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Abstract zu einem Vortrag im Workshop der Arbeitsgruppe „Elektronisches Publizieren“ der Union der deutschen Akademien der Wissenschaft in Zusammenarbeit mit der Sächsischen Akademie der Wissenschaften und der Deutschen Nationalbibliothek http://www.sawleipzig.de/aktuelles/personendateien 21. bis 23. September 2009, Sächsische Akademie der Wissenschaften, Leipzig Musica migrans – Lebensläufe mittelund osteuropäischer Musiker des 19. Jahrhunderts Dr. Lutz Maicher – Topic Maps Lab, Institut für Informatik Universität Leipzig, www.topicmapslab.de Prof. Dr. G. Heyer – Abteilung für Automatische Sprachverarbeitung, Universität Leipzig Prof. Dr. H. Loos –Institut für Musikwissenschaften, Universität Leipzig In der ersten Phase von „Musica migrans“ (http://www.musicamigrans.de) arbeiteten von August 2007 bis Juli 2008 das Institut für Musikwissenschaft und das Institut für Informatik an einem webbasierten, dezentralen System zur Erfassung der Biographien deutscher Musiker im östlichen Europa und östlicher Musiker in Deutschland. Die Datenerfassung und eingabe erfolgte durch 28 musikwissenschaftliche Forscher in Ostund Mitteleuropa. Ziel des Vorhabens war die normalisierte Erfassung relevanter Personen und deren spezifischer Lebensdaten, insbesondere Geburtsund Sterbedaten bzw. orte, Konfessionen und nationale Zugehörigkeiten. Daneben werden die aus Quellen reproduzierbaren Etappen der Ausbildungs, Berufsund Reisewege der Musiker zusammengetragen. Zu jeder Etappe werden, wenn bekannt, Startund Enddatum, Institution und ausgeführte Tätigkeit erfasst. Für jede strukturierte Aussage innerhalb der Datenbasis können weitere Zusatzinformationen in Freitext hinzugefügt werden. Für die Nutzung der Daten mit anderen relevanten musikhistorischen Quellen oder in externen Anwendungen (Interoperabilität) ist die normalisierte Repräsentation der Informationen notwendig. Dabei ist die konsistente Nutzung von standardisierten Kennungen (Identifiern, IDs) für alle Entitäten in der Datenbasis von großer Bedeutung. Die im Rahmen von Musica migrans genutzte Technologie Topic Maps erlaubt, dass für jede Entität eine Menge von synonymen Kennungen gespeichert und verarbeitet werden können. Dies erlaubt die parallele Nutzung verschiedener Standardisierungen. Im bestehenden System erhalten alle Entitäten zumindest eine projektintern normalisierte Kennung. Darüber hinaus werden für Personen, wenn vorhanden, WikipediaURLs als Kennungen benutzt. Die Nutzung weiterer, standardisierter Kennungen für die Personen und anderer Entitäten der Datenbasis wie Tätigkeiten und Berufe wird forciert. Für Orte und Regionen wird Geonames.org als

Musica migrans – Lebensläufe mittel- und osteuropäischer Musiker des 19. Jahrhunderts

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In der ersten Phase von „Musica migrans“ (http://www.musicamigrans.de) arbeiteten von August 2007 bis Juli 2008 das Institut für Musikwissenschaft und das Institut für Informatik an einem webbasierten, dezentralen System zur Erfassung der Biographien deutscher Musiker im östlichen Europa und östlicher Musiker in Deutschland. Die Datenerfassung und -eingabe erfolgte durch 28 musikwissenschaftliche Forscher in Ost- und Mitteleuropa.

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Page 1: Musica migrans – Lebensläufe mittel- und osteuropäischer Musiker des 19. Jahrhunderts

Abstract zu einem Vortrag im Workshop  der  Arbeitsgruppe  „Elektronisches  Publizieren“  der  Union  der  deutschen Akademien  der  Wissenschaft  in  Zusammenarbeit  mit  der  Sächsischen  Akademie  der Wissenschaften und der Deutschen Nationalbibliothek 

http://www.saw‐leipzig.de/aktuelles/personendateien 

 

21. bis 23. September 2009, Sächsische Akademie der Wissenschaften, Leipzig 

 Musica migrans  –  Lebensläufe mittel‐  und  osteuropäischer Musiker des 19. Jahrhunderts  

Dr. Lutz Maicher – Topic Maps Lab, Institut für Informatik Universität Leipzig, www.topicmapslab.de 

Prof. Dr. G. Heyer – Abteilung für Automatische Sprachverarbeitung, Universität Leipzig 

Prof. Dr. H. Loos –Institut für Musikwissenschaften, Universität Leipzig 

 

In  der  ersten  Phase  von  „Musica migrans“  (http://www.musicamigrans.de)  arbeiteten  von August 

2007  bis  Juli  2008  das  Institut  für  Musikwissenschaft  und  das  Institut  für  Informatik  an  einem 

webbasierten,  dezentralen  System  zur  Erfassung  der  Biographien  deutscher Musiker  im  östlichen 

Europa und östlicher Musiker  in Deutschland. Die Datenerfassung und  ‐eingabe erfolgte durch 28 

musikwissenschaftliche Forscher in Ost‐ und Mitteleuropa. 

Ziel  des  Vorhabens  war  die  normalisierte  Erfassung  relevanter  Personen  und  deren  spezifischer 

Lebensdaten,  insbesondere  Geburts‐  und  Sterbedaten  bzw.  ‐orte,  Konfessionen  und  nationale 

Zugehörigkeiten.  Daneben  werden  die  aus  Quellen  reproduzierbaren  Etappen  der  Ausbildungs‐, 

Berufs‐  und  Reisewege  der Musiker  zusammengetragen.  Zu  jeder  Etappe werden, wenn  bekannt, 

Start‐ und  Enddatum,  Institution und  ausgeführte  Tätigkeit  erfasst.  Für  jede  strukturierte Aussage 

innerhalb der Datenbasis können weitere Zusatzinformationen in Freitext hinzugefügt werden. 

Für  die  Nutzung  der  Daten mit  anderen  relevanten musikhistorischen  Quellen  oder  in  externen 

Anwendungen (Interoperabilität) ist die normalisierte Repräsentation der Informationen notwendig. 

Dabei ist die konsistente Nutzung von standardisierten Kennungen (Identifiern, IDs) für alle Entitäten 

in der Datenbasis von großer Bedeutung. Die  im Rahmen von Musica migrans genutzte Technologie 

Topic Maps erlaubt, dass  für  jede Entität eine Menge von synonymen Kennungen gespeichert und 

verarbeitet werden können. Dies erlaubt die parallele Nutzung verschiedener Standardisierungen. 

Im bestehenden System erhalten alle Entitäten zumindest eine projektintern normalisierte Kennung. 

Darüber hinaus werden für Personen, wenn vorhanden, Wikipedia‐URLs als Kennungen benutzt. Die 

Nutzung  weiterer,  standardisierter  Kennungen  für  die  Personen  und  anderer  Entitäten  der 

Datenbasis wie Tätigkeiten und Berufe wird forciert. Für Orte und Regionen wird Geonames.org als 

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Gazetteer  genutzt.  Somit  kommen  Geonames‐IDs  als  Kennungen  zum  Einsatz.  Mangels  eines 

umfassenden Registers  für Musikinstitutionen  (in dieser Zeit und dieser Region) werden  in Phase 1 

Institutionen nur schwach normalisiert gespeichert, d.h. ohne standardisierte Kennungen. 

In  der  derzeit  laufenden  zweiten  Phase  des  Vorhabens  wird  ein  Register  für Musikinstitutionen 

erstellt.  Es  werden  aus  verschiedenen  Quellen  umfangreiche  Informationen  zu  der  reichen 

Landschaft  an Musikinstitutionen  in  diesem  Zeitraum  und  dieser  Region  zusammengetragen  und 

strukturiert gespeichert. 

Technologisch basiert die Datenbank  in Musica migrans auf dem  internationalen  Industriestandard 

Topic Maps  (ISO 13250).  In Topic Maps wird  für  jeden Aussagegegenstand der  realen Welt,  sei es 

eine Person, eine Institution, ein Datum, eine Konfession oder ein Ort, ein Topic erstellt. Dieser Topic 

ist dann der Repräsentant des Aussagegegenstandes in der Datenbank und trägt alle Informationen, 

die über den Aussagegegenstand gespeichert werden  sollen,  zusammen.  Jede Beziehung  zwischen 

Aussagegegenständen  in  der  realen  Welt,  wie  z.B.  die  Präsidentschaft  einer  Person  in  einem 

Gesangsverein, wird als typisierte Beziehung zwischen den entsprechenden Topics in der Datenbank 

repräsentiert.  Jedes  Topic  wird  somit  zu  einem  zentralen  Informationshub  für  genau  einen 

Aussagegegenstand, mit  Beziehungen  zu  einer  Vielzahl  anderer  Topics.  Aus  der  vernetzten Welt 

entstehen somit hoch vernetzte Datenbanken, aus denen stark vernetzte Webseiten erstellt werden 

– die viele Zusammenhänge offenlegen.