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Museumsblätter des Niersteiner Paläontologischen Museums im Alten Rathaus in Nierstein am Rhein Herausgegeben in zwangloser Folge vom Verein der Freunde des Niersteiner Paläontologischen Museums e.V. Nummer 3 Februar 2002

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Museumsblätterdes

Niersteiner PaläontologischenMuseums im Alten Rathaus

in Nierstein am Rhein

Herausgegeben in zwangloser Folgevom Verein der Freunde des Niersteiner

Paläontologischen Museums e.V.

Nummer 3Februar 2002

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Inhaltsverzeichnis

Paläontologisches Museum Nierstein Seite 1

Plattentektonik, Vortragskurzfassung Seite 4

Haifischzähne des Mainzer Beckens Seite 11

Oppenheimer Familie stiftet eiszeitliche Funde Seite 13

Haben Sie schon unsere Homepage besucht ? Seite 14

Bericht über die Eifel-Exkursion im Mai 2001 Seite 15

Vortragstermine der FNPM e.V. in Nierstein Seite 16

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Paläontologisches Museum NiersteinAus dem Mitte 2002 erscheinenden Senckenberg-Buch

„Reiseführer zu den schönsten paläontologischen Objekten“

Anschrift: Marktplatz 1, 55283 Nierstein am Rhein

Postanschrift: 55279 Nierstein am Rhein, Postfach 1104

Land / Lage: Rheinland-Pfalz, ca.15 km südlich Mainz gelegen

Telefon / Fax: 06133-58312 / 06174-932320

e-Mail: [email protected]

Homepage: Museum-Nierstein.de

Öffnungszeiten: Sonntags von 11 bis 16 Uhr und nach Vereinbarung

Führungen: Sonntags und nach Absprache an allen Wochentagen

Eintritt: Frei

Vorträge: 6 – 8 Fachvorträge pro Jahr jeweils am 1. Freitag im Monat um 20:00 Uhr in der Gutsschänke Staiger, Tempelhof 5, Nierstein in Nähe des Museums

Veranstaltungen: Treffen der Mitglieder des Fördervereins jeden 3. Freitag im Monat 20:00 Uhr in der Gutsschänke Staiger. Gäste will-kommen!

Das MuseumIn den ehemaligen Räumen des Niersteiner Rathauses mitten in der Innenstadt be-findet sich ein paläontologisches Museum, das unabhängig von staatlichen Univer-sitäten und geologischen Instituten auf privater Basis eine bemerkenswerte Samm-lung von fossilen Zeugen der Entwicklung des Lebens über einen Zeitraum von rund 500 Millionen Jahre enthält. Gegründet 1973 durch einen Privatmann mit seiner Sammlung, unterstützt von einer verständnisvollen Gemeinde durch die Überlassung des Alten Rathauses und finanziell getragen durch einen gemeinnüt-zigen Förderverein mit etwa 260 Mitgliedern zeigt das Museum dem interessierten Besucher und den zahlreichen Schülern, die jährlich im Rahmen von Klassenaus-flügen und Ferienveranstaltungen nach Nierstein kommen, unentgeltlich in ver-ständlicher Form die Entwicklungsgeschichte des Lebens auf unserer Erde. Im größten Saal des Museums im ersten Stock ist streng chronologisch in 10 Truhen jedes Erdzeitalter mit charakteristischen Fossilien vertreten; in weiteren 15 Vitri-nen wird auf besondere Fundstellen speziell und ausführlich eingegangen.

Aber auch für Fachleute bietet das Museum Interessantes. In zwei Sälen sind die Fossilien der näheren und weiteren Umgebung von Nierstein aus der Zeit des Perms zu finden. Hier ist die Paläontologie Niersteins und Rheinhessens doku-

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mentiert, wie man sie selbst in großen Museen nur sehr selten findet. Die berühm-ten Niersteiner Saurierspuren der Rehbach aus der Formation des Rotliegenden sind hier genauso zahlreich vertreten wie die Fossilien der damaligen Tier- und Pflanzenwelt. Erstfunde sind zu sehen, die teilweise nach dem Gründer des Muse-ums, Arnulf Stapf, benannt sind. Aber auch das in Rheinhessen vorkommende Tertiär findet im vierten Raum des Museums seinen Platz. Hier sind Fossilien aus-gestellt, die die letzten 30 Millionen Jahre der Erdgeschichte rund um Nierstein re-präsentieren.

Das Paläontologische Museum Nierstein hat heute einen beachtlichen Ruf und wird nicht nur von interessierten Besuchern, sondern auch von zahlreichen Wis-senschaftlern und Studentengruppen jahrein, jahraus besucht. Die Zusammenarbeit mit einigen wissenschaftlichen Instituten hat sich bestens bewährt und zu einer Reihe gemeinsamer Publikationen geführt.

Der Ausbau war schrittweise verlaufen: Mit einem kleinen Raum im Obergeschoß beginnend, wurde nach und nach das gesamte Stockwerk zum Ausstellungsraum, im Untergeschoß befinden sich heute das Magazin und ein Präparationsraum. Zum 20-jährigen Jubiläum konnte der Förderverein eine 98-seitige Schrift mit zahlrei-chen farbigen Abbildungen der Exponate aus eigenen Mitteln herausgeben, die auszugsweise auch im Internet zu sehen ist und dem Besucher eine Erinnerung an die Exponate des Museums sichert. Im Oktober 1998 feierte das Museum sein 25-jähriges Bestehen mit zahlreichen Freunde aus dem In- und Ausland.

Das Museum im Alten Rathaus von Nierstein

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Haizahn aus dem oligozänen Saurierspur aus dem Meerssand von Rotliegenden von Eckelsheim/Rheinhessen Nierstein/Rheinhessen

Sclerocephalus aus dem Rotliegenden von St. Wendel

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PlattentektonikKurzfassung eines Vortrages „Plattentektonik und ihre

Spuren in Nordamerika“ gehalten vor den Freunden des Niersteiner Paläontologischen Museums Nierstein am 2. März 2001

von Dr. Klaus Naumburg, Bad Soden

1. Das fixistische WeltbildDas klassische geologische Weltbild basierte auf der 1829 von Beaumont formu-lierten Kontraktionstheorie, nach der die Erde sich nach ihrer Bildung abgekühlt hat und auf der entstandenen Kruste infolge der Kontraktion Gebirge und Graben-brüche mit Vulkanen an den Störstellen entstanden sind. Die Lage dieser Konti-nente und Gebirge auf der Erdkruste galt als fixiert. Widersprüche, wie z.B. die Verbreitung der Tierarten auf verschiedenen von großen Meeren getrennten Kon-tinenten, wurden mit Brückenbildungen, die wieder versunken sein sollten, oder mit Eiszeit-bedingten Verbindungen erklärt. Dieses fixistische Weltbild galt unwi-dersprochen bis etwa 1900. Um diese Zeit traten Zweifel an der Richtigkeit dieser Vorstellung auf und andere Überlegungen wurden diskutiert. E.Sueß erstellte 1900 eine erste Karte des Südkontinents Gondwana, der sich aus Afrika, Südamerika, Australien und der Antarktis zusammensetzte.

2. Die Kontinentalverschiebung von WegenerAlfred Wegener entwickelte in den folgenden Jahren seine Theorie der Kontinen-talverschiebung aus einer Reihe von Beobachtungen: Identische Gesteine an den Küsten Afrikas und Südamerikas und gleiche Küstenlinien. Wegener war Meteo-rologe und Geophysiker in Hamburg und Graz und stellte seine Theorie 1912 in einem Vortrag vor der Geologischen Vereinigung in Frankfurt vor. 1929 erschien sein Buch „Die Entstehung der Kontinente und Ozeane“. Er postulierte, dass vor rund 200 Mio Jahren nicht nur der Südkontinent Gondwana, sondern zusammen mit dem Nordkontinent Laurasia der Superkontinent Pangäa als riesige Landmasse existiert habe mit einem sehr ariden Klima. Nach seinen Vorstellungen schwimmt die leichtere, starre Erdkruste (Lithosphäre) von 7 bis 40 km Dicke auf einem schwereren, plastischen Erdmantel (Asthenosphäre) von einigen 100 km Dicke, der wiederum den noch dichteren, festen Erdkern mit einem Radius von etwa 6000 km umhüllt. Seine Theorie wurde vor allem von den klassischen Geologen stark angefeindet. Wesentlichster Schwachpunkt war das mangelnde Vermögen zu dieser Zeit, die Herkunft der Kräfte für die Verschiebung der Kontinente zu erklären. Man akzep-tierte zwar vertikale Kräfte durch die Abtragung von Gebirgen und die Anhäufung von Eismassen, was zu Hebungen und Senkungen führen könnte, hatte aber keine Erklärung für die Entstehung horizontaler Kräfte.

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Wegener starb im November 1930 während einer Expedition zum Inlandeis von Grönland vermutlich an einem Herzschlag, seine Begleiter blieben im Eis ver-schollen. Nach seinem Tode wurde es für die nächsten 30 Jahre still um seine The-orie. Erst die Entdeckung und Aufklärung einer Reihe von physikalischen und geologischen Fakten führten etwa ab 1960 zu einer Wende und es entwickelte sich durch interdisziplinäre Forschung schrittweise das mobilistische Weltbild, das schließlich ab 1960 allgemein anerkannt wurde.

3. Stützen der Theorie der Kontinentalverschiebung 3.1 Die Erkundung der Geographie der Meeresböden ergab das Vorhandensein von Gebirgen und Vulkanen, sowie den sogenannten Ozeanischen Meeresrücken, meist in der Mitte der Ozeane. Die Ausbildung der Seiten der Rücken sind spie-gelbildlich. Die Schichtdicken der Sedimente beiderseits der ozeanischen Rücken nehmen mit der Entfernung vom Rücken zu. 1960 wurde von Hess das Sea floor spreading, d.h. das Wachsen der Meeresböden senkrecht zu den Meeresrücken, postuliert. Auf den Rücken selbst sind die Sedimente sehr dünn. Die Alterbestim-mung der Vulkane in der Umgebung der Ozeanischen Rücken zeigen, dass mit zu-nehmender Entfernung vom Rücken die Vulkane immer älter werden

3.2 Absolute Altersbestimmungen wurden durch die Entdeckung der radioakti-ven Zerfallsreihen bestimmter Elemente möglich. Sie ergaben, dass mit Ausnahme der Inseln Madagaskar, Seychellen und Falklandinseln alle anderen Inseln weniger als 200 Mio Jahre alt sind, während die Kontinente älteste Formationen von bis zu 4,5 Mrd Jahren aufweisen.

3.3 Aus Entfernung und Alter ließ sich eine Wanderungsgeschwindigkeit der Kontinente von mehreren cm/Jahr berechnen: Rechnet man die Bewegungen aller Kontinente mit Hilfe der Lage der ozeanischen Rücken zurück, so kommt man zu einer Landverteilung, die dem früher von Wegener postulierten Pangäa weitestge-hend entspricht. Die Trennung Afrika/Südamerika erfolgte danach vor 120 Mio Jahren in Form eines Grabenbruchs, wie er sich heute in der Linie Ostafrika - Ro-tes Meer - Jordangraben andeutet. Die Wanderungs-Geschwindigkeiten liegen im Atlantik bei 1-2 cm/a, im Pazifik bei 10 cm/a!

3.4 Bei Gravitationsmessungen fand man im Bereich der Tiefseegräben starke Abweichungen (Zunahmen) der Erdanziehungskraft. Dies deutete auf ein Versin-kung von Meeresboden hin. Dagegen zeigten ozeanische Rücken eine Abnahme der Gravitation, hier wird Material gefördert.

3.5 Die Magnetfeldmessungen in atlantischen Sedimenten (Paläomagne-tismus) zeigten ein Zebramuster, das die Erdpolung beim Entstehen der Gesteine wieder-gibt. Dieses Muster verläuft parallel zu den ozeanischen Rücken, es ist spiegelbild-lich auf beiden Seiten des Rückens ausgebildet und deutet auf eine Verschiebung

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der Sedimente vom Rücken weg hin. Da sich die Erdpolung etwa einmal pro 1 Mio Jahre um 180 o ändert, ändern sich im gleichen Rhythmus auch die Polungen der Sedimente und Vulkanite.

3.6 Die magnetische Polarität bestimmter Sedimente und Vulkangesteine zeigt eine Ausrichtung, die nicht der Lage des natürlichen Magnetfeldes, gleich welcher Polung, der Erde entspricht. Diese Gesteine müssen also horizontal gedreht wor-den sein.

3.7 Lineare Inselketten magmatischen Ursprungs entstehen, wenn Meeres-grund oder Festland über eine Störungszone mit vulkanischer Aktivität des Erdmantels gleitet. Jeder sporadische Magmadurchbruch bildet dann einen Vulkan, der bei entsprechender Höhe auch als neue Insel auftritt. Die Zonen dieser Magmenaustrit-te durch Meeres- oder Kontinentalplatten hindurch nennt man Hot Spots. Es bilden sich Vulkanketten in Richtung der Fortbewegung der Platte, wobei die weitest ent-fernten Vulkane auch die ältesten sind. Typische Vertreter sind die Hawai-Inseln, die Eifel-Vulkane und die Vulkane des Yellowstone-Parks. Etwa 120 Hot Spots waren in den letzten 10 Mio Jahren aktiv.

3.8 Mit empfindlichen Messgeräten konnte die Wärmestromdichte der verschie-denen Meeresböden gemessen werden. Der Normalwert beträgt 0,11 Wh/km2, was der Wärmeerzeugung einer 1,5 Voltlampe pro 10 km2 entspricht. Auf den mittel-ozeanischen Rücken ist dieser Wert 8-fach größer, in den Tiefseegräben 10-mal kleiner. Daraus kann direkt auf das Aufsteigen und Absinken von Magma ge-schlossen werden.

4. Die Plattentektonik Mitte des 20. Jahrhunderts waren die Beweise für die Wegenersche Kontinental-verschiebung so zahlreich und erdrückend, dass nur wenige Geologen sie noch länger leugnen konnten. Man spricht heute von der Plattentektonik, bei der die einzelnen Schollen auseinander und gegeneinander getrieben werden durch gewal-tige Konvektionsströme des heißen, flüssigen Magmas unter der Erdkruste. Diese Konvektion wird durch die Rotation der Erde und durch die Wärmeentwicklung infolge der Kernspaltung im Erdinneren verursacht. Das Sea floor spreading in den Ozeanen führt zum Wachsen der Meeresboden-Platten. Da die Oberfläche der Er-de aber konstant ist, muss dieser Zuwachs an anderer Stelle wieder vernichtet wer-den. Die Schollen- oder Platten-Ränder werden dazu je nach Art der Platte abge-senkt (schwererer Meersboden) oder zusammengeschoben (Erdkruste), wobei Ge-birgsbildung, Vulkanismus und Erdbeben auftreten.

Man unterscheidet drei Arten von Bewegungen an den Plattengrenzen:

● An Divergierenden oder Konstruktiven Plattengrenzen treiben Platten ausein-ander (Atlantik)

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● An Konvergierende Plattengrenzen bewegen sich Platten aufeinander zu: Festland gegen Festland unter Bildung hoher Gebirge (Himalaya).

Festland gegen Meeresboden, der Meeresboden sinkt ab unter Bildung von Graben-brüchen, Gebirge entstehen auf der Festlandsplatte durch Faltung und starkem Vulkanismus (Südamerika, Pazifik).

● An Transformen Plattengrenzen bewegen sich Platten aneinander vorbei, wo-durch sehr schwere Erdbeben, aber nur geringer Vulkanismus auftreten (San Andreas Störung/Kalifornien).

Die Kontinente (SiAl-Schicht) schwimmen auf der plastischen Mantelschicht (SiMa-Schicht). Die Kontinente haben eine Dichte von ca. 2,7 g/cm3 (vorwiegend granitisches Material), Ozeanböden von 3,0 g/cm3 (basaltisches Material) und der Erdmantel von 3,4 g/cm3. Die Kontinente tauchen viel stärker (bis zu 40 km) in die Mantelschicht ein, während die Krustenschicht unter den Ozeanen nur etwa 7 –10 km stark ist.

Der Kontinentalshelf und damit die Plattengrenze wird in 2000 m Tiefe gemes-sen. Das weltweite Mosaik der Platten besteht aus 6 großen Platten (z.B. Pazifi-sche Platte) und einer Vielzahl kleinerer Platten (z.B. Türkei). Da das Auseinan-derschieben der Platten in den ozeanischen Rücken aber nicht gleichmäßig erfolgt, entstehen Querrisse (Verwerfungen) senkrecht zu der Rückenspalte, die 1000 km lang werden können. Spalteneruptionen bleiben im allgemeinen auf den Ozeanbo-den beschränkt. Nur in einem Fall setzt sich ein ozeanischer Rücken auf dem Fest-land fort: Die San Andreas Störung oder San Andreas Fault, die von San Franzisko bis zum Golf von California in einer Länge von 1500 km reicht. Hier werden die Pazifische Platte und die Nordamerikanische Platte horizontal gegeneinander ver-schoben!

Bei der Subduktion basaltiger Meeresböden werden in Tiefen von 100 km und mehr diese aufgeschmolzen und steigen dann als Magma wieder hoch, wobei es oft zur Bildung von Vulkanen kommt. Wird ozeanische Kruste unter eine andere ozeanische Kruste geschoben, bilden sich lange bogenförmige Ketten von Vulkan-inseln (Pazifik), während die Subduktion ozeanischer Kruste unter eine festländi-sche Kruste einen Vulkanismus in Form langer Gebirgsketten im Landesinneren verursacht, die bis zu 100 km von der eigentlichen Subduktionszone entfernt sein können (Alpen- und Kordillieren). Die Zone der Subduktion selbst ist durch einen tiefen Graben vor der Küste des Kontinents erkennbar. Der tiefste Graben dieser Art ist der Marianen-Graben mit 11033 m Tiefe. Hinter den aufgetürmten Gebir-gen treten senkrecht zur Schiebung Zugspannungen auf, die zur Grabenbildung führen können, wie zum Beispiel der Oberrheingraben bei der Alpenfaltung.

Der Oberrheingraben: hat eine Länge von etwa 300 km (Basel bis Mainz) bei ei-ner Breite zwischen 25 und 40 km. Er ist Teil einer tektonischen Großstruktur,

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die vom Rhonetal über den Schweizer Jura, Oberrheingraben, Hessisches Bergland bis Oslo führt. Die Senkung erfolgte im Alttertiär im Rahmen der alpidischen Ge-birgsbildung in Form einer Absenkung in Schollen, wodurch Treppenbildung an den beiden Rändern auftritt. Die Auffüllung erfolgte mit max. 3 km mächtigen Se-dimenten, wobei zunächst eozäne Süßwasser- und später auch marine Ablagerun-gen auftraten. An der Kreuzung Bonndorfer Graben/Oberrheingraben entstand jungtertiärer Vulkanismus unter Bildung des Kaiserstuhls. Auch eine Transversal-Bewegung von ca. 5 km fand dabei statt: Die Westflanke wurde nach SW, die Ost-flanke nach NO geschoben.

Als Folge dieser Platten-Bewegungen lassen sich verschiedene Erdbeben-Typen unterscheiden: Tief- und Flach-Beben, deren Stärke man nach verschiedenen Me-thoden beschreibt: Nach Mercalli als Beschreibung der Effekte und Schäden oder nach Richter auf der Basis der Ausschläge von Seismographen.

5. Der Vulkanismus Alle geologischen Erscheinungen, die mit dem Aufdringen von Magma in die obe-ren Erdschichten verbunden sind, bezeichnet man als Vulkanismus. Bleibt das Magma in den obersten Schichten der Erdkruste stecken, erstarrt es und bildet Plu-tonite, die wegen der langsamen Abkühlung durch grobe Kristallinität gekenn-zeichnet sind: Granite! Bricht das Magma jedoch durch die Erdoberfläche hin-durch, so entstehen Vulkane, die feinkristalline bis glasartige Laven, sogenannte Magmatite, ausstoßen mit und ohne größere Gasentbindung.

Für die Magmabildung sind bei den in der Tiefe (70 bis 250 km) vorherrschenden Drucken Temperaturen von ca. 1500 oC erforderlich, während die Schmelztempe-ratur der Lava bei Normaldruck nur bei 1000 oC liegt. Ein Gestein braucht aber nur zu 2-3 % aufgeschmolzen sein, um bereits beweglich zu werden. Durch die Druckabnahme werden dann weitere Anteile der Lava flüssig, sodass die austre-tende Lava meist völlig geschmolzen ist. Ausnahme: Olivinbomben der Eifel! Die Vulkane besitzen meist in wenigen Kilometern Tiefe eine Magmakammer, in der sich die flüssige Lava sammelt. Steigt der Druck in der Kammer über eine kriti-schen Wert, kommt es zum Ausfluss oder zur Eruption. Man zählt heute 500 bis 600 tätige Vulkane auf den Festländern der Erde, davon liegen 85 % an konvergie-renden Plattengrenzen, 15 % an divergierenden Plattengrenzen und 5 % über den Hot Spots.

5.1 Spalteneruptionen treten auf in den mittelozeanischen Rücken unter Bildung neuer ozeanischer Kruste. Man kennt aber auch Spalteneruptionen auf dem Fest-land: Dabei wird dünnflüssige Lava über ein großes Gebiet verteilt, es bilden sich mächtige Basaltdecken (Island).

5.2 Vulkan-Eruptionen an den Plattenrändern bei der Subduktion von Meeres-boden unter einen anderen Meeresboden. Hierbei entstehen die Vulkanketten in Form von Inselbögen mit vorgelagerten Tiefseegräben.

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5.3 Bei der Subduktion von Meeresboden unter eine kontinentale Kruste entste-hen lange Gebirgsketten, wie z.B. die Anden und die Rocky Mountains, in denen sporadisch Vulkane auftreten, die bis zu 100 km von der Küste entfernt sein kön-nen.

5.4 Vulkane können als Schicht- oder als Schild-Vulkane ausgebildet sein: Schichtvulkane stoßen abwechselnd Schlacken und Laven aus und bauen kegel-förmige Vulkane auf. Beispiele sind der Ätna und der Kilimandscharo. Diese sind nicht sehr witterungsresistent, es bleiben häufig später nur die Schlote übrig. Die Schildvulkane sind großflächig und aus zahlreichen Lagen dünnflüssiger, gasarmer Lava aufgebaut. Sie sind sehr verwitterungsresistent.

5.5 Als Staukuppen bezeichnet man zähe Laven, die im Schlot stecken geblie-ben sind.

5.6 Maare werden gebildet, wenn Magma sehr tief unter der Erdoberfläche ste-cken bleibt und absinkendes Wasser erhitzt wird. Dieser unter Druck stehende Wasserdampf führt unter Aussprengung eines Kraters zu gewaltigen Gas- und Wasserdampf-Explosionen.

5.7 Calderen sind leere Magmakammern, die unter der Last des Gesteins zusam-mengebrochen sind. Sie bilden Senken von einigen 100 Metern bis zu 100 Kilo-meter Durchmesser und sind oft wassergefüllt.

5.8 Laven werden als Basalt bezeichnet, wenn sie weniger als 52 % Kieselsäure enthalten. Sie sind dünnflüssig mit hoher Schmelztemperatur und kommen meist als Ausflusslava vor. Ein Andesit hat 52 – 65 % Kieselsäure und ein Rhyolith mehr als 65 % Kieselsäure. Letzterer ist zähflüssig mit niedrigerer Schmelztempe-ratur, kann im Schlot stecken bleiben und durch Überdruck explosionsartig austre-ten.

5.9 Nach dem Aussehen spricht man von Pahoehoe-Lava bei sehr dünnflüssigen, mobilen Magmen, deren Oberfläche relativ schnell erstarrt, während die noch flüs-sige Schicht darunter weiter fließt. Es entstehen Wülste mit glatter Oberfläche, die man je nach Form als Strick-, Fladen-, Wulst- oder Seil-Lava bezeichnet. Kissen-Lava entsteht aus Pahoehoe-Lava unter Wasser, es bilden sich rundliche, kissen-förmige Oberflächenstrukturen aus. Die Aa-Lava bildet sich aus zähen Magmen, sie fließt sehr langsam, bildet eine raue Kruste als Oberfläche und zerbricht leicht zu scharfkantiger Brocken-Lava.

5.10 Die Block-Lava fließt noch langsamer und sieht aus wie ein glühender Kokshaufen.

5.11 Bimsstein ist eine Lava mit mehr als 80 % Porenvolumen, sie schwimmt auf Wasser. Er entsteht wie auch alle Aschen und Tuffe bei der Druckentlastung gas-reicher Laven beim Austritt. Es bilden sich dann vulkanische Lockermassen

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(Aschen und Lapilli), die teilweise über große Entfernungen durch die Luft trans-portiert werden: Flugasche des Maria Laach-Ausbruchs ist in Lösablagerungen von Bad Soden bis in den Taunus (ca. 15 000 Jahre alt) zu beobachten!

5.12 Obsidian ist eine Lava, die völlig geschmolzen austritt und dann sehr plötz-lich abgekühlt wird. Es entsteht ein Glas, oder genauer gesagt eine unterkühlte Flüssigkeit, die amorph ist und wie Glas in scharfkantige Scherben splittert.

5.13 Als Folgeerscheinungen des Vulkanismus treten lokale Erhitzungen des Untergrundes der Erdkruste auf, bei denen Gase aus dem Magma austreten und ei-ne Reaktionen mit absinkenden Grundwässern erfolgen. Fumarolen sind wasser-dampfhaltige Gasaustritte von 200 – 800 oC, während Solfatare Wasserdampf und Schwefelverbindungen von 100 bis 250 oC ausstoßen. von Mofetten spricht man bei Gasaustritten von CO2 mit Temperaturen von weniger als 100 oC. Wird dabei auch Wasser gefördert, nennt man diese Quellen Säuerlinge. Die Thermenschließlich sind als heißes Wasser austretende Quellen, teilweise stark mit Kalk gesättigt, während j Dampf-Wasseraustritte aus Kammern mit einem Syphon-Verschluß darstellen, der bei Erreichen des erforderlichen Druckes sich öffnet und so in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen spektakuläre, fontänenartige Wasser-Dampf-Austritte liefert.

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Die Haifischzähne des Mainzer Beckens

„Die Selachier und Chimären des Unteren Meeressandes und Schleichsandes im Mainzer Becken“

Eine Arbeit von Thomas Reinecke, Harald Stapf und Manfred Raisch

Gerade noch rechtzeitig zum Jahresende erschien in der Reihe PALAEONTOS eine Veröffentlichung über Hai- und Rochenzähne sowie die Zahnplatten von Chimä-ren aus dem Mainzer Becken. Die Autoren dieser Arbeit, Thomas Reinecke aus Bo-chum, Harald Stapf, Nierstein, und Manfred Raisch, Kaiserslautern, waren über lange Zeit damit beschäftigt, die verschiedenen Arten aus den ihnen zugänglichen Sammlun-gen in Deutschland und Belgien, wo viele der erstbeschriebenen Stücke aufbewahrt werden, einzusehen, zu vermessen, gegebenenfalls zu fotografieren und die nötige Li-teratur durchzuarbeiten. Von den aus dem Mainzer Becken bekannten insgesamt 25 Ar-ten von Haien, Rochen und Chimären konnten in der Studie 22 Arten abgebildet wer-den. Darunter auch eine von den Autoren erstmals beschriebene Haiart, die nach ihrem Fundort benannt wurde und den Namen „Woellsteinia oligocaena“ trägt. Von den häu-figeren Haifischarten, wie z.B. vom Grauhai oder Sandhai, konnten sogar Gebissrei-hen des Ober- und Unterkiefers rekonstruiert werden, die es nun dem Sammler erlau-ben, die eigenen Zahnfunde den verschiedenen Positionen im Haigebiss zuzuordnen. Abgedruckt wurde diese Arbeit in der ersten Nummer der belgischen Fachzeit-schrift PALAEONTOS. Diese „Haizahn-Bibel“ für das Mainzer Becken mit dem Titel „Die Selachier und Chimären des Unteren Meeressandes und Schleichsandes im Main-zer Becken (Alzey- und Stadecken-Formation, Rupelium, Unteres Oligozän)“ mit 126 Seiten, davon 63 Tafeln, auf denen über 600 Funde wiedergegeben sind, ist im Buch-handel für 35,00 € und in begrenzter Zahl zu einem Subskriptionspreis von den Auto-ren für Mitglieder der Freunde des Niersteiner Museums e.V. erhältlich.

Kommentar der Zeitschrift „Fossilien“ in Heft 1/2002: Eine Fundgrube für Sammler

Ein paar typische Abbildungen aus dieser Arbeit befinden sich auf der Seite 12

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Unterkieferbezahnungvon Woellsteinia oligo-caena n.g. n.sp.

Unterkieferzahn vonCarcharocles angustidens

Kiemenreusenstrahlenvon Cetorhinus parvus

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Oppenheimer Familie stiftet Fundeaus der Eiszeit dem Museum

Verkürzter Nachdruck eines Artikels von Klaus Kipper in der

Landskrone / Rhein Main Presse vom 20. November 2001

Konrad Jutzler hat schon oft darüber nachgedacht, was er mit all den vielen Kno-chen, dem Mammutschädel und der Geweihstange, die seit Jahren im Keller des Oppenheimers lagern, machen soll. Alles, nur nicht verkaufen, dies hatte ihm schon sein Vater eingeschärft. Der Inhaber einer Kiesbaggerei in Gimbsheim war es nämlich, der die Knochen und Schädel in den 70er Jahren bei Ausgrabungsar-beiten entdeckte. „In zehn Metern Tiefe hatten sich die Fundstücke angesammelt“, erinnert sich Konrad Jutzler. Einige davon wurden geborgen und wanderten schließlich in den Keller.

Vor wenigen Wochen reifte dann der Entschluss, sich von den Fundstücken zu trennen. „Schon deshalb, weil die Knochen und Schädel sachgemäß gelagert wer-den sollten, um sie nicht dem Zerfall preiszugeben!“, stand die Entscheidung fest. In dieser Situation erinnerte sich die Oppenheimer Familie an die Stapfs und ihr Niersteiner Museum. „Aber bringen sie einen großen Wagen mit“, hatte Konrad Jutzler die Hobbypaläontologen gewarnt. Als Harald Stapf das Anwesen „An der Kette“ wieder verlassen hatte, war der Museumsbus bis unter das Dach beladen.

Wird am Niersteiner Marktplatz im Museum sonst nur in Dimensionen von mehre-ren Millionen Jahren gerechnet, wenn ein neuerer Fund in die Fossilien-Werkstatt gebracht wird, handelt es sich bei der großzügigen Gabe der Jutzlers um sie jüngs-ten Fundstücke, die es im Paläontologischen Museum zu besichtigen gibt. Auf 50 000 Jahre datiert Arnulf Stapf die Überreste von Mammut, Pferd und Elch. „Es sind wirklich repräsentative Stücke, die uns überlassen wurden“, wertet der Muse-umsgründer und hat ihnen einen besonderen Platz in zwei Nischen im Treppen-aufgang zum Museum zugedacht.

Die besondere Aufmerksamkeit von Sohn Harald erregte bei der Sichtung der Fundstücke allerdings eine Geweihstange. Sie wurde vor Tausenden von Jahren von einem Steinzeitmenschen so präpariert, dass sie als Werkzeug taugte.

Wer die jüngsten Ausstellungsstücke, die ihren Weg über Gimbsheim und Oppen-heim ins Niersteiner Museum fanden, besichtigen will, hat mit Beginn des neuen Jahres Gelegenheit dazu.

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Nicht ohne Stolz präsentiert Arnulf Stapf die Fundstücke der Oppen-heimer Familie Jutzler im Paläon-tologischen Museum in Nierstein

Haben Sie auch schon unsereHomepage besucht ?

Unter www.museum-nierstein.de finden Sie seit einigen Monaten wieder die neu erstandene Homepage des Paläontologischen Museums in Nierstein am Marktplatz im Alten Rathaus. Ursprünglich erstellt von der Firma Schmidt Unter-nehmenskommunikation in Nierstein und gesponsert von der Firma Gabriele Pfeif-fer, Orchidee Präsente, in Nierstein, bietet sie in überarbeiteter und erweiterter Form einen Überblick über das Museum, seine Entwicklung und Neuzugänge so-wie über die Aktivitäten des Fördervereins, der sich um die finanzielle Ausstattung des Museum kümmert.

Ein Klick auf unseren Lurch bringt Sie direkt auf die Startseite der Ho-mepage, die Ihnen das Museumsgebäude zeigt und die Ausstellung kurz be-schreibt. Verschiedene Schalter führen Sie dann zum „Roten Faden“, der die geo-logischen Einordnung der Exponate wiedergibt, zum „Rückblick“, der die Ent-wicklung des Museums seit seiner Gründung 1973 aufführt, zum „Virtuellen Mu-seum“, das Ihnen viele Exponate in den 4 Museumsräumen mit den 46 Vitrinen zeigt, zum „Freundeskreis“ mit seinen Veranstaltungen und schließlich zur der Seite „Aktuelles“, wo Sie die neuesten Funde, Erwerbungen, Mitteilungen und In-formationen entdecken können.

Schauen Sie mal rein und informieren Sie sich über das Museums und seinen Förderverein. Sollten Sie noch nicht Mitglied bei uns sein, können Sie aus der Homepage die Mitgliedskonditionen des Fördervereins entnehmen. An Ihrem Eindruck und Ihren Vorschläge zur Verbesserung und Erweiterung der Homepage sind wir sehr interessiert und freuen uns über jede Zuschrift an die eMail-Adresse: [email protected]

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Bericht über unsere

Eifel-Exkursion im Mai 2001

Nach längerer Zeit hatte der Förderverein mal wieder eine Eifel-Exkursion vom 11. bis zum 13. Mai 2001 geplant, an der sich 17 Mitglieder unter Führung des Eifelspezialisten Robert Leunissen beteiligten. Wir trafen uns am Freitag Nachmittag im Haus Kirst am Bahnhof Gondelsheim in der Eifel und wur-den nach dem Abendessen von Herrn Leunissen in zwei Diavor-trägen in die Palä-ontologie der Eifel und das Exkursionsprogramm ein-geführt.

Am nächsten Morgen ging es dann bei schönstem Sommerwetter im alten Kalksteinbruch Müllertsche bei Ahütte zur Sache: Pantoffelkorallen und Brachio-poden waren die hauptsächlichen Funde. Nach einer Abkühlung am Dorfbrunnen von Kerpen sammelten wir dann am Nachmittag in den Hängen des neuen Bru-ches im Meerbüsch bei Nollenbach, nur ein paar Kilometer westlich von Ahütte

entfernt, vorwiegend groß-wüchsige Korallen und Stromatoporen. Auch hier war die Ausbeute sehr zu-friedenstellend, alle Teil-nehmer hatten ihre Korallen gefunden und damit ihr Abendessen verdient.

Der Sonntag Morgen führ-te uns dann zu der im Wald verlaufenden angefangenen und nicht weitergebauten Straßentrasse bei Rommers-

heim, wo neben kleinwüchsigen Pantoffelkorallen vor allem guterhaltenen, große Brachiopoden zu finden waren. Eifrig wurde um die Wette geklopft und bei be-sonders schönen Stücken auch mal ein Schrei des Entzückens ausgestoßen. Nur schwer konnten sich die meisten am Nachmittag von der Fundstelle trennen, um den Heimweg anzutreten. Eine Wiese mit Orchideen bildete den krönenden Ab-schluss dieser sehr harmonisch verlaufenen Exkursion.

Dem Exkursionsleiter sei an dieser Stelle nochmals herzlich für seine Führung und seine Erläuterungen gedankt. Bei einem Treffen der Exkursionsteilnehmer im Ok-tober 2001 wurden dann bei Rotwein und Lasagne Bilder ausgetauscht, Erinne-rungen aufgefrischt und der Wunsch geäußert, bald mal wieder eine solche Exkur-sion zu veranstalten.

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Vorträge der Freunde des Niersteiner Paläonto-logischen Museums e.V. im Jahr 2002

Termin Veranstaltung Thema

01. Februar Vortrag Dr. Franz-Jürgen Harms, Frankfurt: „Neues aus der Grube Messel –Erste Ergebnisse der Forschungs-bohrung Messel 2001“

01. März Vortrag Heinrich Weygandt, Rossdorf: „Onyx – Funde im Mainzer Be-cken“

05. April Vortrag Dipl. Geol. Werner Hertel, Harx-heim: „Marokko, seine Mineralien, seine Fossilien“

03. Mai Vortrag Manfred Keller und Wolfgang Ott, Offenbach: „Fossilien aus Baustel-len des Frankfurter Raumes“

04. Oktober Vortrag Dr. Michael Wuttke, Mainz: „Flugmäuse über dem Westerwald - Neue Ergebnisse von der Fossil-lagerstätte Enspel“

06. Dezember Vortrag Dipl. Geol. Thomas Keller, Wies-baden: „Hermann v. Meyer – Ein früher Wirbeltiersammler von Weltbedeutung“

Die Vorträge finden jeweils am 1. Freitag im Monat um 20:00 Uhr im kleinen Saal der Gutsschänke Staiger im Tempelhof 5 (Nähe Marktplatz) in Nierstein statt. Zu einem Stammtisch treffen sich die Mitglieder jeden 3. Freitag im Monat im glei-chen Lokal. Gäste sind zu den Vorträgen und Stammtischen herzlich willkommen.

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