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Zeitschrift für Musikunterricht in den Klassen 5 - 13
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LESEPROBE
THEMA: MIT KLASSEN MUSIZIEREN40
Gemeinsames Musizieren im Klassen- oder
Kursverband ist eine höchst komplexe Angele-
genheit, die vielschichtiges und umsichtiges Han-
deln von allen Beteiligten verlangt.
Im folgenden Beitrag werden die oben genann-
ten Aspekte näher betrachtet und insbesondere
für die Klassenstufen 5 und 6 mit kurzen Beispie-
len unterlegt. Der Schwerpunkt beim gemein -
samen Musizieren liegt hier im Spiel mit einem
gemischten Instrumentarium; ob es sich dabei
um vorgegebene oder selbst erfundene Stimmen
oder Stücke handelt, ist unerheblich. Die hier
aufgeführten Anmerkungen sind primär für Be-
rufseinsteiger vorgesehen und erheben selbstver-
ständlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Der ein oder die andere mag ähnliche Erfahrun-
gen gesammelt haben und vielerlei Ergänzungen
beifügen können.
miteinander im plenum
Die Zielsetzung des gemeinsamen Musizierens im
Klassenverband kann sehr unterschiedlich sein
und soll hier nicht im Detail erörtert werden, da
jede Lehrkraft mit Blick auf die eigene Lerngrup-
pe, deren Voraussetzungen und den örtlichen
Rahmenbedingungen inkl. der Lehrplanvorgaben
andere Zielsetzungen verfolgen wird. Einig wer-
den sich alle darüber sein, dass beim gemein -
samen Musizieren als durchlaufendes, überge-
ordnetes Ziel auch die sozial-kommunikative
Komponente eine tragende Rolle spielt. Diese
kann beim gemeinsamen Musizieren auf bzw.
unter Einbezug von Instrumenten durchaus noch
andere Facetten aufweisen als beispielsweise
beim gemeinsamen Singen. Das gemeinsame
Spiel auf Instrumenten erfordert ein großes Maß
an Rücksichtnahme,1 denn dem enormen Auffor-
derungscharakter von Instrumenten gilt es
standzuhalten – kaum ein Chormitglied wird laut
mit seiner Stimme dazwischen singen –, von an-
deren Disziplinschwierigkeiten mal abgesehen.
Vereinbarungen beim gemeinsamen Spiel auf
Ins trumenten während Gruppenaufgaben wie
die „30-Zentimeter-Regel“ (s. Kasten) müssen
erst sorgsam etabliert werden, bevor sie greifen.
Selbst eindeutige „Parkpositionen“ (s. Kasten)
von Instrumenten und Schlägeln in Spielpausen
müssen mühsam erarbeitet werden. Auch das
Zusammenspiel verlangt eine andere soziale
Wahrnehmung,2 denn anders als beim Singen ist
Blickkontakt nur eingeschränkt möglich, da in der
Regel (im Anfängerbereich) eine hohe Konzentra-
tion auf das Instrument und auf die spieltech -
nische Ausübung erfolgt. Akustische Signale (Me-
trum, Formteile, Taktangaben, Tonnamen herein-
rufen bzw. singen etc.) sind hierbei unerlässlich.
miteinander im team
Das soziale Lernen wird insbesondere auch in
Gruppenarbeitsphasen geschult. Aufträge wie
„übt eure Stimmen in 5er-Gruppen“ sind aller-
dings bei Lerngruppen, die kaum Erfahrungen im
Umgang mit kooperativen Arbeitsweisen haben,
wenig hilfreich und führen häufig zu Frustra -
tionserlebnissen. Effektive Gruppenarbeit muss
langfristig geübt und immer wieder reflektiert
werden. Damit sie Erfolg versprechend ausfällt,
ist es nötig, zusammengesetzte Gruppen für eine
gewisse Zeit miteinander arbeiten zu lassen und
nicht in jeder Musikstunde neue Gruppen zu
bilden, selbst, wenn einzelne Schülerinnen viel
Mit-, an-, von-,aus-, füreinanderGemeinsames Musizieren sinnvoll organisieren, anleiten und gestaltenchristiane jasper
Die SchülerInnen sollen miteinander Musik machen, geraten aber meist schon bei der Instrumentenverteilung aneinander, lernen wiederum beim Arbeiten in Gruppen voneinan-der, kommen beim nachfolgenden Zusammenfügen zunächst taktmäßig auseinander undmusizieren schließlich für- und miteinander. Der Beitrag beschreibt Erfahrungen mit demMusizieren im Unterricht und gibt insbesondere für Berufseinsteiger hilfreiche Tipps.
Dateien – DVDBy the Waters – Partitur und Stimm -material für Klassenorchester (13 Seiten)+ Hinweise für die LehrkraftDrei Beispiele für Visualisierung vonRaumumbautenBeispiele für kooperative Lernformen
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5 6 7 8 9 10 11 12 13
schott-musikpädagogik.deBeitrag als PDF-Datei
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ArbeitsblätterBoomwhackers kennen lernen +Hinweise für die Lehrkraft – S. 44By the Waters – Kanon – S. 45
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lieber mit ihrer Freundin arbeiten mögen und
dies lautstark bekunden. Darüber hinaus ist die
Partnerarbeit zunächst der Gruppenarbeit vorzu-
ziehen. Erst nach Partnerarbeitsphasen folgt die
Erweiterung zur Gruppe, möglichst zu Vierergrup-
pierungen, die sich aus zwei Paaren zusammen-
setzen.3 Für das soziale Lernen benötigt man Zeit,
sodass musikalische Inhalte anfangs bei der Ein-
führung von kooperativen Lernformen nachge-
stellt werden können bzw. nicht überfordern
sollten. Umso befriedigender fällt dann zukünftig
der musikalische und soziale Ertrag aus.
Für den Einstieg eignet sich beispielweise eine
Aufgabe,4 um Boomwhackers kennenzulernen.
Die SchülerInnen setzen sich hier auf eine freud-
volle und anregende Weise mit den Spielmög-
lichkeiten von Boomwhackers auseinander,
entwerfen eigene kleine Musizierstücke, reflek-
tieren ihr musikpraktisches Handeln sowie
Werbestrategien (s. Arbeitsblatt „Boomwhackers
kennenlernen“).
aneinander geraten
Das gemeinsame Musizieren bietet immer wieder
Reibungspunkte für SchülerInnen. Schon bei der
Verteilung von Instrumenten gibt es mitunter
gerade bei jüngeren SchülerInnen die ersten Aus-
einandersetzungen und ein aufkommendes Cha-
ospotenzial. Viele wünschen sich ein „gut ausse-
hendes“ und in der Regel auch ein möglichst
großes Instrument, wenn man mit schuleigenen
Instrumenten (z. B. erweitertes großes Schlag-
werk) arbeitet. Überhaupt möchte jeder und jede
ein Instrument in der Hand halten dürfen. Eine
gute Organisation, die langfristig als „gerecht“
angesehen wird, ist hier unerlässlich. Hilfreich
sind beim Verteilen von Instrumenten Karten mit
Instrumentensymbolen, die möglichst schon vor
41&bildung
3.11musik
die 30-zentimeter-regel
Diese Regel lässt sich in Gesprächs- und Vokalrunden wesentlich leichter etablierenals im Umgang mit Instrumenten. Die Regelbesagt, dass man nur so laut sprechen / sin-gen / auf Instrumenten spielen darf, dass derUmkreis (also die eigene Gruppe) von30 Zentimeter (ggf. auch 50 Zentimeter) eshören kann. Dazu muss man nicht nur nahbeieinander sitzen, sondern ggf. auch ein-zelne Instrumente während der Übe phasepräparieren,* sodass sie leiser klingen.Ebenso trägt der Einsatz von anderen Schlä-geln (Schlägelstiel, Papiersticks o. ä.) zurLautstärke reduzierung bei. Der „Lautstärke-wächter“ (oder andere Bezeichnung) trägtVerantwortung dafür, dass sich alle Grup-penmitglieder daran halten. Sollte man inder Schule genügend Räume zur Verfügunghaben, so ist diese Regel selbstverständlichweniger relevant.* Stabspiele können mit länglichen Säckchen und
Stoffrollen gedämpft werden.
parkpositionen von
instrumenten
In Spielpausen werden kleine Instrumenteunter den Stuhl gelegt, Rahmentrommelnimmer mit dem Fell auf den Boden. GroßeInstrumente werden entweder einen Meterabgerückt oder aber der Stuhl wird nachhinten versetzt. Wer sich nicht an die Regelhält und dennoch unaufgefordert auf sei-
nem Instrument spielt,
setzt beim folgenden
Spielen eine Runde aus.
Beispiel für die Kennzeichnungvon Schränken und die Auf -bewahrung der Instrumente
THEMA: MIT KLASSEN MUSIZIEREN42
der Stunde unter den Stühlen der SchülerInnen
versteckt werden5 und die dabei helfen, zügig
das eigene Instrument aus dem Schrank6 etc. zu
holen. Sollte es hingegen unerheblich sein, wer
welches Instrument spielt, so kann ein Zufalls-
verfahren (z. B. Lose ziehen) über die Instrumen-
tenvergabe entscheiden.
Bei der Vergabe von Instrumenten kann auch die
Einführung von Instrumentenwarten, die dafür
Sorge tragen, dass die Instrumente ordnungs -
gemäß verteilt und wieder an den richtigen Platz
zurückgestellt werden, hilfreich sein. Diese blei-
ben über mehrere Wochen im Amt und führen
im Anschluss ihre Nachfolger in das Amt ein. Bei
der Arbeit in Gruppen ist das Amt des Instrumen-
tenwächters dafür zu vergeben.
voneinander lernen
Es ist bekannt, dass ein nachhaltiger Lernerfolg
am ehesten gewährleistet ist, wenn eine unmit-
telbare Anwendung des Gelernten erfolgt, bei-
spielsweise, wenn man andere unterrichtet.7
Dennoch finden Erarbeitungsphasen und lange
Übeprozesse häufig in lehrerzentrierten Unter-
richtsformen statt.
Die SchülerInnen sollen ihre fachpraktischen
Kompetenzen in Gruppenarbeiten einbringen
und nach Möglichkeit den anderen vermitteln.
Die kooperative Lernform „Gruppenpuzzle“ bietet
sich hierfür neben den „Nummerierten Köpfen“
besonders an (s. „Beispiele für kooperative Lern-
formen“ auf der Heft-DVD).
zueinander kommen
Partner- oder Gruppenarbeitsphasen mit Instru-
menten finden in der Regel in einer neuen
räumlichen Anordnung statt. Umbauten oder die
Nutzung von anderen Räumen sollten struktu-
riert werden, um Störungen und Zeitverluste
einzuschränken. Der Wechsel von Plenums- zu
Gruppenarbeitsphasen kann bestens über Visua-
lisierungen, die wortlos per Overheadprojektor
oder Beamer projiziert werden, veranschaulicht
werden (s. „Beispiele für Visualisierung von
Raum umbauten“ auf der Heft-DVD). Diese
Raumdarstellungen können insbesondere bei
jüngeren SchülerInnen (hier Klasse 5/6) den
spielerischen Ehrgeiz wecken, indem mithilfe
eines Countdowns (rückwärts zählen von 10 bis
0, später ggf. auch nur von 5 bis 0) ein zeitlicher
Rahmen, in welchem der Umbau stattfinden
muss, geschaffen wird.
Die Reduzierung der Lautstärke während des
Umbaus kann ebenfalls für diese jüngeren Schü-
lerInnen auf spielerische Weise erlangt werden.
Auf einem Lautstärkebarometer (von grün nach
rot), einer numerischen Skala von 1 bis 10 (10 als
lauteste Stufe) oder einem schlichten Crescendo-
Zeichen an der Tafel / Leinwand wird mit einem
wandernden Objekt (Schlägel, Magnet etc.) im-
mer wieder angezeigt, wie laut es im Raum ist.
Einige ausgewählte SchülerInnen (Lautstärke-
wächter) haben die Aufgabe, die Lautstärke beim
Umbau auf ein geringes Maß zu bringen. Förder-
lich ist es natürlich, über positive Verstärkung zu
arbeiten. Das Team, welches es schafft, am
leises ten den Umbau und auch Aufbau der Ins -
trumente umzusetzen, erhält einen Punkt o. ä.
Wunschkonzerte oder freie Instrumentenwahl
beim folgenden Arrangement können ggf. als
Belohnung für das Team mit den meisten Punk-
ten genutzt werden.
Im Anschluss an Gruppenarbeitsphasen können
ebenso Zettel mit den zu positionierenden
Stimmgruppen auf den Fußboden gelegt werden,
sodass die SchülerInnen wissen, wo sie ihre Ins -
trumente aufbauen sollen.
Die hier genannten Punkte hören sich beim Lesen
medial aufwändig an. Da es sich aber um Mate-
rial handelt, das sich vielfach nutzen lässt, redu-
ziert sich der Vorbereitungsaufwand spätestens
beim zweiten Einsatz.8 Des Weiteren können die
Visualisierungen vernachlässigt werden, sobald
Auf- und Umbauten ritualisiert sind.
auseinander geraten
Bei einem metrisch gebundenen Spielsatz kommt
es immer wieder vor, dass die SchülerInnen,
obwohl sie in der Kleingruppe problemlos im
Metrum spielen konnten, beim gemeinsamen
Musizieren im Plenum zunächst aus dem Takt
geraten. Ein Grund dafür ist die gewachsene
Komplexität der musikalischen (Mehrstimmigkeit,
rhythmische Vielfalt der Stimmen, akustisch neu-
er Eindruck etc.) und sozialen (größere Anzahl
von Menschen und Reizen) Anforderungen. Wei-
tere Gründe können sein: mangelnde Aufmerk-
Countdown Lautstärkebarometer
samkeit beim Einsatz, fehlendes oder zu kurzes
Vorzählen der Lehrkraft, das Metrum ist beim
ersten Durchspielen nicht deutlich hörbar, räum-
liche Disposition (kein Blickkontakt zur Klasse
und Lehrkraft), ungenügende Vorstellung von der
vertikalen Struktur des Spielsatzes. Die Regeln
„vor und nach dem Musizieren ist einen Moment
lang Stille“ oder auch „alle Augen ruhen still auf
dem Dirigenten bevor es losgeht“ können die
Aufmerksamkeit bündeln. Es versteht sich von
selbst, dass beim ersten gemeinsamen Spiel min-
destens zwei Takte laut vorgezählt werden soll-
ten. Auch metrisch gesprochene Verse wie „Ach-
tung, Achtung und jetzt geht’s los“ helfen, auch
in selbstständigen Übephasen, jüngeren Schüle-
rInnen. Und dann wäre da noch der kleine
Hugo, der einem im Ohr die eigenen Anfangstak-
te leise, nur für einen selbst hörbar, vorsingt (in-
nerliches Hören).
zueinander finden
Das Wissen um die vertikale Struktur einer Parti-
tur oder Teilen hiervon, hilft, um sich an anderen
Stimmen, die zur eigenen parallel oder komple-
mentär verlaufen, zu orientieren. Dazu kann es
sinnvoll sein, SchülerInnen bei überschaubaren
Stücken eine Partitur, die für alle Stimmen in der
eigenen Transposition steht, auszuteilen.9 So be-
steht nicht nur die Möglichkeit, dass alle Teilneh-
menden alle Stimmen spielen (oder zumindest
andeuten), sondern wahrnehmen, wann und
wo wer zusammen spielt, Pausen komplementär
ergänzt oder Markierungspunkte (Formteile)
durch Instrumentierung herausragen.
Das Verteilen einer C/F/B/Es-Partitur hat darüber
hinaus noch den Vorteil, dass man in einer
Gruppenarbeit den Auftrag stellen kann, das
Stück selbst zu arrangieren und ggf. um weitere
Stimmen zu erweitern. Besonders gut eignen sich
hierfür vielstimmige Kanons, die mit Ostinati, Be-
gleitstimmen und rhythmischer Linie ausgestaltet
werden können (z. B. Shalom Chaverim). Für den
Arbeitsauftrag beim Arrangieren können auch
Parameter („Gestaltet ein dynamisch abwechs-
lungsreiches Arrangement“) oder sehr subjektive
Kriterien („Gestaltet ein Arrangement, bei dem
sich das Publikum langweilt“) im Vordergrund
stehen.
Als Beispiel wird hier ein Spielsatz des Kanons Bythe Waters, auch bekannt unter dem deutschen
Titel Nach dieser Erde, beigefügt. Der Kanon setzt
sich aus drei viertaktigen Phrasen zusammen, die
wiederum Sequenzen beinhalten. Er ist mit sei-
nen zwölf Takten überschaubar, rhythmisch nicht
zu kompliziert und lässt sich deswegen auch von
AnfängerInnen schnell erlernen. Der Spielsatz
stammt von Jürgen Kreffter.10 Die SchülerInnen
können sich die Stimmen in Gruppen erarbeiten
und ein eigenes Arrangement entwerfen (s. das
Arbeitsblatt „By the Waters“ sowie Partitur und
Stimmmaterial für Klassenorchester auf der Heft-
DVD). Weitere Hinweise finden Sie auf der Heft-
DVD.
füreinander spielen
SchülerInnen sind die besten Beobachter ihrer
MitschülerInnen und vielfach in der Lage, sehr
differenziert fachliche Rückmeldungen zu geben.
Mitunter fehlen ihnen aber das Fachvokabular
und auch das Werkzeug für ein konstruktives
Feedback. Während der Aufbau der Fachsprache
ein langer Prozess ist, der über Wortfeldkarten,
selbst verfasste Wörterbüchlein, über Bingo und
Kreuzworträtsel und selbstverständlich auch über
eine ausreichend große Anzahl an Gesprächs -
anlässen kontinuierlich geübt werden kann, so
kann das konstruktive Rückmelden beispielswei-
se im Anschluss an Präsentationen schneller
Erfolge erzielen. Einfache Tipp-Top-Runden kön-
nen in Klasse 5 problemlos eingeführt werden
und lassen sich auch in höheren Stufen noch
nutzen. Dabei geht es zunächst um die Formulie-
rung von Tipps zur Verbesserung des musika -
lischen Ergebnisses. Tipps fördern den konstruk-
tiven Umgang mit Fehlern, geben konkrete Hilfen
zur Verbesserung und schulen den wertschätzen-
den Umgang miteinander. Tops stellen das Be-
sondere, auch eine subjektive Wirkung, heraus
und zeugen von Respekt für den Arbeitsprozess.
Statt im Plenum können sich die Gruppenmit-
glieder auch nach Gruppenarbeitsphasen in Tan-
dem-Präsentationen11 Rückmeldungen geben.
Insgesamt ist es wichtig, dass sich die Gruppe, die
etwas präsentiert hat, die Rückmeldung auch
selbst einholt und das Gespräch eigenständig
moderiert. Die Lehrkraft sollte sich also hier im
Hintergrund halten, zumal viele SchülerInnen
das Moderieren bereits im Klassenrat in der
Grundschule lernen. Und: Die Lehrkraft sollte
stets ein gutes Vorbild sein, insbesondere beim
Umgang mit Fehlern und im Formulieren von
konstruktiven Rückmeldungen!
1 Begrifflich orientiert an einem unveröffentlichten Seminar-
skript von Hans Jünger, Universität Hamburg (Musikdidaktik).
2 ebd.
3 vgl. Frits Evelein: Musik unterrichten mit kooperativen Lern-
methoden, Mülheim an der Ruhr 2009.
4 Die Idee der szenischen Einbettung (Werbeagentur, Musik-
messe, Vorteile herausstellen) stammt von Kim Karen Kaisik
(Boomwhackers im Musikunterricht im Jahrgang 6 – sinn-
volle Ergänzung oder neumodischer Trend?, Schriftliche
Hausarbeit zum 2. Staatsexamen, Hamburg 2006).
5 Die Symbolkarten können beispielsweise unter die Sitzflä-
che mit Klebefilm befestigt werden. So entsteht eine schöne
Überraschung, die wenig Enttäuschung über nicht erhaltene
Instrumente aufkommen lässt.
6 Schränke sollten gut gekennzeichnet sein, sodass die Schü-
lerInnen selbstständig ihre Instrumente finden können.
Fotos, die auf der Schranktür kleben und zeigen, welche Ins -
trumente in dem Schrank aufbewahrt werden, können hier
nützlich sein (s. die Bilder im Kasten „Parkpositionen von
Ins trumenten“).
7 vgl. Norman Green und Kathy Green: Kooperatives Lernen
im Klassenraum, Seelze / Velber 2005, S. 29.
8 Immer mehr Schulen ersetzen die Kreidetafeln durch
Smart- oder interaktive Whiteboards. Insbesondere digital
erstellte Medien lassen sich ohne großen Aufwand für unter-
schiedliche Lerngruppen minimal verändern.
9 B-Instrumente würden die Partitur in B erhalten. Auch auf
den Tonumfang muss geachtet werden, da dieser beispiels-
weise schon bei B-Klarinetten und B-Trompeten im Anfän-
gerbereich sehr unterschiedlich ist. Ggf. sollten einzelne Töne
schon im Notentext oktaviert werden.
10 Der Spielsatz ist erschienen in Jürgen Kreffter: Mini-Orches -
ter. Spielstücke für Klassenorchester, Bd. 2, Altenmedingen
1996, S. 43-47. In diesem sowie dem ersten Band sind zahl -
reiche Stücke, die sich sehr gut für den Anfang in 5/6 eignen.
11 Da nicht immer Zeit sein wird, sich jedes Ergebnis einer
Gruppenarbeit im Plenum anzuhören, besteht die Möglich-
keit, dass sich zwei Gruppen gegenseitig ihre Ergebnisse vor-
spielen und sich jeweils im Anschluss eine Rückmeldung
geben. Unter Umständen kann jede Gruppe nochmals
schriftlich formulieren, woran sie in der kommenden Stunde
arbeiten möchte, sodass auch die Lehrkraft einen Eindruck
von den Arbeitsprozessen hat.
43&bildung
3.11musik