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MÄRKTE _Länderreport USA 28 _ results _Deutsche Bank änderreport USA Lederhose statt Cowboyhut: Deutsche Unternehmen helfen bei der Steigerung des amerikanischen Wirtschaftswachstums

MÄRKTE Länderreport USA änderreport USAProbleme, erklärt Zielke, dessen RGIT deutsche Unternehmen in den USA auch bei der Gründung un-terstützt, gebe es allerdings bei Einreise

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Page 1: MÄRKTE Länderreport USA änderreport USAProbleme, erklärt Zielke, dessen RGIT deutsche Unternehmen in den USA auch bei der Gründung un-terstützt, gebe es allerdings bei Einreise

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Lederhose statt Cowboyhut: Deutsche Unternehmen helfen bei der Steigerung des amerikanischen Wirtschaftswachstums

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ThesenWerben um Töchter: Rund 3500

deutsche Unternehmen haben

Ableger in Amerika. Die USA,

als Industriestandort lange tot-

gesagt, werben erfolgreich um

neue Unternehmen aus Europa.

Gute Stimmung: Wenig Büro-

kratie, treue Kunden und

qualifi zierte Arbeitskräfte –

die meisten deutschen Unter-

nehmen loben den Standort.

Erfolgreich ist aber nur, wer sich

auf die lokalen Besonderheiten

einstellen kann.

 In der Waterville Street im kleinen Städtchen Water-

bury im US-Bundesstaat Connecticut stehen die

Maschinen niemals still. In zwei Zwölf-Stunden-

Schichten stampfen und pressen die Anlagen der Firma

H&T Inc. unermüdlich Becher für Batterien – die Gehäu-

se handelsüblicher Energiezellen, wie sie in Taschen-

lampen oder tragbaren Radios zum Einsatz kommen.

Insgesamt produzieren die 130 Mitarbeiter rund drei

Milliarden solcher Batteriegehäuse pro Jahr. Seit 1980

gehört das Unternehmen zur Heitkamp & Thumann KG

mit Sitz in Düsseldorf und beliefert gemeinsam mit drei

weiteren Fabriken alle großen Batterieproduzenten:

Varta, Duracell, Energizer.

Ein Wegwerfprodukt wie Batterien – made in USA?

„Na klar“, sagt Dan Moffa, Finanzchef von H&T. „Alle un-

sere Kunden fertigen ebenfalls hierzulande.“ Entschei-

dend sei die Nähe zu den Absatzmärkten. Die Kosten im

Vergleich zu China seien – gemessen am logistischen

Aufwand – nicht so viel höher, dass es sich lohnen wür-

de, Batterien aus Fernost in die Vereinigten Staaten zu

verschiffen. Gleichzeitig hält Moffa die USA für einen

Industriestandort erster Güte: „Der Arbeitsmarkt ist

extrem fl exibel, in Connecticut ist eine Vielzahl me-

tallverarbeitender Betriebe zu Hause, deshalb fi nden

wir leicht gute Leute.“ So konzentriert sich der Batterie-

spezialist aus Waterbury ganz auf den US-Markt. „Dort

sind Batterien noch viel weiter verbreitet als etwa in

Europa“, freut sich Deutsche Bank Kunde Moffa. Er

setzt für die nächsten Jahre auf Wachstum.

Die USA, als Industriestandort lange totgesagt, wer-

den für produzierende Unternehmen aus aller Welt zu-

nehmend interessanter. Schon jetzt gibt es nach Anga-

ben des Delegiertenbüros der Deutschen Wirtschaft

(RGIT) in den USA rund 3500 Niederlassungen deutscher

Unternehmen, sie beschäftigen 570 000 Menschen. Und

eine aktuelle Umfrage der Deutsch-Amerikanischen

Auslandshandelskammer zeigt: 95 Prozent der deut-

schen Firmen in den USA erwarten 2013 ein deutliches

Wachstum ihres Geschäfts, 86 Prozent wollen zusätzli-

che Arbeitsplätze schaffen. Dass US-Präsident Barack

Obama Anfang November mit einer knappen Mehrheit

wiedergewählt wurde, nehmen Experten als Garant für

eine verlässliche Wirtschaftspolitik. „Obama fördert

die Industrie und kleine und mittlere Unternehmen“,

sagt Klaus Deutsch, Direktor des Berliner Büros von

Deutsche Bank Research und Experte für Nordamerika.

„Deutsche Unternehmen sind ihm sehr willkommen.“

Im vergangenen Jahrzehnt haben die Vereinig-

ten Staaten Schätzungen zufolge rund fünf Millionen

Industriejobs verloren, Amerikas Anteil an den welt-

weiten Güterexporten sank zwischen 1980 und 2011

von 16 auf elf Prozent, während China seinen Anteil

im gleichen Zeitraum mehr als verzehnfachte und die

USA inzwischen weit hinter sich gelassen hat. Doch die

USA arbeiten an einem Comeback, und deutsche Mit-

telständler haben daran einen entscheidenden Anteil.

Firmen wie Heitkamp & Thumann helfen, in den USA

neue industrielle Kerne aufzubauen oder die alten Zen-

tren des verarbeitenden Gewerbes wieder zum Leben

zu erwecken. „Die Wirtschaft wächst beständig“, sagt

Nils Jannsen, US-Konjunkturexperte am Institut

Welcome, German MittelstandGut 100 Tage nach seiner Wiederwahl setzt US-Präsident Obama auf neues Wachstum. Deutsche Mittelständler sollen ihm dabei helfen. Von dort kommt viel Lob für die Standortbedingungen der Amerikaner

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für Weltwirtschaft in Kiel. Dass sich die Regierung

Obama Ende des Jahres mit den Republikanern schließ-

lich doch noch auf einen vorläufi gen Steuerkompro-

miss einigen konnte, hat einen Konjunktureinbruch

zu Beginn des Jahres 2013 aus seiner Sicht verhindert.

In letzter Minute hatten die beiden Parteien den

Sturz über den Rand des „fi scal cliff“ abgewendet und

sich darauf verständigt, eine Reihe von Steuererleich-

terungen zu verlängern, die in den vergangenen Jahren

in Kraft getreten waren. Ohne diese Einigung hätten

ab Anfang 2013 automatisch wieder die normalen

Steuer regeln gegolten – das hätte die Konjunktur nach

Berechnungen von Ökonomen abgewürgt. Auch H&T-

Finanzchef Moffa ist froh, dass ihm der Nachlass auf

die Unternehmensteuer wohl erhalten bleiben wird,

der für Unternehmen gilt, die ihre Produkte ausschließ-

lich in den USA herstellen und verkaufen.

Für Stormy Mildner, USA-Expertin der Stiftung Wis-

senschaft und Politik in Berlin, bedeutet Obamas Wieder-

wahl Kontinuität. „In der Handelspolitik etwa stehen die

Zeichen weiter auf Liberalisierung“, sagt Mildner. Ähn-

lich wie deutsche Bundesländer haben viele US-Bundes-

staaten Förderprogramme aufgelegt, um die Ansiedlung

von Unternehmen zu unterstützen, auch von deutschen

Dependancen. Hinzu kommt: Laut Institut der deut-

schen Wirtschaft kostete die Arbeitsstunde im verar-

beitenden Gewerbe 2011 in Deutschland 35,66 Euro, in

den USA dagegen nur 23,81 Euro. Das ist zwar immer

noch ein Vielfaches der chinesischen Arbeits kosten von

3,17 Euro pro Stunde – dafür sind US-Fabriken aber auch

erheblich produktiver. Schon bezeichnen Beobachter

die USA als das „China des Westens“.

Bislang drängen deutsche Hersteller und

ihre Zulieferer vor allem auf den amerikanischen Auto-

mobilmarkt. Insbesondere in den Südstaaten haben

sie neue Branchencluster aufgebaut: BMW mit seinem

Werk in Spartanburg in South Carolina, Mercedes-Benz

in Tuscaloosa (Alabama) und Volkswagen in Chattanoo-

ga in Tennessee. Als aussichtsreich gilt auch das Thema

Energie. Vor allem wegen der gigantischen Erdgasvor-

kommen, die US-Exploratoren dank neuer Fördertech-

niken entdeckt haben. 100 Jahre sollen die Vorräte die

Vereinigten Staaten versorgen können.

Hürden gibt es für Unternehmen aus dem Ausland

kaum. „Zollschranken sind weitgehend abgebaut“, sagt

Deutsche Bank Research Experte Deutsch. Einzig bei

der Vergabe öffentlicher Aufträge diskriminieren US-

Behörden die Töchter ausländischer Unternehmen

immer noch regelmäßig, sagen Experten unisono.

Dennoch: Die Rahmenbedingungen sind exzellent,

sagt Thomas Zielke, Leiter des Deutschen Wirtschafts-

büros RGIT in Washington. „Die Bevölkerung wächst,

ist relativ jung. Der Konsum der Amerikaner bleibt eine

verlässliche Kraft.“

Probleme, erklärt Zielke, dessen RGIT deutsche

Unternehmen in den USA auch bei der Gründung un-

terstützt, gebe es allerdings bei Einreise und Visum-

formalitäten, die US-Behörden seit dem 11. September

2001 strenger handhaben. Über 20 verschiedene Visum-

klassen machen auch deutschen Unternehmen und

ihren Mitarbeitern aus der Heimat das Leben schwer.

„Insbesondere, wenn sie Angestellte aus Regionen mit-

95 Prozent der deutschen Firmen erwarten Wachstum

Dan Moffa, Finanzchef von Heitkamp & Thumann: „Die Nähe zu den Absatz-märkten ist entscheidend“

US-Produktionshalle bei Heitkamp & Thumann: Import aus China lohnt sich nicht

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bringen, die von den USA als problematisch eingestuft

werden – aus Pakistan zum Beispiel oder aus dem Na-

hen Osten“, sagt Zielke.

Ein Wermutstropfen ist auch die mühselige Suche

nach guten Arbeitskräften. „In der Regel müssen die

Unternehmen sie selbst anlernen“, weiß Zielke. „Das

Bildungssystem in den USA weist große Defi zite auf,

Ausbildungsberufe wie in Deutschland gibt es nicht.“

Seit der Markt für private Immobilien in der Finanzkrise

zusammengebrochen ist und viele US-Bürger ihre Eigen-

heime nur noch mit hohen Verlusten verkaufen können,

sind Arbeitskräfte auch nicht mehr so mobil wie einst.

SMS Siemag, Spezialist für Hütten und Walzwer-

ke, der in den USA 15 Niederlassungen mit insgesamt

800 Mitarbeitern betreibt, kooperiert gezielt mit inge-

nieurwissenschaftlichen Studiengängen, um guten

Nachwuchs zu rekrutieren, für Arbeiter hat man ein

hausinternes Trainingsprogramm aufgelegt. „Noch fi n-

den wir geeignete Bewerber“, erklärt SMS-Finanzchef

Pete Fernie. Doch wenn die Stahlnachfrage in den kom-

menden Jahren anzieht, womit Fernie fest rechnet, will

er vorbereitet sein. Seit 2002 hat SMS Siemag in den USA

im Schnitt um fünf bis zehn Prozent pro Jahr zugelegt.

Investitionen fi nanziert Fernie komplett über die Mut-

ter in Deutschland. „Das ist günstiger und einfacher

als Bankdarlehen.“ Den Zahlungsverkehr und einen

Cash Pool für die zehn Unternehmen der US-Gruppe

organisiert Fernie gemeinsam mit der Deutschen Bank

(siehe Interview rechts). „Das machen wir unabhängig

von unserer Muttergesellschaft, weil wir damit Wech-

selkursprobleme vermeiden.“ Deutsche Unterneh-

Herr Ackermann, Sie unterstützen

für die Deutsche Bank deutsche

Unternehmen in den USA. Womit?

Unsere Aufgaben sind vielfältig: Wir

führen Geschäftskonten und

wickeln den täglichen Zahlungsver-

kehr ab. Für eine Vielzahl unserer

Kunden haben wir auch Cash Pools

aufgesetzt.

Wie fi nanzieren die Firmen ihre

Investitionen?

Oft durch konzerninterne Finanzie-

rungen, aber auch Bankfi nanzierung

gegen Garantie der deutschen

Muttergesellschaft. Allerdings beob-

achten wir, dass Unternehmen, die

nicht an der Börse gelistet sind, nicht

so ohne weiteres von amerikani-

schen Banken Kredite bekommen.

Hier haben wir ganz klar einen

Vorteil, da wir als Deutsche Bank in

den meisten Fällen eine jahrzehnte-

lange Zusammenarbeit mit der

deutschen Muttergesellschaft haben.

Die Kreditprüfung ist dadurch weni-

ger aufwendig, und wir sind schneller.

Bieten Sie auch Working-Capital-

Finanzierungen?

Ja natürlich, über sogenannte

Revolving Credit Facilities. Daneben

stellen wir unseren Kunden auch

Supply-Chain-Finance-Lösungen

zur Verfügung. Je nach Bedarfslage

bieten wir hier Accounts-Payable-

Finanzierungen oder auch Supplier-

Finanzierungen – sogenannte

Confi rmed Payables – an.

Wie stark sind US-Niederlassungen

deutscher Unternehmen von

Währungsschwankungen zwischen

Euro und Dollar betroffen?

Zum Großteil ganz erheblich, vor

allem dann, wenn diese Nieder-

lassungen eine hohe Importquote

haben. Dies ist zum Teil auch der

Grund, warum viele Unternehmen

eine Produktionsstätte in den

USA unterhalten, um so den Groß-

teil ihrer Kosten nicht den Wäh-

rungsschwankungen unterliegen

zu lassen. Da viele Kunden aber

wesentliche Teile ihres Umsatzes

durch Importe abdecken, sind

sie dem Währungs risiko direkt oder

indirekt ausgesetzt. Obwohl

einige Unternehmen ihre Währungs-

absicherung in den vergangenen

Jahren in Deutschland zentralisiert

haben, stehen wir vielen unse-

rer Kunden in Rat und Tat bei ihrer

Währungsabsicherung zur Ver-

fügung.

INTERVIEW

„Wir sind schneller“

Hans Ackermann leitet das internationale Firmenkundengeschäft der Deutschen Bank in New York

Vergleichbar mit Deutschlands Osten

Mit niedrigen Arbeitskosten (in Euro pro Stunde)

und arbeitgeberfreundlichem Arbeitsrecht liegen die

USA für Firmen auf attraktivem Niveau.STAND: 2011; QUELLE: INSTITUT DER DEUTSCHEN WIRTSCHAFT 2012

Polen

Tschechien

Ostdeutschland

USA

Kanada

Deutschland

Frankreich

Westdeutschland

Schweiz44,96

37,57

35,91

35,66

27,81

23,81

22,42

9,99

6,46

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men, die sich für die USA interessieren, sollten einige

Punkte bedenken, rät RGIT-Chef Zielke: die Regeln zur

Produkthaftung etwa, denn bei Klagen kommen leicht

Schadenersatzforderungen in Millionenhöhe zusam-

men. Und: Es gibt zwar ein Doppelbesteuerungsabkom-

men zwischen den USA und Deutschland, dennoch sei

es ratsam, einen Steuerberater zu Rate zu ziehen, meint

Zielke. Auch die Auslandshandelskammern unterstüt-

zen Firmen in solchen Fragen.

Wichtig bei jedem Engagement in den Vereinigten

Staaten: Ein deutscher Unternehmer investiere nicht

„in den USA“, sondern müsse sich schon genau über-

legen, welche Region und welcher Bundesstaat am

besten zu ihm passen. Zielke warnt: „Die rechtlichen

Unterschiede – etwa bei den Umweltstandards – zwi-

schen einzelnen US-Bundesstaaten sind enorm.“

DAVID SELBACH

Finanzmanager Ralf Roeske, MAHLE-Filtersysteme: Mit 3200 Mitarbeitern gehört MAHLE zu den größten deutschen Unternehmen in den USA

Wenn Ralf Roeske vom Osten Tennessees

spricht, gerät er regelrecht ins Schwär-

men: „Wie im Schwarzwald“ sehe es in dem

südlichen US-Bundesstaat aus, sagt der

Konstanzer vom Bodensee, der nunmehr

seit 17 Jahren in den USA lebt. Und noch et-

was erinnert den Senior Director Finance/

Treasury der Firma MAHLE Industries,

Incorporated, einer Tochter des Stuttgarter

Automobilzulieferers MAHLE, an die alte

Heimat: „Die Menschen in Tennessee sind

sehr loyal und äußerst fl eißig.“

MAHLE, weltweit einer der wichtigsten

Hersteller von Bauteilen für Verbren-

nungsmotoren wie Kolben und Zylinder,

ist seit 1976 mit einem eigenen Werk

in Morristown in Tennessee vertreten.

Damals wollte Großkunde Caterpillar

seinen Zulieferer in unmittelbarer Nähe

der eigenen Fertigung wissen. Zuvor hatte

das schwäbische Unternehmen seine

US-Kunden aus Deutschland über deren

Vertriebsbüro in Chicago aus mit Kolben

für schwere Nutzfahrzeuge bedient. Inzwi-

schen gehört MAHLE mit 14 Standorten

und rund 3200 Mitarbeitern zu den größten

deutschen Unternehmen in den USA.

Man will nah bei seinen Kunden sein.

MAHLE beliefert Hersteller schwerer Nutz-

fahrzeuge wie Caterpillar, Volvo und

Cummins, außerdem die Produzenten

von Pkws und leichten Transportern:

Chrysler, GM, Ford, Toyota, Nissan, Honda

und Volkswagen. Roeske stellt den USA

auch als Produktionsstandort Bestnoten

aus: „Unsere Produkte fertigen wir hier

auf demselben Qualitätsniveau wie in

Deutschland“, sagt Roeske.

Allerdings muss auch MAHLE seine Arbeiter

meist selbst anlernen und fortbilden.

„Gerade wenn es um das metrische System

und ähnliche Dinge geht, versagt das US-

Schulsystem“, sagt Roeske. Um die Zukunft

macht er sich wenig Sorgen. 2012 legte

der Umsatz von MAHLE in Nordamerika

um satte zehn Prozent zu, für 2013

erwartet Roeske, der einen Großteil des

Cash Managements in den USA über die

Deutsche Bank abwickelt, zwar nur noch

ein Plus von vier Prozent. Doch das ist

immer noch deutlich mehr, als die Gesamt-

wirtschaft der USA wohl wachsen wird.

„Viele Autos in den USA sind mehr als zehn

Jahre alt und müssen bald erneuert wer-

den“, sagt Roeske. Er rechnet damit, dass

die Amerikaner in den nächsten Jahren

zwischen 14 und 15 Millionen Fahrzeuge

dieser Art kaufen werden. Und er hofft,

dass sie endlich auch den Dieselmotor

entdecken, mit dem sich MAHLE be-

sonders gut auskennt. „Es geht auf jeden

Fall positiv weiter.“

FALLSTUDIE MAHLE

Schwarzwald in TennesseeAutomobilzulieferer MAHLE ist seit Mitte der 70er Jahre mit eigenen Werken in den USA vertreten – und spart nicht mit Lob für den Produktionsstandort

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Deutsche Bank Research www.dbresearch.de

p Die Umfrage und weitere Informationen

zum Standort bei den Deutsch-Amerikanischen

Handelskammern www.gaccny.com

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