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Nachbarschaften und Kitas als Kon- texte kindlicher Gesundheit und Ent- wicklung - Ergebnisse einer cross- classied Mehrebenenanalyse Thomas Groos, [email protected], Tel.: 0234-32-23381 | 13.12.2012 | Geographisches Institut - Ruhr-Universitt Bochum

Nachbarschaften und Kitas als Kontexte kindlicher ......I Schätzung der Mehrebenenmodelle mit Prozedur xtmelogit in Stata. I Nachbarschaftskonstruktion und Distanzberechnungen mit

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Nachbarschaften und Kitas als Kon-texte kindlicher Gesundheit und Ent-wicklung - Ergebnisse einer cross-classified Mehrebenenanalyse

Thomas Groos, [email protected], Tel.: 0234-32-23381| 13.12.2012 | Geographisches Institut - Ruhr-Universität Bochum

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Inhaltlicher Forschungshintergrund

I Nachbarschaften sind Kontakt- und Interaktionsräume fürKinder.

I Nachbarschaften sind, neben Familie und Kitas, Orte derSozialisation (Bronfenbrenner, 1976).

I Aber: Verinselung kindlicher Aktionsräume (Zeiher, 1990)und Verhäuslichung bei Vorschulkindern.

+ Sind Ungleichheiten zwischen Sozialräumen und Settingsnur Kompositionseffekte oder eigenständige Kontexteffekte?

+ Wie groß ist der Einfluss von Nachbarschaften auf diekindliche Gesundheit/Entwicklung?

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Methodischer Forschungshintergrund

I Problem 1: auf Grund des Datenzugangs undDatenschutzbestimmungen bislang ausschließlicheVerwendung administrativer Raumeinheiten alssozialräumliche Kontextemöglich+ theoretisch begründbare und praktisch durchführbareSozialraumabgrenzung (Nachbarschaften) ist notwendig,aber fast nie möglich.

I Problem 2: Kontrolle weiterer Kontexte (z. B. Kita,Grundschule) häufig nicht möglich bzw. außer Achtgelassen (hierarchische Mehrebenenanalysen)+ gleichzeitige Kontrolle von Kita und Nachbarschaft alsKontexte kindlicher Entwicklung notwendig (cross-classifiedMehrebenenanalyse).

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Forschungsfragen

1. Was ist eine Nachbarschaft und wie kann diese für Kinderkonstruiert werden?

2. Sind Nachbarschaften und Kitas eigenständige Kontextekindlicher Gesundheit und Entwicklung?

3. Wie groß ist der Einfluss von Nachbarschaften und Kitas imVerhältnis zu individuellen und familiärenEinflussmerkmalen?

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Zur Konstruktion von Nachbarschaften I

I Administrative Gebietsgliederung in Mülheim an der Ruhr(28 Statistische Bezirke) umfasst ∅ 6.000 Einwohner.

I Gebiete sind zu groß und in sich zu heterogen+ Kontexteffekte werden unterschätzt (Nonnenmacher,2007).

I Nachbarschaftlicher Aktionsraum von Einschulungskindernbeträgt häufig nur wenige hundert Meter (Blinkert, 1993).

+ Notwendigkeit, theoretisch plausiblere, kleineresozialräumliche Kontexte zu bestimmen.

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Zur Konstruktion von Nachbarschaften III Annahme: Aktionsraum von Einschulungskindern ist klein und vor

allem begrenzt durch Mobilitätsbarrieren.I Ziel: Kleinere sozialräumliche Einheiten bilden als bestehenden 28

Statistischen Bezirke Mülheims.I Vorgehen: Abgrenzung der Nachbarschaften durch

Hauptverkehrsstraßen, Bahnlinien und die Ruhr mit GIS (spiegelträumliches Muster sozialer und ethnischer Segregation sehr gutwider (Grannis, 1998)).

I Nachbarschaften mit weniger als 3 Kindern werden ausDatenschutzgründen mit angrenzender Nachbarschaftzusammengefasst.

I Über geokodierte Adressen ist exakte Zuordnung jedes Kindes zurneuen Nachbarschaft möglich (Vorteil der abgeschottetenStatistik).

I Ergebnis: 92 Nachbarschaften, in denen Einschulungskinderwohnen.

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Sprachauffälligkeit: individuelle und familiäre Einflussfaktoren

I Sprachauffälligkeiten und Sprachstörungen bei Kindernberuhen auf einer Vielzahl möglicher organischer undpsychosozialer Risikofaktoren.

I Nur ein Teil kann über Daten aus derSchuleingangsuntersuchung kontrolliert werden+ mögliches Problem, wenn nicht kontrollierte Merkmalesystematisch zwischen den Kontexten streuen!

I Kontrolle von: Geburtsgewicht unter 1500g (als Proxy fürFrühchen), elterlichem Bildungs- undAusbildungshintergrund, Geschlecht, Alter, ethnischerHerkunft, Kitadauer, Medienkonsum, Vorsorgeverhalten,Familienkonstellation (Alleinerziehend, leibliche Eltern,Anzahl Geschwister); Distanz zum nächsten Kinderarzt.

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Wirkmechanismen von Kontexten

1. Epidemische Ansteckung+ Einflüsse der Peergruppe.

2. Kollektive Sozialisation+ Einflüsse der Erwachsenen; Soziale Kohäsion & SozialesKapital.

3. Infrastrukturelle Einflüsse+ lokale Infrastrukturausstattung undInstitutionsmerkmale, lokaleUmweltbedingungen/-einflüsse, kleinräumigeFlächennutzungsmöglichkeiten . . .

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Sprachauffälligkeit: kontextuelle Einflussfaktoren

Kontrolle von AggregatmerkmalenI durchschnittliche elterliche Bildung (als Proxy für Soziales

Kapital) und durchschnittlicher Anteil an sprachauffälligenKindern (als Proxy für Merkmale der Peergruppe) imjeweiligen Kontext.

Kontrolle von KitamerkmalenI Ausrichtung der Kita (städtisch, privat, evangelisch,

katholisch) und pädagogisches Konzept (Early Excellence).Kontrolle von Sozialraummerkmalen

I kleinräumige Flächennutzungsmöglichkeiten.

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Datenanalyse und Datengrundlage

DatenanalyseI Schätzung der Mehrebenenmodelle mit Prozedur xtmelogit

in Stata.I Nachbarschaftskonstruktion und Distanzberechnungen mit

ArcGIS.Datengrundlagen

I Schuleingangsuntersuchungen der Jahre 2007/2008 bis2010/2011 von Mülheim an der Ruhr mit freiwilligemElternfragebogen + Bielefelder Modell.

I Städtische Geodaten & Baublockdatei.

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Logistische hierarchische Mehrebenenregressionsmodelle für Sprachauffälligkeit - Teil 1

Modell 1a Modell 2a Modell 3aKita SB NB

Anzahl Kinder 3805 3805 3805Anzahl Kontexte 70 28 92Intraklassenkorrelation Nullmodell 2,4% 2,5% 4,2%

Quelle: eigene BerechnungenDatenbasis: Schuleingangsuntersuchung Mülheim an der Ruhr 2007/08 bis 2010/11

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Logistische hierarchische Mehrebenenregressionsmodelle für Sprachauffälligkeit - Teil 2

Modell 1b Modell 2b Modell 3bKita SB NB

Mädchen .58*** .58*** .58***Alter (Halbjahre) .59*** .59*** .59***Geburtsgewicht unter 1500g 2.00* 1.98* 1.99*Elternbildung .63*** .63*** .63***Weniger als 2 Kitajahre 2.10*** 2.10*** 2.09***

Anzahl Kinder 3805 3805 3805Anzahl Kontexte 70 28 92Intraklassenkorrelation Nullmodell 2,4% 2,5% 4,2%Intraklassenkorrelation Schätzmodell 0,4% 0,0% 0,3%Erklärte Varianz 10,3% 10,3% 10,2%

dargestellt sind Odds Ratios; Signifikanz: p< 0,01:***, p<0,05:**, p<0,10:*, Quelle: eigene BerechnungenDatenbasis: Schuleingangsuntersuchung Mülheim an der Ruhr 2007/08 bis 2010/11

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Logistische hierarchische Mehrebenenregressionsmodelle für Sprachauffälligkeit - Teil 3

Modell 1b Modell 1c Modell 2b Modell 2c Modell 3b Modell 3cKita Kita SB SB NB NB

Mädchen .58*** .58*** .58*** .58*** .58*** .59***Alter (Halbjahre) .59*** .59*** .59*** .59*** .59*** .60***Geburtsgewicht unter1500g

2.00* 2.11** 1.98* 2.04* 1.99* 2.06*

Elternbildung .63*** .68*** .63*** .67*** .63*** .70***Weniger als 2 Kitajahre 2.10*** 2.00** 2.10*** 2.00*** 2.09*** 1.99***

Anteil an sprachauffälligenKindern im Sozialraum

- - - 1.21*** - 1.46***

Anteil an sprachauffälligenKindern in Kita

- 1.36*** - - - -

Anzahl Kinder 3805 3805 3805 3805 3805 3805Anzahl Kontexte 70 70 28 28 92 92IntraklassenkorrelationNullmodell

2,4% 2,4% 2,5% 2,5% 4,2% 4,2%

IntraklassenkorrelationSchätzmodell

0,4% 0,0% 0,0% 0,0% 0,3% 0,0%

Erklärte Varianz 10,3% 12,4% 10,3% 11,0% 10,2% 13,4%Anteil erklärte VarianzKontext von gesamt

- 16,9% - 6,4% - 23,9%

dargestellt sind Odds Ratios; Signifikanz: p< 0,01:***, p<0,05:**, p<0,10:*, Quelle: eigene BerechnungenDatenbasis: Schuleingangsuntersuchung Mülheim an der Ruhr 2007/08 bis 2010/11

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Logistische cross-classified Regressionsmodelle für Sprachauffälligkeit - Teil 1

Modell 4a Modell 5aKita & SB Kita & NB

Anzahl Kinder 3805 3805Anzahl Kontexte 832 982Intraklassenkorrelation Nullmodell 4,8% 1,3%

Quelle: eigene BerechnungenDatenbasis: Schuleingangsuntersuchung Mülheim an der Ruhr 2007/08 bis 2010/11

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Logistische cross-classified Regressionsmodelle für Sprachauffälligkeit - Teil 2

Modell 4b Modell 5bKita & SB Kita & NB

Mädchen .58*** .58***Alter (Halbjahre) .59*** .59***Geburtsgewicht unter 1500g 1.97* 1.98*Elternbildung .63*** .63***Weniger als 2 Kitajahre 2.10*** 2.10***

Anzahl Kinder 3805 3805Anzahl Kontexte 832 982Intraklassenkorrelation Nullmodell 4,8% 1,3%Intraklassenkorrelation Schätzmodell 0,7% 0,0%Erklärte Varianz 10,3% 10,3%

dargestellt sind Odds Ratios; Signifikanz: p< 0,01:***, p<0,05:**, p<0,10:*, Quelle: eigene BerechnungenDatenbasis: Schuleingangsuntersuchung Mülheim an der Ruhr 2007/08 bis 2010/11

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Logistische cross-classified Regressionsmodelle für Sprachauffälligkeit - Teil 3

Modell 4b Modell 4c Modell 5b Modell 5cKita & SB Kita & SB Kita & NB Kita & NB

Mädchen .58*** .58*** .58*** .58***Alter (Halbjahre) .59*** .59*** .59*** .60***Geburtsgewicht unter 1500g 1.97* 2.12** 1.98* 2.11**Elternbildung .63*** .69*** .63*** .71***Weniger als 2 Kitajahre 2.10*** 1.98** 2.10*** 1.97***

Anteil an sprachauffälligen Kindern im Sozialraum - 1.06 - 1.37***Anteil an sprachauffälligen Kindern in Kita - 1.33*** - 1.15***

Anzahl Kinder 3805 3805 3805 3805Anzahl Kontexte 832 832 982 982Intraklassenkorrelation Nullmodell 4,8% 4,8% 1,3% 1,3%Intraklassenkorrelation Schätzmodell 0,7% 0,3% 0,0% 0,0%Erklärte Varianz 10,3% 12,5% 10,3% 13,7%Anteil erklärte Varianz Kontext von gesamt - 17,6% - 24,8%

dargestellt sind Odds Ratios; Signifikanz: p< 0,01:***, p<0,05:**, p<0,10:*, Quelle: eigene BerechnungenDatenbasis: Schuleingangsuntersuchung Mülheim an der Ruhr 2007/08 bis 2010/11

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Zusammenfassung bisheriger Ergebnisse für Sprachauffälligkeit

I Konstruierte Nachbarschaften sind plausiblere sozialräumlicheEinheiten als bestehende Statistische Bezirke.

I Statistische Bezirke eignen sich nicht zur Bestimmung vonKontexteffekten.

I Kontexteffekte von Nachbarschaften und Kitas sind vorhanden,aber geringer als individuelle und familiäre Merkmale.

I Nachbarschaften und Kitas wirken unabhängig voneinander undsind nicht gleichzusetzen.

I Die Sprachauffälligkeit von Kindern wird stark durch dieEigenschaften der Peergruppe geprägt.

I Einstellungen und Verhaltensweisen der Erwachsenen inNachbarschaften und Kitas können nicht kontrolliert werden.

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Kontrollierte Drittvariablen - nicht signifikantI Migrationshintergrund;I Arbeitslosigkeit Eltern;I Vorsorgeverhalten (U´s);I Übergewicht;I Medienkonsum;I Entfernung zum nächsten Kinderarzt;I Jahr der Untersuchung;I Städtische, private, kirchliche Kita;I Kleinräumige Flächennutzung in Nachbarschaft;I durchschnittliche Bildung der Eltern in den Kontexten;I Interaktionsvariablen (Geschlecht*Bildung, Bildung

individual*Bildung Kontext).I Nichtlinearitären der Kontextmerkmale.

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Literatur

Blinkert, B. (1993): Aktionsräume von Kindern in der Stadt: EineUntersuchung im Auftrag der Stadt Freiburg. Pfaffenweiler: Centaurus.Bronfenbrenner, U. (1976): Ökologische Sozialisationsforschung.Stuttgart: Klett.Grannis, R. (1998): The Importance of Trivial Streets: ResidentialStreets and Residential Segregation. American Journal of Sociology,103 (6), 1530-1564.Nonnenmacher, A. (2007): Eignen sich Stadtteile für den Nachweis vonKontexteffekten? Eine empirische Analyse am Beispiel von Disorderund Kriminalitätsfurcht. Kölner Zeitschrift für Soziologie undSozialpsychologie, 59 (3), 493-511.Zeiher, H. (1990): Organisation des Lebensraums bei Großstadtkindern:Einheitlichkeit oder Verinselung? In L. Bertels & U. Herlyn (Hrsg.),Lebenslauf und Raumerfahrung (S. 35-57). Opladen: Leske + Budrich.