3
PURE SOUL 83 D as Wissen rund um Diagnostik und Verständnis von Heilung versetzt uns heute in die Lage, Gesundheit und Lebenskraft in kaum vorstellbarem Ausmaß zu fördern. Wir erleben heute wie die Schulmedizin mit ihrem oft seelenver- achtenden materialistischen Menschbild und ihrem Hang zum übertriebenen Perfek- tionismus die Grenzen des Verträglichen überschreitet. Gefüttert von der Pharmain- dustrie mit all ihren bunten pharmazeu- tischen „Dauerlutschern“ verliert sie zuneh- mend an Vertrauen. Immer mehr Menschen wenden sich daher dem zu, was andere Kulturen auf unserem Planeten über die Jahrtausende hervorgebracht haben. Betrachten wir dieses gesammelte Heil- wissen der Völker und Zeiten, so offenbart sich uns eine riesige Schatztruhe gefüllt mit wertvollem Wissen über das Menschsein und die Möglichkeiten tiefgreifender und nachhaltiger Heilung. Die wertvollsten Be reicherungen des heutigen ganzheitlich geprägten Medizinverständnisses kommen ohne Zweifel aus den traditionellen fernöst- lichen Heilsystemen. Die Essenz der unter- schiedlichen philosophischen Grundlagen- werke der alten Weisheitslehren aus China, Tibet und Indien hat sehr effektive Diagnose- und Heilverfahren hervorgebracht, die nun immer mehr Beachtung finden. Sie alle ver- bindet die Auffassung, dass ohne eine Aner- kennung spiritueller und energetisch fein- stofflicher Zusammenhänge keine wirkliche Heilung möglich ist. Besonders die frühzei t ige Erkennung und Behandlung von Blockaden und energetischer Funktionsstörungen, lange bevor eine Krankheit ausbricht und schul- medizinisch messbar wird, ist eine wertvolle Ergänzung zur westlichen Medizin. Heilkunst vom Dach der Welt Tibet, das große Reich auf dem Dach der Welt war schon immer eines der entlegens- ten Gebiete der Erde. In den Schneebergen mit ihren über 8000 m Gipfeln ist man den Göttern seit jeher sehr nah. Dem Himmel am nächsten konnte sich so fernab von Rest der Welt über die Jahrtausende ein hochent- wickeltes Heilsystem entwickeln. Gespeist aus Elementen des Ayurveda und der chine- sischen Medizin und durchdrungen von der buddhistische Weisheitslehre hat sich eine Volksheilkunde mit besonderem Charakter entwickelt hinter der sich eine Schatztruhe voll mit allem Wissen über das unsichtbare Netzwerk und die Faktoren, die unser Leben steuern verbirgt. Den Mönchsärzten Tibets ist es zu verdanken, dass uns eine Medizin- tradition erhalten blieb, die konsequent hei- lendes Wissen und Rituale für Mensch und Natur in den Mittelpunkt der Therapie stellt und dabei nur ein Ziel vor Augen hat: Einheit und Gesundheit von Körper, Geist und Seele. Sie ist eines der Wunder dieser Welt. Ihre Lebensphilosophie zeigt intelligentes die Menschheit bereicherndes Wissen auf. Ihre Medizin vereint das Wissen verschiedener Heilsysteme: des indischen Ayurveda, der TCM, der persischen Unani-Medizin und der mongolisch-schamanistischen Bönmedizin. Die enge Verbindung von Medizin und Spiri- tualität macht die Tibetische Medizin zu einer einzigartigen Erscheinung, die unsere Sichtweise von Gesundheit und Krankheit um wertvolle Elemente bereichert. Großes Interesse finden immer mehr die ausgefeilten Diagnosemethoden wie z.B. die tibetische Puls- und Zungendiagnose, mit der sich äußere (z.B. klimatische Einflüsse) und innere Krankheitsauslöser(z.B. emo- tionale Blockaden) bereits im Frühstadium diagnostizieren lassen, sodass durch geziel- tes Gegensteuern und rechtzeitige Behand- lung ein Krankheitsausbruch verhindert werden kann. Viele der tibetischen Behandlungsformen basieren auf einer besonderen Form der psychosomatischen Akupunktur und Aku- Moxatherapie, die sich besonders bei der Behandlung von psychosomatischen Störun- gen, Ängsten und Depressionen aber auch bei Schmerzzuständen aller Art hervor- ragend bewährt hat. Nus.pa – die Lebensenergie Jede irdische Manifestation ist Ausdruck einer allumfassenden Kraft, einer dyna- mischen Energie, die jedes Lebewesen durchdringt und stark oder eher schwach zum Ausdruck kommen kann. Lebendigkeit, Begeisterungsfähigkeit, Gelassenheit, innere Stärke, Mut und Freude sind Ausdruck eines gleichmäßigen Flusses dieser Lebensener- gie. Der Mensch, dessen Lebensenergie so fließt, hat einen klaren festen Blick, leuch- tende Augen, eine starke, deutliche Stimme und ein bestimmtes, präsentes Auftreten, sein Abwehrschild, das Immunsystem, ist i ntakt. Nus.pa wird aus zwei großen Hauptquellen genährt: der karmischen („vererbten“) Kon- stitutionsenergie und der durch persönliche Achtsamkeit und „Disziplin“ erworbenen Energie. Im Mittelpunkt steht die Überzeugung, dass das Bewusstsein das Sein bestimmt, dass der Mensch ist, was er denkt! So ist der gesunde Geist die wesendliche Quelle von Nus.pa und damit Grundvoraussetzung für Gesundheit. Die sich auf diese Weise nährende Energie bleibt im Fluss durch ein harmonisches Zusammenspiel ihrer fünf Ele- mentprinzipien Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser und den sich aus ihr formenden drei Lebensessenzen rLhung (Wind), mKhris-pa (Galle) und Bad-kan (Schleim). Das Wissen um die Eigenschaften der drei Lebensessen- zen und ihrer dynamischen Wechselwirkun- gen und Prinzipien ist der wesentliche Schlüssel zum Verständnis der tibetischen Auffassung von Krankheit und Gesundheit. Das gesamte Universum ist ebenso wie der Mensch eine Erscheinung der Manifesta- tionsvielfalt dieser drei Energieprinzipien und der mit ihnen verbundenen Aspekte. D.h. e ine Komposition von geistigen, psychischen und körperlichen Prozessen die in struktur- bildenden, sich wandelnden und beharren- den Phänomenen erscheinen. Wenn sich diese Körperessenzen durch äußere oder innere Auslöser in einen Zustand des Mangels oder des Überschusses getrieben werden, stören sie sich gegenseitig. Unwohlsein, Symptome und Krankheit sind die Folge. Diagnosemethoden Pulsdiagnose: Die Pulsdiagnose als Kern- element tibetischer Diagnostik ist ein erstaunlich präzises Diagnoseverfahren, das neben langjähriger Erfahrung ein hohes MOXA, MANTRA UND GEBETSMÜHLEN Das alte Heilwissen aus den Hochtälern des Himalaja „Wenn du fühlst, dass in deinem Herzen etwas fehlt – dann kannst du, auch wenn du im Luxus lebst, nicht glücklich sein.“ – 14. Dalai Lama –

MOXA, MANTRA UND GEBETSMÜHLEN - drhobert.de · PURE SOUL 87 Sehnsucht nach Veränderung Immer mehr Menschen verspüren zunehmend ein Gefühl der Hilflosigkeit und Frustration wenn

Embed Size (px)

Citation preview

PURE SOUL 83

Das Wissen rund um Diagnostik undVerständnis von Heilung versetztuns heute in die Lage, Gesundheit

und Lebenskraft in kaum vorstellbarem Ausmaß zu fördern. Wir erleben heute wiedie Schulmedizin mit ihrem oft seelenver -achtenden materialistischen Menschbildund ihrem Hang zum übertriebenen Perfek-tionismus die Grenzen des Verträglichenüberschreitet. Gefüttert von der Pharmain-dustrie mit all ihren bunten pharmazeu -tischen „Dauerlutschern“ verliert sie zuneh-mend an Vertrauen. Immer mehr Menschenwenden sich daher dem zu, was andere Kulturen auf unserem Planeten über die Jahrtausende hervorgebracht haben.

Betrachten wir dieses gesammelte Heil -wissen der Völker und Zeiten, so offenbartsich uns eine riesige Schatztruhe gefüllt mitwertvollem Wissen über das Menschseinund die Möglichkeiten tiefgreifender undnachhaltiger Heilung. Die wertvollsten Be reicherungen des heutigen ganzheitlich geprägten Medizinverständnisses kommen ohne Zweifel aus den traditionellen fernöst-lichen Heilsystemen. Die Essenz der unter-schiedlichen philosophischen Grundlagen-werke der alten Weisheitslehren aus China,Tibet und Indien hat sehr effektive Diagnose-und Heilverfahren hervorgebracht, die nunimmer mehr Beachtung finden. Sie alle ver-bindet die Auffassung, dass ohne eine Aner-kennung spiritueller und energetisch fein-stofflicher Zusammenhänge keine wirklicheHeilung möglich ist. Besonders die frühzei tigeErkennung und Behandlung von Blockadenund energetischer Funktionsstörungen, langebevor eine Krankheit ausbricht und schul-medizinisch messbar wird, ist eine wertvolleErgänzung zur westlichen Medizin.

Heilkunst vom Dach der Welt

Tibet, das große Reich auf dem Dach derWelt war schon immer eines der entlegens -ten Gebiete der Erde. In den Schneebergenmit ihren über 8000 m Gipfeln ist man denGöttern seit jeher sehr nah. Dem Himmel amnächsten konnte sich so fernab von Rest derWelt über die Jahrtausende ein hochent -wickeltes Heilsystem entwickeln. Gespeistaus Elementen des Ayurveda und der chine-

sischen Medizin und durchdrungen von derbuddhistische Weisheitslehre hat sich eineVolksheilkunde mit besonderem Charakterentwickelt hinter der sich eine Schatztruhevoll mit allem Wissen über das unsichtbareNetzwerk und die Faktoren, die unser Lebensteuern verbirgt. Den Mönchsärzten Tibetsist es zu verdanken, dass uns eine Medizin -tradition erhalten blieb, die konsequent hei-lendes Wissen und Rituale für Mensch undNatur in den Mittelpunkt der Therapie stelltund dabei nur ein Ziel vor Augen hat: Einheitund Gesundheit von Körper, Geist und Seele.Sie ist eines der Wunder dieser Welt. Ihre Lebensphilosophie zeigt intelligentes dieMenschheit bereicherndes Wissen auf. IhreMedizin vereint das Wissen verschiedenerHeilsysteme: des indischen Ayurveda, derTCM, der persischen Unani-Medizin und dermongolisch-schamanistischen Bönmedizin.Die enge Verbindung von Medizin und Spiri-tualität macht die Tibetische Medizin zu einer einzigartigen Erscheinung, die unsereSichtweise von Gesundheit und Krankheitum wertvolle Elemente bereichert.

Großes Interesse finden immer mehr dieausgefeilten Diagnosemethoden wie z.B. dietibetische Puls- und Zungendiagnose, mitder sich äußere (z.B. klimatische Einflüsse)und innere Krankheitsauslöser(z.B. emo -tionale Blockaden) bereits im Frühstadiumdiagnostizieren lassen, sodass durch geziel-tes Gegensteuern und rechtzeitige Behand-lung ein Krankheitsausbruch verhindert werden kann.

Viele der tibetischen Behandlungsformenbasieren auf einer besonderen Form derpsychosomatischen Akupunktur und Aku-Moxatherapie, die sich besonders bei derBehandlung von psychosomatischen Störun-gen, Ängsten und Depressionen aber auchbei Schmerzzuständen aller Art hervor -ragend bewährt hat.

Nus.pa – die Lebensenergie

Jede irdische Manifestation ist Ausdruck einer allumfassenden Kraft, einer dyna -mischen Energie, die jedes Lebewesendurchdringt und stark oder eher schwachzum Ausdruck kommen kann. Lebendigkeit,

Begeisterungsfähigkeit, Gelassenheit, innereStärke, Mut und Freude sind Ausdruck einesgleichmäßigen Flusses dieser Lebensener-gie. Der Mensch, dessen Lebensenergie sofließt, hat einen klaren festen Blick, leuch-tende Augen, eine starke, deutliche Stimmeund ein bestimmtes, präsentes Auftreten,sein Abwehrschild, das Immunsystem, ist intakt.

Nus.pa wird aus zwei großen Hauptquellengenährt: der karmischen („vererbten“) Kon-stitutionsenergie und der durch persönlicheAchtsamkeit und „Disziplin“ erworbenenEnergie.

Im Mittelpunkt steht die Überzeugung, dassdas Bewusstsein das Sein bestimmt, dassder Mensch ist, was er denkt! So ist der gesunde Geist die wesendliche Quelle vonNus.pa und damit Grundvoraussetzung fürGesundheit. Die sich auf diese Weise nährende Energie bleibt im Fluss durch einharmonisches Zusammenspiel ihrer fünf Ele-mentprinzipien Holz, Feuer, Erde, Metall undWasser und den sich aus ihr formenden dreiLebensessenzen rLhung (Wind), mKhris-pa(Galle) und Bad-kan (Schleim). Das Wissenum die Eigenschaften der drei Lebensessen-zen und ihrer dynamischen Wechselwirkun-gen und Prinzipien ist der wesentlicheSchlüssel zum Verständnis der tibetischenAuffassung von Krankheit und Gesundheit.Das gesamte Universum ist ebenso wie derMensch eine Erscheinung der Manifesta-tionsvielfalt dieser drei Energieprinzipien undder mit ihnen verbundenen Aspekte. D.h. eine Komposition von geistigen, psychischenund körperlichen Prozessen die in struktur-bildenden, sich wandelnden und beharren-den Phänomenen erscheinen. Wenn sichdiese Körperessenzen durch äußere oder innere Auslöser in einen Zustand des Mangelsoder des Überschusses getrieben werden,stören sie sich gegenseitig. Unwohlsein,Symptome und Krankheit sind die Folge.

Diagnosemethoden

Pulsdiagnose: Die Pulsdiagnose als Kern-element tibetischer Diagnostik ist ein erstaunlich präzises Diagnoseverfahren, das neben langjähriger Erfahrung ein hohes

MOXA, MANTRA UND GEBETSMÜHLEN

Das alte Heilwissen aus den Hochtälern des Himalaja

„Wenn du fühlst, dass in deinem Herzen etwas fehlt – dann kannst du, auch wenn du im Luxus lebst,

nicht glücklich sein.“ – 14. Dalai Lama –

PURE SOUL 85PURE SOUL84

Die Pulsdiagnose ist der Kern der ti-betischen Medizin. Nicht seltenwird sie von erfahrenen Ärzten als

einzige Diagnosemethode verwendet, da siedie energetische Situation des Patienten inseiner Ganzheit erfasst. Zungendiagnose,Urinbetrachtung und Befragung dienen dannnur noch der Bestätigung dessen, was be-reits in den Pulsen diagnostiziert wurde. Sieist daher das Erste, was den tibetischen Arztinteressiert und steht noch vor der Befra-gung. Es handelt sich bei dieser Methodeum ein Diagnoseverfahren erstaunlicher Prä-zision, das neben langjähriger Erfahrung einhohes Maß an Intuition und sehr viel Finger-spitzengefühl, Tastsinn und Einfühlungsver-mögen erfordert, besonders dann, wennman hinter das schauen will, was zunächst zusehen ist. Die Pulsdiagnose ist deshalb eineder schwierigsten Disziplinen traditionellerärztlicher Kunst. Mit ihrer Hilfe kann der ArztStörungen unterschiedlichster Art erkennen.Der gesundheitliche Zustand der wichtigstenOrgane kann ebenso beurteilt werden wiedas Gleichgewicht der drei Körperenergiensowie der Elementetyp und die Konstitutioneines Patienten. Auch der gesunde Patientprofitiert von der Pulsdiagnose, weil eineAussage über seinen Energiezustand undseine wirkliche emotionale Grundstimmungmöglich ist. Besonders die frühzeitige Erken-nung und Behandlung von Blockaden undenergetischer Funktionsstörungen, lange be-vor eine Krankheit ausbricht und schulmedi-zinisch messbar wird, ist eine wertvolle Er-gänzung zur westlichen Medizin. Die Pulsdi-agnose spielt an dieser Stelle eine entschei-dende Rolle. Mit ihrer Hilfe können ausge-brannte leere Energiesysteme aufgedecktwerden, und so können Maßnahmen einge-leitet werden, diese wieder aufzufüllen.

Voraussetzungen

Die Pulsdiagnose muss von einem ausge-ruhten, nicht unter Stress stehenden Arzt inruhiger Atmosphäre durchgeführt werden.Nur wenn Arzt und Patient gleichermaßenausgeruht sind, können die Energien „sau-ber“ wahrgenommen und „ungefärbt“ er-fasst und interpretiert werden. Der Arzt istmit seiner ganzen Konzentration bei seinemPatienten und stellt sich bei jedem Puls ge-fühlsmäßig neu auf ihn ein, um dann intuitiv

zu erfassen, welche Energiesituation derPuls widerspiegelt. In speziellen Fällen stellter eine Frage, deren Antwort er dann im Puls„liest“. Dabei sind Arzt und Patient vollkom-men entspannt und atmen ruhig und be-wusst gleichmäßig. Bei schweren Krankhei-ten kann es sinnvoll sein, dass der Arzt denPatienten in dessen gewohnter Umgebungzu Hause aufsucht. Genauso muss auch dieJahreszeit bedacht werden. Jede Jahreszeithat besondere vorherrschende Pulse, um dieman wissen muss.

Die Technik

Arzt und Patient sitzen sich bequem gegen-über. Der zu untersuchende Arm ist im Ell-bogengelenk um 45 Grad nach oben gebeugtund liegt in den Händen des Arztes.

Der Arzt untersucht bzw. liest beim männ-lichen Patienten zuerst mit der rechten Handden Puls des linken Armes seines Patienten.Als Faustregel gilt, dass an jedem Pulssitus60 Schläge gelesen werden. Dies dauert beieinem geübten Arzt etwa sechs Minuten. Ge-rade am Anfang sollte man sich jedoch zehnbis 15 Minuten Zeit nehmen. Dann folgt diePulslesung am rechten Arm des Patientenmit der linken Hand des Arztes. Abschließendliest er beide Arme vergleichend gleichzeitig.

Bei einer weiblichen Patientin liest der Arzterst mit seiner linken Hand den Puls desrechten Arms, anschließend mit seiner rech-ten Hand den Puls des linken Arms. Dannwerden beide gleichzeitig gefühlt.

Die Pulsqualitäten

An jeder der erwähnten Pulsstellen wird diePulswelle ertastet. Diese kann sich in Länge,

Breite, Tiefe, aber auch in Kraft, Fülle undForm verändern. Der männliche Puls ist dickund stark und kann leicht fälschlicherweiseeine Wind- oder Hitzekrankheit vermutenlassen. Der weibliche Puls ist grundsätzlichfein, subtil und etwas schneller und kann da-her fälschlicherweise in Richtung einer Gal-le-Krankheit interpretiert werden. Die Puls-geschwindigkeit liefert bereits erste Hin-weise auf eine Erkrankung. Normalerweisehat der Mensch eine Herzfrequenz von 72Schlägen pro Minute, was etwa fünf Schlä-gen pro Atemzyklus entspricht. Ist der Pulsschneller, deutet das auf eine Hitzekrankheithin, ist er langsamer, auf eine Kältekrankheit.Geschwindigkeitswechsel während der Zähl-phase zeigen immer eine Störung an.

Man unterscheidet 15 wesentliche Pulsqua-litäten. Ordnet man die Pulse den energeti-schen Störungen zu, ergibt sich folgendes Bild:

– Wind-Krankheit: Leerer Puls, gespanntund doch gleichzeitig wie an der Oberflä-che schwimmend, drückt sich leicht runterund springt beim Loslassen schnell wiederhoch (wie ein Ball, der unter Wasser ge-drückt wird), schwingend und stockend zu-gleich, pendelt auch hin und her und er-scheint daher zu Recht arythmisch.

– Galle-Krankheit: Schneller, feiner Puls,der sich drahtig anfühlt und dadurch deut-lich, ohne dass man ihn suchen muss, her-vortritt, kann fast als scharfkantig emp-funden werden.

– Schleim-Krankheit: Puls schwach, flach,versunken und undeutlich, kaum wahr-nehmbar, langsam, schwerfällig und zäh,oft ist auch der Leberpuls nur schwachtastbar.

– Hitzekrankheit: Wegrollend und schwerzu pressen, kommt deutlich hervor, sehrstark, hart wie eine Eisenstange, drahtiggespannt wie eine Gitarrensaite, bei Ver-dauungsstörungen dick und schwer.

– Kältekrankheit: Schwach, hohl und leichtzu drücken, wie ein dünner Faden, ver-schwindet kaum spürbar im Fleisch.

Text: Dr.med. Ingfried Hobert, Foto: © F.Schmidt / Fotolia.com

DER PULS DES LEBENS – Tibetian Pulsreading

„Wenn ein Mensch seine Mitte findet, ist das Fundament für Heilung gelegt“

Dr.med. Ingfried Hobert Arzt für Ganzheitsmedizin und Ethno-medizin in eigener Praxis in Steinhude.Hier verbindet er das Beste aus ver-schiedenen Welten miteinander: Schul-medizin, Naturheilkunde und tradi -tionelles Heilwissen anderer Kulturen.In einem eigens entwickelten ganz -heitlichen Therapiekonzept wendet erdieses Wissen mit großer Leidenschaftin seiner Praxis an. Er ist Autor zahl -reicher Gesundheitsratgeber und Bü-cher über traditionelle Heilverfahren.www.drhobert.de

Unter anderem erschienene Bücher vonDr. Hobert:� Körperbewußtsein und Zellintelligenz(Crotona Verlag)

� Zurück zur Mitte (O.W. Barth Verlag)� Die Praxis der tibetischen Medizin(O.W.Barth Verlag)

� Das Handbuch der natürlichen Medi-zin (Ariston Verlag)S

Über den Autor:

Maß an Intuition und Fingerspitzengefühl erfordert. Der ausgeruhte Arzt legt Zeige -finger, Mittelfinger und Ringfinger direktnebeneinander an bestimmten Pulsstellenauf die Haut des Patienten, um dann mit einen Finger nach dem anderen nach untenzu drücken – wie beim Klavierspielen. So wieein Sturm riesige Wellen aufbäumen kannoder nur sanft Windwellen einen See be -rühren, lassen sich neben Länge, Breite, Tiefe, aber auch Kraft, Fülle und Form dereinzelnen Pulswellen insgesamt 15 Puls -qualitäten unterscheiden. Die Qualität derPulswellen an den entsprechenden Tast -stellen macht eine sehr präzise Aussageüber die gefährdeten oder bereits erkranktenOrgane. Der intuitiv klare Arzt kann eine klare Aussage über den Energiestatus desPatienten, seine emotionale Grundver -fassung und den zugrunde liegenden „Miss-verständnissen“ machen.

Diagnose durch Augenschein, Hören undRiechen: Die Zungendiagnose steht imMittelpunkt der Betrachtung, wobei be-sonders Form, Farbe, Feuchtigkeitsgehaltund Farbverteilung auf dem Zungenkörpereine wichtige Rolle spielen. Beispielsweiseweisen Zahneindrücke am Zungenrand aufeine Schleimkrankheit (Schwäche des Erd -elements) hin. Besondere Beachtung findenauch Haut, Gestalt und Konstitution, Hal-tung, Bewegung, Reinlichkeit, Zähne, Augen,Blickfestigkeit und Ausstrahlung. Auch z.B.Stimme, Klang, Sprache, Redefluss und Atmung des Patienten sowie Mund- undSchweißgeruch werden aufmerksam regis -triert.

Urindiagnose: Der Urin ist ein außerordent-lich wichtiges diagnostisches Medium. Erwird auf Farbe, Dunst, Geruch und Blasen-bildung hin untersucht. Grundsätzlich gilt,dass heller, klarer und reichlicher Urin mitgroßer Blasenbildung (beim Umrühren) auf

eine Kältekrankheit hinweist, während dunk-ler, trüber und spärlicher Urin eine Hitze-krankheit anzeigt. Bei Gallekrankheiten ist er z.B. übel riechend, dunkelgelb, trübe undgeht manchmal sogar leicht ins Rötlicheüber.

Ganzheitliche Therapie

Heilkräuter, Ernährung und spezielle Heilverfahren: Heilkräuter und Pillen auspflanzlichen, tierischen, mineralischen undmetallischen Substanzen aus dem Himalaja,geerntet nach strengen astrologischen Regeln, werden nach uralten bewährten Rezepten hergestellt. Sie sind in der Lage,Krankheiten erstaunlich effektiv zu be -handeln. Typgerechte, der Tages- und derJahreszeit angepasste Nahrungsmittel, ge-zielt nach ihren Geschmacks- und Wirk -qualitäten (Zuordnung zu den 5 Elementen)eingesetzt, wirken wie Heilmittel und stärkendas Gleichgewicht der Lebensessenzen. Moxatherapie, Akupunktur, Öl- und Klang-schalenmassagen, Kräutereinreibungen, Ein-renktechniken, Aderlass und Schröpfen sindspezielle Therapieverfahren, die richtig ein-gesetzt zur Gesundung führen.

Behandlung durch spirituelleTherapien

Heilungsrituale (Suggestivmantras) und spe-zielle Geistes- und Körperübungen be-schleunigen und vertiefen den Heilungs -prozess. Dazu gehören neben Lu Jong, Kum Nye und Atemübungen regelmäßigeKontemplation in Stille und Askese. Unab-dingbar für tiefgreifende Heilung ist die Meditation, die konzentrierte Sammlung inder Stille, um dem Lärm des Alltags etwasentgegen zu setzen, den Geist zur Ruhe kommen zu lassen, Bewusstheit und Wach-heit mittels traditioneller Technik zu trainie-ren (geistiges „Zähneputzen“).

Änderung der Verhaltens- und Lebensgewohnheiten

Gespeist und beseelt mit traditionellem undaktuellen Gedankengut des Dalai Lama(Wohlwollen, edles Verhalten, Liebe und einfrohes Herz sind die beste Arznei) fungiertder tibetisch orientierte Arzt als Berater undGeburtshelfer neuer heilender Ideen. Dabeiist er selbst bemüht, vorbildhaft aus spiri-tueller Wachheit zu handeln. Mit lebensord-nenden Gesprächen informiert und motivierter mit der richtigen Potenz, um „mund -gerecht“ den Weg zur Freiheit von krank -machenden Einschränkungen und Anhaftun-gen fortzuschreiten.

So wird Krankheit zur Chance für einen Neuanfang, Auslöser eines neuen Lebens-abschnittes. Wir erhalten die Möglichkeit,mit neuer Kraft das zu verwirklichen, wasvon Natur aus in uns angelegt ist.

Text: Dr.med. Ingfried Hobert

Fotos: © hjschneider / Fotolia.com© kostrubiec / Fotolia.com

PURE SOUL 87

Sehnsucht nach Veränderung

Immer mehr Menschen verspüren zunehmendein Gefühl der Hilflosigkeit und Frustrationwenn es darum geht, gute Vorsätze umzuset-zen und das eigene Lebenskonzept im spiri-tuellen Sinne zu verändern bzw. den Notwen-digkeiten der geänderten Zeit anzupassen. FairTrade Produkte, Vegane Ernährung, täglicheMeditation und immer wieder Achtsamkeit undBewusstheit… in ach so vielen Dingen. Oft bre-chen die Versuche schon nach wenigen Tagen,spätestens nach einigen Wochen wieder insich zusammen. Man fühlt sich schlechter undunvollkommener als vorher.

Gehirnforscher und Quantenbiologen beschei-nigen uns auf der anderen Seite sehr über -zeugend, dass wir unsere eingefahrenen Pro-gramme und Muster bis in hohes Alter hineinverändern können. Nötig dafür sind jedochspezielle neuroblastische Botenstoffe, die imFrontalhirn „Neuprogrammierungen“ möglichmachen. Diese werden ausgeschüttet wennneue Erfahrungen mit starken Gefühlen ein-hergehen. Je intensiver die neuen Erfahrungensind und umso stärker sie das Gewöhnlichedurchbrechen und Begeisterung und Faszi -nation auslösen, desto stärker wirken die lebensveränderten Kräfte.

Reinigung

Das Ritual des Feuerlaufs ist ein Ereignis dasden Rahmen des Normalen und Gewöhnlichensprengt. Dieses Ritual des Loslassen und Neu-beginns wird schon seit hunderten von Jahrenin vielen Religionen und Kulturen meist zumReinigen der Seele praktiziert. Die ältestenZeugnisse finden sich in Tibet, auf Hawaii undFiji. Im Norden von Spanien, in der Region Castilla y Leon in der Nacht von St. Johanns(23. Juni) die Zeremonie des Feuerlaufs durch-geführt. Bei diesem Feuerlauf (paso del fuego)dürfen nur die Einwohner des Ortes über dieglühenden Kohlen gehen. In Bulgarien laufenoder tanzen am Konstantin-Tag (21. Mai) Frauen barfuß über glühende Kohlen, mit Ikonen in Händen. Hier geht es um Vertrauenund Reinigung.

Ängste überwinden, Altes loslassen – unbekannte

Potentiale entfalten

„Wenn du siehst und erlebst, das du das Unmögliche tun kannst, nämlich barfuß überglühende Kohlen zu gehen, und darin zu tanzen,ohne dich zu verbrennen, wirst du dich fragen:Was ist in meinem Leben sonst noch möglich…“

Der Feuerlauf ist eine außergewöhnliche Gele-genheit, das Leben zu transformieren, eigeneselbst auferlegte Beschränkungen zu über -winden und das unmöglich Erscheinende möglich zu machen. Wahrzunehmen dass

man mehr ist und kann, als man bisher zu glauben vermochte. Es eröffnet die Gelegen-heit eigene Begrenzungen zu überwinden undeinen kleinen Einblick in bisher unvorstellbareMöglichkeiten zu erfahren. Etwas zu spüren,das in dieser Form noch nicht dagewesen war.Eine Erfahrung die in der Tiefe berührt und unvergesslich bleibt.

Beim Feuerlauf wird das Undenkbare plötzlichreal, durchführbar. Wir erfahren, dass wir esselbst bestimmen, ob wir uns verbrennen odernicht; wir bekommen eine Ahnung davon, dasswir unsere Realität und unser ganzes Lebenselbst festlegen. Wir erleben unsere intensiveAngst vor dem Feuer, dem Verbrannt werden,aber auch, dass wir unverletzt durchs Feuergehen können wenn wir uns vorbereiten undvertrauen entwickeln. Feuer löst alte Struk -turen und schafft Platz für Neues. Wir über-winden Hindernisse in uns und setzen damitgebundene Energie frei die uns nun für neueszur Verfügung steht. Wir können sie benutzen,um in unserem Leben weiter zu gehen. Anstelle der Angst entsteht ein Freiraum, der sich mit Freude und Lebendigkeit, mit unserem natürlichen Lebensgefühl füllt.

Vertrauen wieder finden

„Träume umsetzen, erleben, zur Tat schreitenund nicht nur davon Reden, das sind Feuer -läufer – Über den Glutteppich gehen, um das eigene Potential zu verstehen, um all die ver-borgenen Fähigkeiten zu erkennen, nicht für einen kurzen Moment, sondern mit einer nachhaltigen Wirkung in allen künftigen alltäg-lichen Feuerläufen…“

Nach mehrstündiger Vorbereitung erfahren die Teilnehmer des Feuerlaufs das Wunder, 8 m unverletzt über glühende Kohlen zu gehen.Was bleibt, ist das unbeschreibliche Gefühl der Genugtuung, etwas unbestimmtes aber immens Wichtiges in sich selbst bezwungen zuhaben. Und gleichzeitig etwas neues Unbe-schreibliches gefunden zu haben… Vertrauen!

Text: Dr.med. Ingfried Hobert, Foto: © Jan C̆ejka / Fotolia.com

Feuerlauf 2013: 26. Januar 2013 von 13.30 – ca. 20.00 Uhr

Leitung: Bärbel HubertusOrt: Wedemark/ NegenbornKursgebühr: 120,– €

(Wiederholer 90,– €)

Organisation und Anmeldung:Dr.med.Ingfried Hobert Tel.: 05033/95030 E-mail: [email protected]

FEUERLAUFRitual der Reinigung und des Neuanfangs

Wer etwas haben möchte, das er noch niemals hatte, ist eingeladen etwas tun,

was er noch niemals getan hat…