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Die Nachrichtenlage im Social Web Der JugendmedienschutzStaatsvertrag 23. November 3. Dezember Ausgabe 06/2010 JMStV empört Netzgemeinde V iele schütteln den Kopf und andere verteidigen den neuen Jugendmedienschutz-Staatsvertrag (JMStV). Die Grünen in NRW könnten gemeinsam mit der SPD dafür sorgen, dass der Staatsvertrag doch noch gekippt wird. Besonders die Landtags- fraktion der Grünen in NRW spielt in der derzeitigen Diskussion eine entscheidende Rolle. Über den Twitter-Account der Grünen in NRW wird am 14. November bekanntgegeben, der JMStV sei keine Verbesserung für den Jugendschutz, weise aber Gefahren für die Meinungsfreiheit auf, weshalb man sich entschieden habe, den Vertrag abzulehnen. Am Montagabend (29.11.2010) twitterte die Partei dann mit folgenden Worten: "Wir sind wei- terhin gegen den JMStV, die Fraktion hat sich aufgrund parla- mentarischer Zwänge anders entschlossen". Am 30.11. stellten die Grünen dann aufgrund massiver Kritik klar, dass sie erneut die Gespräche mit der SPD aufnehmen wollen. Zwischen dem 23. November und dem 3. Dezember hat es ins- gesamt 8.566 deutschsprachige Posts zum Thema JMStV gege- ben. Twitter dominiert. 85,8% der Beiträge stammen von dem Microbloggingdienst, gefolgt von Blogposts (11,0%) und Foren- beiträgen (1,4%). Die klassischen Newsseiten lieferten insge- samt 145 Artikel. Die Grünen in NRW wurde in 1.035 von insgesamt 8.566 Beiträgen genannt. Einer der Meinungsführer in der Diskussion um den JMStV ist der Anwalt Udo Vetter (@udovetter). Am 29.11. schreibt er: "Der Tweet des Tages kommt von den Grünen NRW. Auf dass er sie 50.000 Stimmen kostet. http://bit.ly/gmX22j." Die Twitterer retweeten diese Äu- ßerung insgesamt 94 Mal. Thomas Stadler, Fachanwalt für IT- Recht sowie für Gewerbli- chen Rechtsschutz, kritisiert in einem Beitrag auf seinem Blog internet-law.de den JMStV. In einem Kommentar schreibt er, es sei für einen Laien schwer, Inhalte nach Altersfreigabestufen zu kategorisieren. Wenn Alterskennzeichnungen, wie vom Gesetz vorgesehen, selbst vorgenommen würden, sei davon auszuge- hen, dass sie oftmals fehlerhaft seien, so der Anwalt. Doch gibt es nicht nur kritische Stimmen, sondern es macht sich auch Unsicherheit breit. Der Jugendblog vzlog.de kündigt am 30.11. an, man sehe nach Inkrafttreten der neuen Jugend- schutzregeln keine Option mehr, das Blog sinnvoll weiterzube- treiben. Insgesamt 146 Beiträge erwähnen das Ende des bekannten Blogs. Weitere folgen dem Beispiel oder versehen Ih- re Seiten mit einer Altersbeschränkung. "Für eine Verhinderung des Jugendmedienschutz-Staatsvertrags müsste Rot-Grün in NRW ihn einfach nur ablehnen." (ruhrbarone.de 2.12.2010) Es bleibt spannend. powered by altares Mediamonitoring GmbH In der ganzheitlichen 360°-Beobachtung und Analyse aller klassischen wie modernen Medien liegt die Kernkompetenz der altares Mediamonitoring GmbH. Wir erkennen und bewerten relevante Meldungen und Trends, liefern schnell und zuverlässig zeitgemäße Auswertungen, erstellen Medienspiegel für alle gewünschten Quellengattungen - Print, Online, Web 2.0, TV und Hörfunk und haben für Sie die Entwicklungen im Social Web im Blick. altares Mediamonitoring GmbH, www.mediamonitoring.de, [email protected], Tel: +49 211 550262 - 0 Die Trendline - Am 30. November gibt der Blog vzlog.de bekannt, dass sie zum 31. Dezember offline gehen. Der Grund ist der Jugendmedienschutz-Staatsvertrag. Nach dem Inkrafttreten der neuen Jugendschutzregeln im Internet sähen die Betreiber für sich keine Option mehr, das Blog sinnvoll weiter zu betreiben. Heißt es. Besonders auf Twitter ist die Welle der Entrüstung groß. Keywords - Hier eine Darstellung der Schlagwörter, die im Zusammenhang mit dem Jugendmedienschutz-Staatsvertrag am häufigsten genannt wurden.

Nachrichtenlage im Social Web: Der Jugendmedienschutz-Staatsvertrag

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JMStV empört Netzgemeinde. Viele schütteln den Kopf und andere verteidigen den neuen Jugendmedienschutz-Staatsvertrag (JMStV). Die Grünen in NRW könnten gemeinsam mit der SPD dafür sorgen, dass der Staatsvertrag doch noch gekippt wird. Besonders die Landtagsfraktion der Grünen in NRW spielt in der derzeitigen Diskussion eine entscheidende Rolle. Über den Twitter-Account der Grünen in NRW wird am 14. November bekanntgegeben, der JMStV sei keine Verbesserung für den Jugendschutz, weise aber Gefahren für die Meinungsfreiheit auf, weshalb man sich entschieden habe, den Vertrag abzulehnen. Am Montagabend (29.11.2010) twitterte die Partei dann mit folgenden Worten: "Wir sind weiterhin gegen den JMStV, die Fraktion hat sich aufgrund parlamentarischer Zwänge anders entschlossen". Am 30.11. stellten die Grünen dann aufgrund massiver Kritik klar, dass sie erneut die Gespräche mit der SPD aufnehmen wollen.

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Die Nachrichtenlage im Social WebDer Jugendmedienschutz­Staatsvertrag

23. November ­ 3. DezemberAusgabe 06/2010

JMStV empört Netzgemeinde

Viele schütteln den Kopf und andere verteidigen den neuenJugendmedienschutz-Staatsvertrag (JMStV). Die Grünen in

NRW könnten gemeinsam mit der SPD dafür sorgen, dass derStaatsvertrag doch noch gekippt wird. Besonders die Landtags-fraktion der Grünen in NRW spielt in der derzeitigen Diskussioneine entscheidende Rolle. Über den Twitter-Account der Grünenin NRW wird am 14. November bekanntgegeben, der JMStV seikeine Verbesserung für den Jugendschutz, weise aber Gefahrenfür die Meinungsfreiheit auf, weshalb man sich entschiedenhabe, den Vertrag abzulehnen. Am Montagabend (29.11.2010)twitterte die Partei dann mit folgenden Worten: "Wir sind wei-terhin gegen den JMStV, die Fraktion hat sich aufgrund parla-mentarischer Zwänge anders entschlossen". Am 30.11. stelltendie Grünen dann aufgrund massiver Kritik klar, dass sie erneutdie Gespräche mit der SPD aufnehmen wollen.

Zwischen dem 23. November und dem 3. Dezember hat es ins-gesamt 8.566 deutschsprachige Posts zum Thema JMStV gege-ben. Twitter dominiert. 85,8% der Beiträge stammen von demMicrobloggingdienst, gefolgt von Blogposts (11,0%) und Foren-beiträgen (1,4%). Die klassischen Newsseiten lieferten insge-

samt 145 Artikel. Die Grünen in NRW wurde in 1.035 voninsgesamt 8.566 Beiträgen genannt. Einer der Meinungsführerin der Diskussion um den JMStV ist der Anwalt Udo Vetter(@udovetter). Am 29.11. schreibt er: "Der Tweet des Tageskommt von den Grünen NRW. Auf dass er sie 50.000 Stimmenkostet. http://bit.ly/gmX22j." Die Twitterer retweeten diese Äu-ßerung insgesamt 94 Mal.Thomas Stadler, Fachanwalt für IT- Recht sowie für Gewerbli-chen Rechtsschutz, kritisiert in einem Beitrag auf seinem Bloginternet-law.de den JMStV. In einem Kommentar schreibt er, essei für einen Laien schwer, Inhalte nach Altersfreigabestufen zukategorisieren. Wenn Alterskennzeichnungen, wie vom Gesetzvorgesehen, selbst vorgenommen würden, sei davon auszuge-hen, dass sie oftmals fehlerhaft seien, so der Anwalt.Doch gibt es nicht nur kritische Stimmen, sondern es macht sichauch Unsicherheit breit. Der Jugendblog vzlog.de kündigt am30.11. an, man sehe nach Inkrafttreten der neuen Jugend-schutzregeln keine Option mehr, das Blog sinnvoll weiterzube-treiben. Insgesamt 146 Beiträge erwähnen das Ende desbekannten Blogs. Weitere folgen dem Beispiel oder versehen Ih-re Seiten mit einer Altersbeschränkung.

"Für eine Verhinderung des Jugendmedienschutz-Staatsvertragsmüsste Rot-Grün in NRW ihn einfach nur ablehnen."(ruhrbarone.de 2.12.2010) Es bleibt spannend.

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In der ganzheitlichen 360°-Beobachtung und Analyse aller klassischen wie modernen Medien liegt die Kernkompetenzder altares Mediamonitoring GmbH. Wir erkennen und bewerten relevante Meldungen und Trends, liefern schnell undzuverlässig zeitgemäße Auswertungen, erstellen Medienspiegel für alle gewünschten Quellengattungen - Print, Online,Web 2.0, TV und Hörfunk und haben für Sie die Entwicklungen im Social Web im Blick.

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Die Trendline - Am 30. November gibt der Blog vzlog.de bekannt, dass sie zum 31. Dezemberoffline gehen. Der Grund ist der Jugendmedienschutz-Staatsvertrag. Nach dem Inkrafttreten derneuen Jugendschutzregeln im Internet sähen die Betreiber für sich keine Option mehr, das Blogsinnvoll weiter zu betreiben. Heißt es. Besonders auf Twitter ist die Welle der Entrüstung groß.

Keywords - Hier eine Darstellung der Schlagwörter, die imZusammenhang mit dem Jugendmedienschutz-Staatsvertrag amhäufigsten genannt wurden.