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Pressglas-Korrespondenz Anhang MB Pressglas Glassexport / Inwald um 1948 2009-3-04 Stand 15.08.2009 PK 2009-3 Anhang 04 Seite 1 von 80 Seiten Abb. 2009-3-04/001 MB Pressglas Glassexport / Inwald, 1948, Einband Sammlung Pernický Musterbuch Pressglas GLASSEXPORT, um 1948 (ehemals Josef Inwald AG, Wien und Teplice v Čechách, Rudolfshütte) Zur Verfügung gestellt von Herrn Antonín Pernický, Valašské Meziříčí, und MgA Jitka Skočková, Muzeum regionu Valašsko ve Vsetíně / Valašské Meziříčí. Herzlichen Dank! Einband: GLASSEXPORT Marke Schleife mit Raute in Kreis Marke gekreuzte J mit 3 Sternen in Kreis Titelblatt: nicht enthalten Zusammen erhalten: Einband, Verkaufsbedingungen, Nummern-Verzeichnis Tafeln 1 - 39 Pressglas 30/21 cm Einband und Tafeln Einband graues Papier mit rotem Aufdruck Tafeln sind auf weißem, stark vergilbtem, dünnem Pa- pier schwarz gedruckt Preislisten sind nicht erhalten Maße sind in mm angegeben Alle Tafeln sind fest eingeheftet und konnten nicht aus- gewechselt oder ergänzt werden Lieferbedingungen sind in englischer und französischer Sprache Warenzeichen: Marke Schleife mit Raute in Kreis Marke gekreuzte J mit 3 Sternen in Kreis links MB Pressglas Glassexport / Inwald 1948 rechts MB Pressglas Glassexport / Sklounion vor 1958

Musterbuch Pressglas GLASSEXPORT, um 1948 (ehemals Josef

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Page 1: Musterbuch Pressglas GLASSEXPORT, um 1948 (ehemals Josef

Pressglas-Korrespondenz Anhang MB Pressglas Glassexport / Inwald um 1948 2009-3-04

Stand 15.08.2009 PK 2009-3 Anhang 04 Seite 1 von 80 Seiten

Abb. 2009-3-04/001 MB Pressglas Glassexport / Inwald, 1948, Einband Sammlung Pernický

Musterbuch Pressglas GLASSEXPORT, um 1948 (ehemals Josef Inwald AG, Wien und Teplice v Čechách, Rudolfshütte)

Zur Verfügung gestellt von Herrn Antonín Pernický, Valašské Meziříčí, und MgA Jitka Skočková, Muzeum regionu Valašsko ve Vsetíně / Valašské Meziříčí. Herzlichen Dank!

Einband: GLASSEXPORT Marke Schleife mit Raute in Kreis Marke gekreuzte J mit 3 Sternen in Kreis

Titelblatt: nicht enthalten

Zusammen erhalten: Einband, Verkaufsbedingungen, Nummern-Verzeichnis Tafeln 1 - 39 Pressglas 30/21 cm Einband und Tafeln Einband graues Papier mit rotem Aufdruck

Tafeln sind auf weißem, stark vergilbtem, dünnem Pa-pier schwarz gedruckt

Preislisten sind nicht erhalten Maße sind in mm angegeben

Alle Tafeln sind fest eingeheftet und konnten nicht aus-gewechselt oder ergänzt werden

Lieferbedingungen sind in englischer und französischer Sprache

Warenzeichen: Marke Schleife mit Raute in Kreis Marke gekreuzte J mit 3 Sternen in Kreis links MB Pressglas Glassexport / Inwald 1948 rechts MB Pressglas Glassexport / Sklounion vor 1958

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Pressglas-Korrespondenz Anhang MB Pressglas Glassexport / Inwald um 1948 2009-3-04

Seite 2 von 80 Seiten PK 2009-3 Anhang 04 Stand 15.08.2009

Verkaufs-, Liefer- und Zahlungsbedingungen:

1.) All articles as per illustration can be delivered in colours white, blue, amber (yellow) and rose. If greater quantities are ordered, we may also deliver in green colour.

2.) Prices are to be understood as per letter enclosed, packing to be separately charged. For colour blue, am-ber and green 10 % surplus, for colour pink 20 %.

3.) Subject to confirmation and opening of the L/C [???], delivery can be effected in about 3-4 months time, unless otherwise stated.

4.) Packing details can be seen in the enclosed price-list. Quantities and weights are approximative.

5.) Payment: Irrevocable Letter of Credit in Prague, payable against presentation of duly signed invoices and our forwarder agent's receipt.

Prices and conditions subject to market fluctuations.

GLASSEXPORT Czechoslovak Glass Export Co. LTD

Abb. 2009-3-04/002 MB Pressglas Glassexport / Inwald, 1948, Lieferbedingungen Sammlung Pernický

1.) Tous les articles illustrés dans ce catalogue peuvent être livrés en couleur blanche, bleue, ambre (jaune) et rose. Pour de grandes commandes nous pouvons aussi livrer la couleur verte.

2.) Les prix s'entendent conformément à la lettre ci-jointe, emballage i être facturé séparément. Pour la

couleur bleue, ambre et verte nous chargeons 10 %, pour rose 20 %.

3.) Sujet à la confirmation et l'ouverture du Crédit, la livraison peut être effectuée dans cca 3-4 mois, pourvu qu'un autre accord n'ait pas été conclu a ce sujet.

4.) Tous les détails concernant l'emballage se trouvent sur le prix-courant. Les quantités et poids y indiqués ne sont qu'approximatifs.

5.) Paiement : Irrévocable lettre de Crédit à Prague, réalisable contre présentation des factures dûment signées et un reçu de notre transitaire.

Prix et conditions sujets aux fluctuations du marché.

GLASSEXPORT S. A. Tchécoslovaque pour l'exportation du Verre

Abb. 2009-3-04/003 MB Pressglas Glassexport / Inwald, 1948, Lieferbedingungen Sammlung Pernický

Farbentafel: nicht enthalten siehe Farbangaben in den Lieferbedingungen.

Inhaltsverzeichnis: nicht enthalten Siehe Nummernverzeichnis

Drucker: nicht erhalten

Hinweis:

Der Abdruck wurde vom Original eingescannt. Die Glä-ser sind gut zu erkennen. Bei der Version auf der CD-ROM PK 2009-3 können alle Tafeln mit Adobe Reader auf mindestens 100 % der Originalgröße vergrößert werden.

Page 3: Musterbuch Pressglas GLASSEXPORT, um 1948 (ehemals Josef

Pressglas-Korrespondenz Anhang MB Pressglas Glassexport / Inwald um 1948 2009-3-04

Stand 15.08.2009 PK 2009-3 Anhang 04 Seite 3 von 80 Seiten

Datum der Herausgabe 1948:

Auf dem Einband des Musterbuches und den Lieferbe-dingungen ist kein Datum angegeben.

Die staatliche und zentrale Exportorganisation „Glassexport“ wurde offiziell am 1. September 1948 gegründet. Bisher gibt es keinen Hinweis, dass eine Vorläufer-Organisation mit dem selben Namen bereits unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 oder sofort nach der Enteignung und Verstaatli-chung aller Industrieunternehmen 1945-1948 tätig war.

PK 2005-3, S. 261 f., Fanderlik, Anfänge der Forschung und technischen Entwicklung in den ersten Jahren nach der Nationalisierung der tschechoslowakischen Glasindustrie:

Nur so viel kann man „offiziell“ in der „GLASRE-VUE“ finden [Fanderlik, Glasrevue 1980-07, S. 10]:

Nach der Nationalisierung der Industrie am 28. Oktober 1945 wurde mit Beschluss der Regierung ein zentrales Spitzenorgan der Glasindustrie mit der Bezeichnung „Československé závody sklářské“ (Tschechoslowakische Glaswerke), Nati-onalunternehmen, Generaldirektion in Prag, gegrün-det.

Es wurden 16 Nationalunternehmen bestimmt, darunter: [...] Sklárny Inwald (Glashütten Inwald), Direkti-on in Teplice-Dubí, mit 6 Betrieben

PK 2005-3, S. 262, Housa, 35 Jahre GLASS-EXPORT AG, Liberec, 1948 - 1983:

Außerdem wurde eine zentralisierte, staatliche Han-dels- und Export-Organisation „GLASSEXPORT“ geschaffen [Housa, Glasrevue 1983-02, S. 4]:

28. April 1948 Gesetz über die staatliche Organi-sation des Außenhandels und der internationalen Spedition

Aufgrund des Gesetzes über die Nationalisierung des Außenhandels wurde eine Reihe spezialisierter Gesellschaften für den Export, den Import und die Ausübung von Dienstleistungen konstituiert, denen das Monopolrecht für die Außenhandelstätigkeit in abgegrenzten Bereichen zuerkannt wurde. Die neue Organisation ermöglichte dem Staat wirksam den Außenhandel nach den Bedürfnissen der sozia-listischen Entwicklung der tschechoslowakischen Wirtschaft zu lenken.

Realisierung der zweiten Nationalisierungsetappe und die Errichtung der Grundlagen der sozialisti-schen Industrie und Landwirtschaft sowie die Konstituierung des sozialistischen staatlichen Au-ßenhandelsmonopols.

Unter den ersten Organisationen des Außenhandels entstand am 1. September 1948 auch die „Tsche-choslowakische Aktiengesellschaft für den Glas-export“. Im März 1949 erhielt diese „Tschecho-slowakische Aktiengesellschaft für den Glasex-port“ den Titel „GLASSEXPORT“.

Da die Lieferbedingungen in englischer und französi-scher Sprache geschrieben wurden, muss der Staat ČSSR bzw. Glassexport damit gerechnet haben, dass ein Export tschechischen Glases aus den enteigneten und verstaatlichten Glasfirmen mindestens nach England oder Frankreich noch möglich war. Spätestens mit der Gründung der Organisation zur wirtschaftlichen Zu-sammenarbeit der Sozialistischen Länder unter Führung der UdSSR RGW / COMECON (Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe, Council for Mutual Economic As-sistance) am 25. Januar 1949 kam es zu einem Im-portstopp in den westeuropäischen Ländern und in den USA. Ein Export von Glas aus der ČSSR war nur noch in die Länder des COMECON bzw. in Länder der „Drit-ten Welt“ in Afrika, Asien und Südamerika möglich.

Von der Pressglas-Korrespondenz konnten allerdings mehrere Kataloge von Glassexport bis in die 1970-er Jahre gefunden werden. Ein Export von Glas aus der ČSSR war auch noch nach 1949 - vielleicht auf Umwe-gen - möglich. Z.B. ist ein Import von Glas der ČSSR in die USA über den Importeur Weil in New York um 1970 nachgewiesen.

PK 2008-1, SG, MB Weil Ceramics & Glass Inc., New York, 1964-1970?

Glassexport hat im hier dokumentierten Musterbuch wahrscheinlich Musterblätter des untergegangenen Unternehmens Josef Inwald AG, Wien - Teplitz ü-bernommen. Diese Übernahme ist aber sicher nicht vollständig erfolgt. Beispielsweise wurden vor 1939 vom Service „Lord“ viel mehr Stücke auf mehr Tafeln angeboten. Andererseits wurden Service wie „Roma“ und „Perforal“ erst nach 1946 vom führenden Designer der Rudolfshütte / Rudolfova huť in Teptlitz / Teplice Rudolf Schrötter geschaffen.

Die Entwürfe von Schrötter hatten im Vergleich zu anderen Glaswerken im europäischen Bereich einen zahlenmäßig ungeheuren Umfang. Davon können bis 2009-08 nur vergleichsweise wenige Entwürfe sicher zugeschrieben werden. Von vielen Entwürfen sind die Namen noch nicht bekannt. Die wichtigsten Entwürfe entstanden bereits ab 1913-1921. Bis um 1937 können die meisten durch Musterbücher 1927 - 1937 des Im-porteurs H. Markhbeinn, Paris, nachgewiesen wer-den. Die französischen Namen waren meistens eine Ü-bertragung des deutschen bzw. tschechischen Namens.

Im hier dokumentierten Musterbuch Glassexport / In-wald 1945-1948 wurden die Namen der Service nicht angegeben. Teilweise können diese Namen rekonstruiert werden durch Fragmente eines Musterbuches in der Glassammlung des Regionální muzeum v Teplicich, die die Kuratorin Eva Pánková um 2007 Marcus Newhall zur Verfügung gestellt hat und die in PK 2007-1, Anhang 04, dokumentiert werden konnten. Da-zu hat Pánková auch weitere Angaben gemacht.

Die erhaltenen 9 Tafeln in MB Inwald um 1940 sind nummeriert. Diese Nummern wurden beim Kopieren teilweise abgeschnitten. Es ist bisher nicht bekannt, wie viele Tafeln mit Pressglas dieses Musterbuch enthalten hat.

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Pressglas-Korrespondenz Anhang MB Pressglas Glassexport / Inwald um 1948 2009-3-04

Seite 4 von 80 Seiten PK 2009-3 Anhang 04 Stand 15.08.2009

Ob dieses Musterbuch von Glassexport überhaupt oder teilweise übernommen wurde, kann deshalb nicht ange-geben werden.

Abb. 2004-1/xxx Fahdt, Deutschlands Glas-Industrie. Verzeichnis sämtlicher deutschen Glashütten 1906 Anzeige Josef Inwald, Wien, S. 365 (das Glaswerk Rudolfshütte bei Teplitz wurde von Inwald erst 1906 in Betrieb genommen)

Das Unternehmen Josef Inwald AG, Wien - Prag - Teplitz, hatte offenbar jüdische Eigentümer. Es wurde deshalb in Österreich bereits kurz nach dem „An-schluss“ am 13. März 1938 „arisiert“, d.h. die Eigen-tümer wurden zur Aufgabe des Unternehmens gezwun-gen. Brommer berichtet in „Die Geschichte der österrei-chischen Glasindustrie nach 1945“: „Von diesen Hütten waren Floridsdorf (Inwald) und Moosbrunn bis zum Jahre 1938 unter dem Firmennamen „Österreichische Glasfabriken und Raffinerien Josef Inwald AG“ ge-führt und im Jahre 1938 von der Thüringer Glasunter-nehmung „Alt, Eberhardt & Jäger“ in Ilmenau über-nommen worden.“ (PK 2009-1, Anhang 05)

Nach der Annektion des „Sudetenlandes“ durch das Deutsche Reich (Münchner Abkommen vom 29.9.1938) wurden auch die in diesem Teil der Tschechoslowakei liegenden Teile des Unternehmens Inwald „arisiert“.

Diese Teile wurden von „Vereinigte Böhmische Glas-industrie AG, Zuckmantel bei Teplitz-Schönau, Su-detenland“ übernommen, die auch das MB Inwald um 1940 herausgegeben hat. Siehe unten Abb. 2007-1-04/001.

Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges 1939 wurde die gesamte Industrie der Tschechoslowakei sowohl im „Reichsgau Sudetenland“ als auch im „Reichsprotekto-rat Böhmen und Mähren“ (16.3.1939) zur Produktion für den Krieg des deutschen Reichs gezwungen. Die Produktion von Glas für Haushalte bzw. Restaurants und Hotels wurde von 1939 bis 1945 bis auf wenige Ausnahmen eingestellt.

Unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die nicht zerstörten Unternehmen, darunter auch die Rudolfshütte / Rudolfova huť - ehemals Inwald - wieder in Betrieb genommen. Wie in der DDR wurde wahrscheinlich zuerst Glas für die Be-hebung der Kriegsschäden hergestellt. Spätestens ab 1946 wurde aber auch wieder Glas für Haushalte und bzw. Restaurants und Hotels produziert. In der Rudol-fova huť wurden dabei die noch erhaltenen und einsetz-baren, originalen Pressformen von Inwald verwendet. Der Hauptentwerfer Rudolf Schrötter erweiterte danach bereits vor 1939 angebotene Service wie „Lord“ und schuf nach Panková neue Service wie „Roma“ 1946 und „Perforal“ 1947. Die Service „Roma“ und „Perfo-ral“ sind im hier dokumentierten MB Glassexport / In-wald 1945-1948 bereits enthalten.

Das widerspricht einer zeitlichen Einordnung dieses Musterbuches kurz nach 1945.

Nach Newhall 2008, S. 51 f., entwarf Rudolf Schrötter die Service „Rekord“ 1913/1914, „Lord“ 1921, „Breitecken“ um 1925, „Tudor“, „Carthage“, „Pom-peii“, „Lido“, „Orlow / Aiglon“ 1931, „Argos“ 1933, „Boule“ 1935, „Pollax“ 1935, „Ariel“ 1935, „Feston“ 1936, „Olympia“ 1936, „Wien“ 1937, „Barock“ 1937, „Doris“ 1937, „Teplitz“ 1940, „Roma“ 1946, „Perfo-ral“ 1947.

Die Datierung der Entwürfe von Rudolf Schrötter wurde übernommen aus Newhall, Sklounion 2008, Text und Datenbank auf CD.

Im hier vorliegenden Musterbuch sind danach nur Muster enthalten, die bis spätestens 1947 entstanden sind. Dieses Musterbuch wurde deshalb sicher erst 1948 - spätestens um 1952 - herausgegeben.

Im Vergleich zu dem Musterbuch Glassexport / Sklounion, „vor 1958“, das auf der CD von Newhall, Sklounion 2008, dokumentiert wird, sind mehrere wichtige Tafeln gleich oder sehr ähnlich.

MB Glassexport / Inwald 1948 enthält nach dem Nummernverzeichnis 317 Artikelnummern. MB Glassexport / Sklounion, „vor 1958“, enthält dagegen 565 Artikelnummern. Es könnte also sein, dass die beiden Musterbücher dicht aufeinander gefolgt sind. Das kann allein schon daraus geschlossen werden, dass viele wichtige Tafeln unverändert übernommen wurden. Die Druckvorlagen müssen also noch vorhanden gewe-sen sein. Auf den Tafeln „vor 1958“ wurden teilweise

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Pressglas-Korrespondenz Anhang MB Pressglas Glassexport / Inwald um 1948 2009-3-04

Stand 15.08.2009 PK 2009-3 Anhang 04 Seite 5 von 80 Seiten

auf leeren Flächen Abbildungen eingefügt. Die Num-mern der Tafeln wurden geändert, die Reihenfolge wur-de ebenfalls verändert.

MB Glassexport / Inwald 1948 enthält 39 Tafeln und ist vollständig. MB Glassexport / Sklounion, „vor 1958“ enthält 54 Tafeln, die Tafeln 23 und 24 fehlen aber. Wahrscheinlich enthalten sie weitere Abbildungen des Service „Perforal“ von 1947.

Bei den Tafeln MB Glassexport / Inwald 1948 werden die entsprechenden Tafeln von MB Glassexport / Sklounion, „vor 1958“ angegeben:

= R 58/01 ... die Tafeln sind vollständig gleich ~ R 58/01 ... die Tafeln sind nicht vollständig, aber überwiegend gleich und enthalten wichtige Abbil-dungen von 1948.

Auf den Einbänden der beiden Musterbücher Glass-export 1948 und 1958 wurden die gleichen Marken verwendet. Sie gehörten vor 1939 dem Unternehmen Josef Inwald AG.

MB Glassexport / Sklounion, „vor 1958“, stammt aus der Sammlung des Severočeské muzeum v Li-berci [Nordböhmisches Museum Reichenberg] und wurde Marcus Newhall von Zdeněk Hrábak zur Verfügung gestellt.

Hier folgt eine Zusammenfassung des gesamten bisher gefundenen Materials zur bisher unübersichtlichen Zu-schreibung von Entwürfen zu Rudolf Schrötter aus PK 2006-4, Anhang 04, PK 2007-1, Anhang 04, und ande-ren Ausgaben der PK.

PK 2006-4, Anhang 04: Datum der Herausgabe 1939-1940: Wenn man mit GOOGLE im INTERNET nach Rudolf Schrötter sucht, der seit den frühen 1920-er Jahren für die Glaswerke der Josef Inwald AG, Wien - Teplice, Gläser und Pressgläser entworfen hat, findet man auch eine ältere Website mit einem kurzen Artikel zu einem Pressglas der Serie „Orlow“. Eva Pánková, die Kurato-rin der Glassammlung des Regionální muzeum v Teplicích [Regionalmuseum Teplitz], stellt darin als Glas des „Oktober 2003“ eine Schale vor, die Rudolf Schrötter „in den 1930-er Jahren“ für Inwald entworfen haben soll.

Abb. 2006-4-04/002 Schale mit Pseudoschliff-Dekor farbloses Pressglas, H xxx cm, D xxx cm vgl. MB Inwald 1940, Tafel 13, Service ohne Namen, Nr. 9505 dieses Muster soll von Rudolf Schrötter „seit 1940“ für Inwald AG, Wien - Teplice, entworfen worden sein [od roku 1940; handschriftliche Notiz von Pánková auf einer Kopie der Tafel 13 eines MB Inwald 1939-1945]. Im Artikel wird als Jahr des Ent-wurfs aber statt dessen „1930-er Jahre“ angegeben. Von diesem Muster wurden bereits in MB Markhbeinn 1928 vie-le Pressgläser angeboten! Exponát měsíce říjen 2003 [Exponat des Monats Oktober 2003] tschech.: http://www.muzeum-teplice.cz/historie/em1003.htm deutsch: http://www.muzeum-teplice.cz/historie/emd1003.htm

Die Kuratorin der Glassammlung des Regionální mu-zeum v Teplicích, Frau Eva Pánková, hat Mr. Marcus Newhall aus einem Musterbuch Inwald zunächst 8, da-nach insgesamt 35 Tafeln mit Pressglas und die Titelsei-te zur Verfügung gestellt. Die Entwürfe von mehreren abgebildeten Services wurden von Rudolf Schrötter für Inwald gemacht. Nach der Überlieferung im Regionální muzeum v Teplicích [Regionalmuseum Teplitz] wurde dieses Musterbuch in den Jahren der Besetzung und Annektion eines Teils der Tschechoslowakei durch das Deutsche Reich von 1939 bis 1945 vom Unternehmen „Vereinigte Böhmische Glasindustrie A.G., Zuck-mantel bei Teplitz-Schönau (Sudetenland)“ heraus-gegeben. Diese Bezeichnung wurde von der deutschen Wirtschaftsverwaltung von 1939 bis 1945 für die Glas-werke des ehemals als „Josef Inwald AG“ bezeichne-ten Glasunternehmens verwendet. Die Bezeichnung „Sudetenland“ entspricht der amtlichen Bezeichnung „Reichsgau Sudetenland“. Diese Bezeichnung konnte nur in der Zeit zwischen Oktober 1938 und Mai 1945 verwendet werden. [Zuckmantel = Dubí u Teplice]

Wegen der Umstellung auf Kriegswirtschaft ab 1939 wurde von Inwald nach 1940 bis 1945 wahrscheinlich

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Pressglas-Korrespondenz Anhang MB Pressglas Glassexport / Inwald um 1948 2009-3-04

Seite 6 von 80 Seiten PK 2009-3 Anhang 04 Stand 15.08.2009

höchstens eine einzige Serie von Musterbüchern he-rausgegeben (Hohlglas, Pressglas, ...).

Die Tafeln unterscheiden sich deutlich durch ihr Layout: 20 Tafeln sind gezeichnet, 15 Tafeln enthal-ten Fotografien von Pressgläsern. Beide Versionen sind für sich nummeriert. Bisher stehen nicht alle Tafeln zur Verfügung. Vielleicht sind einige Tafeln auch nicht mehr enthalten oder waren von Anfang an nicht enthal-ten.

Die beiden Versionen überschneiden sich teilweise in ihrem Angebot. Aus den oben angeführten Gründen müssen sie aber kurz hintereinander entstanden sein.

Die neu zur Verfügung gestellten Tafeln wurden ent-sprechend ihren Nummern eingefügt bzw. hinten angehängt.

Nach der Enteignung und Verstaatlichung der Glas-werke Inwald 1945 bzw. 1948 wurde daraus zunächst „Sklárny Inwald“, später Rudolfova huť im Konzern Sklo Union Teplice n.p. [n.p. = národní podnik = volkseigener Betrieb = VEB].

Aus der Zeit vor 1945 und ab 1945 gibt es zwar Katalo-ge. Die Bestände sind aber im zuständigen Archiv Litoměřice [Leitmeritz; Státní oblastní archiv v Litoměřicích] nicht aufgearbeitet und deshalb nicht zu-gänglich. [http://www.mvcr.cz/vozidla/peva/-index.php?lang=de und http://www.soalitomerice.cz-/de/index.html] Ein von Herrn Neumann und SG unter-stützter Versuch, durch Dr.Ing. Jan V. Sajvera in den Archiven Most [Brüx], Teplice [Teplitz] und Litoměřice [Leitmeritz] Dokumente zu Inwald und Sklo Union zu finden, musste deshalb 2002 ohne Ergebnis abgebro-chen werden.

Pánková 2003:

„Teil einer hand-gepressten Glasgarnitur mit Handels-namen „Orlow“ [SG: „Orlow“ ist abgeleitet von „orlí“ - Adler, z.B. Adlergebirge - Orlické Hory. In MB Markh-beinn 1933 - 1936 heißt das Muster „Aiglon“, abgeleitet von „aigle“ - Adler, „aiglon“ - junger Adler.]

Sie wurde von Rudolf Schrötter in den 1930-er Jah-ren entworfen und in der Inwald-Glasfabrik Rudolfs-hütte in Eichwald bei Teplitz erzeugt. Die Industrierevo-lution im 19. Jahrhundert führte zur Entfaltung der Glasproduktion. Die steigende Nachfrage nach preis-werten Erzeugnissen führte zum allmählichen Übergang von Handerzeugung durch Blasen zur Herstellung auf Pressmaschinen und ermöglichte so, größere Serien von Gegenständen zu produzieren. Das böhmische Pressglas suchte seinen eigenartigen Charakter und machte einige Entwicklungsetappen durch. Erst waren es billige Er-satzwaren für geschliffene Gläser, verziert durch nach-trägliche Raffination mit Vergoldung, Lasuration, Nachschleifen und auch Erzeugnisse mit Relieforna-mentik nach übernommenen Mustern aus der amerika-nischen und französischen Produktion. Das Pressglas wurde bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts laufend be-nützt und wurde wegen seines niedrigen Preises, hoher Funktion und gutem ästhetischen Niveau bevorzugt. Die Formen sind einfacher, aber funktionsvoll.

Zu jener Zeit bemühten sich größere Glasfirmen um Zu-sammenarbeit mit Entwerfern, die sich auf diese Pro-duktion spezialisierten. Ein Beispiel war die Firma In-wald, die in der Zeit zwischen dem 1. und 2. Weltkrieg mit ihren Betrieben in Prag-Zlichov (erloschen zur Mitte der 1930-er Jahre) und der Rudolfshütte in Eichwald wegen ihres hohen technischen und ästheti-schen Niveau zu den führenden Produzenten von Press-glas gehörte, das sie in viele Länder exportierte. Das Produktionsprogramm der Inwald-Glashütten ist nicht denkbar ohne die Arbeit des Entwerfers Rudolf Schröt-ter, der im Verlauf von dreißig Jahren in der Ru-dolfshütte eine große Zahl qualitätsvoller Entwürfe schuf Er konnte ideal die Kunstpläne mit der Produkti-onstechnik und der Technologie verbinden, die er in al-len Einzelheiten kannte und so auf schöpferische Weise benützte. Ein Beleg dafür sind die hoch geschätzten Garnituren „Lord“, „Pollax“, „Perforal“, „Bull“ [Bou-le, frz. = Kugel], „Argos“ und auch „Orlow“.

Sie wurden aus einer klaren oder farbigen Kalinat-ron-Glasmasse erzeugt, oft weiter durch Mattieren, Vergoldung, Überschleifen und Malen veredelt. Der Be-trieb disponierte mit allen nötigen Professionen - von der Erzeugung der metallenen Glasformen über ge-schickte Glasarbeiter bei der eigentlichen Herstellung an der Wanne bis zu den Veredlungsabteilungen - der Schleiferei, Mattierungs- und der Malerhalle. Diese vielversprechende Entwicklung wurde vom 2. Weltkrieg unterbrochen. Nach dem Krieg gelang es in den weite-ren Jahren an die glänzende Tradition anzuknüpfen, a-ber das ist schon ein anderes Kapitel. Sicher ist jedoch, dass die Produktion von Pressglas in der Rudolfshüt-te in Eichwald zum 31. 12. 1996 beendet wurde.

SG: Bisher war in der Literatur nur ein Hinweis auf Entwürfe von Schrötter zu finden: im Ausstellungs-Katalog „České lisované sklo“ von Alena Adlerová 1972. Darin werden vier Entwürfe von Schrötter er-wähnt, die vor oder nach dem Ende des 2. Weltkriegs 1945 entstanden sind - siehe unten Adlerová 1972: „Lord“ (Nr. 133), „Pollax“ (Nr. 139), „Boule“ (Nr. 140), „Perforal“ (Nr. 142, 143). Außerdem werden drei Gläser vorgestellt, die aus der Beschreibung - ohne Ab-bildung - nicht identifiziert werden können (Nr. 134, 137, 141). Die drei als „Barolac“ beschriebenen Press-gläser (Nr. 135, 136, 138) wurden wahrscheinlich nicht von Rudolf Schrötter entworfen - wie von Adlerová 1972 angegeben. Der wirkliche Entwerfer konnte bisher nicht eindeutig bestimmt werden - Douglas Jenkins hat wahrscheinlich höchstens einen Teil der „Barolac“-Vasen entworfen.

Marcus Newhall 2006:

http://sklounion.com/SkloUnion/Schrotter.html ...

Rudolf Schrötter’s first post-war designs for decora-tive glass-ware appears to have been a toiletry / boudoir set, in a pattern known as „Roma”, released in 1946, and the still-produced pattern „Perforal”, which was re-leased in 1947. According to Langhamer's „Bohemian Glass“, Rudolf Schrötter's career with Josef Inwald / Sklárny Inwald ended in 1949. From 1955, Schrötter

Page 7: Musterbuch Pressglas GLASSEXPORT, um 1948 (ehemals Josef

Pressglas-Korrespondenz Anhang MB Pressglas Glassexport / Inwald um 1948 2009-3-04

Stand 15.08.2009 PK 2009-3 Anhang 04 Seite 7 von 80 Seiten

became senior designer of VÚSU, working alongside Jiři Zejmon and Václav Hanuš. Amongst the first items, designed here, was Schrötter's legendary „Bullet“ [SG: wahrscheinlich gemeint „Boule“!] vase, which the exhibition catalogue of „Lisované Sklo“ (held at the Applied Arts Museum in Prague in 1962) dates to 1955. This was probably amongst the first designs distributed to various companies which were merged to form VHJ Obalováne a lisované sklo n.p. in 1958. This item was product number 914, and was made at Rosice glass-works. Little else is recorded, other than a set of drink-ing glasses, which were produced at Rudolfova huť, and exhibited in Moscow in 1959. The Pressed Glass Design Centre closed in 1959. After this date Schrötter seems to have dropped from view. [siehe auch http://www.sklounion.com/SkloUnion/-SchrotterDesignlist.html]

SG: Das Service „Orlow“ muss von Rudolf Schrötter für Josef Inwald AG vor 1933 entwickelt worden sein. Es wird als Service „Aiglon“ - moulure moder-ne, Façon taillée „Haute nouveauté“ - ab MB Markhbeinn 1933 bis 1937 mit vielen Stücken ange-boten. Die meisten Artikel-Nummern von Inwald und Markhbeinn stimmen überein, z.B. hohe Vase Nr. 9496, Inwald S. 13 und Markhbeinn Tafel 12!

Als Beispiele siehe Pressglas-Korrespondenz:

Abb. 2005-1-14/020 MB Markhbeinn 1933, Tafel 23, Service de Table „Aiglon“ - moulure moderne, Façon taillée „Haute nouveauté“

Abb. 2005-1-14/011 MB Markhbeinn 1933, Tafel 12, Vases moulure moder-ne Bohême Nuances Mode Rosaline, Fumé, Bleu Azur

Abb. 2005-1-14/013 MB Markhbeinn 1933, Tafel 14, Vases moulure moder-ne Décors Émail inaltérable

Abb. 2005-1-14/014 MB Markhbeinn 1933, Tafel 15, Vases moulure moder-ne - Grand Feu, Décors Émail inaltérable, Émail Bleu, Rubis, Jaune

Abb. 2005-1-14/015 MB Markhbeinn 1933, Tafel 16, Saladiers, Vases - moulure moderne

Abb. 2005-1-01/036 MB Markhbeinn 1934, Tafel 43, Service de table „Aiglon“, Moulure Moderne, Façon taillée, Gobelets ..., Haute Nouveauté

Abb. 2004-2-01/063 MB Markhbeinn 1935, Tafel 58, Service de table „Aiglon“, Moulure Moderne, Façon Taillée - Bohême

Abb. 2005-3-10/019 MB Markhbeinn 1936, Tafel 52, Vases - moulure mo-derne, No. 9556, H 25 cm, Blanc, Rose, Fumé, Bleu ou Jaune émail, Rubis émail

Abb. 2005-3-10/020 MB Markhbeinn 1936, Tafel 53, Vases moulure moder-ne, No. 9496, H 20, 25 & 30 cm

Abb. 2005-3-10/026 MB Markhbeinn 1936, Tafel 59, Vases, No. 9555, H 19,5 cm, No. 9497, H 18 cm

Abb. 2005-3-10/027 MB Markhbeinn 1936, Tafel 60, Vases moulure moder-ne avec plaque pique-fleurs, No. 9498, H 18 cm

Abb. 2005-3-10/034 MB Markhbeinn 1936, Tafel 69, Coupes, Jattes, Sala-diers moulure moderne, No. 9588, D 29 cm

Abb. 2005-3-10/038 MB Markhbeinn 1936, Tafel 73, Moulure moderne - Façon Taillée Bohême, Service „Aiglon“ ..., No. 9499, 9500, 9507, 9585

Abb. 2005-1-09/064 MB Markhbeinn 1937, Tafel 75, Vases No. 9497, 9555

Abb. 2005-1-09/066 MB Markhbeinn 1937, Tafel 77, Vases No. 9496, 9556

Abb. 2005-1-09/067 MB Markhbeinn 1937, Tafel 78, Vases Jardinières No. 9498

Abb. 2005-1-09/074 MB Markhbeinn 1937, Tafel 84, Bonbonnières No. 9504

Abb. 2005-1-09/079 MB Markhbeinn 1937, T. 89, S. „Olivettes, Tudor“, „Sphinx“ No. 9588, D 29 cm, Blanc, Émail Bleu ou Jaune

Abb. 2005-1-09/081 MB Markhbeinn 1937, Tafel 91, Saladiers No. 9505

SG: Das Service „Breitecken“ muss von Rudolf Schrötter für Josef Inwald AG bereits vor 1930 ent-wickelt worden sein! Es wird erstmals mit einigen Stücken in MB Markhbeinn 1928 angeboten. Bisher wurde als frühester Katalog mit Pressglas Markhbeinn 1927 gefunden. In MB Markhbeinn 1936 und 1937 werden nur noch wenige Stücke dieses Services angebo-ten.

Abb. 2005-1-13/025 MB Markhbeinn 1928, Tafel 26, Verrerie „Grandes Côtes“, Façon taillée, Saladiers ..., Saladier Réclame „Gaby“, No. 7519, Saladier „Rosaline“ No. 7521 (gleiche Art.Nr. wie Inwald 1940, Seite 10!) Plat rond No. 7520, Beurrier No. 7556, Coupe à glace No. 8531, Cloche à fromage No. 7557

Abb. 2005-1-13/026 MB Markhbeinn 1928, Tafel 27, Service „Grandes Côtes“, Façon taillée, Vases ..., Vases Réclame No. 7802, 7591, Dessous à carafe No. 7593 ...

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Pressglas-Korrespondenz Anhang MB Pressglas Glassexport / Inwald um 1948 2009-3-04

Seite 8 von 80 Seiten PK 2009-3 Anhang 04 Stand 15.08.2009

Abb. 2005-3-11/025 MB Inwald 1928,Tafel 63, Vasen, No. 7592

Abb. 2005-1-14/039 MB Markhbeinn 1933, Tafel 42, Vases, Pique-Fleurs, Moulure Moderne Bohême, No. 7802

Abb. 2005-1-14/043 MB Markhbeinn 1933, Tafel 46, Vases Moulure Mo-derne, No. 7591

Abb. 2005-1-01/053 MB Markhbeinn 1934, Tafel 60, Vases, Pique-Fleurs, Moulure Moderne Bohême, No. 7802

Abb. 2003-4-12/006 MB Inwald 1934, Tafel 123, Schalen mit Pseudoschliff, No. 9394 ...

Abb. 2005-3-10/034 MB Markhbeinn 1936, Tafel 69, Coupes, Jattes, Sala-diers moulure moderne, No. 7521, D 18, 20,5, 23 cm

Abb. 2005-3-10/022 MB Markhbeinn 1936, Tafel 55, Vases moulure moder-ne, No. 7591, 7802

Abb. 2005-1-09/081 MB Markhbeinn 1937, Tafel 91, Saladiers No. 7521

SG: Die Service „Barock“, „Doris“, „Feston“, „Olympia“, „Pollax“, „Teplitz“ und „Wien“ wurden in den bisher bekannten Musterbüchern Markh-beinn 1927, 1928, 1933 - 1937 und Inwald 1928 und 1934 nicht angeboten.

Das Service „Olympia“ entstand wahrscheinlich zur O-lympiade Berlin 1936.

SG: Die Service „Argos“, „Roma“ und „Unbekannt“ wurden in den bisher bekannten Musterbüchern Markhbeinn 1927, 1928, 1933 - 1937 und Inwald 1928 und 1934 nicht angeboten.

Abb. 2006-4-04/003 Fruit bowl "Argos", Nr. 11140A / 140 / 165 / 185 / 210 / 240 Rudolfova huť, 1935, Rudolf Schrötter http://www.sklounion.com/SkloUnion/Images/ JIR_35_11140Ap_SchrotterArgos.jpg

Abb. 2006-4-04/004 Bowl "Roma", Nr. 12447 Rudolfova huť, 1946, Rudolf Schrötter http://www.sklounion.com/SkloUnion/Images/ SIR_46_12447_SchrotterRoma.jpg

Abb. 2006-4-04/005 Bowl, Pattern name unknown, Nr. 12484A Rudolfova huť, 1947, Rudolf Schrötter http://www.sklounion.com/SkloUnion/Images/ JIR_47_12484Ap_Schrotter.jpg

PK 2002-4 Adlerová, SG, Ausstellung tsche-chisches Pressglas „České lisova-né sklo“, Gottwaldov 1972 - Mit Ab-bildungen und Beispielen ergänz-tes Katalog-Verzeichnis Histori-sches gepresstes Glas (1810-1950)

Adlerová 1972, Kat.Nr. 133, Abb.Nr. 31 Service „LORD“ (Teile), Schüsseln, Teller, Schalen, Krug, Becher u.a., bedeckt mit einem Netz plastischer Flächen mit Pseudo-Schliff Entwurf Rudolf Schrötter, 1922-1930 Inwald, Rudolfova Huť SKLO UNION, n.p., mindestens bis 1972 hergestellt [SG: als irisiertes Glas in England als „Jacobean“ bezeichnet]

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Pressglas-Korrespondenz Anhang MB Pressglas Glassexport / Inwald um 1948 2009-3-04

Stand 15.08.2009 PK 2009-3 Anhang 04 Seite 9 von 80 Seiten

Adlerová 1972, Kat.Nr. 134 Vase mit Fuß, trichter-artige Form, gerippt, fünfeckig ..., mit gezähntem Rand, H 20,5 cm Entwurf Rudolf Schrötter, 1926 Inwald, Rudolfova Huť SKLO UNION, n.p., mindestens bis 1972 hergestellt Art.Nr. 7.688/205

Adlerová 1972, Kat.Nr. 135 Vase „BAROLAC“, press-geblasen, mattiert, glocken-förmig, reliefiert mit naturalistischen Rosen, H 17 cm Entwurf Rudolf Schrötter, 1927 [SG: wahrscheinlich nicht Schrötter, Entwerfer unbekannt] Inwald, Rudolfova Huť SKLO UNION, n.p., mindestens bis 1972 hergestellt Art.Nr. 11.280/170

Adlerová 1972, Kat.Nr. 136 Vase „BAROLAC“, mattiert, konisch, Zweige mit Blütenkätzchen [Weiden-], H 15 cm Entwurf Rudolf Schrötter, 1927 [SG: wahrscheinlich nicht Schrötter, Entwerfer unbekannt] Inwald, Rudolfova Huť SKLO UNION, n.p., mindestens bis 1972 hergestellt Art.Nr. 11.103/150

Adlerová 1972, Kat.Nr. 137 Vase auf breiter Standfläche, kelch-förmig, polygonal, mit gelapptem Rand Entwurf Rudolf Schrötter, 1928 Inwald, Rudolfova Huť SKLO UNION, n.p., mindestens bis 1972 hergestellt Art.Nr. 11.343/235

Adlerová 1972, Kat.Nr. 138 Vase „BAROLAC“, mattiert, mit zwei Henkeln und Seepferd-chen, Wandfläche mit reliefiertem Fisch, H 18 cm Entwurf Rudolf Schrötter, 1930 [SG: wahrscheinlich nicht Schrötter, Entwerfer unbekannt] Inwald, Rudolfova Huť SKLO UNION, n.p., mindestens bis 1972 hergestellt Art.Nr. 11.422/180

Adlerová 1972, Kat.Nr. 139, Abb.Nr. 32 Service „POLLAX“, Versuchs-Service, Schüsseln, Teller, Schalen u.a. glatt, runde Form mit gezähntem Fond Entwurf Rudolf Schrötter, 1935 Inwald, Rudolfova Huť SKLO UNION, n.p., mindestens bis 1972 hergestellt

Adlerová 1972, Kat.Nr. 140, Abb.Nr. 33 Schüssel „BOULE“, Versuchs-Service, glatt, runde Form, Schüsseln, Teller, Schalen, Tabletts, Dosen u.a., Rand ge-säumt m. Kugeln Entwurf Rudolf Schrötter, 1935 Inwald, Rudolfova Huť SKLO UNION, n.p., mindestens bis 1972 hergestellt

Adlerová 1972, Kat.Nr. 141 Vase, konisch, mit hohem, senkrecht gegliedertem Rand, H 30,5 cm Entwurf Rudolf Schrötter, 1946-1947 Inwald, Rudolfova Huť SKLO UNION, n.p., mindestens bis 1972 hergestellt Art.Nr. 1.540/305

Adlerová 1972, Kat.Nr. 142, Abb.Nr. 34 Schüssel „PERFORAL“, tief, rund, Wand mit großen durchbrochenen Bügeln Entwurf Rudolf Schrötter, 1947 Inwald, Rudolfova Huť [SKLO UNION, n.p., mindestens bis 1972 hergestellt]

SG: dieses Bild zeigt sicher kein Stück des Musters „Perfo-ral“, sondern eher das „Versuchsstück“ Art.Nr. 143!

Adlerová 1972, Kat.Nr. 143 Service „PERFORAL“, Versuchs-Service, glatt, rund, Wand mit großen durchbrochenen Bügeln Schüsseln, Teller, Schalen u.a. Entwurf Rudolf Schrötter, 1947 Inwald, Rudolfova Huť SKLO UNION, n.p., mindestens bis 1972 hergestellt

SG: Die Service „Argos“ und „Pollax“ von Rudolf Schrötter erinnern einerseits stark an die Entwürfe von Wilhelm Wagenfeld und Heinrich Löffelhardt in den 1930-er Jahren, anderseits sind sie deutliche Vorläufer von Entwürfen von Rudolf Jurnikl und Adolf Matura ... in den 1950-er Jahren.

Page 10: Musterbuch Pressglas GLASSEXPORT, um 1948 (ehemals Josef

Pressglas-Korrespondenz Anhang MB Pressglas Glassexport / Inwald um 1948 2009-3-04

Seite 10 von 80 Seiten PK 2009-3 Anhang 04 Stand 15.08.2009

PK 2006-3 Anhang 05, Adlerová, Šindelář, Ausstellung Pressglas aus der ČSSR 1972 und 1973 Zweiter Teil „Pressglas der Ge-genwart 1950 - 1972“

Adlerová: „Dritte Phase - 1920-er und 1930-er Jahre

Die ersten erfolgreichen Bemühungen, Pressglas nicht einfach als billigen Ersatz zu behandeln, sind der Firma Inwald zuzuschreiben. Dort entstanden in den 1920-er, vor allem aber in den 1930-er Jahren, Ent-würfe, die sich durch Schlichtheit, Stilreinheit, Funkti-onseignung, einfallsreiche und maßvolle Anwendung eines reinen Pressdekors auszeichnen. Diese von Ru-dolf Schrötter entworfenen Garnituren und Vasen, de-ren Gestaltung vorrangig funktional bestimmt ist, gehö-ren zu den bahnbrechenden Leistungen im Bereich des modernen tschechoslowakischen Glasdesigns. Nach hundert Jahren also - d.h. zu einem Zeitpunkt, als das Pressverfahren schon nicht mehr das produktivste war und die halbautomatische Fertigung von Trinkglasgarni-turen in der Welt unmittelbar bevorstand - hört das Pressglas endlich auf, Kopie zu sein, und beginnt zu ei-nem vollwertigen und wichtigen Artikel im Sortiment des preisgünstigen Gebrauchsglases zu werden. Das In-wald’sche Glas der 1930-er Jahre ist gleichsam Zwi-schenspiel und Vorbereitung für die Entwicklung des Pressglases in den Jahren 1950 bis heute.“

Šindelář: „Pressglas der Gegenwart 1950 - 1972“

„Den maßgeblichen Anteil an der Formulierung dieser einzigartigen Ästhetik des Pressglases haben die gestal-tenden Künstler. Dies galt schon für die erste Nach-kriegsgeneration, der es auf die grundlegende Frage der Entfaltung und Verbesserung des tschechoslowakischen Pressglases ankam. In diesem Zusammenhang sind F. Pečený, J. Soukup, J. Forejtová, F. Zemek, R. Schrötter, V. Plátek, M. Filip, die Pädagogen K. Štipl und V. Kaplický, die Organisatoren K. Peroutka, Z. Balling und andere zu nennen. In den 1950-er Jahren setzen sich erstmals die Originalentwürfen von J. Sou-kup, von Schülern aus dem Atelier von Prof. Kaplický, Entwürfe von J. Zejmon, V. Hanuš und einer ganzen Reihe weiterer durch, die sehr häufig aufgrund eines Vertragsverhältnisses mit einem Betrieb zusammenar-beiten. Die weitere Entwicklung, die bis in die Gegen-wart hineinreicht, steht im Zeichen einer ganzen Reihe von Künstlern, wie A. Matura, L. Oliva, J. Řepásek, O. Lipský, R. Jurnikl, F. Vízner, V. Horáček, V. Ur-ban, P. Pánek usw.“

MB Inwald 1932/1934 und MB Inwald 1939/1940

Zwischen 1932/1934 und der deutschen Besetzung und Annektion großer Teile der Tschechoslowakei 1938/1939 kurz vor dem Zweiten Weltkrieg wurde von Inwald wahrscheinlich kein neues Musterbuch mit Pressglas herausgegeben. Zu dieser Zeit war es noch nicht üblich, jedes Jahr neue Kataloge zu veröffentli-chen, statt dessen gab es nach Bedarf Nachträge mit neuen Preisen und/oder mit neuen Mustern. In MB In-wald 1932/1934 werden erst einige Pressgläser der Serie „BAROLAC“ angeboten. Der jetzt bekannt gewordene Katalog ist wegen dem neuen Firmennamen „Vereinigte Böhmische Glasindustrie A.G.“ sicher erst nach 1939 - wahrscheinlich aber noch 1940 - publiziert worden. Zwischen 1932/1934 und 1939/1940 fehlt also noch mindestens ein Nachtrag mit den restlichen „BA-ROLAC“-Gläsern. In den bisher gefundenen Muster-büchern Markhbeinn 1933 bis 1937 werden bereits „BAROLAC“-Gläser angeboten, die bisher noch nicht aus einem Katalog Inwald zwischen 1932 und 1945 be-kannt geworden sind. In einem Katalog Glassexport „Barolac“ um 1949/1952? werden wahrscheinlich alle noch vor 1945 entstandenen „BAROLAC“-Gläser aus der Nachkriegsproduktion der Rudolfova huť / Sklo U-nion angeboten.

MB Inwald 1932/1934

Die in MB Inwald um 1932/1934 abgebildeten Tafeln mit Pressglas wurden von Petr Nový im Muzeum skla a bižuterie Jablonec nad Nisou aus einem größeren Mus-terbuch kopiert. Auf den Tafeln ist kein Datum angege-ben. Die Angabe, dass sie zwischen 1932 und 1934 he-rausgegeben wurden, wurde von Petr Nový gemacht, der im Musterbuch einen Hinweis gefunden hat:

Sehr geehrter Herr Geiselberger, vielen Dank für die neue PK.

Zur Frage BAROLAC (BAROLAQUE) kann ich Ihnen einen Hinweis geben:

Zur Kollektion von Inwald (PK 2003, 3, S. 89-97: „Ge-presstes Glas aus den Dreißiger Jahren und nach 1945“ von Dir. Eduard Stopfer) habe ich eine sehr wichtige Quelle, einen Brief der Fabrik vom 7.3.1934. Dieser Brief ist als Anhang im Musterbuch Inwald 1932-1934, welches im Museum skla a bižuterie v Jablonci nad Nisou deponiert ist.

Mit besten Grüßen aus Jablonec Petr Nový

Siehe auch: PK 2003-4, SG, Designer der Marke „Baro-lac / Barolaque“ der Glaswerke Josef Inwald, Teplice Rudolf Schrötter und/oder Douglas Jenkins? und Nový, Glasfabriken und Raffinerien Josef Inwald A. G. 1934: „BAROLAC“ - „BAROLAQUE“

Die hier vorgeschlagene engere Zeitangabe 1932 bis 1934 stimmt mit den Dekors überein, die in vielen ande-ren Musterbüchern aus dieser Zeit (z.B. Brockwitz 1921-1941, Walther 1930-1936) bisher in der Pressglas-Korrespondenz dokumentiert wurden.

Page 11: Musterbuch Pressglas GLASSEXPORT, um 1948 (ehemals Josef

Pressglas-Korrespondenz Anhang MB Pressglas Glassexport / Inwald um 1948 2009-3-04

Stand 15.08.2009 PK 2009-3 Anhang 04 Seite 11 von 80 Seiten

Aus der Beschreibung der im Corning Museum of Glass aufbewahrten Musterbücher Inwald geht hervor, dass die Glaswerke Inwald, die nach der Besetzung der Tschechoslowakei zum deutschen Reichsgebiet und damit sicher zum Kartell „Verkaufsvereinigung von Mitteldeutschen Glashütten GmbH“ bzw. zum Zwangs-kartell der deutschen Hohlglas-Industrie, Fachgruppe „Pressglas“, gehörten, vielleicht schon ab 1933 die von der VMG ab 1931 geforderten Artikel-Nummern mit 5 Ziffern einführten. [Mauerhoff, Musterbücher der ehe-maligen Glashütten in Ottendorf-Okrilla vor 1945, PK 2002-1, S. 79 ff.: „1931 wurde die Verkaufsvereinigung von Mitteldeutschen Glashütten GmbH, Dresden-A1 (Dresdner Bank) gegründet. Diese Vereinigung der Pressglashütten „Glasfabrik Brockwitz AG“, „AG für Glasfabrikation Bernsdorf (vorm. Gebr. Hoffmann)“ und die neugegründete „Sächsische Glasfabrik August Walther & Söhne“ versuchten, ein einheitliches Erzeug-nis-Nummernsystem für ein gemeinsames Musterbuch festzulegen. Die Nummerierung sollte bei 10000 begin-nen. Aus einem ersten Vergleich der Musterbücher Brockwitz und Ottendorf-Okrilla sind Anfänge erkenn-bar, dass bestimmte fünfstellige Erzeugnis-Nummern ausschließlich in einer Firma verwendet wurden. Unter welchen Gesichtspunkten das System angewendet oder wie ein Erzeugnis-Austausch einbezogen und ob es ü-berhaupt jemals durchgängig vollzogen wurde, bleibt Vermutung.“] Aus den bisher bekannten Musterbücher geht hervor, dass die 5-stelligen Artikel-Nummern auch von Walther konsequent erst ab 1935 verwendet wur-den.

Abb. 1999-4/137 Krug mit mit grafischem Muster aus Doty 1998, S. 288 orange-farben irisierendes Glas [marigold], H 19 cm mit diesem Muster gab es auch ein umfangreiches Toiletten-Set Josef Inwald Co., Teplice-Sanov, Tschechoslowakei s. MB Inwald 1934, Tafel 153, Service, Krug Nr. 11045

Die 4- / 5-stelligen Artikel-Nummern der hier abgebil-deten Gläser von Inwald liegen im Bereich 8000 bis 11000 und deuten auf eine Herausgabe der Tafeln nach der Wirtschaftskrise 1929 hin.

Wirtschaftliche Gründe sprechen dafür, dass eine Her-ausgabe der Tafeln 1932/1934 erst nach Abschluss der Jahre 1929-1930 erfolgte. 1923/1924 erreichte die Infla-tion ihren Höhepunkt und damit die Wirtschaft nach den Kriegsjahren einen weiteren Tiefpunkt. Im November

1923 wurde in Deutschland die Währung durch Einfüh-rung der Reichsmark stabilisiert. Auch in Österreich konnten Finanzen und Wirtschaft erst 1922-1924 stabi-lisiert werden. 1922 waren nach dem Krieg 152 deut-sche Glashütten wegen Knappheit der Rohmaterialien und Kohle noch nicht in Betrieb. Nur 57 % des Vor-kriegs-Exports wurden erreicht, es gab aber eine ver-stärkte Inlands-Nachfrage. Belgien, Tschechoslowakei und Frankreich waren Hauptkonkurrenten der deutschen Glashütten. Die Inflation behinderte den Export der deutschen Glas-Industrie. Es ist anzunehmen, dass in der neu gegründeten Tschechoslowakei die wirtschaftli-che Entwicklung mindestens bis 1924 ebenfalls katast-rophal war. Um 1922 gab es einen Zusammenbruch der Glasindustrie in Böhmen, deutsch-böhmische Glasarbei-ter wanderten nach Deutschland aus.

Abb. 1999-4/136 2 Vasen mit Stern-Muster aus Doty 1998, S. 288 orange-farben irisierendes Glas [marigold], H 29,2 u. 20,3 cm Josef Inwald Co., Teplice-Sanov, Tschechoslowakei

Ein Absatz in Deutschland wird für die von Inwald hauptsächlich erzeugten Gebrauchsgläser - vielleicht auch über den „Nürnberger Bund“ - auch in den Jahren 1923-1929 und nach 1930 möglich gewesen sein. Der Export war mindestens bis um 1925 durch Wirtschafts-krisen in allen europäischen und amerikanischen Staaten sicher erschwert. Durch die allgemeine Wirtschaftskrise und Depression 1928 bis 1933 (24.10.1929 Crash der Börse New York) ist dem Binnenabsatz und dem Export wieder ein Ende gesetzt. Erst 1936 erreichte die interna-tionale Industrie-Produktion wieder den Stand von 1913.

Die tschechischen Glaswerke Josef Rindskopf AG gin-gen 1927 bankrott, die Fabrik wurde von Inwald erst um 1936 übernommen. [Adlerová 1972, Glaswerke] Auch dies zeigt die Krisenabschnitte von 1914-1936.

Die Anzeigen mit Gläsern von Inwald in Pottery Gazet-te vom 01.02.1928 (Clayton Mayers & Co., London)

Page 12: Musterbuch Pressglas GLASSEXPORT, um 1948 (ehemals Josef

Pressglas-Korrespondenz Anhang MB Pressglas Glassexport / Inwald um 1948 2009-3-04

Seite 12 von 80 Seiten PK 2009-3 Anhang 04 Stand 15.08.2009

und vom 01.01.1929 (J. G. Wright, London) sowie das Musterbuch H. Markhbeinn, Paris, 1927, bestätigen die hier vorgeschlagene zeitliche Einordnung 1924-1929.

Mit dem Münchner Abkommen vom 29.9.1938 wurde das Sudetenland an das Deutsche Reich angeschlossen. Die Slowakei wurde abgetrennt und bestand als eigener Staat von 1938 bis 1945. Die restliche Tschechoslowa-kei wurde am 15.3.1939 von deutschen Truppen besetzt und am 16.3.1939 zum deutschen „Reichsprotektorat Böhmen und Mähren“. Damit verschwand die Bezeich-nung „Tschechoslowakei“ bzw. „Czecho-Slovakia“.

Abb. 1999-4/138 Vase mit Stern-Muster [„Diamond Cut“] aus Doty 1998, S. 278 orange-farben irisierendes Glas [marigold], H 30,5 cm Josef Inwald Co., Teplice-Sanov, Tschechoslowakei

Die Glaswerke Josef Inwald AG

Sklárna a rafinerie [Glaswerk und Raffinerie] Josef Inwald, a.s., 1882 - 1945, Teplice [www.mvcr.cz/archivy/litomerice/soa3b.txt]

Angeblich soll der Gründer Josef Inwald schwedischer Herkunft sein. Die Josef Inwald AG hatte ihren Haupt-sitz in Wien und 5 Glashütten in Böhmen, deren wich-tigste die Rudolfshütte bei Teplitz-Schönau war. Diese Glashütte (oder Metallwaren-Fabrik) wurde 1884 ge-gründet und 1905 von Inwald gekauft. Während die an-deren Inwald-Glashütten vor allem Schnittglas produ-zierten, wurde in der Rudolfshütte vor allem gepresstes Glas, auch in irisierenden Farben, gemacht.

Im Jahr 1927 ging das Unternehmen Rindskopf bank-rott. Die wichtigste Glashütte von Rindskopf wurde in den 1930-er Jahren - wahrscheinlich 1936 - von der Jo-sef Inwald AG aufgekauft, die ein sehr ähnliches Pro-duktions-Spektrum hatte. Eine genauere Jahresangabe ist in der zugänglichen tschechischen Fachliteratur bis-her nicht zu finden.

Das Angebot von Inwald enthielt hauptsächlich billiges Gebrauchsglas, aber nach Thistlewood, die bereits viele irisierte Gläser von Inwald gefunden haben, mit „Rolls

Royce-Standard“, also höchster, offenbar ungewöhnli-cher Qualität. Inwald hatte Verkaufsstellen in ganz Eu-ropa [Thistlewood 1998, S. 163 ff.] und produzierte mit englischer Registrier-Nummer auch für englische Fir-men, die das Glas unter ihrem eigenen Namen verkauf-ten, z.B. Jacobean Glassware von Clayton Mayers & Co., Ltd., London [Thistlewood NetworK 13-1997, S. 17 ff.]. Zwei weitere Londoner Unternehmen J. G. Wright und Shorter Brothers verkauften ebenfalls Glas von Inwald. Da Wright in der Anzeige vom 1.1.1929 darauf hinwies, dass es „alleiniger Importeur“ der In-wald-Serie „Piccadilly“ sei, muss man annehmen, dass die Londoner Unternehmen jeweils den Alleinvertrieb einer bestimmten Serie unter eigenem Namen hatten. Das Unternehmen H. Markhbeinn, Paris, gab 1927 ein Musterbuch heraus, auch mit Gläsern von Inwald [n. Angabe von Thistlewood 2002, S. 37].

Abb. 1999-4/139 Vasen mit Stern-Rillen-Muster [„Rising Comet“] aus Doty 1998, S. 297 orange-farben irisierendes Glas [marigold], in 3 Größen bekannt Josef Inwald Co., Teplice-Sanov, Tschechoslowakei

Aus dem von Franke 1990 angeführten „Waren-Katalog Inwald Spezial-Preiskurant No 8, vormals J. Schreiber & Neffen AG, 1948“ geht hervor, dass Inwald vor 1948 Teile der Glaswerke Schreiber & Neffen übernommen hat. Weitere Hinweise darauf konnten noch nicht gefun-den werden.

Das Unternehmen Inwald AG wurde nach dem 2. Welt-krieg verstaatlicht. Die Rudolfshütte von Inwald [Ru-dolfova Huť] produzierte mindestens bis 1972 als SKLO UNION, n.p. [Adlerová 1972] Das Unternehmen wurde nach 1990 privatisiert und gehörte im Jahr 2002 zu Avirunion, einem Unternehmen der Gruppe Owens, Illinois, USA.

Page 13: Musterbuch Pressglas GLASSEXPORT, um 1948 (ehemals Josef

Pressglas-Korrespondenz Anhang MB Pressglas Glassexport / Inwald um 1948 2009-3-04

Stand 15.08.2009 PK 2009-3 Anhang 04 Seite 13 von 80 Seiten

Abb. 2002-4-2/000a Plakat der Ausstellung „Konec jedné tradice“ - lisované sklo ze sklarny Rudolfova hut v Dubi [Ende einer Tradition - Pressglas in der Rudolfshütte, Eichwald bei Teplitz-Schönau] Regionalni muzeum v Teplicich 1996 [www.muzeum-teplice.cz/rudolfka/rudolfka.htm]

Abb. 2002-4-2/000b Service „LORD“ (Teile), Schüsseln, Teller, Schalen, Krug, Be-cher u.a., Pseudo-Schliff Entwurf Rudolf Schrötter, 1922-1930 Inwald, Rudolfova Huť SKLO UNION, n.p., mindestens bis 1972 hergestellt [SG: als irisiertes Glas in England als „Jacobean“ bezeichnet] s. Adlerová 1972, Kat.Nr. 133, Abb.Nr. 31 Regionalni muzeum v Teplicich 1996 [www.muzeum-teplice.cz/rudolfka/rudolfka.htm]

Die Forschung über Inwald wurde bisher vor allem durch die Sammler von „Carnival Glass“ voran getrie-ben. William Heacock brachte in seiner Zeitschrift „Collecting Glass“ in der Mitte der 1980-er Jahre die beiden ersten Artikel zu Inwald. Danach forschten be-sonders Bob Smith, Dave Doty und Glen Thistlewood zum Thema irisiertes Glas aus Tschechien. In der Aus-stellung „České lisované sklo“ in Gottwaldov 1972 wurden mehrere Gläser von Inwald vor 1950 ausge-stellt. In Teplic v Čechach gab es 2000 eine Ausstellung mit Glas aus Rudolfova Huť, aber keinen Katalog. Glä-ser befinden sich wahrscheinlich im Kreismuseum Teplitz. In der Rakow Library des Corning Museum of Glass sind außer dem Musterbuch Nr. 25 „Pressglas“ von 1914 nur Musterbücher aus den Jahren nach 1933

erhalten, die Leo Moser (ehemals Moser, Karlsbad), der von 1933 bis 1938 für Inwald arbeitete, nach seiner Flucht in die USA der Rakow Library überließ (s. Zu-sammenstellung).

Abb. 2001-3/193 g Josef Inwald AG, Preiskurant Nr. 25 über Pressglas, 1914, Ti-telblatt (Ausschnitt) Rakow Library, Corning Museum of Glass, NY

Glaswerk Rudolfova hut v Dubi u Teplice [Auszug aus www.avirunion.cz; Redaktion SG]

Das Glaswerk „Rudolfshütte“ wurde 1884 - 1885 auf dem Gebiet der Gemeinde Bystrice bei Dubí u Teplic, Teplice, als Feineisenwalzwerk gegründet. Die Grün-dung folgte nach der Eröffnung des unterirdischen Koh-lenabbaus 1880, der später nach der Rudolfshütte be-nannt wurde. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wurde hier auch ein Eisenbahn-Anschluss Teplice - Dubí errichtet. Nach der Einstellung des Eisen-Betriebs im Jahre 1905 wurde der verlassene Betrieb zusammen mit dem Schacht von der Firma Inwald gekauft und das Feinei-senwalzwerk wurde in ein Glaswerk umgebaut, das am 12. Juni 1906 mit der Produktion begann. Von Anfang an ging es um eine großzügige Glashütte mit eigener Raffinerie. Unter den Glaswerken der Firma Inwald (Dobronín, Podebrady, Praha-Zlichov, Velké Brezno und Wien-Floridsdorf) nahm die Rudolfshütte noch vor dem Ersten Weltkrieg eine bedeutende Stellung ein. Neben geblasenem Wirtschaftsglas fertigte das Glas-werk sowohl „gebranntes als auch ungebranntes“ Press-glas. [SG: vermutlich „feuer-poliert“ bzw. roh belas-sen]. Ein beträchtlicher Teil der Produktion wurde ex-portiert. Seit der Entstehung der selbständigen Tsche-choslowakei 1920 bis zur Wende der 1920-er und 1930-er Jahre wurde die Glashütte modernisiert. Sie gehörte unter den Glaswerken für die Herstellung von geblase-nem und gepresstem Glas zu den führenden Betrieben der Tschechoslowakei. Der vorbereitete Aufschwung der Massenproduktion vom gepresstem Glas an automa-tischen Maschinen mit einer Dosieranlage wurde durch die Weltwirtschaftskrise eingestellt. Während des Krie-ges beschleunigte der allgemeine Mangel an Energie, Arbeitskräften und Absatzmarkt den Übergang von der

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Erzeugung von „Handglas“ zur Massenherstellung von Behälterglas. Nach 1945 war die Rückkehr zum Sorti-ment der Vorkriegs-Produktion wegen dem erheblichen Mangel an Behälterglas, dem Überschuss an handge-formtem Nutzglas und dem völligen Mangel an qualifi-zierten Glasmachern nicht mehr möglich. Durch die er-heblichen Einnahmen von Devisen erhielt sich die Er-zeugung von „gebranntem und ungebranntem“ Press-glas in der Rudolfshütte bis 1996, als sie durch dauer-hafte Unrentabilität und ungenügenden Absatz aufgege-ben wurde.

Zu erheblichen Veränderungen im Betrieb kam es nach 1990 und der folgenden Privatisierung. Ihre Anfänge gehen in das Jahr 1992 zurück, wo es zum Abschluss eines Vertrages zwischen Sklo Union a.s. Teplice, A-VIR Finanziaria S.p.A. und Obalunion, a.s. (eine Toch-tergesellschaft der Aktiengesellschaft Sklo Union Tepli-ce) über die Schaffung eines gemeinsamen Betriebs kam. Avirunion, die Aktiengesellschaft in Dubí bei Teplice, entstand im Jahre 1993 durch die Vereinigung der Aktiengesellschaft Obalunion und der italienischen Firma AVIR Finanziaria S.p.A., Asti. Der italienische Partner war zur Zeit der Vertragsunterzeichnung der größte Hersteller vom Behälterglas in Italien und der drittgrößte Produzent in Europa. Bestandteil des ge-meinsamen Betriebs, der seit dem 1. Januar 1993 den Namen Avirunion, a.s. trägt, wurden neben der Ru-dolfshütte auch die Glaswerke in Usti nad Labem und in Nové Sedlo. Kurz nach der Entstehung des neuen Be-triebs wurde mit einer umfangreichen Modernisierung der Glaswerke Rudolfs Glashütte und Nové Sedlo be-gonnen, die von der Entlassung von Mitarbeitern beglei-tet wurde. Im Dezember 1996 gewann die Firma Owens - Illinois, Inc. mit dem Sitz in Toledo, Ohio, USA, eine entscheidende Aktienmehrheit in der Firma AVIR S.p.A. / Gesellschaft Avirunion, die damit zum Mitglied der Gruppe Owens - Illinois, Inc. wurde.

Die Gesellschaft Avirunion besitzt zwei Herstellungsbe-triebe für die Behälterglas-Produktion. Den Betrieb Ru-dolfova huť in Dubí, wo sich auch der Direktionssitz be-findet, und den Betrieb Nové Sedlo bei Karlovy Vary.

Die Gesellschaft Owens-Illinois steht an der Weltspitze in der Technologie und in der Produktion von Glasbe-hältern. Von allen in der ganzen Welt verkauften Glas-behältern sind mehr als 50% von ihren Zweigstellen o-der in ihren Lizenzen hergestellt. Die Gesellschaft ist der größte Lieferant der Technologie und der Anlagen für die Herstellung von Glasbehältern.

Glaswerk Dobronín [Dobrenz] bei Jihlava [Iglau] (Deutsch Schützendorf, ab 1919 Deutsch Gablonz) [www.dobronin.cz u. www.dobronin.cz/zpr0201.htm; Übersetzung / Redaktion SG]

Dobronín, industrielle und landwirtschaftliche Gemein-de in Südmähren, Kreis Jihlava [Iglau] im Hügelland Hornosázavská pahorkatina, 13 km nordöstlich von Jih-lava an der Eisenbahn-Linie Jihlava - Havlíčkův Brod [Deutsch Brod].

SG: Ob der Ort Deutsch Schützendorf mit Dobronín o-der Nové Dvory identisch ist und wo das Glaswerk In-wald / Schützendorf stand, konnte bisher nicht abschlie-ßend geklärt werden, weil die Angaben in der Literatur widersprüchlich sind. Auch die Angabe „Bahnstation Polná Stecken“ gibt keine Gewissheit, weil die Eisen-bahn in Dobronín nach Polná abzweigt. Auf einer alten Karte im Museum Vsetín waren von Westen nach Osten die Orte Schützendorf - Dobronín - Nové Dvory - Polná dicht nebeneinander angegeben. Bei einer Besichtigung vor Ort im August 2002 wurde in Nové Dvorý und in Polná kein Glaswerk gefunden. Am Bahnhof Dobronín befand sich ein anscheinend aufgegebenes Glaswerk. Ein Firmenschild konnte nicht gefunden werden (s.o.).

Glaswerk Jihlavske sklarny BOHEMIA a.s., berühmt für die Produktion von Bleikristallglas, als Aktienge-sellschaft gegründet 1908, im Besitz von Josef Inwald, Dr. Oskar Inwald und Rudolf Inwald (Vize-Direktor Rudolfova hut in Teplice). Die Glaswerke Jihlavské sklárny BOHEMIA a.s. (JSB AG) in Dobronín, Antonínův Důl und Brodce bei Jihlava [Iglau] machten im August 2002 Konkurs. Der Betrieb Jihlavské sklárny Bohemia, a.s. gehörte zu Bohemia Crystal Jihlava a.s., dessen Aktienmehrheit ab März 2000 einem US-Investment-Unternehmen gehörte. [„leading crystal tableware and giftware“, www.cvca.cz/.../; www.konkursni-noviny.cz, 5.8.2002]

Jihlavské sklárny Bohemia (JSB): Dobronín, 13 km nordöstl. v. Jihlava Antonínův Důl, 8 km nordwestl. v. Jihlava Brodce, 15 km südl. v. Jihlava, bei Kněžice

Das Glaswerk Antonínův Důl wurde 1845 von gegrün-det und später von Inwald bzw. Bohemia übernommen. [www.jsb.cz/en/profile]

Glaswerk Nové Sedlo [Neusattl] bei Karlovy Va-ry [Karlsbad] Die Geschichte des Glaswerks Nové Sedlo bei Karlovy Vary beginnt am 22. Oktober 1878. Die Bezirkshaupt-mannschaft entschied über den Bau eines Glaswerks un-ter persönlicher Teilnahme von Friedrich Siemens. Schon am 19. April 1879 wurden auf klassische Art ausgeblasene und in einer Holzform geformte Flaschen angefertigt. Ab 1888 firmierte der Siemens-Betrieb, zu dem zu dieser Zeit die sächsischen Glaswerke in Dres-den und Döhlen und das tschechische Glaswerk in Nové Sedlo gehörten, als „Aktiengesellschaft für Glasindust-rie vormals Friedrich Siemens Dresden“. Die bis dahin kontinuierliche Entwicklung des Glaswerks in Nové Sedlo wurde durch den Ersten Weltkrieg erheblich un-terbrochen. Seit Mitte der 1920-er Jahre erlebte auch das Glaswerk Nové Sedlo eine Konjunktur. Seit 1925 stieg die Produktion an und die Aktiengesellschaft be-gann im Sommer 1925 die Modernisierung des Betriebs. Ende der 1920-er Jahre wurde die Aktiengesellschaft für Glasindustrie mit der Jahresproduktion von 140 Mill. Flaschen, an der Nové Sedlo entscheidend beteiligt war, zum größten Flaschenhersteller der Welt. Nach dem Anschluss Österreichs und der Besetzung der Tschecho-slowakei durch das Deutsche Reich 1938 kam das ganze Vermögen der Gesellschaft, die in Siemensglas Aktien-

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gesellschaft umfirmiert wurde, in deutschen Besitz. Am 27.12.1945 wurde der Betrieb durch Anordnung Nr. 365 des Industrieministers verstaatlicht. Seit 1. Juni 1949 wurde das Glaswerk in Nové Sedlo zum selbstständigen volkseigenen Betrieb, der direkt vom Ministerium für Leichtindustrie geleitet wurde. 1978 bis 1989 wurde das Glaswerk Nové Sedlo Bestandteil des Betriebs Obas des Konzerns Sklo Union in Teplice. 1991 veränderte sich das Staatsunternehmen in die Aktiengesellschaft Obalu-nion, eine Tochtergesellschaft von Sklo Union, a.s..

1992 ging der Betrieb in das Eigentum der Firma AVIR S.p.A. in Milano über, dessen Mehrheit 1997 durch die amerikanische Gesellschaft Owens - Illinois, Inc., USA, übernommen wurde. [S.a. PK 2000-5, Irmer, Siemens und die Dresdner Glasfabrik - Pioniere der industriellen Hohlglas-Produktion, Glaswerk Neusattl]

[a.s. (akciová společnost) = Aktiengesellschaft n.p. (národní podnik) = volkseigener Betrieb, VEB]

Literaturangaben

Adlerová 1972 Adlerová, Alena u. Sindelar, Dusan, České lisované sklo [Böhmisches Pressglas], Oblastni gale-rie výtvarného umení v Gottwaldove, Gottwaldov 1972

Doty 1998 Doty, David, A Field Guide to Carnival Glass, Marietta, Ohio 1998 Franke 1990 Franke, Manfred, Pressglas im östl. Frankreich, im deutsch-französ. Grenzraum und im Rhein-

gebiet, Dissertation TU Berlin, masch. geschr., Berlin 1990 Heacock 1985 Heacock, William, Collecting Glass, Research, Reprints & Reviews, Vol. 2, Marietta, Ohio,

USA 1985 Heacock 1986 Heacock, William, Collecting Glass, Research, Reprints & Reviews, Vol. 3, Marietta, Ohio,

USA 1986 Höltl 1995-7 Höltl, Georg, Hrsg., Das Böhmische Glas 1700-1950, Passau / Tittling 1995

Band 7, Karten und Register Lnenicková 1999 Lnenicková, Jitka u.a., Schránky Vuní [Welt der Duftbehälter], České toaletní sklo od 18. století

po soucasnost], Böhmisches Toilettenglas vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart, Jablonec nad Nisou 1999

Mauerhoff 2002 Mauerhoff, Dietrich, Musterbücher der ehemaligen Glashütten in Ottendorf-Okrilla vor 1945, PK 2002-1, S. 79 ff.

Newhall 2008 Newhall, Marcus, Art Before Industry: 20th Century Czech Pressed Glass, Braintree, UK, 2008 Skarlantová 1988 Skarlantová, Jana, Bohemia Czechoslovakia - die Marke der Qualität, in: Glasrevue 4/1988, S. 7 Semotanová 1995 Semotanová, Eva, Themat.-historische Landkarten zur Geschichte der Glaserzeugung in Böh-

men, in: Höltl, Georg, Hrsg., Das Böhmische Glas 1700-1950, Passau / Tittling 1995 Band 7, Karten und Register

Thistlewood 1999 Thistlewood, Glen u. Stephen, Carnival Glass. The Magic and the Mystery, Atglen, Pennsylva-nia, 1999

Thistlewood 2000 Thistlewood, Glen u. Stephen, A Century of Carnival Glass, Atglen, Pennsylvania, 2000 Thistlewood 2002 Thistlewood, Glen u. Stephen, NetWork Special #1, Czechoslovakian Carnival, Part I,

Josef Inwald, Josef Rindskopf, Alton, Hampshire 2002 Truitt 1995 Truitt, Robert u. Deborah, Collectible Bohemian Glass 1880-1940, Marietta, Ohio, 1995

Abb. 2001-3/193 f Deckeldosen mit Enten und Henne, Nr. 5542, 6486, 5374, Josef Inwald AG, Preiskurant Nr. 25 über Pressglas, 1914, S. 59 Rakow Library, Corning Museum of Glass, NY

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Seite 16 von 80 Seiten PK 2009-3 Anhang 04 Stand 15.08.2009

Siehe unter anderem auch:

PK 1999-4 SG, Irisierendes farbiges Pressglas - Carnival Glass (u.a. Inwald) PK 2002-4 Adlerová, SG, Ausstellung tschechisches Pressglas „České lisované sklo“,

Gottwaldov / Zlín 1972 - Mit Abbildungen und Beispielen ergänztes Katalog-Verzeichnis Historisches gepresstes Glas (1810-1950) (Erster Teil)

PK 2002-4 Adlerová, Einleitung zum Ausstellungs-Katalog "České lisované sklo" 1972 PK 2002-4 SG, Nach 30 Jahren: Versuch einer Rekonstruktion der ersten Ausstellung mit tschechi-

schem Pressglas "České lisované sklo" 1972 PK 2002-5 Adlerová, Zum Versuch einer Rekonstruktion der ersten Ausstellung mit tschechischem

Pressglas "České lisované sklo" 1972 PK 2003-4 Nový, Glasfabriken und Raffinerien Josef Inwald A. G. 1934:

„BAROLAC“ - „BAROLAQUE“ PK 2003-4 SG, Designer der Marke „Barolac / Barolaque“ der Glaswerke Josef Inwald, Teplice

Rudolf Schrötter und/oder Douglas Jenkins? PK 2004-1 Stopfer, Tschechoslowakisches Designer-Pressglas der 1960-er und 1970-er Jahre aus

dem Konzernunternehmen „Sklo Union“ PK 2004-1 Stopfer, Handgepresstes Bleikristall aus dem Glashüttenwerk Bohemia-Poděbrady PK 2005-3 Glasrevue, Housa, 35 Jahre GLASSEXPORT AG, Liberec, 1948 - 1983 PK 2005-3 Glasrevue, Fanderlik, Anfänge der Forschung und technischen Entwicklung in den

ersten Jahren nach der Nationalisierung der tschechoslowakischen Glasindustrie PK 2005-3 SG, Zur Umstellung der Glasherstellung in der Tschechoslowakei nach dem Ende

des 2. Weltkriegs, Reproduktionen von Gläsern der Firmen Hoffmann, Schlevogt und anderen von 1945 bis 1990

PK 2005-4 Adlerová, Hrsg., Výstava Lisované Skla v Umeleckoprůmyslovém muzeu Praha 1962; Katalog der Ausstellung Pressglas im Kunstgewerbemuseum Prag 1962

PK 2006-1 Stopfer, Weihs, SG, Vasen der Serie „Barolac“ von Josef Inwald, um 1935 bis um 1939 1948 - 1990 reproduziert in der ČSSR, Hersteller unbekannt

PK 2006-2 Newhall, SG, Pressformen des Service „Praha“ von Matura gingen in den 1990-er Jahren von Rosice nach Libochovice

PK 2006-2 Newhall, Hill, SG, Dexam Trade Catalogues Czech Pressed Glass, 1970, 1973 and 1975 PK 2006-2 Newhall, SG, “BAROLAC”-Vase “Aquarium” mit Etikett “GLASS OF BOHEMIA” - “Libs”,

Sklárny Libochovice, 1949 - 1990 oder noch 2006? PK 2006-2 Newhall, SG, Sklářská Huť s.r.o. Libochovice, Website 2006-03, Vasen „BAROLAC“ PK 2006-2 Newhall, Stopfer, SG, Tabelle der Produktions-Nummern für Pressglas

der Tschechoslowakei der 1970-er Jahre PK 2006-3 Newhall, SG, Vase mit Schlingen(?)-Dekor, Nr. 853, ČSSR ab 1948;

Seite aus einem Katalog US-Glashändler WEIL, nach 1955 PK 2006-3 Newhall, Stopfer, SG, Vase mit Blüten, Entwurf Rudolf Jurnikl, 1974, Rosice, No.

1619/M/190; Dose mit Blüten, MB Barolac 1949/1952, Tafel B 4, Nr. 11586 (Rudolfova huť) PK 2006-3 Anhang 05, SG, Franke, Adlerová, Šindelář, Ausstellung Pressglas aus der ČSSR 1972

und 1973; Zweiter Teil „Pressglas der Gegenwart 1950 - 1972“ PK 2006-4 Newhall, Kleine blaue Henkelschale mit 4 Füßen, gemarkt „CZE-CHO-SLO-VA-KIA“ PK 2006-4 Newhall, Pressglas-Vase mit Innendekor, Entwurf Jan Sylvester Drost, Zabkowice, 1972 -

Pressglas-Aschenbecher Nr. 957, Entwurf Václav Hanuš, Rosice, vor 1960 PK 2007-1 Newhall, SG, Bernstein-farbene Schale „Barock“: Inwald, Entwurf Schrötter, um 1937 PK 2007-3 Newhall, SG, Ascher mit Glasmacher, Glaswerk Libochovice, Tschechoslowakei, um

1930? PK 2007-3 Newhall, SG, BAROLAC Vases produced by František Halama, about 1997 to 2007 PK 2008-1 SG, Musterbuch Weil Ceramics & Glass Inc., New York, 1964-1970? PK 2008-2 Newhall, SG, Musterbuch Weil Ceramics & Glass Inc., New York, um 1970, Tafeln 11 & 12:

Jiří Brabec und Jitka Forejtová, Libochovice, Rosice, Rudolfova huť, Nemšova PK 2008-2 SG, Hi Sklo Lo Sklo - From Masterpiece to Mass Produced

Ausstellung tschechisches Glas der Sammlung Graham Cooley 13. Juli - 9. August 2008 im King's Lynn Arts Centre, King's Lynn, Norfolk, UK

PK 2008-3 Avirunion a.s., Glasfabrik Rudolfova huť, Avirunion / Owens-Illinois Inc., Toledo, USA ehemalige Glasfabriken der Josef Inwald, Wien - Teplice, Rudolfshütte

PK 2008-4 Hill, Hi Sklo Lo Sklo - Post War Czech Glass Design - From Masterpiece To Mass-Produced

PK 2008-4 Stopfer, Tschechoslowakisches Designer-Pressglas der 1960-er und 1970-er Jahre von Vladislav Urban

PK 2009-1 SG, Stopfer, Vase mit irisierten Mohnblumen, Josef Inwald, Tschechoslowakei?, um 1930? Rudolfova huť / Avirunion, ČR 1991 und 1993

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Pressglas-Korrespondenz Anhang MB Pressglas Glassexport / Inwald um 1948 2009-3-04

Stand 15.08.2009 PK 2009-3 Anhang 04 Seite 17 von 80 Seiten

PK 2009-1 Newhall, Sklo Union - Art Before Industry: 20th Century Czech Pressed Glass PK 2009-1 Stopfer, SG, Einige Bemerkungen zu Marcus Newhall, Sklo Union - Art Before Industry:

20th Century Czech Pressed Glass, Braintree, UK, 2008 PK 2009-3 Stopfer, SG, Rudolf Schrötter - der Vater des modernen Pressglases in der Tschecho-

slowakei. Entwürfe für Josef Inwald, Wien - Teplitz, von 1913/1914 bis 1958 PK 2009-3 SG, Entwürfe von Rudolf Schrötter für Josef Inwald AG, Wien - Teplitz, 1913/1914 - 1958 PK 2002-4 Anhang 01, SG, Smith, Preis-Kurant Nr. 25 Preß-Glas Josef Inwald AG, 1914 (Auszug) PK 2002-4 Anhang 02, SG, Thistlewood, Musterbuch Josef Inwald AG, 1924-1929 (Auszug) PK 2003-4 Anhang 12, SG, Nový, Musterbuch Josef Inwald AG, 1932-1934 (Auszug) PK 2005-3 Anhang 11, SG, Heacock, Musterbuch Josef Inwald AG, Wien - Teplitz, 1928 (Auszug) PK 2006-1 Anhang 01, SG, Weihs, Musterbuch Glassexport „Barolac“ um 1949/1952? PK 2006-4 Anhang 04, SG, Panková, Newhall, Musterbuch Pressglas Josef Inwald AG, Wien und

Dubí, Teplice v Čechách [Eichwald, Teplitz-Schönau], 1939 / 1940 (Auszug) PK 2005-3 Pottery Gazette ... 1930, Der Merchandise Marks Act im United Kingdom von 1926 PK 2005-3 SG, Neumann, Englisches Patent für Glasfabrik AG Brockwitz 1925 PK 2007-1 Anhang 04, SG, Newhall, Panková, MB Pressglas Josef Inwald AG, Wien und Dubí, Tepli-

ce v Čechách [Eichwald, Teplitz-Schönau], 1939 / 1940 (erweiterter Auszug PK 2007-1) MB Markhbeinn ohne MB Beleuchtungsglas vor 1927 und von 1929 bis 1932 wurden noch keine Kataloge Pressglas gefunden: PK 2004-4 Anhang 01, SG, Neumann, MB H. Markhbeinn, 1927 (Auszug) PK 2005-1 Anhang 13, SG, Neumann, MB H. Markhbeinn, 1928 (Auszug) PK 2005-1 Anhang 14, SG, Neumann, MB H. Markhbeinn, 1933 (Auszug) PK 2005-1 Anhang 01, SG, Neumann, MB H. Markhbeinn, 1934 (Auszug) PK 2004-2 Anhang 01, SG, Neumann, MB H. Markhbeinn, 1935 (Auszug) PK 2005-3 Anhang 10, SG, Neumann, MB H. Markhbeinn, 1936 (Auszug) PK 2005-1 Anhang 09, SG, Neumann, MB H. Markhbeinn, 1937 (Auszug) PK 2007-4 Anhang 02, SG, Halama, Musterbuch Weil Ceramics & Glass Inc., New York, um 1970 PK 2009-1 Anhang 05, Brommer, Die Geschichte der österreichischen Glasindustrie nach 1945

Abb. 2007-1-04/001 MB Inwald 1940, Einband / Titelblatt, „Vereinigte Böhmische Glasindustrie A.G., Zuckmantel bei Teplitz-Schönau (Sudetenland)“ Glassammlung Regionální muzeum v Teplicích

Page 18: Musterbuch Pressglas GLASSEXPORT, um 1948 (ehemals Josef

Pressglas-Korrespondenz Anhang MB Pressglas Glassexport / Inwald um 1948 2009-3-04

Stand 15.08.2009 PK 2009-3 Anhang 04 Seite 59 von 80 Seiten

Abb. 2009-3-04/009a und Abb. 2009-3-04/009b MB Pressglas Glassexport / Sklounion, vor 1958, Einband, Tafeln 1-54 MB Pressglas Glassexport / Sklounion, vor 1958, Tafel 35, Diverses, Schalen 12868 und 12894 ... Sammlung Severočeské muzeum v Liberci / Newhall

Page 19: Musterbuch Pressglas GLASSEXPORT, um 1948 (ehemals Josef

Pressglas-Korrespondenz Anhang MB Pressglas Glassexport / Inwald um 1948 2009-3-04

Stand 15.08.2009 PK 2009-3 Anhang 04 Seite 61 von 80 Seiten

Abb. 2009-3-04/011 und Abb. 2009-3-04/012 MB Pressglas Glassexport / Inwald, 1948, Tafel 1, Service Lord 7268/A ..., Entwurf Schrötter ab 1921, = R 58/01 MB Pressglas Glassexport / Inwald, 1948, Tafel 2, Service Lord 7271/E ..., Entwurf Schrötter ab 1921, = R 58/02 Sammlung Pernický

Page 20: Musterbuch Pressglas GLASSEXPORT, um 1948 (ehemals Josef

Pressglas-Korrespondenz Anhang MB Pressglas Glassexport / Inwald um 1948 2009-3-04

Seite 62 von 80 Seiten PK 2009-3 Anhang 04 Stand 15.08.2009

Abb. 2009-3-04/013 und Abb. 2009-3-04/014 MB Pressglas Glassexport / Inwald, 1948, Tafel 3, Service Lord 8032/B ..., Entwurf Schrötter ab 1921, = R 58/03 MB Pressglas Glassexport / Inwald, 1948, Tafel 4, Service Lord 7285 ..., Entwurf Schrötter ab 1921, = R 58/04 Sammlung Pernický

Page 21: Musterbuch Pressglas GLASSEXPORT, um 1948 (ehemals Josef

Pressglas-Korrespondenz Anhang MB Pressglas Glassexport / Inwald um 1948 2009-3-04

Stand 15.08.2009 PK 2009-3 Anhang 04 Seite 63 von 80 Seiten

Abb. 2009-3-04/015 und Abb. 2009-3-04/016 MB Pressglas Glassexport / Inwald, 1948, Tafel 5, Service ??? 7397 ..., Orlow 9591/C/B ..., Entwurf Schrötter ab 1932, = R 58/07 MB Pressglas Glassexport / Inwald, 1948, Tafel 6, Service Breitecken 7520 ..., Entwurf Schrötter ab 1925, ~ R 58/10 Sammlung Pernický

Page 22: Musterbuch Pressglas GLASSEXPORT, um 1948 (ehemals Josef

Pressglas-Korrespondenz Anhang MB Pressglas Glassexport / Inwald um 1948 2009-3-04

Seite 64 von 80 Seiten PK 2009-3 Anhang 04 Stand 15.08.2009

Abb. 2009-3-04/017 und Abb. 2009-3-04/018 MB Pressglas Glassexport / Inwald, 1948, Tafel 7, Service Pollax 11140/A ..., Entwurf Schrötter ab 1934, = R 58/09 MB Pressglas Glassexport / Inwald, 1948, Tafel 8, Service Breitecken 11364/A ..., Entwurf Schrötter ab 1925, = R 58/11 Sammlung Pernický