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Björn Riegel/Wilhelm Gerl: Nachhaltige Raucherentwöhnung mit Hypnose Arbeitsblätter zum Buch Björn Riegel/Wilhelm Gerl Nachhaltige Raucherentwöhnung mit Hypnose Therapie-Manual für Einzelne und für Gruppen Klett-Cotta Download-Material www.klett-cotta.de

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Björn Riegel/Wilhelm Gerl: Nachhaltige Raucherentwöhnung mit Hypnose

Arbeitsblätter zum Buch

Björn Riegel/Wilhelm Gerl

Nachhaltige Raucherentwöhnung mit HypnoseTherapie-Manual für Einzelne und für Gruppen

Klett-Cotta

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Björn Riegel/Wilhelm Gerl: Nachhaltige Raucherentwöhnung mit Hypnose

Aufl istung der Handouts für Klienten

Ausgabe je nach Bedarf vor der Behandlung, Verbleib beim Interessenten

A -Methode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3B Wer zahlt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4C Selbsttest . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6D Interview . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7E Konzerne manipulieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9F Risiken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

Ausgabe an jeden Klienten während der Behandlung:

1 Effekte (bleibt beim Klienten) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 2 Diagnostik (Eingangs-Fragebogen; geht sofort zurück an Therapeut) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 3 Gewicht (nur bei Bedarf; bleibt beim Klienten) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 4 Erste Schritte (bleibt beim Klienten) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 5 Ressourcen (Fragebogen, wird in der 2. Sitzung zurückgebracht) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 6 Biochemie (bleibt beim Klienten) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 7 Vitamin B1 (bleibt beim Klienten) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 8 Hilfen zum Beenden (bleibt beim Klienten) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 9 Vertrag (wird in der 4. Sitzung vorgezeigt, ausgefüllt und zweifach unterschrieben;

verbleibt dann beim Klienten) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2010 Tag X (bleibt beim Klienten) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

Ausgabe an Klienten, die sich schwer tun, nach der Behandlung:

11 Rauchen als Sucht (bleibt beim Klienten) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

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Handout A

Hypnotherapeutische Raucherentwöhnung

ist das wirksame Verfahren zur Beendigung des Rauchens, wenn es darum geht, nicht nur aufzuhören, sondern frei zu bleiben. beruht auf dem therapeutischen Ansatz des Pioniers der modernen Hypnose Dr. Milton H. Erickson. ist auch in Fällen wirksam, in denen verhaltenstherapeutische Nichtraucher-Trai-nings, Carr-Gruppen, Zyban oder Nikotinpflaster versagen.

Die -Methode berücksichtigt neue Erkenntnisse der Suchttherapie und der Neuropsychologie, sowie lern-theoretische Aspekte. Das aktuell verfügbare Wissen zur Chemie der Sucht (Rolle der Neurotransmitter, Hormone, Nährstoffe) wird gezielt zur Auflösung der Nikotinabhängigkeit eingesetzt. wird von speziell ausgebildeten Experten, in der Regel Psychologen und Ärzte, durchgeführt.

Eine Besonderheit von ist die gezielte Nutzung der therapeutischen Hypnose und speziell geeigneter Selbst-hypnose-Techniken. Diese mobilisieren unbewusste Fähigkeiten und vermitteln, was Sie brauchen, um dauerhaft frei zu bleiben.

Mit lernen Sie, so aufzuhören, dass Sie dabei gewinnen, statt auf etwas zu verzichten.

Dafür identifizieren wir zuerst die Bedürfnisse, die Sie bisher durch das Rauchen befriedigt haben. Wir analysieren typi-sche Rauchsituationen und entwickeln dann gemeinsam mit Ihrem Unbewussten neue Möglichkeiten des Umgangs mit  solchen Situationen. Diese Aktivierung eigener Ressourcen umfasst auch solche, die unterbewusst gelagert sind. Jener Persönlichkeitsteil, der für das Suchtverhalten zuständig ist, kann dadurch erreicht und für die Lösung genutzt werden(!)

Für die konstruktive Einbeziehung des Unbewussten ist die hypnotherapeutische Methode von Milton H. Erickson die Methode der Wahl – auch weil zum Aufhören eine physiologische Umstellung erforderlich ist. Denn durch das Rauchen wirkte das Nikotin jahrzehntelang auf den Stoffwechsel und das Regulationssystem von Gehirn und Körper ein. Diese Wirkung muss korrigiert werden, um anhaltend frei bleiben zu können. Mit den Möglichkeiten der Hypnotherapie lässt sich die erforderliche Harmonisierung einleiten und nachhaltig fördern. Dies erleichtert das Aufhören und hilft, tat-sächlich frei zu bleiben.

Wissenschaftliche Studien stimmen darin überein, dass eine fundierte Entwöhnung vier bis fünf Sitzungen benötigt. In der Zeit zwischen den Sitzungen hilft Ihnen die Selbsthypnose zur Vorbereitung auf den Tag X, an dem Sie die Zigarette endgültig verabschieden. Bis zu diesem Zeitpunkt rauchen Sie noch. Es handelt sich also um das Absetzen der Zigarette zum rechten Zeitpunkt, sobald die Voraussetzungen dafür gegeben sind.

Zeitaufwand und Kosten:

kann als Einzelbehandlung oder in einer Gruppe angewandt werden (jeweils 4 Sitzungen im Abstand von 1 bis 2 Wochen).

Bei der Einzelentwöhnung dauert die erste Sitzung 90 Minuten, die drei folgenden jeweils 60 Minuten.

Bei der Entwöhnung in einer Kleingruppe dauern die erste und die vierte Sitzung jeweils 180 Minuten. Zwischen diesen beiden Gruppensitzungen gibt es zwei Einzelsitzungen mit jeweils 60 Minuten.

Die Kosten betragen – gleich ob Einzel oder Gruppe – für die erste Sitzung € 160,–, für jede der folgenden Sitzungen jeweils € 110,–, zahlbar beim betreffenden Termin.

Für Raucherentwöhnung in Institutionen kann dieses Modell hinsichtlich Zeit und Kosten geändert werden.

Weitere Informationen (u. a. Adressen von Experten für Raucherentwöhnung) finden Sie auf unserer Homepageim Internet:

www.smokex.de

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Handout B

Wer bezahlt Ihre Raucherentwöhnung?

Auf dem Gesundheits- Markt werden verschiedenste Hilfen zur Raucherentwöhnung angeboten, zum Beispiel ein Pro-gramm, das verhaltenstherapeutisch an das Problem herangeht und das mit öffentlichen Mitteln (Klartext: von Ihnen als Steuerzahler) und von Krankenkassen (mittels der Beiträge der Versicherten) subventioniert wird. Diese Raucher-entwöhnung in Gruppen wird gerne von Volkshochschulen, von Kranken kassen und in Kurkliniken angeboten. Der Unterhaltungswert solcher Gruppen und positive Auswirkungen auf das psychische Wohl der Teilnehmer sind unbe-stritten. Die Zahl derjenigen aber, die zu rauchen aufhören und nach einem Jahr noch rauchfrei sind, liegt lediglich zwischen 15 und 25 Prozent. Werden nur Nikotinkaugummis oder Nikotinpflaster eingesetzt, ist die Erfolgsquote meist noch geringer. Das sind nun mal die Fakten.

Manche betreiben ihre Entwöhnungsversuche nach dem Motto von Frühjahrskuren: »Es ist ’mal wieder Zeit, dass ich etwas unternehme; kann nicht schaden.« – Oh, doch: Unqualifizierte Versuche, mit dem Rauchen aufzuhören, können schaden! Mehrmaliges Misslingen macht mutlos und schadet dem Selbstbewusstsein. Es steht nicht nur die körperliche Gesundheit auf dem Spiel, sondern auch die Selbstachtung und der Glaube daran, in seinem Leben eigene Werte ver-wirklichen und wichtige Ziele erreichen zu können. Wegen dieser Gefahren fällt bei der Beendigung des Rauchens die Qualität der Behandlung besonders ins Gewicht; und Qualität hat bekanntlich ihren Preis.

Hinter unserer hypnotherapeutischen -Methode stehen die Forschungs ergeb nisse und die praktischen Er-fahrungen international anerkannter Fachleute, mit denen wir seit Jahren zusammenarbeiten. Eine kostenintensive Wei-terbildung stellt sicher, dass wir sehr effizient auf dem neuesten Stand arbeiten.

Sie wissen vielleicht, dass eine Therapie, für die man selber zahlt, in der Regel kürzer und wirksamer ist. Das ist durch wissenschaftliche Studien belegt. Bei der Beendigung des Rauchens zählt dieses Faktum nun ganz besonders; denn zum Einen handelt es sich beim Rauchen um keine Krankheit (weshalb Krankenversicherungen die Kostenüber nahme ver-weigern können). Zum Andern geht es bei einer ernsthaften Raucher entwöhnung nicht darum, lediglich eine Besserung zu erreichen. Bei der Beendigung des Rauchens wird eine tatsächliche und endgültige Lösung angestrebt. Es geht hier um ein klares Entweder-Oder, denn durch ein halbherziges Reduzieren der Zigaretten zahl würde das Problem nur aufrecht erhalten: Der Kampf ginge dann weiter, und nach relativ kurzer Zeit nähme die Zahl der Zigaretten wieder zu (so wie das Körper gewicht nach einer strengen Diät früher oder später wieder zunimmt).

Das bedeutet für Sie: Sie sollten sich dafür entscheiden, alle Faktoren zu nutzen, die es hoch wahrscheinlich machen, dass Sie tatsächlich frei werden – und es bleiben. Es ist schließlich Ihre Zeit, die Sie einsetzen, Ihre Kraft und Ihre Hoff-nung. Gehen Sie es deshalb gleich richtig an!

Wenn Sie sich unabhängig von äußeren Faktoren (wie einer Krankenkasse) machen, unterstützt das Ihre Ablösung von anderen abhängig machenden Dingen (wie Zigaretten und Drogen). Fangen Sie an, selber für ihre Gesundheit zu sor-gen, statt sich von der Zusage einer Kasse abhängig zu machen. Deren Leistungen sind für Notfälle des Lebens gedacht. Das Rauchen aber haben wir uns seinerzeit ohne Not zugelegt, anfangs richtig antrainiert und dem Körper auf-gezwungen. Erinnern Sie noch, wie er sich mit Husten gegen den beißenden Rauch zu wehren versuchte? Den Weg zu-rück aus dieser Abhängigkeit haben wir ebenfalls selbst zu gehen – und Sie können das auch!

Fortsetzung Ë

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Ein Zeitformat von 4 bis 5 Sitzungen hat sich für die Raucherentwöhnung mit Hypnose als besonders günstig erwiesen. Das Rückfallrisiko wird dabei wirkungsvoll reduziert und die Wahrscheinlichkeit eines dauerhaften Erfolges signifikant erhöht. Die Kosten einer solchen qualifizierten Raucherentwöhnung betragen in der Regel € 490,– für 4 Sitzungen und können bei der Steuer als »außergewöhnliche Belastung« geltend gemacht werden.

ist sicher nicht billig, dafür aber gut! Manchmal wird trotzdem gefragt:Warum ist die -Behandlung nicht billiger?

Darauf kann mit dem britischen Sozialreformer John Ruskin (1819 – 1900) geantwortet werden:Es gibt kaum etwas auf dieser Welt, das nicht irgend jemand ein wenig schlechter machen und etwas billiger verkaufen könnte,und die Menschen, die sich nur am Preis orientieren, die werden die gerechte Beute solcher Machenschaften.

Es ist unklug, zu viel zu bezahlen, aber es ist noch schlechter, wenig zu bezahlen. Wenn Sie zu viel bezahlen, verlieren Sie etwas Geld; das ist alles.Wenn Sie dagegen zu wenig bezahlen, verlieren Sie manchmal alles, weil die Sache die ihr zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann.

Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten.Wenn Sie das niedrigste Angebot annehmen, müssen Sie für das Risiko, das Sie eingehen, etwas hinzurechnen. Und wenn Sie das tun, haben Sie auch genug Geld, um für etwas Besseres etwas mehr zu bezahlen.

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Handout C

Motivations-Selbsttest

Sehr geehrte Interessentin, sehr geehrter Interessent, es geht bei unserer Raucherentwöhnung nicht um einen weiteren Versuch, mit dem Rauchen »wieder einmal aufzu-hören«. Es geht darum, von der Zigarette frei zu werden und es zu bleiben.

Ich kann Ihnen dabei helfen, wenn Sie bereit sind, die Sache realistisch zu sehen. Der Gedanke, schon bald vom Rau-chen frei zu sein, ruft nicht nur freudige Gefühle hervor. Schließlich lässt man etwas hinter sich, das einem viele Jahre auch Vorteile verschafft hat. Man kann sich dann kaum vorstellen, dass es in den typischen Rauchsituationen auch ohne Zigaretten – und sogar besser – geht. Im Moment wissen Sie noch nicht, wie das bei Ihnen funktioniert. Überprüfen Sie deshalb zuerst, ob Sie die für den Ausstieg aus der Sucht nötigen Voraussetzungen mitbringen. Fragen Sie sich dazu bitte:

1. Will ich wirklich und endgültig mit dem Rauchen aufhören? 2. Beruht meine Absicht auf einem tiefer empfundenen Bedürfnis? Ich denke also nicht bloß, ich sollte aufhören, sondern spüre eine innere Bereitschaft dazu und weiß nur nicht, wie

ich es am besten anfange.3. Will ich dazu mit einer erfahrenen Fachkraft ernsthaft zusammenarbeiten? 4. Bin ich bereit, mir die Zeit zu nehmen, die dafür erforderlich ist? Sie rauchen erst noch eine Weile, um dann am Tag X ein für allemal aufhören zu können. 5. Die therapeutische Hypnose unterscheidet sich in grundlegender Weise von dem, was in Hypnose-Shows gezeigt

wird. Das bedeutet, dass falsche Vorstellungen (z. B. eine Sucht ließe sich »weghypnotisieren«) ersetzt werden müssen durch realistische Erwartungen.

6. Bin ich bereit, zwischen den Sitzungen Selbsthypnose zu praktizieren?7. Werde ich in den kommenden Wochen Arbeitsüberlastung abbauen und mehr für mein Wohlbefinden tun?

Wenn Ihre Antwort auf jede dieser Fragen »ja« ist, dann passt Ihnen mein Angebot. Sie können es sofort annehmen und für sich nutzen. Falls Sie jedoch einem der Punkte nicht zustimmen, müsste das in einem Vorgespräch geklärt wer-den. Sie können zudem einen Selbsttest machen und sich fragen: »Will ich in erster Linie aufhören, weil ich aufhören muss?« – weil z. B. die Gesundheit bedroht ist oder weil der Partner keine Ruhe gibt.

Wenn das der Fall ist, bedenken Sie bitte: Viele Menschen leiden unter schweren Erkrankungen, die nachweisbar vom Rauchen kommen – und rauchen trotzdem! Wie vielen Suchtmittel-Abhängigen wird nicht ständig gesagt: »Du musst endlich aufhören damit!«. Ein solches Muss ist offensichtlich in den meisten Fällen kein ausreichendes Motiv. Es gibt einem nicht die Kraft, die nötig ist, um aus einer Sucht auszusteigen.

Sie haben aber eine gute Chance, wenn Sie zu sich sagen können:

»Ich bin jetzt so weit und will mit dem Rauchen aufhören. Ich packe es wirklich an!« Probieren Sie das ruhig mal aus: Sprechen Sie diesen Satz mehrmals zu sich, und wenn Ihre Stimme zunehmend fester und zuversichtlich klingt, werden Sie mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit frei werden. Die dazu erforderlichen Schritte brauchen Sie nicht zu kennen; das ist unsere Sache.

Lassen Sie sich deshalb ruhig noch etwas Zeit und kommen Sie zu Ihrem ganz persön lichen Entschluss. Erst dann, wenn es für Sie wirklich stimmt, rufen Sie an, um einen Termin zu vereinbaren.

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Handout D

Rauchfrei durch Hypnotherapie(Interview mit Wilhelm Gerl, erschienen in PTAheute, Nr. 11, Juni 2007, Stuttgart: Deutscher Apotheker Verlag)

Haben Sie schon von erfolgreicher Raucherentwöhnung durch Hypnose gelesen oder gehört? Auch im Internet stößt man auf entsprechende Angebote. Die PTAheute-Redaktion wollte wissen, was hinter einer »hypnotherapeutischen Raucherentwöhnung« (so der fachlich korrekte Ausdruck) steckt.

Deshalb befragten wir dazu einen Experten, den Psychotherapeuten Wilhelm Gerl aus München.

w Herr Gerl, Sie legen zum Einstieg auf unsere Frage »Rauchfrei durch Hypnose?« Wert auf die Unterscheidung zwischen Hypnose und Hypnotherapie. Warum?

Die Hypnotherapie ist ein wissenschaftlich anerkanntes Therapieverfahren mit signifikanter Wirksamkeit im Indika-tionsbereich Nikotinabusus.

Hypnose hingegen ist eine schnell erlernbare Psychotechnik, die häufiger auch von Laien für thera peu ti sche Zwecke an-geboten wird. Sie ist keine anerkannte Suchttherapie.

w Für welchen Personenkreis ist Hypnose bzw. Hypnosetherapie besonders geeignet?

Hypnose kann bei hochsuggestiblen Menschen schon aufgrund ihrer Erfolgserwartung erstaun lich wirksam sein. Als »hochsuggestibel« bezeichnet man Personen, die besonders empfänglich für Suggestionen sind bzw. sich leicht tun, diese in die entsprechenden Erlebnis- und Verhaltens weisen umzusetzen.

Die Erfolgsrate in der Raucherentwöhnung mit herkömmlicher Hypnose ist anfangs hoch; bei der Über prü fung der Rauchfreiheit nach einem Jahr ist sie aber mit zirka 25 Prozent nicht höher als die anderer gängi ger Verfahren.

Die moderne Hypnotherapie hingegen ist kein starres Hypnoseritual, auf das nur 20 Prozent spontan an spre chen. Hypno therapie orientiert sich an der betreffenden Person, an ihrer Situation, an ihren indivi d u ellen Bedürfnissen und Möglichkeiten. Deshalb ist sie für die meisten Menschen geeignet, ihr Raucher kapitel endgültig und so zu beenden, dass es für sie dann wirklich stimmt.

Die hypnotherapeutische Raucherentwöhnung wird häufiger von Rauchern in Anspruch genom men, die es »nun end-lich richtig angehen« wollen. Nach unbefriedigenden Erfahrungen mit Billig angeboten oder schnel len Lösungen (»Rauchfrei in einer Stunde!«), haben sie kapiert, dass ihr bewusster Wille die Rechnung nicht ohne den Wirt (Organis-mus und Unbewusstes) machen kann. Sie hören auf, gegen »die Sucht« zu kämpfen und ziehen es vor, ihr Unbewusstes in den Lösungsprozess einzubeziehen, inklusive seiner das Sucht verhalten steuernden Anteile. Dies erfordert einen gewissen Lern- und Zeitaufwand.

w Wie viele Behandlungen/Sitzungen sind erforderlich – über welchen Zeitraum?

Statistische Auswertungen von Raucherstudien haben ergeben, dass Entwöhnungen, die 4 bis 5 Sitzungen umfassen, die besten Erfolge verzeichnen. Die meisten süchtigen Raucher brauchen einfach etwas Zeit (4 bis 6 Wochen) um das zu lernen, was für einen anhaltenden Erfolg erforder lich ist. Die Wirkung der Erfah run gen in der hypnotischen Trance muss sich entfalten können. Auch die Selbsthypnose will anfangs geübt und ausreichend praktiziert werden.

Wir von der -Arbeitsgemeinschaft arbeiten mit Einzelpersonen in der Regel fünf Stunden (in vier Sitzun-gen). Den Termin für die vierte Sitzung oder den Tag, an dem die Zigarette abgesetzt wird, finden wir in Abstimmung mit dem Unbewussten der betreffenden Person. Bis dahin raucht sie noch, um dann, zum rechten Zeitpunkt, an ihrem Tag X, in einem hypnotischen Ritual die Zigarette endgültig zu verabschieden.

Fortsetzung Ë

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© -Seminare: W. Gerl, D-80801 München, Konradstr. 16 8

w Was passiert bei der Hypnotherapeutischen Raucherentwöhnung?

Natürlich ist da zuerst die individuelle Eingangsdiagnostik mit Klärung der Motivation sowie des Ausmaßes der stoff-lichen Abhängigkeit. Dann wird gezielt die Motivation hin zum Frei-Sein verstärkt, unter anderem durch die lebendige Vergegenwärtigung dieser Möglichkeit in einer intensiven hypnotischen Imagination.

Dabei wird die Trancebereitschaft der Person getestet und anschließend ihr individueller Stil, wie sie auf natürliche Weise abschaltet und in Trance geht, erkundet.

Hilfreiche Suggestionen hinsichtlich geeigneter Sicht- und Verhaltensweisen werden gesprächs weise oder mithilfe von Informationspapieren und Fragebögen gegeben, welche die Person dann zuhause bearbeitet.

Die vorrangig wirksamen posthypnotischen Suggestionen sind Imaginationen des angestrebten und schließ lich auch erreichten Ergebnis ses, also umfassend sinnliche Erlebnisse, welche den Zustand der erfolgreichen Person schon jetzt erfahrbar und damit wirksam machen. Die Person entwickelt sie unter Anleitung des Behandlers in ihrer Trance letzt-lich selbst.

In diesen Sitzungen wird die individuelle Trance vertieft, so dass ein Signalsystem mit dem Unbewussten etabliert wer-den kann, von dem dann hilfreiche Hinweise bezogen werden, zum Beispiel bezüglich des Tages des Aufhörens oder für befriedigende Verhaltensalternativen in typischen Versuchungssituationen.

Bei ca. 80 % der Raucher ist eine Nikotinsucht gegeben. Dieser muss gewissermaßen der biochemische Boden ent zogen werden. Denn das Nikotin dockt im Gehirn an den Rezeptoren des Neurotransmitters Serotonin an. Und weil das Niko-tin schneller wirkt, wird es vom Gehirn als das »bessere« Serotonin gefor dert. Deshalb beraten wir auch hinsichtlich ge-eigneter Ernährung, damit Raucher ihren Serotoninspiegel wieder auf natürliche Weise erhöhen und stabilisieren. Auch die persönlichkeitsstärkende Wirkung der hypnotherapeu tischen Beziehung wirkt sich dahingehend aus.

Im Hinblick auf die Entwicklung einer eigenständigen personalen Identität leistet die hypno therapeutische Arbeit Erstaun liches. Wer mit ihrer Hilfe frei wird, ist dann in keiner Weise mehr durch das Rauchen definiert. Man ist dann kein Nicht-Raucher (eine vergleichsweise unattraktive Identität), sondern ein Mensch in seinem eigenen Recht. Man ist dann nicht mehr an die Zigarette von damals gebunden, sondern verbunden mit dem Leben heute. Und dieses Bündnis mit dem Leben wird im hypnotischen Ritual der Verabschiedung der Zigarette neu bekräftigt.

w Und was kostet das?

Die erste Sitzung ist eine Doppelstunde (90 Minuten) und kostet 160,– Euro, jede weitere Stunde 110,– Euro. Die vier Sitzungen kosten insgesamt 490,– Euro.

w Wie findet man einen geeigneten Therapeuten? Auf welche Qualifikation sollte man achten?

Ein überregionales Netzwerk qualifizierter Raucherentwöhner, die hypnotherapeutisch arbeiten, bietet die - Arbeitsgemeinschaft – zu erreichen unter www.smokex.de.

w Wie hoch sind die Erfolgschancen?

Wissenschaftliche, an deutschen Universitäten durchgeführte, Effektivitätsstudien erbrachten für die hypnotherapeu ti-sche Raucherentwöhnung Erfolgsquoten von 38 – 68 Prozent (Rauchfreiheit nach einem Jahr).

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Handout E

Tabakkonzerne manipulieren Suchtverhalten (online-Information portal.1und1.de vom 23. 06. 2006)

Durch Zusatzstoffe in Zigaretten hat die Tabakindustrie die Suchtwirkung in den vergangenen Jahren bewusst verstärkt. Zu diesem Ergebnis kommt das Deutsche Krebsforschungszentrum (dkfz) in Heidelberg. Nach der Durchsicht und Prü-fung von ehemals vertraulichen und jetzt im Internet frei zugänglichen Unterlagen der Tabak industrie kam das dkfz zu folgendem Schluss: Die Tabakindustrie hat ihre Produkte chemisch so verändert, dass die Wahrscheinlichkeit einer Abhängigkeit nach Gebrauch von Zigaretten ansteigt. Die Dokumente belegen, dass die Tabakkonzerne seit Jahrzehn-ten Zusatzstoffe wie Ammo niak, Harnstoff, Menthol, Zucker, Kakao sowie viele andere Substanzen unter den Tabak mischen, welche den Zweck einer möglichst schnellen Abhängigkeit der Verbraucher verfol gen.

Zusatzstoffe erhöhen Abhängigkeitspotential

Nach Angaben der Tabakindustrie, so das dkfz, werde das Abhängigkeitspotential von Zigaretten maßgeblich über die Säure-Basen-Chemie des Zigarettenrauches reguliert. Die Abhängigkeit werde durch die Tabakkonzerne dann fol-gendermaßen gesteigert: Man verabreiche Nikotin und manipuliere den pH-Wert des Zigarettenrauches zu basischen Werten, füge bestimmte Zusatzstoffe und eine Vielzahl von Aromastoffen hinzu. Laut dkfz ist es dann selbst Kindern möglich, tiefe Lungenzüge zu machen. Alle Schadstoffe des Zigarettenrauches können so ungehindert in die tieferen Atemwege gelangen.

Zigaretten schmecken scheinbar »lecker«

Hunderte von Aromastoffen werden eingesetzt, um die Nikotinaufnahme beim Rau chen zu erleichtern. Der wichtigste Zusatzstoff ist dabei das Menthol. Menthol wird mittlerweile fast allen Zigaretten hinzugefügt. Es wirkt anästhesierend und führt damit zu einem verminderten Reizempfinden. Das ermöglicht ein besonders tiefes Inhalieren und senkt bei Kindern die Einstiegshürde.

Um den strengen Tabakgeschmack zu überdecken, wird laut dkfz-Bericht der Zigarette Zucker hinzugefügt, der zusam-men mit Ammoniak karamellisiert wird. Dadurch wird ein weicher statt beißender Geschmack erzeugt. Diese Vielzahl an chemischen Verän derungen führt zu einer erhöhten Gesundheitsgefährdung durch die verstärkte Auf nahme krebs-erregender und das Blutbild verändernder Substanzen im Zigaretten rauch.

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Handout F

Jeder zweite Raucher stirbt an der Zigarette

40 Jahre lang, von 1951 bis 1991, wurde in der wohl umfassendsten Raucherstudie der Welt das Leben und Sterben von über 34 000 rauchenden und nichtrauchenden britischen Ärzten verfolgt. »Jeder zweite Raucher stirbt am Tabak«, fasst der Leiter des Departments für Öffentliche Gesundheit an der Universität Oxford, Prof. Martin Vessay zusammen.

Bis 1991 waren von den 34 000 Ärzten 20 000 gestorben. Von den verschiedenen Todesursachen waren 25 Krankheiten unmittelbar mit dem Rauchen verbunden. Auf die Anzahl der Sterbefälle pro 10 000 Personen umgerechnet ergeben sich folgende Zahlen:

Todesursache Raucher Nichtraucher

Speiseröhrenkrebs 30 4

Krebs der oberen Atemwege 24 1

Lungenkrebs 209 14

Magenkrebs 43 26

Bauchspeicheldrüsenkrebs 35 16

Blasenkrebs 30 13

Andere Erkrankungen der Atemwege 313 107

Herz- und Gefäßkrankheiten 1643 1037

Alle Krebsarten zusammen 656 305

Nach diesen Zahlen ergibt sich die Schlussfolgerung, dass das Risiko für einen Rau cher, an Krebs zu erkranken, um 115 % erhöht – also mehr als doppelt so hoch ist; bei Erkrankungen der Atemwege hat er ein um 192 % erhöhtes Todes-risiko, bei Herz- und Gefäßkrankheiten ist das Risiko, daran zu sterben, für den Raucher um 58 % höher.

Die Lebenserwartung bei Nichtrauchern ist viel größer als bei Rauchern: Von den Nicht rauchern erreichen 80 %, von den Rauchern nur 50 % das 70. Lebensjahr. Das 85. Lebensjahr erreichen von den Nichtrauchern noch 33 %, von den Rauchern nur 8 %.

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Handout 1

Was geschieht, sobald Sie zu rauchen aufhören?

Ihre Lunge beginnt sofort, sich zu regenerieren.

Bereits nach wenigen Tagen gehen Verschleimung und Raucherhusten zurück und ver schwinden bald ganz. Nach drei Monaten hat sich Ihre Lungenfunktion (Vitalkapazität) um ca. 30 % erhöht. Kurzatmigkeit ist passé. Die feinen Flimmer-härchen ihrer Bronchien können wieder nachwachsen; die Infektionsgefahr verringert sich.

Die entzündete Magenschleimhaut beginnt abzuheilen. (Fast jeder Raucher hat diese Entzündung aufgrund der Ruß-partikel, die über die Speiseröhre in den Magen gelangen.)

Der Blutdruck beginnt sich zu normalisieren und der Kreislauf stabilisiert sich.

Der Puls sinkt auf normale Werte.

Die Durchblutung Ihrer Hände und Füße normalisiert sich, und damit auch die Temperatur.

Das Kohlenstoffmonoxyd im Blut wird weniger; dafür steigt der Sauerstoffgehalt.

Die Blutgefäße regenerieren sich und Ihr Herzinfarktrisiko sinkt.

Nach einem Jahr haben Sie das Risiko einer Herz-/Kreislaufschwäche bereits halbiert. Nach 10 Jahren ist das Infarkt-risiko wieder abgesunken auf das eines Nichtrauchers.

Ihre gesamten körperlichen Energiereserven beginnen sich zu erhöhen.

Die Nervenenden beginnen sich zu regenerieren. Ihr Geruchs- und Ihr Geschmackssinn gelangen zu neuer Frische.

Sie gewinnen an Lebenserwartung und Lebensqualität.

Ihre Gesundheit verbessert und stabilisiert sich.

Sie haben deutlich mehr Kondition und Ausdauer. Das geschieht schon allein dadurch, dass sich Ihre roten Blutkörper-chen erneuern und nun nicht mehr durch das Kohlenmonoxyd des Zigarettenrauches blockiert werden. Die Zahl der roten Blutkörperchen, die für Ihre Energie versorgung frei werden, steigt an. Sie fühlen sich dadurch deutlich fitter, denn das ist ein ähnlicher Effekt, wie ihn Leistungssportler mit einem Höhentraining bezwecken.

Ihr Geruch und Ihr Aussehen verbessern sich. Sie bekommen eine glattere Haut und einen frischeren Teint. Blutgefäße, die vom Rauchen geschädigt wurden, regenerieren sich. Dabei verschwinden viele Fältchen im Gesicht.

Sie werden das schlechte Gewissen wegen des Rauchens los und werden frei von tief sitzenden Ängsten um Ihre Ge-sundheit und Ihre Lebenschance.

Nach 5 Jahren hat sich die Wahrscheinlichkeit, an Lungenkrebs zu sterben, um fast die Hälfte verringert; nach 10 Jahren hat sich das Lungenkrebsrisiko auf das eines Nicht rauchers reduziert. Das Risiko eines Mund-, Luft- oder Speiseröhren -Krebses verringert sich innerhalb von 5 Jahren um die Hälfte. Auch die Wahrscheinlichkeit eines Krebses der Harnblase, Bauchspeicheldrüse und der Nieren sinkt weiter ab.

Sie erleben immer häufiger Momente der Erleichterung und Freude darüber, dass Sie frei geworden sind und die Vor-teile davon genießen. Sie können wirklich stolz auf sich sein.

Sie gewinnen also wertvolle Lebensjahre, eine bessere Kondition, stabilere Gesundheit, ein vitaleres Aussehen, sowie ein wirklich gutes Selbstgefühl und Selbstbewusstsein.

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Handout 2

FB Raucherdiagnostik (vertraulich)

Unterstreichen Sie bitte, was für Sie zutrifft: (Pt.-Code: ..........................................................)

1. Wie viele Zigaretten haben Sie in der letzten Zeit pro Tag geraucht? bis zu 15 Zig. 16 – 25 Zig. mehr als 25 Zig.

2. Wie hoch ist der Nikotingehalt Iher bevorzugten Marke? (Angabe siehe Packung) weniger als 0,9 mg 0,9 – 1,2 mg mehr als 1,2 mg

3. Inhalieren Sie? Nie manchmal immer

4. Betrifft die erste Zigarette am Morgen: Auf diese erste Zigarette könnte ich eher verzichten am wenigsten verzichten

5. Wann nach dem Aufwachen haben Sie (meistens) die erste Zigarette geraucht? nach 1 Std. oder später nach dem Frühstück gleich nach dem Aufstehen

6. Folgten die Zigaretten am Vormittag dichter aufeinander als am Nachmittag? nein ja

7. An Orten, wo nicht geraucht wird (Kino, U-Bahn/Bus, Kirche, etc.): Fällt es Ihnen da leichter, das Rauchen sein zu lassen? ja nein

8. Wenn Sie krank und tagsüber im Bett waren – haben Sie da geraucht? nein ja

9. Haben Sie früher einmal versucht, mit dem Rauchen aufzuhören? nein, noch nicht ja, aber vergeblich ja, mit gewissem Erfolg

10. Ist Ihrer Meinung nach Ihr Rauchen eine Sucht? ja nein

11. Haben Sie meistens geraucht, um sich zu entspannen? zu aktivieren?

Für unsere Forschungsstatistik (Zutreffendes bitte unterstreichen):

Geschlecht: männlich weiblichfamiliärer Status: alleinstehend in Partnerschaft/EheArbeitsstatus: kein Arbeitsverhältnis festes Arbeitsverhältnis selbstständig Hausfrau/Hausmann

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Handout 3

Das Gewicht halten, zu- oder abnehmen?

Sobald Sie zu rauchen aufhören, muss sich Ihr Körper nicht mehr gegen die Gifte wehren, die beim Rauchen in ihn gelangen. Dieser Abwehrkampf kommt zur Ruhe, und deshalb braucht der Körper nicht mehr die Verbrennungsenergie zur Verfügung zu stellen, die dafür benötigt wurde.

Wer raucht, hat aufgrund des erhöhten Energie-Umsatzes ca. 2 kg Mindergewicht, denn die Nahrung wird schneller verbrannt. Sobald das Rauchen beendet wird, besteht deshalb erst einmal eine Tendenz zum Zunehmen.

Gleichzeitig muss der Körper auch seinen Insulin-Stoffwechsel, der beim Raucher über das Nikotin gesteuert wird, wie-der in eigene Regie nehmen. Es dauert etwas, bis er das erkannt und umgesetzt hat. Deshalb kann es in diesen Tagen zu Gefühlen kommen, als käme man »in Unter zucker« (wie Diabetiker das kennen). Dieser Zusammenhang ist dafür ver-antwortlich, wenn ein flaues Gefühl, ein »Schwächeln« oder der Drang nach Süßigkeiten und Schnellsättigung auf-treten.

Schlechte Ernährungsgewohnheiten fördern Stress, und dieser trägt dazu bei, dass diese Gewohnheiten aufrecht erhalten werden. Koffein und Nikotin stimulieren die Freisetzung von Stresshormonen. Die Werbung für Kaffee, Zigaretten und Fastfood ködert den Konsumenten mit dem Versprechen, Stresssituationen erträglicher zu machen. Tatsächlich aber sind diese Mittel Bestandteile des Stressproblems und keineswegs Teil einer Lösung.

Wenn Sie Ihr Essverhalten aber überlegter gestalten und statt Kaffee, Kalorienbomben oder Fast food sich etwas zufüh-ren, das anhaltender kräftigt und reicher an Vitaminen und Vitalstoffen ist, dann wird es Ihnen immer leichter, sich wieder mehr zu bewegen und Ihr Gewicht zu halten.

Wenn man das alte Essverhalten nicht ändert und sich genauso (wenig) bewegt, wie bisher, dann nimmt man in der Regel um die zwei Kilo zu, die durch den erhöhten Grundumsatz beim Rauchen »verbrannt« wurden. Es wird also das vom Rauchen bewirkte Mindergewicht aufgehoben und ein reales Gewicht erreicht, das dem praktizierten Ess- und Bewegungsverhalten entspricht.

Wenn sich jemand nur mit Willenskraft, ohne Abstimmung mit seinem organismisch-unbewussten Wissen, das Rau-chen abzugewöhnen versucht, kommt es oft dazu, dass mehr und süß gegessen wird. Rauchen wird dann durch Essen ersetzt und man nimmt deutlich zu.

Wenn Sie aber Ihr Unbewusstes in Ihre Bemühung einbeziehen und für sich arbeiten lassen, dann gewinnen Sie in jedem Sinne: Sie entdecken bessere Möglich keiten als Rauchen und Kalorienbomben, um sich zu belohnen, zu entspannen, anzuregen und gute Kontakte zu haben.

Wenn Sie ein ganzheitliches Verfahren wie die hypnotherapeutische Raucher entwöh nung benutzen, lässt sich das Thema Gewicht in der besten Weise angehen. Oft stellt es sich über haupt nicht mehr, weil Sie dann richtig aufhören – in Abstimmung mit Ihrem Unbewussten. Im Zusammenwirken mit Ihren inneren Kräften kann sich Ihre Willens-kraft optimal entfalten und Sie haben Erfolg. Dann steigt nicht Ihr Gewicht, sondern Ihre Selbstsicherheit und Beweg-lichkeit.

Durch die hinzugewonnene Leichtigkeit und Freude an der Bewegung werden Stoff wechselprozesse optimiert und der Energieumsatz wieder erhöht. Die roten Blutkör perchen werden innerhalb von 110 Tagen erneuert und nicht mehr durch das Kohlen monoxyd des Zigarettenrauchs blockiert. Die Zahl der roten Blutkörperchen, die für die Sauerstoff- und Energieversorgung frei werden, steigt kräftig an. Sie fühlen sich dann deutlich fitter, denn das ist ein ähnlicher Effekt, wie ihn Leistungssportler mit einem Höhentraining bezwecken.

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Handout 4

Zur Beendigung der Abhängigkeit – erste Schritte:

Welche ersten Verhaltensschritte sind charakteristisch für erfolgreiche Personen und kennzeichnen den Weg aus ihrer Abhängigkeit? Was können Sie schon jetzt selber tun, um das Rauchen erfolgreich zu beenden?

Hierzu einige Erfahrungssätze (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):

Ihr erster Schritt besteht darin, anzuerkennen, da Sie bis jetzt abhängig waren und es im Moment noch sind.

Dann beginnen Sie, ihre Welt ringsumher zu betrachten. Sie erlauben sich, nichts weiter zu tun, als nur zu beobachten. Sie richten Ihre Aufmerksamkeit einfach auf das, was in den typischen Situationen vor, während und nach dem Rauchen geschieht – draußen und in Ihnen selbst. Sie schauen und hören genau hin, registrieren so aufrichtig wie möglich alles, was da vor sich geht und welche Empfindungen Sie dabei haben.

Dann beobachten Sie auch das Verhalten von Menschen, die gut ohne Zigarette auskommen. Wie gehen die mit sich selbst und mit anderen Menschen um. Wie gestalten diese Menschen ihren Tag und das, was sie umgibt? Wie sorgen sie für sich, und wie gehen sie mit Anforderungen um? Sie benötigen in dieser Phase intakte Vorbilder, die Ihnen Mut machen und helfen, dass Sie sich auf Ihre Fähigkeiten besinnen.

Sie gehen also der Frage nach, »Wo habe ich meine natürlichen Möglichkeiten, mich wirklich wohl zu fühlen. Wie kann ich heute mit Schwierigkeiten umgehen, so dass es für mich persönlich stimmt?« (Was bräuchte ich dafür; was gibt es da zu lernen?)

Sie kommen sich selbst auf die Spur und finden zu der Person, die Sie heute sein können und morgen sein werden. Sie entwickeln dabei eine gewisse Vorfreude und schon jetzt manchmal richtig Lust auf diese Art, wirklich freier zu leben.

Sie setzen dann an dieser Stelle nicht die »Willenskraft« ein (gegen das Rauchen). Stattdessen bekommen Sie eine Idee davon, dass jetzt nicht Anspannung sondern Klugheit erforderlich ist. Bei einer wirklich intelligenten Lösung gewinnen alle Bereiche Ihrer Persön lichkeit. Deshalb können alle zustimmen und diese Lösung unterstützen.

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Handout 5

Fragen zu den Ressourcen (bitte kurz in Stichworten beantworten)

| Meine liebsten Tätigkeiten/Hobbys sind:

| Bei welcher Tätigkeit vergesse ich manchmal zu rauchen?

| In welchen Situationen rauche ich nicht (wo, wann, bei wem)?

| Was müsste geschehen und würde helfen, dass ich aufhöre zu rauchen?

| Was müsste ich eventuell selber ändern, um aufhören zu können?

| Stellen Sie sich vor, Sie haben bereits aufgehört zu rauchen: − Wie fühlen Sie sich da?

− Was sagen Sie da zu sich?

− Was sagt eine Person, die Sie mag, zu Ihnen?

− Was können Sie sich da schenken?

− Wie sehen Sie sich jetzt, als welche Art Person?

− Was können Sie sich nun mehr erlauben?

| An wen denken Sie gerne?

| Wem könnten Sie es morgen sagen, dass Sie zu rauchen aufhören?

| Wer wird am Tag X von Ihnen erfahren, dass Sie rauchfrei sind?

| Auf welche Tätigkeit wirkt es sich positiv aus?

| Welchem Ihrer Bekannten ist es bereits gelungen, dauerhaft frei zu werden?

| Wer könnte gemeinsam mit Ihnen aufhören?

| Wer wird durch Ihr Beispiel ermuntert?

| Bei wem gewinnen Sie an Ansehen, weil Sie aufhören und frei bleiben?

| Welche Schwierigkeit mag es nach dem Tag X vielleicht noch für eine Weile geben?

| Wie entschlossen sind Sie, auch mit dieser klar zu kommen und frei zu bleiben?

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Handout 6

Die Rolle der Ernährung und Neurotransmitter beim Raucher

Welche Ersatzfunktionen übernimmt das Nikotin als »Nährmittel« beim Raucher? Wie ist der Zusammenhang von Blutzuckerspiegel, Serotoninspiegel und Nikotin?

Hier die Antwort (aus »Rauchfrei ohne zuzunehmen« von Jochims & Gerl, 2004):Das Serotonin wird im Körper aus L-Tryptophan aufgebaut. Diese Aminosäure muss ihm durch geeignete Nahrung zu-geführt werden. Als Neurotransmitter leitet das Sero tonin im Zentralnervensystem Impulse weiter und hat, abhängig von sei ner Konzentra tion, unterschiedliche Wirkungen auf Blutgefäße und Muskulatur. Es beeinflusst unter anderem die Stimmungslage und die Schmerzverarbeitung und ist somit auch an der Entstehung und an der Heilung von Depres-sionen betei ligt. Die Erlebnisqualität bei ausreichend hohem Serotoninspiegel lässt sich mit »Ich habe (bekommen), was ich brauche und bin jetzt satt, zufrieden und gelas sen« in Worte fassen.

Beim Raucher dockt das Nikotin an dieselben Rezeptoren im Gehirn wie das Sero tonin, wirkt aber intensiver (schneller) als dieses. Auch deshalb greifen Rau cher kurz mal zur Zigarette, statt sich eine ausgewogene, nähr stoff reiche (und trypto phan haltige) Mahlzeit zuzubereiten. Ein Teil der appeti themmenden Wirkung des Nikotins ist seiner Funktion als »sättigendes« Ersatz-Serotonin zuzuschreiben.

Beim Raucher gewöhnt sich das Gehirn bald an das schnell wirkende Nikotin: Die Rezeptoren lernen entspre chend um, bevorzugen schließlich das Nikotin als das »bessere Serotonin« und »jammern immer wieder, dass sie ihren Stoff möchten«.

Das Gehirn verbraucht Glucose (Energie). Und wenn dabei der Blut zucker spiegel absinkt, sinkt auch der Serotoninspie-gel. Zuerst noch unter schwellig, beginnt dann eine Orientierung, die dem Unterzucker und einem Serotonindefizit begeg nen soll, bevor der Mangel bedrohlich wird und zu gierigem Verhalten treibt. Diese Suche nach schneller Befriedi-gung eines mehr oder weni ger bewusst wahrgenom menen Bedürf nisses führt zum Kon sum des Ersatz-Nahrungsmittels Zigarette. Der relative Mangel an Nährstoffen, die den Blutzucker- und den Serotoninspiegel nachhaltig stabili sieren, verstärkt beim Raucher die Abhän gigkeit vom »Stoff« Nikotin zusätzlich. Deshalb sollten Entwöh nungswillige ihren Blutzuckerspiegel stabil halten (mit niedrig-glykämi scher Nahrung). Ein absackender Blutzucker spiegel würde sofort wieder Sucht -Verhalten bzw. Entzugssymptome aus lösen.

Auch das Zusammenspiel von Serotonin und Dopamin, dem Botenstoff, der unsere Suche nach Befriedigung bzw. Sätti-gung antreibt, muss berücksichtigt wer den. Je nachdem, welcher dieser Neurotransmitter dem Raucher fehlt, gleicht er mittels einer Zigarette das jeweilige Defizit kurzzeitig aus. Fehlte Dopamin, dann benutzt er das Rauchen einer Ziga-rette, um wieder zupacken zu können und für eine Weile konzen trierter zu arbei ten oder engagierter zu spielen. Ande-rerseits kann er sich, indem er eine Zigarette raucht, kurzfristig beruhigen und gelassener werden, weil er mit Hilfe des Nikotins seinen niedrigen Serotoninspiegel anhebt. Dieser Bio chemie der Sucht können Raucher mittels einer geeigne-ten Ernährung den Boden entziehen und werden dann »rauchfrei ohne zuzunehmen«.

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Handout 7

Bedeutung von Sauerstoff und Ernährung (Vitamin B1)

Um unsere Körperprozesse und die Funktion unseres Nervensystems zu gewährleisten, benötigen wir Sauer stoff. Ein Mangel an Sauerstoff führt zu körperlicher und geistiger Erschlaffung. Eine ausreichende Versorgung mit Sauerstoff ist ausschlaggebend dafür, dass die Austauschprozesse unserer Körperzellen funktionieren. Bei einer Unterversorgung mit Sauerstoff durch Rauchen, Bewegungsarmut, falsches Atmen und bei einem Vitalstoffmangel in der Nahrung, ver-ändert sich der Zellstoffwechsel: Es kommt dann zu einer Blockade der Atmungsfermente, die für die Sauerstoffverwer-tung notwendig sind. Von der gesunden aeroben Zellatmung (mit Sauerstoffverwertung) geht der Organismus über zu einem anaeroben Gärungsstoffwechsel: Dabei verwenden die Zellen, um ihre Grundfunktionen zu sichern, anstelle des nicht vorhandenen Sauerstoffes Gase, die aus Gärungsprozessen stammen. Die Verwertung der Nährstoffe und der Abtrans port giftiger Stoffwechsel produkte erfolgt dann nur unzureichend und mit fatalen Nebenwirkungen: Im Körper entsteht ein saures Milieu, das die Entartung von Zellen begünstigt. Krebszellen vermehren sich dann leichter. Der Mensch »versauert« buchstäblich und wird Krebskandidat.

Um aber körperlich und mental leistungsfähig zu bleiben, muss der Körper in der Lage sein, in ausreichenden Mengen Blutzucker zu verbrennen. Das gelingt ihm nur, wenn genügend Sauerstoff – und dazu das Vitamin B1, sowie einige Fermente zur Verfügung stehen. Es geht also nicht nur um die Sauerstoffversorgung, sondern auch um die Sauerstoffver-wertung. Raucher schaffen sich hierbei erhebliche Defizite, denn

| mit jedem Zug aus der Zigarette verengen sie ihre Blutgefäße, sodass weniger Blut hindurchfließen kann. Damit behindern sie sowohl ihre Energieversorgung als auch den Abtransport giftiger Stoffwechselprodukte;

| mit jedem Inhalieren pumpen sie ihre Lunge voll mit Rauch, giftigen Dämpfen und Reizgasen, anstatt den lebens-wichtigen Sauerstoff zu tanken. Da ist es nicht verwunderlich, wenn Atmungsorgane irreparabel geschädigt werden und ihnen schließlich die Luft ausgeht.

| die unvollständige Blutzuckerverbrennung hinterlässt gesundheitsschädliche Rückstände, z. B. das Krebs erzeu-gende Benzpyren. Stoffe dieser Art gelangen auch ins Gehirn und führen zu Nervosität und Reizbarkeit, zu Mattigkeit und Schlafstörungen.

Vitamin B1 sorgt im Verbund mit Sauerstoff für den Energiehaushalt und damit für die Leistungsfähigkeit und Ausge-glichenheit. An der Columbia University wurde der Zusammenhang mit der Lernfähigkeit untersucht: Dazu wurde Personen der Versuchsgruppe regelmäßig Vitamin B1 verabreicht, während der Kontrollgruppe ein Scheinpräparat ver-abreicht wurde. Die Gruppen waren bezüglich der Intelligenzquotienten und des Leistungsstandes vergleichbar und er-hielten den gleichen Unterricht durch dasselbe Lehrpersonal. Es zeigte sich bald, dass die Personen der ersten Gruppe sich besser konzentrieren, das Gelernte leichter einprägen und zuverlässiger wieder erinnern konnten. Innerhalb von 6 Wochen erhöhte sich der Leistungsdurchschnitt dieser Gruppe, deren Teilnehmer gezielt Vitamin B1 erhalten hat-ten, um 27 %!

An der Mayo-Klinik wurden Patientinnen für eine Zeit so ernährt, wie amerikanische Raucher das typi scherweise tun: mit wenig zum Frühstück, dafür aber mittags und besonders abends großen Mengen des üblichen Essens, inklusive Süßspeisen (arm an Vitamin B1). Bereits nach zehn Tagen waren die zuvor ausgeglichenen Versuchspersonen lärm-empfindlich, nervös und aggressiv. Gleichzeitig klagten sie über irritierende körperliche Empfindungen, zum Bei-spiel der Haut. Das Experiment musste abgebrochen werden, um die Patientinnen nicht ernsthaft zu gefährden.

Um den Bedarf an Vitamin B1 zu decken und die Sauerstoff-Energieversorgung sicherzustellen, benötigen wir eine Vollwerternährung mit reichlich frischem Obst, Fruchtsäften und Gemüse. Auch Vollkornbrot, Nüsse und Kör nermüsli versorgen uns mit diesem Vitamin. Und mit Weizenkeimen oder Bierhefe lässt sich ein B1-Defizit schnell decken.

Fortsetzung Ë

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Es empfiehlt sich, den Abbau von B1 zu stoppen, der durch die Verwendung von raffiniertem Zucker tag täglich unbe-merkt geschieht. Durch das Raffinieren werden wichtige Vitalstoffe zerstört, z. B. Vitamine. Schwerer noch fällt ins Gewicht, dass der Körper zur Verbrennung dieses Zuckers das wertvolle Vitamin B1 verbraucht. Dieses steht dann nicht als Nervennahrung zur Verfügung, sondern wird für Zucker vergeudet.

Gerade in den Wochen, in denen Sie mehr Ausgeglichenheit benötigen, ist es also günstig, wenn Sie zuckerhaltige Süßig keiten erst einmal absetzen und Nachspeisen und andere »Kalorienbomben«, wie Kuchen, Limo- und Cola-Getränke stehen lassen. Einer Gewichtszunahme wird damit der Boden entzogen, und sobald Schleckgewohnheiten unterbrochen werden, ergibt sich die Chance, neue Gaumenfreuden zu entdecken und wirklich zu genießen.

Sauerstoff und Konzentrationsfähigkeit

In der Untersuchung der Columbia University wurde der Zusammenhang der Konzentration und Leistungs fähigkeit mit der Sauerstoffverwertung, die Sie mit Vitamin B1 fördern, deutlich. Es gibt noch andere Möglichkeiten, um die persönliche Wachheit und Ausdauer sicherzustellen. Um den Entschluss, das Rauchen sein zu lassen, in den verschie-denen Situationen umzusetzen, darf unser Gehirn nicht träge dahin dösen. Damit es seinen Sauerstoff bekommt, muss eine ausreichende Blutzufuhr gewährleistet sein. Die Hirnbe reiche, die als Sitz der Willenskraft, Konzentration und Urteilsfähigkeit gelten, sind darauf angewiesen, dass in ihnen keine Mangeldurchblutung entsteht und keine giftigen Substanzen ihre Funktionen lähmen. Deshalb sollten Sie in der nächsten Zeit Stoffe meiden, welche auf die Chemie des Gehirns einwirken (z. B. Alkohol).

Für das Umsetzen Ihrer Absicht hilft Ihnen auch eine gesündere Balance von Anspannen – Entspannen, von Akti-vierung und Erholung. Dies gilt einmal für den Wach-Schlaf-Rhythmus. Sie brauchen genügend Nacht ruhe. Es ist günstig, wenn Sie vor Mitternacht und früher ins Bett gehen, auch wenn Sie anfangs nicht gleich einschlafen. Nutzen Sie diese Minuten als Ihre »Extra-Zeit« und genießen Sie es mal ganz bewusst, einfach nur dazuliegen und nichts tun zu müssen.

Um Ihre Vitalbalance zu fördern, beachten Sie auch die ultradianen Zyklen. Alle eineinhalb bis zwei Stunden durch-läuft der Organismus ein typisches Muster: Nach einer Phase der Aktivierung und erhöhten Leistungs bereitschaft be-nötigen Geist und Körper eine Phase der Beruhigung, in der die Konzentration nachlassen darf. Es dominiert dann das natürliche Bedürfnis, loszulassen, um neue Kräfte zu sammeln. Im vegetativen Nerven system geht dies einher mit einer Umschaltung vom ergotropen, arbeits- und außenorientierten Zustand (Adrenalinausschüttung, der Sympathicus dominiert) zum trophotropen, also verdauungs- und erholungs förderlichen Zustand (regenerative Prozesse, der Para-sympathicus dominiert).

Je besser Sie Ihre Tätigkeit in Übereinstimmung mit diesem biologischen Rhythmus gestalten, umso zuverlässiger und befriedigender werden Sie Ihre Leistungen erbringen. Sie verbessern Ihre Chance, frei vom Rauchen zu werden, wenn Sie Ihre Lebenssituation im Alltag verbessern. Gehen Sie daran, Ihre Arbeit entsprechend Ihrem Rhythmus, im Einklang mit Ihren vitalen Grundbedürfnissen zu gestalten.

Geistige Trägheit und körperliche Erschlaffung resultieren auch aus zu vielem und zu schwerem Essen. Ein über füllter Magen belastet den ganzen Organismus. Insbesondere Fleisch zu verdauen verbraucht viel Energie. Dabei wird Blut – auch aus dem Gehirn – zum Verdauungsapparat hin abgezogen. Doch anstatt nun ein Verdauungsschläfchen zu machen oder bei einem Spaziergang Sauerstoff zu tanken, verlangen Raucher nach einem Kaffee. Die anregende Wirkung des Koffeins setzt aber erst eine Stunde später ein. Im Zustand der Erschlaffung aber – nach dem Essen mit dem warmen Kaffee im Magen – ist die Willenskraft wie gelähmt. Um sich schnell etwas stärker zu fühlen, wird dann häu-fig zur Zigarette gegriffen. Oder es kommt Alkohol ins Spiel. Dieser lähmt die Willenkraft und wirkt direkt auf jene Gehirn bereiche, die für die geistige Wachheit und das Urteilsvermögen entscheidend sind. Deshalb beachten Sie drei Dinge:

1. Nur soviel essen, wie Ihnen im Moment wirklich gut tut, und den Anteil an Fleisch, tierischen Fetten, Eiern und Zucker verringern.

2. In den kommenden Wochen Alkohol in jeder Form meiden, und das Trinken von Kaffee von der Zigarette abkop-peln. Den Kaffee also an einem anderen Ort oder zum Beispiel im Stehen trinken.

3. Nach dem Essen (vor der Nachspeise) sogleich aufstehen und an die frische Luft gehen. Dies verringert zudem das Maß, in dem das Essen »anschlägt«.

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Handout 8

Hilfen um das Rauchen zu beenden

w auf der Ebene des Verhaltens:

Entferne Auslöser: Zigarettenpackungen, Feuerzeuge, Aschenbecher und dergleichen. Unterbrich Gewohnheitsmuster: Sage »stopp!« oder »Moment mal!«, und entscheide, was Du tust!Teile Freunden mit, dass Du zu rauchen aufhörst bzw. aufgehört hast. Hole Dir Unterstützung dafür.

Sei aktiv, beschäftige Dich – nicht zu viel und nicht zu wenig. Mache rechtzeitig Pausen.

Vermeide unangenehm belastenden Stress (körperlich, beruflich, Überforderungen in der Beziehung).Sorge, falls nötig, für »oralen Ausgleich« (kleine Dinge zum Kauen, Lutschen).

Besorge, bei Bedarf, etwas für die Hände, zum Manipulieren. Nutze Ratschläge zum Vorbeugen und Geringhalten von Entzugserscheinungen.

Übe Dich in Selbsthypnose, Atemtechniken und Entspannung, und setze sie regelmäßig ein.

w auf der Ebene der emotionalen Kräfte:

Höre mit dem Rauchen erst dann auf, wenn Deine Gründe dafür geklärt sind und Dein Konflikt gelöst ist.

Höre erst dann auf, wenn Du eine echte Bereitschaft dazu verspürst (Dein Denken und Fühlen stimmen darin überein und verstärken sich gegenseitig).

Höre erst dann auf, wenn Du dazu einen Impuls von außerhalb Deines üblichen Denkens verspürst, wenn Du einen in-neren oder äußeren Hinweis, wie ein gutes Omen, erhältst.

Verstärke bei Dir jene Argumente und Vorstellungen, die das Aufhören unterstützen.

Benutze die Kraft der lebendigen Imagination des Freiseins.

Achte auf Deine vitalen Lebensinteressen; erlebe und bestätige sie Dir innerlich?

Den Einflüsterungen des »inneren Versuchers« setze ein hellwaches »stopp« entgegen und erinnere sogleich Deine gu-ten Gründe für das Aufhören. Lerne und erlaube Dir, »nein!« zu sagen.

Genieße jeden Moment, in dem es Dir gelungen ist, zu Dir und Deiner Freiheit zu stehen.

w auf der Ebene der Gedanken:

Die alten Suggestionen (zu rauchen) gehören zu Deiner Geschichte, zu Personen, mit denen Du früher Kontakt hattest, zur Raucherwerbung, zu den Argumenten, die Du Dir schließlich selber eingeredet hast.Als Du damals zu rauchen begonnen hattest, wolltest Du möglichst gut leben – so wie Du es damals verstanden hast. Jetzt darfst Du Dich neu orientieren.

Anerkenne, dass Du heute mehr Wissen über das Rauchen und seine Folgen besitzt als je zuvor, und dass Du Dich jetzt wirklich entscheiden kannst – mit bestem Wissen und Gewissen.

Sieh Dich so, wie Du bist – in einer aufrichtigen und realistischen Weise. Mache Dir klar, was Du alles gewinnst, sobald Du vom Rauchen frei bist.Welche Bedürfnisse hast Du mittels der Zigarette gestillt?

Welche Fertigkeiten solltest Du üben, um eine wirklich befriedigende Lösung zu erreichen.

Sieh Dich an einem Ort in der Zukunft, an dem Du – frei von der alten Sucht – erleichtert, zufrieden und stolz auf Dich blickst. Vergegenwärtige Dir, dass Dein Beispiel auch andere ermuntern wird.

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Handout 9

Vertrag

Ich schließe heute mit mir folgenden Vertrag:

I. Zu den Funktionen des Rauchens: (drei Funktionen benennen, die für Sie besonders zugetroffen haben):

Rauchen wurde von mir vor allem dazu benutzt, um mich zu

Ich werde heute und in Zukunft konsequent dafür sorgen, dass ich jedes dieser Bedürfnisse auf eine Art befriedige, die für mich gesund ist.

II. Zu den Gründen für das Aufhören: (drei Gründe benennen, die für Sie besonders zählen):

Mein »Nein!« zur Zigarette befreit mich von den folgenden Nachteilen, Kosten und Bedrohungen:

Deshalb habe ich mich fest entschlossen, mit dem Rauchen endgültig aufzuhören und völlig davon frei zu werden. Dazu werde ich mir meine guten Gründe immer wieder vor Augen halten und mich selbst unterstützen auf meinem Weg zu einem gesunden Leben.

Denn: Ich gewinne – in jedem Sinne!

Dazu werde ich mir die folgenden Überzeugungen immer wieder vor Augen halten und vertiefen:

| Ich habe mich entschlossen, mit dem Rauchen vollständig aufzuhören und endgültig davon frei zu sein.

Fortsetzung Ë

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| Ich werde in Situationen, in denen ich früher geraucht hätte, sofort an meine Gründe fürs Freibleiben denken und die Möglichkeiten erinnern, die ich heute habe. Ich werde die Situation kurz unter brechen und etwas tun, das mir hilft, frei zu bleiben.

| Ich kann »Nein, danke!« sagen und die Gelegenheiten dazu nutzen.

| Ich habe das Recht, gesund zu leben und will für meinen Körper und mein persönliches Wohl selber sorgen.

| Ich bin zuversichtlich: Ich schaffe es, wie schon viele vor mir.

| Ich habe ein Recht darauf und bin fest entschlossen, meine eigenen Möglichkeiten weiterzuentwickeln.

| Ich werde mir Unterstützung holen, wo immer ich sie bekommen kann.

| Ich will mir Zeit nehmen, rechtzeitig zu Bett gehen und werde mir immer wieder Gelegenheit zur Selbsthypnose verschaffen.

| Ich werde von Tag zu Tag gesünder und auf neue Weise selbstsicher.

| Menschen, die noch nicht von der Zigarette losgekommen sind, werden durch mein Beispiel ermuntert, sich vom Rauchen zu befreien.

| Weil ich nun effektiv mit dem Rauchen aufhöre, gelingt mir auch der darauf folgende Schritt: Ich bleibe frei! – Es gilt, j e t z t !

(Ort und Datum) (Unterschrift)

Ich werde Dich dabei unterstützen, so gut ich das kann.

(Unterschrift der unterstützenden Person)

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Handout 10

Vorbereitung auf den Tag, an dem Sie die Zigarette verabschieden

Es ist ganz in Ordnung und verständlich, wenn Sie im Moment noch nicht genau wissen, wie Sie die alte Rauchgewohn-heit ablegen werden – und diesmal für immer! Es gibt eine Seite in Ihnen, die sich bewusst darauf vorbereiten möchte, um sicher zu sein, dass es am Tag X ganz entschieden in die neue Richtung geht. Stellen Sie sich deshalb in einer ge-eigneten Weise auf diesen wichtigen Tag ein.

1. Sorgen Sie dafür, dass Sie am Tag X etwas Freizeit haben und es ruhiger angehen lassen können. Welcher Tag in der Woche eignet sich dafür besonders? In jedem Fall unterbrechen Sie die übliche Routine ein paar Mal, und schauen Sie, dass Sie etwas mehr Luft haben.

2. Beginnen Sie bereits am Tag davor, mehr Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Trinken Sie in der folgenden Woche meh-rere Gläser Wasser extra. Weil Kaffee dem Körper Wasser entzieht, reduzieren Sie den Kaffeekonsum. Ihr Körper benö-tigt jetzt viel Flüssigkeit, um das Nikotin auszuschwemmen. Mit drei Litern pro Tag helfen Sie sich selbst, körper liche Entzugserscheinungen zu reduzieren.

Machen Sie am Vorabend noch einen Spaziergang in der Abendluft. Legen Sie, bei offenem Fenster oder auf dem Bal-kon, ein paar Minuten der Besinnung ein. Atmen Sie bewusst und genießen Sie den Kontakt mit sich selbst. Und dann gehen Sie frühzeitig ins Bett, so dass Sie ausschlafen können. Stellen Sie den Wecker eine halbe Stunde vor der Zeit, zu der Sie sonst aufstehen würden.

Kaufen Sie für Ihr Frühstück frisches Obst! Gehen Sie in ein Geschäft, wo Sie diese exotischen Früchte bekommen, die Sie schon immer mal kosten wollten. Gönnen Sie sich diesen Genuss – Sie sind es wert, nicht nur an diesem Tag!

3. Am Tag X, wenn der Wecker geklingelt hat, genießen Sie noch drei Extra-Minuten im Bett. Strecken Sie Ihren gan-zen Körper, holen Sie tief Luft und lassen Sie so angenehm los, wie Sie das gelernt haben. Genießen Sie das wohlige Gefühl und dieses gute Wissen: »Heute ist mein Tag! Die Weichenstellung ist erfolgt. Der Fahrplan stimmt, und nun geht es in die richtige Richtung – endlich!«

Dann stehen Sie auf, trinken ein großes Glas Wasser und lassen sich ein Bad einlaufen. Oder duschen Sie – zuerst viel-leicht warm und dann anregend frisch mit kaltem Wasser. Wenn Sie bisher in Pyjama, Nacht hemd oder Bademantel gefrühstückt haben, ändern Sie heute auch diese Routine: Ziehen Sie sich zuerst an, und dann geht’s an den Frühstücks-tisch. Genießen Sie es, heute genügend Zeit zu haben!

Zum Frühstück nehmen Sie viel Flüssigkeit zu sich! Am besten frischen Fruchtsaft. Und essen Sie etwas, das dem Kör-per Vitamine gibt und den nötigen Brennstoff bereitstellt für Ihre Aktivitäten in den nächsten Stunden.

Wenn Sie schlank bleiben oder es werden wollen, müssen Sie beim Frühstück Vollwertkost zu sich nehmen. Dann isst man sich nicht mittags müde oder wälzt sich abends, nach einem üppigen Abendessen, mit vollem Bauch unruhig im Bett. Die Kalorien, die Sie morgens zu sich nehmen, werden am zuverläs sig sten wieder abgebaut, schon durch die Akti-vitäten am Vormittag. Sie beugen mit einem guten Frühstück Durchhängern vor, bei denen Sie früher zur Zigarette, zum Kaffee oder zu Süßigkeiten gegriffen haben.

Jetzt haben Sie noch etwas Zeit, um ans Fenster oder auf den Balkon zu treten. Atmen Sie ein paar Mal tief durch. Tan-ken Sie mit dem Sauerstoff frische Energie. Und dann achten Sie im Laufe des Tages darauf, dass Sie sich bei Ihren übli chen Tätigkeiten mehr bewegen können und dabei tiefer und erholsamer atmen. Erhöhen Sie den Sauerstoff-durchsatz in Ihrer Lunge. Jede Zelle Ihres Körpers wird es Ihnen danken; denn so steigern Sie von Tag zu Tag Ihr Wohl-befinden und verbessern Sie Ihre Gesundheit nachhaltig.

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Handout 11

Rauchen als Sucht

Das Rauchen ist nur eine jener Gewohnheiten, die einen uns allen vertrauten Lebensstil prägen. Das innere, instinktive Wesen des Menschen ist aber nicht an einem bestimmten Lebensstil interes siert, sondern an der Erhaltung des Lebens selbst. Es zeigt uns an, wenn das Maß voll ist – wenn die Verleugnung der tieferen Lebens bedürfnisse ein Maß erreicht hat, das die leibseelische Gesundheit ernsthaft bedroht. Intuitiv ahnen wir, dass alte Verheißungen nicht in Erfüllung gehen und wir für wohlerzogen-angepasstes Verhalten keinen Lohn bekommen werden, der unseren Mangel an ur-sprünglicher Lebendigkeit aufwiegen könnte.

Sobald sie »über die 40« sind und die Begrenztheit ihrer persönlichen Möglichkeiten zu erkennen beginnen, schwant es auch vielen Rauchern: Die Versprechungen, die mit jeder moralischen Erziehung verbunden sind, werden nicht einge-löst, und die Verrechnungsgeschäfte gehen nicht auf. Die auf die Zukunft, bis jenseits des Todes, gezogenen Wechsel sind nicht einlösbar. Das Leben orientiert sich nicht an unserem Kalkül. Leben und Tod lassen sich auf keinen Kuhhan-del ein. Wir wissen auch, dass Dinge, um die man in seinem Leben gebracht wurde oder um die man sich selbst betro-gen hat, nicht einfach kompensiert werden können. Ersatzbefriedi gungen haben das Zeug zum Suchtmittel. Aber sie können nichts wirklich wettmachen.

So können Raucher, die auf diese Bewusstseinsstufe und sich in der Mitte ihres Lebens in einer Krise erleben, nicht mehr umhin, an ihrer alten Gewohnheit zu leiden. Sie beginnen sich einzugestehen, dass sie zigarettenabhängig gewor-den, ja sogar nikotinsüchtig sind. Sie sind auf einen lebensbedrohenden Ersatz hereingefallen, haben ihn selbst jahrzehn-telang propagiert. Sie hatten dadurch gewisse Vorteile, aber gleichzeitig haben sie einen Teil ihrer ursprünglichen Vitali-tät eingebüßt. Ihre Gefühls- und Verhaltenssicherheit ist abhängig geworden von der Zigarette; diese ist zu ihrem Mittel geworden, das zwischen ihnen und den anderen Menschen vermittelt, gleichzeitig aber auch zwischen ihnen steht.

Das Rauchen verringert für Raucher das Risiko des unmittelbaren Kontakts von Mensch zu Mensch – und zu sich selbst. Weil wichtige Herausforderungen umgangen werden und die Notwendig keit des Lernens erst einmal entfällt, verringert sich damit ihre Chance, in Beziehungen weiterzulernen. Wesentliche Dimensionen des »Abenteuers der Begegnung« bleiben ihm unerschlossen, weil »rechtzeitig« eine ritualisierte Kontrol le der Situation – mit Feuerzeug, Zigarette oder Pfeife und verschiedensten Verhaltensritualen – einsetzt.

Genussgifte, mit denen man sich anfangs »toll« fühlte, zeigen einem, nachdem man sich an sie gewöhnt hat, ihre andere Seite. Dann ist die Falle zugeschnappt, und der Versuch, sich das Angenehme zu erhalten und die Schattenseite zu über-sehen, gelingt immer weniger.

Zu Beginn ihrer Sucht hatten Raucher meist das Gefühl, dass die Zigarette für sie ein wahres Geschenk sei, das ihnen hilft, in vielen Situationen sicherer und lustiger zu bestehen. Das Rauchen erleichterte ihren Stress angesichts verschie-denartigster Herausforderungen und verlieh ihnen mitunter ein Gefühl von Überlegenheit und »Power«, das sie dazu verleitete, die ganze Nacht wach zu bleiben, zu schaffen oder herumzuwirbeln, ohne etwas essen zu müssen. Auch ließ sich mit der Zigarette das Gefühl betäuben, dass man eigentlich lieben und geliebt werden will.

In unserer Zivilisation aber ist die Vereinzelung normal geworden. Gleichzeitig besteht der Wunsch nach Zugehörigkeit, Identität und Geborgenheit. Zu der Bevölke rungsgruppe der Raucher zu gehören vermittelt aber keine wirkliche Ge-meinsamkeit. Sie hebt das Einzelkämpfertum und die mit ihm verbundene Konkurrenzangst nicht auf. Wie andere Suchtmittel und Verhaltensweisen hat das Rauchen hier unter anderem die Funktion, den »Schmerz der Einsamkeit« zu betäuben oder gar nicht erst aufkommen zu lassen.

Fortsetzung Ë

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Raucher, die sich aus diesen Abhängigkeiten und dem Teufelskreis der Sucht befreien wollen, sollten wissen, dass ihre bisherige Lebensgestaltung nicht nur mit der Zigarette, sondern auf vielfältige Art mit suchtspezifischen Denk- und Verhal tens weisen verknüpft ist. Sie haben sich darauf einzustellen, dass die Umwelt (an deren Verfassung sie seit Jahr-zehnten mitgewirkt haben), sich nicht sogleich mit verändert, wenn sie sich entschließen, sich zu ändern. Sie erwarten besser nicht, dass mit ihnen auf der Stelle gesundheitsförderlicher umgegangen wird. Aber sie können damit begin nen, für ihr eigenes Leben die Verantwortung zu übernehmen und in entschiedener Weise das zu tun, was für sie jetzt not-wendig ist.

Sie können beginnen, anzuerkennen, dass sie ein Recht auf die unterschiedlichsten Gefühle haben, auf natürliche Leis-tungsschwankungen, auf ein menschliches Format. Diese Freiheit muss manchmal zurückerkämpft werden – auch gegen über inneren Stimmen, die einen permanent antreiben, einengen und abwerten, sowie gegenüber besserwisse-rischen, angsteinflößenden Instanzen (»Wenn Du jetzt nicht sofort eine rauchst, wird etwas Schlimmes geschehen!«) Diesen angemaßten »Autoritäten« haben sie die natürliche Autorität der eigenen Wahrnehmung entgegen zu setzen. Und auf dieser Basis gilt es, auf eigenen Beinen zu stehen und gut für sich selbst zu sorgen.

Denn das Sich-Freimachen vom Rauchen bedeutet auch das Aufgeben trügerischer Sicherheiten, auf die man sich bis-lang verlassen hat. Die labilere Gefühlslage und manche Verhaltensunsicherheit in dieser Phase der Ablösung sind Voraus setzungen dafür, dass starre Erlebnisstrukturen flexibler werden können und situative Arrange ments durch Al-ternativen ersetzt werden, die den heutigen Bedürfnissen besser entsprechen. Die vorübergehende Labilisierung ist un-erlässlich, denn erst sie ermög licht die profunde Reorganisation und Neuorientierung, die eine neue und gesündere persönliche Balance schafft. Ein gewisses Maß an Verunsicherung und Stress gehört also dazu, wenn man ernsthaft und endgültig mit dem Rauchen aufhört.