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Mosaiksteine aus dem Leben der Maya Entwickelt und gestaltet von Studierenden des Instituts für Mathematik und des Instituts für Romanistik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg im Rahmen des Seminars „Interkulturelle Pädagogik im Mathematikunterricht“ unter der Leitung von Prof. Dr. Karin Richter und Susanne Schütz, M.A. Kontakt: [email protected]; [email protected] Gesellschaftliche Stellung und Schönheitsideal Die Gesellschaft der Maya war streng hierarchisch gegliedert. Die Zugehörigkeit zu einer sozialen Schicht war an der Kleidung erkennbar. Die Kleidung der Ad- ligen bestand aus einem reich verzierten Lendenschurz und Kopfschmuck aus Federn, Jaguarfellen oder Jade. Das einfache Volk hingegen trug lediglich ein Tuch um die Hüften. Lange Haare, eine hohe Stirn, ein ausgeprägter Hinterkopf und eine kräftige Nase galten bei Männern und Frauen als schön. Monumentale Pyramiden und Paläste Die bekanntesten Bauten der Maya sind ihre stufenförmigen, aus massiven Steinen und ohne Mörtel errichteten Tempelpyramiden. Stelen und plastische Verzierungen an den Bauwerken kündeten von historischen Ereignissen oder religiösen Vorstellungen. Durch ihre Bauten versuchten die Maya eine Verbindung zwischen ihrer und der Welt ihrer Götter zu schaffen. Götter und Religion Die Religion spielte eine wichtige Rolle im Leben der Maya-Völker. Ihre Priester waren Astronomen und Mathematiker und nutzten ihr Wissen, um das ungebildete Volk zu beherrschen. Sie waren zum Beispiel in der Lage, eine Sonnenfinsternis vo - rauszusagen, welche sie als Vorboten von Not und Untergang ansahen. Die Maya verehrten eine Vielzahl von Gottheiten, an deren oberster Stelle Itzamná stand. Zu Ehren und zur Besänftigung der Götter wurden oft Tiere und sogar auch Menschen geopfert. Fassade des „Nonnenvierecks“ in Uxmal (Mexiko) Poc ta Poc – das Ballspiel der Maya In fast allen Maya-Stätten findet sich ein Ballspielfeld. Die genauen Regeln des Poc ta Poc sind nicht bekannt. Ein Kautschukball wurde mit Hüfte, Oberschen- kel und Ellenbogen gespielt. Ziel war es, den Ball durch den gegnerischen Ring zu schießen, der oben an den Seitenwänden des Spielfeldes befestigt war. Das Ballspiel wurde von den Maya nicht als Sportart, sondern als religiöses Ri- tual verstanden. Wissenschaftler gehen davon aus, dass entweder die Sieger- oder Verlierermannschaft den Göttern geopfert wurde. „Tor“-Ring auf dem Ballspielplatz in Chichén Itzá (Mexiko)

Mosaiksteine aus dem Leben der Mayadisk.mathematik.uni-halle.de/schuelerseite/maya_projekt/mosaik.pdf · Volk zu beherrschen. Sie waren zum Beispiel in der Lage, eine Sonnenfinsternis

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Mosaiksteine aus dem Leben der Maya

Entwickelt und gestaltet von Studierenden des Instituts für Mathematik und des Instituts für Romanistik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg im Rahmen des Seminars „Interkulturelle Pädagogik im Mathematikunterricht“ unter der Leitung von Prof. Dr. Karin Richter und Susanne Schütz, M.A.

Kontakt: [email protected]; [email protected]

Gesellschaftliche Stellung und Schönheitsideal

Die Gesellschaft der Maya war streng hierarchisch gegliedert. Die Zugehörigkeit zu einer sozialen Schicht war an der Kleidung erkennbar. Die Kleidung der Ad-ligen bestand aus einem reich verzierten Lendenschurz und Kopfschmuck aus Federn, Jaguarfellen oder Jade. Das einfache Volk hingegen trug lediglich ein Tuch um die Hüften. Lange Haare, eine hohe Stirn, ein ausgeprägter Hinterkopf und eine kräftige Nase galten bei Männern und Frauen als schön.

Monumentale Pyramiden und Paläste

Die bekanntesten Bauten der Maya sind ihre stufenförmigen, aus massiven Steinen und ohne Mörtel errichteten Tempelpyramiden. Stelen und plastische Verzierungen an den Bauwerken kündeten von historischen Ereignissen oder

religiösen Vorstellungen. Durch ihre Bauten versuchten die Maya eine Verbindung zwischen ihrer und der Welt ihrer Götter zu schaffen.

Götter und Religion

Die Religion spielte eine wichtige Rolle im Leben der Maya-Völker. Ihre Priester

waren Astronomen und Mathematiker und nutzten ihr Wissen, um das ungebildete Volk zu beherrschen. Sie waren zum Beispiel in der Lage, eine Sonnenfinsternis vo-rauszusagen, welche sie als Vorboten von Not und Untergang ansahen. Die Maya verehrten eine Vielzahl von Gottheiten, an deren oberster Stelle Itzamná stand. Zu Ehren und zur Besänftigung der Götter wurden oft Tiere und sogar auch Menschen geopfert.

Fassade des „Nonnenvierecks“ in Uxmal (Mexiko)

Poc ta Poc – das Ballspiel der Maya

In fast allen Maya-Stätten findet sich ein Ballspielfeld. Die genauen Regeln des Poc ta Poc sind nicht bekannt. Ein Kautschukball wurde mit Hüfte, Oberschen-kel und Ellenbogen gespielt. Ziel war es, den Ball durch den gegnerischen Ring zu schießen, der oben an den Seitenwänden des Spielfeldes befestigt war. Das Ballspiel wurde von den Maya nicht als Sportart, sondern als religiöses Ri-tual verstanden. Wissenschaftler gehen davon aus, dass entweder die Sieger- oder Verlierermannschaft den Göttern geopfert wurde.

„Tor“-Ring auf dem Ballspielplatz in Chichén Itzá (Mexiko)