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Durchschnittliche Kfz-Belastungen auf Kreisstraßen außerorts 0 500 1000 1500 2000 2500 3000 LL8(B1*) LL15(B2) LL15(B3) LL15(nördl. Apfeldorfhsn.) Kreisstraßen KreisLL Oberbayern Bayern Deutschland Zählstelle Kfz DTV 2000 DTV 2005 werktags 2000 werktags 2005 21.09.2005 * Zählstelle 2005 verlegt (von innerorts nach außerorts) Eine Bewertung der Verbindungsfunktion erfolgte nicht nur allein nach den Kriterien der RAS-N, sondern mit Hilfe messbarer Größen innerhalb der Bewertungs- felder Raumentwicklung, Verkehrsangebot, Verkehrs- nachfrage und historischer Kontext. Bei der Einstufung der Verbindungsfunktion vorhan- dener Straßennetze ist eine Bewertung allein nach den Kriterien der RAS-N, die die Verbindungsfunktion von Straßen aus dem Zentrale-Orte-System ableitet, nicht ausreichend. Aufgrund der Niederlegung in den Regel- werken kommt den Kriterien der Raumentwicklung je- doch eine wesentliche Bedeutung zu. Einen Hinweis für die Verbindungsfunktion kann der Anteil der Fahrten über die benachbarten Zentren hinaus liefern. Zentralitäten sind durch Neubewertung von Räumen (z.B. Freizeit-„Wert“) oder den wirtschaftlich-technischen Wandel seit je her Veränderungen unterworfen, ebenso wie Trassierungsparameter im Straßenbau oder fiskalische Rahmenbedingungen. Eine Neuordnung der Straßennetze kann als dynamischer Prozess in Richtung einer weitgehenden Deckungsgleichheit von Tradition, Konzeption, Funktion und Administration verstanden werden. In der Praxis erscheint es notwendig, eine Neuordnung zunächst auf besonders „krasse“ Fälle zu konzentrieren. Auftraggeber: Landkreis Landsberg Bearbeitungszeitraum: 2006 Bearbeitung: Dipl.-Geogr. A. Bergmann in Zusammenarbeit mit Lang + Burkhardt Des Weiteren soll das infrastrukturelle Angebot, d.h. die technische Ausstattung der Straße gemäß den Standards der RAS-L und der RAS-Q, berücksichtigt werden. Dies kann sich sowohl auf die bereits vorhan- dene, als auch auf die geplante, d.h. unter einem sinn- vollen Aufwand mögliche technische Ausstattung der Straße beziehen. Von einer überörtlich bedeutsamen Straße sollte der Kraftfahrer die Einhaltung bestimmter Mindeststandards (z.B. Regelquerschnitte) erwarten können. Zum Verkehrsangebot zählen auch die Fahrt- möglichkeiten mit dem straßengebundenen ÖPNV (Linienbusverkehr). Neben dem Verkehrsangebot ist die Verkehrsnachfrage ein wesentliches Kriterium (die vorhandene, ggf. auch die zukünftig zu erwartende Verkehrsnachfrage). Hier- bei sind neben der Verkehrsmenge, der Anteil des Gü- terverkehrs, der Fahrtzweck und für die Verbindungs- funktion insbesondere die Fahrtweiten (in Abhängigkeit von der Siedlungsdichte und im Zusammenhang mit der Verkehrsmenge) zu berücksichtigen. Darüber hinaus sind auch historisch gewachsene Strukturen (Diskrepanz zwischen „Theorie“ und „Praxis“), politische Absichten und fiskalische Rahmen- bedingungen mit einzubeziehen, da eine für alle Be- teiligten praktikable Umsetzung gewährleistet werden soll. Die Infrastruktur im Allgemeinen und das Straßennetz im Besonderen soll die Erreichbarkeit von Einrichtun- gen der Daseinsvorsorge mit Gütern und Dienstleistun- gen sicherstellen. Darüber hinaus stellt das Straßennetz für die regionale Wirtschaft einen wichtigen Standort- faktor dar. Diese Funktionsbereiche bilden auch die Grundlage der Definition „Verbindungsfunktion“ des Straßennetzes nach RAS-N (Richtlinien für die Anlage von Straßen, Leitfaden für die funktionale Gliederung des Straßennetzes). Die Frage der Baulastträgerschaft ist jedoch nicht definiert. Veränderungen in der Bevölkerungsentwicklung sowie die stetige bauliche Weiterentwicklung des Straßen- netzes können zu Veränderungen der Straßenfunktion führen. Da klassifizierten Straßen in erster Linie Verbin- dungsfunktion zukommt, ist von Zeit zu Zeit eine Über- prüfung der realen verkehrlichen Funktion sinnvoll. Motorisierter Individualverkehr: Einstufung des Straßennetzes im südlichen Landkreis Landsberg www.stadt-land-verkehr.de

Motorisierter Individualverkehr: Einstufung des ... · Kriterien der RAS-N, die die Verbindungsfunktion von Straßen aus dem Zentrale-Orte-System ableitet, nicht ausreichend. Aufgrund

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Page 1: Motorisierter Individualverkehr: Einstufung des ... · Kriterien der RAS-N, die die Verbindungsfunktion von Straßen aus dem Zentrale-Orte-System ableitet, nicht ausreichend. Aufgrund

Durchschnittliche Kfz-Belastungen auf Kreisstraßen außerorts

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21.09.2005

* Zählstelle 2005 verlegt (von innerorts nach außerorts)

Eine Bewertung der Verbindungsfunktion erfolgte nicht nur allein nach den Kriterien der RAS-N, sondern mit Hilfe messbarer Größen innerhalb der Bewertungs-felder Raumentwicklung, Verkehrsangebot, Verkehrs-nachfrage und historischer Kontext.Bei der Einstufung der Verbindungsfunktion vorhan-dener Straßennetze ist eine Bewertung allein nach den Kriterien der RAS-N, die die Verbindungsfunktion von Straßen aus dem Zentrale-Orte-System ableitet, nicht ausreichend. Aufgrund der Niederlegung in den Regel-werken kommt den Kriterien der Raumentwicklung je-doch eine wesentliche Bedeutung zu. Einen Hinweis für die Verbindungsfunktion kann der Anteil der Fahrten über die benachbarten Zentren hinaus liefern.

Zentralitäten sind durch Neubewertung von Räumen (z.B. Freizeit-„Wert“) oder den wirtschaftlich-technischen Wandel seit je her Veränderungen unterworfen, ebenso wie Trassierungsparameter im Straßenbau oder fiskalische Rahmenbedingungen. Eine Neuordnung der Straßennetze kann als dynamischer Prozess in Richtung einer weitgehenden Deckungsgleichheit von Tradition, Konzeption, Funktion und Administration verstanden werden. In der Praxis erscheint es notwendig, eine Neuordnung zunächst auf besonders „krasse“ Fälle zu konzentrieren.Auftraggeber: Landkreis LandsbergBearbeitungszeitraum: 2006Bearbeitung: Dipl.-Geogr. A. Bergmannin Zusammenarbeit mit Lang + Burkhardt

Des Weiteren soll das infrastrukturelle Angebot, d.h. die technische Ausstattung der Straße gemäß den Standards der RAS-L und der RAS-Q, berücksichtigt werden. Dies kann sich sowohl auf die bereits vorhan-dene, als auch auf die geplante, d.h. unter einem sinn-vollen Aufwand mögliche technische Ausstattung der Straße beziehen. Von einer überörtlich bedeutsamen Straße sollte der Kraftfahrer die Einhaltung bestimmter Mindeststandards (z.B. Regelquerschnitte) erwarten können. Zum Verkehrsangebot zählen auch die Fahrt-möglichkeiten mit dem straßengebundenen ÖPNV (Linienbusverkehr).

Neben dem Verkehrsangebot ist die Verkehrsnachfrage ein wesentliches Kriterium (die vorhandene, ggf. auch die zukünftig zu erwartende Verkehrsnachfrage). Hier-bei sind neben der Verkehrsmenge, der Anteil des Gü-terverkehrs, der Fahrtzweck und für die Verbindungs-funktion insbesondere die Fahrtweiten (in Abhängigkeit von der Siedlungsdichte und im Zusammenhang mit der Verkehrsmenge) zu berücksichtigen.Darüber hinaus sind auch historisch gewachsene Strukturen (Diskrepanz zwischen „Theorie“ und „Praxis“), politische Absichten und fiskalische Rahmen-bedingungen mit einzubeziehen, da eine für alle Be-teiligten praktikable Umsetzung gewährleistet werden soll.

Die Infrastruktur im Allgemeinen und das Straßennetz im Besonderen soll die Erreichbarkeit von Einrichtun-gen der Daseinsvorsorge mit Gütern und Dienstleistun-gen sicherstellen. Darüber hinaus stellt das Straßennetz für die regionale Wirtschaft einen wichtigen Standort-faktor dar. Diese Funktionsbereiche bilden auch die Grundlage der Definition „Verbindungsfunktion“ des Straßennetzes nach RAS-N (Richtlinien für die Anlage von Straßen, Leitfaden für die funktionale Gliederung des Straßennetzes). Die Frage der Baulastträgerschaft ist jedoch nicht definiert.Veränderungen in der Bevölkerungsentwicklung sowie die stetige bauliche Weiterentwicklung des Straßen-netzes können zu Veränderungen der Straßenfunktion führen. Da klassifizierten Straßen in erster Linie Verbin-dungsfunktion zukommt, ist von Zeit zu Zeit eine Über-prüfung der realen verkehrlichen Funktion sinnvoll.

Motorisierter Individualverkehr: Einstufung des Straßennetzes im südlichen Landkreis Landsberg www.stadt-land-verkehr.de