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Nachrechnung und ZfPStatik Ein Großteil unserer Infrastrukturbauwerke wie Brü- cken, Tunnel, aber auch Parkbauten hat eine länge- re Nutzungsdauer von 40 Jahren und mehr ertragen. Zahlreiche Schädigungsmechanismen wie chlordindu- zierte Korrosion oder Spannungskorrosion wirken fort- während auf diese Bauwerke ein, zum anderen nimmt die Verkehrsbelastung weiter zu. Hieraus resultiert im- mer häufiger die Notwendigkeit der Nachrechnung von Infrastrukturbauwerken. Die Nachrechnungsrichtlinie regelt hierzu das Vorgehen im Rahmen der Bauwerks- erhaltung für die Bewertung der Tragfähigkeit und Ge- brauchstauglichkeit bestehender Straßenbrücken, die nicht nach aktuellem Normungsstand geplant und er- richtet wurden. Im Rahmen von Bauwerksprüfungen können die maß- gebenden Bauwerks- und Baustoffparameter bestimmt werden. Die Ergebnisse aus diesen Untersuchungen geben den tatsächlichen Bauwerkszustand wieder und können als abgesicherte Widerstandswerte in die Berechnung einfließen. Ein wichtiges Tool hierbei ist ZfPStatik - die Verwendung von statisch bewerteten Messergebnissen, die mit zerstörungsfreien Prüfver- fahren im Bauwesen (ZfPBau) gewonnen und in sta- tischen Berechnungen zum Nachweis der Tragfähig- keit verwendet werden. Der statische Nachweis erfolgt durch Grenzzustandsgleichungen, die im Bauwesen angewandt werden. Die Berechnung erfolgt auf proba- bilistischen Methoden aus der Zuverlässigkeitstheorie. Ein wichtiger Schritt ist die Ermittlung der Messunsi- cherheit, um die Qualität der gemessenen Informatio- nen beziffern zu können. In der Fachtagung ZfPStatik an der Hochschule Mün- chen werden zunächst die Grundlagen bei der Nach- rechnung von Infrastrukturbauwerken im Sinne der Nachrechnungsrichtlinie präsentiert. Anschließend wird der Ansatz von ZfPBau vorgestellt. In einem wei- teren Block werden die gängigen ZfP-Verfahren für die Anwendung an Stahl- und Spannbetonbrücken vorgestellt. Ein besonderes Highlight ist dabei, dass die Vorgehensweise von ZfPStatik an einem Bauteil gemeinsam mit den Teilnehmern angewendet wird: an einem Stahlbeton-Biegeträger werden im Rahmen von Gruppenübungen die maßgeblichen Bauwerks- und Baustoffparameter (Druckfestigkeit, Betondeckung, Potentialfeldmessung, Bestimmung Querschnittsver- lust) ermittelt. Anschließend hat jeder Teilnehmer die Möglichkeit, einen vereinfachten statischen Nachweis zu führen. Im Nachgang wird der Biegeträger im Labor bis zum Bruch belastet, um das wirkliche Tragverhal- ten mit den Ergebnissen der statischen Berechnung abgleichen zu können. Programm 9:00 Begrüßung Prof. Willberg (ABD - Südbayern) / Dr. André Müller (VBI) / Prof. Taffe (HTW Berlin) / Prof. Dauberschmidt (Hochschule München) 9:30 Zur Fortschreibung der Nachrechnungsrichtlinie f. Straßenbrücken – Themenfelder und Umsetzung Prof. Marzahn (BMVI) 10:00 Nachrechnung bestehender Bauwerke Prof. Braml (UniBW) 10:45 Zerstörungsfreie Prüfung im Bauwesen - eine zuverlässige Informationsquelle? M.Sc. Küttenbaum (BAM) / Prof. Taffe 11:30 Korrosion von Stahl im Beton - Messung und Auswirkung Prof. Dauberschmidt 12:15 bis 13:30 Mittagspause 13:30 Verfahren zur Ermittlung von Betoneigenschaften und der inneren Konstruktion Dr. Feistkorn (SVTI) / Prof. Taffe 14:00 Workshop: Eigenhändige Untersuchung eines Biegebalkens (jeder Teilnehmer) Prof. Dauberschmidt / Prof. Taffe 15:00 Ermittlung des Bauteilwiderstands mit Messgrößen der ZfPBau (jeder Teilnehmer überschlagsmäßig) Dr. Stettner (ZMI) 16:00 Biegebruch: Realität vs. Messergebnisse Prof. Dauberschmidt, Dr. Stettner, Auswertung 16:30 Ausblick und Chancen der ZfPStatik Prof. Taffe

Nachrechnung und ZfPStatik Programm...12:15 bis 13:30 Mittagspause 13:30 Verfahren zur Ermittlung von Betoneigenschaften und der inneren Konstruktion Dr. Feistkorn (SVTI) / Prof. Taffe

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Page 1: Nachrechnung und ZfPStatik Programm...12:15 bis 13:30 Mittagspause 13:30 Verfahren zur Ermittlung von Betoneigenschaften und der inneren Konstruktion Dr. Feistkorn (SVTI) / Prof. Taffe

Nachrechnung und ZfPStatikEin Großteil unserer Infrastrukturbauwerke wie Brü-cken, Tunnel, aber auch Parkbauten hat eine länge-re Nutzungsdauer von 40 Jahren und mehr ertragen. Zahlreiche Schädigungsmechanismen wie chlordindu-zierte Korrosion oder Spannungskorrosion wirken fort-während auf diese Bauwerke ein, zum anderen nimmt die Verkehrsbelastung weiter zu. Hieraus resultiert im-mer häufiger die Notwendigkeit der Nachrechnung von Infrastrukturbauwerken. Die Nachrechnungsrichtlinie regelt hierzu das Vorgehen im Rahmen der Bauwerks-erhaltung für die Bewertung der Tragfähigkeit und Ge-brauchstauglichkeit bestehender Straßenbrücken, die nicht nach aktuellem Normungsstand geplant und er-richtet wurden.

Im Rahmen von Bauwerksprüfungen können die maß-gebenden Bauwerks- und Baustoffparameter bestimmt werden. Die Ergebnisse aus diesen Untersuchungen geben den tatsächlichen Bauwerkszustand wieder und können als abgesicherte Widerstandswerte in die Berechnung einfließen. Ein wichtiges Tool hierbei ist ZfPStatik - die Verwendung von statisch bewerteten Messergebnissen, die mit zerstörungsfreien Prüfver-fahren im Bauwesen (ZfPBau) gewonnen und in sta-tischen Berechnungen zum Nachweis der Tragfähig-keit verwendet werden. Der statische Nachweis erfolgt durch Grenzzustandsgleichungen, die im Bauwesen angewandt werden. Die Berechnung erfolgt auf proba-bilistischen Methoden aus der Zuverlässigkeitstheorie. Ein wichtiger Schritt ist die Ermittlung der Messunsi-cherheit, um die Qualität der gemessenen Informatio-nen beziffern zu können.

In der Fachtagung ZfPStatik an der Hochschule Mün-chen werden zunächst die Grundlagen bei der Nach-rechnung von Infrastrukturbauwerken im Sinne der Nachrechnungsrichtlinie präsentiert. Anschließend wird der Ansatz von ZfPBau vorgestellt. In einem wei-teren Block werden die gängigen ZfP-Verfahren für die Anwendung an Stahl- und Spannbetonbrücken vorgestellt. Ein besonderes Highlight ist dabei, dass die Vorgehensweise von ZfPStatik an einem Bauteil gemeinsam mit den Teilnehmern angewendet wird: an einem Stahlbeton-Biegeträger werden im Rahmen von Gruppenübungen die maßgeblichen Bauwerks- und Baustoffparameter (Druckfestigkeit, Betondeckung, Potentialfeldmessung, Bestimmung Querschnittsver-lust) ermittelt. Anschließend hat jeder Teilnehmer die Möglichkeit, einen vereinfachten statischen Nachweis zu führen. Im Nachgang wird der Biegeträger im Labor bis zum Bruch belastet, um das wirkliche Tragverhal-ten mit den Ergebnissen der statischen Berechnung abgleichen zu können.

Programm 9:00 Begrüßung Prof. Willberg (ABD - Südbayern) / Dr. André Müller (VBI) / Prof. Taffe (HTW Berlin) / Prof. Dauberschmidt (Hochschule München)

9:30 Zur Fortschreibung der Nachrechnungsrichtlinie f. Straßenbrücken – Themenfelder und Umsetzung Prof. Marzahn (BMVI)

10:00 Nachrechnung bestehender Bauwerke Prof. Braml (UniBW)

10:45 Zerstörungsfreie Prüfung im Bauwesen - eine zuverlässige Informationsquelle? M.Sc. Küttenbaum (BAM) / Prof. Taffe

11:30 Korrosion von Stahl im Beton - Messung und Auswirkung Prof. Dauberschmidt

12:15 bis 13:30 Mittagspause

13:30 Verfahren zur Ermittlung von Betoneigenschaften und der inneren Konstruktion Dr. Feistkorn (SVTI) / Prof. Taffe

14:00 Workshop: Eigenhändige Untersuchung eines Biegebalkens (jeder Teilnehmer) Prof. Dauberschmidt / Prof. Taffe

15:00 Ermittlung des Bauteilwiderstands mit Messgrößen der ZfPBau (jeder Teilnehmer überschlagsmäßig) Dr. Stettner (ZMI)

16:00 Biegebruch: Realität vs. Messergebnisse Prof. Dauberschmidt, Dr. Stettner, Auswertung

16:30 Ausblick und Chancen der ZfPStatik Prof. Taffe

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Teilnahmegebühr und -bedingungen

Die Teilnahmegebühr beträgt 495,– €.

Für Mitglieder des Fördervereins „Verein der Freunde des Bauingenieurwesens der HM e.V.“: 445,- €

Bei Buchung und Zahlung bis 31.12.2019 gilt für alle ein Frühbucherrabatt: 420,- €

Die Anzahl der Teilnehmenden ist begrenzt.

In den Gebühren enthalten sind unter anderem: Pau-senverpflegung, Getränke, Mittagsimbiss und Tagungs-unterlagen.

Anmeldung unter:

https://www.bau.hm.edu/die_fa-kultaet/freunde_bi/freunde_bi_2.de.jsp

Eine Rechnung über die Gebühr erhalten Sie zeitnah nach Ihrer Anmeldung.

Eine Stornierung mit Rückerstattung der Teilnahme-gebühr ist nur bis spätestens 5 Werktage vor Beginn der Veranstaltung und ausschließlich schriftlich (e-Mail) möglich.

Datum / Veranstaltungsort Dienstag, 18. Februar 2020Hochschule München – Aula/Subaula Karlstraße 6, 80333 München

Anfahrtsbeschreibung unter:

Zugverbindung:

München Hbf10 min Fußwegzur Karlstraße 6

S-Bahn:

Stachus (Karlsplatz)5 min Fußweg zur Karlstraße 6

Öffentliche Verkehrsmittel:

PKW Anreise:aufgrund der Verkehrslage nur in Verbindung mit P+R empfohlen.Parkmöglichkeiten: z.B. Parkhaus Marsstraße; Park-platz Am Salvatorplatz; Parkhaus am Stachus und Parkplatz Karstadt Bahnhofsplatz

Unter der Schirmherrschaft von Veranstalter

Z f P S t a t i kFachtagung

N a c h r e c h n u n ga n h a n d e i n e s B i e g e t r ä g e r s

Dienstag, 18. Februar 2020

ReferentInnen aus: