Mutter-/Vater-Kind-Kur im Kurzentrum "An der Höhle" in Buchen

Wie einige bestimmt mitbekommen haben, hat das Kurzentrum "An der Höhle" in Buchen auf Nachfrage für eine Gruppe Drillingseltern Appartements bereits im Voraus geblockt (das macht normalerweise kein Kurhaus), damit wir anschließend gleichzeitig Kuranträge stellen können, und trotz unterschiedlicher Dauer des Antrags- und Widerspruchsverfahrens gleichzeitig zur Kur fahren können.

Das Antragsverfahren war bei allen Familien so gut wie identisch. Die Mütter wurden mehr oder weniger problemlos genehmigt, die Väter mussten das langwierigere Widerspruchsverfahren (Papier ist ja bekanntlich geduldig) inkl. MDK-Gutachten durchlaufen.

Tipps: • Gleich im Erstantrag schreiben "bei ablehnendem Bescheid bitte ich um Erstellung eines

Gutachtens beim MDK". Dies verkürzt das Antragsverfahren auf max. 5 Wochen, sonst gilt die Kur bei Nichtbearbeitung des Antrags als genehmigt.

• Ich habe es trotz Recherche nirgends schriftlich gefunden, jedoch wurde mir bereits von mehreren Stellen berichtet, Drillingseltern hätten aufgrund der höheren Belastungen im Alltag alle 2 Jahre einen Kuranspruch (statt alle 4 Jahre).

Nun eine Kompaktzusammenfassung zum Kurhaus Buchen:

TOPs:• Nettes Personal: Küche, Reinigungskräfte, Rezeption, Therapeuten, ALLE!!! • "Gestaltung" des Appartements (Gitterbett, Hochbett mit/ohne Rausfallschutz). Wir haben

festgestellt, dass in einem Appartement sogar das Etagenbett ausgebaut worden ist, um die 3 Gitterbetten unterzubekommen.

• Schwimmbad direkt im Haus, man kann in Badesachen und Bademantel vom Appartement ins Schwimmbad gehen.

• Solarium und Sauna sind im Haus vorhanden• Schöner Spielplatz für junge und ältere Kinder• Fitnessraum, zwar sparsam eingerichtet, aber vorhanden• Cafeteria mit fairen Preisen aber nicht optimalen Öffnungszeiten direkt im Haus• Leihartikel im hauswirtschaftlichen Bereich (Bademäntel für Erwachsene,

Kinderbadewanne, Toilettensitz, Flaschenwärmer, Schlafsack und vieles mehr) • Freie Auswahl bei den Therapien, es wurde nichts verdonnert. Hat man mal nicht

teilgenommen, war eine Entschuldigung kein Problem.

• Kinderbetreuung 8-18 Uhr, man gibt die Kinder VOR dem Frühstück in der Betreuung ab und holt sie NACH dem Abendbrot wieder. Die Kinder nehmen alle 5 Mahlzeiten in ihrer Gruppe ein. Dies ist kein Muss, man kann die Kinder jederzeit holen und bringen.

• Ruhegruppe für kranke Kinder, d.h. bei Erkrankung eines Kindes muss man keine Anwendung ausfallen lassen.

• Gut strukturierter Tagesablauf in den Betreuungsgruppen der Kinder. Vor jeder Gruppe wurde der jeweilige Tagesablauf an die Tür gehängt.

• Pieper für die Eltern. Sollte mit den Kindern was sein, können sie mit einem Pieper angepiept werden und im Kindergarten anrufen.

• Telefon in jeder Betreuungsgruppe: man kann sich telefonisch jederzeit nach den Kindern erkundigen, ohne die Gruppe zu betreten (damit man von den Kids nicht gesehen wird und diese dann weinen).

• Freizeitangebote am Wochenende: Ausflüge, diverses Basteln in den Kindergartengruppen, Eltern-Kind-Turnen/Musikspiele in der Turnhalle

• An einem Tag wurde das Höhlenkino abgesagt, so dass die Fußballinteressierten das Champions League Spiel schauen konnten.

• Bei Ankunft gibt es viele nette Herren mit Gepäckwagen, die die Frauen/Familien zum Appartement begleiten und helfen, das Gepäck dorthin zu befördern.

FLOPs:• Silberfische in mehreren Appartements. Nach Auslegen von Ungeziefer-Ködern war das

Thema auf ein erträgliches Maß eingedämmt, aber nicht beseitigt. • Frühstück der 3-Jährigen in der Katzengruppe: es gab Körnerbrötchen (mögen doch mit

Sicherheit viele Kids in dem Alter nicht) mit dunkler Marmelade und Cornflakes tgl. im Wechsel, die ganzen 3 Wochen.

• In der Betreuung der Großen bekamen wir schon bei Ankunft einen Zettel vor die Nase gelegt, dass wir unterscheiben mögen, dass unsere Tochter selbständig nach Lust und Laune die Betreuung verlassen könne. Dies haben wir natürlich nicht getan, viele andere Eltern jedoch. Ergebnis: unbeaufsichtigt herumlungernde oder Blödsinn veranstaltende Kinder im Haus oder auf dem Außengelände, vor allem im Schwimmbad gehäuft.

• Die größeren Kinder ca. ab 10 Jahre welche Ferien hatten, also keine Schulaufgabenerledigen mussten, hatten in ihrer Betreuung vormittags oft Langeweile (Ausflüge nachmittags).

• Der für ein "besonderes" Kind versprochene Integrationshelfer (oder wie immer man das nennt, bin nicht vom Fach) stand nicht zur Verfügung. Das Kind wurde einfach in eine Gruppe mit jüngeren Kindern gesteckt. Dort wurde sich viel zu wenig um die Kleine gekümmert, so dass die Eltern sie häufig vorzeitig aus der Betreuung holen mussten.

• In meinen Augen macht die Höhlentherapie (Atemtherapie) nicht viel Sinn, sie ist mit einer Kur am Meer nicht zu vergleichen.

• Im Zimmer fehlen Ablagen in kindersicherer Höhe.

Zusatzinfo:• Nach dem Abholen 18 Uhr waren die Kids oft hungrig, habe also immer noch etwas

Essbares bereithalten müssen. • Es findet ein wtl. Belegungswechsel statt. D.h. jeden Mittwoch ist An-/Abreise für einen

Teil der Belegung. Dies bringt im Vergleich zu einem geschlossenen 3-wöchigen Kurdurchgang mehr Unruhe. Es gibt auch Kurhäuser, in denen aller 3 Wochen an 1-2 Tagen Abreise/Anreise für ALLE Kurgäste ist.

Angebotene Therapien für die Eltern:• Walking • Wassergymnastik • Massage • Fango• Infrarotbehandlung

• Akupunktur • Bäder • psycholog. Gruppe / Einzeltermine • Rückenschule / Kniegruppe / Schultergruppe • Atemtherapie in der Höhle: Man bekommt Eintrittskarten und kann an den öffentlich

angebotenen Führungen teilnehmen (stündlich 10-16 Uhr). Ich bin da zweimal mitgegangen. Da der Höhlenführer sah, daß nur Kurgäste (wiederholt) an der Führung teilnehmen, hat er beide Male seinen Vortrag an unterschiedlichen Stellen verkürzt gehalten, mit dem Nachteil, daß ich gar nicht in den Genuß kam, mal die Komplettversion zu hören.

Angebotene Therapien für die Kinder:• Optimix (Ernährungsberatung, Mahlzeitenzubereitung, Früh-/Sport uvm. für

Übergewichtige)• Krankengymnastik• Psychomotorik• Rückenschule/Rückentraining• Atemtherapie in der Höhle (Kinder ab 4 oder 5 Jahre gehen tgl. mit dem Kindergarten zu

einer kindgerechten Führung für 1 Std. in die Höhle. Kleinere Kinder bekommen Eintrittskarten, die Eltern nehmen dann mit ihren Kindern soweit möglich an den öffentlichen Führungen teil (stündlich 10-16 Uhr).

Zusätzliche Angebote:• Kinoabende• Ernährungsberatung Workshops• Erziehungsworkshops• Wasserspaß mit den Kindern (Altersgruppen 1-2,5 und 2,5-4 Jahre)• Step und Bodyforming

Zusammenfassung bzw. ist es zu empfehlen:• Die Zusammenarbeit mit der Leitung und dem Büro des Kurhauses war sehr kooperativ

und professionell. Die Vorab-Reservierung der Appartements ist außergewöhnlich, ich hatte viele Absagen bei anderen zu diesem Thema angeschriebenen Kurhäusern. Und auch trotz des längeren Genehmigungsverfahrens bei den Vätern, die teilweise erst kurz vor Kurbeginn eine Zusage von ihrer Krankenkasse erhielten, wurden die Appartements über den zugesagten Stichtag hinaus nicht anderweitig vergeben.

• Man muss bedenken, in jedem Kurhaus gibt es auch Negativ-Aspekte. • Für uns persönlich als Familie diente die Kur als Auszeit vom Alltag, weg vom Stress,

raus aus dem Hamsterrad. Unter diesen Punkten ist für mich das Kurhaus "An der Höhle" in Buchen empfehlenswert.

• Für Familien mit Atemwegserkrankungen/Neurodermitis: die Höhle kann das Meer nicht ansatzweise ersetzen. In dem Fall würde ich ganz klar eine Kur am Meer vorziehen.

Aufgrund abwechselnder Erkrankungen haben wir kein Foto, auf dem alle teilgenommenen Familien/-mitglieder abgebildet sind.

Und es war auch bei uns so, wie man häufig hört: eine Familie ist wg. Dauererkrankung der Kinder nach einer Woche abgereist.

Abschiedsfoto, mal ohne Kinder:

Wir sind uns in den 3 Wochen sehr ans Herz gewachsen und bedauern, so weit voneinander entfernt zu leben...

Der Austausch hat gut getan bzw. tut es noch immer, findet auch weiterhin statt.

Ich könnte mir vorstellen, dergleichen für 2015 erneut zu organisieren, in Buchen oder anderswo. Interessierte Familien melden sich bitte unter: drillis@gmx.net

Aktuell kurt ein weiterer Kurdurchgang im DRK-Kurhaus in Schillig an der Nordsee. Problem hier: keine Vater-Kind-Kuren möglich. Außerdem hat das Müttergenesungswerk (als Träger des Kurhauses) wenige Wochen vor Kurbeginn dem Kurhaus untersagt, die Väter als Begleitpersonen zu beherbergen. D.h. Mütter müssen mit ihren Kindern allein kuren, Väter ggf. selbständig im Ort eine Unterkunft suchen…………dies klingt alles andere als schön……………und Planungssicherheit/Verlässlichkeit sieht anders aus, denn es war mit dem Kurhaus vereinbart, die Väter für ca. 25 Euro als Begleitpersonen aufzunehmen.

Alexander Schmaloer und Jana Ćuvrk