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NAÏA PROFANTOVÁ A C T A A R C H A E O L O G I C A C A R P A T H I C A VOL. XLV, 2010 PL ISSN 0001-5229 AWARISCHE FUNDE IN DER TSCHECHISCHEN REPUBLIK FORSCHUNGSSTAND UND NEUE ERKENNTNISSE ABSTRACT N. Profantová 2010. Avar finds from the Czech Republic — state of research and new dis- coveries, AAC 45: 203–270. The coming into widespread use, starting from the 1990s, of metal detectors, also by non- specialists, was followed by a virtual landslide increase in archaeological finds: both at sites known earlier and ones newly discovered by amateur archaeologists. Although not all the finds from illegal prospecting have been added to the archaeological recorded we can still say that these new finds have altered our understanding of the relationship between the Slavs and Avars during the 6 th –8 th c. Particularly striking is the number of new finds from the Czech Republic (94/100 sites; cf. Tab. 1–3). Even if we exclude all the unreliable discoveries, their number has now doubled as compared to the situation in 1992. This new development has made it necessary — after 18 years — to update the analysis and interpretation of Avar finds recorded on territory of the Czech Republic. To make possible a full review of the finds, tables provided in the study include data on finds which were published in the 1992 analysis next to the more recent. The extensive descriptions of finds recorded in 1992 were left out, as were the problematic suspect finds (e.g., deposits from Knìzmost, Ledvice). For the region of Moravia the number of drawings of finds was reduced substantially, particularly, those from Mikulèice. Also included are collective tables with a list Avar finds (Tab. 1–3), which include e.g., finds from the Early and Middle Avar Period (less numerous and harder to classify). K e y w o r d s: Carpathian basin; early Middle Ages; Avars; Slav graves; Slav hillforts Received: 23.01.2009; Revised: 16.01.2011; Accepted: 17.01.2011 EINFÜHRUNG In den 1990er Jahren fand in Böhmen und Mähren zunehmend der Einsatz von Metalldetektoren Verbreitung, die durch Amateure zum Auffinden archäologi- scher Metallgegenstände verwendet wurden. Dies hatte eine Art Boom zur Folge, die Zahl der Fundstellen nahm zu und auch die Anzahl der Funde auf bereits bekannten Fundstellen stieg wesentlich an (z.B. Dolánky–Rubín; vgl. P r o f a n t o v á, S t o l z 2006a). Obwohl bei Weitem nicht alle illegalen Funde erfasst und dokumentiert werden konnten, änderte sich doch das archäologische Bild der Kontakte zwischen Slawen und Awaren nördlich des awarischen Ka- ganats im 8. Jahrhundert. In Hinblick auf die bisher eher geringe Anzahl ¡

N P WARISCHE FUNDE TSCHECHISCHEN REPUBLIK … · 2017-03-20 · Sãrata Monteoru im Grab 140 besitzt (Nestor 1957, Taf. I:2,7). Die Fibel aus Kozojedy-Døevíè (Abb. 1:1) hat eine

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NAÏA PROFANTOVÁ

A C T A A R C H A E O L O G I C A C A R P A T H I C A

VOL. XLV, 2010 PL ISSN 0001-5229

AWARISCHE FUNDE IN DER TSCHECHISCHEN REPUBLIK —

FORSCHUNGSSTAND UND NEUE ERKENNTNISSE

A B S T R A C T

N. Profantová 2010. Avar finds from the Czech Republic — state of research and new dis-coveries, AAC 45: 203–270.

The coming into widespread use, starting from the 1990s, of metal detectors, also by non-specialists, was followed by a virtual landslide increase in archaeological finds: both at sitesknown earlier and ones newly discovered by amateur archaeologists. Although not all the findsfrom illegal prospecting have been added to the archaeological recorded we can still say thatthese new finds have altered our understanding of the relationship between the Slavs and Avarsduring the 6th–8th c. Particularly striking is the number of new finds from the Czech Republic(94/100 sites; cf. Tab. 1–3). Even if we exclude all the unreliable discoveries, their number hasnow doubled as compared to the situation in 1992. This new development has made it necessary— after 18 years — to update the analysis and interpretation of Avar finds recorded on territoryof the Czech Republic. To make possible a full review of the finds, tables provided in the studyinclude data on finds which were published in the 1992 analysis next to the more recent. Theextensive descriptions of finds recorded in 1992 were left out, as were the problematic suspectfinds (e.g., deposits from Knìzmost, Ledvice). For the region of Moravia the number of drawingsof finds was reduced substantially, particularly, those from Mikulèice. Also included are collectivetables with a list Avar finds (Tab. 1–3), which include e.g., finds from the Early and Middle AvarPeriod (less numerous and harder to classify).

K e y w o r d s: Carpathian basin; early Middle Ages; Avars; Slav graves; Slav hillforts

Received: 23.01.2009; Revised: 16.01.2011; Accepted: 17.01.2011

EINFÜHRUNG

In den 1990er Jahren fand in Böhmen und Mähren zunehmend der Einsatz vonMetalldetektoren Verbreitung, die durch Amateure zum Auffinden archäologi-scher Metallgegenstände verwendet wurden. Dies hatte eine Art Boom zurFolge, die Zahl der Fundstellen nahm zu und auch die Anzahl der Funde aufbereits bekannten Fundstellen stieg wesentlich an (z.B. Dolánky–Rubín; vgl.P r o f a n t o v á, S t o l z 2006a). Obwohl bei Weitem nicht alle illegalen Fundeerfasst und dokumentiert werden konnten, änderte sich doch das archäologischeBild der Kontakte zwischen Slawen und Awaren nördlich des awarischen Ka-ganats im 8. Jahrhundert. In Hinblick auf die bisher eher geringe Anzahl

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archäologisch erforschter und publizierter Fundstellen aus jener Periode wardiese Veränderung ziemlich radikal. In meinem Beitrag werde ich daher ver-suchen, das vor 18 Jahren, d.h. im Jahre 1992 (P r o f a n t o v á 1992) publizierteBild zu ergänzen und zu korrigieren. Damit mit der neuen Arbeit mehr oderweniger selbständig gearbeitet werden kann, werden in den zeichnerischenTabellen wiederholt die bereits publizierten Funde erscheinen (mit Ausnahmevon problematischen oder ausgeschlossenen Funden, z.B. den Depots vonKnìzmost, Ledvice), ihre Beschreibung wird jedoch nicht erneut beigefügt. FürMähren mussten die zeichnerischen Tabellen mit den schon publizierten Fundenreduziert werden; dies betrifft vor allem Mikulèice. Gleichzeitig wird die Arbeitdurch einfache Übersichtstabellen zu awarischen Fundstätten (Tab. 1–3)1 undbesonders durch die Übersicht über Funde aus der frühen und mittlerenAwarenzeit ergänzt (Tab. 1–2), die aber weniger zahlreich sind und derenKlassifizierung sich nicht immer eindeutig gestaltet. In Böhmen kamen zudemFunde aus qualitätsvollen Fundkomplexen hinzu (Libice, Roztoky [bei Praha]).

In Böhmen überwog die Zahl der Fundstellen aus der Awarenzeit (42 Loka-litäten), und auch wenn man alle unsicheren Funde ausschließt, hat sie sichim Vergleich mit dem Jahre 1992 mehr als verdoppelt. Aufgrund des begrenztenUmfangs dieses Artikels in den Bilderbeilagen werden vor allem Funde aus denreichsten oder bisher unpublizierten Fundstellen vorgestellt (Abb. 1, 8–28). Dieneue Auswertung benötigt auch erneuerte oder ergänzte Karten (Abb. 2–3).Aufgrund der zuweilen problematischen Kontexte gewinnen die Aussagen vonweniger zahlreichen, jedoch sicheren Funden an Bedeutung, die ohne Metall-detektoren entdeckt wurden (Zdánice-Bìšinov, Hostim, Milevsko) — seien esältere, in Museen „wiederentdeckte“ oder aus sekundären archäologischenSituationen stammende Funde (Milevsko–Basilika, Olomouc–Burg). Am wertvoll-sten und zugleich am seltensten sind dann neu veröffentlichte Fundkomplexemit bisher spärlich gefundenen Gegenständen aus der frühen und mittlerenAwarenzeit (Libice–Vorburg; Praha–Hloubìtín, Roztoky [bei Praha] — Abb.12:2,5, 9–10). Dieser Tatsache wurde schon in meiner früheren Bearbeitunggebührende Aufmerksamkeit gewidmet (P r o f a n t o v á 2008a).

FUNDE DER FRÜH- UND MITTELAWARENZEIT (FA, MA)

Funde aus der frühen und mittleren Awarenzeit sind in Böhmen selten undoftmals ohne jegliche Fundumstände anzutreffen (Abb.12; s. P r o f a n t o v á1992, 608–609).

Diese Situation ist darauf zurückzuführen, dass Gegenstände aus dünnemBlech außerhalb der Gräber sehr schlecht erhalten geblieben sind (vgl. denSilberbeschlag aus Roztoky [bei Praha], der heute trotz aller Bemühungenzerfallen ist [Abb. 12:9]). Daher nimmt die Anzahl der Funde von Bronzeformen

1 Die Tabellen 1–3 sowie die Abbildungen 8–28 finden sich am Eden des Beitrages.

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(für Tschechische Republik s. z.B. Bøeclav-Pohansko [eine Matrize zum Pressensternförmiger Ohrringanhänger, vgl. Abb. 20:1], für Österreich s. z.B. Petronell[Wi n t e r 1997, Taf. 4:9]), die im Boden erhalten geblieben sind, vermeintlich zu.

Insgesamt sind in Böhmen zehn Fundstellen bekannt, nur bei drei oder viervon diesen kennt man jedoch auch die Fundumstände. Eine Übersicht über alleFunde, die in die Frühe bis Mittelawarenzeit (FA–MA) zu datieren sind, istTabelle 1 zu entnehmen.

B ü g e l f i b e l n

Einen neuen Fundtyp stellen in Böhmen gegossene Bügelfibeln dar, die aus zweiFundstellen stammen: Kozojedy-Døevíè und Liteò (Abb. 1:1–3; s. auch D r o b e r-j a r, S t o l z 2005; P r o f a n t o v á 2008a, Tab. 4b). Sie werden in die 1. Hälftedes 7. Jahrhunderts, in Böhmen vielleicht in das ganze 7. Jahrhundert datiert.Es handelt sich um die Typen IC und IIa von J. Werner (1950). Der einzigerhalten gebliebene Rest einer unverzierten Bronzefibel (?) oder eines Beschla-ges auf dem späteren Burgwall in Doubravèice, der der Keramik vom PragerTyp zuzuschreiben ist (Abb. 1:4; s. auch P r o f a n t o v á 1998, Abb. 5:8; 6),erlaubt keine typologische Eingliederung und damit auch keine Verwendung desGegenstandes für eine Präzisierung der Datierung oder Bestimmung genauererKulturverbindungen.

Der letzte Fund einer Miniatur-Bügelfibel des Typs IH von J. We r n e r(1950, 154) stammt aus Mittelmähren — aus Urèice, okres Prostìjov, Flur

Abb. 1. Fibeln der Frühawarenzeit. 1–2 — Kozojedy–Dřevíč, okres Rakovník; 3 — Liteň,

okres Beroun; 4 — Doubravčice, okres Kolín; nach N. P r o f a n t o v á (2008, Abb. 17)

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Kumberky (D r o b e r j a r, S t o l z 2005, Abb. 6:3). Es handelt sich hier um einenalten Fund, dessen Kontext sowohl noch mit der germanischen Bevölkerung alsauch — noch wahrscheinlicher — mit den neu angekommenen Slawen inVerbindung gebracht werden kann. Auf demselben Kataster wurde ein Brand-grab mit einer importierten, merowingischen, bronzenen Riemenzunge (F o j-t í k, Š m í d 2008, Taf. 1:3–7) aus der 1. Hälfte des 7. Jahrhunderts entdeckt.Für eine genauere Bestimmung der konkreten Richtung der slawischen Migra-tion reicht dieser Fund offensichtlich nicht aus.

Nach jüngsten und recht überzeugenden Ansichten sollten diese Fibeln nichtunmittelbar mit der slawischen Expansion in Zusammenhang gebracht werden,sondern vielmehr mit der sich neu formierenden Gruppenidentität und demsozialen Status ihrer Träger (wohl vor allem dem Status der Frauen, vgl.C u r t a 2005, 133). Nach D. T h e o d o r (1992) und R. H a r h o i u (2001, 149–150) ist die Ethnizität der Trägen der Fibeln der Gruppe I von Werner unsicherund problematisch, in Rumänien kommen sie sowohl in (slawischen) Brandgrä-bern als auch in (germanischen) Körpergräbern hauptsächlich in der 2. Hälftedes 6. Jahrhunderts und um das Jahr 600 vor. H a r h o i u interpretiert sie daherals eine Modeerscheinung der frühen Awarenzeit ohne jegliche ethnische Attri-bute. In Anbetracht der unzureichend bekannten Fundumstände der erstenFunde aus Böhmen ist es zu früh, ein eindeutiges Fazit zu ziehen, analog zujenem Ergebnis, zu dem rumänische Forscher anhand einer viel größerenSammlung und reicherer Fundzusammenhänge kamen. Dennoch ist es erwäh-nenswert, dass der obere Teil der Bügelfibel aus Liteò (Abb. 1:3) eine rechtdeutliche Analogie zu dem Fundstück aus dem slawischen BrandgräberfeldSãrata Monteoru im Grab 140 besitzt (N e s t o r 1957, Taf. I:2,7). Die Fibel ausKozojedy-Døevíè (Abb. 1:1) hat eine Parallele — wenngleich mit abweichendemDekor — im Grab 10 in Luèistoje (Krim), in dem eine ähnliche Fibel samt einerweiteren Fibel (Typ IG) und einer byzantinischen Schnalle vorkommt (C u r t a2007, Fig. 8). Diese Tatsache spräche eher für die Fernkontakte sowie dieStatussymbolik der Fibeln als für ihre Interpretation als Folge einer Migration(die wichtigste Paralele siehe P r o f a n t o v á 2009, Abb. 7).

D i e F u n d e i m K o n t e x t d e r P r a g e r K u l t u r

Vom Gesichtspunkt der relativen Chronologie der Kultur aus betrachtet erblick-ten mit der Keramik vom Prager Typ mehrere Komplexe das Licht der Welt,die chronologisch empfindlichere Funde beinhalten (Gewandzierstücke, Frauen-schmuck). Darunter scheinen jene von Bedeutung zu sein, die aus der Awaren-zeit bekannte Funde enthalten. Diese verfügen nämlich über eine relativ genaubearbeitete Chronologie (vgl. z.B. Z á b o j n í k 1991).

Seit Anfang der 90er Jahre wurden mehrere Gegenstände gefunden oderpubliziert (zusammenfassend P r o f a n t o v á 2008a), die eine gewisse chronolo-gische Bedeutung besitzen.

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Der eiserne Armring (Abb.12:2) aus der Grube mit der Keramik vom PragerTyp in Libice (Abb.12:1; s. auch P r i n c o v á - J u s t o v á 2003, Abb. 4), einerspäteren Vorburg, kam in der Früh- Mittelawarenzeit und selten in der Spät-awarenzeit I zum Vorschein. Er wurde gemeinsam mit melonenkernförmigenPerlen gefunden (z. B. Zillingtal C 199, D 263, vgl. D i s t e l b e r g e r 2004, 15,19, 20); früh- und mittelawarische Parallelen stammen aus Mödling und vorallem aus Zillingtal. Das bedeutet, dass die Funde aus Libice (Abb. 12:1–2)frühestens in das 3. Drittel des 6. und die 1. Hälfte des 7. Jahrhunderts zudatieren sind. Für unser konkretes Milieu scheint die Zeitspanne 567–635/40 amzutreffendsten zu sein. Aus der Sammlung von Roztoky (bei Praha) sind einigeGegenstände bekannt, deren Verbindung zum awarischen Kulturbereich wahr-scheinlich, wenngleich auch nicht ganz sicher ist. Es handelt sich vor allem umeinen silbernen gepressten Gürtelbeschlag, mit Voluten verziert, aus der Pfosten-grube des Grubenhauses 670 (Abb.12:9; s. auch K u n a, P r o f a n t o v á 2005,Abb. 230:7), eventuell um bronzene Ohrringe ohne erhalten gebliebene Anhän-ger aus den Grubenhäusern 209 und 918 (K u n a, P r o f a n t o v á 2005, Abb.216:1, 250:8).

Sicher ist jedoch der Kontext der neu entdeckten ockerfarbenen Perle mitplastischen gelben Augen und einer weißen Einrahmung (Abb. 12:10; s. auchP r o f a n t o v á 2008a, Abb. 16:7) aus dem Fußboden eines der Häuser, die inRoztoky (bei Praha) während der Grabung im Jahre 2006 erforscht wurden. IhrDurchmesser betrug 9–10 mm. Sie fällt in die Frühawarenzeit, vereinzelt kamsie in Komplexen aus der Mittelawarenzeit vor. Analogien dazu sind z.B. ausdem Gräberfeld in Pécs-Köztemetö bekannt, wo Perlen dieser Art im Grab 56samt einem Gefäß, das an die Keramik vom Prager Typ erinnerte und einemfrühawarischen Ohrring (K i s s 1977, Taf. 41) vorkamen; im Grab 59 wurdensie gemeinsam mit Armreifen vom Typ Szentendre und byzantischen Ohrringenaus dem 7. Jahrhundert gefunden (K i s s 1977, Taf. 41). In Allatyán entdeckteman diese Perlen oft gemeinsam mit trommelförmigen Ohrringen mit viereingelegten Augen (Gräber 30, 42) sowie mit einem sternförmigen Anhängereines Ohrrings (Grab 57) und mit rutenförmigen getriebenen Blechstücken (Grab166). Alle Gräber gehören der ersten Gruppe der Bestatteten an (K o v r i g 1963,112). In Sommerein kamen entsprechende Perlen im Grab 36 zusammen mitbikonischen Perlen und einem unverzierten Gefäß zum Vorschein. Im Rahmender Seriation bilden sie einen geschlossenen Bereich von der Früh- bis zurMittelawarenzeit oder zumindest bis zu deren älteren Abschnitt (D a i m, L i p-p e r t 1984, 70, Abb. 15).

Ähnlich verhält es sich mit einer weiteren ockerfarbigen Perle mit einge-legten weißen Fäden aus Roztoky (bei Praha; Grubenhaus Nr. 1412). Perlendieses Typs erscheinen im Kindergrab 64 in Sommerein zusammen mit einerPerle mit Augenperlen und bikonischen Perlen. Auch in Allatyán tauchen diebeiden Typen gemeinsam in den Kindergräbern 56 und 57 auf.

Das Grubenhaus 1412 kann bislang keiner Siedlungsphase zugeordnet werden.Die Grubenhäuser 918 und 1191 gehören innerhalb des Areals Roztoky unbe-

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stritten Phase II an, sie werden also in das 1. Drittel bis in die Mitte des7. Jahrhunderts (K u n a, P r o f a n t o v á 2005, 212) datiert. Bei dem Grubenhaus209 lässt sich keine exakte Datierung vornehmen, es kann sowohl der PhaseI als auch der Phase II angehören. Der Fund der Augenperle am Boden desHauses ist daher als der wichtigste anzusehen2.

Ein weiteres bedeutsames Zeugnis stellt die mit der Früh- und Mittel-awarenzeit zu verbindende Eisenschnalle mit stark gebeugten Armen aus demGrubenhaus 506 in Praha-Hloubìtín dar (Abb. 12:5; s. auch P r o f a n t o v á2008a, Abb. 18:5). Sie besitzt eine Parallele im Brandgrab 38 in Bøeclav-Pohansko (Abb. 20:2; s. auch P r o f a n t o v á 1992, Taf.11:D), also ebenfalls imslawischen Milieu. Bisher kann man noch nicht mit dem vollständigen Fund-komplex arbeiten, es handelt sich jedoch um einen relativ keramikreichenKomplex, der mehrere verzierte Keramikstücke (darunter aber nur einen Rand)enthält. Es überwiegt unverzierte Keramik mit niedrigem Hals. Zu der unver-zierten Keramik gehört auch ein rekonstruierter Gefäßteil (H u š t’á k 2008, Tab.1–5; zu dieser Fundstelle s. H u š t’á k, K u c h a ø í k, M a j e r 2007).

Der insgesamt sehr interessante rechteckige Pressblech-Gürtelbeschlag ausKluèov (Abb. 13:2; s. auch P r o f a n t o v á 2008a, Abb. 18:9; N e m e š k a l o v á1972, 671, Abb. 1) stammt nicht aus dem Burgwall, sondern aus den mittel-alterlichen Gräbern in dessen Vorfeld, in denen er in Sekundärlage erschien.Dennoch stellt er ein wichtiges Zeugnis für die Existenz eines älteren Bereichsvon Importen aus dem Karpatenbecken oder deren Nachahmungen in Böhmendar. Sein Auftreten im Vorfeld des Burgwalls, der wohl um das Jahr 700entstand, ist nicht zufällig. Die kurze Blechriemenzunge, die direkt in derAusfüllung des Befestigungsgrabens des Burgwalls in Sonde 78, Abschnitt 3–4(Abb. 13:1) entdeckt wurde, gehört schon dem Ende der Mittelawarenzeit oderder Spätawarenzeit an (Ende des 7. und 1. Drittel des 8. Jahrhunderts), bestätigtaber die Kontakte in derselben Richtung. Keramik aus derselben Schicht wurdejedoch nicht publiziert, der Abschnitt 3–4 erfasst lediglich den Innenrand einesjüngeren Grabens (B u b e n í k 1998, Abb. 24).

Aus Tismice, einem im 8. Jahrhundert entstandenen Burgwall, stammt einfrühawarischer vergoldeter plastisch verzierter Beschlag mit Bleiausfüllung(Abb. 19:15; vgl. P r o f a n t o v á, S t o l z 2006a, Abb. 3). Es fehlt jedoch Keramikvom Prager Typ aus dem Areal des wenig erforschten Burgwalls.

Es ist bedauernswert, dass der Fundort dreier Pressblech-Beschläge (densogenannten B-Beschlägen; vgl. Abb. 12:6–8), mit einer Analogie z. B. in Leobers-dorf (vgl. P r o f a n t o v á 1992, 608, Taf. 6:6–8), nicht bekannt ist. Die Tatsache,dass drei Beschläge zusammen erhalten sind, kann darauf deuten, dass es sichum einen Grabfund handelt. In jedem Fall gehören die Beschläge der Mittel-awarenzeit an und stellen den ausgeprägtesten aus Böhmen stammendenKomplex dar.

2 Ich danke meinem Kollegen M. Kuna, dass ich die Perle erwähnen darf.

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Die vergoldete Blechriemenzunge aus dem Burgwall Dolánky ist nichteindeutig datierbar (Abb. 12:4), wahrscheinlich stammt sie jedoch aus der Zeitvom Ende des 7. bis Anfang des 8. Jahrhunderts. In der reichen Kollektion vonFunden aus dem awarischen Kulturbereich (25–26 Exemplare; vgl. P r o f a n-t o v á, S t o l z 2006b) handelt es sich um den ältesten Gegenstand. Aus demBurgwallareal stammt auch die Keramik vom Prager Typ. Die Besiedlung derstrategischen Lage ist jedoch ab dem 7. Jahrhundert ganz deutlich belegt (B u-b e n í k 1988, Tab. X:1).

Ähnlich der Riemenzunge erlaubt auch der Ohrring mit schwarzem Glas-anhänger aus Libice — u Cukrovaru (Abb. 12:3) nur eine breitere Datierungin die Mittel-Spätawarenzeit I. Er ist jedoch als Beleg für das recht selteneEindringen von Frauenzier der Awarenzeit nach Böhmen von Bedeutung.

Dieser Fund, der für lange Zeit einzigartig war, wurde zuletzt durch dieFunde gegossener, mit Pseudogranulation verzierter Lunulaohrringe mit Stern-anhängern aus Tismice (Abb. 19:9; vgl. P r o f a n t o v á, S t o l z 2006a, Abb. 3:9)und Kouøim — sv. Jiøí (Abb. 13:8) ergänzt. Diese Ohrringe können ohne zuge-hörigen Kontext nur vage ans Ende des 7. bis in die 1. Hälfte des 8. Jahrhun-derts datiert werden. Für Böhmen scheint ihre Datierung erst in das 8. Jahr-hundert bislang wahrscheinlicher zu sein.

An Funde und manche Fundzusammenhänge muss man bei unzureichenderDokumentationslage generell individuell und vorsichtig herangehen.

In Mähren gibt es mehrere recht qualitätsvolle Komplexe, leider ohnejegliche komplette Publikation (Tab. 2). Zu den wichtigsten gehören das Sied-lungsobjekt 31/86 von Olomouc — Póvl I mit dem Fund eines goldenen, ausPressblech gefertigten viereckigen Beschlages (Abb. 26:7; B l á h a 1988, 156–157) sowie einige Funde aus Mikulèice, von denen der Anhänger in Form einesfrühawarischen Steigbügels am interessantesten ist (P r o f a n t o v á 2008b,Fig. 5:9).

Das Fragment eines trommelförmigen Ohrrings aus dem Objekt 10/V inMikulèice (Abb. 23:3) ist ebenfalls selten. Es wurde jedoch im jüngeren Kontext,gemeinsam mit den gegossenen Beschlägen der Spätawarenzeit gefunden3. EinUnikat stellt hingegen die Verkleidung des Reflexbogens mit vier Runen vomTyp Nagyszentmiklos dar (P r o f a n t o v á 2008b, Fig. 5:12; s. auch K a v á n o v á1995, Abb. 27:8; K l a n i c a 1995, 383–384), die laut dem bedeutenden Peters-burger Forscher Kláštornyj als „Hilfe und Stütze“ zu lesen sind. Dies entsprichtgänzlich der magischen Bedeutung einer solchen Inschrift.

Eine neue Fundstelle stellt Olomouc–Hrad dar, wo ein gegossener, bronze-ner Steigbügel von runder Form entdeckt wurde, der in das 7. Jahrhundert zudatieren ist. Er stammt jedoch aus der Sekundärlage (Abb. 25:10; vgl. D o h n a l2001, Tab. 1:1) und unterscheidet sich von den typischen, eisernen dadurch, dasser aus Bronze gegossen wurde. Ähnliche Funde sind bei den Alamannen

3 Eine gute Paralele kommt aus dem Brandgrab in Slatinice (Š m í d 2008, Tab. 2)

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anzutreffen, die bald die awarische Produktion nachzuahmen begannen (nach derTypologie merowingischer Steigbügel handelt es sich um den Typ II, vgl.N a w r o t h 2001, Abb. 53). Das Exemplar ist entweder als ein Sonderfund desLuxussteigbügeles oder eine lokale Nachahmung einzuordnen, denn wir sind unsdessen bewusst, dass die Slawen eher selten Sporen aus Bronze gegossen haben.

In der ältesten Periode findet man in Komplexen mit Keramik vom PragerTyp auch rautenförmige getriebene Blechanhänger, die sowohl für die Slawenals auch die Awaren typisch sind (s. z. B. Mutìnice, Objekt Nr. 21 [ausschließlichmit unverzierter Keramik und runden Pfannen], vgl. P r o f a n t o v á 2003a, 27,Abb. 5:6–11). Gemeinsam mit einer byzantinischen Schnalle und einer Bronze-kette, die das Ohrringpaar verknüpfte, vertreten sie den Bereich (K l a n i c a2008, Abb. 92:3), der an das Ende des 6. und in die 1. Hälfte des 7. Jahrhundertsdatiert.

Besondere Bedeutung ist dem alten Fund eines Depots von Metallgegenstän-den — vor allem Schmuckstücken — aus Poštorná beizumessen, das in einemheute verschollenen unverzierten Gefäß gefunden wurde (K o š n a r 1994). Wirwerden uns daher näher damit beschäftigen.

D a s D e p o t B ø e c l a v - P o š t o r n a ( S ü d m ä h r e n )

Aus Bøeclav-Poštorná in Südmähren stammt ein wichtiges Depot bronzener undsilberner Gegenstände, das ursprünglich in einem nicht bis heute erhaltengebliebenen unverzierten Gefäß niedergelegt worden war. Es wurde bereits 1930beim Schotterabbau entdeckt, jedoch erst in den 1990er Jahren ausgewertet undgenauer datiert (K o š n a r 1994).

Der Komplex wiegt 348,43 g und enthält ein Halsbandfragment, ein kom-plettes tordiertes Halsband mit erweiterten flachen Enden, sechs Armringe miterweiterten Enden (vom Typ Szentendre; s. Abb. 20:5–11), einen Barren und zweiBronzeblechstreifen, wohl aus einem Eimerbeschlag. Generell kann dieses Depotfür einen westlichen Fund der Zemianský Vrbovok — Zalesie-Gruppe gehaltenwerden. L. K o š n a r (1994, 90, 96) datiert die Armringe sowie den gesamtenHortfund in die 1. Hälfte des 7. Jahrhunderts. Bei einer instabilen Grenzezwischen der frühen und mittleren Awarenzeit erscheint es jedoch sinnvoller,eine breitere Zeitspanne anzuführen (mindestens 610–670). Bei der Analyse desDepots fand L. Košnar keine geeignete Parallele zum Fragment des Halsbandesmit den erweiterten flachen Enden (K o š n a r 1994, 95). Exemplare dieses Typskommen jedoch auch im Karpatenbecken, und zwar in Miava vor (E r d é l y i1994, Taf. 3:6 [der Fund wird mit dem späten Hunnenmilieu in Zusammenhanggebracht]). Das Halsband von Miava ist aus vier (?) Drähtchen tordiert, dieerweiterten flachen Enden sind andersartig — mit Stempeln — verziert, und auchdie runde Endfläche ist dekoriert. Es wird in das 7. Jahrhundert datiert. Auchin dem bekannten Schatz von Martinovka blieb ein tordiertes Halsband ohneAbschluss (P e k a r s k a j a, K i d d 1994, Taf. 1:35, 13), mit einem Silberblech-

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211AWARISCHE FUNDE IN DER TSCHECHISCHEN REPUBLIK...

beschlag von einem einfachen gravierten Dekor begleitet, erhalten. Bei letzteremhandelt es sich höchstwahrscheinlich um einen unbeendeten Halsbandabschluss(P e k a r s k a j a, K i d d 1994, Nr. 97, Taf. 9). Er steht formgemäß dem Exemplarvon Poštorná recht nahe, besitzt aber eine runde Schließöffnung (18 × 3,8 cm).

Die Funde, die den Armringen am nähesten sind, stammen aus frühawa-rischen Gräbern (zuletzt Awaren in Europa..., Abb. 11–12) und werden bereitsals Typ Szentendre bezeichnet.

Das nächste Halsband hat eine einzige Analogie im Kriegergrab aus Litauenvom Anfang des 6. Jahrhunderts (K o š n a r 1994, Abb. 4:1,94), aber auch dortgehört es zu den Ausnahmefunden. Das Herkunftsgebiet des Halsbandes wirddaher im südöstlichen Ostseeraum vermutet — sofern es hier kein Erzeugnisvorliegt, das dorthin aus dem byzantinischen (siehe Martinovka) bzw. durchByzanz beeinflussten Milieu gelangte. Ich vertrete jedoch die Auffassung, dassman eine relativ nahe Analogie auf dem Gräberfeld Terehegy im Grab 1 findenkann, das aufgrund einer blechernen Gürtelgarnitur und gegossenen kleinenRiemenzungen an die Grenze der Mittelawarenzeit II und der Spätawarenzeit I,also in den Zeitraum 700–730 datiert wird. Das Halsband ist zwar nicht tordiert,es hat aber getriebene und gestempelte Enden; an dem einen befindet sich einHaken, an dem anderen eine runde Öffnung (K i s s 1977, 147, Taf. LIX:1, 79:1,2).Der Durchmesser ist nicht angeführt, er beträgt am ehesten 15,4 cm (falls dieAbbildung den Maßstab 1:2 aufweist). Es wurde aus einer Legierung von Alumi-nium, Zinn und Eisen (?) hergestellt. Bedeutsam erscheint des Weiteren dieAnwesenheit eines Eimers, der mit Bronzeblechstreifen mit einem getriebenenDekor verziert ist. Dieses ist anders angeordnet als auf Streifen aus dem Depotvon Poštorná. Darüber hinaus liegt Terehegy in einer Region, in der sich Armringevom Typ Szentendre konzentrieren (Pécs-Kösztemetö, Grabfunde Nr. 18, 59, 49,Cserkút). Tordierte Halsbänder, aber ohne verflachte Enden, stammen aus denGräbern 653, 1012 und 1252 in Tiszafüred. Es handelt sich in diesem Fall jedochum Frauengräber der Spätawarenzeit I–III (G a r a m 1995, Taf. 110:10, 141:6,167:5 [Phase 4–6]).

Daher kann angenommen werden, dass der Grabkomplex eine längerfristigeAnwendung dieser Halsbänder sowie der ganzen Kombination von Elementen(Zierstücken, Eimern u.a.) belegt. Zudem ist mit der Möglichkeit zu rechnen,dass das Halsband sowohl zu uns als auch nach Litauen aus dem Südostengelangte. Dieses Faktum wurde bereits oben angedeutet. Der Grabungsleiterweist auch darauf hin, dass dieses Halsband im Karpatenbecken vereinzeltvorkommt und erwähnt den Fund aus Villany (Champagne) ohne zufriedenstel-lende Fundumstände (K i s s 1977, 149). In jüngerer Zeit fand man ähnlicheHalsbänder auch in slawischen Brandgräbern in Olympia vor (Gräber 19 und29; vgl. V i d a, Vö l l i n g 2000, Taf. 13, 17), sie besaßen jedoch keine Verzierungdes erweiterten Teils. Beide Autoren zeigen einen möglichen Zusammenhangder beiden Gruppen — der südlichen und der Ostseegruppe — auf, der angesichtsgemeinsamer spätantiker Wurzeln mit einer Fortsetzung im Pontbereich beste-hen könnte (vgl. K i s s 1977, 74). Sie machen darauf aufmerksam, dass in der

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212 NAÏA PROFANTOVÁ

byzantinischen Raum und anschließend im mittleren Dniepr-Gebiet das Halsbandzum Frauenschmuck gehörte, während es in der römisch-germanischen, noma-dischen und wohl auch slawischen Sphäre als Machtsymbol der Männer galt.

B y z a n t i n i s c h e M ü n z e n u n d B e s c h l ä g e

Der Vollständigkeit halber soll angeführt werden, dass auch byzantinischeMünzen, vor allem jene, die nach dem Jahre 565 geprägt wurden, meist unterdem Einfluss des awarischen Kulturbereiches der Früh- und Mittelawarenzeitstanden. Auf dem Gebiet Böhmens und Mährens kommen Goldmünzen sowohlals Einzel- als auch als Depotfunde vor, bei Kupfermünzen ist die Situationähnlich. Letztere besitzen besondere Bedeutung, denn hier ging es gewiss nichtnur um die Thesaurierung des Edelmetalls, sondern sie konnten im Tauschver-kehr verwendet werden.

Sie werden detailliert in vier Arbeiten erörtert (M i l i t k ý 2005; 2009;P r o f a n t o v á 2008a, Tab. 4a, Abb. 12; P r o f a n t o v á 2008b, Fig. 14). DasDepot aus Zašovice hängt gewiss mit der Fernstraße zusammen, die einstBöhmen und Mähren verknüpfte (später als Habry-Weg bezeichnet), das jüngsteKupfermünzendepot aus Hrozová steht mit der Kommunikation nach Nordenin Verbindung. Der Kommunikation mit dem Elbegebiet verdanken wir einenTeil der Funde in dieser Gegend (Kolín, Kluk, Lovosice).

Einzig die unpublizierte Nachahmung des Solidus von Justinianus dem I.aus Mušov in Südmähren kann neu angeführt werden, die wahrscheinlich mitdem nach Norden durch das Marchgebiet führenden Weg (sog. Bernsteinstraße)in Zusammenhang zu bringen ist. Der letzte Fund vom Solidus des Kaisers Focasaus Krsice in Südböhmen bestätigt die Bedeutung den Kommunikationsknotenentlang der Moldau.

Neben den Münzen, die gewisse Konzentrationen bilden (vor allem imElbgebiet einschließlich der Region von Èeský Brod), begegnet man ab und zuauch anderen Funden byzantinischer Herkunft, vor allem Bronzeschnallen(P r o f a n t o v á 2008a, Abb. 13; 15), seltener auch Gürtelbeschlägen. Letztge-nannter ist bisher nur aus Kšely bekannt (Abb. 13:15; P r o f a n t o v á 2008a,Abb. 13:2).

Schnallen wurden in drei bis vier Fundstellen in Böhmen (Praha–Cibulka,Kšely, Tismice [Nachahmung], unbekannte Fundstelle) und an zwei Orten inSüdmähren (Mikulèice, Mutìnice) gefunden.

F u n d e d e r F r ü h - u n d M i t t e l a w a r e n z e i t a u s B ö h m e nu n d M ä h r e n — z u s a m m e n f a s s e n d e B e m e r k u n g e n

Allgemein kann zusammengefasst werden, dass die Fundkarte der frühen undmittleren Awarenzeit von J. Z á b o j n í k (2010, Abb. 6) heutzutage insbesondere

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213AWARISCHE FUNDE IN DER TSCHECHISCHEN REPUBLIK...

für Böhmen unvollständig ist. Es ist in vielen Fällen problematisch, Einzelfundein klare Beziehungen zu stellen, vor allem dort, wo die Besiedlung nichtdetailliert genug bekannt ist (z.B. Døevíè).

Andererseits wird allmählich erkennbar, dass Kontakte mit dem awarischenMilieu bald nach der Niederlassung der slawischen Bevölkerung in Böhmen(Roztoky, Libice, wohl auch Kšely) sowie in Mähren (Mutìnice, Mikulèice)zustande gekommen sind. Es ist nicht ausgeschlossen, dass einige geläufigereGewandschmuckstücke beiden Kulturen, den Awaren und den Slawen, eigenwaren (z.B. gebeugte Eisenschnallen oder eiserne Armringe). Aufgrund einesanderen Charakters der Kultur vom Prager Typ (wir kennen fast keine Grab-funde) kann dies jedoch nicht überzeugend nachgewiesen werden, und auch dieZukunft bietet in dieser Hinsicht keine großen Hoffnungen. Auf jeden Fallschöpften die Eliten beider Kulturbereiche aus dem byzantinischen Milieu, dieAwaren vermittelten diese Impulse oder Erzeugnisse wohl den entfernterenRegionen, darunter auch Böhmen.

Gleichzeitig zeigen die Funde auf befestigten Stellen, die in die Mittelawa-renzeit zu datieren sind, dass bereits Ende des 7. oder Anfang des 8. Jahrhun-derts von der Entstehung zentraler Siedlungen in Mähren die Rede sein kann(Olomouc, höchstwahrscheinlich auch Mikulèice). Ihre Existenz stimmt mit derErwähnung von Fredegar über den Burgwall Wogastisburg im Zusammenhangmit der Situation im Jahre 631 überein (Fredegar IV. 68).

Obwohl die Belege für Kontakte mit dem Karpatenbecken im 7. Jahrhundertnur langsam zunehmen, deutet das Auftreten von byzantinischen Goldmünzenaus dem 1. Drittel des 7. Jahrhunderts, byzantinischen Schnallen und Beschlä-gen, Fibeln aus der Frühawarenzeit (Tab. 1) sowie geläufigen Gebrauchsgegen-ständen der Früh- und Mittelawarenzeit (eiserner Armring, Schnalle) darauf hin,dass mit der Existenz einer slawischen Elite gerechnet werden muss, auch wennsie archäologisch schwer zu belegen ist.

FUNDE DER SPÄTAWARENZEIT (SPA)

Aus Böhmen sind gegenwärtig mindestens 37 Fundstellen mit Funden derSpätawarenzeit bekannt (Tab. 3; Abb. 8–9, 11, 13–19; P r o f a n t o v á 1992; 1997,Abb. 3:1–3; 2003b, 551, Anm. 1; 2004; P r o f a n t o v á, S t o l z 2006a; P r o f a n-t o v á, S t o l z 2006b; P r o f a n t o v á, S t o l z 2007; P r o f a n t o v á, Wa l d-h a u s e r 2007; s. auch S l a b i n a 2001; aus der gesamten TschechischenRepublik kennen wir sogar 93/95 Fundstellen). Wir wissen jedoch über min-destens drei bis sechs weitere Fundstellen Bescheid, in denen ähnliche Gegen-stände vorkamen, die aber im Ausland oder in Privatsammlungen verschwandenund nicht mehr dokumentiert werden können (Kouøim–sv. Jiøí [Teil der Funde],Kouøim–Brouèkov [P r o f a n t o v á, V í c h 2008, Abb. 4], Hrádek u Hudèic[L u t o v s k ý, S t o l z 2001, bes. 576, Anm. 17]).

Auf den beigefügten Karten (Abb. 2–3) sind diese Fundstellen meist verzeich-net — sofern zumindest Fotos der Funde gesichtet werden konnten. Die Funde

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216 NAÏA PROFANTOVÁ

byzantinischer Herkunft (Mikulèice [silberne Riemenzunge mit Vögeln am Le-bensbaum oder mit Pflanzendekor; s. Abb. 28:9; P r o f a n t o v á 2007, Abb. 5:3,6, 7]; Dolánky-Rubín [Beschlag]) oder deren qualitätsvolle Nachahmungen (Kal[Beschläge mit dem Kampf eines Pfauendrachens mit einer Schlange; s. Abb.11:6]; Mikulèice [s. Abb. 28:7]) aus dem 8. Jahrhundert, aus der Mitte des 8. sowieder 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts wurden neu erkannt (Mikulèice [vergoldeteRiemenzungen mit Nietausläufern und einem Pflanzendekor; s. P r o f a n t o v á1992, Taf. 25:5]; Zámostí [vergoldete Riemenzunge vom Typ Blatnica; s. Abb.19:19]). Wichtig ist, dass diese neue Zivilisationsströmung sowohl Mähren alsauch Böhmen betraf. Die Funde helfen, das recht intensive Eindringen spätan-tiker Motive in die awarische Bronzeindustrie zu erklären (Hevlín [Nereide aufdem Hyppokamp; s. Abb. 22:4,5,9–10]; Praha-Šárka [sitzende Göttinnen imfaltenreichen Gewand; s. Abb. 15:11).

S p ä t a w a r e n z e i t I u n d I I

Funde aus der späten Awarenzeit II sind mindestens aus 15 Fundstellen inBöhmen (vor allem Tismice [12–13 Stk.] — 42%; s. Abb. 19: 1–3, 5, 6, 8–14)und aus 14 Fundstellen in Mähren (kürzlich Bulhary, Velké Nìmèice, ZelenáHora — 35%; s. Abb. 27:10–11) bekannt.

Aus Mähren stammt ein wohl ursprünglicher Grabkomplex in Hevlín (Abb.22:1–11). Für seine Datierung in die Spätawarenzeit sprechen ein Propeller-beschlag mit einem Motiv von Greifköpfen sowie eine Riemenzunge mit Pflan-zendekor, die mittels eines einzigen Zentralniets auf Riemen angebracht wurde.

Die häufigsten und leitenden Motive sind Beschläge mit dem Greifmotiv(Praha-Šárka, Staré Badry, Tismice, Chudoslavice, Zelená Hora, vgl. Abb. 15:7;16:4; 19:11; 27:11; 28:6). Sie kamen in einem Fall (Krumvíø) in zwei Exemplarenim Depot vor (Abb. 22:15–16; vgl. P r o f a n t o v á 1992, Taf. 15D)4. Rankenver-zierte Anhänger, die zu diesem Beschlagstyp gehören (Dolánky-Rubín, Kal,Praha-Šárka, Tismice, Tisová, Bøeclav-Pohansko, Olomouc, Velké Nìmèice; vgl.Abb. 9:4; 11:2; 15:8; 19:1–3; 27:10; s. auch K o u ø i l 2006, Abb. 1:1, 3), tretenzahlreicher auf. Riemenzungen mit dem Greifmotiv sind ebenfalls belegt (Praha-Smíchov, Praha-Stadtmauer, Hudèice, Mikulèice, Zelená Hora; vgl. Abb. 14:4;16:5–6; 27:11; s. auch P r o f a n t o v á 1992, Taf. 18:14).

Eine weitere große Gruppe bilden Riemenzungen mit Tülle und einem Niet,die mit einem Pflanzendekor verziert sind (Böhmen: Kal [Abb. 11:1], Dolánky-Rubín — mit zwei Nieten [Abb. 8:7], Kouøim–sv. Jiøí [Abb. 13:9], Praha–Šárka,Praha–Petrská ul., Skoèice, Tismice, Riemenzungen Nr. 2, 6, 20 [Abb. 14:3, 5;

4 Depots mit Beschlägen aus der Spätawarenzeit III treten besonders auf der slowakischenSeite der March häufig auf: Moravský Ján und Gajary, vgl. P r o f a n t o v á 1992, neu auch Orie-šany — als Ganzes nicht publiziert. Ein neues Depot stammt auch aus Trnava, okres Zlín (um22 Fundstücke).

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15:3, 10; 17:1]; Mähren: Brno-Líšeò, Hevlín [Abb. 22:1–3; P r o f a n t o v á 1992,Taf. 12A]), wir kennen auch solche mit zwei Nieten (Køenov; vgl. K o u ø i l 2009,Photo S. 103). Oftmals können in diese Kategorie auch einige Schnallenplattenoder Schnallen eingereiht werden, z.B. die aus Tismice (Abb. 19:12–13) oderVelatice in Mähren (Abb. 27:8). Im Fall des Beschlags aus Syrovice gibt es eineAnalogie in der Garnitur aus dem Grab 1141 in Tiszafüred, die mit einerunvollständigen Riemenzunge mit Löwenmedaillon-Motiv, also einem byzantini-schen Element ergänzt und somit in die Spätawarenzeit II zu reihen ist (G a r a m1995, Taf. 152:3–7, 14; s. dazu D a i m 2000, Abb. 112, 124–126). Im Fall derbyzantinischen Einflüsse handelt es sich um Daims Stufe 2 aus der Mitte des8. Jahrhunderts.

Der Spätawarenzeit II soll auch produktionsgemäß die zweiteilige Riemen-zunge aus Pohoøelice mit einem Dekor aus Phantasiewesen zugeordnet werden(ein Vierfüßler mit einem menschlichen Kopf von einem beflügelten anthropo-morphen Wesen). Dies betrifft besonders ihre speziellen engen Nietausläufer inForm von Adlerköpfen. Die Riemenzunge besitzt keine genauen Parallelen (Abb.27:9). Zweiteilige Riemenzungen mit Scharnier kommen aber von der Spätawa-renzeit I (Blechausführung) über die Spätawarenzeit I und II (z.B. Martély[Mensch und Hirsch; vgl. D e k á n 1972, Abb. 132] oder die Riemenzungen ausdem Tiszagebiet [mit dem Motiv von Daniel in der Löwengrube; vgl. D e k á n1972, Abb. 134:1]) bis zur Spätawarenzeit II mit dem Motiv des Greifs (Nagymá-gocz, s. D e k á n 1972, Abb. 65) oder des liegenden Hirsches (Vrap, vgl. We r-n e r 1986, Taf. 27:1) vor. Daher kann angenommen werden, dass sowohl Fundeaus Pohoøelice als auch aus Zdánice (Abb. 17:3; s. P r o f a n t o v á, V í c h 2008)noch der Spätawarenzeit II angehören. Im Gegensatz dazu steht die frühereDatierung des Beschlags aus Pohoøelice. Das Ziermotiv der Riemenzungen ausZdánice besitzt besonders im Tiszagebiet verschiedene Analogien (Tiszafüred;s. G a r a m 1995; P r o f a n t o v á, V í c h 2008).

Der Spätawarenzeit II können anhand qualitätsvoller Komplexe auch einigePropellerbeschläge zugeordnet werden, z.B. ein Beschlag mit zwei Reihenplastischer Ringe aus Vesec (Burgwall Poráò [Abb. 19:18]) und aus Mikulèice(P r o f a n t o v á 1992, Taf. 22:B7). Zudem wird der kleine Propellerbeschlag mitherzförmig gestalteten Armen, ebenfalls aus Mikulèice stammend (P r o f a n t o-v á 1992, Taf. 20:A2), hierher gestellt. Auch die eine Hälfte des Beschlagtypsaus Tismice, der mit Pflanzendekor verziert ist, gehört schon diesem Bereichan (Abb. 18:2; s. P r o f a n t o v á, S t o l z 2006a, Abb. 4:2) an.

In der Spätawarenzeit II kommt auch ein durchbrochener Lochschützer vor,der auf dem Burgwall in Hostim entdeckt wurde (Abb. 9:20; S t o l z, M o t t l,P r o f a n t o v á 2006, Abb. 2).

Unsicher ist die nähere Datierung des Rundbeschlags aus Strachotice, dermit einem durchbrochenen Pflanzenmotiv im Rankenkreis verziert ist (Abb. 27:5).Rundbeschläge vom Hauptriemen des Gürtels treten sowohl in der Spätawaren-zeit II auf (dort sind sie häufiger durchbrochen, ihre Verzierung kann aus einemPorträt oder einer Tierdarstellung bestehen [D a i m 1987, Taf. 58:2/3–9; G a r a m

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1995, Taf. 218:3–6, 9–11; 215:15, 16]) als auch in der Spätawarenzeit III, eventuellIV, wo sie häufiger gestempelt wurden (z.B. Komárno-Werft, Grab 9 [Z á b o j n í k1991, 201]; Mikulèice — Umgebung der sog. 12. Kirche [K a v á n o v á 2003, Abb.40:4]). Auch der Rundbeschlag mit dem Motiv einer Nereide auf dem Hyppokampaus Hevlín (Abb. 22:4, 5, 9–10) an der Nordgrenze des Kaganats und ausMistelbach gehört in die Spätawarenzeit II.

Obwohl keine genaue Analogie zum Pflanzendekor des Fundes aus Stracho-tice gefunden wurde, scheinen die undurchbrochenen Beschläge aus Mödling beiWien (Z á b o j n í k 1991, Taf. 37:18) aus der Spätawarenzeit II (der Komplexwurde jedoch nicht publiziert) oder der Beschlag aus Déváványa, Grab 25(K o v r i g 1975, Abb. 5:3–8) aus derselben Epoche einander ziemlich ähnlich zusein. Eine weitere vergleichbare Garnitur wurde in Kölked-Feketekapu B, Grab419 entdeckt. Sie besaß eine durchbrochene Riemenzunge mit Scharnier undwird ebenfalls in die Spätawarenzeit II datiert (K i s s 2001, Taf. 145:4–9).

Von Bedeutung ist ebenfalls eine ähnliche Anordnung des Dekors auf demschildförmigen Beschlag mit Anhängern aus Erseke und Vrap (ursprünglichbildeten sie wohl ein Ganzes), in dem die Ranken mit einem runden Blatt anstatteines schlanken Blättchenpaares abgeschlossen sind (We r n e r 1986, Taf. 25:18a,28) und in dem der nächste rankenverzierte Rundbeschlag unbeendet – mitGusszapfen – geblieben ist (We r n e r 1986, Taf. 26:23). Dieser Schatz mitBeschlägen byzantinischer Herkunft (D a i m 2000) machte wahrscheinlich denAnfang der Herstellung spätawarischer gegossener Bronzen aus und beeinflusstedie Fülle der Spätawarenzeit I.

Der Beschlag aus Strachotice ist spätestens um die Mitte des 8. Jahrhun-derts entstanden.

Zierteile des Pferdegeschirrs

Bei Pferdegeschirrbeschlägen ist oft sehr schwer zu entscheiden, ob sie bereitsin der 1. oder erst in der 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts hergestellt wurden, daihre Synchronisierung mit der typologischen Skala der Gürtelbeschläge nichtübereinstimmt.

Zu den sicherlich älteren Beschlagstypen gehören einige Phaleren in Formeines Tierkopfes mit durchbrochener Kugelkappe, überwiegend aus Mikulèicestammend: ursprünglich mit einem Bulldoggenkopf aus dem Objekt 10/V (P r o-f a n t o v á 1992, Taf. 16:6,1) oder in Form eines Löwenkopfes, obwohl es sichum ein jüngeres, kompakt gegossenes Stück handelt (P r o f a n t o v á 1992, Taf.25:15); weiter mit dem Motiv durchbrochener Greifköpfe in einem Rundrahmen(Abb. 25:11; P r o f a n t o v á 1992, Taf. 15:3).

In diesen Bereich gehört auch ein fast runder Beschlag mit einem Anhängeraus Dolánky-Rubín (Abb. 9:14) — funktionell gesehen vielleicht eine Zierde desPferdegeschirrs oder eine in Frauengräbern niedergelegte Taschenziere.

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In Böhmen ist ein höheres Alter nur im Falle der durchbrochenen Phalereaus Kováry-Budeè anzunehmen (Abb. 13:3). Diese besitzt ausschließlich in denreichsten Reitergräbern Parallelen (Abb. 4) und kommt oft gemeinsam mit derFederbuschfassung vor, besonders in der Südwestslowakei. Ihre größte Konzen-tration ist aus Dìvínská Nová Ves bekannt (Gräber Nr. 27, 524, 842, s. E i s n e r1952, Abb. 32:15, 54:5), weitere Parallelen stammen aus Radvaò nad Dunajemoder Vörs am Plattensee (Abb. 5 [Karte]; s. auch K ö l t ö, L e n g y e l, P a p,S z e n t p é t e r i 1992, Abb. 11:4; zusammenfassend B e n d e 1998). Der Großteildieser Fundkomplexe gehört der Spätawarenzeit II an, vereinzelt datieren siejedoch auch später (Pitváros: SPA II–III), d.h. mindestens bis in die letzten zweiDrittel des 8. Jahrhunderts.

Problematisch gestaltet sich die Datierung jedoch bei einigen Rundbeschlä-gen mit plastisch verziertem Rahmen. Es handelt sich hier um Phaleren miteinem Rahmen, auf dem eine verzierte Kugelkappe aufgesetzt ist. Bekannt sindsie aus Mikulèice (594–534/73 und 594–565/83) und in Form eines unbeendetenExemplar aus dem Siedlungsobjekt in Uherský Ostroh (Abb. 27:7). Z. K l a n i c a(1995, 386, Abb.1) datierte sie bereits in die Mittelawarenzeit II, es gibt jedochnur wenige Parallelen dazu; sie können daher ebenso aus der SpätawarenzeitI oder II stammen. J. P a v e l è í k (1999) suchte ebenfalls Zusammenhänge eherin der Mittelawarenzeit, verzeichnete aber keine technologischen Unterschiedezwischen den visuell ähnlichen Beschlägen. Ausschlaggebend für ihre ältereDatierung ist die Tatsache, dass ihre Eingliederung von J. Zábojník nichtkorrigiert wurde (s. Z á b o j n í k 2005).

Das Alter der runden Phalere aus Dolánky-Rubín (Abb. 9:15), die heuteverschollen ist kann nicht mit Sicherheit festgelegt werden.

Ohr- und Fingerringe

In die Spätawarenzeit I und II datieren nach Auffassung von J. Zábojník aucheinige Frauenschmuckstücke, vor allem Ohrringe. Es handelt sich um gegosseneLunulaohrringe mit Sternanhängern, die aus Tismice (Abb.19:9), Kouøim–sv. Jiøí(Abb. 13:8)5 in Böhmen und aus Mikulèice in Mähren (Abb. 23:1–2) bekannt sind.Dort geht es konkret um zwei identische Exemplare mit Analogien auf demGräberfeld in Borovce (S t a š š í k o v á - Š t u k o v s k á 1999, Abb. 2, Subtyp I/B,s. auch Abb. 3, [Farbfoto S t a š š í k o v á - Š t u k o v s k á 2005, Abb. 5]). Analogiengibt es in Sultana, wo die betreffenden Exemplare wohl in die Mitte des 8.Jahrhunderts zu datieren sind (z.B. T h e o d o r 1995, 196). Eine ähnliche, aberbreitere Datierung gilt sowohl für die Fundkomplexe aus Borovce als auch fürdie Funde aus Mikulèice. Von dorther kennen wir die bisher breiteste Skala von

5 Sie wurden bereits im Zusammenhang mit den Funden aus der mittleren Awarenzeiterwähnt.

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220 NAÏA PROFANTOVÁ

Abb. 5. Die Verbreitung von durchbrochenen Blechphaleren im Karpatenbecken und in Böhmen(Forschungsstand 2003). a — ein Komplex; b — eine Konzentration 1. Kováry–Budeè, okresKladno; 2. Valaliky, okres Košice okolie; 3. Dìvínská Nová Ves, okres Bratislava; 4. Radvaò nadDunajom (Zitavská Tôò), okres Komárno; 5. Komárno-Werft, okres Komárno; 6. Vörs- Papkert,

Komitat Somogy; 7. Pitvaros, Komitat Csongrád.

Abb. 4. Die Grundtypen von Blechpharen (1–4)

¡

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221AWARISCHE FUNDE IN DER TSCHECHISCHEN REPUBLIK...

Frauenschmuckstücken aus der Spätawarenzeit auf unserem Gebiet, und ausdiesem Grund wurden sie in den Bildteil eingegliedert. Die meisten von ihnenwerden im Zusammenhang mit der Spätawarenzeit III und IV erörtert. InHinblick auf den zu behandelnden Bereich soll noch ein weiterer Ohrringtyperwähnt werden: der runde Ohrring mit Knoten und einem kleinen rundenAnhänger (Mikulèice, s. Abb. 23:4), der auch in der 1. Hälfte des 8. Jahrhundertshergestellt wurde.

An dem gewissen chronologischen Widerspruch, den die Herstellungszeit derOhrringe aus dem Mädchengrab in Mutìnice (Abb. 23:9–10) und der wesentlichjüngeren Datierung des Grabes selbst (vor allem anhand des Gefäßes) in das9. Jahrhundert datiert, veränderte sich nichts (vgl. P r o f a n t o v á 1992, 689).

Der Form nach nahezu identisch mit den Funden aus der Mittel- oderSpätawarenzeit I sind zwei Fingerringe, die in den Körpergräbern in Mährengefunden wurden. Sie werden gewöhnlich erst in die 1. Hälfte des 9. Jahrhun-derts datiert. Es handelt sich zum einen um einen Fingerring mit rundem Schildund einem Gläschen in der Mitte, das von einem tordierten Drähtchen umgebenist. Der Ring stammt aus Grab 46 in Boleradice (P r o f a n t o v á 2008b, Fig. 4:C;P o u l í k 1948, Tab. 63:11). Der andere Fingerring mit einem identischen Schildund tordiertem Ring ist ein Fundstück aus Staré Mìsto-Na Valách, Grab 33/48(D o s t á l 1966, Abb. 12:31). Im Falle des Fundkomplexes aus Staré Mìsto isteine neue komplette Bearbeitung abzuwarten, die auf die Neuordnung zeitlicherAbläufe dieses langfristigen Gräberfeldes orientiert sein wird (vgl. C h o r v á t o-v á 2007).

S p ä t a w a r e n z e i t I I I u n d I V

Aus der Spätawarenzeit sind insgesamt mindestens 38 Fundstellen in Böhmenund 39 bis 40 in Mähren bekannt. Zusammen handelt es sich hier also um 77Fundstellen — im Gegensatz zu den 43, die im Jahre 1992 bekannt waren. Dasbedeutet fast eine Verdoppelung der Zahl der Fundstellen.

Die Mehrheit dieser Fundstellen wird in die Spätawarenzeit III (eventuellIV) datiert. In einigen Fällen mit einer höheren Fundzahl datiert man in dieSPA II und III, im Falle der dreiflügeligen Eisenpfeilspitzen nur in die Spät-awarenzeit bzw. in die gesamte Awarenzeit — je nach der Existenzzeit dereinzelnen Fundstätten.

Zunächst muss betont werden, dass dank der Sammler mit Metalldetektorenganze Regionen erschlossen wurden, in denen Beschläge aus jener Zeit vorka-men, z.B. die Umgebung von Pilsen (Burgwall Bukovec, s. Abb. 8:11), Südböh-men (drei bis vier Fundstellen s. auch C h v o j k a, M e n š í k 2009), die Regionvon Vysoké Mýto und die Mala Haná (mindestens drei Fundstellen) u.a., in Mäh-ren stammt mindestens ein Neufund aus Schlesien (Moravskoslezský kraj,Burgwall Víno [unpubliziert], s. dazu K o u ø i l 1994, Abb. 2–4, Abb. 15).

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Die wichtigsten Fundstellen Böhmens und Mährens werden in der Über-sichtstabelle vorgestellt (Tab. 3), die auch die Struktur der Funde aufzeigt.Mikulèice weist die absolut höchste Konzentration der jüngsten Funde auf, dieauch in Brno-Líšeò oder Olomouc-Póvl I überwiegen (Abb. 6). In Mikulèice lassensich die Funde am besten in Pferdegeschirrbeschläge (Abb. 25:1–9, 11–13),Gürtelbeschläge, Reiterausrüstung (Steigbügel, Trensen) und Frauenschmuck-stücke (Abb. 23:1–8, 11–14; 24) gliedern.

Gürtelzieren bei männlichen Garnituren

Diese Fundkategorie macht die bedeutendste Komponente von allen neuenFunden aus. Ihr Spektrum ist relativ stabil, es kamen nur wenige neue Variantenhinzu (z.B. Abb. 18:6, 11, 13).

Zu den seltenen Funden wird die Riemenzunge mit Nietausläufern undeinem Pflanzendekor vom Typ Blatnica aus Zámostí (s. Abb. 19:19), die schonanderswo detailliert bearbeitet wurde (P r o f a n t o v á 2004), gerechnet.

Unter den neuen Varianten ist vor allem auf die stark vergoldete Riemen-zunge mit Nietausläufern, ursprünglich mit einem geometrischen Dekor ausTismice, aufmerksam zu machen (Abb. 18:9; s. auch P r o f a n t o v á, S t o l z2006a, 815, [SPA IV]). Sie ist kompakt mit einem plastischen Rahmen gegossen,ihre Verzierung bestand ursprünglich aus einer goldenen Folie oder Schicht(Gegenrille), die durch ihre Beschädigung mancherorts verschwand. Die Riemen-zunge besitzt zwei nahe Parallelen. Eine hiervon stammt aus dem großmähri-schen Frauengrab in Znaim vor der Befestigungsmauer des St. Hyppolit-Burgwalls (Grabung B. Klíma 2008; zum Burgwall s. K l í m a 2001), wo sie wohlals eine Art Antiquität mit einer eventuellen magischen Funktion in einemBeutel vorkam, die andere stammt aus Donnenkirchen und weist ebenfalls Reste

Abb. 6. Diagramme der chronologischen Verteilung von zahlreichen Komplexen der awarischenFunden aus Böhmen und Mähren. 1. Früh- Mittelawarenzeit; 2. Spätawarenzeit I–II;3. Spätawarenzeit III–IV. a. Böhmen (Tismice, okres Kolín; Dolánky-Rubín, okres Louny)

b. Mähren (Olomouc, okres Olomouc; Brno, okres Brno; Mikulèice, okres Hodonín)

12

3

S1

S205

10

15

20

25

30

- Tismice

- Dolánky1 2 3

OlomoucBrno

Mikulèice

0

50

100

150

200

č

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eines geometrischen Dekors auf (W i n t e r 1997, Taf. 41:8). Ein aus Herstel-lungssicht vereinfachtes Exemplar stellt die Riemenzunge mit einem symmetri-schen durchbrochenen Dekor aus Tismice dar (Abb. 18:24). Sie wurde kompaktgegossen, auch sie kann daher aus einer lokalen Werkstatt in Mähren oderBöhmen stammen. In diesem Zusammenhang ist ein kleiner unverzierterBeschlag, ursprünglich mit Anhängern, zu erwähnen, der dem jüngsten Bereich(SPA IV) angehört. Wir kennen solche Beschläge aus Libice–Hochburg (Abb.13:19) in Form von Riemenzungen mit Nietausläufern, dann in gegossenerKompaktform aus Tismice (Abb. 18:14). Beide Exemplare zeugen von einerwahrscheinlichen Produktion schon außerhalb des Karpatenbeckens und bele-gen, dass die Produktion volkstümlich wurde oder dass es schwierig war,anspruchsvollere Zierstücke herzustellen. Weitere Belege dieser vereinfachtenunverzierten Erzeugnisse mit oder ohne Anhänger stammen aus Mikulèice, woauch ähnliche vereinfachte Varianten von Zierteilen des Pferdegeschirrs vorkom-men (P r o f a n t o v á 1992, Taf. 25:7; 18:7, 8).

Besondere Aufmerksamkeit verdient auch der Anhänger des Gürtelbe-schlags aus der Spätawarenzeit III aus Libice nad Cidlinou, der eigentlich keinegenaue Analogie besitzt (Abb. 13:17). Er ist mit einer vereinfachten Tierfigurin der Seitenansicht verziert, bei der es sich um ein Tier mit einem stilisiertenGeweih handeln könnte — falls man die drei runden Gebilde hinter dem Kopfso interpretieren möchte.

Der Hirsch erscheint auf awarenzeitlichen Beschlägen relativ selten (Èuòovoin der Südslowakei), meist aber in einer anderen Stilisierung, öfter als Greifmit Geweih (D e k á n 1972, Abb. 82:11). Auf Anhängern begegnen gewöhnlichkeine stilisierten Tiere, eine Ausnahme bildet der Fund aus Keszthely mit einernoch abstrakteren Tierdarstellung (D e k á n 1972, Abb. 81:8). Die einfacheStilisierung eines vierbeinigen Tieres kommt selten als Töpferzeichen auf demBoden von Keramikgefäßen vor, z.B. in Komárno-Hadovce, und wird allgemeinin das 8. Jahrhundert datiert (È i l i n s k á 1982, Tab. 15:1). Ein anderes verein-fachtes vierbeiniges Tier mit einem Schwanz ist im Profil auf dem durchbro-chenen Rundbeschlag einer Tasche im Frauengrab 1235 in Tiszafüred (G a r a m1995, Taf. 164:7) aus der 1. Hälfte des 8. Jahrhunderts sowie in weiteren Gräberndieser Fundstelle dargestellt.

Die Gesamtgestaltung des Anhängerdekors veranlasst zu der Überlegung,dass es sich hier um ein Erzeugnis handelt, das in eine spätere Phase als dieHauptetappe seines Auftretens, also die Spätawarenzeit II datiert wird6.

In diesen Bereich gehören auch alle zweiteiligen Riemenzungen mit Niet-ausläufern, zungenförmige Beschläge mit Anhängern, einschließlich jener miteinem plastisch gestalteten Rahmen (Tismice, s. Abb. 18:5, 6, 25), in Mikulèicejene mit einem Motiv, das von dem Dekor des Schatzes aus Nagyszentmiklós(Sînnicolau Mare) abgeleitet wurde (P r o f a n t o v á 1992, Taf. 25:5) und Gür-

6 Nur am Rande ist darauf zu verweisen, dass die Verzierung des stilisierten Tieres auchauf altmagyarischen Beschlägen vorkommt, die ebenfalls auf der Fundstelle entdeckt wurden(wenn auch ohne dieses Dekor).

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telzierden, die mit graviertem Dekor auf einem gestempelten Hintergrund ver-ziert und in Böhmen aus Tismice (Abb. 18:22–23) und in Mähren aus Mikulèice(P r o f a nt o v á 1992, Taf. 19:1, 24:7, 16, 18, 21; 25:4) bekannt sind, sowiezungenförmige und andere unverzierte Beschläge (Mikulèice; P r o f a n t o v á1992, Taf. 25:7). Ein ähnliches Dekor auf gestempeltem Hintergrund erscheintauf einem unvollständigen Propellerbeschlag aus dem Burgwall in Brno-Líšeò(Abb. 21:17). Auch der durchbrochene zungenförmige Beschlag mit einem verlorengegangenen Anhänger (Abb. 21:16) aus diesem Burgwall gehört dem genanntenBereich an.

Zierteile des Pferdegeschirrs

In dieser Kategorie ist die Fundzahl weniger gestiegen; in Böhmen stammendie Funde aus sieben Fundstellen (Dolánky-Rubín [Abb. 9:13]; Kal, Kováry-Budeè[Abb. 13:3,6]; Poèaply [Abb. 14:8]; Tismice und der unpublizierte Fund einerprachtvollen Kugelkappe aus der Region von Choceò [P r o f a n t o v á, V í c h imDruck], ein weiterer Fund aus der Region von Kolín). Damit hat sich die Anzahlder Fundstellen im Vergleich zum Jahr 1992 verdoppelt, und auf dem BurgwallKal wurden Pferdegeschirrfunde zu einer der wichtigsten Komponenten (Abb.11:3, 7, 8).

Von den neueren Funden sind besonders die aus dem Burgwall in Tismicestammende sowie eine ausgestochene Phalere aus dem Burgwall Budeè (Kováry)in Böhmen von Bedeutung.

Es gibt insgesamt vier Funde aus Tismice (Abb. 18:10, 17, 20; 19:17). Meistgeht es um neue Typen, die nördlich der Kaganatsgrenze festgestellt wurden.Am interessantesten ist dank technologischer Bearbeitung der Beschlag mitPseudodurchzug, dessen gesamte Oberfläche mit einer Silberfolie bezogen war(Abb. 18:17). Ansonsten ist er mit einem einfachen plastischen symmetrischenPflanzendekor verziert und gehört dem Ende der Awarenzeit an. Gerade dieunterschiedliche Verzierungstechnik, die sich der Folie bedient, kann andeuten,dass die Zierde nicht direkt im Karpatenbecken, sondern am Rande diesesKulturbereichs entstand (Mikulèice?; Böhmen?). Typologisch ähnliche Phalerensind sowohl aus Mikulèice (in unverzierter sowie verzierter Form — Abb. 25:1,2, 6–7), Komárno (Tr u g l y 1987; È i l i n s k á 1982, Tab. 16:18–20) als auch ausŠa¾a II bekannt (P r o f a n t o v á 2004, Abb. 4:20–21). Interessant ist, dass jüngstein weiterer südmährischer Fund hinzukam, wenn auch unverziert und ausStrachotice, mit der gleichen Form des Durchzugs (Abb. 27:6). Als Phalere wirdauch der unverzierte Beschlag mit Pseudodurchzug aus Brno-Líšeò interpretiert,der unlängst entdeckt wurde (Abb. 21:15).

Eine seltene Zierde eines Pferdegeschirrs stellt das Fragment eines gegos-senen Beschlags mit Pflanzendekor aus Kal dar (Abb. 11:8). Es handelt sich umein Beschlagspaar, das durch einen gemeinsamen Anhänger verbunden ist.Solche Paare sind vor allem aus Komárno-Werft und aus der Umgebung desPlattensees (mit einem anderen Dekor) bekannt (vgl. P r o f a n t o v á 2003b). Kal

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wird nach Tismice an die zweite Stelle in Böhmen gesetzt, was die Zahl derZierden von Pferdegeschirr betrifft — drei von ihnen wurden dort gefunden.

Auch die Ziere aus dem Burgwall Kováry-Budeè (Abb. 13:3; s. P r o f a nt o v á1997, Abb. 3:3) besitzt nur in den reichsten Reitergräbern Parallelen, wo siegemeinsam mit einer Federbuschfassung vorkommt. Von deren Datierung waroben bereits die Rede. Beschläge — Phaleren in Form eines Tierkopfes, die amstärksten in Mikulèice vertreten sind (Abb. 25:8,12; s. auch P r o f a nt o v á 1992,Taf. 23:5, 32:4), aber auch in Dolánky-Rubín in Böhmen vorkommen (Abb. 9:13)— wurden kürzlich in der Region von Kolín entdeckt (bisher unpubliziert).

In Mähren nahmen die Funde von Pferdegeschirrzierden ebenfalls zu. Erwäh-nenswert sind vor allem Strachotice (Abb. 27:6) und Brno-Líšeò, wo ein Beschlagmit einem Pseudoanhänger vorliegt (Abb. 21:15) und eine Kalotte (F o j t i k,M a l e è e k, M a l e è e k 2007, Abb. 73) sowie wahrscheinlich auch UherskýOstroh (Abb. 27:7), das schon im Zusammenhang mit der vorherigen Periodeerwähnt wurde. Insgesamt ist hier mit sechs bis sieben Fundstellen zu rechnen,am wichtigsten sind weiterhin die Funde aus Brno-Líšeò und vor allem ausMikulèice (Abb. 25:1–9, 11–13 [Auswahl]). In Mikulèice soll auf die Kugelkappeder Phalere aufmerksam gemacht werden (Abb. 25:9), die mit Schlangenkörpernverziert ist. Sie wurde unlängst publiziert (Z á b o j n í k 2005, Abb. IV:9) undbesitzt Analogien auf dem Gräberfeld Kaposvár-Toponár (S z e n t p é t e r i 1993),also in der Region des Plattensees. Eine weitere recht genaue Analogie stammtaus Bruckneudorf, hier handelt es sich um einen der vielen zufälligen Funde(Wi n t e r 1997, 133, Taf. 29:15).

Von den älteren bisher unpublizierten Funden ist ein Beschlag mit neunRundflächen und einem Durchzug wertvoll, der mit Stempeln verziert ist undaus Dolní Vìstonice stammt (Abb. 20:4). Er besitzt nur Parallelen in Kaposvár,Reitergrab 14, wo vier Exemplare zusammen mit einer pferdeförmigen Phaleremit Stempeldekor vorkamen (G a r a m 1981, Abb. 6:11–14). Der Fundkomplexvon Kaposvár fällt in das letzte Drittel des 8. Jahrhunderts. Der Beschlag ausDolní Vìstonice wurde in unserem Fall in ein jüngeres Grab als Relikt derAwarenzeit niedergelegt, ähnlich wie es aus Mikulèice, aus dem Kindergrab 821bekannt ist (P r o f a n t o v á 1992, Taf. 23; P o l á è e k 2008, Abb. 7). Der Formnach ähnlich ist der Beschlag mit einem durchbrochenen Anhänger aus Brno-Líšeò, dessen Foto vorhanden ist. Es steht jedoch nicht fest, ob er als Gürtel-beschlag oder Pferdegeschirrzierde diente, jedenfalls ist er atypisch und gehörtdem Schlussbereich an.

Pferdeausrüstung

Was die Pferdeausrüstung betrifft, also vor allem die Steigbügel und Trensen,nahm die Zahl dieser Gegenstände nur vereinzelt zu. Diese Tatsache hängtvermutlich mit der geringeren Attraktivität dieser Eisengegenstände sowiederen schwieriger Unterschiedung von jüngeren Funden zusammen. Sie kom-

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men aber regelmäßig im Bereich der ältesten Hortfunde im Marchgebiet vor(Brankovice, Mikulèice, Moravský sv. Ján, aber auch anderswo — z.B. Ivanovicena Hané [P r o f a n t o v á 1992, Taf. 8, 13:3, 4, 31:4]). Nur in Mikulèice wurdebisher ein Steigbügel in einem geschlossenen Siedlungskomplex gefunden (P r o -f a n t o v á 1992, Taf. 18:13). Dort entdeckte man auch Schnallen des Sattelge-schirrs (Brno-Líšeò; Bøeclav-Poštorná — Siedlung; Uherské Hradištì [Abb.26:13]; vgl. P r o f a n t o v á 1992, Taf. 10:14; P o u l í k 1957, Abb. 54:3).

Am bedeutendsten ist wohl der Fund eines gezogenen eisernen Steigbügelsmit einem durchbrochenen Dekor aus der Region von Unièov in Mähren (bisherunpubliziert). Es handelt sich hier nämlich um eine Gegend, in der bisher nichtviele Funde aus der Awarenzeit verzeichnet wurden.

Die Trensen — gerade die S-förmig gebeugten — sind ein Bestandteil derDepots. Das einzige Exemplar dieses Typs in Böhmen stammte wohl aus einemHortfund (Semice — Wende des 8./9. Jahrhunderts bis in das 1. Drittel des 9.Jahrhunderts [Abb. 16:1; vgl. B e r a n o v á 1972]).

Auf dem Burgwall Kal in Böhmen wurde eine Trense mit einem stilisiertenTierköpfchen, wahrscheinlich auch awarischer Herkunft gefunden (Abb. 10:6;s. auch P r o f a n t o v á 2003b, Abb. 5:10).

Frauenschmuck

Frauenschmuck awarischen Typs wurde in Mähren bis auf Mikulèice (Abb. 23:1–8, 11–14) praktisch nicht gefunden, mit Ausnahme einer Matrize für die Her-stellung sternförmiger Ohrringanhänger aus Bøeclav-Pohansko (7. Jahrhundert;Abb. 20:1). Von der Tatsache, dass jene in diesem Raum getragen wurden, zeugennicht nur das oben erwähnte Depot aus Bøeclav-Poštorná (MA; Abb. 20:5–11[Auswahl]), sondern auch einige erhalten gebliebene oder nur sehr wenigveränderte Ohrringformen, die in gewissen Körpergräbern aus dem 9. Jahrhun-dert entdeckt wurden (Staré Mìsto, Gräberfeld Na Valách7; Uherské Hradištì-Sady — Ohrringe mit Glastrommeln [M a r e š o v á 1983, Tab. 17:29]; Mutìnice,Grab 2 und 4 [Abb. 23:9–10,16; s. auch P r o f a n t o v á 1992, Tab. 32:8, 9, 13).In Mähren sind auch Fingerringe anzutreffen, die in Böhmen oftmals injüngeren Gräbern aus der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts vorkamen.

Mindestens ein bronzener Spiralfingerring aus Böhmen ist mit dem Karpa-tenbecken in Zusammenhang zu bringen; es handelt sich hier aber um einenalten Fund, dessen Fundort unbekannt ist (P r o f a n t o v á 1992, 628, Taf. 5:10).

Die Struktur der Halsketten aus Perlen durchlief eine deutliche Verände-rung. Die melonenkernförmigen Perlen traten schnell in den Hintergrund (aufGräberfeldern der SPA 92% [nach S t a š š í k o v á - Š t u k o v s k á 2007, Tab. 2]),

7 Anders, d.h. bereits in die 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts, werden sie gegenwärtig ineinigen Fällen von H. C h o r v a t o v á (z.B. 2007, besonders 96) datiert. Von dieser Tatsachewurde jedoch bislang nicht allgemein ausgegangen, nichtdestoweniger veranlasste sie einenotwendige Diskussion.

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zum leitenden Typ wurden die quer gegliederten Perlen (S t a š š í k o v á - Š t u-k o v s k á 2007, Tab. 3), und es überlebten auch einige Mosaikaugenperlen, dieaus dem Ende der Awarenzeit bekannt sind. Prozentuale Veränderungen, die beieinem Studium vollständiger Halsketten feststellbar wären, könnten auf unse-rem Territorium nicht glaubwürdig nachgewiesen werden. Nur die Halskette ausVranovice (sie besitzt awarischen Charakter) lässt sich mit den großmährischenHalsketten vergleichen. Eventuell kann man die älteste Halskette aus Prušánky,Grab 2 (8. Jahrhundert) mit den jüngeren Exemplaren aus derselben Fundstellein Verbindung bringen (z.B. Grab 5 [K l a n i c a 2006, Tab .22:5 und 23:5, 25:5,31:14]). Man bewegt sich dabei jedoch in einem Kreis, denn es stellt sich immerwieder die Frage, anhand welcher Funde der Komplex datiert wurde. Einehäufige Antwort lautet, dass dies anhand der Halsketten (am Beispiel vonVranovice) geschieht. Dies gilt jedoch nicht für das bedeutsame Grab Nummer2 aus Prušánky, das anhand importierter Ohrringe und einer Fibel datiertwerden konnte.

Anhänger

Ein wohl unvollständiger Bleianhänger von rechteckiger Form mit plastischenAusläufern (Öse abgebrochen) stammt aus Tismice (Abb. 19:4). Er ist mit denAnhängern in Zusammenhang zu bringen, die aus dem Grab 1049 aus Tiszafüredbekannt sind (G a r a m 1995, 123, Taf. 143:6 und besonders 7). Beide Anhängerwaren einst Bestandteil einer Halskette, die aus Perlen und rechteckigenBleianhängern zusammengestellt war und in einem Frauengrab vorkam, das desWeiteren mit Ohrringen, einem Messer, einer Schnalle und einer bronzenendurchbrochenen Ziere ausgestattet war. Die Anhänger lagen sowohl auf demHals als auch auf der Brust.

E. G a r a m (1995, 386) hält sie für ein slawisches Erzeugnis — Amulett— und datiert das Grab in die Endphase des Gräberfeldes, also an den Anfangdes 9. Jahrhunderts. Ähnliche Funde stammen auch aus Zálakomár, Grab 54(S z ö k e 1992, Taf. 2) und Orosházy (J u h á c s 1995) und werden ebenfalls indas 1. Drittel des 9. Jahrhunderts datiert. Bisher fiel es schwer zu entscheiden,welcher Herkunft sie sind. Nach Böhmen gelangten sie sicherlich am ehestenaus dem Karpatenbecken, ähnlich wie andere Funde aus Tismice. Es handeltsich hier um die erste Zierde eines Frauenhalses in Böhmen, denn bisher warentypische Perlen in Form eines Melonenkerns nur vereinzelt aus Mikulèicebekannt (Abb. 24:2, 9).

SCHLUSSBEMERKUNGEN

Der rasante Anstieg der Gewinnung archäologischer Metallgegenstände durchAmateure führte zu einer Wende. Er brachte einserseits riesige Verluste vonKontexten archäologischer Befunde mit sich, die nur in Ausnahmefällen durch

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228 NAÏA PROFANTOVÁ

belehrte Sammler begrenzt werden konnten. Andererseits trug diese Tätigkeitzur Betonung der Bedeutung einiger wenig erforschter Burgwälle bei; in Böh-men handelt es sich vor allem um Tismice, Kal, Hrádek u Hudèic, in Mährenum Jezkovice und in Schlesien um Víno (nicht publiziert). Diese illegale Sammel-tätigkeit zeugt deutlich davon, dass awarische Bronzen zumindest im 8. Jahrhun-dert eine geläufigere Ausstattung von Elitenschichten der slawischen Gesell-schaft darstellten, als bis vor Kurzem die meisten Forscher annehmen wollten.Ein Beispiel hierfür sind neue Funde außerhalb der befestigten Zentren; mansollte mindestens Kšely, Zdánice bei Kouøim, Probulov, Bošín bei Choceò(s. P r o f a n t o v á, V í c h im Druck) oder einige Fundstellen in der Region vonKolín (meist unpubliziert, z.B. Lipany, Nová Ves) in Böhmen und Strachotice,Bulhary oder Újezd u Brna in Mähren nennen. Nicht zuletzt verdoppelte sichpraktisch auch die Zahl der Fundstellen mit Gegenständen aus der Spätawaren-zeit in der Tschechischen Republik (vgl. Tab. 3). Auf einigen früher bekanntenFundstellen wurden die Sammlungen bronzener Zierden wesentlich erweitert(Dolánky-Rubín in Böhmen, Jezkovice oder Brno-Líšeò in Mähren, s. Abb. 21).

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Es bleibt jedoch die traurige Bilanz bestehen, dass die Schlüsselfunde für ganzBöhmen des 8. Jahrhunderts, also gerade die Metallkollektionen aus demBurgwall in Tismice — damals die größte Konzentration an Beschlägen desawarischen Kulturbereiches in Böhmen (mindestens 40–41 Stücke) — starkunvollständig sind und daher keine Verfolgung der Raumbeziehungen der Fundeim Rahmen des ausgedehnten befestigten Areals erlauben (P r o f a n t o v á,S t o l z 2006a)8. Das Gegenteil hierzu stellt die Situation auf dem Burgwall Brno-Líšeò dar, wo die meisten neuen Funde (Abb. 21) nicht nur dokumentiert,sondern auch lokalisiert werden können. Sie stammen ausschließlich aus derHochburg. Auch die meisten Funde aus dem Burgwall Kal in Ostböhmen sindlokalisierbar. Dort konzentrieren sich Beschläge und Beile an der Ostkante, alsoan der Stelle, wo eine Befestigung zu erwarten ist (vgl. P r o f a n t o v á 2003b,Abb. 1). Aus Publikationen älterer Sammlungen kamen auch Funde, die mit demBurgwall in Praha-Šárka in Verbindung gebracht werden (Abb. 14:1–3), woherebenfalls das gesamte Keramikmaterial, das früher mehr oder weniger unbe-kannt war (P r o f a n t o v á 1999), veröffentlicht wurde. In Böhmen können wiralso bislang mit vier bedeutenden Burgwällen, Zentren von überregionalerBedeutung rechnen: Dolánky-Rubín, Praha Šárka,Tismice und Kal in Ostböhmen

8 Einen weiteren Widerspruch stellt auch die relativ niedrige Anzahl von Gegenständen ausverschiedenen kleineren Objekten dar, darunter aus einer Halbwohngrube und mehrerenGetreidegruben, die meist auf der Vorburg untersucht wurden, vgl. zuletzt To m k o v á 1998;T v r d í k, M a z a è 2001.

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229AWARISCHE FUNDE IN DER TSCHECHISCHEN REPUBLIK...

(Abb. 2–3). Es ist wahrscheinlich, dass ein ähnliches Zentrum auch in Westböh-men (Štítary?) existierte, aber der bisherige Erkenntnisstand erlaubt es nicht,dessen Anfänge sicher zu datieren.

Des Weiteren gilt es, die gegenseitige Beziehung zwischen vier mehr oderweniger zeitgleich entstandenen Burgwällen in der Region von Èeský Brod zuerhellen. Für drei dieser Burgwälle können Kontakte mit dem Awarenbereichbelegt werden (Doubravèice, Kluèov, Tismice). Die Bebauung des bedeutendsten— Tismice — ist jedoch nahezu unbekannt (vgl. To m k o v á 1998; P r o f a n-t o v á, S t o l z 2006a, 830–831). Nicht einmal dessen (zeitweiliger?) Untergangoder eventuelle Veränderungen im 9. Jahrhundert können näher datiert werden.

Im Jahre 1992 sowie später versuchte ich, das tschechische Gebiet in diebreitere “Peripherie des awarischen Kaganats“ einzugliedern und betonte hierbeizugleich den Unterschied in der Aufnahme der Kultur des awarischen Bereichesin Böhmen und in Mähren, wo dieser Prozess in der 2. Hälfte des 8. Jahrhun-derts intensiver erfolgte (P r o f a n t o v á 1992, 654–656). Die Häufigkeit derFunde in Tismice (41) und in Rubín (26) zeigt jedoch, dass der Unterschiedinsgesamt wohl nicht so stark war (vgl. Brno-Líšeò, 22–23 Exemplare), und dasBöhmen im späten 8. Jahrhundert gemeinsam mit Mähren einerseits zumkulturellen und andererseits auch zur Machtbereich des awarischen Kaganatsgehörte. Diese Überlegungen werden durch die jüngsten Funde aus Südböhmen(Skoèice, Probulov, Milevsko) und sogar aus Westböhmen (Burgwall Bukovec)bestätigt, wo sie früher nicht vorgekommen sind. Westböhmen bleibt aberweiterhin sehr wenig erforscht, und der Fund des Schnallenbeschlages auf demBurgwall Bukovec (Abb. 8:11) begegnet in der ganzen Region nur vereinzelt, sodass er keine konkretere Interpretation erlaubt. Die Schnalle kann dorthinsowohl über Südböhmen (ähnlich wie die Hügelgräber) als auch über dasFlussgebiet der Berounka gelangt sein, wo mindestens vier Fundstellen festge-stellt wurden (Hostim, Králùv Dvùr, Kotýz, sv. Jan pod Skalou [vgl. Tab. 3]).

Eine Neuigkeit stellt die steigende Anzahl von Frauenzierden aus dem 8.Jahrhundert dar. Wir verfügen über zeitgleiche Belege für das ältere Durchdrin-gen von Zierden nach Böhmen und Mähren (Perlen, Armringe — vor allemBøeclav Poštorná [Abb. 20:5–11] aber auch Roztoky bei Praha und Libice-pøedhradí aus dem Ende des 7. Jahrhunderts, sowie ein Bleianhänger — Tismice[Abb.19:4]) aus dem Ende des 8/9. Jahrhunderts.

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In Mähren veränderte sich die Situation ebenfalls, offenbar jedoch wenigerdeutlich. Aus der älteren Periode wurde ein Depot von Silberschmuckstückenaus dem 7. Jahrhundert aus Poštorná publiziert, das zeigt, dass der Süden desLandes stärker in die awarische Sphäre gegliedert war und die awarische Elitesowohl im Südteil des Landes (Poštorná, Mikulèice), als auch in der OlmützerGegend lebte (Goldbeschlag, gegossener Steigbügel).

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230 NAÏA PROFANTOVÁ

Die Kollektion von Schmuckstücken aus Mikulèice wurde leicht provokativals eine überwiegend beschädigte und als Rohstoff zur weiteren Nutzungbestimmte Bronze interpretiert (Z á b o j n í k 2005). Diese Auffassung könnte einKörnchen Wahrheit enthalten. Die Zierstücke wurden offensichtlich umge-schmolzen und die beschädigten als Rohstoff bewahrt. Nichtdestotrotz kanndieser Interpretation kaum zugestimmt werden, wenn sie mit Hypothesen überden Ursprung der Zierden überlastet wird. In der Mikulèicer Kollektion sindnämlich Typen enthalten, die anderswo im Karpatenbecken nicht bestätigtwurden (ein Beschlag mit dem Motiv eines Kampfes zwischen Drachen undSchlange, der durch das byzantinische Milieu beeinflusst, aber wohl an Ort undStelle hergestellt wurde; beschädigte Stücke — Kugelkappen — wurden nämlichdurch denselben Handwerker erzeugt). Man begegnet auch verschiedenen Pro-duktionsbelegen, obwohl sie nicht immer eindeutig interpretierbar sind (P r o-f a n t o v á 1992, Taf. 21, 18:11, 24:18, 21; F r á n a, M a š t a l k a 1992). Es scheintdaher plausibler, dass die genannten Gegenstände in Mikulèice nicht nur in ihrerPrimärfunktion, sondern auch als prachtvolle und den Status des Besitzers wider-spiegelnde Gegenstände verwendet und dort auch selbständig hergestellt wurden.

Nach gewissen Korrekturen wurden in der Festlegung der ProduktionszeitMetallfunde aus Mikulèice räumlich neu situiert (P o l á è e k 2008, Abb. 5; s. auchAbb. 7). Auf demselben Plan sind auch Hakensporen aufgezeichnet, was deutlichdas Durchdringen der beiden Fundkategorien vor allem auf der Hochburg desBurgwalls aufzeigt.

L. Poláèek weist darauf hin, dass die spezifische Situation in Mikulèice keineeinfache Erklärung besitzt, vermutlich muss mit einem Zusammentreffen mehrererFaktoren gerechnet werden:

1. Die slawische Nobilität trug mindestens im 8. Jahrhundert Beschlägeawarischen Charakters, wohl in anderen Kombinationen oder Mengen und vorallem gemeinsam mit Hakensporen. Darauf deuten auch einige ungewöhnlicheVarianten des Gürtelbeschlags, wahrscheinlich „lokale“ slawische Varianten(z.B. ein Beschlag mit dem Motiv des Kampfes zwischen Drachen und Schlange).

2. Dies wird durch gefundene Frauenschmuckstücke bestätigt, die anderswowirklich nur vereinzelt vorkommen (insbesondere Armringe und kreisförmige,zweiteilige Fibeln [Abb. 23:11–14, 24:1; P r o f a n t o v á 1992, 712, Beil. 2, Taf. 27],eventuell zahlreiche Nadelbüchsen einschließlich der gedrechselten [Abb. 24:4, 7;s. auch K a v á n o v á 1995).

3. Eine Subvariante stellt die wahrscheinliche Tatsache dar, dass die Mi-kulèicer Elite mit der rein awarischen durch offizielle Bindungen — z.B. Heiratund offizielle Bündnisse — mindestens in gewissen Momenten verknüpft war;daraus ergibt sich dann das Faktum, dass es in Mikulèice anscheinend Personengab, die die „klassische“ Awarentracht trugen (wie später vereinzelt die Magy-aren). Ihre Anzahl lässt sich jedoch nicht einschätzen.

4. Ein Teil der Funde, vor allem der beschädigten oder fehlerhaft gegossenenStücke hängt mit der Existenz „awarischer“ Bronzen mindestens am Ende des8. Jahrhunderts zusammen (Beschläge mit Pseudoanhängern, unverzierte

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Abb. 7. Mikulèice-Valy, okres Hodonín. Kartierung der vorgrossmährischen Bronzefunde nachchronologischen Phasen von Z K l a n i c a (1995, Abb. 1; Korrektur sowie Vereinfachung vonJ. Z á b o j n í k [2005], ergänzt um die Funde von bronzenem Frauenschmuck [F] sowie Hacken-

sporenfundstellen [1]); nach L. P o l á è e k (2008, Abb. 5)

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Gürtelbeschläge u.Ä.) sowie mit der Verwendung dieser Stücke in der Schmuck-produktion auch (oder intensiver) nach dem Untergang des Awarenreichs im 9.Jahrhundert.

5. Ein nicht unwesentlicher Teil der Bronzen hängt mit der Beute aus demletzten Zusammenstoß mit den Awaren zusammen. Dies gilt eindeutig für diebyzantinische Riemenzunge mit dem Motiv der Vögel am Lebensbaum (Abb. 28:7)und die silberne byzantinische Riemenzunge mit einem Pflanzendekor.

Die Mikulèicer Kollektion wurde durch einen Brand der Zweigstelle imJahre 2007 stark beschädigt. Die Tatsache, dass die Mehrzahl der Funde bereitspubliziert (P r o f a n t o v á 1992; K l a n i c a 1968; 1995; K a v á n o v á 2003, Abb.40:1, 3–5, 7) und vom Gesichtspunkt des Materials her analysiert worden ist(F r á n a, M a š t a l k a 1992), wird jedoch eine weitere Bearbeitung diesesMaterials ermöglichen.

Es bedarf wohl keiner Erklärung, warum in dieser relativ kurzen Übersichtdie Situation in Böhmen, wo der reale Zustand besser eingeschätzt werden kann,im Mittelpunkt stand. In Mähren entgehen mir wohl viele neue Fundstellen (z.B.Mušov, Znaim-Hradištì; vgl. K l í m a 1999; 2001). Es scheint, dass gerade ausZnaim oder der Znaimer Gegend eine größere Menge von Funden in das nicht weitentfernte Wien ausgeführt wurde. Dabei konnte aus den bekannten mährischenBurgwällen die Zahl der Funde durch archäologische Rettungsgrabungen nur imFalle von Hradištì bei Znojmo erweitert werden (Propellerbeschlag [Siedlungs-fund; vgl. Abb. 23:12], Gürtelbeschlag [Grabfund] — Grabung von B. Klíma).

Auch die Zahl der Funde ist gestiegen, in denen Stücke aus der Awarenzeiteindeutig im jüngeren Kontext des 9. Jahrhunderts vorkommen (drei Gräberaus dem Gräberfeld in Dolní Vìstonice, ein Grab in Znaim; es ist unsicher, obauch zwei Gräber aus Staré Mìsto in diese Gruppe gehören); bekannt sindbeschädigte Erzeugnisse aus der Mittel- oder Spätawarenzeit I, die im Kontextdes späten 8. Jahrhunderts vorkommen (z.B. Mikulèice, Objekt 10/V, oder dasberühmte Grab 108 mit einer beschädigten Riemenzunge [SPA III — mit Spiral-chen aus dem 1. Drittel des 9. Jahrhunderts]). Umso mehr erwarten wir einekomplette Publikation der Siedlungslage auf der Fundstelle Olomouc — Póvl Iund II, wo die Situation durch jüngere Siedlungsphasen fast ungestört sein sollteund Beschläge gemeinsam mit zahlreichen Keramikkollektionen vorkommen(B l á h a 1988).

Auch in Mähren wird deutlich, dass in der 2. Hälfte des 8. Jahrhundertsfolgende Burgwälle von großer Bedeutung waren: Mikulèice, Olomouc-Póvl,Brno-Líšeò und im Westen wohl auch Znaim (Abb. 3), obwohl von dort nur einigevereinzelte Funde aus der Awarenzeit bekannt sind. Es stellte sich heraus, dassim Raum von Staré Mìsto–Uherské Hradištì ein paar befestigte Burgwälleexistierten, zwischen denen sich noch eine Siedlung befand. Staré Mìsto NaValách und Uherské Hradištì–St. Georg-Insel9 wurden während der radikalen

9 Über die Befestigung dieser Lage im 8. Jahrhundert wird diskutiert, aber es handeltesich um eine geschützte Insel. Die Lage war also strategisch wichtig. Die Besiedlung aus dem8. Jahrhundert wird mit Sicherheit im Nordteil der Insel bestätigt.

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Veränderungen von der Siedlungsstruktur im 9. Jahrhundert in umfangreicheund unterschiedlich strukturierte Siedlungsagglomerationen umgestaltet (vgl.G a l u š k a 1991, 123, 128, Abb. 1, 3). Die Bedeutung von Jezkovice ist bishergeheim geblieben, auch die Struktur der dortigen Funde ist unbekannt.

In dieser Situation scheint es enorm schwierig zu sein, den heutigen Standdes Fundfonds zu interpretieren, und die Hoffnung, dass sich die Situationzugunsten der archäologischen Erkenntnise verbessern könnte, wird immerkleiner.

Trotzdem vertrete ich die Ansicht, dass die Verfolgung und Dokumentationder Funde aus weiteren Fundstätten von Bedeutung ist und dass es angebrachtwäre, auf einer ausgewählten Fundstelle mit gegossenen Bronzen eine Grabungvorzunehmen, damit zumindestens die Struktur einer solchen Ansiedlung mitdem gewöhnlichen Dorf verglichen werden kann; eventuell ist auch auf denglücklichen Zufall der Entdeckung eines Schmuckstückes im qualitätsvollenKomplex zu hoffen.

Dies ist sowohl in Böhmen als auch in Mähren von Nöten, wenn auch inMähren die Situation vor allem dank zweier größerer Grabungen (Mikulèice,Olomouc-Póvl) zufriedenstellender ist.

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237AWARISCHE FUNDE IN DER TSCHECHISCHEN REPUBLIK...

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238 NAÏA PROFANTOVÁ

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239AWARISCHE FUNDE IN DER TSCHECHISCHEN REPUBLIK...

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242 NAÏA PROFANTOVÁ

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243AWARISCHE FUNDE IN DER TSCHECHISCHEN REPUBLIK...

Abb. 8. Awarische Funde in der Tschechischen Republik.1–10. Dolánky-Rubín, okres Louny; 11. Bukovec (Burgwall), okres Plzeò mìsto; 12. Benátkyu Litomyšle, okres Litomyšl; 13. Doubravèice, okres Kolín; nach N. P r o f a n t o v á (1992,Taf. 1:16), N. P r o f a n t o v á, D. S t o l z (2006b, Abb. 3), N. P r o f a n t o v á (1998, Abb. 27:7);

11 — unpubliziert

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244 NAÏA PROFANTOVÁ

Abb. 9. Awarische Funde in der Tschechischen Republik.1–19. Dolánky-Rubín, okres Louny; nach J. B u b e n í k (1988, Tab. IV), N. P r o f a n t o v á

(1992, Taf. 1); 20. Hostim, okres Beroun; nach N. P r o f a n t o v á, D. S t o l z (2006b, Abb. 7:a)

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245AWARISCHE FUNDE IN DER TSCHECHISCHEN REPUBLIK...

Abb. 10. Awarische Funde in der Tschechischen Republik.Kal, okres Jièín (Fundauswahl); 1, 4 nach J. K a l f e r s t, N. P r o f a n t o v á

(1999, Abb. 10:10–11); 2, 3, 5, 6 nach N. P r o f a n t o v á (2003, Abb. 4–5)

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246 NAÏA PROFANTOVÁ

Abb. 11. Awarische Funde in der Tschechischen Republik.Kal, okres Jièín (poloha Valy; Fundauswahl); 1–7 nach J. K a l f e r s t, N. P r o f a n t o v á

(1999, Abb. 4); 8 nach N. P r o f a n t o v á (2003, Abb. 2A)

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247AWARISCHE FUNDE IN DER TSCHECHISCHEN REPUBLIK...

Abb. 12. Awarische Funde in der Tschechischen Republik.1–2. Libice, okres Nymburk (südliche Vorburg; dabei auch Keramik); 3. Libice, okres Nymburk(u Cukrovaru); 4. Dolánky, okres Louny; 5. Prag-Hloubìtín, okres Praha (Grubenhaus 506);6–8. Böhmen — unbekannte Fundstelle; 9–10. Roztoky (bei Prag), okres Praha západ (9 —

Grubenhaus 670; 11 — Grubenhaus 1191); nach N. P r o f a n t o v á (2008, Abb. 16:5, 7)

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248 NAÏA PROFANTOVÁ

Abb. 13. Awarische Funde in der Tschechischen Republik.1. Kluèov, okres Kolín (Graben einer jüngeren Befestigung, Sonde 78, Abschnitt 3–4);2. Kluèov, okres Kolín (im Vorfeld des Burgwalls, Verfüllung der mittelalterlichen Gräbern);3–6. Kováry-Budeè, okres Kladno (Hochburg); 7. Králùv Dvùr, okres Beroun; 8–11. Kouøim-sv.Jiøí, okres Kolín (Hochburg); 12. Libìšovice, okres Louny; 13–15. Kšely, okres Kolín; 16. Libice,okres Nymburk (Gräberfeld an der Akropolis); 17–20. Libice, okres Nymburk (nur der Raumder Hochburg); nach N. P r o f a n t o v á (1992, Taf. 5; 1997, Abb. 3:1–4) und Z. N e m e š k a l o v á

(1972, Abb. 1); der Rest (8–11, 13–14, 17–20) unpubliziert

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249AWARISCHE FUNDE IN DER TSCHECHISCHEN REPUBLIK...

Abb. 14. Awarische Funde in der Tschechischen Republik.1–3. Praha-Šárka, okres Praha 6; 4. Praha-Smíchov, okres Praha 5; 5. Praha Petrská ul., okresPraha 1; 6. Praha-Prager Burg, okres Praha 1; 7. Probulov, okres Písek; 8–9. Poèaply, okresPøíbram (Na Šancích); nach N. P r o f a n t o v á (1992, Taf. 5:B, 5:D, 7:3), M. L u t o v s k ý,

D. S t o l z (2001, Abb. 4) und M. S l a b i n a (2001, Abb. 1); 7 — unpubliziert

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250 NAÏA PROFANTOVÁ

Abb. 15. Awarische Funde in der Tschechischen Republik.Praha-Šárka, okres Praha 6; nach N. P r o f a n t o v á (1992, Taf. 6)

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251AWARISCHE FUNDE IN DER TSCHECHISCHEN REPUBLIK...

Abb. 16. Awarische Funde in der Tschechischen Republik.1. Semice, okres Nymburk (Hortfund); 2. Sázava, Dojetøice, okres Kutná Hora; 3. Stará Boleslav,okres Praha-východ; 4. Staré Badry, okres Nymburk; 5–6. Prag, okres Praha 1 (Stadtmauer);nach N. P r o f a n t o v á (1992, Taf. 7:2, 4–6), I. B e r a n o v á (1972, Abb. 2:d) und nach

I. B o h á è o v á, N. P r o f a n t o v á, J. Š p a è e k (1998, Abb. 2).

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252 NAÏA PROFANTOVÁ

Abb. 17. Awarische Funde in der Tschechischen Republik.1–2. Skoèice, okres Strakonice; 3. Zdánice, okres Kolín; nach N. P r o f a n t o v á, D. S t o l z

(2007, Abb. 2), und N. P r o f a n t o v á, D. V í c h (2008, Abb. 2)

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253AWARISCHE FUNDE IN DER TSCHECHISCHEN REPUBLIK...

Abb. 18. Awarische Funde in der Tschechischen Republik.Tismice, okres Kolín; nach N. P r o f a n t o v á, D. S t o l z (2006, Abb. 4)

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254 NAÏA PROFANTOVÁ

Abb. 19. Awarische Funde in der Tschechischen Republik.1–17. Tismice, okres Kolín (Burgwall); 18. Vesec, okres Jièín (Burgwall) Poráò; 19. Zámostí, okresJièín-Starý (Hrádek); 20. Toušeò, okres Praha východ; nach N. P r o f a n t o v á (1992, Taf. 7:1),

N. P r o f a n t o v á 2004 (Abb. 3:1), N. P r o f a n t o v á, D. S t o l z (2006, Abb. 3)und N. P r o f a n t o v á, J. Wa l d h a u s e r (2007, Abb. 2)

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255AWARISCHE FUNDE IN DER TSCHECHISCHEN REPUBLIK...

Abb. 20. Awarische Funde in der Tschechischen Republik.1. Bøeclav-Pohansko, okres Bøeclav (Siedlung vom Prager Typ); 2. Bøeclav-Pohansko, okresBøeclav (Brandgrab Nr. 38); 3–4. Dolní Vìstonice, okres Bøeclav (Fund aus jüngeren Gräbern);5–11. Bøeclav–Poštorná, okres Bøeclav (Hortfund; Fundauswahl; 2. Hälfte des 7. Jahrhunderts);

nach N. P r o f a n t o v á (1992, Taf. 11B, 11D:10), L. K o š n a r (1994, Abb. 1–2);3–4 — unpubliziert

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256 NAÏA PROFANTOVÁ

Abb. 21. Awarische Funde in der Tschechischen Republik.Brno-Líšeò, okres Brno mìsto (Fundauswahl, auf neue Funde orientiert);

nach N. P r o f a n t o v á (1992, Taf 10); 13–17 — unpubliziert

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257AWARISCHE FUNDE IN DER TSCHECHISCHEN REPUBLIK...

Abb. 22. Awarische Funde in der Tschechischen Republik.1–11. Hevlín, okres Znojmo (Grab – ?); 12–14 Jezkovice, okres Vyškov (Auswahl); 15–16.

Krumvíø, okres Bøeclav, Depot (Teil); nach N. P r o f a n t o v á (1992, Taf. 12A,B, 15:D)¡

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258 NAÏA PROFANTOVÁ

Abb. 23. Awarische Funde in der Tschechischen Republik.1–8, 11–14. Mikulèice, okres Hodonín (1 — 956/76; 3, 5 — Objekt 10/V; 6 — Objekt 571; 11 SO633 [515/71]; 13 — SO 805); 9–10 Mutìnice, okres Hodonín (Grab 4); 15–16. Mutìnice, okresHodonín (Grab 2 und 4); nach N. P r o f a n t o v á (1992, Taf 16:2, 19:2, 27:2–3, 5, 6, 14; 32C, 32D),B. K a v á n o v á (2003, Abb. 40:8, 11), Z. K l a n i c a (1995, Abb. 27:4); 1–2, 7, 12–13 unpubliziert

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259AWARISCHE FUNDE IN DER TSCHECHISCHEN REPUBLIK...

Abb. 24. Awarische Funde in der Tschechischen Republik. Mikulèice, okres Hodonín.Verschiedene Fundsituationen. 1 — Objekt 549/76; 3, 5–6 — Hortfund (Mikulèice Klášteøisko);

10 — Objekt 309; 11 — Objekt 303; nach N. P r o f a n t o v á (1992, Taf. 27).

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260 NAÏA PROFANTOVÁ

Abb. 25. Awarische Funde in der Tschechischen Republik.1–9, 11–13 — Mikulèice, okres Hodonín; 10. Olomouc, okres Olomouc (Domhügel); nach

N. P r o f a n t o v á 1992 (Taf. 24: 6,18, 21, Taf. 18:7, 8, 15:3, Taf. 25:8), Z. K l a n i c a (1995,Abb. 1 oben), N. P r o f a n t o v á (2004, Abb. 4:23[4]), J. Z á b o j n í k (2005, Taf. 4:9, 6 [oben])

und V. D o h n a l (2001, Tab. 1:1); 5 — unpubliziert

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261AWARISCHE FUNDE IN DER TSCHECHISCHEN REPUBLIK...

Abb. 26. Awarische Funde in der Tschechischen Republik.1–11. Olomouc–Póvl I, okres Olomouc; 12–14. Uherské Hradištì, okres Uherské Hradištì;15. Vranovice, okres Bøeclav (o.M); nach N. P r o f a n t o v á (1992, Taf. 33; 34C, 53:1–2)

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262 NAÏA PROFANTOVÁ

Abb. 27. Awarische Funde in der Tschechischen Republik.1–4. Syrovice, okres Brno-venkov (dabei auch Keramik); 5–6. Strachotice, okres Znojmo;7. Uherský Ostroh–Kvaèice, okres Uherské Hradištì; 8. Velatice, okres Brno-venkov; 9. Pohoøelice,okres Bøeclav; 10. Velké Nìmèice, okres Bøeclav; 11. Zelená Hora, okres Vyškov; 12. Znojmo–Hradištì, okres Znojmo; nach N. P r o f a n t o v á 1992 (Taf. 33B), L. G a l u š k a (1990, Abb. 1),J. P a v e l è í k (1999, Abb. 3), P. K o u ø i l (2006, Abb. 1:1–3), B. K l í m a 1999 (Abb. 8:7);

5–6, 8 unpubliziert

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263AWARISCHE FUNDE IN DER TSCHECHISCHEN REPUBLIK...

Abb. 28. Awarische Funde in der Tschechischen Republik.1. Libice, okres Nymburk (Akropolis); 2–3. Kouøim-Sv. Jiøí, okres Kolín (Burgwall); 4. Sobìslav,okres Tábor; 5. Zdánice, okres Kolín (Bìšinov); 6. Chudoslavice, okres Litomìøice (vrch Lišèín);7. Mikulèice, okres Hodonín; 8. Brno-Líšeò, okres Brno-mìsto; 9. Mikulèice, okres Hodonín; nachO. C h v o j k a, P. M e n š í k (2009), N. P r o f a n t o v á, D. V í c h (2008), N. P r o f a n t o v á,L. R y p k a (2010) sowie nach J. D e k á n (1972); 1–3, 8 — unpubliziert (Photo L. Svobodová)

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264 NAÏA PROFANTOVÁ

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Anschrift der VerfasserinArcheologický ÚstavAV ČR, Praha, v.v.i.

Letenská 4, 118 01 Praha 1, Česká Republikae-mail: [email protected]