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ROCHUS MAGAZIN DER PFARRE ST. ROCHUS UND DES ORATORIUMS DES HL. PHILIPP NERI MÄRZ 2021 AUSGABE 1/21 Alpha Kurs WIESO BIN ICH HIER? Gaudete ÜBER DEN TOD EINER FREUNDIN Corona & Hoffnung INITIATIVEN IN SCHWIERIGEN ZEITEN (C) Florian Feuchtner

MÄRZ 2021 AUSGABE 1/21 ROCHUS - Rochuskirche

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ROCHUSMAGAZIN DER PFARRE ST. ROCHUS UND DES ORATORIUMS DES HL. PHILIPP NERI

MÄRZ 2021AUSGABE 1/21

Alpha KursWIESO BIN ICH HIER?

GaudeteÜBER DEN TOD EINER FREUNDIN

Corona & HoffnungINITIATIVEN IN SCHWIERIGEN ZEITEN

(C) F

lori

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euch

tner

Alle hier angeführten Termine sind vorbehaltlich der jeweils geltenden Einschränkungen im Zusammenhang mit Corona

OSTERN IN ST. ROCHUSSonntag, 28. März, PALMSONNTAG:9.00 Uhr Palmweihe am Karl-Borromäusplatz (bei Schlecht-wetter in der Kirche), anschl. Prozession in die Kirche und feierliche hl. Messe

Donnerstag, 1. April, GRÜNDONNERSTAG:8.00 Uhr Trauermette18.30 Uhr Hl. Messe vom letzten Abendmahl mit Fuß-waschung, anschl. Entblößung der Altäre und Anbetung bis 22.00 Uhr Freitag, 2. April, KARFREITAG:Fast- und Abstinenztag8.00 Uhr Trauermette14.30 Uhr Kreuzwegandacht18.30 Uhr Liturgie vom Lei-den und Sterben des Herrn, anschl. Anbetung beim Hl. Grab bis 21.00 Uhr

Samstag, 3. April, KARSAMSTAG:8.00 Uhr TrauermetteGanztägige Anbetung beim Hl. Grab19.45 Uhr Segnung des Oster-feuers am Rochus Markt20.00 Uhr Einzug in die Kirche und Osternachtsfeier, anschl. Auferstehungsprozession durch die KircheMusikal. Gestaltung: Franz Schubert (1797-1828), Deut-sche Messe, und ,,Regina coeli“ v. Ferdinand Schubert, Bläserquartett und Chor der Capella San Filippo unter der Leitung von Tore Tom DenysSonntag, 4. April,

OSTERSONNTAG:Hl. Messen um 8.00 Uhr, 9.30 Uhr, 11.00 Uhr und 18.30 Uhr11.00 Uhr, Feierliches lateini-sches HochamtSpeisensegnung nach allen heiligen Messen

Montag, 5. April, OSTERMONTAG:Hl. Messen wie an Sonntagen!

Pfarrkanzlei von Gründon-nerstag bis Ostermontag geschlossen!

AM MONATSBEGINN JEWEILS GEBET UM

GEISTLICHE BERUFUNGEN Donnerstag: Anbetung im Rahmen des Donnerstagsora-toriumsHerz-Jesu-Freitag: 6.30 Uhr Jugendmesse im Kleinen Ora-torium, anschl. Frühstück16.00 Uhr Kindermesse (ab 15.30 Uhr Vorbereitung auf die Messe und Beichtgelegen-heit), anschl. JauseGanztägige eucharistische Anbetung, nach der Abend-messe ,,Abend der Barmher-zigkeit“Herz-Marien-Samstag: An-betung nach der Abendmesse bis 20.00 Uhr

EHEFESTEin gemeinsamer Abend mit anderen Ehepaaren: 1x monat-lich an einem Donnerstag22. April20. Mai: Siebenkirchenwall-fahrt24. Juni: Feuriger Ausklang - Grillabschlussabend

Besinnungsnachmittage in Maria Sorg (Exerzitienhaus der Oratorianer) oder im Kleinen Oratorium in der Pfarre: Ter-mine siehe Wochennachrich-ten oder auf der Homepage

SENIORENRUNDEjeweils 14-tägig an einem Mitt-woch um 15.30 Uhrderzeit gemeinsame Messen, aber keine Treffen im Pfarr-saal - bitte beachten Sie An-kündigungen in den Wochen-nachrichten!

MONATSWALLFAHRT ZUR MUTTER VOM GUTEN RATJeden 26. des Monats, um 18.00 Uhr, Rosenkranz vor dem Allerheiligsten; hl. Messe angeführt jeweils von einem Gastpriester, um Festigung im

Glauben, um Erneuerung der Kirche, um geistliche Berufun-gen und um den Frieden in der Welt

HL. MESSE IN ZUSAMMEN-ARBEIT MIT DEN MALTESERNam Samstag, 10. April, 8. Mai, 12. Juni jeweils um 17.00 Uhr in der Kirche

STUDIENTAG ZUM 50. TO-DESTAG VON PROF. FRIED-RICH WESSELY (geistlicher Vater des Wiener Oratoriums)am Sonntag, 9. Mai von 9 bis 17 Uhr im Pfarrsaal von St. Rochus

SIEBENKIRCHENWALLFAHRTDonnerstag, 20. Mai, 18.00 Uhr Beginn der Wallfahrt, ca. 19 Uhr hl. Messe in der Dominikanerkirche, Ende bei der Minoritenkirche mit anschl. Agape

FRONLEICHNAMDonnerstag, 3. Juni8.00 Uhr Feierliches Amt in der Kircheanschl. ca 8.55 Uhr Fronleich-namsprozession über den Ziehrerplatz (1. Altar) in den Arenbergpark8.45 Uhr Kindermesse im Arenbergpark beim ,,Schwam-merl“ (2. Altar) anschließend ca. 9.30 Uhr Prozession zum 3. Altar am Karl-Borromäus-Platz und wei-ter zur Kirche (4. Altar)anschließend Pfarrfest für alle Pfarrangehörigen mit Buffet und Luftburg für Kinder in der Pfarrhofgasse

PHILIPPSFESTMittwoch, 26. Mai7.00 Uhr hl. Messe mit anschl. Philippslitanei8.00 Uhr hl. Messe mit anschl. Philippsgebet10.00 Uhr hl. Messe (A.O.Form), Respice de Coelo, Philippslied17.45 Uhr Beginn der Monats-wallfahrt mit Rosenkranz vor dem Allerheiligsten18.30 Uhr Feierliches PONTIFI-KALAMT, Philippslied, Respice de Coelo

Im Anschluss an alle heiligen Messen wird der Einzelsegen mit der Reliquie des heiligen Philipp gespendet. Nach der Abendmesse Agape im Pfarr-saal

PFARRLEBENSONNTAGSMESSEN8.009.30 (Familienmesse) 11.00 (lat. Hochamt) 18.30

WOCHENTAGSMESSEN7.00 (lat., an Schul tagen) 8.0010.00 Samstag (a.o. Form, außer in den Schulferien)18.30

Papst Franziskus hat ein Jahr des heiligen Josef ausgerufen. Unser Kardinal hat von einem seiner ersten Besuche bei ihm erzählt, der neue Hl. Vater sei ein großer Verehrer des Nährvaters: Er habe eine Statue des hl. Josef und wichtige Anliegen schreibe er auf Zettelchen, die er unter diese Figur schiebe. Soweit noch nicht ungewöhnlich unter Christen mit engen Freundschaften im Himmel. Aber: Die Statue stelle den heiligen Josef schlafend dar, denn: Josef hat seine wichtigsten Weisungen im Traum empfangen. Was für ein entspannter Zugang zu Problemen!Diese warmherzige Vertrautheit zwischen unserem Papst und dem Patron der Kirche und Ziehvater des Erlösers, dem „Schatten“ des Ewigen Vaters, spricht aus dem Schreiben „Patris Corde“, mit dem Franziskus das Jahr des hl. Josef ausgerufen hat, 13 herzerwärmende Seiten, lesenswert!In der vielbeschworenen, gegenwärtigen Situation geht auch an uns Christen die Versuchung nicht vorüber, sich (zu) sehr mit Fehlern abzugeben – fremden, über die man spricht, oder eigenen, die einen bedrücken. Der Papst stellt uns Josef als „Vater im Erbarmen“ vor, der viele Missgeschicke von seiner Familie nicht abwenden konnte. Er sagt: „Allzu oft denken wir, dass Gott sich nur auf unsere guten und starken Seiten verlässt, während sich in Wirklichkeit die meisten seiner Pläne durch und trotz unserer Schwachheit realisieren.“ Darum „müssen wir lernen, unsere Schwachheit mit tiefem Erbarmen anzunehmen“.„Der Böse lässt uns verächtlich auf unsere Schwachheit blicken, während der Heilige Geist sie voll Erbarmen ans Tageslicht bringt. Die Sanftmut ist der beste Weg, um mit dem Schwachen in uns umzugehen“, und dann verschwindet auch der ausgestreckte Zeigefinger gegen den anderen. „Aus diesem Grund ist es wichtig, der Barmherzigkeit Gottes zu begegnen, insbesondere im Sakrament der Versöhnung.“ Eine Begegnung, die in Josef sichtbar wird: „Gerne stelle ich mir vor, dass die Haltung Josefs Jesus zum Gleichnis vom verlorenen Sohn und vom barmherzigen Vater inspiriert hat (vgl. Lk 15,11-32).“Josef lehrt uns, „dass der Glaube an Gott auch bedeutet, daran zu glauben, dass dieser selbst durch unsere Ängste, unsere Zerbrechlichkeit und unsere Schwäche wirken kann. Und … wir uns nicht davor fürchten müssen, das Ruder unseres Bootes Gott zu überlassen … er hat alles wesentlich umfassender im Blick.“ Gott sei Dank!

IhrPATER RUDOLF SCHAFFGOTSCH CO

INHALT

4 WAS STEHT AN?Aktuelles aus der Pfarre

5 LOKALTIPPCafé Zartl

6 HEILIGENPORTRAITDie Macht der Sehnsucht

7 EINLADUNGAlpha Kurs

8 PORTRAIT Gaudete - über den Tod einer Freundin

13 DER HOHENLOHEHerrgottswinkel

14 UNSER GLAUBEIm Angesicht des Leides

16 EINDRUCK7-Kirchen-Wallfahrt

18 WELTKIRCHECorona und Hoffnung

20 BRAUCHTUMAm Hungertuch nagen

21 PRO & CONTRALeben nach dem Tod

22 GLAUBEN IM ALLTAGBettler

LIEBE LESER,

Aktuelles aus der Pfarre

Was steht an?

Lokaltipp

In dem Eckhaus Rasumofskygasse 7 hat es seit jeher auch ein Kaffeehaus gegeben,das nach dem Ersten Weltkrieg von einem Herrn Zartl übernommen und repräsentativ ausgebaut wurde: seither führt es diesen Namen. Die folgenden Renovierungen haben den alten Stil und dessen Charme Gott sei Dank bewahrt. Wie viele Wiener Kaffeehäuser hat es die Form eines L, an dessen Spitze einst die Sitzkassiererin saß, heute gehört ein Flügelden Rauchern, der andere den Nichtrauchern. Es gibt die obligaten gepolsterten Sitznischen, Marmortische, Spiegel und auffallend viele und schöne Beleuchtungskörper und natürlich ein Stammpublikum, das trotz der Nähe des Hundertwasserhauses mit Touristen nur spärlich durchsetzt ist. Eine spezielle Attraktion ist der „Kalananagasalon“, in dem sichdie „International Brotherhood of Magicians“ und zweifellos auch andere weniger geheimnisvolle Vereine treffen. Mit Dank bemerkt man die Abwesenheit von Musik. Diese friedliche, althergebrachte,unaufdringliche Atmosphäre hat immer schon Künstler und Literaten angezogen, vor dem Kriege gehörten Doderer, Musil, Gütersloh, Polgar, Ginzkey zu den Habitués, danach Farkas, Gulda, Frühwirth, Milo Dor. Jeannie Ebner schrieb hier 1957 ihren Roman „Die Wildnis früher Sommer“. Auch Sie können hier ohne Angst vor Belästigung auf eine Prüfung lernen, dichten oder komponieren.

Erika Stagl

Geheimtipp im Dritten

GOTTESDIENSTE VON PALMSONNTAG BIS OSTERNBei Drucklegung des Rochus war noch nicht absehbar, inwiefern die großen Liturgien der Karwoche, von Palmsonntag bis Ostersonntag (s. Terminübersicht), heuer öffentlich gefeiert werden können. Bitte informieren Sie sich in den Tagen vor dem Palmsonntag über unserer Homepage www.rochuskirche.at oder über unseren Schaukasten. Wir hoffen sehr, dass wir diese Liturgien nicht nur per livestream übertragen dürfen. Aufgrund der Abstandsregeln wird es allerdings sicher Platzbeschränkungen geben. Deshalb überlegen wir, einige der großen Liturgien zu verschiedenen Uhrzeiten anzubieten. Eine Anmeldung zum Mitfeiern wird aber unerlässlich sein

STUDIENTAG ÜBER DEN GEISTLICHEN VATER DES WIENER ORATORIUMSAm 9. Mai holen wir den zum 50. Todestag von Prof. Friedrich Wessely (+6.12.1970) geplanten Studientag nach. Von 9 bis 17 Uhr besteht die Möglichkeit im Pfarrsaal von St. Rochus über Leben, Einsichten und Wirken dieses großen geistlichen Lehrers zu erfahren und die Spiritualität des Wiener Oratoriums besser kennenzulernen.

GNADENJUBILÄUM – 70 JAHRE PRIESTERWEIHE VON DR. P. HERIBERT BASTELAm 29. Juni begeht unser Mitbruder P. Heribert, Gründungsmitglied des Wiener Oratoriums und langjähriger Pfarrer von St. Rochus, sein 70. Priesterjubiläum. Sein überaus fruchtbares Wirken, das auch in den vielen geistlichen Berufungen, die durch die Seelsorge des Oratoriums in St. Rochus gewachsen sind, ist uns Anlass, Gott Lob und Dank zu sagen. Wir tun dies im Rahmen der Monatswallfahrt am 26. Juni.

7-KIRCHENWALLFAHRTNachdem letztes Jahr unsere beliebte 7-Kirchenwallfahrt entfallen musste, hoffen wir sehr, diese heuer doch wieder durchführen zu können. Geplant ist sie für den Donnerstag, 20. Mai. Beginn ist um 18 Uhr in der Rochuskirche. Singend und betend ziehen wir bis zur Kirche Am Hof und machen dabei in verschiedenen Kirchen der Inneren Stadt halt, um im Geist des hl. Philipp um die Gaben des Hl. Geistes zu beten.

Erika Stagl

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Heiligenanekdote

DIE MACHT DER SEHNSUCHT

Dietrich ist als einziger Sohn unter fünf Töchtern im elterlichen Haus in Florenz wahrlich il beato tra le donne (dt. der Glückliche unter den Frauen / der Hahn im Korb). Man parliert in allen möglichen Sprachen, verkehrt mit den Geistesgrößen der Zeit auf vertrautem Fuße, genießt als wohlhabende Familie das süße Leben in der Kunst-Metropole, häuft Wissen an und kultiviert den Geschmack.Keine Sorgen trügen das Familienglück und Dietrich von Hildebrand kann sich glücklich schätzen, von seiner Mutter in allen Belangen gefördert zu werden.Doch ein Faktum überrascht: In Italien, das zu großen

Teilen noch unter der weltlichen Herrschaft des Pontifex in Rom liegt, wo von der Waschfrau bis zum Professor der häufigste Ausruf der Verwunderung Madonna! ist und man sich ein Leben außerhalb der katholischen Kirche nur schwer vorstellen kann; in diesem Land also bleibt dem sensiblen und klarsichtigen Kind der Katholizismus vollkommen fremd.Dennoch: Aus ästhetischen Gründen hängt an einer Wand des Hauses die Nachbildung des Hauptes Christi von Donatello. Hier erwischt die Mutter den Knaben auf den Boden niedergestreckt, ins Gebet versunken. Von ihr hatte er das nicht.

Später wird der pro forma evangelisch Getaufte über seine Liebe zur Philosophie in die katholische Kirche übertreten und fortan nie mehr von ihr lassen. Er verteidigt todesmutig die Rechte des Individuums gegen die Masse, welche in Gestalt von Nationalsozialismus und Kommunismus den Einzelnen zu verschlingen sucht. Und er liebt die Kirche, da er erkennt: Sie allein hat die Fülle dessen in sich, was er immer geliebt und ersehnt hat - das Gute, das Wahre und das Schöne.

P. Philipp Karasch CO

Einladung

Die Flucht geht vom Deutschen Reich nach Österreich über die Schweiz, Frankreich, Spanien und Portugal nach Übersee. Als bitterarmer Mann kommt der Gelehrte mit seiner Familie in Sicherheit, nachdem er als ,,gefährlichster Feind und das größte Hindernis für den Nationalsozialismus in Österreich“ bezeichnet worden war. Dabei hatte sein Leben so verzaubert begonnen.

Der nächste Alphakurs beginnt nach Ostern! Endlich. Wir haben euch vermisst. Die ganz unterschiedlichen Menschen, die sich beim Abendessen kennenlernen und dann mit den ganz großen Fragen beschäftigen: Wieso bin ich hier? Wer ist Jesus? Wie betet man eigentlich? Woher kommt das Böse? Wir freuen uns auf euch, herzlich willkommen!

1. ABEND: DO, 08. APRIL 19:30 - 21:1510. ABEND: DO, 24. JUNI 19:30 - 21:15ORT: PFARRSAAL IN ST. ROCHUSALPHA-TAG: SAMSTAG, 29. MAI

,,Der Kurs und die Leute waren eine ganz neue

Welt für mich, die Leute haben eben Gott oder ein stärkeres Band zu

Gott gesucht, alle waren offen und freundlich.

Letztendlich hat der Kurs einen großen Beitrag zum

Entschluss, mich taufen/ firmen lassen, geleistet.“

Florian, 34

,,Besonders zugesagt hat mir die zwanglose und angenehme Atmosphäre in den wöchentlichen Einheiten. Es hat mich etwas Überwindung gekostet, mich mit den ganz zentralen Fragen des Sinns und des Danach zu beschäftigen. Der Alphakurs hat mir geholfen, weil ich damit nicht alleine war. Es war eine schöne Möglichkeit, mich mit meinem Glauben auseinanderzusetzen in einer Gemeinschaft, die Halt und Orientierung gibt.“ Monika, 79

,,Auch wenn ich katholisch aufgewachsen bin, konnte ich

beim Alphakurs immer wieder Neues lernen. Außerdem

war es interessant, mit den anderen Teilnehmern über

die vorgetragenen Themen zu diskutieren.“

Jakob, 25

,,Der Alphakurs war für mich eine Überwindung. Nach dem ersten Abend habe ich im Kalender nachgezählt, wie viele Abende ich denn da noch hin muss. Ich war überfordert. Da ich mir aber vorgenommen habe daran teilzunehmen, wollte ich es auch „durchziehen“. Ich ging nochmals hin und nochmals und nochmals. Mit der Zeit wurde es leicht und am Schluss war ich sehr traurig, dass die Zeit so schnell verging. Ich habe viele Antworten bekommen. Ich habe erfahren, dass ich am Weg bin und gelernt wie es ist, davon nicht mehr abzukommen. Es war eine Atmosphäre ohne Wertung, ohne Vorurteil und mit viel Geduld. Ich habe einiges neu verstanden und möchte diese Erfahrung insgesamt nie mehr missen. Sobald es geht werde ich gerne einen Abend für den Alphakurs kochen und somit einen Bruchteil, von dem was ich bekommen habe, zurück geben.“Julia, 42

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PortraitPortrait

Heute vor einem Monat saß ich den ganzen Tag im Zug, um zum Begräbnis meiner liebsten Freundin Katharina zu fahren.

Es fühlt sich immernoch grotesk an, das zu schreiben. Sie hat immer radikal gelebt. Wie kann es jetzt schon einen Monat her sein, dass sie begraben wurde? Und sie ist ja immernoch lebendig. Sie arbeitet jetzt eben in einer anderen Abteilung der Kirche. Das weiss ich. Das hilft auch. Manchmal merke ich genau, dass sie da ist. Aber ich verstehe nicht, dass ich ihr nicht schreiben kann, was hier passiert. Dass ich sie nicht anrufen kann, um ihr zu erzählen, wie beeindruckend ich ihren Mann, ihre Eltern und ihre Geschwister gerade finde. Wie mir aufgefallen ist, dass ihre kleine Tochter Salome ihr ähnelt, in ihrer Zartheit und ihrem Krawall. Dass ich mich nicht auf unser nächstes Date in Luxemburg oder Berlin freuen kann, dass ich nicht mehr neben ihr auf ihrem rosa Sofa sitzen kann. Dass sie nicht mehr fragen wird, ob ich ein Cappuccinchen will. Dass wir nie wieder zusammen Hymnen singen. Dass sie keine hochtrabenden Pläne für mein Leben mehr entwirft und mich so fundamental ermutigt und inspiriert durch ihre Courage und ihre Schönheit und ihre großen Ideen. Dass sie mich nicht mehr rasend macht, indem sie alles in Frage stellt.

Ich wollte eigentlich nicht hin. Der Gedanke, dass Luxemburg zu weit weg ist und die Beerdigung winzig

wäre, hat mich erleichtert. Ich wollte nicht dabeisein, wenn sie in einer Kiste liegt. Und dann war ich doch dort und ich bin so dankbar. Dass der Pastor gesagt hat „let me assure you, Katharina is not in there“ (ich versichere euch, Katharina ist nicht da drin). Für diese Berührung mit dem Himmel. Dass es einen Ort gab für die angemessene fundamentale Verzweiflung und die zarte Hoffnung, die alles durchdrungen hat. Für ihre ganze Familie, vor deren Größe und Tiefe und Weite ich die Knie beugen wollte. In dem Moment war alles gereinigt, aller bullshit (wie Katharina sagen würde) war weg. Übrig war nur noch Liebe. Am 16. Dezember auf einem Luxemburger Friedhof war das große Geheimnis, dass wir nach Gottes Abbild geschaffen sind, an ihrer Mama und ihrem Papa, ihrem Mann, ihrer Schwester und ihren Brüdern ganz offenbar und leicht zu erfahren.

Am 4. September war ich in der Nähe vom Gardasee in einem Plantschparadies mit meiner Schwester Ise, ihrem Mann und ihren Kindern. Um uns herum ein Riesenpool mit einer Maximaltiefe von 13 cm und ein Meer von Schwimmflügeln, Wasserbällen, Pommes, gebräunten Spätsommerwampen und nassen Kindern. Und plötzlich saß ich mitten in

GAUDETEdiesem glücklichen Chaos und habe mit David, Katharinas Mann, telefoniert, der zuerst ganz ruhig war und dann so geschluchzt hat, dass es kaum zum aushalten war, und habe erfahren, dass ihr Kopf voller Tumore ist. Es kam mir vor wie ein Missverständnis. Es hat sich vollkommen stumpf angefühlt und auf der Zugfahrt nach Hause am nächsten Tag habe ich die ganze Zeit nur gedacht: Das kann doch nicht sein, dass sie nie wieder nach Italien fahren kann. Was für ein irrelevanter Gedanke.

Nach dem Gespräch mit David - es ist gerade einmal vier Monate her und fühlt sich an, als gehöre es zu einem anderen Zeitalter - habe ich gemerkt, dass ich es allein nicht schaffe zu beten und ich habe mir überlegt, ganz katholisch, den Himmel einzuspannen. Damals ist mir Sr. Clare Crockett aus Derry begegnet, die nicht nur wie Katharina am 14. November Geburtstag hat, sondern die auch die wilde Jugend und die Liebe zu den Armen mit ihr teilt. Sr. Clare ist 2016 dreiunddreissigjährig während des großen Erdbebens in Ecuador beim Gitarre unterrichten gestorben. Ich habe also entschieden, mit Sr. Clare gemeinsam für Katharina zu beten, damit sie geheilt und sich ihr ganzes Umfeld bekehren würde. Katharina war in der Berliner Modewelt unterwegs, ich hatte große Pläne für alle, die das auch waren, inklusive einer Reihe von Konversionen zum Katholizismus, die bei der natürlich folgenden Heiligsprechung von Sr. Clare auf dem Petersplatz passieren würden. Als ich den Flug nach Dublin, den Bus nach Derry und den Zug zurück

nach Dublin am nächsten Tag gebucht habe, war ich noch unsicher, wie ich Katharina beibringen würde, was ich vorhätte. Gottseidank ist ihr Herz nicht nur ganz freikirchlich, sondern immer auch sehr frei gewesen. Sie hat sich gefreut über die Freundin, die für sie pilgerte, anstatt zu genervt zu sein, weil ich ständig mein Umfeld in die Fänge des Papstes zu zerren versuchte. Ich glaube, Katharina hatte eine Gabe für die Einheit. Sie hat ihre letzte Woche hier auf der Erde mit einem vom Papst geweihten Rosenkranz um den Hals gelebt. Sie hat mir auf meine erste Nachricht nach ihrer Diagnose geantwortet:

Ich glaube, sie wäre trotzdem nie auf die Idee gekommen, katholisch zu werden. Sie hat einfach die Kirche geliebt.

Eines der besten Gespräche, die wir je hatten, hatten wir in Derry nach dem Besuch von Sr. Clare’s Grab und der Kirche, in der ihr Requiem gelesen worden war. Ich sass in meinem kleinen B&B Zimmer und hörte ihr zu. Katharina sprach langsamer als gewohnt, weil gerade der größte ihrer Hirntumore operativ entfernt worden war.

„Danke meine Liebe! Deine Worte von gestern haben mich

so sehr ermutigt: Jesus lädt uns ein, auch im Schmerz, sein liebendes Herz besser kennen-

zulernen! Auf sowas können nur die Katholiken kommen.

Wie wunderwunderschön! Das will ich, sein liebendes Herz besser kennenlernen. Und

wenn es dazu diese Krankheit braucht, dann wil ich das in

Kauf nehmen und mich zu ihm ziehen lassen“

Manchmal merke ich

genau, dass sie da ist. Aber ich verstehe

nicht, dass ich ihr nicht

schreiben kann,

was hier passiert.

Katharina sprach langsamer als gewohnt, weil ihr gerade der größte ihrer Hirntumore operativ entfernt worden war.

Anne Fleck

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Sie war so klar und so voller Hoffnung und Freude, wie ich sie nie zuvor erlebt hatte. Zu dieser Zeit hat sie mir auch diese Nachricht geschickt:

Vielleicht ist das die schönste Nachricht, die mein Telefon je erreicht hat. Obwohl ich schon damals erschrocken bin bei dem Gedanken, dass sie klang wie von jemandem, der auf den Himmel zugeht und nicht auf körperliche Heilung. Die Möglichkeit des Todes war trotzdem nicht so eine ganz reale. Und gleichzeitig hat das Leid bei Katharina, die damals schon viel durchgemacht hatte, dann auch in ihrem Umfeld, angefangen, eine Reinheit zu bewirken. Als hätte ein Feuer allen Dreck weggebrannt. Ich habe zu dieser Zeit eine sehr beeindruckende Vorlesung über Ijob gehört, der durch seinen elenden Verlust und Schmerz dahin kommt, dass er Gott nicht mehr einfach als ordentlicher frommer Mann seine Opfer bringt, sondern ihn schaut und damit durchdrungen wird von der Liebe. Dass meine Freunde mich jemals an Ijob erinnern würden, und ich das auch noch ermutigend fände, damit hatte ich in meinem Leben nicht gerechnet.

Jedes Mal, wenn wir zu dieser Zeit gesprochen haben, wirkte Katharina noch gesammelter, sie hat ihre Prioritäten neu sortiert, wusste, wer sie ist und wo sie hinwill. In einem Gespräch zu dieser Zeit hat sie mir gesagt, wenn der ganze Scheiss vorbei sei, wolle sie mit dem David zusammenarbeiten. Sie hat damals plötzlich anders geklungen, wenn sie über ihren Mann und ihre Ehe gesprochen hat. Viel klarer. Sie wollte sich mit ihm gemeinsam für die Schwächsten einsetzen. Besonders für die Flüchtlinge und die Babies im Bauch. Sie hat mir damals gesagt, dass sie erkannt habe, dass Integration

und die Prävention von Abtreibung die dringendsten gesellschaftlichen Baustellen seien. Sie war wütend, dass Menschen, die sich einbringen wollten, oft keinen Zugang zum Arbeitsmarkt bekämen.

Ich glaube, David hat sich zu dieser Zeit sehr gequält. Vielleicht hat Katharinas unerschütterliche Freude die bedrohliche Situation noch schwerer für ihn gemacht. Bis am 24. November auf einen Schlag die Zeit der Freude, Quälerei und Ungewissheit endete und an ihre Stelle trat die Entdeckung, dass der Scheiss-Krebs gestreut hatte. Trotz all der brutalen Maßnahmen um ihn zu vernichten.

Danach ist es ihr sehr schnell schlechter gegangen. Ich war in Wien und konnte nicht fassen, dass meine liebste Freundin sich von ihrer kleinen Tochter und ihren Geschwistern verabschieden musste. Und sie sich von ihr. Katharinas Familie ist ein sehr feiner Verein, geprägt von zärtlicher Toleranz,

einem festen Fundament, wilden Gesprächen und großer Offenheit für alle. Die Geschwister sind sich außergewöhnlich nahe. Der Gedanke, dass ihre kleinen Brüder ohne sie zurechtkommen müssten, schien mir unvorstellbar. Es ist eine Zumutung, was Gott geschehen lässt und was er uns zutraut. Und ein großes Mysterium, wie er auch in diesen Abgründen der Verzweiflung die Dinge führt. Nach Jahren, in denen die Geschwister über den ganzen Erdball verstreut waren, lebten 2020 alle in Deutschland. Jeder von ihnen konnte sich verabschieden. Sie saßen gemeinsam an ihrem Bett. Auch ich war noch dort. Ich bin zum 60. Geburtstag meiner Mama in die Pfalz aufgebrochen und habe stattdessen den Tag spontan an Katharinas Bett in Luxemburg verbracht. David hat mich im Krankenhaus-Foyer empfangen und instruiert. Er hat geweint, wir haben uns umarmt. Und sind dann abwechselnd oder gemeinsam bei Katharina gesessen. Haben alle Strophen von Ich steh an deiner Krippen hier gesungen. Und 10.000 Reasons. Und Take my Life and let it be (consecrated, Lord, to Thee). Wir haben gebetet und geschluchzt und ihre Hand gehalten. Und ein gerade mal fünf Jahre altes Foto von der Hochzeit der beiden angeschaut. Wir saßen in der Stationsküche, während die Pfleger Katharina wuschen, haben Tee getrunken und über Entscheidungen gesprochen. David musste unglaublich viele schwere Entscheidungen treffen, und ich saß vor ihm und habe selten eine solche Ehrfurcht vor jemandem gehabt. Da war keine Spur von dem

Verzweifelten, der er die Monate davor gewesen war, vor mir saß ein Mann voller Klarheit, Stärke, Dankbarkeit und Liebe. Und er hat nicht so getan, als passiere nicht gerade sein schlimmster Alptraum, aber ich glaube, er wusste, Gott ist da. Ich denke, das war der Unterschied. Es war nur noch die Liebe übriggeblieben. Die Art, wie er über und mit Katharina gesprochen hat - da war einfach alles heil. Später kamen Katharinas Eltern. Und ich war dankbare Zeugin eines heiligen Geschehens. Es war tatsächlich, wie an der Krippe zu stehen. Katharinas Mutter hat sich über ihre Tochter gebeugt und gesagt: „Die Mama ist da. Und ich freu mich so, dass du auch da bist. Aber wenn du gehen willst, wenn Jesus dich ruft, dann darfst du zu ihm gehen.“ „Liebe Anne, gerade eben be-

kam ich eine Hiobsbotschaft. Mein Gehirnwasser ist von vielen kleinen Krebszellen

befallen, und verursacht die Schmerzen in meiner unteren Wirbelsäule. Sie wollen jetzt direkt Chemo in den Kopf

pumpen, und den Po bestrah-len. Es scheint sehr ernst zu sein. Die Ärztin fragte mich wie weit ich noch Therapien möchte. Ich sagte, wenn sich

meine Persönlichkeit ver-ändert, will ich nicht mehr weitermachen. Für Gott ist

nichts unmöglich, ich erwarte ein großes Wunder.“

„Liebste Anne! Du hast mir so geholfen - dein Bild, dass

mich die Liebenden Jesu Hände tragen in dem Leid, hat mir eine

Ruhe geschenkt sonder glei-chen. Das trägt mich schon seit über einer Woche! Und macht mein Leben wunderschön. Ich bin schon fast heiter ... erst war ich eingesperrt in meinem Kopf,

konnte nicht sprechen… aber es war eine gedankliche Klar-

heit. Fast vermisse ich sie. Nun kommen die Worte, aber ich

genieße die Ruhe, das muss ich mir bewahren. Lustigerweise stimuliert es das Sprachzent-rum am effektiven wenn man parallel balanciert und singt :) Ich habe keine Schmerzen, werde so mit Kortison voll-

gepumpt. Ich empfinde diese Zeit als absolute Gnadenzeit.

Meine Mama ist da - sie ist ein Genialer Gesprächspartner. Sie ist originell, manchmal zickig

und spitzzüngig, geistlich klug, und muss nicht immer reden, und bereitet einen Botticelli-Vortrag vor, d.h. Sie hat auch

eigene Inhalte und ich muss sie nicht entertainen. David ist ganz

liebevoll, und Salome quirlig. Wir haben’s gut - noch drei

Tage, dann fängt die Hardco-re-Betrahlung an zwei Wochen lang. Dann muss man abwarten

was es gebracht hat. Ich bete, dass alle 15 oder mehr Tumore

vertrocknen! Und ich glaube an ein Wunder. Wir haben schon so viele gesehen. Ich muss dir noch so viel erzählen, wenn ich wie-der flüssig sprechen kann. Nur das noch: Gott kommt gewaltig, ich lebe in seiner Realität, tief geborgen. Kein Haar kann mir

gekrümmt werden, ohne dass er es erlaubt. Er streitet für mich, und ich kann mich vollkommen loslassen, in seine Liebe hinein. Mir gehts ehrlich gesagt besser als je zuvor :) Ich bete für dich!“

Die Nachricht klang wie von jemandem, der auf den Himmel zugeht.

Die Mama ist da. Und ich freu mich so, dass du auch da bist. Aber wenn du gehen willst, wenn Jesus dich ruft, dann darfst du zu ihm gehen.

Portrait Portrait

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Der HohenloheDas kleine Lebensmittelgeschäft in der Gusshausstraße hatte kein normales Klientel. Alle, die dort einkauften, waren Stammkunden. Manche kannten das Ehepaar Albine und Hans P. schon seit fünf Jahr-zehnten, immer waren die beiden gut gelaunt und von ansteckender Fröhlichkeit.Der kleine Laden war wahrscheinlich die einzige Greißlerei Wiens, die über einen Herrgottswinkel verfügte. Manchmal, wenn gerade nichts los war und man durch die Scheibe blickte, sah man die beiden mit gefalteten Händen vor dem Kreuz stehen. Betrat man das Geschäft, sagte Herr P. in Richtung Herrgottswinkel „Auf Wiedersehen“ und zur neuen Kundschaft „Grüß Gott“, dann lachte er.Irgendwann einmal wurde Hans P. ein wenig vergesslich. Einmal blieb das Geschäft am Abend unversperrt, dann fiel ihm die Bezeichnung „Zucchini“ nicht ein und später der Name seiner Frau. So sah man Al-bine P. immer öfter alleine vor dem Herrgottswinkel stehen, während ihr Mann ein wenig abwesend auf einem alten Schemel saß und in die Ferne blickte.Manchmal verschwand er ganz plötzlich, dann fahndeten die Kun-den nach ihm. Mitunter entwischte er in Richtung Kärntnerstraße, manchmal saß er versonnen im Ressel-Park, am öftesten aber wurde er in der Karlskirche aufgestöbert und wieder zurück in das kleine Lebensmittelgeschäft gebracht. Albine P. blieb in all diesen heraus-fordernden Situationen gelassen, sie lächelte nur und versprach „der Hergott wird’s scho’ richten“. Herr P. nickte, lächelte zustimmend, aber man war sich nicht mehr ganz sicher, ob er dem christlichen Gedanken seiner Frau noch folgen konnte. Die Stammkundschaft war von ihrem unerschütterlichen Gottvertrauen sehr angetan, ja es zog seltsame Kreise und manchmal sah man Kunden, die vorher und dann auch nachher nie irgendetwas mit Religion zu tun gehabt hatten, aber gemeinsam mit Albine S. vor dem Herrgottswinkel standen und freundlich lächelten. So ging es noch ein paar Monate weiter, Hans P. verschwand nun immer öfter, sein Radius erweiterte sich bedenklich, sein Name, seine Adresse, seine Gottesfürchtigkeit waren ihm abhanden gekommen und als er nun schon zweimal von der Polizei zurückgebracht wurde, war es an der Zeit an eine Zäsur zu denken. Elf Tage bevor das kleine Lebensmittelgeschäft in der Gusshausstraße für immer sperrte, schlief Hans P. ein und wachte nicht mehr auf. Eine Nachbarin hat mir erzählt, dass Albine S. an ihrem letzten Arbeitstag, als sie zum letzten mal die Ladentür versperrte, auf das kleine Bild ihres Mannes in der Auslage deutete, „Jetzt weiß ich wenigstens, wo er ist“ sagte und dann lächelte.

Kolumne

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In der Bibel steht, dass Jesus sagt, es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben lässt für seine Freunde. Ich glaube, genau das ist da passiert. Der Mutter war klar, dass ihr eigenes Herz dabei brechen würde, aber sie wollte, dass ihre Tochter wüsste, dass sie frei war, die Schmerzen hinter sich zu lassen. Am nächsten Tag ist sie gegangen. Am Vorabend von Gaudete. An dem die liturgische Farbe rosa ist. Das passiert nur 2 von 365 mal im Jahr. Rosa ist Katharinas Lieblingsfarbe. Sechs Jahre vorher an Gaudete hatte David ihr das erste Mal geschrieben. Gaudete in Domino semper heisst der 3. Advent. Und das tut sie jetzt. Katharina hat sich vor dem Krebs viel gequält und dann krass gelitten. Jetzt freut sie sich für immer. Ich stelle mir vor, wie sie im Himmel mehr Kunst aufhängt, über das Kamelhaargewand Johannes, des Täufers, sagt: „cooler Look“ und mit der Sister Clare das Kinderprogramm managt. Sie wird es so lieben, diese Intimität mit Jesus, dem Vater, dem heiligen Geist und allen Engeln und den ganzen Heiligen, mit denen sie jetzt für uns betet.

Nach dem Begräbnis saß ich zwei Stunden mit Katharinas Schwägerin Swantje im Auto. Ihre Demut und Tapferkeit und die Freiheit, Tiefe und Freundlichkeit des Gesprächs kamen mir vor ein großes Geschenk. Als ich ausgestiegen bin, hat sie gesagt: „Ich glaube, das hat Katharina eingefädelt.“

Katharina hat immer gute Geschenke gemacht. Seitdem weiss ich, wir befinden uns jetzt in dem Zeitalter, in dem wir damit rechnen können, dass Katharina uns was einfädelt. Bis wir uns endlich wiedersehen.

Katharina (hinten) und ihre Tochter mit der

Autorin.

Am nächsten Tag ist sie gegangen- am Vorabend von Gaudete.

Seit 9 Jahren erfüllt das Hotel Steigenberger beziehungsweise die dort logierenden Touristen Weihnachtswünsche von Kindern deren Familien von der Caritas betreut werden.

Heuer gab es kaum Touristen, daher übernahmen die Angestellten des Hotels die meisten der 28 Kinderwünsche selbst. Am 4.1.2021 wurden dann alle liebevoll verpackten Geschenke übergeben.

Portrait

Schönheit des Glaubens

Ein guter, allmächtiger Gott und eine Welt voller Leid, Ungerechtigkeit und offener Fragen. Wie kann das sein? Wie kann Gott gut sein und so viel Ungutes erlauben? Ist es ihm wurscht oder ist er doch nicht so einflussreich? Sicher kann man diese Fragen, die zu den größten der Menschheit gehören, nicht in ein paar Sätzen aufklären. Aber es gibt doch Perspektiven, auf die man sich einlassen kann. Wir haben P. Felix gefragt, der Krankenhausseelsorger ist und zu dessen Business daher auch das Leid gehört.

Schönheit des Glaubens

Die Frage des heutigen Menschen, warum Gott so viel Leid zulässt, erwidert Jesus an keiner Stelle mit Worten. Aber durch Jesu Leben und Wirken spricht Gott eine klare Sprache. Drei trostreiche Botschaften finden wir in der Heiligen Schrift: Jesus empfindet tiefes Leid mit den Leidenden (Mt 14,13; 20,34; Lk 7,13; Joh 11,33.38) er heilte während seines öffentlichen Wirkens unzählige Kranke und erweckte Tote zum Leben (vgl. Mt, 10,8); schließlich „hat er unsere Krankheit getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen“ (Jes 53,4).Gott offenbart uns im Mitleid Jesu sein Erbarmen und seine Absicht, die Menschheit von Sünde und Leid zu befreien. Denn auch das Leid widerspricht seinem Schöpfungsplan. Es ist erst durch den Sündenfall in die Welt eingebrochen. Jeder nachdenkliche Mensch kann feststellen, dass das meiste Leiden durch menschliche Schuld verursacht wird. Doch auch die Beziehung des Menschen zur Natur ist durch den Sündenfall auf geheimnisvolle Weise verletzt worden. Naturkatastrophen z. B. können unendliches Leid hervorrufen. Sicherlich hat die Schöpfung in ihrer ständigen Fortentwicklung innerhalb der Naturgesetze eine gewisse Autonomie. Dagegen hat Gott dem Menschen die Freiheit dazu geschenkt, sie zum Guten zu gestalten. Wieviel Großartiges geschieht durch Menschen im Großen und im Kleinen, die im Geist Gottes am Aufbau der Schöpfung mitwirken! Und doch kann trotz aller medizinischen Fortschritte seit dem Verlust des Paradieses niemand

der Krankheit und dem Tod entgehen. Das Evangelium berichtet, dass Christus alle heilte, die mit Vertrauen zu ihm kamen, Unschuldige und Sünder. Er weinte mit der Witwe, die ihren einzigen Sohn verloren hatte und erweckte ihn wieder zum Leben. Damit wollte er sagen: „Der Tod ist der Feind Gottes, so wie er der Feind des Menschen ist. Ich bin gekommen, um das Leben zu bringen, Leben in Fülle, und durch mein Heilswerk wird am Ende ‚der Tod nicht mehr sein, keine Trauer, keine Plage, keine Mühsal‘“ (Offb 21, 4). Wenn Christus in seiner Herrlichkeit wiederkommt, ist ,,der Tod der letzte Feind, der entmachtet wird“ (1 Kor 15,26).Jesus kann den Tod entmachten, weil er ihm den „Stachel“ durch seinen eigenen Tod und seine Auferstehung genommen hat. Das Leid Jesu am Kreuz ist unermesslich, denn abgesehen von seinen körperlichen Qualen erträgt Jesus in einer Seelenschau alle Bosheit, alle Sünde, alles auf Erden von Menschen erlittene Unrecht. Er hat für uns gleichsam die Hölle durchgemacht, um uns von unseren Sünden zu erlösen und das Leid der Unschuldigen mitzutragen. Daher sein Schrei: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen!“ (Mk 15,34). Aber gleichzeitig finden wir in seinem Tod die Überwindung von Angst und Entfremdung, vor der wir uns so sehr fürchten, in seinem letzten tiefen Vertrauen auf Gott, der ihn auferwecken wird: „Vater, in deine Hände empfehle ich meinen Geist“ und in seinem Frieden, der auch seine Peiniger umfängt. „Vater, vergib ihnen…“ (Lk

23,34). Wo Menschen nicht mehr helfen, nicht mehr trösten können, bleibt uns im Leid immer der Blick auf Jesus am Kreuz. Der Herr wird uns stärken, wie er schon den rechten Schächer wundersam getröstet hat.

,,Er hat unsere Krankheit getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen.“ Jes 53,4

IM ANGESICHT DES LEIDES

P. Felix Selden CO

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Eindruck

7 KirchenIn besonders stürmischen

Zeiten für die Kirche hat der hl. Philipp Neri regelmäßig eine Wallfahrt zu sieben Kirchen Roms organisiert. Mit ihrer

Hilfe wollte er die Menschen mit neuer Freude an Christus und seiner Kirche begeistern.

Seit 1995 veranstaltet auch das Wiener Oratorium eine solche7-Kirchenwallfahrt in

der Wiener Innenstadt. Dieses Jahr startet die Wallfahrt

am 20. Mai um 18 Uhr in St. Rochus.

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CORONA UND HOFFNUNG

Corona hat viele Fragen aufgeworfen und uns vor schwierigste Herausforderungen gestellt. Für die Kirche gehört dazu sicher die große und schöne Aufgabe Einheit zu schaffen, wo sich

eigentlich alle prügeln wollen, weil sich keine zwei Menschen einig sind über Maßnahmen, Gefährdung etc. Aber ohne Einheit keine Hoffnung und Hoffnung ist eben sowohl das Business

der Kirche, als auch die größte Sehnsucht der Welt. Was mir in der Krise Hoffnung gemacht hat, war, dass gerade im - oft nicht wahnsinnig kreativen - deutschen Sprachraum überall

liebevolle und originelle Initiativen aufgepoppt sind.

Anne Fleck

Während ich den ersten Lockdown genutzt habe, um in Australien und Südfrankreich in die Messe zu gehen und mich im schwäbischen Spielekeller meiner kleinen Schwester sehr international zu fühlen, haben sich die eigentlichen Chefs des Spielekellers auf YouTube aufwendige und fröhliche freikirchliche

Kindergottesdienste angeschaut und wild im Wohnzimmer getanzt. Inzwischen sind wir gewöhnt auf Zoom zu beten und ständig fromme Videos aus allen Richtungen zu bekommen. Aber dass meine 85jährige Oma seit Corona wieder jeden Sonntag in die Kirche geht, das ist schon eine erstaunliche Entwicklung. Sie ist jetzt Youtube-Expertin und hat mir erklärt, welchen Teil des Gottesdienstes sie immer stumm schaltet, weil da eine Frau singt, bei der das nicht so gut klingt (keine Sorge, die Oma ist evangelisch

und in Süddeutschland, es ist keiner von uns, der sie mit seinem Gesang vom kompletten Gottesdienst-Programm abhält). Im Münsterland gibt es drive-through-Blasiussegen und ein junger Pfarrer in Bayern hat organisiert, dass die Kinder der Pfarre Kunstwerke für Altenheime produzierten und ihnen dann vor ihren Fenster im Garten Ständchen spielten. Er hat mir erzählt, dass viele ältere Menschen zu Tränen gerührt waren. Die Mitglieder des Posaunen-Chors meiner Tante haben jeder von seinem Fenster aus sonntäglich Hymnen gespielt und ein Pfarrer im Ruhrgebiet hat angefangen, jeden Abend um sieben eine brennende Kerze in sein Fenster zu stellen und das Vaterunser zu beten. Das hat nicht nur die Menschen um ihn herum ermutigt,

Weltkirche

,,Die Mitglieder des Posaunen-Chors meiner Tante haben jeder von seinem Fenster aus sonntäglich Hymnen gespielt.“

,Menschen beten jetzt mit anderen, die 1000 km weit weg sind. Darauf wäre vor zwei Jahren niemand gekommen.“

sondern Nachahmer bis nach Südafrika gefunden. Freunde aus Köln, die junge Eltern sind, haben jetzt wöchentliche eine „Keimfreie Katechese“ online und so nicht nur neuen Input von schlauen Leuten, sondern auch die Möglichkeit ein Abendprogramm zu geniessen, was sonst vielleicht an der Kinderbetreuung scheitern würde. Das Schweizer Radio Fisherman.FM bietet ein Fastenzeit-Programm an, das sich Brotkast nennt (wirfasten.com) und jeden Tag so originelle und vielseitige Inputs bietet, dass man sich fühlt, als sei man live und nicht nur geistig und virtuell mitten in einer Gruppe glücklicher Fastender unterwegs.

Diese Zeit ist schwer, das ist vollkommen klar. Aber es ist auch die Zeit, in der Menschen, die niemanden in ihrem Umfeld haben, mit dem sie gemeinsam beten könnten, das jetzt mit denen tun, die 1000 km weit weg sind. Darauf wäre vor zwei Jahren keiner gekommen.

Da warst du vor Ort oder du warst raus. Jetzt ist vieles Neue möglich. Besonders in Bezug auf das gemeinsame Beten, einer der fröhlichsten und konstruktivsten Tätigkeiten der Welt. Darauf sollten wir schauen, nicht auf die ganze Distancerei.

,Hoffnung ist die größte

Sehnsucht der Welt.“

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Weltkirche

Eva Haas

Haben Sie diese Redewendung schon einmal gehört? Sie bezieht sich auf einen uralten Brauch in der Fastenzeit. Das Fastentuch (auch Hungertuch genannt) verhüllt in der Fastenzeit in den Kirchen bildliche Darstellungen Jesu, in der Regel das Kreuz. Heute hängt es meistens über dem Hochaltarbild. Im Mittelalter trennte das Tuch die Gemeinde optisch vom Altarraum und dessen Schmuck und erlaubt der Gemeinde, die Liturgie lediglich hörend zu verfolgen. Zur körperlichen Buße des Fastens trat eine geistliche. Der volkssprachliche Ausdruck „am Hungertuch nagen“ bezieht sich somit nicht nur auf materielle Armut. Eine andere Deutung ergab sich aus der Redewendung „am Hungertuch nähen“ – gemeint war damit dieses Tuch zu nähen, es über den Altar zu legen und damit die Gläubigen zu ermahnen, für ihre Sünden geradezustehen. Später wurde diese Wendung umgedeutet in das heute gebräuchliche Sprichwort „am Hungertuch nagen“. Das Fastentuch entstand aus dem jüdischen Tempelvorhang, der im Neuen Testament im Zusammenhang mit dem Kreuzestod Jesu mehrfach erwähnt wird. Es wurde nach der Komplet des ersten Fastensonntags aufgehängt und blieb bis zur Komplet des Mittwoch in der Karwoche. An Sonntagen und bei besonderen Gottesdiensten wie der Priesterweihe wurde

es zurückgezogen. Bis ins 12. Jahrhundert blieb dieses ein rein symbolisches Objekt aus einfarbigem, der nur im Einzelfall durch ornamentale Stickerei verziert wurde. Danach wurde das Fastentuch als Form der christlichen Kunst entdeckt: Ein zentrales Thema seit dem 16. Jahrhundert wurde die Darstellung der Kreuzigung Christi. Darin tritt ein Paradoxon zwischen theologischer und künstlerischer Idee zutage, hatte doch das Fastentuch bisher dazu gedient, den Anblick des Kruzifixes zeitweilig zu verhüllen. Der Brauch des Fastentuchs wurde bis etwa ins 18. Jahrhundert beibehalten. Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Fastentuch als Kunstform neu entdeckt. So beauftragte der aufgeschlossene Pfarrer Dr. Erwin Hesse in den 50er-Jahren die junge Künstlerin Käthe Herrmann-Bernhofer mit der Herstellung des ersten Fastentuchs von Wien für unsere Pfarrkirche. Das Fastentuch von St. Rochus ist ganz in der alten Tradition gestaltet und verhüllt uns für eine Zeitlang den Blick in den Himmel. Berührend ist es, wenn in der Osternacht das Tuch während des feierlichen Glorias heruntergelassen wird, um den Blick wieder freizugeben und auch das Fasten des Auges gebrochen wird.

AM HUNGERTUCH NAGEN

Pro & Contra

Alles dreht sich um Corona und ich kann dieses Wort schon gar nicht mehr hören. Jeder hat Angst krank zu werden. Kein Wunder: immerhin werden manche Menschen sogar so krank, dass sie am Ende nicht mehr krank, sondern tot sind. Und das will man ja wirklich nicht. Wobei man als Christ ja auf ein Leben nach dem Tod hoffen darf; also

darauf, als Toter gar nicht mehr tot, sondern lebendig zu sein - und zwar so richtig. Viel lebendiger als vorher, als man noch nicht tot war. Kling das nur in meinem Kopf so kompliziert? Ich habe mich umgehört, was andere über das Leben nach dem Tod

denken...

Steffi, 28, arbeitet als Sekretärin und hofft später mal im Haus ihrer verstorbenen Oma wohnen zu können.

Bevor meine Oma gestorben ist, war der Tod gar kein Thema für mich. Nach ihrem Tod habe ich Panikattacken bekommen und habe angefangen mich zu fragen, warum ich denn Angst vor dem Tod habe. Es wäre ja ein schöner Gedanke, dass es ein Weiterleben nach dem Tod gibt. Aber ich halte es nicht für realistisch, dass es einen Himmel und eine Hölle gibt. Das ist einfach nicht logisch für mich. Wer würde denn entscheiden, ob ich in den Himmel oder in die Hölle komme? Ich glaube eher, dass man nach dem Tod wiedergeboren wird, oder ein neues Bewusstsein bekommt. .

Wenzel, 17, ist Schüler und ist schon gespannt auf das Leben nach der Matura.

Ich habe mir noch nicht so viele Gedanken über den Tod gemacht, was auch an meinem Alter liegt. Sonst fallen mir bei dem Thema natürlich die Dinge ein, die ich immer schon als Glaube mitbekommen habe. Aber dazu habe ich teilweise noch keinen richtigen Zugang gefunden. Beim Paradies stelle ich mir aber vor, dass es etwas ganz Unbeschwertes, Befreiendes hat. Trotzdem würde es mir Angst machen, jetzt bald zu sterben. Ich glaube aber, dass ich mit meinen Leben zufrieden sein werde, wenn ich einmal in Ruhe aus der Welt gehen kann. Es wird sich im Laufe meines Lebens zeigen, wie ich diese Ruhe finde.

TOD NACH DEM LEBEN – LEBEN NACH DEM TOD?

Grete Gatterburg

GLAUBENSWISSEN: TOD NACH DEM LEBEN – LEBEN NACH DEM TOD?

Im Buch Genesis wird die Erschaffung des Menschen bildlich so vermittelt, dass klar wird, dass der Mensch aus einem materiellen und einem geistigen Prinzip besteht: ,,Da formte Gott, der Herr, den Menschen aus Erde vom Ackerboden und blies in seine Nase den Lebensatem. (Gen 2,7a). Die Seele des Menschen ist unsterblich. Der Tod bezieht sich auf den Körper des Menschen und ereignet sich im Moment der Trennung von Seele und Leib. Während der Körper ohne sein Lebensprinzip – die Seele – verfällt, existiert die Seele weiterhin. Die Seele verbleibt jedoch ohne den Leib mit seinen Sinnen und Organen in einem gleichsam gelähmten und finsteren Zustand. Der Tod ist eine Folge der Sünde, Ausdruck der Lebensverneinung, die in der freien Wahl des Bösen besteht. Die Alten haben diesen Zustand der Seele gerne als einen Ort, als ,,das Reich des Todes“ oder als die ,,Unterwelt“ bezeichnet. Durch den Tod Christi am Kreuz, Akt der vollkommenen Liebe, wird die Sünde des Menschen getilgt. Durch seine Auferstehung entreißt Christus die Seelen derer, die ihre Sünden bereuen, diesem Zustand und führt sie mit sich ins Reich seines Vaters, das Reich des Lichtes und des Friedens. Die Auferstehung wird vollendet, wenn auch der Leib des Menschen neu geschaffen und mit der Seele wieder vereint wird. Seele und Leib des Menschen sind dazu bestimmt, an der Glückseligkeit Gottes teilzuhaben.

Brauchtum

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Glaube im Alltag

Elisabeth Födermayr

Es war ein kalter Tag, als mir die Frau auffiel. Schmutzig und mit verstrubbelten Haaren hatte sie ihre Füße und rotgefrorenen Finger mit Zeitungspapier umwickelt, Handschuhe und Stiefel hatte sie sichtlich keine. So schlurfte sie durch die morgendlichen Straßen – und berührte mein Herz. Doch während ich noch überlegte, wie ich ihr vielleicht helfen könnte, sprach sie meine Freundin ganz einfach an: „Ich kaufe mir jetzt einen Kaffee – darf ich Ihnen auch ein Frühstück mitnehmen?“ Die offensichtlich Obdachlose beäugte uns skeptisch, willigte dann aber zögerlich ein. „Ja, ich hätte gern...hm. Wo würden Sie das denn kaufen? Wissen Sie, ich esse nur biologisch. Ich mag keinen raffinierten Zucker, auch beim Kaffee nehme ich nicht irgendetwas. Beim XY dort am Markt gibt es lactosefreie Milch, das ginge vielleicht... Gibt es auch Ziegenmilch? Nein, na ja...na dann halt eine Biohandsemmel und dazu aufgeschäumte, heiße lactosefreie Milch. Aber bitte sehr heiß! Sonst nehm ich es nicht.“

Mir blieb die Spucke weg...und ich spürte im Bauch einen dicken Knödel vor Ärger. Was, so unverschämt fordernd ist die? Fast war ich froh, dass mir meine Freundin zuvorgekommen war. Der Anflug von Nächstenliebe, der als Funke in meinem Herzen aufgeflammt war, drohte zu erlöschen. Was bildet sich die Frau ein? Doch meine Freundin blieb ruhig. „Ja, gern. Natürlich. Ich bringe es ihnen gleich, bitte warten Sie hier.“ Kein Vorwurf. Nichts als Freundlichkeit!!

Beim Weitergehen trifft mich eiskalt die Erkenntnis: So wie meine Freundin diese Frau behandelt hat, so ist Gott zu uns, zu mir. Er sieht, was wir brauchen, wirklich brauchen. Gott gibt. Voller Liebe. Alles. Sich selbst ganz und gar. Ohne Vorwurf, bis zum Tod am Kreuz.

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ROCHUS - Magazin der Pfarre St. Rochus und des Oratoriums des Hl. Philipp Neri

HERAUSGEBER: Pfarrer P. Florian Calice CO

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LESERBRIEFE AN: Pfarre St. Rochus, Landstr. Haupt-str. 56, 1030 Wien, KW: ROCHUS, oder an

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AUSRICHTUNG: Kommunikationsorgan der Pfarre St. Rochus und des Oratoriums des Hl. Philipp Neri

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