6
Arbeiten Fördern Wohnen Juni 2016 | Ausgabe 1 | Jahrgang 10 01/16 Moment mal! Wohnen Fördern Arbeiten Allgemein Teile dieser Zeitung er- scheinen auch in Symbolen In der Beilage können sich Menschen, die nicht so gut lesen, mit Themen von Moment mal! befassen. Beilage Freiwillige bei den GWO FSJ-ler und BFD-ler berichten über ihre Erfahrungen Seite 2 Natürliche Vielfalt Sichere Orte Mit Studierenden der Universität Oldenburg arbeiten die GWO zum Thema Sicherheit und Wohlfühlen Seite 5 Die Stadtgärten entstehen wieder mit Hilfe der GWO Seite 3 Liebe Leserinnen und Leser, pünktlich zum Sommeranfang erscheint unsere neue Ausgabe der Moment mal! Der Beginn der warmen Jahreszeit ist für uns traditionell der Zeitpunkt, an dem wir eine Zwischenbilanz ziehen, auf das ver- gangene Halbjahr zurückblicken und eine Vorschau wagen. Durch unsere Moment mal! möchten wir Sie einladen, daran teil zu haben. Mittlerweile prägen in jedem Sommer die Stadtgärten das Gesicht der Oldenburger Innenstadt. Die Themengärten sind vielfältig gestaltet und genauso vielfältig entstehen sie. Auszubildende und Beschäftigte unseres Hauses waren auch in diesem Jahr dabei und haben gemein- sam mit den Anliegern, beginnend am Kaufhaus der Werkstätten am Julius- Mosen-Platz und entlang der Haaren- straße, eine grüne Entdeckungsreise für Sie aufgebaut. Aktuell absolvieren über 25 junge Frauen und Männer in unseren Einrichtungen ihr Freiwilliges Soziales Jahr. Sie unterstützen und begleiten unsere Beschäftigten und Bewohner jeden Tag, bei der Arbeit und im Alltag. An dieser Stelle ein Dankeschön an alle Freiwilligen für das große Engagement. Bewusst entscheiden sich viele junge Menschen für ein Jahr Arbeit im sozialen Bereich. Darüber, wie sie diese Zeit und die Herausforderungen erleben und was sie motiviert, berichten einige FSJ- ler und BFD-ler in dieser Ausgabe. Weiterhin informiert Moment mal! über die Stiftung Teilhabe, die seit 2014 die Arbeit der GWO begleitet. Nicht nur die Förderung von inklusiven Angeboten ist ihr Ziel. Sie möchte sich auch mit eigenen Projekten einbringen, um die Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigung in der Region Oldenburg zu verwirklichen. Außerdem berichten wir über den Ausbau unserer Partnerschaften mit den Oldenburger Vereinen VfB und VfL sowie über die Eröffnung der Kunstausstellung zum Projekt Werkstattkunst. Mit besonderer Freude verfolgen wir die Umbauarbeiten am Wohnhaus Rennplatzstraße und die Planungen für das Wohnhaus Hohe Heide. Zwei Bauprojekte, mit denen wir uns von den letzten Doppelzimmern verabschieden und so, neben unserem vielfältigen Wohnangeboten in Hausgemeinschaften und im ambulanten betreuten Wohnen, den Bedürfnissen der Bewohner und Bewohnerinnen weiter entsprechen. Fortsetzung: Seite 2

Moment mal! · 2016-06-27 · Moment mal! über die Stiftung Teilhabe, die seit 2014 die Arbeit der GWO begleitet. Nicht nur die Förderung von inklusiven Angeboten ist ihr Ziel

  • Upload
    others

  • View
    3

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Moment mal! · 2016-06-27 · Moment mal! über die Stiftung Teilhabe, die seit 2014 die Arbeit der GWO begleitet. Nicht nur die Förderung von inklusiven Angeboten ist ihr Ziel

1 Moment mal! 01|16Arbeiten Fördern WohnenJuni 2016 | Ausgabe 1 | Jahrgang 10

01/16Moment mal!

WohnenFördern Arbeiten Allgemein

Teile dieser Zeitung er-scheinen auch in Symbolen

In der Beilage können sich Menschen,

die nicht so gut lesen, mit Themen

von Moment mal! befassen.

Beilage

Freiwillige bei den GWO

FSJ-ler und BFD-ler berichten über

ihre Erfahrungen

Seite 2

Natürliche Vielfalt Sichere Orte

Mit Studierenden der Universität

Oldenburg arbeiten die GWO zum

Thema Sicherheit und Wohlfühlen

Seite 5

Die Stadtgärten entstehen wieder mit

Hilfe der GWO

Seite 3

Liebe Leserinnen und Leser,pünktlich zum Sommeranfang erscheint

unsere neue Ausgabe der Moment mal!

Der Beginn der warmen Jahreszeit ist für

uns traditionell der Zeitpunkt, an dem wir

eine Zwischenbilanz ziehen, auf das ver-

gangene Halbjahr zurückblicken und eine

Vorschau wagen. Durch unsere Moment

mal! möchten wir Sie einladen, daran teil

zu haben.

Mittlerweile prägen in jedem Sommer die

Stadtgärten das Gesicht der Oldenburger

Innenstadt. Die Themengärten sind

vielfältig gestaltet und genauso vielfältig

entstehen sie. Auszubildende und

Beschäftigte unseres Hauses waren auch

in diesem Jahr dabei und haben gemein-

sam mit den Anliegern, beginnend am

Kaufhaus der Werkstätten am Julius-

Mosen-Platz und entlang der Haaren-

straße, eine grüne Entdeckungsreise für Sie

aufgebaut.

Aktuell absolvieren über 25 junge Frauen

und Männer in unseren Einrichtungen ihr

Freiwilliges Soziales Jahr. Sie unterstützen

und begleiten unsere Beschäftigten und

Bewohner jeden Tag, bei der Arbeit und im

Alltag. An dieser Stelle ein Dankeschön an

alle Freiwilligen für das große

Engagement. Bewusst entscheiden sich

viele junge Menschen für ein Jahr Arbeit

im sozialen Bereich. Darüber, wie sie diese

Zeit und die Herausforderungen erleben

und was sie motiviert,

berichten einige FSJ-

ler und BFD-ler in

dieser Ausgabe.

Weiterhin informiert

Moment mal! über die

Stiftung Teilhabe, die

seit 2014 die Arbeit

der GWO begleitet. Nicht nur die

Förderung von inklusiven Angeboten ist ihr

Ziel. Sie möchte sich auch mit eigenen

Projekten einbringen, um die Teilhabe von

Menschen mit Beeinträchtigung in der

Region Oldenburg zu verwirklichen.

Außerdem berichten wir über den Ausbau

unserer Partnerschaften mit den

Oldenburger Vereinen VfB und VfL sowie

über die Eröffnung der Kunstausstellung

zum Projekt Werkstattkunst.

Mit besonderer Freude verfolgen wir die

Umbauarbeiten am Wohnhaus

Rennplatzstraße und die Planungen für

das Wohnhaus Hohe Heide. Zwei

Bauprojekte, mit denen wir uns von den

letzten Doppelzimmern verabschieden und

so, neben unserem vielfältigen

Wohnangeboten in Hausgemeinschaften

und im ambulanten betreuten Wohnen,

den Bedürfnissen der Bewohner und

Bewohnerinnen weiter entsprechen.

Fortsetzung: Seite 2

Page 2: Moment mal! · 2016-06-27 · Moment mal! über die Stiftung Teilhabe, die seit 2014 die Arbeit der GWO begleitet. Nicht nur die Förderung von inklusiven Angeboten ist ihr Ziel

2 Moment mal! 01|16

Dieses Thema wird auch inder Symbolbeilage behandelt.

Ein ganz besonderes JahrFreiwillige Dienste bei den Gemeinnützigen Werkstätten Oldenburg e. V.

Sie unterstützen im Wohnbereich, im Arbeitsbereich

und der Produktion, bei Aufgaben der Betreuung im

Förder- und Seniorenbereich und bei der Pflege. Sie

helfen beim Ein- und Aussteigen in die Busse und bei

Wegen innerhalb der Werkstatt. Sie werden bei beson-

deren Ereignissen wie Ausflügen und Feiern gebraucht:

die FSJ-ler und BFD-ler der Gemeinnützigen

Werkstätten Oldenburg e.V.

Zu den GWO kamen sie, weil sie sich allgemein

beruflich orientieren oder sehen wollten, ob ein

sozialer Beruf der richtige sein könnte. Oft war es auch

eine persönliche Empfehlung, die die Entscheidung

zum freiwilligen Jahr mit beeinflusst hat.

Der erste Tag war teilweise ganz anders als erwartet:

„Ich war erstaunt, dass die Beschäftigten so viel

können“, sagt Lasse, der im Arbeitsbereich an der

Rennplatzstraße eingesetzt ist. Samira meint: „Alle

haben mich lieb begrüßt im Förderbereich.“

Die meisten konnten ihre Vorgänger kennen lernen:

„Die haben uns vieles gezeigt und das war gut!“

Anfangs war für alle die zum Dienst zugehörige

Pflege, die ja noch niemand vorher gemacht hatte,

eine gewisse Hemmschwelle. Essen anreichen, das

ging ja noch, aber Leute zur Toilette zu begleiten,

„das war schon etwas krass“. Doch die Mitarbeiter

haben Rücksicht genommen, wo etwas schwer fiel.

„Ich konnte erst einmal die einfacheren Sachen mit-

machen und nach etwa einem Monat war es okay.“

Die Freiwilligen im FSJ und BFD heben hervor, dass

es sich gut anfühlt, dass die Gruppenleiter ihnen so

viel zutrauen, sowohl in der Betreuung als auch in

der Produktion. Lasse erzählt, dass er manchmal die

Endkontrolle von Aufträgen übernimmt, „es ist cool,

wenn man merkt, man schafft das!“ Cord, der im

Förderbereich an der Rennplatzstraße arbeitet, gefällt

es, sich auch mal selbst etwas für die Beschäftigten

auszudenken: „Neulich habe ich mit einer älteren

Beschäftigten versucht, Teile nach Farben zu

sortieren, und zumindest bei den roten und gelben

Legos hat es geklappt.“

Alle merken, dass sie auch von den Beschäftigten

akzeptiert werden: „Ich bin natürlich nicht der

Gruppenleiter, aber wenn ich etwas sage, wird das

auch angenommen.“ „Es ist toll, zu sehen, wie ganz

schwer behinderte Menschen doch vieles mitkriegen.

Sie zeigen mit Mimik und Gestik, dass sie etwas

verstanden haben oder machen auch kleine Späße.“

Die FSJ-ler und BFD-ler fühlen sich in ihren Bereichen

wohl, doch Anfang oder Mitte August enden ihre Frei-

willigenjahre. Für einige ist der weitere Weg jetzt schon

klar, für andere noch eher offen. Für die künftigen

Nachfolger, denen sie alle gerne auch noch ihre Arbeit

zeigen wollen, haben die jetzigen Stelleninhaber

folgende Tipps: selbstbewusst auftreten, sich auf

verschiedene Mitarbeiter einlassen, zuverlässig sein,

aber auch ruhig Nein sagen, wenn etwas wirklich zu

viel ist. Dann kann es ein ganz besonderes, gutes und

intensives Jahr werden zwischen Schule und weiterer

Berufsausbildung.

Wir danken Gregor Spalthoff, Cord Bruns, Jona Lern,

Lasse Semper und Samira Nelson für das Gespräch.

Text und Interview:

Katharina Klee und Rebecca Frische

Infoblock BFD/FSJ

Der Weg zum BFD und FSJ in den GWO führt über

das Diakonische Werk Oldenburg, dort können sich

Interessierte allgemein informieren und bewerben.

In den Werkstätten ist Frau Nicole Hobbie

(Tel.0441-3405-175) zuständig, für den Bereich

Wohnen Herr Wolfgang Abend (Tel. 0441-3405-

170).

Alle Bewerber werden zunächst zu einem

Kennenlern-Gespräch und bei Interesse zu einem

„Schnuppertag“ eingeladen. Nach dem

„Schnuppertag“ wissen die Bewerber, was auf Sie

zukommt und können sich besser entscheiden.

Für den Einsatz bei den GWO macht es keinen

Unterschied, ob Freiwillige als Bundesfreiwillige

oder im Sozialen Jahr tätig sind.

Mehr Infos unter: http://wfbm-

oldenburg.de/DE/bundesfreiwilligendiest_fsj.php

Fortsetzung von Seite 1:

Der Einblick in die große Spannbreite der Aktivitäten

der GWO, der Sie in dieser Ausgabe erwartet, ist

nicht nur eine Darstellung unserer Tätigkeiten. Wir

möchten Sie mitnehmen auf dem Weg in eine

inklusive Gesellschaft und wünschen uns auch

weiterhin ihre Begleitung und Unterstützung für

unsere Arbeit.

Genießen Sie die vor uns liegenden Sommertage mit

hoffentlich vielen Sonnenstunden.

Gerhard Wessels, Vorstand

Page 3: Moment mal! · 2016-06-27 · Moment mal! über die Stiftung Teilhabe, die seit 2014 die Arbeit der GWO begleitet. Nicht nur die Förderung von inklusiven Angeboten ist ihr Ziel

3Gemeinnützige Werkstätten Oldenburg e. V.

Dies ist ein echtes Gemeinschaftsprodukt einer neuen

und bemerkenswerten Kooperation: Kaufleute und

Hauseigentümer der Haarenstraße, die

Landessparkasse zu Oldenburg (LzO), die Vereinigung

der Oldenburger Gärtner und Floristen „Miteinander

für Oldenburg“ und die Gemeinnützigen Werkstätten

Oldenburg e.V. haben für die Aktion „Stadtgärten

Oldenburg 2016“ eine „grüne Entdeckungsreise“

gestaltet und umgesetzt! Bis Anfang August erfreuen

die Stadtgärten die Besucher der Oldenburger

Innenstadt.

Die Auszubildenden zum „Werker im Gartenbau“ im

Bereich ›aqua‹ haben in den beiden vergangenen

Jahren schon einen Garten in der Heiligengeiststraße

gebaut. Die GWO gehören seitdem zu dem Kreis der

Teilnehmer an diesem Projekt. Viele Gartenbau-

betriebe, in denen die Auszubildenden ihre Praktika

absolvieren, stellen sich mit einem Garten in der

Innenstadt vor. Mit dem Kaufhaus der Werkstätten

(KDW) am Julius-Mosen-Platz sind die GWO mit dem

Kreis der dortigen Kaufleute verbunden, die auch zur

Werbegemeinschaft der Haarenstraße gehören. Diese

beiden Kreise wurden in diesem Jahr miteinander

verbunden, indem der Garten direkt vor das KDW

verlegt wurde. Die Innenstadt-Kaufleute in der

Haarenstraße wollten sich in diesem Jahr auch an

der Aktion „Stadtgärten“ beteiligen. Große Kästen für

die geplanten Pflanzbeete wurden benötigt. Diese

haben die Auszubildenden zum „Metallfeinbear-

beiter“ bei ›aqua‹ am Baumschulenweg und die

Gruppe „Gartenbau“ aus dem Berufsbildungsbereich

am Rigaer Weg hergestellt. Damit hat die Aktion

immer größere Formen angenommen und zog damit

auch innerhalb der GWO über mehrere Bereiche ihre

Kreise.

Während der Eröffnungswoche wurden die

Verbindungen dieser Kreise besonders deutlich, als

an einem der ersten schönen Frühlingsabende in der

Stadt in einer Gemeinschaftsaktion alle gemeinsam

die aufgestellten Hochbeete bepflanzt haben. Alle

Pflanzen stammen von den Oldenburger Gärtnern

und Floristen, die Kaufleute zogen sich Handschuhe

an und banden sich Gärtnerschürzen um und unsere

Teilnehmer im Berufsbildungsbereich halfen ihnen

beim Einsetzen der Pflanzen. Elvira Precht, Inhaberin

der Boutique ‚42+ Große Mode‘ bringt den Erfolg

begeistert auf den Punkt: „Diese Aktion wird

überwältigend angenommen“ und für Eva Müller-

Meinhard von ‚Bruns Männermode‘ ist die

Zusammenarbeit „außergewöhnlich einzigartig!“.

Text: Dirk Orth, Wolfgang Hündling

Die Reise entlang der Stadtgärten

Die Reise beginnt auf dem Julius-Mosen-Platz, vor

dem Kaufhaus der Werkstätten (KDW).

Auszubildende aus dem Bereich ›aqua‹ haben mit

ihrem Ausbilder Dirk Orth gemütliche Sitzecken

geschaffen, die wie ein Wohnzimmer im Freien

wirken. Von hier aus haben die Besucher einen

wunderbaren Blick auf das Gemüsebeet, in dem

zahlreiche Nutzpflanzen und Gemüsesorten

angepflanzt sind. Der Garten ist über mehrere

Holzstege begehbar, Regale mit einer bunten

Dekoration unterstreichen die gemütliche Stimmung.

Schon wenige Momente nach der Fertigstellung

verweilen Passanten hier gern und genießen die

Umgebung.

Die Reise führt weiter in die City hinein: Die bunte

Vielfalt der mitwirkenden Menschen spiegelt sich in

Form von farbiger, duftender Blütenpracht und ess-

baren Pflanzen in den Beeten rund um die Bäume in

der Haarenstraße wider und rundet diesen schönen

Teil der Oldenburger Innenstadt ab. Wer reist, muss

auch Pause machen: Viele Besucher nehmen sich

Zeit und finden Ihren persönlichen Lieblingsort.

Viele Sitzgelegenheiten laden dazu ein!

Vielfältig! Natürlich!Die Arbeit der Gemeinnützigen Werkstätten Oldenburg e.V. zieht ihre Kreise

Kurz notiertMebis wird an weiteren Standorteneingeführt

Das barrierefreie Kommunikationssystem MEBIS wird

nun an weiteren Standorten der Gemeinnützigen

Werkstätten Oldenburg e.V. eingeführt. Neben der

Werkstatt Sandkrug erhält das Kaufhaus der

Werkstätten (KDW) in der Oldenburger Innenstadt

einen Bildschirm. Gefördert wird die Anschaffung der

Bildschirme durch die Stiftung Teilhabe mit 4.500 €.

Im KDW soll das System nicht nur den Beschäftigten

und Mitarbeitern zur Verfügung stehen, auch Kunden

können sich durch MEBIS informieren.

Kunstprojekt wird fortgesetzt

Seit April werden wieder kostenlose Kunstkurse im

Atelier Farbsinn der GWO angeboten.

Kunstinteressierte können an der Rennplatzstraße

123 kreativ werden, da das Projekt „Kunst im

Quartier – Ohmstede zeigt sich vielfältig und bunt“ für

ein Jahr weitergeführt wird. In dieser Zeit werden

Kurse zu verschiedenen Themen der bildenden Kunst,

wie beispielsweise zur Acrylmalerei, dem Arbeiten mit

Speckstein oder dem Erstellen von Fotogrammen

angeboten. Ermöglicht wird die Fortsetzung durch

Spenden der Wirtschaftsvereinigung Kleiner Kreis und

der Oldenburger Bürgerstiftung sowie dank der

Unterstützung der Stadt Oldenburg.

Das aktuelle Kursprogramm kann unter: http://wfbm-

oldenburg.de/DE/kunstgruppe.php heruntergeladen

werden.

Im Sport weiter engagiert

Die Gemeinnützigen Werkstätten Oldenburg e.V.

weiten ihre Kooperation in der Zusammenarbeit mit

den Vereinen VfL und VfB Oldenburg aus.

Aus alten PVC-Bannern des VfL Oldenburg wurden in

der Näherei am Baumschulenweg schicke und

modische Taschen gefertigt, die nun unter anderem

im KDW zu erwerben sind. Jede Tasche ist ein

Bundesliga-Unikat. Der Erlös des Verkaufs kommt

dem Atelier Farbsinn zugute.

Beim Fußballverein VfB engagieren sich die GWO

gemeinsam mit der Firma Sonnenschein. Neben einer

erneuten Spielerpatenschaft wurde auch ein Projekt

gestartet, das es mobil eingeschränkten Beschäftigten

ermöglicht, mit Fahrzeugen der Fa. Sonnenschein

Auswärtsspiele des VfB zu besuchen.

Dieses Thema wird auch inder Symbolbeilage behandelt.

Page 4: Moment mal! · 2016-06-27 · Moment mal! über die Stiftung Teilhabe, die seit 2014 die Arbeit der GWO begleitet. Nicht nur die Förderung von inklusiven Angeboten ist ihr Ziel

4 Moment mal! 01|16

Impressum

Herausgeber:

Gemeinnützige Werkstätten Oldenburg e.V.

26125 Oldenburg, Rennplatzstraße 203

Telefon: (04 41) 34 05-0, Fax: (04 41) 34 05-137

[email protected], www.wfbm-oldenburg.de

Erscheinungsweise: halbjährlich

Auflage: 3.000 Exemplare

Verantwortlich: Gerhard Wessels, Vorstand

Redaktion: Harald Andert, Henning Behrmann,

Rebecca Frische, Yvonne Janssen, Katharina Klee,

Daniel Lüllmann

Symbolbeilage: Grafische Darstellung und

inhaltliche Zusammenhänge: Ulrike Sanden,

unter Verwendung des Boardmakers V 5

Mitarbeit: Dirk Orth und Wolfgang Hündling

Fotos: Gemeinnützige Werkstätten Oldenburg e.V.

Satz: Carsten Lienemann, www.clever-links-ol.de

Druck: obw – Ostfriesische Beschäftigungs- und

Wohnstätten GmbH, Emden

Stiftung Teilhabe fördert Inklusion in Oldenburg

Die Stiftung Teilhabe begleitet seit 2014 den Weg der

Gemeinnützigen Werkstätten Oldenburg e.V. Die

Aufgaben der Stiftung sind vielfältig. Sie unterstützt

zum einen mit Fördergeldern inklusive Projekte. So

konnte die Stiftung in diesem Jahr bereits 4.500 Eu-

ro für den Ausbau des barrierefreien Kommuni-

kationssystems Mebis (Moment mal! 2/2015) und

8.000 Euro für ein Spielfilmprojekt mit Beschäftigten

der GWO zur Verfügung stellen. Zum anderen verfolgt

die Stiftung aber ebenso Ziele, die über das reine

Bereitstellen von Geldern hinausgeht.

Um Teilhabe in allen Bereichen des Lebens zu

verwirklichen, wird die Stiftung selbst aktiv werden.

Als ein erstes Projekt soll ein inklusives Wohnprojekt

entstehen, das Menschen mit und ohne Behinderung

ein Zuhause bietet. Bezahlbarer und barrierefreier

Wohnraum ist in Oldenburg knapp und genau den

möchte die Stiftung schaffen. Nach Möglichkeit

sollen 12 Wohnungen entstehen, die den Bewohnern

ein möglichst selbstbestimmtes Leben ermöglichen.

Das gemeinsame Wohnen steht bei dem innovativen

Projekt im Fokus. Ein Konzept zur Umsetzung wird

zurzeit erarbeitet.

Die Stiftung Teilhabe ist auch auf Unterstützung

angewiesen, um die Inklusion in der Region

Oldenburg zu fördern. Mehr dazu im Infoblock.

Text: Daniel Lüllmann

Informationen zur Stiftung Teilhabe

Zweck der Stiftung ist die Förderung der allgemei-

nen Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft und

Gesellschaft von Menschen mit Beeinträchtigung.

Sie fördert Personen, Projekte und Einrichtungen

entsprechend der Zielsetzung des Vereins

Gemeinnützige Werkstätten Oldenburg e.V. Die

Förderung durch die Stiftung soll vor allem dort

greifen, wo staatliche Eingliederungshilfe aufgrund

finanzieller oder rechtlicher Beschränkungen nicht

oder nur unzureichend zur Verfügung steht.

Zustiftungen und Spenden

Interessenten haben die Möglichkeit, die Arbeit mit

einer Zuwendung zu unterstützen. Dies hilft der

Stiftung Teilhabe, ihre Ziele zu erreichen. Die

Stiftung Teilhabe ist als gemeinnützig anerkannt,

deshalb sind Spenden und Zustiftungen steuerlich

abzugsfähig.

Zustiftung: Die Stiftung wird mit einem Betrag in

das Stiftungsvermögen dotiert. Das heißt, das Geld

verbleibt im Vermögen. Nur die Erträge aus dem

Vermögen werden für den Zweck der Stiftung

eingesetzt.

Spenden: Die Spende unterstützt die Stiftung ganz

konkret in ihrer Tätigkeit. Das Geld wird

beispielsweise für ein festgelegtes Projekt verwandt

oder unterstützt die laufende Arbeit.

Weitere Informationen unter:

http://www.stiftung-teilhabe-oldenburg.de

Unser Spendenkonto:

Landessparkasse zu Oldenburg

Kontoinhaber: Stiftung Teilhabe

IBAN: DE57 2805 0100 0091 2941 65

BIC: SLZODE22

Page 5: Moment mal! · 2016-06-27 · Moment mal! über die Stiftung Teilhabe, die seit 2014 die Arbeit der GWO begleitet. Nicht nur die Förderung von inklusiven Angeboten ist ihr Ziel

5Gemeinnützige Werkstätten Oldenburg e. V.

Wir alle wünschen sie uns, „Sichere Orte“. Doch was

ist das eigentlich? Als „Sichere Orte“ bezeichnet man

Orte, wo Menschen sich wohlfühlen können. Und

sich dadurch auch sicher fühlen. Orte, an denen wir

keine Angst haben müssen, z. B. auch vor

psychischer oder physischer Gewalt. Diese extremen

Belastungen fallen einem sofort ein. Aber das Thema

beginnt viel früher: Jeder kennt das Gefühl der

Unsicherheit in neuen, ungewohnten Umgebungen

und Situationen. Jeder geht damit anders um, aber

ein sicherer Ort sorgt dafür, dass die Eingewöhnung

leichter fällt und sich das Gefühl der Sicherheit

schneller einstellt. An sicheren Orten können wir uns

frei entfalten und werden akzeptiert, wie wir sind.

Um solche Orte ging es in einem gemeinsamen

Projekt der Gemeinnützigen Werkstätten Oldenburg

e.V. und Studenten der Universität Oldenburg. Ziel

war es, für das Thema zu sensibilisieren und

Maßnahmen abzuleiten, die die GWO zu einem noch

sichereren Ort machen können.

Unsere Anfrage an Dr. Holger Lindemann von der Uni

weckte Interesse am Thema und wurde wohlwollend

aufgenommen. Den Studenten bot sich so die

Möglichkeit, etwas praxisnahes und sinnvolles für

ihre Masterarbeit sowie für die GWO zu tun. In einem

Arbeitskreis wurde der Ablauf des Projektes

festgelegt. Für die Inhalte waren die Studenten

zuständig. Sie erstellten einen Fragebogen, der von

Bewohnern, Beschäftigten und Mitarbeitern

ausgefüllt wurde. Anschließend wurden diese

ausgewertet. Daraus ergaben sich bereits erste

Ableitungen in Bezug auf Standorte, Häufigkeit und

Intensität bestimmter Problembereiche. So wurde

zum Beispiel die Lärmbelastung durch Maschinen

und Gespräche sehr häufig genannt. Ein weiteres

Thema war der Arbeitsweg, egal ob zu Fuß, mit dem

Fahrrad oder dem Bus.

Nach der Auswertung wurde mit der World-Café-

Methode eine Gruppenarbeit mit über 200

freiwilligen Teilnehmern aus den GWO an zwei

Aktionstagen von den Studenten geplant und

durchgeführt. Dabei wurden an Gruppentischen

bestimmte Themenschwerpunkte aus der Umfrage

vorgegeben und dann durch die Teilnehmer

besprochen und Lösungsvorschläge erarbeitet. Die

Auswertung der Ergebnisse aus dem World-Café

übernehmen die GWO.

Während des ganzen Projekts waren die Studenten

gut vorbereitet, engagiert dabei und haben sich sehr

gut innerhalb der Werkstätten bewegt. Die Beteiligten

– egal ob Studenten, Mitarbeiter oder Beschäftigte –

waren sehr aktiv und mit viel Spaß bei der Sache. Bis

hierhin war das Projekt ein voller Erfolg. Erste Ideen

sind bereits angedacht, z. B. wie die vorhandenen

Streitschlichter besser integriert werden könnten. Auf

die endgültigen Ergebnisse muss allerdings auch

Moment mal! noch ein wenig warten ...

Text: Henning Behrmann

Sichere Orte

Dieses Thema wird auch inder Symbolbeilage behandelt.

Page 6: Moment mal! · 2016-06-27 · Moment mal! über die Stiftung Teilhabe, die seit 2014 die Arbeit der GWO begleitet. Nicht nur die Förderung von inklusiven Angeboten ist ihr Ziel

6 Moment mal! 01|16

Termine undVeranstaltungen2016

04. Juli – 15 Juli: Sommerurlaub Arbeitsbereich

27.Juni – 15. Juli: Sommerurlaub BBB, FB, ältere

Beschäftigte und Seniorentagesstätte

01. August – 07. August: Dreharbeiten Film

06. August: Ernteaktion an den Stadtgärten Julius-

Mosen-Platz und Haarenstraße

25. November: Basaraufbau

27. November: Weihnachtsmarkt

23. Dezember – 30. Dezember: Weihnachtsurlaub

GedenkenWir denken an die verstorbenen Mitarbeiter:

Frank Schedemann

Josefine Zeller

Dieses Thema wird auch inder Symbolbeilage behandelt.

Besondere KunstProjekt WerkstattKunst zeigte Werke in der Kinder- und Jugendbibilothek

Eine außergewöhnliche Kunstausstellung wurde vom

26. Mai bis zum 17. Juni im Foyer der Kinder- und

Jugendbibliothek an der Peterstraße 1 gezeigt: die

Ergebnisse des Projekts WerkstattKunst. Werke aus

unterschiedlichen Kunstsparten von der Computer

Kunst über den Objektbau bis hin zur Malerei waren

Teil der Ausstellung.

Die Besonderheit der in der Ausstellung gezeigten

Kunst war deren Entstehung. Von Februar bis

Dezember 2015 hatten insgesamt 60 Beschäftigte

der Gemeinnützigen Werkstätten Oldenburg e.V. die

Gelegenheit, im Blauschimmel-Atelier unter der

Anleitung von professionellen Künstlern im Bereich

Kunst zu arbeiten. In Kleingruppen von 12 Personen

wurde in den Bereichen Experimentelle Musik,

Theater, Bildende Kunst, Maskenspiel und Computer-

Kunst kreativ gearbeitet. „Erstmals sind in dieser

Größe und in diesem Umfang Arbeitsplätze für

Menschen mit Behinderung im Bereich Kunst in

Oldenburg entstanden. Die Ausstellung zeigt das

ganze gestalterische und künstlerische Potenzial

unserer Beschäftigten“, sagte Gerhard Wessels über

das Projekt WerkstattKunst bei der

Ausstellungseröffnung.

Ilaria Massari erläuterte die Bedeutung des Projektes

für das Blauschimmel-Atelier in ihrer Rede. „Dieses

Modellprojekt zeigt uns noch einmal, wie wichtig die

Kontinuität und die Gestaltungsfreiheit für die

künstlerische Arbeit sind. Mit diesem Projekt haben

wir dafür einen möglichen Rahmen geschaffen, den

wir in Zukunft erweitern und auch gerne für andere

öffnen möchten.“

Das Projekt hatte für die GWO Modellcharakter. Auf

Basis der gemachten Erfahrungen soll die

Zusammenarbeit mit dem Blauschimmel-Atelier

fortgesetzt und intensiviert werden. Ziel ist es, ein

Nachfolgeprojekt ins Leben zu rufen.

Text: Daniel Lüllmann