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N° XXXVIII APRIL 2015 D ie entsetzlichen Enthauptungen unserer 21 orthodoxen koptischen Brüder in Li- byen lösten zu Recht nicht nur einen Schock in der ganzen Welt aus, sondern steiger- ten auch unsere Angst um die Christgläubigen im Nahen Osten beträchtlich. Und das Gemet- zel ist nicht im Entferntesten zu Ende, während die Führungskräfte der westlichen Welt ohn- mächtig oder wenig bereit erscheinen, die nöti- gen Maßnahmen zu ergreifen. Die unzähligen Märtyrer in Syrien, im Irak und in Libyen erinnern uns Gläubige und mehr noch uns Ritter und Damen vom Heiligen Grab zu Jerusalem an die visionären Worte von Papst Franziskus im Grab des Todes und der Auferste- hung Unseres Herrn. Bei dieser historischen Pil- gerreise ins Heilige Land im Mai letzten Jahres beschloss unser Papst, diesen „Höhepunkt“ sei- ner Pilgerreise hervorzuheben, „die ich gemein- sam mit meinem geliebten Bruder in Christus, Seiner Heiligkeit Bartholomäus unternehme“: „Wenn Christen verschiedener Konfessionen Ostermeditation des Großmeisters Der Orden im Einklang mit der weltweiten Kirche Der Orden und das Heilige Land Das Leben der Statthaltereien Die Aktionen des Großmagisteriums ANGESICHTS DER VERFOLGUNGEN: „UNTERSCHÄTZEN WIR DIE KRAFT DES GEBETES NICHT!“ III ZWEI NEUE PALÄSTINENSISCHE HEILIGE IV EIN AUßERORDENTLICHES JUBILÄUM DER BARMHERZIGKEIT IV MITGLIEDER DES ORDENS UNTER DEN NEUEN KARDINÄLEN V P APST FRANZISKUS IN DEN FUßSTAPFEN DES SELIGEN BARTOLO LONGO, EINEM RITTER DES ORDENS V DAS TURINER GRABTUCH, SPIEGEL DES EVANGELIUMS UND EINE MIT BLUT GEMALTE IKONE VI EINE NEUE WEBSITE DES GROßMAGISTERIUMS VII WENN MAN DIE VERWIRKLICHTEN PROJEKTE SIEHT VII MSGR. SCICLUNA, RITTER UND ERZBISCHOF VON MALTA VIII DIE NÄCHSTEN TREFFEN DES GROßMAGISTERIUMS VIII DIE KIRCHE IN JERUSALEM NIMMT SICH DER MIGRANTEN AN IX EIN CHRISTLICHES MEDIEN-ZENTRUM, UM DIE ÜBERTRAGUNG VON NACHRICHTEN AUS DEM HEILIGEN LAND ZU ERLEICHTERN X EINE KOMMISSION FÜR DIE UNIVERSITÄT MADABA XI UM DIE SCHAFFUNG NEUER STATTHALTEREIEN ZU UNTERSTÜTZEN XII GROSSMAGISTERIUM DES RITTERORDENS VOM HEILIGEN GRAB ZU JERUSALEM 00120 VATIKANSTADT E-mail: [email protected]

N° XXXVIII PRIL · N° XXXVIII APRIL 2015 D ie entsetzlichen Enthauptungen unserer 21 orthodoxen koptischen Brüder in Li-byen lösten zu Recht nicht nur einen Schock in der ganzen

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N° XXXVIII APRIL 2015

Die entsetzlichen Enthauptungen unserer21 orthodoxen koptischen Brüder in Li-byen lösten zu Recht nicht nur einen

Schock in der ganzen Welt aus, sondern steiger-ten auch unsere Angst um die Christgläubigenim Nahen Osten beträchtlich. Und das Gemet-zel ist nicht im Entferntesten zu Ende, währenddie Führungskräfte der westlichen Welt ohn-mächtig oder wenig bereit erscheinen, die nöti-gen Maßnahmen zu ergreifen.

Die unzähligen Märtyrer in Syrien, im Irak

und in Libyen erinnern uns Gläubige und mehrnoch uns Ritter und Damen vom Heiligen Grabzu Jerusalem an die visionären Worte von PapstFranziskus im Grab des Todes und der Auferste-hung Unseres Herrn. Bei dieser historischen Pil-gerreise ins Heilige Land im Mai letzten Jahresbeschloss unser Papst, diesen „Höhepunkt“ sei-ner Pilgerreise hervorzuheben, „die ich gemein-sam mit meinem geliebten Bruder in Christus,Seiner Heiligkeit Bartholomäus unternehme“:

„Wenn Christen verschiedener Konfessionen�

Ostermeditationdes Großmeisters

Der Orden im Einklang mit der weltweiten Kirche Der Orden und das Heilige Land

Das Leben der Statthaltereien

Die Aktionen des Großmagisteriums

ANGESICHTS DER VERFOLGUNGEN: „UNTERSCHÄTZENWIR DIE KRAFT DES GEBETES NICHT!“ III

ZWEI NEUE PALÄSTINENSISCHE HEILIGE IVEIN AUßERORDENTLICHES JUBILÄUM DER

BARMHERZIGKEIT IVMITGLIEDER DES ORDENS UNTER DEN NEUEN

KARDINÄLEN VPAPST FRANZISKUS IN DEN FUßSTAPFEN DES

SELIGEN BARTOLO LONGO, EINEM RITTERDES ORDENS V

DAS TURINER GRABTUCH, SPIEGEL DESEVANGELIUMS UND EINE MIT BLUT GEMALTEIKONE VI

EINE NEUE WEBSITE DES GROßMAGISTERIUMS VIIWENN MAN DIE VERWIRKLICHTEN PROJEKTE SIEHT VIIMSGR. SCICLUNA, RITTER UND ERZBISCHOF

VON MALTA VIIIDIE NÄCHSTEN TREFFEN DES GROßMAGISTERIUMS VIII

DIE KIRCHE IN JERUSALEM NIMMT SICH DERMIGRANTEN AN IX

EIN CHRISTLICHES MEDIEN-ZENTRUM, UM DIEÜBERTRAGUNG VON NACHRICHTEN AUSDEM HEILIGEN LAND ZU ERLEICHTERN X

EINE KOMMISSION FÜR DIE UNIVERSITÄTMADABA XI

UM DIE SCHAFFUNG NEUER STATTHALTEREIENZU UNTERSTÜTZEN XII

GROSSMAGISTERIUM DES RITTERORDENS

VOM HEILIGEN GRABZU JERUSALEM

00120 VATIKANSTADTE-mail: [email protected]

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II N° XXXVIII - APRIL 2015

gemeinsam zu leiden haben, die einen an derSeite der anderen, und einander in brüderli-cher Liebe Hilfe leisten, verwirklicht sich ei-ne Ökumene des Leidens, verwirklicht sichdie Ökumene des Blutes, die eine besondereWirksamkeit besitzt, nicht allein für die Zu-sammenhänge, in denen sie stattfindet, son-dern dank der Gemeinschaft der Heiligenauch für die gesamte Kirche. Diejenigen, dieaus Hass auf den Glauben die Christen töten,sie verfolgen, fragen sie nicht, ob sie Orthodo-xe oder Katholiken sind: Sie sind Christen.Das christliche Blut ist dasselbe.“

Die 21 Märtyrer gingen Arm in Arm ihremTod entgegen und jeder betete: „Jesus, hilfmir!“

Wo können wir einen solchen Glauben inunserer komfortablen westlichen Kultur fin-den? Bis jetzt standen wir noch keinen sol-chen barbarischen Herausforderungen gegen-über, doch Tag für Tag waschen die morali-schen Kompromisse allzu oft unser Zeugnisfür Christus aus, der unter uns lebt.

Eine Ökumene des Leidens, eine Ökume-ne des Blutes wird auch von den unzähligenTausenden von christlichen Flüchtlingen inJordanien und in Palästina gelebt, und an so

vielen anderen Orten werden viele ihrer An-gehörigen wegen ihres Glaubens an Jesusumgebracht. Das Sakrament unserer Taufe istdie Wurzel und die Quelle dieser Ökumene,die uns alle im einen Christus mit ihnen ver-eint.

Als Papst Franziskus in der Grabeskirchebetete, betonte er die Bedeutung des HeiligenGrabes für jeden Christen, und ich würde sa-gen vor allem für uns, die wir das leere Grabbesonders verehren: „Jeder von uns, jeder inChristus Getaufte ist geistig auferstanden ausdiesem Grab, denn alle sind wir in der Taufedem Erstgeborenen der ganzen Schöpfungwirklich eingegliedert worden.”

Die ganze Osterzeit über wird unsere heili-ge Liturgie uns oft bitten, über den Sinn unse-rer Taufe in Christus nachzudenken und dieGlut der überreichen Taufgnaden anzufachen,die uns bestimmt sind.

Die Ökumene des Blutes und des Leidens,die wir mit unseren Geschwistern im Heili-gen Land teilen, möge uns drängen, überzeug-tere Zeugen unserer Vereinigung mit ihnensowie mit allen Gliedern des Leibes Christi zusein.

Edwin, Kardinal O’Brien

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III N° XXXVIII - APRIL 2015

Beim Kreuzweg im Kolosseum und bei al-len anderen Osterfeiern richtete der Hei-lige Vater einen eindringlichen Appel zu-

gunsten der verfolgten Christen an uns, dieser„Märtyrer unserer Zeit, die zahlreicher sind alsin den ersten Jahrhunderten“, und die vor un-seren Augen in einem „stillschweigenden Ein-verständnis“ gekreuzigt und niedergemetzeltwerden. Er sprach sich ausgedehnt für „dieVerteidigung und den Schutz unserer Brüderund Schwestern“ aus, die „nur deshalb ver-folgt, ausgewiesen, getötet, enthauptet wer-den, weil sie Christen sind“, und bat die inter-nationale Gemeinschaft „den Blick nicht abzu-wenden“, „nicht stumm und tatenlos einemsolch inakzeptablen Verbrechen zuzuschauen,das ein besorgniserregendes Abkommen vonden grundlegendsten Menschenrechten dar-stellt.“

In Anbetracht der Gewalt gegen die Chri-sten in den Ländern des Nahen Ostens lebenKatholiken, Orthodoxe oder Protestanten einewahre „Ökumene des Blutes“. In seiner Fasten-botschaft lud uns Papst Franziskus ein, der„Globalisierung der Gleichgültigkeit“ zu wider-stehen – die insbesondere jene Christusgläubi-ge berührt, die im Land ihrer Vorfahren diskri-miniert werden – und schlug eine konkrete In-itiative vor: am 13. und 14. März „24 Stundenfür den Herrn“, um zum Ausdruck zu bringen,wie nötig das Gebet ist, damit wir uns nicht„in diese Spirale des Schreckens und des Un-vermögens hineinziehen lassen“ angesichts dererschütternden Bilder, die uns das menschli-che Leid erzählen. „Wir können in der Ge-meinschaft der irdischen und der himmlischenKirche beten. Unterschätzen wir nicht dieKraft des Gebetes von so vielen!“, betonte er,als er über diese Initiative sprach, die sichüberall in großem Maß in den Diözesen nie-dergeschlagen hat, insbesondere mit der Hilfeder Mitglieder des Ordens vom Heiligen Grabzu Jerusalem, die auch durch Gesten derNächstenliebe helfen. Es ist wohl der ständi-

gen Aufmerksamkeit zu verdanken, die derHeilige Vater den verfolgten Geschwistern indem weiten Raum der biblischen Gebiete, be-sonders in Irak und in Syrien auf diese Art zu-teilwerden lässt, dass der Sicherheitsrat derUNO kürzlich beschloss, der Verteidigung derChristen im Osten, die vom Verschwinden be-droht sind, eine Sitzung unter der Leitung desfranzösischen Außenministers zu widmen. DerDirektor der Hilfsorganisation Kirche in Not inFrankreich äußerte „einige Zweifel über dieseschönen Erklärungen“ und erklärte mit diesemKommentar am Mikrofon von Radio Vatikan:„Leider muss man zugeben, dass es derzeit ei-ne Art Einhelligkeit gibt, alle Söldner der Dji-hadisten in Ost-Syrien weiter zu unterstützenund zu finanzieren, mit dem Hauptziel, Ba-schar el-Assad zu stürzen.“ Wie immer es umden zynischen geopolitischen Opportunismusbestellt ist, der Papst zieht die Aufmerksamkeitder ganzen Welt auf das Drama dieser Men-schen, die unschuldige Opfer einer echten reli-giösen Säuberung sind. Rufen wir mit ihm zuGott, dass diese „Verfolgung gegen die Chri-sten aufhört, die die Welt zu verbergen sucht“und danken wir damit auch diesen Geschwi-stern im Glauben für die Hoffnung, die sie be-zeugen.

Der Orden im Einklang mit der weltweiten Kirche

Angesichts der Verfolgungen: „Unterschätzenwir die Kraft des Gebetes nicht!“

Eine Flüchtlingsfamilie im Nahen Osten, diehofft, eines Tages in das Land ihrer Vorfahrenzurückkehren zu können. (Foto: Kirche in Not).

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IV N° XXXVIII - APRIL 2015

Vultus: www.vatican.va). Bei der letztenSitzung des II. Vatikanischen Konzils am7. Dezember 1965 verwies der selige Paul VI.auf den barmherzigen Samariter als Vorbild

für die Erneuerung der Kir-che. „Seid barmherzig wiees auch euer Vater ist!“(Lk 6,36). Jedem wird alsoangeboten, persönlich aufdiesen Aufruf Christi zuantworten und dann ge-meinsam entsprechendzu leben. Alle Pilger – ins-besondere die Mitgliederdes Ordens vom HeiligenGrab – werden diese Erfah-rung zunächst im Sakra-ment der Versöhnung ausAnlass dieses HeiligenJahres machen, um dannseine demütigen und fröhli-chen Zeugen zu werden.In der schweren Verfolgung,

Bei der Bußfeier „24 Stunden für denHerrn“ am Freitag, den 13. März hattePapst Franziskus eine Überraschung

für uns bereit. Aus Anlass des zweiten Jahres-tages seiner Wahl zum Bi-schof von Rom kündigte erfür den 8. Dezember diesesJahres, dem Hochfest derUnbefleckten Empfängnis,die Eröffnung eines außer-ordentlichen Jubiläums an,in dessen Zentrum dieBarmherzigkeit Gottes steht.Es soll bis zum 20. Novem-ber 2016, dem Christkönigs-fest dauern. Dieses Ereignis,das Papst Franziskuswünscht, folgt auf die Bi-schofssynode über die Fami-lie und soll an den 50.Jahrestag des Abschlussesdes II. Vatikanischen Kon-zils erinnern (Misericordiae

aus der Diözese Patriarchaldiözese Jerusalemfreut: „Sie sind für uns Licht und Trost mit-ten in unseren Schwierigkeiten.“ Der Patri-arch war glücklich, dass die Diözese auf dasVorbild und das Gebet dieser beiden JüngerChristi zählen kann und dankte all jenen, diedazu beigetragen haben, ihr Zeugnis bekanntzu machen. Alle, die es ermöglichen können,lud er ein, an den Feiern teilzunehmen, dieaus Anlass dieser Heiligsprechungen in Romund im Heiligen Land stattfinden werden,und zwar insbesondere die Mitglieder des Or-dens vom Heiligen Grab. Zu diesem Themakönnen Sie einen sehr schönen Hirtenbriefvon Msgr. Twal mit dem Titel lesen: „Aufdem Weg der Heiligkeit“: www.lpj.org

Beim Konsistorium der Kardinäle, diesich im Februar dieses Jahres in Romum Papst Franziskus versammelt hat-

ten, wurde das Datum der Heiligsprechungder beiden palästinensischen Heiligen ange-kündigt. Am 17. Mai 2015 werden SchwesterMaria-Alphonsine, Gründerin der Rosen-kranzschwestern, und Schwester Maria vonJesus dem Gekreuzigten des Karmel vonBethlehem von der Kirche heiliggesprochen(siehe ihren Steckbrief in unserem letztenNewsletter). Der lateinische Patriarch von Je-rusalem, Seine Seligkeit Fouad Twal gab inRom der Freude der katholischen Gemeindeim Heiligen Land Ausdruck, die sich über dieHeiligsprechung zweier Töchter Palästinas

Zwei neue palästinensische Heilige

Ein außerordentlichesJubiläum der Barmherzigkeit

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V N° XXXVIII - APRIL 2015

Unter den neuen Kardinälen, die der Papst beim Konsistorium vom Februar diesesJahres kreierte, sind vier Mitglieder des Ordens vom Heiligen Grab. Unser Gebet be-gleitet sie bei diesem Auftrag, der ihnen anvertraut wurde, um die Aktionen des

Heiligen Vaters im Dienst an der weltweiten Kirche zu unterstützen. Es handelt sich um denPatriarchen von Lissabon, Seine Eminenz Kardinal Manuel José Macário do Nascimento Cle-mente – Großprior des Ordens in Portugal seit 2013 –, Seine Eminenz Kardinal Edoardo Me-nichelli, Erzbischof von Ancona, Seine Eminenz Kardinal Francesco Montenegro, Erzbischofvon Agrigente, sowie um Seine Eminenz Kardinal José de Jésus Pimiento Rodriguez, ehema-liger Erzbischof von Manizales in Kolumbien, der bei diesem Ereignis wegen seines hohenAlters nicht in Rom war. Durch ein Motu proprio von Kardinal Edwin O’Brien, Großmeisterdes Ordens, vom 14. Februar 2015 wurde jeder von ihnen in den Rang des Großkreuzritterserhoben.

die die Heilige Kirche gerade von Pakistanbis Nigeria, über Libyen, Syrien und den Irakdurchmacht, weidet der Nachfolger Petri sei-ne Herde inmitten zahlreicher Drangsale.Möge dieses Jubiläum „jedem Menschen un-

serer Zeit Trost spenden“, gemäß demWunsch von Papst Franziskus, der uns daranerinnert, dass „Gott alles vergibt und immervergibt“ (Predigt vom 13. März 2015).

Bei der jüngsten Reise von Papst Franzis-kus in Kampanien schätzten wir seinGebet am Grab des seligen Bartolo

Longo, einem Ritter des Ordens vom Heili-gen Grab, in dem Marienwallfahrtsort, dendieser Apostel des Rosenkranzes in der Näheder Ruinen des antiken Pompeji erbauenließ, das durch den Vulkanausbruch desVesuvs zerstört worden war. Bartolo Longo,ein bekehrter Laie, der auch den Spiritismuskennengelernt hatte, schuf Waisenhäuserund Schulen, die die soziale Fruchtbarkeitdes christlichen Glaubens und seine Machtder Liebe deutlich machten. Gestützt aufdieses geistliche Patronat ermahnte der Papst

die Bevölkerung der Gegend, angesichts derKriminalität zu reagieren, und er erinnertedaran, dass das Böse für einen Christennie das letzte Wort hat. „Ein Frühling derHoffnung“ lautete zu Recht die Schlagzeiledes Osservatore Romano am Tag nach demBesuch des Papstes in Pompeji und in Nea-pel, in der Hölle der „Gomorra“. Seine Begeg-nung mit den Kindern des sehr unterprivile-gierten Stadtteils Scampia, einem Vorortvon Neapel, hinterließ einen bleibenden Ein-druck, als die Kinder ihn bestürmten undumringten wie Jesus im Evangelium. Seineeinmalige Fähigkeit, Beziehungen aufzuneh-men, berührte die Herzen – weit mehr als

Mitglieder des Ordensunter den neuen Kardinälen

Papst Franziskus in den Fußstapfendes seligen Bartolo Longo,

einem Ritter des Ordens

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Für die, die wie die Ritter und Damen desRitterordens vom Heiligen Grab ihre ei-gene Berufung zur Heiligkeit so radikal

auf den Tod und die Auferstehung Jesu grün-den, stellt das Grabtuch von Turin eine zusätz-liche Gelegenheit dar, die unendliche Liebedes Vaters zu bewundern. „Denn Gott hat dieWelt so sehr geliebt, dass er seinen einzigenSohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt,nicht zugrunde geht, sondern das ewige Lebenhat“ (Joh 3,16).

Das Turiner Grabtuch ist ein Leintuch, dasdas Bild eines Mannes trägt, der nach einerReihe von Folterungen und einer Kreuzigunggestorben ist. Der Tradition nach ist es dasGrabtuch, das dazu diente, den Leib Jesu nachseiner Abnahme vom Kreuzeinzuhüllen. Auf sehr zärtli-che und tiefgreifende Weisenannte Johannes Paul II. beiseinem Besuch in Turin 1998das Grabtuch „den Spiegeldes Evangeliums“.

Benedikt XVI., Pilger bei

der Ausstellung im Jahr 2010, bot folgende Er-klärung für das an, was nur ein einfachesTuch sein könnte, aber in Wirklichkeit vielmehr ist: „Wie spricht das Grabtuch? Esspricht durch das Blut, und Blut ist Leben!Das Grabtuch von Turin ist eine mit Blut ge-malte Ikone; das Blut eines gegeißelten, dor-nengekrönten, gekreuzigten und an der rech-ten Seite durchbohrten Mannes. Das Bild, dasin das Turiner Grabtuch eingeprägt ist, ist daseines Toten, aber das Blut spricht von seinemLeben.“

Möge die Ausstellung 2015 am Ende unse-res Weges durch die Fastenzeit eine Zeit sein,in der wir in der Osterfreude von neuem dieBedeutung des Kreuzes und des leeren Grabes

im Leben jedes Ordensmitglie-des bedenken.

Für weitere Auskünfte zurOrganisation der Ausstellung,die vom 19. April bis 24. Juli inder Kathedrale von Turin statt-findet, schauen Sie bitte aufder offiziellen Website nach:www.sindone.org.

Das Turiner Grabtuch, Spiegel desEvangeliums und eine mit Blut gemalte Ikone

die Worte – einmal mehr zutiefst und ermun-terte so zum Guten, das lautlos geschieht.„Wenn du die Hoffnung nicht siehst, mussdu sie in dir finden“, könnte man die Bot-schaft zusammenfassen, die er den ärmstenBewohnern dieser italienischen Stadt brachte,die von einer endemischen Arbeitslosigkeit

und Verdorbenheit geschädigt ist. Betenwir zu Bartolo Longo, dem bis heute einzigenLaienmitglied des Ordens vom HeiligenGrab, das seliggesprochen wurde, dass seinVorbild des Gebetes und der Nächstenliebeuns im Alltag auf dem Weg der Heiligkeit in-spiriert.

Papst Franziskus betet in Pompeji vor dem Leib des seligen Bartolo Longo, Ritter vom Heiligen Grab,Diener der Armen und Apostel des Rosenkranzgebetes.

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VII N° XXXVIII - APRIL 2015

Eine neue Websitedes Großmagisteriums

Die Website des Großmagisteriums des Ordens, die in die vom Heiligen Stuhl integriertist, steht nun in einer aktuelleren Form zu Verfügung, die die Navigation erleichtert.(1)

Eine weitere Frucht der Arbeit, die vom Kommunikationsdienst und Internet-Dienst desHeiligen Stuhles unternommen wurde: eine neue, autonomere Website des Großmagisteriumswird gerade erstellt und dürfte im Herbst dieses Jahres aus Anlass der Eröffnung des Jubiläumsder Barmherzigkeit ins Leben gerufen werden. Die existierende Website wird weiterhin histori-sche Informationen bezüglich des Ordens enthalten und auf die neue Website verweisen – diedirekt vom Kommunikationsdienst des Großmagisteriums verwaltet wird – was die Aktualitätbetrifft.

(1) Die englische Website: http://www.vatican.va/roman_curia/institutions_connected/oessh/index_en.htm

Die Aktionen des Großmagisteriums

Im März machte die Kommission desGroßmagisteriums des Ordens für dasHeilige Land einen ihrer regelmäßigen

Besuche vor Ort, um den Fortschritt der Pro-jekte zu verfolgen, die das Großmagisteriumjedes Jahr billigt, und um die möglichen Pro-jekte für 2015 zu prüfen. Was die bereits aus-geführten Projekte anlangt, so ist es stets einegroße Freude, die positiven Wirkungen derVerbesserung der Strukturen festzustellen,

die im Lauf der Jahre finanziert wurden. Einedieser Wirkungen ist das Lächeln und dieFreude dieser Kinder (Foto rechts), die sich ineinem der neuen Klassenzimmer des Institu-tes von Mafraq befinden, wo letztes Jahr Bau-arbeiten durchgeführt wurden, um ein weite-res Stockwerk aufzubauen.

Während dieser Besuche versäumte dieKommission – die aus dem Vorsitzenden Tho-mas McKiernan (USA), aus Heinrich Dick-

Wenn man die verwirklichtenProjekte sieht…

Im März: Besuch vor Ort der Kommission für das Heilige Land

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VIII N° XXXVIII - APRIL 2015

mann (Deutschland) und aus BartholomewMcGettrick (Schottland) besteht – die Gele-genheit nicht, mit denen zusammenzutreffen,die Tag für Tag mit den christlichen Gemein-den vor Ort arbeiten. Während dem Besuchim März traf die Kommission mit Msgr. Giu-seppe Lazzarotto, dem apostolischen Nuntiusin Israel, mit Pater Pierbattista Pizzaballa,dem Kustos im Heiligen Land, und mit Clau-

dio Maina, dem Direktor des Sekretariatesfür die Solidarität mit dem Heiligen Land zu-sammen. Zudem konnte die Kommission inTel-Aviv den Jesuitenpater David Neuhausüber die bedeutende Arbeit sprechen hören,die in der katholischen, Hebräisch sprechen-den Gemeinde und im Bereich der Aufnahmevon Migranten und Flüchtlingen vollbrachtwird.

Msgr. Scicluna, Ritterund Erzbischof von Malta

Mgr Charles Jude Sci-cluna, damals nochWeihbischof von

Malta, empfing am 17. De-zember 2014 die Investituraus den Händen des Großmei-sters des Ordens in der Kapel-le des Großmagisteriums imPalast Della Rovere (unser Fo-to). Er wurde am 3. März die-ses Jahres von Papst Franzis-kus zum Erzbischof von Maltaernannt. Wir vertrauen seinepastoralen Gebetsanliegenund die seiner Diözese mit ih-rem reichen historischen undgeistlichen Erbe der Fürbittedes Seligen Jungfrau Maria,Königin von Palästina an.

Die nächsten Treffendes Großmagisteriums

Die Frühjahrsversammlung des Großmagisteriums findet vom 21. bis 22. April 2015 inRom im Palazzo Della Rovere statt, insbesondere mit dem Bericht des Vorsitzenden derKommission für das Heilige Land über die verwirklichten oder noch laufenden Projekte.

Die Versammlung der europäischen Statthalter findet am 11. und 12. Mai statt, während die deramerikanischen Statthalter vom 4. bis 6. Juni 2015 in Quebec erfolgt. Unser nächster Newsletterwird über diese drei für das Leben des Ordens bedeutenden Ereignisse berichten.

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IX N° XXXVIII - APRIL 2015

Pater Neuhaus, eine Ihrer Aufga-ben ist es, die Seelsorge der Mi-granten in Israel zu koordinieren.

Am 9. Mai 2015 leitete der Apostoli-sche Nuntius eine Messe zu Ehren Un-serer Lieben Frau Vorbild der Tüchtig-keit im Zentrum für die Migranten,das dank des großzügigen Beitrags derMitglieder des Ordensgebaut werden konnte.Inwiefern könnte die-ses Ereignis in Anbe-tracht des Vorzugs, dendie Kirche den Ärmstengibt und der im Mittel-punkt ihrer Missionsteht, als historisch be-zeichnet werden? Wir haben beschlossen,

jedes Jahr am 10. Mai (oderam Samstag, der diesem Da-tum am nächsten liegt) einFest einzurichten. UnsererLieben Frau Vorbild derTüchtigkeit ist eine Darstel-lung Unserer Lieben Frau alsBeschützerin der Migrantenin Israel. Wir haben diesenNamen für unser neues Seel-sorgezentrum gewählt, dasim Februar 2014 eröffnet und in großem Maßvom Ritterorden vom Heiligen Grab finan-ziert wurde. Die ikonographische Darstel-lung, die für das Zentrum gemalt wurde, sagtalles: die Heilige Jungfrau versammelt alleMigranten unter ihrem Mantel. Viele dieser

Migranten sind starke Frauen, die gezwungenwaren, ihre Häuser und ihre Familien imStich zu lassen, um finanziell für ihre Bedürf-nisse aufzukommen.

Am Samstag, den 9. Mai dieses Jahres fei-ert der Nuntius in Israel, Seine ExzellenzMsgr. Giuseppe Lazzarotto dieses Fest zumersten Mal. Wir hoffen, dass dies eine Gele-

genheit ist zu zeigen, dassdie Kirche von Jerusalemsich ganz besonders für die-se Gläubigen interessiert, dieWanderarbeitnehmer undAsylbewerber sind, und dasssie sie versammeln will, umsie zu trösten, sie zu ermuti-gen und in ihrem Namen zusprechen.

Die kleine katholische,Hebräisch sprechendeGemeinde, derenHauptseelsorger Siesind, versammelte et-wa 800 Personen undist sehr engagiert imDienst an den zahlrei-chen katholischen Mi-granten, die eine Ge-meinschaft bilden, die

auch in größerem Maß Hebräischspricht, aber einen ungewissen Aufent-haltsstatus hat. Sie teilen die alltäglichenGegebenheiten der israelischen, haupt-sächlich jüdischen Gesellschaft. KönnenSie uns die Verbindung zwischen diesen

Der Orden und das Heilige Land

Die Kirche in Jerusalem nimmtsich der Migranten an

Gespräch mit Pater David Neuhaus, Jesuit, Patriarchalvikarfür die Hebräisch sprechenden Katholiken in Israel und

Koordinator der Pastoral für Migranten

Ikone Unserer Lieben Frau Vorbildder Tüchtigkeit, Beschützerin der

Migranten in Israel.

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beiden Gemeinschaften beschreiben, diederselbe Glaube an Christus vereint, unduns sagen, wie die Gegenwart der Mi-granten in Israel sich seit den 90er Jah-ren weiterentwickelt hat?

Heute gibt es in Israel in der israelisch-jü-dischen, Hebräisch sprechenden Gesellschaftzwei katholische Gemeinschaften. Es gibt ei-ne kleine, bunt zusammengewürfelte Ge-meinschaft von Katholiken, die Bürger sind.Die meisten von ihnen sind Mitglieder vonFamilien jüdischer Herkunft (Ehepartneroder Kinder von Juden), andere sind, Juden,die zum Katholizismus konvertiert sind oderKatholiken, die wegen ihrer Arbeit oder ihresAuftrags in der jüdischen Gesellschaft leben.Es handelt sich um etwa 600 bis 800 Perso-nen, die auf die sieben Gemeinden haupt-sächlich in den großen Städten Israels aufge-teilt sind.

Es gibt eine andere Gruppe von Katholi-ken: Sie sind zahlenmäßig viel größer und le-

ben in demselben Milieu. Es handelt sich umetwa 60 000 bis 70 000 Katholiken, die Wan-derarbeitnehmer und Asylbewerber haupt-sächlich asiatischer und afrikanischer Her-kunft sind. Sie sind keine Bürger, sondernlangjährige Einwohner. Obwohl sie nur soviel Hebräisch sprechen, um arbeiten zu kön-nen, und sie in ihren Muttersprachen beten(Tagalog, Konkani, Cinghalais, Malayalam,Tigrigna), sprechen ihre Kinder Hebräisch,da sie in der jüdischen Gesellschaft geborenund aufgewachsen sind, die Hebräischspricht. Die katholischen, Hebräisch spre-chenden Gemeinden sind berufen, auf dieseriesige Bevölkerung von Katholiken zuzuge-hen, die wenigen Mittel zu teilen, die sie zuVerfügung haben, und ihre Kinder zu erzie-hen. Alle Hebräisch sprechenden Gemein-schaften engagieren sich jetzt intensiv, umdiesen Gemeinschaften von Migranten dieHand zu reichen.

Das Gespräch führte François Vayne

Ein christliches Medien-Zentrum, umdie Übertragung von Nachrichten aus

dem Heiligen Land zu erleichtern

Bei der Pressekonferenz des Lateinischen Patriarchates von Jerusalem am 18. Dezember wur-de die Initiative des christlichen Medien-Zentrums vorgestellt, das auf den Wunsch der Ver-sammlung der katholischen Ordinarien im Heiligen Land geschaffen wurde. Pater Pierbatti-

sta Pizzaballa, Kustos im Heiligen Land, erklärte, dass es sich um ein Organ handle, das „trotz derzahlreichen Schwierigkeiten eine Anregung sein will, um die Erwartungen der Welt bezüglich desHeiligen Landes zu erfüllen und zu versuchen, über das zu informieren, was sich dort ereignet,und dabei jede Form von Parteilichkeit zu vermeiden.“ Dieses neue Zentrum, das von der Kusto-die des Heiligen Landes verwaltet wird, doch allen christlichen Kirchen von Jerusalem zur Verfü-gung steht, sieht auch vor, die verschiedenen christliche Medien zu koordinieren und zu unter-stützen, die bereits über die Nachrichten im Heiligen Land berichten und vor Ort arbeiten.

DasSeelsorgezentrumfür die Migranten,

das dank derGroßzügigkeit des

Ordens erbautwurde.

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XI N° XXXVIII - APRIL 2015

Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Seine Seligkeit Fouad Twal nahm dankbardie Initiative des Staatssekretariates des Heiligen Stuhles an, eine Kommission adhoc einzurichten, um die optimale Entwicklung der amerikanischen Universität

von Madaba in Jordanien sowie ihren vollen Beitrag zur Gesellschaft in den kommendenJahren zu sichern. Die Kommission verfügt über eine völlige Unabhängigkeit, um ihre Auf-gaben unter Achtung der jordanischen Gesetze wahrzunehmen. Sie arbeitet eng mit demLateinischen Patriarchat von Jerusalem zusammen, das dieses Projekt fördert und Eigentü-mer der Universität ist, und übermittelt seine Berichte direkt an das Staatssekretariat. Pro-fessor Agostino Borromeo, der Generalgouverneur des Ordens vom Heiligen Grab, wurdeeingeladen, diese Kommission zu bilden und ihre Arbeiten zu koordinieren. Nachdem dieKommission offiziell den Auftrag vom Staatssekretariat empfangen hatte, begann sie ihreArbeiten im November 2014 und reiste nach Jordanien, wo sie die drei folgenden, großenBereiche als ihre Arbeitsgebiete ausmachte:

– Die finanzielle Stabilität, die Ausführbarkeit und die Integrität der Universität– Die Leitung und die Verwaltungsstrukturen der Universität– Die akademische Planung der Universität.Um diese Ziele zu erreichen, schuf die Kommission ein lokales Verwaltungskomitee, das

die Arbeiten der Universität bis Juli 2015 aus der Nähe mit verfolgen und koordinierensoll. In dieser Zeitspanne wird auch eine Reihe von ständigen Verfügungen eingerichtet.Die Planung wird ebenfalls weiterverfolgt, um die akademische Entfaltung der Universitätzu sichern.

Eine Kommissionfür die Universität Madaba

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XII N° XXXVIII - APRIL 2015

„Unsere junge und kleine Statthalte-rei kann sich nicht rühmen, einegrößere oder längere Erfahrung zu

haben als andere. Wir waren jedoch direktoder indirekt in den Prozess einbezogen, derzur Schaffung gewisser Statthaltereien inEuropa geführt hat.

Auf der Grundlage dieser Erfahrung glau-ben wir, dass zwei Hauptfaktoren zur Schaf-fung einer Statthalterei führen: eine genügen-de Anzahl geeigneter Kandidaten, die in denOrden eintreten wollen, und die Unterstüt-zung durch eine andere Statthalterei, die aktivist und gut funktioniert.

Unsere Statthalterei wurde im November2003 vom damaligen Großmeister KardinalCarlo Furno gegründet. Der ganze Prozesswurde von Bo Theutenberg verfolgt, der da-mals Statthalter für Schweden und jetzt Mit-glied des Großmagisteriums ist. Unsere Mit-brüder aus England und aus Wales waren unseine große Hilfe, sie nahmen sich Zeit, umuns zu begegnen und uns beizubringen, wieman eine Statthalterei des Ordens leitet. Dieenglischen Mitbrüder haben auch unsere er-ste Investitur in Stockholm organisiert, die imSeptember 2004 von Seiner Seligkeit MichelSabbah, dem damaligen Großprior des Or-dens gefeiert wurde.

In der ersten Zeit empfingen sogar die nor-wegischen Mitglieder die Investitur in unse-rer Statthalterei. Dank der wachsenden Zahlgeeigneter Bewerber, gelang es unseren dyna-mischen und selbstlosen norwegischen Mit-brüdern in kurzer Zeit, ihre eigene Magistral-delegation zu gründen.

In Anbetracht dessen, dass zwei Mitgliederunserer Statthalterei kroatischer Abstammung

sind, ergriffen wir vor einigen Jahren die In-itiative, eine neue Magistraldelegation inKroatien zu gründen, einem Land, in dem et-wa vier Millionen Katholiken leben. Vor fünfJahren wurde diese Initiative der Bevölkerungvor Ort anvertraut und wir hoffen, dass die-ser Prozess bald zur Gründung einer neuenOrdensgruppe in dieser Nation führt, die dieHeimat des seligen Kardinals Aloysius Stepi-nac, einem Ritter vom Heiligen Grab ist.

Derzeit hilft unsere Statthalterei den Ka-tholiken in Dänemark, eine Statthalterei in ih-rem Land zu gründen. Viele Jahre lang such-ten wir geeignete Bewerber, um die Grundla-ge für die zukünftige Statthalterei zu bilden.Letztes Jahr fand eine historische Investitur inStockholm statt: zwei neue Mitglieder, zweiDänen, traten in den Orden ein. Die nächsteInvestitur der schwedischen Statthalterei wirdin Kopenhagen in Dänemark mit neuen däni-schen Bewerbern stattfinden.

Und schließlich erwähnen wir mit Stolz,dass unsere Statthalterei die Gründung derMagistraldelegation der Tschechischen Repu-blik unterstützt hat dank des persönlichenKontaktes unsers Statthalters Stefan Ahren-stedt mit Msgr. Jan Graubner, dem derzeiti-gen Großprior, und Dr. Jiri Porízka, PhD, der-zeit Magistraldelegierter.

Abschließend können wir sagen, dass meh-rere neue Statthaltereien dank der persönli-chen Initiative und dem Engagement der Mit-glieder des Ordens gegründet wurden. Diebeiden wesentlichen Faktoren für das Gelin-gen dieses Prozesses sind in erster Linie einegenügende Anzahl möglicher Mitglieder so-wie die Unterstützung durch eine andereStatthalterei.“

Um die Schaffung neuerStatthaltereien zu unterstützen

Das Leben der Statthaltereien

Die Statthaltereien sind eingeladen, hier über die Art zu berichten, wie dieMitglieder des Ordens die Osterzeit gelebt haben. Treten Sie mit uns in Verbindung

und teilen Sie uns Ihre Erfahrungen diesbezüglich in der nächsten Newsletterim Sommer 2015 mit uns: [email protected]

Die Statthalterei für Schweden gibt Zeugnis