachbarteWohnungen einenfreien Blick auf dieBasisstation habenund in etwa aufder gleichen Höheliegen.

HochfrequenzstrahlungEnde 2004 gab es in Deutschland ca. 50.000 Mobilfunk-Standorte. Mit derInstallation der neuen UMTS-Antennen - die oft zu den bestehendenGSM-Antennen montiert werden - nimmt auch die ständige Strahlung zu.Derzeit sind in Deutschland ca. 70 Millionen Handys angemeldet.

Die digitale Übertragung, mit der Mobiltelefonieren funktioniert, basiertauf hochfrequenten elektromagnetischen Feldern im Frequenzbereich

3D-Computersimulation der Feldstärke in der Nachbarschaft von Mobil-funk-Sendeanlagen aus der Vogelperspektive. Die Dachstandorte in derBildmitte sind gelb eingefärbt. Blaue Einfärbung: Unterschreitung desSalzburger Resolutionswerts (1 mW/m²). Rot: Überschreitung desSchweizer Vorsorgewerts (100 mW/m²). Richtwerte siehe S. 13

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900 bis 2200 MHz. Die meisten Antennen strahlen mit starker Richtwir-kung fast waagerecht vom Standort ab. Damit sind die Gebäude, auf de-ren Dächern sich Mobilfunk-Basisstationen befinden, oft weniger belastetals Nachbargebäude.

Hinweise auf ErkrankungenDie Ergebnisse der wenigen, bereits abgeschlossenen epidemiologischenUntersuchungen im Hochfrequenzbereich sind als ernst zu nehmendeHinweise auf ein erhöhtes Krebsrisiko (vor allem Leukämie und Gehirntu-more) als Folge gepulster oder ungepulster elektromagnetischer Bestrah-lung zu werten. Eine verlässliche Aussage lässt sich derzeit allerdingsnoch nicht machen, die konkreten gesundheitlichen Auswirkungen sind inder Wissenschaft noch umstritten. Auf der experimentellen Seite gibt esetliche Untersuchungen, bei denen nicht-thermische Effekte festgestelltwurden. Viele dieser Effekte wurden bereits deutlich unter den derzeitgültigen Grenzwerten beobachtet. Sie reichen von veränderten Hirnströ-men (EEG) über die erhöhte Durchlässigkeit der Blut-Hirn-Schranke, diedas Gehirn vor dem Eindringen von Fremdstoffen schützt, der Ausschüt-tung von Stresshormonen und Einflüssen auf die Zellkommunikation,Schwächung des Immunsystems bis zur Abnahme der Fruchtbarkeit. ImRahmen einer EU-geförderten Studie wurde 2004 festgestellt, dassHochfrequenzstrahlung selbst unterhalb des für die Handynutzunggültigen Grenzwerts Doppelstrangbrüche an der DNA verursacht – einwesentlicher Faktor der Krebsentstehung.

Eine von drei niederländischen Ministerien beauftragte und im September2003 abgeschlossene Studie zeigt besonders bei UMTS-Feldern deutlicheAuswirkungen auf das gesundheitliche Wohlbefinden. Getestet wurde beirund einem Tausendstel des deutschen Grenzwerts, einer Strahlenbelas-

Je dunkler dieEinfärbung, desto stärkerist das Feld. Rot:Überschreitung desgesetzlichen Grenzwerts(Sperrzone) imNahbereich der Antenne.Ist die Funkantenne aufeinem Hochhaus, werdenniedrige Nachbarhäuservom Hauptstrahlverschont.

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tung, wie sie in Wohnungen mit nahe gelegenen Sendeanlagen durchausauftritt. Elektrosensible litten statistisch signifikant unter Schwindel,Unwohlsein, Nervosität, Brustschmerzen/Atemnot, hatten ein Kribbel-oder lokales Taubheitsgefühl und Konzentrationsstörungen. Bei Personen,die angaben, normalerweise nichts von Elektrosmog zu spüren, wurdeneben Anzeichen erhöhter Gehirnaktivität ein „Gefühl der Unzulänglich-keit“ statistisch signifikant festgestellt. Das niederländische Wirtschafts-ministerium beurteilte die Ergebnisse als „alarmierend“, das Bundesamtfür Strahlenschutz bewertet die Studie des „renommierten Forschungsla-bors“ in einer vom Umweltinstitut München e.V. angeforderten Stellung-nahme vom 11. November 2003 als „sorgfältig durchgeführt“.

Im Sinne der Vorsorge plädieren wir deshalb dafür, dass die derzeit gel-tenden Grenzwerte deutlich verringert werden. Denn wir wissen nochviel zu wenig, was die Strahlung tatsächlich bewirken kann. Die Hinweiseaus neueren Studien sind besorgniserregend.

Belastung beim Telefonieren:

Der SAR-WertBeim Mobiltelefonieren strahlt das Handy Funkwellen aus. Vieltelefo-nierer sollten deshalb über Möglichkeiten nachdenken, ihre Strahlen-belastung zu verringern. Je näher die Antenne am Kopf und je größer dieSendeleistung ist, desto größer ist die Belastung für den Körper. BeimAbstand zählt jeder Zentimeter.

Kopfschmerzensind nur eineder beobach-teten Folgen

vonMobilfunk-strahlung.

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Kenngröße für die Strahlen-belastung im Kopf des Handy-Nutzers ist der SAR-Wert. SARbedeutet: Spezifische Absorptions-Rate. Sie gibt an, wie viel Sende-leistung das Körpergewebe wäh-rend des Telefonierens aufnimmt,angegeben wird dies in Watt proKilogramm (W/kg). Erlaubt sind inDeutschland 2 W/kg Strahlen-belastung für den Kopf.

Die Sendeleistung des Handys wirdbei guter Netzversorgung zur Ver-meidung von Störungen und Scho-

nung des Handy-Akkus typischerweise auf 1 bis 10 Prozent reduziert.

In den USA dürfen Mobiltelefone nur etwa halb so stark strahlen wie beiuns: Ein anderes Berechnungsverfahren für Strahlenbelastungim Kopf berücksichtigt so genannte „hot spots“, also kleineBereiche, die beim Telefonat bestrahlt werden.

In Großbritannien und Frankreich empfehlen die Umwelt-behörden seit 2005, dass Kinder möglichst keine Handysnutzen sollten. Entsprechend der französischen Behördegebe es noch immer "ernsthafte Zweifel", ob die mit denMobiltelefonen zusammenhängenden Strahlungen nichtGesundheitsgefahren mit sich brächten.

UMTS-Handys nutzen beide Mobilfunkstandards. Während derGesprächsverbindung ist die Strahlenbelastung des UMTS-Nutzers ähnlich der von GSM.

Die Nutzung von Headsets (sowohl schnurlos als auch schnur-gebunden) reduziert die Belastung deutlich.

Bei gutem Empfang wird die Sendeleistung des Handys auf wenigeProzent gedrosselt. In „schwachem“ Netz dagegen ist die Strahlen-belastung mit voller Sendeleistung viel höher - in vielen Innenräumenist dies der Fall. Nutzen Sie deswegen in Innenräumen besser Fest-netztelefone und halten Sie das Mobilfunk-Gespräch kurz. Die Nutzungvon Headsets (auch schnurlos) kann die Belastung reduzieren.

UMTS-Handy.Videos imBriefmarken-format.

Nicht jedes Handy belastet gleich stark - wie vielStrahlung im Kopf ankommt, sagt der SAR-Wertaus. Je nach Konstruktion des Handys ist erniedriger oder höher.

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Strahlungsarme HandysAufgrund des starken Verbraucherdrucks in den USA müssen dort seitHerbst 2001 alle neu auf den Markt kommenden Mobiltelefone mit demSAR-Wert gekennzeichnet werden. In Europa ist man noch nicht so weit.Freiwillig sind die Hersteller lediglich dazu bereit, SAR-Werte in der Be-dienungsanleitung und auf der jeweiligen Homepage zu veröffentlichen.

LabelZwei Kennzeichnungen gibt es in Deutschland: Das vonden Computermonitoren her bekannte TCO-Label soll nunauch strahlungsarme Handys kennzeichnen. Es erlaubt ei-nen SAR-Wert bis zu 0,8 W/kg, wobei wegen der gleichzeitig vorgeschrie-benen Effizienz (Anteil der Strahlung, die für die Kommunikation genutztwird) eine geringere Strahlenbelastung für den Kopf entsteht.

Seit Juni 2002 gibt es in Deutschland die Kennzeich-nung „Blauer Engel“ für strahlungsarme Handys(SAR max. 0,6 W/kg).

Beide Labels werden von Hersteller-seite noch boykottiert (Stand Juni2005), mit dem Hinweis, dass stärkerstrahlende Geräte dann den Makel des

Gesundheitsrisikos tragen würden. Nach Angaben vonTCO Development erinnert dies an die Ablehnung derHersteller von Computermonitoren vor gut einemJahrzehnt. Das Label konnte sich dort erst durchset-zen, als ein Hersteller neu auf den Markt kommenwollte und die Auslobung „strahlenarm“ als Unter-stützung für den Einstieg verwendete, was volldurchschlug. Heute trägt die Hälfte der weltweithergestellten Computermonitore das Kennzeichen. Mobilfunk-Mast

Zwei Labels kennzeichnen in Deutschland Handys mit vergleichsweiseniedriger Strahlenbelastung. Ganz auf Nummer sicher gehen Sie, wennSie den SAR-Wert genau kennen.Unsere Empfehlung: Ein SAR-Wert von max. 0,2 W/kg. Unterwww.handywerte.de finden Sie SAR-Werte gängiger Mobiltelefone.

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Im Auto telefonierenBeim Telefonieren im Auto müssen dieHandys oft mit voller Sendeleistung„powern“, um Funkkontakt zu halten.Das Auto wirkt ähnlich einemFaradayschen Käfig: Reflexionen imInneren führen dazu, dass nur eingeringer Teil der Strahlungsenergie dasAuto verlässt. Die verbleibende Energie wird im Wagen vielfach hin- undhergespiegelt. Dadurch entstehen an einzelnen Stellen starke Felder.

SchnurlostelefoneDECT-Schnurlostelefone nutzen hochfrequente Strah-lung, die dem Mobilfunk-Signal des D- und E-Netzesähnelt. Ihr Signal ist im Raum, in dem die Basisstationsteht, fast immer stärker als das der Mobilfunkanten-ne aus der Nachbarschaft. Und: Die DECT-Basisstationsendet 24 Stunden am Tag.

W-LANDie viel propagierte schnurlose Anbindung des Com-puters an das Internet oder andere Netzwerke führtzu ähnlichen Strahlenbelastungen wie DECT-Schnur-lostelefone. Über die biologische Wirkung dieser unregelmäßig gepulstenSignale gibt es nahezu keine Studien. Für Wohnungen und Arbeitsplätzeempfehlen wir, kabelgebundene Anbindungen zu bevorzugen.

Im Auto telefonieren ist gefährlich - nicht nurwegen der Strahlung.

Wer nicht auf das Telefonieren im Auto verzichten kann, sollte mit ei-ner Außenantenne auf dem Dach und Freisprecheinrichtung unnötigeGesundheitsrisiken vermeiden.

Wenn Sie ein Schnurlos-Telefon in Ihrer Wohnung unbedingt brauchen,bevorzugen Sie eines nach dem CT1+ -Standard (bis 2008 gültig): Diesesenden nur während des Telefonierens, auch ist das ungepulste Signalweniger kritisch. CT1+ -Telefone sind im Elektronik-Fachhandel erhält-lich. Generell empfehlen wir, längere Gespräche mit dem Schnurlos-telefon zu vermeiden.

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UMTS-StandorteFür die nächsten Jahre ist beabsichtigt, die bestehendenGSM-Netze durch UMTS zu ergänzen. Die Strahlenbelastungdurch UMTS-Sendeanlagen ist vergleichbar hoch wie die vonGSM. Aufgrund der zusätzlichen Standorte bzw. aufgerüste-ter Anlagen (GSM + UMTS) steigt die Strahlenbelastung fürdie Anwohner.

Wertminderung bei GebäudenMobilfunkmast in Sicht - mindert dies den Wert des Gebäu-des, ähnlich wie eine vierspurige Ausfallstraße unter demSchlafzimmerfenster?

Entsprechend den Erfahrungen von Rudolf Stürzer, Rechts-anwalt und Vorsitzender des Haus- und Grundbesitzer-vereins München, in der Süddeutschen Zeitung vom 19.April 2002 ist „die Nachfrage nach Objekten ohne Mobil-funkantennen oder in ausreichender Entfernung dazugrößer.“ Besonders bei selbst genutzten Immobilien seiendie Vorbehalte groß, aber auch bei vermieteten Objektengehe der Vermieter durch die Antennen ein zusätzliches Risiko ein. „Dahalten sich Käufer eher zurück.“ Stürzer rät Gebäudeeigentümern, dietrotzdem Mobilfunkantennen errichten lassen wollen, wegen möglicherWertminderung „möglichst kurzfristige Verträge abzuschließen und sichvon der Haftung freistellen zu lassen.“

Der Münchner Stadtrat stellte am 1. Oktober 2002 fest, dass die Anlagenje nach Entfernung, Größe und Erscheinungsbild „zumindest für einen Teilvon Kaufinteressenten oder Mietern eine abschreckende Wirkung“ haben.

Eine Mobilfunkantenne in nur wenigen Me-tern Entfernung vom Objekt könne „zuerheblichen Wertminderungen führen“.

AbschirmungBei einer Bestrahlung oberhalb des Wertesder Salzburger Resolution empfehlen wir Ab-schirmmaßnahmen. Dies betrifft nur wenigeProzent der Wohnungen. Aber Vorsicht: DieAbschirmung wirkt wie ein Spiegel, falsch

Mobilfunk-Antenne aufdem Hausdach

Abschirm-Baldachin

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angebracht oder bei Nutzung von Mobil-oder Schnurlostelefonen kann sie die Belas-tung wegen Reflexionen sogar erhöhen.

Durch Abschirmgardinen mit eingewebtenMetallfäden, Untertapeten mit Metallgewe-be, transparente Fensterfolien, metallischeFliegengitter oder mit Abschirm-Baldachi-nen und -Netzen können Sie die Strahlungeiner benachbarten Mobilfunkantennereduzieren. Für Neubauten gibt es Metall-gewebe, die unter den Putz gelegt werdenoder Ziegelsteine mit Metalleinlagen.

Dennoch bekommen Sie im Nahbereich von Basisstationen auch beisorgfältiger Abschirmung in Ihrer Wohnung kein „Funkloch“. Da es beiFeldstärken immer um Größenordnungen geht, zeigen viele Handys trotzAbschirmgraden von „99 Prozent“, also einem Hundertstel der ursprüng-lichen Belastung noch „volles Netz“ an.

Bevor Sie viel Geld ausgeben: Klären Sie die konkrete Belastungssituationdurch eine Messung. Auch den Erfolg der Abschirmmaßnahmen sollten Sieüber eine Messung (am besten aus unabhängiger Hand) kontrollieren.

Mitreden bei der StandortsucheDa die Grenzwerte derzeit nicht gesenkt werden, bleibt es Bürgern undKommunen nicht erspart, sich mit der Planung verträglicher Standorte zubeschäftigen. Bei freiwilligen Bürgerbeteiligungen („runder Tisch“) kön-nen Sie über Standorte von Mobilfunkantennen mitreden. Auch könnenSie Einfluss auf Flächennutzungs- und Bebauungsplan sowie auf Ortsge-staltungssatzungen nehmen.

Wichtig ist allemal, nicht erst aktiv zu werden, wenn der Bautrupp an-rückt. Neben den „Verbotszonen“ müssen alternativ funktechnisch geeig-

Kleine Antenne zur Versorgung desNahbereichs (100 bis 500 m).

Grob abschätzend lässt sich empfehlen, dass der Abstand zu Einzel-sendeanlagen mit Blickkontakt zum Sender in Hauptstrahlrichtungmindestens 300 bis 500 Meter betragen sollte. Sind die Antennen sehrhoch montiert (z.B. 40 m), trifft der Hauptstrahl oft erst in größererEntfernung auf die Gebäude. In diesem Fall kann der Abstand deutlichreduziert werden. Mobilfunkantennen auf Dächern inmitten gleich-mäßig hoch bebauter Wohngebiete sind in der Regel problematisch.

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nete Standorte ausgewiesen werden. Bürgerinitiativen oder zukunftsorien-tierte Politiker (es geht ja auch um die Attraktivität der Gemeinde alsWohn- und Urlaubsort) können hierdurch einiges erreichen. Eine enge Zu-sammenarbeit zwischen Bürgern und Gemeindeverwaltungen erhöht dieErfolgsaussichten.

Manche Ablehnung von Standortvorschlägen wegen fehlender funktechni-scher Eignung leuchtet nicht ein: Aussagen der Netzbetreiber sind an denverschiedenen Brennpunkten nicht selten widersprüchlich. Offensichtlichsind es die höheren Kosten, die die Netzbetreiber scheuen. Hier ist unab-hängige und fundierte Beratung wichtig.

Das Umweltinstitut München e.V. unterstützt Gemeinden und Bürgerinitia-tiven bei der Suche möglichst verträglicher Standorte, erstellt Gutachten,hält Vorträge und gibt fachlichen Rat bei runden Tischen.

GrenzwerteDie Empfehlungen der Internationalen Strahlenschutzkommission (ICNIRP),auf denen die deutschen Grenzwerte (Tabelle siehe S. 13) basieren,beziehen sich auf die Erwärmung des Körpergewebes. AndereAuswirkungen sind bisher nichtmaßgeblich - obwohl neuere Studiensolche beschreiben. Deswegen werdendie Grenzwerte von vielen Seitenkritisiert. Die Forderung lautet: Liebervorsorgen als hinterher Schadenbeheben. Praktisch heißt das: Grenz-werte runtersetzen. Das ECOLOG-Institut in Hannover und das Nova-Institut in Hürth fordern eineReduktion um etwa den Faktor 1000.

Eine internationale Tagung in Salzburgim Juni 2000 kam zu dem Ergebnis:„Es wird empfohlen, für bestehendeund künftige Mobilfunksendeanlagenalle technischen Möglichkeitenauszunutzen, um eine möglichstgeringe Exposition von Anwohnern zugewährleisten. Die Beurteilung vonbiologischen Wirkungen im Niedrigdo-sisbereich, ausgehend von Mobilfunk-

Oft sind die Antennen versteckt angebrachtwie hier im Kreuz bei einem Friedhof.

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sendeanlagen, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt schwierig, jedoch zumvorbeugenden Schutz der öffentlichen Gesundheit unbedingt erforder-lich.“

Auf der Tagung wurde eine Resolution verfasst, die im Sinne der Vorsorgeeinen Wert von 1 mW/m2 fordert. Die Bundesärztekammer fordertedaraufhin das Bundesamt für Strahlenschutz im September 2000 auf, „sichmit den seriösen wissenschaftlichen Ergebnissen auseinander zu setzen“.Der in Deutschland derzeit gültige Grenzwert ist allein auf die Vermei-dung akuter Schädigungen ausgerichtet. Er bietet aber keinen Schutz vormöglichen Langzeitschäden unter Vorsorgegesichtspunkten.

Es geht auch mit niedrigeren BelastungenNetzplanung, bei der die Reduzierung der Strahlenbelastung ein wesentli-ches Kriterium ist, ist mit neuerer Computer-Software möglich, bei derdie Bestrahlung der Nachbargebäude unter Berücksichtigung von Reflexio-nen dreidimensional berechnet und angezeigt wird. Die 3D-Planung (Bildsiehe Seite 3) wird z.B. in der Schweiz, Österreich und Italien erfolgreicheingesetzt. Generell sind Anlagen auf Hausdächern nur bei deutlich profil-überragenden Gebäuden (keine Hindernisse in Strahlrichtung der Anten-nen) empfehlenswert.

Die Stadt Wien vermietet seit 2001 Standorte auf städtischenWohnhäusern nur nach Vorlage einer Berechnung des Netzbe-treibers. In dieser muss dargestellt sein, dass beim betroffenenGebäude und den Nachbargebäuden bei typischer Anlagenaus-lastung 10 mW/m2 im Innenraum unterschritten werden. BeiTerrassen gilt dieser Wert auch im Freien. Nach Angaben derWiener Umweltanwaltschaft wurden bis Juni 2005 rund 600Anlagen nach diesem Verfahren genehmigt. Insgesamt gibt esin Wien ca. 1.900 Standorte.

Die Gemeinde Gräfelfing bei München hat mit dem Ingenieur-büro ‘enorm’ auf Basis der 3D-Planung im Februar 2003 einMobilfunk-Konzept entwickelt, welches bei guter Versorgungauch der Wohnungen einen Zielwert von 1 mW/m2 im Außenbe-reich hat. Die Netzbetreiber zögern noch mit der Umsetzung -sie haben allerdings wenig Alternativen, da sie nur sehr schwerVermieter von Standorten finden. Die Gemeinde übt auf demVerwaltungsweg Druck aus, außerdem laufen Altverträge aus.

Die Stadt München vermietet entsprechend einem Stadtratsbe-schluss vom 2. Juli 2003 städtische Immobilien nur dann, wenn

Breitband-antenne für

GSM undUMTS

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eine qualifizierteImmissionsprognosezeigt, dass der städti-sche Standort im Ver-gleich die niedrigsteStrahlenbelastung ver-ursacht. Dabei sollendie städtischen Gebäu-de das Profil der umlie-genden Bebauung deutlich überragen. Gebäude, die von Kindern undJugendlichen genutzt werden (z.B. Schulen), stehen in der Regel nicht zurVerfügung. Ergänzend soll das Gräfelfinger Planungskonzept als Pilot-projekt für einen ausgewählten Stadtbereich übernommen werden.

Grenzwerte im AuslandUnsere Nachbarn sind uns voraus: Im österreichischen Land Salzburg wirdin bestimmten Bereichen ein Wert angewandt, der ca. 10.000-fach unterdem deutschen Grenzwert liegt: 1 mW/m2 - der Wert der SalzburgerResolution. Die Mobilfunkversorgung ist dort einwandfrei. Hier wird klar,dass trotz deutlich niedrigerer Strahlenbelastungen für die Anwohner dasmobile Telefonieren nicht behindert wird.

Sogar das Handy-Eldorado Italien führte Anfang 1999 einen schärferenGrenzwert ein: Für Gebäude, in denen sich Menschen mehr als vier Stun-den pro Tag aufhalten, gilt mit 100 mW/m2 wie in der Schweiz, Russlandund China rund ein Hundertstel des deutschen Grenzwerts und damitzehnfacher Mindestabstand zwischen Wohnbereich und Basisstation.

Aufgrund des Forschungsstandes wird in der Schweiz nach einem Berichtdes Schweizer Umweltministeriums vom Januar 2003 überlegt, ob derSchweizer Anlagegrenzwert noch ausreicht, die Bevölkerung unter Vorsor-gegesichtspunkten vor langfristigen Schäden zu schützen. Vorgeschlagen

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Die Werte sind teilweisefrequenzabhängig, liegen aberin den Netzen (D, E, UMTS)in der selben Größenordnung.

Zwischen den deutschenGrenzwerten und demtechnisch notwendigenMindestpegel für dasMobiltelefonieren liegt vielSpielraum für eineGrenzwertsenkung.

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wird ein groß angelegtes Forschungsprogramm,das Kenntnislücken bei möglichen Effekten amMenschen schließen soll. Da inzwischen auchdie Weltgesundheitsorganisation (WHO)entgegen ihrer bisherigen Politik seit Februar2003 das Vorsorgeprinzip anstrebt („wir wollennach Wegen suchen, wie wir Vorsorgemaßnah-men in die Arena der elektromagnetischenFelder einführen“, Dr. M. Repacholi, Leiter desProjektes „Elektromagnetische Felder“ derWHO) erhöht sich in Sachen Strahlenreduzie-rung auch auf internationaler Ebene der Hand-lungsdruck.

Vorsorge statt

RisikobestrahlungWir erinnern uns: Bei Asbest, Holzschutzmit-teln, Formaldehyd und PCB hat das Bundes-gesundheitsamt in der in den 70er Jahren

aufflammenden Diskussion zur Schadwirkung den Einbau dieser Gifte vielzu lange zugelassen: Zweifelsfreie wissenschaftliche Beweise, die eine Be-schränkung rechtfertigten, lägen noch nicht vor, hieß es. Erst aufgrund dereindeutigen Forschungsergebnisse in den 80er Jahren schwenkten die Be-hörden um. Heute kennen wir die Folgen der unbedachten Nutzung dieserSchadstoffe: Zehntausende anerkannte Berufskrankheiten und hohe Sanie-rungskosten für öffentliche und private Haushalte.

Auch in der Mobilfunk-Diskussion wird von der Strahlenschutzkommissionimmer wieder beteuert, dass die wissenschaftlichen Beweise noch nichtvorlägen. Das digitale GSM-Netz sei in Deutschland noch jung, deshalbkönnten Studien zu langfristigen Auswirkungen am Menschen noch nichtabgeschlossen werden. In den letzten Jahren aber häufen sich zunehmendalarmierende Forschungsergebnisse. Die deutsche Strahlenschutzkommissi-on berücksichtigt bei der Grenzwertfindung hingegen nur Gesundheitsbe-einträchtigungen, für die es einen „wissenschaftlichen Nachweis“ gibt.

Wie vor 30 Jahren gilt hier: Das „wissenschaftliche Gesamtbild muss dasVorliegen eines kausalen Zusammenhangs stützen“. Ein wissenschaftlicherNachweis ist danach erst erbracht, wenn sich erstens ein Effekt von meh-reren Forschergruppen unabhängig wiederholen lässt, zweitens das Resul-tat nicht im Widerspruch zu anderen Forschungsergebnissen steht und

Wegen der niedrigerenGrenzwerte in Italien gibt esdort kaum Dachstandorte.

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drittens durch ein plausibles Wirkungsmodell zu erklären ist.Außerdem muss unter den Wissenschaftlern ein breiter Kon-sens darüber bestehen, dass der Effekt für die Gesundheitbedeutsam ist. Bei diesen restriktiven Kriterien werden vie-le möglicherweise wichtige Ergebnisse nicht in Betracht ge-zogen. Diese Vorgehensweise riskiert, dass sich die Schad-stoffskandale der 70er Jahre wiederholen. Erst Proteste vonbetroffenen Bürgern sensibilisieren für die möglichen Gefah-ren von Elektrosmog - und fordern unabhängige wissen-schaftliche Untersuchungen ein. Da solche bereits konkreteHinweise auf Gesundheitsgefährdungen anzeigen, meinenwir: besser vorbeugen, als ein Risiko eingehen.

Im Januar 2004 wurde bekannt, dass führende Unternehmender Versicherungsbranche Handys wegen ihrer elektromagne-tischen Strahlung als unkalkulierbares Risiko einstufen. Sieweigern sich deshalb in zunehmendem Maße, Hersteller vonMobiltelefonen oder Netzbetreiber gegen mögliche Schaden-ersatzklagen zu versichern.

Nach einer vom Bundeswirtschaftsministerium beauftragtenrepräsentativen Studie vom Mai 2002 halten es zwei Drittelder Bevölkerung für möglich, dass mit dem Mobilfunk Risi-ken für die Gesundheit verbunden sind. Etwa die Hälfte derHandy-Nutzer ist danach bereit, für mehr Vorsorge monat-lich mindestens 2,50 Euro mehr Telefonkosten zu bezahlen.Die Bevölkerung ist der Politik hier voraus: Die Zeit für Vor-sorge drängt.

Mobilfunk-Rundstrahlantenne

(Stab) undRichtantenne

(Schüssel).

Das Umweltinstitut München e.V. fordert:

� Umsetzung des Vorsorgewerts der Salzburger Resolution von1 mW/m2 im Freien

� Bis dieser Wert eingeführt ist, sollen neue Mobilfunkstandorte überStandortoptimierung nach Vorsorgegesichtspunkten gefunden werden(z.B. Flächennutzungsplan, runder Tisch). Auch auslaufende Mietver-träge für ungeeignete Altstandorte sollten neu verhandelt werden

� Anbringen des SAR-Werts und eines Warnhinweises auf derVerpackung und auf der Geräterückseite des Handys

� Senkung des SAR-Werts für den Blauen Engel bei Handys auf 0,2 W/kg

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Impressum

Herausgeber: Umweltinstitut München e.V., Verein zur Erforschung und Verminderung der

Umweltbelastung, Landwehrstr. 64 a, 80336 München.

Text / Redaktion: Christina Hacker, Andrea Reiche, Hans Ulrich-Raithel (verantwortlich).

Layout: Andrea Reiche. Bilder: freefoto.com (S.1, 2), Schweizer Bundesamt f. Kommuni-

kation (3), Hans Ulrich-Raithel (4, 7, 9, 10, 11, 14, 15), DAK (5), Motorola (6), Sony (6),

Siemens (8), Archiv (8), Swiss Shield (9), Kathrein (12), teilw. bearbeitet. Druck: Ulen-

spiegel, Andechs auf 100 % Recyclingpapier. 4. überarbeitete Auflage, Stand: Juni 2005

Das Umweltinstitut München e.V. arbeitet seit über 15 Jahren zu denBereichen Strahlenschutz, Lebensmittel und Energiesparen. Im Vorder-grund stehen Verbraucherinformationen und kritische Stellungnahmen.

Sie erreichen unsere Umweltberatung vonMo - Do 9 bis 17 Uhr und Fr 9 bis 15 UhrTel (089) 30 77 49-0

Umweltinstitut München e.V.Landwehrstr. 64 a, 80336 Münchenemail: [email protected]

Besuchen Sie unsere homepage www.umweltinstitut.org

Dort können Sie unseren kostenlosen E-Mail-Newsletter mit aktuellenInfos, Terminen und Ereignissen bestellen. Dort finden Sie auchAntworten auf häufig gestellte Fragen zu Elektrosmog und unserenanderen Arbeitsgebieten.

Unter www.umweltinstitut.org/elektrosmog finden Sie weitere aktuelleInformationen zum Themenbereich Elektrosmog. Dort können Sie dieseBroschüre auch als PDF-Datei herunterladen.

Gerne können Sie diese Broschüre auch in größerer Stückzahl

bei uns anfordern.

Zur Fortsetzung unserer unabhängigen Forschung und Aufklärungsarbeitsind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen.

Spendenkonto:

Umweltinstitut München e.V.Bank für SozialwirtschaftBLZ 700 205 00, Konto-Nr. 883 11 04